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Vollständige Version anzeigen : Mitgliederverlust beim Judo



Ju_Jutsu_Lübeck
28-05-2010, 10:12
wer kann mir folgende hintergrundinfo geben

2003/2004 hatte der DJB knapp 280000 mitglieder
2005 nur noch knapp210000
heute sind es laut DOSB nur noch 180000 mitglieder

wer weis was da und warum gelaufen ist?

was war der knackpunkt 2003/2004?

DerUnkurze
28-05-2010, 10:21
hat sich Rambat 2003 hier im Forum angemeldet? ;)

Tut mir leid, war irgendwie aufgelegt...

Vielleicht haben sich einfach einige Vereine vom DJB abgespalten?

califax
28-05-2010, 11:22
wer weis was da und warum gelaufen ist?

was war der knackpunkt 2003/2004?

Judo-WM in Osaka. Muß ja wahnsinnig spannend gewesen sein... :D

Globetrotter
28-05-2010, 12:30
Nun ja – mit nur 3 "Messwerten" kann man viel rein interpretieren.
Aus Unkenntnis der anderen Zahlen würde ich von einem linearen Abfall der Kurve (Mitgliederanzahl über die Zeit in Jahre ^^) ausgehen.

Daher würde ich nicht 2003 als Knackpunkt sehen sondern einen allgemeinen Trend ablesen.

Persönlich denke ich, dass es 2 Ursachen für die schwindenden Mitgliederzahlen gibt:

1. Austritt wegen der neuen Regulieren (Olympia) / Beschneidungen des Sportjudos (-> möglicher Wechsel der Sportart)
2. Austritt aus gesundheitlichen Gründen / Alter / Ähnlichen bei einer gleichzeitig schwindenden Anzahl Neumitglieder (Jugendgewinnung, demografischer Wandel)

Ju-Jutsu-Ka
28-05-2010, 12:58
hat sich Rambat 2003 hier im Forum angemeldet? ;)
:teufling:


Der Mitgliederschwund ist das ist ein Problem, dass IMHO viele Sportarten haben.

Die Größenordnung finde ich allerdings enorm.

Die Sache ist natürlich das ein Großteil der Mitglieder Kinder sind die mit den wichtigen Einschnitten Ihres Lebens auch gerne mal abspringen. (Pupertät, Lehrstelle,....)

Desweiteren hat Deutschland halt jedes Jahr weniger Kinder und Sport (gerade im Verein) verliert dank Funsportarten und Playstation und Konsorten an Bedeutung.
In NRW wurde zudem das Turbo-Abi eingeführt, wodurch die Zeit für den Sport auch nicht mehr wird. (Alles Exogene Faktoren)

Allerdings muss ich auch über einige Regelungen den Kopfschüttel, die in den letzten Jahren ins Judo gekommen sind.


- Zwischengürtel als Pflicht für jeden (reine Geldmacherei)
- Die jedes Jahr neue Verbote irgendwelcher Griffe
- Verbot vieler Judowürfe im Jugendbereich (früher sind wir daran auch nicht gestorben)
- Mangelnde Präsenz im TV man sieht eher K1, Ringen oder Wrestling (Leistungssport, wenn auch mehr Sow als Kampfsport)

Trotzdem halt ich für Kinder kaum eine andere Kampfsport (rein. pers. Meinung) ähnlich geeignet.

defensiv
28-05-2010, 13:22
Ich hab rein subjektiv zwei Theorien:

Erstens klagen Vereine generell über Mitgliederschwund. Die Gesellschaft ist schnelllebiger und individualisierter. Viele wollen sich nicht binden.

Zweitens ist das Angebot an Freizeitgestaltung immer breiter und umfangreicher geworden. Heute kann man selbst in der gewöhnlichen Kleinstadt unüberschaubar viel machen. Das heisst, z.B. Judo konkurriert nicht nur mit anderen Kampfkünsten/sportarten, sondern auch mit Baseball, Lacrosse, Skateboarding etc. ...

akeru
28-05-2010, 13:26
wer kann mir folgende hintergrundinfo geben

2003/2004 hatte der DJB knapp 280000 mitglieder
2005 nur noch knapp210000
heute sind es laut DOSB nur noch 180000 mitglieder

wer weis was da und warum gelaufen ist?

was war der knackpunkt 2003/2004?
Der DJB veröffentlicht seine Mitgliedszahlen auf der HP (Statistik - Deutscher Judobund e.V. (http://www.judobund.de/verbandsinfos/was_ist_judo/statistik)). Ich kann die 280.000 aus den veröffentlichten Zahlen nicht nachvollziehen, weiß aber nicht auswendig, ob der DJB zu dem Zeitpunkt noch andere Disziplinen als Judo mit betreut hat, die möglicherweise später selbstständig geworden sind.

Ansonsten gibt es natürlich einen steten Mitgliederrückgang. Die Gründe hierfür kann man sicherlich aufzählen, aber auch nicht genau quantifizieren. Ich würde sagen (wie einige vor mir):
- demographischer Wandel (bei ohnehin ungünstiger Mitgliederstruktur)
- vermehrt Ganztagsschulen
- verkürzte Gymnasialzeit in einigen Bundesländern
- größerer Leistungsdruck in Schulen (zentrale Prüfungen in vielen Bundesländern)
- größerer Druck bei Studenten (Bachalor-Studiengänge, Studiengebühren)
- Mangel an qualifizierten Trainern (durch größeren Berufs-/Ausbildungsdruck)
- geringere Kontinuität der Trainingsarbeit aufgrund größerer beruflicher Mobilität und größerem beruflichen Druck der Trainer.

Die anderen genannten Faktoren (Abwanderung in andere (Kampfsport-/Kampfkunst-Disziplinen, Reaktion auf Veränderungen) halte ich nur in sehr geringem Maß für Einflussgrößen auf die Gesamtzahlen, da die Hauptprobleme im Kinder- und Jugendbereich auftreten und veränderte Wettkampfregeln den Kindern nach meiner Erfahrung weniger ausmachen als den Trainern.

Aber auch wenn ich diese Veränderungen nicht als ursächlich für den Mitgliederrückgang sehe, bin ich davon überzeugt, dass Veränderungen nötig sind, den Rückgang einzudämmen. Und die Veränderungen der jüngsten Zeit beurteile ich da äußerst skeptisch.

Teashi
31-05-2010, 23:18
ich wäre froh wenn wettkampfjudo unpopulär wird und kaum zuschauer hätte. das würde uns die dämlichen regeln von den idioten im IJF ersparen und mit viel glück würden die alten techniken vielleicht langsam zurück ins sportjudo finden.

antagonist
01-06-2010, 10:35
Ansonsten gibt es natürlich einen steten Mitgliederrückgang. Die Gründe hierfür kann man sicherlich aufzählen, aber auch nicht genau quantifizieren. Ich würde sagen (wie einige vor mir):
- demographischer Wandel (bei ohnehin ungünstiger Mitgliederstruktur)
- vermehrt Ganztagsschulen
- verkürzte Gymnasialzeit in einigen Bundesländern
- größerer Leistungsdruck in Schulen (zentrale Prüfungen in vielen Bundesländern)
- größerer Druck bei Studenten (Bachalor-Studiengänge, Studiengebühren)
- Mangel an qualifizierten Trainern (durch größeren Berufs-/Ausbildungsdruck)
- geringere Kontinuität der Trainingsarbeit aufgrund größerer beruflicher Mobilität und größerem beruflichen Druck der Trainer.

Die anderen genannten Faktoren (Abwanderung in andere (Kampfsport-/Kampfkunst-Disziplinen, Reaktion auf Veränderungen) halte ich nur in sehr geringem Maß für Einflussgrößen auf die Gesamtzahlen, da die Hauptprobleme im Kinder- und Jugendbereich auftreten und veränderte Wettkampfregeln den Kindern nach meiner Erfahrung weniger ausmachen als den Trainern.



Da geh ich vollkommen mit.
Ich seh das Problem auch teilweise in der veränderten Freizeitstruktur der Kinder und Jugendlichen.

Viele Kinder sind bei uns aus Zeitmangel ( Schule) ausgetreten.
Ebenso habe ich das gefühl das Judo einfach nicht mehr "cool" genug ist für Jugendliche?
Wir können im Jugendbereich fast ausschließlich nur mit der Kombinationsmöglichkeit mit Ju Jutsu punkten.

Wir hatten beispielsweise bis vor kurzen 4 große Judovereine bei uns in Magdeburg. Einer ist dabei in den letzten Jahren von 150+ Mitgliedern auf knappe 40 ( davon etwa 10 Kinder) geschrumpft...Jetzt sinds momentan 2 Große und zwei kleinere Clubs. Die großen haben zwar auch rückläufige Zahlen, können sich allerdings auch einigermaßen halten..

netwolff
01-06-2010, 11:04
Da geh ich vollkommen mit.
Ich seh das Problem auch teilweise in der veränderten Freizeitstruktur der Kinder und Jugendlichen.

Viele Kinder sind bei uns aus Zeitmangel ( Schule) ausgetreten.
Ebenso habe ich das gefühl das Judo einfach nicht mehr "cool" genug ist für Jugendliche?
Wir können im Jugendbereich fast ausschließlich nur mit der Kombinationsmöglichkeit mit Ju Jutsu punkten.

Ich denke auch, dass genau da das Problem zu suchen ist.
Freizeit wird anders gemacht heute. Facebook etc. lassen viele zu Hause bleiben, schwitzen und Sport wird nicht mehr als wünschenswert angesehen und Judo, Leichtathletik etc sind Sachen von "damals".
Hinzu mag noch kommen, dass die lieben Eltern auch nicht direkt als Vorbilder dienen und auch nicht die nötige "Aufmunterung" vollziehen. Das Thema Freizeitstress nimmt interessanter Weise trotz verminderter Vereinstätigkeit bei den Kids zu.

califax
01-06-2010, 11:40
Es könnte auch mit der Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu tun haben.

Ganz ehrlich Leute: Judo, wie es heute üblich ist, ist langweilige und sinnentleerte Kraftmeierei von Leuten, die mit Kampf möglichst nichts zu tun haben wollen.
Wenn man aber schon bei den Anfängerwürfen den Gegner mit purer Kraft ausheben oder sich gar auf dessen Mittanzen verlassen soll, dann ist das Unsinn.
Da bietet Tekken oder CS einfach weit mehr Action.

Und was erfährt denn so ein junger Rabauke über den Sinn von Judo für ihn?
Soll er da kämpfen lernen? Nö, um Himmels Willen doch bloß nicht! Gewalt ist böse! Nein, er soll von allem weg, was ihn reizt. Schön unter Aufsicht sein. Pädagogisch bearbeitet werden. Eine Kraftmeierei lernen, die nach Aussagen vieler Insider kampfuntauglich ist und auch auf dem Schulhof gegen den Ahmed mit seinen Kicks und Jabs prompt scheitern wird.
Und was ist mit dem Wettkampf? Meint irgendjemand, daß das Gehampel bei Judomeisterschaften auch nur annähernd an die Attraktivität von Boxen, MT, MMA, etc. rankommt?

Warum betreibt man also heute Judo?
Was ist bei Judo eindeutig besser als woanders?
Was hat man davon?

Wer diese Fragen nicht überzeugend beantworten kann, kann auch keinen Nachwuchs halten.


(Ich habe den Verdacht, daß ich spontan ein Judo-Dojo nennen könnte, das nicht unter Nachwuchssorgen leidet. Aber ich befürchte fast, die psssssst hauen psssst! sich dort im Training! :ups:)

antagonist
01-06-2010, 12:02
Hinzu mag noch kommen, dass die lieben Eltern auch nicht direkt als Vorbilder dienen und auch nicht die nötige "Aufmunterung" vollziehen.

Da bin ich noch recht froh das viele unsere Kinder von ihren eltern sehr früh zu uns geschickt werden (oftmals sinds aber auch ehemalige Sportler die sich nicht mit dem lausigen Schulsport zufrieden geben).

Zudem haben wir das glück das sich unsere Abteilung in 4 Subgruppen spaltet.. Babykrabbelgruppe von 1 bis 3, 3 bis 6 dann Vorbereitungssport zur Schulung von motorischen Grundlagen usw. und dann ab 6 Judo und ab 14 Ju Jutsu/SV.. Da solche Gruppen ( Kinder und Babys) bei uns relativ selten sind haben wir das Glück das von da immer neuer Nachwuchs dazukommt. Könnte dennoch mehr sein :D

Ist nur die Frage wie der einzelne Verein gegen den Mitgliederschund vorgehen kann..

Werbung in Schulen usw.?
Auf die ganze Social Media schiene aufspringen um gewisse Gruppen zu ereichen?

Letztendlich ist da das aktuelle "Grundimage" des Judo hinderlich.
Ebenso die extreme Wettkampforientierung einiger Vereine..Die Kinder die sonst kaum Zeit fürs Training haben, können meisst nicht noch mehr Zeit aufbringen um dann jedes Wochenende in der Pampa rumzudüsen um vlt 3 mal kurz zu kämpfen ( Alternative Wettkampfformen wären auch mal ne schöne Sache, wird mit dem Beschränkungswahn so nicht passieren)

Teilweise kenn ichs dann auch so, dass die Kinder die halt keine Zeit für regelmäßige Wettkämpfe aufbringen können dann auch nicht weiter groß gefördert werden ( also der ganze Wettkampfkaderblödsinn)..
Da geht eigentlich der ganze traditionelle Aspekt des Judo komplett verloren..Letztendlich wirds dadurch dann nur noch zum Olympischen Jackenraufen...Sieht unspannend aus, ists auch irgendwie...:D

Blume
01-06-2010, 12:26
Liegt es eventuell an der Qualität der Inhalte?
Was ich damit meine: Hat sich Judo als Kampfsport gesehen überhaupt und wenn ja, in gleichem Maße weiterentwickelt, wie andere KK/KS-Arten?

Außerdem gabs früher halt, wenn man sich für Kampfsport interessierte, "nur" den örtlichen Judo &/ Karate / Box / Ringer Verein, eventuell noch Tae Kwon Do & Ju-Jutsu. Ansonsten nur eine handvoll "Exoten" ohne entsprechende Reputation und Größe. Das hat sich inzwischen maßgeblich verändert!

Der SV-Bereich wird - zu recht - inzwischen komplett von anderen Stilen dominieren.
Als Sport gibt es wahrlich cooleres, als Judo
...und als Kampfsport sowieso.
(Nicht falsch verstehen - ich spiele gerade des Teufels Advokat.) :devil:

antagonist
01-06-2010, 13:21
Liegt es eventuell an der Qualität der Inhalte?

Der SV-Bereich wird - zu recht - inzwischen komplett von anderen Stilen dominieren.
Als Sport gibt es wahrlich cooleres, als Judo
...und als Kampfsport sowieso.
(Nicht falsch verstehen - ich spiele gerade des Teufels Advokat.) :devil:

Gaaanz dünnes Eis Freundchen! :D

Klar gibts (moderne) Systeme die speziell auf SV hinzielen, aber nenn mich vlt altmodisch, aber ich halte Judo nicht minder für geeignet sich zu verteidigen. Kommt halt immer drauf an Wer(!) und Was(!) genau unterrichtet wird!

Versteht mich jetzt nicht falsch das ich modernes Sportjudo mit realer SV gleichsetzen will!
Nur gehört zum Judo nunmal mehr als 2 bis 3 Spezialtechniken die man jedes Wochenende für 5 min. auf der Wettkampffläche durchreissen kann..

Und wenn man nur das übliche Sportjudo zur verfügung hat dann kann man sich ja immernoch ne Kombinationsmöglichkeit suchen ( denn auch im Sportjudo lassen sich ab und zu mal Sachen finden die nicht ganz so weltfremd sind :p)

Aber jetzt driften wir schon wieder von der eigentlichen Thematik ab? ;)

califax
01-06-2010, 15:04
Ist nur die Frage wie der einzelne Verein gegen den Mitgliederschund vorgehen kann..

Werbung in Schulen usw.?
Auf die ganze Social Media schiene aufspringen um gewisse Gruppen zu ereichen?


Warum stellst Du abseitige Fragen, wenn Du selbst gleich im Anschluß den Kern des Problems beschreibst?



[1]Letztendlich ist da das aktuelle "Grundimage" des Judo hinderlich.
[2]Ebenso die extreme Wettkampforientierung einiger Vereine.
[...]
[3]Teilweise kenn ichs dann auch so, dass die Kinder die halt keine Zeit für regelmäßige Wettkämpfe aufbringen können dann auch nicht weiter groß gefördert werden ( also der ganze Wettkampfkaderblödsinn)..
[4]Da geht eigentlich der ganze traditionelle Aspekt des Judo komplett verloren..[5]Letztendlich wirds dadurch dann nur noch zum Olympischen Jackenraufen...[6]Sieht unspannend aus, ists auch irgendwie...:D

Ich hab's mal durchnumeriert.
Zu [4] bis [6]: Wo wird denn traditionelles Judo überhaupt angeboten? Wer kann denn erklären, was eine Kata ist und wozu sie dient? Oder wie man einen vernünftigen Tritt austeilt und den angetickten Gegner dann final wirft? Wie man überhaupt richtig wirft?
Allein die Existenz der Gewichtsklassen ist doch schon die vollständige Bankrotterklärung des heute üblichen "Jackenringens". (Schöne Bezeichnung.)
Da stehen ein paar peinlich genau abgewogene Typen und versuchen, sich gegenseitig auszuheben. Gekämpft wird eigentlich gar nicht. Keine Schläge, keine Tritte, keine Hebel, kein Würgen, keine richtigen Würfe, kein Bodenkampf.
Das ist noch nichtmal Ringen. Das ist Gewichtheben mit Partner.

Und ich wette, daß sich das Image eines Judovereins schlagartig ändert, wenn er anfängt, funktionierende Kampfkunst zu unterrichten - ohne Gewichtsklassen, ohne sinnbefreites Partnertanzen, mit funktionierenden auf dem Schlachtfeld bewährten Techniken und selbstverständlich auch mit Atemi und Waffen.
Merkst Du was? Schon beim Lesen der Worte "Schlachtfeld" und "Waffen" regt sich was. Das kitzelt. Das wirbt für sich selbst. ;)

Blume
01-06-2010, 15:27
Gaaanz dünnes Eis Freundchen!
Zunächst einmal möchte ich Dich auf Deinen Tonfall hinweisen. Du gehörst nicht zu meinen Freunden, also bin ich auch nicht Dein "Freundchen".
Abgesehen davon kenne ich Untergrund auf den ich mich begebe, stets genau, dessen kannst Du Dir sicher sein.

Als nächstes möchte ich Dich darum bitten, wenn Du mich zitierst, das bitte so zu tun, dass meine Aussagen nicht in einen anderen Kontext gestellt werden:

Liegt es eventuell an der Qualität der Inhalte? bezog sich auf

Was ich damit meine: Hat sich Judo als Kampfsport gesehen überhaupt und wenn ja, in gleichem Maße weiterentwickelt, wie andere KK/KS-Arten?

Nun aber zum eigentlichen Thema:

Kommt halt immer drauf an Wer(!) und Was(!) genau unterrichtet wird!
Tja und offenbar verliert der Breitensportler ("Wer(!)"), der den großteil der Mitglieder des DJB ausmacht, vermehrt das Interesse am Sportjudo ("Was(!)").


Und wenn man nur das übliche Sportjudo zur verfügung hat dann kann man sich ja immernoch ne Kombinationsmöglichkeit suchen ( denn auch im Sportjudo lassen sich ab und zu mal Sachen finden die nicht ganz so weltfremd sind :p)
"Hey, wir können Dir zwar nicht das bieten was Du willst, aber Du kannst Dir ja nebenher immernoch ne Kombinationsmöglichkeit suchen." :D

Und da fragst Du Dich, warum die Mitgliederzahlen schrumpfen? :rolleyes:

antagonist
01-06-2010, 17:51
Hm du solltest ebenso lernen im Kontext zu lesen!:baeehh:
Dann wäre dir bestimmt aufgefallen das dies keinswegs irgendeine Art von Anfeindung war ;)
Ich hab kein Problem mit dir, also ist weiteres unnötig. Wenn du es allerdings falsch aufgefasst haben solltest, dann tut es mir logischerweise leid und entschuldige mich dafür bei dir :beer:

Zudem finden sich in meinem Post vorher durchaus weitere Beschreibungen warum nun die Anzahl der Sportjudokas schwindet ( siehe stichpunkt "olympisches jackenraufen")!


Wie du ja selber feststellst gibt es nunmal nicht die durchgängige verbreitung von traditionellen Vereinen.

Ich zähle mich ja auch nicht zur lineage von Tom Herold ( =viel gelesen, nie kennengelernt) usw. aber bin dennoch ebenso davon überzeugt das die aktuelle Tendenz definitiv in die falsche Richtung geht( vlt nicht so "radikal" aber ansonsten habe ich doch viele überschneidungen mit seiner Ansicht)

Was ich mit den Kombinationsmöglichkeiten ausdrücken wollte, ist lediglich darauf hinzuweisen das auch moderne Hybridsysteme durchaus ihre daseinsberechtigung haben, jedoch das normale Sportjudo auch hierfür eine gute Ergänzung seien kann!

Letztendlich bin ich ja auch nur einer von vielen halbwegs unzufriedenen "Sportjudokas" der die aktuelle entwicklung durchaus kritisch beurteilt und sich die Rückbesinnung auf traditionellere Lehrinhalte wünscht....

Das fängt schon rudimentär bei der Gokyo an...Wer ausser Dan-anwärtern trainiert die denn heute noch in den allg. Breitensportvereinen?

Wir hatten in Magdeburg bisher das Glück das sich hier einige "jüngere" Dan-Träger es zu herzen genommen haben doch mehr zu unterrichten als das primäre Wettkampfjudo..diese Zeiten sind leider allerdings ebenso bald vorbei.

Letztendlich liegts dann an der "Nachfolgegeneration" diese Inhalte dann weiterzutragen.

KhRYZtAL
01-06-2010, 19:03
Es könnte auch mit der Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu tun haben.

Ganz ehrlich Leute: Judo, wie es heute üblich ist, ist langweilige und sinnentleerte Kraftmeierei von Leuten, die mit Kampf möglichst nichts zu tun haben wollen.
Wenn man aber schon bei den Anfängerwürfen den Gegner mit purer Kraft ausheben oder sich gar auf dessen Mittanzen verlassen soll, dann ist das Unsinn.
Da bietet Tekken oder CS einfach weit mehr Action.



Ich weiss nich wie ernst du das meinst was du da fabrizierst, aber ich versuch mal sachlich darauf zu antworten.

was genau ist daran langweilig ? erklär mir das bitte :)
bei anfängerwürfen den gegner mit purer kraft ausheben ?
dummer kommentar dazu: dann isses ne scheiss technik!
ich geb kindertraining bei 5-7 jährigen! und die können auch werfen stell dir vor :ups: krasser scheiss wa ? oder willst du behaupten das die auch schon kraft haben ?



Und was erfährt denn so ein junger Rabauke über den Sinn von Judo für ihn?
Soll er da kämpfen lernen? Nö, um Himmels Willen doch bloß nicht! Gewalt ist böse! Nein, er soll von allem weg, was ihn reizt. Schön unter Aufsicht sein. Pädagogisch bearbeitet werden. Eine Kraftmeierei lernen, die nach Aussagen vieler Insider kampfuntauglich ist und auch auf dem Schulhof gegen den Ahmed mit seinen Kicks und Jabs prompt scheitern wird.
Und was ist mit dem Wettkampf? Meint irgendjemand, daß das Gehampel bei Judomeisterschaften auch nur annähernd an die Attraktivität von Boxen, MT, MMA, etc. rankommt?


sinn von zb fussball ?
nein er soll da auch nicht kämpfen lernen! zumindest nich in dem sinn wie dus meinst! im judo sinne schon!
und was soll das für ne sch**** sein ? "er soll von allem weg was ihn reizt ?"
hat man in jeder kampfsportart/kampfkunst das unbändige verlangen dem anderen in die fresse zu hauen ?
"schön unter aufsicht sein" ??? sollen se sich in nem hinterhof treffen und sich da auf die fresse hauen ?

Nein es kommt nicht an die attraktivität von boxen Mt oder MMA ran, weil die regeln eben nicht so einfach sind und es für aussen stehende sehr schwer zu verstehen ist, was gerade passiert! Im Boxen und MT isses eben simpel: auf die fresse geben! (wohlgemerkt simpel zu verstehen, nicht simpel auszuführen)

zu kampfuntauglichkeit: hast dus probiert?





[1]Warum betreibt man also heute Judo?
[2]Was ist bei Judo eindeutig besser als woanders?
[3]Was hat man davon?

Wer diese Fragen nicht überzeugend beantworten kann, kann auch keinen Nachwuchs halten.


(Ich habe den Verdacht, daß ich spontan ein Judo-Dojo nennen könnte, das nicht unter Nachwuchssorgen leidet. Aber ich befürchte fast, die psssssst hauen psssst! sich dort im Training! :ups:)

[/QUOTE]
[1]hm warum betreibt man judo ? vllt weils einem spaß macht ? ;)
[2]das kann man bei jeder sportart fragen->sinnlose diskussion
[3] siehe 2



ich wäre froh wenn wettkampfjudo unpopulär wird und kaum zuschauer hätte. das würde uns die dämlichen regeln von den idioten im IJF ersparen und mit viel glück würden die alten techniken vielleicht langsam zurück ins sportjudo finden.

sei froh das es die IJF und den DJB überhaupt gibt! ansonsten hättest DU wahrscheinlich Judo nichtmal kennengelernt. An jeder stelle der diskussionen wenns ums judo geht machst du Judo schlecht und sagst wie unglaublich dich das ankotzt das es "nur" wettkampfjudo gibt, obwohl dus ja wohl die ganze zeit selber so gemacht hast! wenns dir nich passt, gut aber ich finds ehrlichgesagt mittlerweile echt peinlich seine eigenen KS in den dreckzuziehen um auf den coolen "ich mach traditionelles judo ala rambat" zug aufzuspringen! so viel dazu!

antagonist
01-06-2010, 19:29
ich finds ehrlichgesagt mittlerweile echt peinlich seine eigenen KS in den dreckzuziehen um auf den coolen "ich mach traditionelles judo ala rambat" zug aufzuspringen! so viel dazu!

denke das sollte jetzt keinesfalls die maxime sämtlicher judovereine sein, dennoch find ichs schade das mittlerweile halbwegs traditionelles judo mit wettkampforientiertem judo (in vielen vereinen, nicht überall!) kaum noch vereinbar ist.
letztendlich kann sich beispielsweise unser verein nur halten weils den kindern und jugendlichen bei uns spaß macht...und das sollte man auch niemals unterschätzen! wir bekommen regelmäßig bewegungslegastheniker dazu die durch den mangelhaften schulsport kaum noch in der lage sind rückwärts zu laufen...wenigstens können wir denen mindestens regelmäßige sportliche betätigung bieten.

jedoch find ichs schade das ich damals in meinen anfängen ( und die sind echt noch nich lange her?) noch sachen wie beinhebel,kani-basami usw. gelernt habe, sprich sachen die größtenteils via wettkampfregeln raussortiert wurden und in allen vereinen in der nähreren umgebung wird sowas nicht mal mehr ansatzweise gelehrt.. ( maxime: nicht im wettkampf - nicht im system sozusagen)

das schließt jedoch durchaus spaß an solchem jackenraufen nicht aus... man kann sowohl das eine trainieren und dennoch unter einem "anderen" regelwerk starten..

mir bleibt dennoch eine frage: wie soll das ganze nun weitergehen? ich denke nicht das die letzten regeländerungen finaler art waren...

denke allerdings das eine erneute änderung des regelwerks auf eine eher traditionelle basis den schnellen erfolg bringen würde...letztendlich hat sich momentan ja das image des lustigen rumkugelns in den köpfen eingebrannt...

califax
01-06-2010, 19:32
Ich weiss nich wie ernst du das meinst was du da fabrizierst, aber ich versuch mal sachlich darauf zu antworten.


Versuch's nochmal. Sonst zeigt nochmal jemand Deine Texte Deinen Schützlingen. Im Deutschunterricht als Unterhaltungseinlage.



bei anfängerwürfen den gegner mit purer kraft ausheben ?
dummer kommentar dazu: dann isses ne scheiss technik!


Richtig. Genau darauf wollte ich hinaus. Scheißtechnik. Funktioniert nicht.



ich geb kindertraining bei 5-7 jährigen! und die können auch werfen stell dir vor :ups: krasser scheiss wa ? oder willst du behaupten das die auch schon kraft haben ?


Nach der diktaktischen Mittanzmethode oder auch gegen den Willen eines Gegners außerhalb der eigenen Gewichtsklasse?
Und ja, Kinder haben Kraft, die sie im Kampf mit anderen Kindern auch voll einsetzen. Das mysteriöse Phänomen dahinter nennt man "Muskeln", und man bekommt sie nicht von Papa zum 12. Geburtstag geschenkt. Nunja, Du in Deiner Erinnerung vielleicht schon. :D



und was soll das für ne sch**** sein ? "er soll von allem weg was ihn reizt ?"
hat man in jeder kampfsportart/kampfkunst das unbändige verlangen dem anderen in die fresse zu hauen ?


Hat das irgendwer? Es gibt Menschen, die Kampfsport hauptsächlich mit Kampf assoziieren und nicht wie Du mit erhobenen Zeigefingern, kaputten Gelenken und hysterischen Vereinsmeiern, die nicht richtig lesen und schreiben können.



Nein es kommt nicht an die attraktivität von boxen Mt oder MMA ran, weil die regeln eben nicht so einfach sind und es für aussen stehende sehr schwer zu verstehen ist, was gerade passiert! Im Boxen und MT isses eben simpel: auf die fresse geben! (wohlgemerkt simpel zu verstehen, nicht simpel auszuführen)


Worum es im Judo geht, ist ebenso simpel zu verstehen: Mach beliebig große Gegner kampfunfähig durch Hebeln, Werfen, Würgen und ja, auch Schlagen und Treten.
Wissen blöderweise noch ziemlich viele Kampfsportinteressierte trotz jahrzehntelanger Öffentlichkeitsarbeit des deutschen Sportjudo. Und jeder weiß, auch wegen dieser Öffentlichkeitsarbeit, daß man das im normalen Judoverein nicht mehr lernt, gar nicht mehr lernen soll. Also geht man woanders hin: MT, Boxen, MMA, Krav Maga, BBT, Karate, ...



zu kampfuntauglichkeit: hast dus probiert?


Ja. Ich warte seit 20 Jahren auf den Judoka, der mich gegen meinen Willen wirft. Nein, ich halte mich nicht an Eure bekloppten Regularien. :D

Die Heroldtypen schmeißen jemanden wie mich mit einem lockeren Schwung aus dem Handgelenk. Leute, die neben Wettkampfjudo noch was richtiges gelernt haben, auch. Gegen meinen heftigsten Widerstand mit Schlagen, Beißen, Treten, wohlgemerkt. ;)

KhRYZtAL
01-06-2010, 19:33
denke das sollte jetzt keinesfalls die maxime sämtlicher judovereine sein, dennoch find ichs schade das mittlerweile halbwegs traditionelles judo mit wettkampforientiertem judo (in vielen vereinen, nicht überall!) kaum noch vereinbar ist.
letztendlich kann sich beispielsweise unser verein nur halten weils den kindern und jugendlichen bei uns spaß macht...und das sollte man auch niemals unterschätzen! wir bekommen regelmäßig bewegungslegastheniker dazu die durch den mangelhaften schulsport kaum noch in der lage sind rückwärts zu laufen...wenigstens können wir denen mindestens regelmäßige sportliche betätigung bieten.

jedoch find ichs schade das ich damals in meinen anfängen ( und die sind echt noch nich lange her?) noch sachen wie beinhebel,kani-basami usw. gelernt habe, sprich sachen die größtenteils via wettkampfregeln raussortiert wurden und in allen vereinen in der nähreren umgebung wird sowas nicht mal mehr ansatzweise gelehrt.. ( maxime: nicht im wettkampf - nicht im system sozusagen)

das schließt jedoch durchaus spaß an solchem jackenraufen nicht aus... man kann sowohl das eine trainieren und dennoch unter einem "anderen" regelwerk starten..

mir bleibt dennoch eine frage: wie soll das ganze nun weitergehen? ich denke nicht das die letzten regeländerungen finaler art waren...

denke allerdings das eine erneute änderung des regelwerks auf eine eher traditionelle basis den schnellen erfolg bringen würde...letztendlich hat sich momentan ja das image des lustigen rumkugelns in den köpfen eingebrannt...

das war auch rein auf teashi bezogen ;)

wie das weitergehen soll ?
ich denke das muss jeder für sich selbst entscheiden!
ich geh zum judo weil mir der sport an sich einfach mega viel spaß macht! so wies gemacht wird! natürlich find ich aber auch die regeländerungen nicht gut, aber ich pass mich an, weil ich weiterhin judo machen will unds mir auch so noch viel spaß macht.
zum kloppen geh ich ins MT und da lern ich genug zeug um mich gut hauen zu können :) dafür brauch ich kein oldsql judo :)
just my 2 cents

califax
01-06-2010, 19:35
letztendlich kann sich beispielsweise unser verein nur halten weils den kindern und jugendlichen bei uns spaß macht...und das sollte man auch niemals unterschätzen! wir bekommen regelmäßig bewegungslegastheniker dazu die durch den mangelhaften schulsport kaum noch in der lage sind rückwärts zu laufen...wenigstens können wir denen mindestens regelmäßige sportliche betätigung bieten.


Und dafür, das wollte ich jetzt bei meiner Kritik mal kurz zwischenwerfen, bin ich Euch auch sehr dankbar. :respekt:

antagonist
01-06-2010, 19:47
@califax
das klingt jetzt sehr nach der intension judo zu lernen um mehr oder minder der ultimative zerstörer zu werden :D

gibt aber noch andere zielgruppen? was ist dann mit denen? haben die kein recht darauf "ähnliche" inhalte zu lernen?:p

ist halt eben das "problem" der breitensportbewegung.. sie suchen spaß und bewegung und das bekommen sie auch...und das nicht mal so schlecht :)
wenn man halt darauf aus ist jetzt judo nach traditionellen aspekten zu lernen ist das logischerweise was anderes...ergo wenn man tiefer hinter das system steigen will dann wirds entsprechend schwieriger...siehe bisherige diskussion :D

ich versuch wenigstens meiner kinder und jugendgruppe einwenig zu helfen mal über den tellerrand zu schauen, was eigentlich auch ganz gut funktioniert...jedoch lerne ich letztendlich ja noch selber, demzufolge ist das wissen was ich habe beschränkt...letztendlich mal wieder alles ne frage der fachkompetenz...

ich gebe selber zu ich hab sehr viel spaß daran auf wettkämpfe zu fahren, meine kiddies siegen zu sehen und noch aktiv als kari die regeln durchzusetzen...aber es gibt noch einiges mehr für mich in diesem sport!

aber wie es halt nunmal so ist: viele suchen halt nicht das traditionelle system sondern die moderne form..man kann diese noch darauf hinweisen das es noch mehr gibt aber ob sie lernen wollen hängt noch von den sportlern ab.

KhRYZtAL
01-06-2010, 19:48
Versuch's nochmal. Sonst zeigt nochmal jemand Deine Texte Deinen Schützlingen. Im Deutschunterricht als Unterhaltungseinlage.

ach, du bist cool und wirst gleich persönlich, süß :)



Richtig. Genau darauf wollte ich hinaus. Scheißtechnik. Funktioniert nicht.


hm komisch, das man mit den anfängertechniken auch weit schwerere gegner werfen kann :ups: und du meinst das geht mit kraft? aha

ich will keineswegs bestreiten, das man kraft braucht! auch ich mache krafttraining, aber trotzdem kann man mit der richtigen technik noch genug reißen!




Nach der diktaktischen Mittanzmethode oder auch gegen den Willen eines Gegners außerhalb der eigenen Gewichtsklasse?
Und ja, Kinder haben Kraft, die sie im Kampf mit anderen Kindern auch voll einsetzen. Das mysteriöse Phänomen dahinter nennt man "Muskeln", und man bekommt sie nicht von Papa zum 12. Geburtstag geschenkt. Nunja, Du in Deiner Erinnerung vielleicht schon. :D


Ja, auch außerhalb der eigenen Gewichtsklasse!
hm komisch, warum können die dann spätere techniken nicht ausführen, weil ihnen die kraft fehlt :rolleyes:

und wieder wirst du persönlich...:o



Hat das irgendwer? Es gibt Menschen, die Kampfsport hauptsächlich mit Kampf assoziieren und nicht wie Du mit erhobenen Zeigefingern, kaputten Gelenken und hysterischen Vereinsmeiern, die nicht richtig lesen und schreiben können.

so wie dus beschrieben hast: JA!
wieder persönliches blabla



Worum es im Judo geht, ist ebenso simpel zu verstehen: Mach beliebig große Gegner kampfunfähig durch Hebeln, Werfen, Würgen und ja, auch Schlagen und Treten.
Wissen blöderweise noch ziemlich viele Kampfsportinteressierte trotz jahrzehntelanger Öffentlichkeitsarbeit des deutschen Sportjudo. Und jeder weiß, auch wegen dieser Öffentlichkeitsarbeit, daß man das im normalen Judoverein nicht mehr lernt, gar nicht mehr lernen soll. Also geht man woanders hin: MT, Boxen, MMA, Krav Maga, BBT, Karate, ...


Im Sportjudo halt eben nicht. Stell mal n laien dahin und sag ihm genau das was du gerade geschrieben hast: und dann lass mal tori n tani otoshi werfen. dann heissts sofort "ich hab keine ahnung wer gewonnen hat die sind ja beide aufn rücken gefallen"
und isses dann immer noch simpel zu verstehn ?

was is daran verwerflich ? wenn jemand sportjudo machen will geht er in nen normalen verein, wenn er das komplettpaket als SV haben will muss er sich auf die suche nach rambat und genossen machen.
Ja. Ich warte seit 20 Jahren auf den Judoka, der mich gegen meinen Willen wirft. Nein, ich halte mich nicht an Eure bekloppten Regularien. :D



Die Heroldtypen schmeißen jemanden wie mich mit einem lockeren Schwung aus dem Handgelenk. Leute, die neben Wettkampfjudo noch was richtiges gelernt haben, auch. Gegen meinen heftigsten Widerstand mit Schlagen, Beißen, Treten, wohlgemerkt. ;)
[/QUOTE]

wow, solche übermenschen:ups:


abschließend sag ich mal hab ich keinen weiteren bedarf hier noch irgendwas zu schreiben, da du eh nur auf rechtschreibung achtest und hier den überheblichen raushängen lässt. so far!

antagonist
01-06-2010, 19:55
das war auch rein auf teashi bezogen ;)

wie das weitergehen soll ?
ich denke das muss jeder für sich selbst entscheiden!
ich geh zum judo weil mir der sport an sich einfach mega viel spaß macht! so wies gemacht wird! natürlich find ich aber auch die regeländerungen nicht gut, aber ich pass mich an, weil ich weiterhin judo machen will unds mir auch so noch viel spaß macht.
zum kloppen geh ich ins MT und da lern ich genug zeug um mich gut hauen zu können :) dafür brauch ich kein oldsql judo :)
just my 2 cents

geht mir in gewisser weise ähnlich..
ich mache das was ich momentan mache eigentlich gerne, bin jetzt noch kein überflieger und mache dieses jahr erst meine prüfung zum 1.dan..

dabei denk ich aber viel drüber nach wies bei mir früher war und wie es jetzt ausschaut..finde einfach das die kinder das recht auf die gleiche ausbildung haben, eigentlich sogar auf eine bessere! und da gehört einfach ein breiteres technikspektrum dazu :)


zum "prügeln" (:hehehe:) hab ich noch eine jujutsu/sv-gruppe ( haha gleiche problematik mit der versportlichung durch den djjv :D ) inkl. vk-sparring..

KhRYZtAL
01-06-2010, 20:07
geht mir in gewisser weise ähnlich..
ich mache das was ich momentan mache eigentlich gerne, bin jetzt noch kein überflieger und mache dieses jahr erst meine prüfung zum 1.dan..

dabei denk ich aber viel drüber nach wies bei mir früher war und wie es jetzt ausschaut..finde einfach das die kinder das recht auf die gleiche ausbildung haben, eigentlich sogar auf eine bessere! und da gehört einfach ein breiteres technikspektrum dazu :)


zum "prügeln" (:hehehe:) hab ich noch eine jujutsu/sv-gruppe ( haha gleiche problematik mit der versportlichung durch den djjv :D ) inkl. vk-sparring..

jap da geb ich dir auch recht, aber wie soll mans anders machen ;) die kleinen wissen ja gar nicht was sie verpassen :p :D

jo ich hab auch noch eine SV-Judo gruppe die sich immer sonntags treffen und ein bisschen hauen üben, wo ich auch öfters mal dabei bin :)

califax
01-06-2010, 20:41
@califax
das klingt jetzt sehr nach der intension judo zu lernen um mehr oder minder der ultimative zerstörer zu werden :D


Naja, aber das Bezwingen körperlich Überlegener ist nunmal Sinn und Zweck von Hebeln und Würfen. Dafür wurden diese Techniken nunmal entwickelt.
Wenn man das nur noch mit Gewichtsklassen und stark eingeschränkten Regeln hinbekommt, dann kann man es nicht. Dann versucht man, Technik durch Muskelmasse zu ersetzen.



gibt aber noch andere zielgruppen? was ist dann mit denen? haben die kein recht darauf "ähnliche" inhalte zu lernen?:p


Natürlich. Wenn Du mal liest, was ich sonst so in anderen Threads schreibe, siehst Du, daß ich keinesfalls zu den Hardcoreleuten gehöre.

Aber das Ausgangsthema des Threads war ja das langsame Sterben des deutschen Vereinsjudo. Warum stirbt es denn? Etwa, weil es noch nicht reguliert genug ist? Weil es sich noch nicht weit genug vom Kampf entfernt hat?

Kann man so sehen. Man kann die Entwicklung weitertreiben und hoffen, daß die Entwicklung der Mitgliederzahlen dadurch eine Trendumkehr erfährt.
Ich wage das zu bezweifeln.

Und ich wage es, darauf hinzuweisen, daß es bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen kein generelles Desinteresse an Kampfsport und Kampfkunst gibt. Nur für das immer "sauberere", immer mehr zum Kraftsport degenerierende Judo interessieren sich immer weniger Leute.

Ich sehe überall volle Dojos. Und das bei massivem Rückgang der Kinderzahl.
Kindergärten werden geschlossen, Schulen werden geschlossen, Dojos und SV-Schulen werden immer neue eröffnet.

Der Trend ist pro Kampfsport. Und zwar massiv. Und der Trend ist gleichzeitig gegen das Judo des DJB.

Die Frage war doch eigentlich, was man dagegen machen könnte. Oder ging es nur ums gemeinsame Trauern? :rolleyes:

Also: Wie kann man die Attraktivität von Judo verbessern?
Welche Zielgruppen will man ansprechen?
Was suchen diese Zielgruppen?



ist halt eben das "problem" der breitensportbewegung.. sie suchen spaß und bewegung und das bekommen sie auch...und das nicht mal so schlecht :)


Aber die Mitgliederzahlen sinken nicht, sie stürzen. ;)
Und das ist eben kein Problem des Breitensports. Ein Blick in die Sportfachgeschäfte und in die Unfallkliniken zeigt doch, daß eine Unmenge Breitensport getrieben wird, viel mehr als den Krankenkassen lieb ist. Nur eben nicht beim Reckturnen und Jackenringen.



aber wie es halt nunmal so ist: viele suchen halt nicht das traditionelle system sondern die moderne form..man kann diese noch darauf hinweisen das es noch mehr gibt aber ob sie lernen wollen hängt noch von den sportlern ab.

Wenn Ihr keine Mitgliederprobleme habt, kann Euch doch Kritik am Sportjudo am Allerwertesten vorbei gehen. ;)
Der Ausgangspunkt war es ja nicht, erfolgreichen Vereinen den Erfolg auszureden. Es ging um das langsame Sterben des DJB.

Jan_
01-06-2010, 20:54
Ja. Ich warte seit 20 Jahren auf den Judoka, der mich gegen meinen Willen wirft. Nein, ich halte mich nicht an Eure bekloppten Regularien. :D

Die Heroldtypen schmeißen jemanden wie mich mit einem lockeren Schwung aus dem Handgelenk. Leute, die neben Wettkampfjudo noch was richtiges gelernt haben, auch. Gegen meinen heftigsten Widerstand mit Schlagen, Beißen, Treten, wohlgemerkt. ;)

Ich warte seit 20 Jahren auf den TKD-in, der mich gegen meinen Willen zum Kopf treten kann ... ich hab's nie öffentlich gemacht und auch nie solch einen TKD'ler gesucht ... aber ich warte immerhin. :hammer:

Mit mit einem lockeren Schwung aus dem Handgelenk gegen meinen Willen wirft mich allerdings tatsächlich niemand ... auch nicht Tom Herolds Jungs - dank Sportjudo.

Was zum Henker , Califax ... du bist doch echt eine armseelige Nummer ... wenn du Sportjudo kritisieren willst (und da gibt es einiges zu kritisieren) dann mach es doch wenigstens mit halb so viel Niveau wie Tom Herold.

califax
01-06-2010, 21:11
Was zum Henker , Califax ... du bist doch echt eine armseelige Nummer ... wenn du Sportjudo kritisieren willst (und da gibt es einiges zu kritisieren) dann mach es doch wenigstens mit halb so viel Niveau wie Tom Herold.

Ach, Jan. Seit Jahren jammern die Judoka überall, ihr Judo wäre nur noch im Wettkampf nach zunehmend unsinnigen Regeln brauchbar. Und dann jammern sie, daß Judo so ein schnarchlahmer Sport geworden ist, dem die Sportler weglaufen. Da gibt man denen bloß recht, und dann kommen sinnlose Beleidigungen.

Zu dieser irrelevanten Ablenkung von diesem Analphabeten, der leider Kinder in Bildungsferne anweisen darf:
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, Jan.
Er wollte wissen, ob ich die von Judokas behauptete Kampfuntauglichkeit von Sportjudo getestet habe. Darauf habe ich ihm mit der blanken Wahrheit geantwortet. Wenn man die Antwort nicht hören will, darf man nicht fragen, Jan.
Und es ist spielend einfach, mich zu werfen. Auch und gerade dann, wenn ich was dagegen habe.
Bisher wurde ich von Judoka aber immer nur mit blanker Muskelkraft ausgehoben, und das auch nur, wenn ich mich anheben ließ.

Nochmal: Es ging doch darum, warum dem DJB die Leute weglaufen. Es geht nicht darum, ob der Herold ein Held ist, ob ich ein liebenswerter Mensch bin oder ob Sportjudo seinen Anhängern Spaß macht. Es ging um die Frage, warum es immer weniger Anhänger hat.

Interessiert Dich dieses Thema überhaupt?

(edit: Rechtschreibfehler korrigiert)

seoi-nage
01-06-2010, 21:28
Ja, man darf aber auch nicht alles nur schwarz-weiß sehen, die Wahrheit liegt meistens im Graubereich. So sehr ich auch Respekt und Hochachtung vor rambat's, aka. Tom's Bestreben zur Verbreitung des traditionellen Judos habe, so darf man aber auch nicht alle "Sportjudoka" über einen Kamm scheren. Ich kenn zumindestens einige, die recht problemlos größere Leute aus den Socken rupfen. Und das gegen Widerstand und nicht nur mit Kraft...

califax
01-06-2010, 21:54
Ja, man darf aber auch nicht alles nur schwarz-weiß sehen, die Wahrheit liegt meistens im Graubereich.
[...]
Ich kenn zumindestens einige [Sportjudoka] , die recht problemlos größere Leute aus den Socken rupfen. Und das gegen Widerstand und nicht nur mit Kraft...

Ich schere ja gar nicht alle über einen Kamm. Ich kenn ja gar nicht alle. So viele Leute will ich überhaupt nicht kennen. Könnt ich mir ja gar nicht alle merken. :D
Ich wurde aus irgendeiner Beleidigte-Leberwurst-Laune heraus nach meinen konkreten persönlichen Erfahrungen gefragt. Die sind halt so.
Und ob ich übernächste Woche oder erst übernächstes Jahr einen Judoka finde, der mir eine endlich funktionierende Wurftechnik zeigt, ist für das Thema hier irrelevant(1). Es interessiert nur zwei Leute, deren sonstiger Text wohl genug über ihr Interesse am Thema (und ihren Respekt gegenüber Mitbürgern) aussagt.

Es ging doch darum, warum die Mitgliederzahlen sinken.
Was mit der Attraktivität des Judo los ist, oder?
Also: Was ist damit los? Meine Hypothese habe ich genannt. Wie ist Deine?




---
(1) Letzter Versuch im Drill: Ja, damit das überhaupt klappt, mußt Du natürlich so auf dem Bein rumdrehen. - Geht nicht, siehste doch. - Ja, also auf der Ferse. - Dann brauchste mich doch nur zu stubsen und ich stolpere. - Ja, also deshalb machen wir das eigentlich beim Ausheben so hier... - Du drehst im Kniegelenk?! Beim Anheben?!- Ja, deshalb macht man das ja auch nicht so lange. Mit 30 ist eigentlich Schluß.

:ups:

seoi-nage
01-06-2010, 22:28
...(1) Letzter Versuch im Drill...

Zu (1): da haste wohl einen richtigen Spezialisten erwischt...


(2) Meine These:

Vor einigen Jahren lief es mal gut. Gab ja fast nur Judo-Vereine. Jetzt läuft es schlechter. Aber warum? Fahre ich durch die Stadt, sehe ich reißerische Plakate von Kickbox- und MMA-Veranstaltungen, gelbe Leuchtreklamen über den Schulen der WT und Escrima-Leute und recht oft Show-Vorführungen von Kung-Fu - Leuten. Schonmal ein leuchtendes Schild über einem Judo-Dojo gesehen? Oder eine Werbeanzeige des örtlichen Judovereins in der Zeitung? Ich nicht! Man konzentriert sich also auf die olympische Ebene und die Wettkampfebene, quasi den letzten verbleibenden Rest. Ein typisches Verhalten eines ehemaligen Monopolisten. Irgendwann wird es ein "ratloses im Kreis herumsitzen", wenig später war's das dann.

Und jetzt kommt Tom ins Spiel. Er versucht die traditionellen Hintergründe wiederzubeleben, macht Werbung* für sein System und versucht Leute zu begeistern (O-Ton: Judo ist toll, Judo ist wirksam, Judo hat extrem viel zu bieten und muss sich vor anderen nicht verstecken). Hat man erstmal die Begeisterung bei einem erzeugt, bringt der bald genug neue Leute mit ins Training, die diese Begeisterung weitertragen. Resultat --> Wachstum.

Das fehlt vielen im DJB. Vor allem im Erwachsenenbereich. Als Erwachsener ist man oft nur noch als Vereinssponsor und Kinderbetreuer gut. Um die eigenen Hallenzeiten muss man schon kämpfen, warscheinlich gibts keine Prämien vom LSB mehr für die ältere Generation.

Abgesehen von den Defiziten in der Lehre, die der "normale Bürger" sowieso nicht erkennt, sehe ich den Grund für die Misere eher in einer momentane Führungslosigkeit des Dachverbandes. Man kann einen gemeinnützigen Verein sicher nicht so führen, wie ein profitorientiertes Unternehmen (z.B. eine private KK-Schule), man könnte aber erfolgreiche Ansätze von dort aufgreifen und versuchen diese auf den Verein umzusetzen. Im Kinderbereich ist dieser Ansatz zumindest zum Teil noch da (Grund: Fördergelder?) im Erwachsenenbereich siehts mau aus. Der dort interessante SV-Bereich ist ja eigentlich komplett ausgeblendet und in der Öffentlichkeit an WT und Ju-Jutsu abgegeben worden. Solange sich der DJB als olympische Kaderschmiede sieht, gibt kein Wachstum in der Breite. Konzentriert er sich wieder auf die Breite und deren Ansprüche, wird auch ein Wachstum erfolgen. Zeiten ändern sich, also muss man sich mit ändern. Die heutige Jugend will anders angesprochen werden, als wir (meine Generation) vor 25 Jahren.

Mein Fazit also: Lehre verschlafen und vergessen, gesellschaftliche Entwicklung verschlafen, mit eigenen Vereinshickhack beschäftigt ohne sich ums Wesentliche zu kümmern. An die Spitze einer solchen Organisation gehört kein ehemaliger Aktiver und nicht der am längsten langgediente Funktionär, sonder ein aktiver "Manager", der noch nicht den Blick für das Wesentliche verloren hat. Wenn der aus den eigenen Reihen kommt, umso besser, wenns keinen gibt, muss ein externer gesucht werden.

Gelingt das, gesundet vieles von alleine. In anderen Ländern geht es ja auch.

----
* und wenn das auch nur im Richtigstellen von dem ganzen geglaubten Unsinn ist, so ist es schon als gute Werbung anzusehen (meine Meinung)

califax
01-06-2010, 22:49
Also kurz mit meinen Ideen dazu:


Oben die Führungsprobleme des Verbandes lösen,
auf Vereinsebene mehr Werbung machen,
Qualität der Lehre massiv verbessern (Wurftechniken! Abwehr von Schlag und Tritt! Etwas Geschichte der japanischen KK, ruhig Videos mit Rüstungen zeigen und zeigen, wie sich das auf die Bewegungskonzepte, speziell auf die Entwicklung des Wurfarsenals ausgewirkt hat.)
vorsichtig (entsprechend der Machbarkeit) die Lehrinhalte an die heutige Nachfrage anpassen: richtige SV für Erwachsene, Action (Randori! Atemi! Hanbo!) und eingeschränkte SV für Halbstarke.


So ungefähr?

seoi-nage
01-06-2010, 22:59
So ungefähr!

Arbeiten an der Aussenwirkung vom Judo. Interessen wecken, Historie und Tradition mit einbeziehen ohne gleich zum esotherischen Club zu werden und endlich auf die Wünsche und Bedürfnisse der Breite eingehen.

Geht aber leider nur in kleinen Schritten.

Nur bin ich auch nicht der Allwissende und kann nur meine bescheidene Sicht der Dinge darstellen.

aikibunny
02-06-2010, 09:29
Also mal so als Zaungast, weil ich da schon jahrelang immer mal wieder drüber nachdenke: ich fände Judo schon lange mal sehr interessant. So viele extrem gute Aikido-Lehrer haben (früher...) damit angefangen und darauf aufgebaut, ich bin schon lange ehrlich überzeugt, ich könnte auch total davon profitieren.

Aaaaaber....:

Ich sehe bisher, wenn ich bisher mal so am Rande schaue, zwei Arten von Vereinen:

Kleine Provinz- oder Stadtteilclubs die sich beim Training so n bissel an den Beinen rumhacken, wo die höheren Graduierungen sich in erster Linie durch ihr Übergewicht unangreifbar zu machen scheinen, die Matte ist nicht sauber und zum Aufwärmen wird erstmal darauf eine halbe Stunde Fussball gespielt. Es gibt ein paar jüngere Teenager und eine Kindergruppe, aber dominiert wird alles von Leuten die schon zwanzig Jahre dabei sind. Dazu vielleicht ein oder zwei motivierte durchtrainierte Schwarzgurte, tolle Sportler, die aber eher frustriert wirken.

Und dann halt die Super-Wunder-Leistungsstützpunkte, perfekt ausgestattet, Wahnsinns Leistungsethos, die aber keinen Platz haben für jemand, der nicht mit spätestens 14 angefangen hat. Zitat: "Judo als erwachsener Anfänger? Ja, da gibts bei uns irgendwo ne Freizeitgruppe, das hat doch der XY gemacht, war das nicht Freitags um 17h? Nee... Muss ich nochmal nachschauen. Rufen sie nächste Woche nochmal an."

Und bei beiden Typen können die ehemaligen Leistungsträger über 40 nur noch am Mattenrand sitzen, weil ihre Knie/Hüften/was-auch-immer völlig kaputt sind. (Interessanterweise sind die über 55 da weniger betroffen, die können sich noch bewegen)

Bei alle dem vergeht mir dann wieder das eben aufgekeimte Interesse. Aber wenn ich dann so etwas höre, wie es der rambat propagiert, denk ich mir, doch, klingt gut, das probierste mal aus wenn es in der erreichbaren Gegend ist.

Und nochmal, bevor das jemand in den falschen Hals kriegt: ich finde Judo eigentlich ne super KK. Doch, ich weiss dass auch bei allen anderen KK 80% des Angebots schwach ist. Nein, ich habe nicht mit allergrößter Leidenschaft nach dem einen Verein gesucht, wo es anders ist, und bin sicher, den gibt es auch.

antagonist
02-06-2010, 09:55
btw im zuge der neuen dan-prüfungsordnung wurde auch festgelegt das die kyu-prüfungsordnung teilweise umstrukturiert werden soll. dabei soll ab grüngurt das fach selbstverteidigung eingeführt werden..

wie beurteilt ihr das im kontext der diskussion?

das könnte meiner meinung nach jetzt in mehrere richtungenführen..wünschenswert wäre funktionierende sv mit atemi inhalten...
jedoch denke ich das es wohl in die richtung laufen wird wie es jetzt in den danprüfungen implementiert worden ist ( bloß nicht zu viel atemi, hauptsache es sieht "hübsch" aus...)
zudem denke ich das es viel zu spät angesetzt ist...theoretisch kann man sowas ja ab dem 8.kyu schon als pflichtfach einführen...

akeru
02-06-2010, 10:24
Ich sehe bisher, wenn ich bisher mal so am Rande schaue, zwei Arten von Vereinen:

Kleine Provinz- oder Stadtteilclubs die sich beim Training so n bissel an den Beinen rumhacken, wo die höheren Graduierungen sich in erster Linie durch ihr Übergewicht unangreifbar zu machen scheinen, die Matte ist nicht sauber und zum Aufwärmen wird erstmal darauf eine halbe Stunde Fussball gespielt. Es gibt ein paar jüngere Teenager und eine Kindergruppe, aber dominiert wird alles von Leuten die schon zwanzig Jahre dabei sind. Dazu vielleicht ein oder zwei motivierte durchtrainierte Schwarzgurte, tolle Sportler, die aber eher frustriert wirken.

Und dann halt die Super-Wunder-Leistungsstützpunkte, perfekt ausgestattet, Wahnsinns Leistungsethos, die aber keinen Platz haben für jemand, der nicht mit spätestens 14 angefangen hat. Zitat: "Judo als erwachsener Anfänger? Ja, da gibts bei uns irgendwo ne Freizeitgruppe, das hat doch der XY gemacht, war das nicht Freitags um 17h? Nee... Muss ich nochmal nachschauen. Rufen sie nächste Woche nochmal an."

Ich habe selten eine so treffende Zustandsbeschreibung gelesen. Vor allem machst Du deutlich, wo das Problem sitzt: nämlich in vielen Vereinen. Deren Mitgliederzahlen sinken ja. Bei den Verbänden laufen die Zahlen ja nur zusammen.

Die Landesverbände (und noch mehr der DJB) können die Entwicklungen in den Vereinen nur sehr indirekt beeinflussen. Welche Angebotsstruktur ein Verein schafft, welche Ziele er sich setzt, wie engagiert er sie umsetzt hängt doch allen allein vom Verein und nicht vom Verband ab.

Maßnahmen der Verbände, "gute" wie "schlechte" - wenn sie nicht komplett verpuffen - wirken sich erst nach Jahren aus. Mitunter sind Dinge auch von den Ideen her gut, werden aber vollkommen gegen die Intentionen in den Vereinen umgesetzt.

Wenn man sich anschaut, welche Bereiche denn hier im Thread empfohlen wurden (etwas Geschichte, SV, mehr Randori, "bessere" Technik usw.) und dies mal mit den jüngeren Entwicklungen vergleicht, stellt man erstaunt fest:
- Randori ist in der neuen Kyu-PO (wieder) Prüfungsfach geworden
- SV als Prüfungsfach wird intensiviert
- Judogeschichte ist neues Fach in der neuen Dan-PO
(bessere Technik kann man nicht in eine PO schreiben)

Aber wie gesagt: die Umsetzung sieht oft genau so aus, wie oben beschrieben.

seoi-nage
02-06-2010, 10:42
...Vor allem machst Du deutlich, wo das Problem sitzt: nämlich in vielen Vereinen. Deren Mitgliederzahlen sinken ja. Bei den Verbänden laufen die Zahlen ja nur zusammen.

Die Landesverbände (und noch mehr der DJB) können die Entwicklungen in den Vereinen nur sehr indirekt beeinflussen. Welche Angebotsstruktur ein Verein schafft, welche Ziele er sich setzt, wie engagiert er sie umsetzt hängt doch allen allein vom Verein und nicht vom Verband ab.

Eben, das ist ja auch Teil des von mir angesprochen Problems. Aussendarstellung der Vereine! Fängt damit an, das man Neueinsteiger nicht vergrault, sondern den Trainingstermin der "Freizeitgruppe" auch nennen kann und wenn auch nicht nagelneue, so doch wenigstens saubere Matten hat.

Der Verband hat wenig Einflussmöglichkeiten auf die Vereine, das stimmt. Der Verband kann aber vernünftige Konzepte, vernünftige (breitensporttaugliche) Materialien, etc. zur Verfügung stellen. Nur der Verband hat die Übersicht über die komplette Mitgliederentwicklung und damit auch die Pflicht da entgegenzuwirken. Mindestens mit Konzepten. Die Umsetzung dieser muss in den Vereinen erfolgen.

Der einzelne Vereinsvorstand kann das doch alles in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit kaum selbst umsetzen. Er braucht also Hilfe.

Als Vergleich ziehe ich wieder die EWTO an, die sicherlich auch genügend Unzulänglichkeiten hat. Aber ich wette, dort vergeht kein Monat, wo nicht irgendwelche Informationen zur zentralen Steuerung der Aussenwirkung in den Schulen eingehen. Sicher ist die EWTO ein kommerzieller Verein. Es ist also nicht alles so bei uns umzusetzen. Aber eine Imagekampangne die nicht auf Leistungskader und nicht auf die U12 ziehlt müsste doch umsetzbar sein. Ich würde es mir wünschen.


Wenn man sich anschaut, welche Bereiche denn hier im Thread empfohlen wurden (etwas Geschichte, SV, mehr Randori, "bessere" Technik usw.) und dies mal mit den jüngeren Entwicklungen vergleicht, stellt man erstaunt fest:
- Randori ist in der neuen Kyu-PO (wieder) Prüfungsfach geworden
- SV als Prüfungsfach wird intensiviert
- Judogeschichte ist neues Fach in der neuen Dan-PO
(bessere Technik kann man nicht in eine PO schreiben)

Das ist richtig und auch gut so! Aber kommt das auch "unten" in der Breite an und holt Neueinsteiger ins Boot oder ist es zur Zeit nur ein "Insider"? Mir fehlt es hier an entsprechender Kommunikation nach aussen.

PS.: Der Wille etwas zu ändern ist bei vielen ja da. Viele Erwachsene machen auch mal ein paar EUR zusätzlich locker, wenn es um solche Sachen geht. Meine Person inklusive. Es muss nur irgendwie koordiniert und in die richtige Richtung gebracht werden.

califax
02-06-2010, 15:26
Wenn man sich anschaut, welche Bereiche denn hier im Thread empfohlen wurden (etwas Geschichte, SV, mehr Randori, "bessere" Technik usw.) und dies mal mit den jüngeren Entwicklungen vergleicht, stellt man erstaunt fest:
- Randori ist in der neuen Kyu-PO (wieder) Prüfungsfach geworden
- SV als Prüfungsfach wird intensiviert
- Judogeschichte ist neues Fach in der neuen Dan-PO
(bessere Technik kann man nicht in eine PO schreiben)

Aber wie gesagt: die Umsetzung sieht oft genau so aus, wie oben beschrieben.

Cool. Wie lange dauert es immer, bis sich sowas rumspricht?
Mir wurde im April klipp und klar mitgeteilt, daß es im Judo kein Atemi und keine SV gäbe. Habe es auch nie gegeben. Werde es nie geben. Punkt. Machen wir nicht. Haben wir nie gemacht. Mußt Du woanders hin gehen.
Also stehe ich da mit 3 1/2 anderen Erwachsenen und ein paar Kindern in einer sterbenden Vereinssektion. Natürlich sind von uns vier 1/2 Erwachsenen keine zwei in auch nur benachbarten Gewichtsregionen. Dazu nehmen wir noch die auf Kraft und Gelenkverschleiß aufgebaute Technik und fertig ist die Misere.
An Werbung fehlt es in dieser Abteilung gar nicht. Die ist schon recht bekannt und gut vernetzt. Aber was soll man da als Halbstarker oder Erwachsener eigentlich? :(
Und das sind halt die Gegebenheiten hinter den Mitgliedsstatistiken.

antagonist
02-06-2010, 15:38
http://www.judobund.de/media/ordnungen/Begleitmaterial_DAN_PO-DJB.pdf

in der neuen dan-prüfungsordnung finden sich so ziemlich alle stellungnahmen des djb in hinsicht auf dessen zukünftige entwicklung ( inhalte etc.)..

auf seite 10 wird beispielsweise auch von der einführung des sv-teils in den kyugraden 2011 geschrieben..

akeru
02-06-2010, 15:47
Cool. Wie lange dauert es immer, bis sich sowas rumspricht?
Mir wurde im April klipp und klar mitgeteilt, daß es im Judo kein Atemi und keine SV gäbe. Habe es auch nie gegeben. Werde es nie geben. Punkt. Machen wir nicht. Haben wir nie gemacht. Mußt Du woanders hin gehen.
Also stehe ich da mit 3 1/2 anderen Erwachsenen und ein paar Kindern in einer sterbenden Vereinssektion. Natürlich sind von uns vier 1/2 Erwachsenen keine zwei in auch nur benachbarten Gewichtsregionen. Dazu nehmen wir noch die auf Kraft und Gelenkverschleiß aufgebaute Technik und fertig ist die Misere.
An Werbung fehlt es in dieser Abteilung gar nicht. Die ist schon recht bekannt und gut vernetzt. Aber was soll man da als Halbstarker oder Erwachsener eigentlich? :(
Und das sind halt die Gegebenheiten hinter den Mitgliedsstatistiken.

In Eurem Verein fehlt es scheinbar an Wissen und an Qualifikation, anders kann ich mir Deine Äußerungen nicht erklären. Nur ist dafür ja nicht ein Verband verantwortlich, oder?

califax
02-06-2010, 15:56
http://www.judobund.de/media/ordnungen/Begleitmaterial_DAN_PO-DJB.pdf


Danke. Mal schauen, was dann so 2011 passiert.

Franz
02-06-2010, 15:57
Nur ist dafür ja nicht ein Verband verantwortlich, oder?

Wer ist den dann für Übungsleiter und Trainerausbildungen zuständig?
Normalerweise wohl der Verband.

netwolff
02-06-2010, 15:59
Wer ist den dann für Übungsleiter und Trainerausbildungen zuständig?
Normalerweise wohl der Verband.

Und für die Sicherstellung der Qualität nach der Trainerwerdung...also dauerhafte Sicherstellung.

califax
02-06-2010, 16:02
In Eurem Verein fehlt es scheinbar an Wissen und an Qualifikation, anders kann ich mir Deine Äußerungen nicht erklären. Nur ist dafür ja nicht ein Verband verantwortlich, oder?

Ich gehe halt davon aus, daß gemeinsame Sportregeln vom Sportdachverband beschlossen werden und nicht vom Verein auf unterster Ebene. Und da man üblicherweise trainiert, was in den Wettkämpfen und Prüfungen verlangt wird, dürfte es da zwischen Verband und Technikrepertoire schon Wechselwirkungen geben.

akeru
02-06-2010, 16:10
Wer ist den dann für Übungsleiter und Trainerausbildungen zuständig?
Normalerweise wohl der Verband.

Aber der kann den Leuten in 120 Stunden (Vorgabe durch den DOSB) nicht das beibringen, was sie im Verein in den Jahren zuvor schon längst hätten lernen sollen. Die ÜL-/Trainerausbildung ist leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Abgesehen davon: in vielen Vereinen stehen ÜL auf der Matte, die gar keine Ausbildung haben.

antagonist
02-06-2010, 16:23
Abgesehen davon: in vielen Vereinen stehen ÜL auf der Matte, die gar keine Ausbildung haben.

Oftmals ist es leider auch so das sich kaum noch ( kompetenter) ÜL-Nachwuchs findet!

In vielen Vereinen übernehmen aktive höhergraduierte das Training für den Kinder und Jugendbereich ( was ich prinzipiell für gut erachte!), jedoch findet dabei nicht überall eine ausreichende Qualitätssicherung statt.

Viele haben darauf auch einfach keine Lust? ( Zeitaufwand, Einbuße eigener Trainingseinheiten usw.)

Guv´nor
02-06-2010, 16:35
Nun ja – mit nur 3 "Messwerten" kann man viel rein interpretieren.
Aus Unkenntnis der anderen Zahlen würde ich von einem linearen Abfall der Kurve (Mitgliederanzahl über die Zeit in Jahre ^^) ausgehen.

Daher würde ich nicht 2003 als Knackpunkt sehen sondern einen allgemeinen Trend ablesen.

Persönlich denke ich, dass es 2 Ursachen für die schwindenden Mitgliederzahlen gibt:

1. Austritt wegen der neuen Regulieren (Olympia) / Beschneidungen des Sportjudos (-> möglicher Wechsel der Sportart)
2. Austritt aus gesundheitlichen Gründen / Alter / Ähnlichen bei einer gleichzeitig schwindenden Anzahl Neumitglieder (Jugendgewinnung, demografischer Wandel)

jepp so sieht es aus. dabei hat judo doch potential das was cooles daraus gezaubert wird. die russen mit smabo, die brasis mit bjj...die olympiageilen verbandsgreise das zahnlose neuzeitjudo...:mad:

netwolff
02-06-2010, 16:46
Aber der kann den Leuten in 120 Stunden (Vorgabe durch den DOSB) nicht das beibringen, was sie im Verein in den Jahren zuvor schon längst hätten lernen sollen. Die ÜL-/Trainerausbildung ist leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Abgesehen davon: in vielen Vereinen stehen ÜL auf der Matte, die gar keine Ausbildung haben.
Das ist das was ich mit meinem Beitrag meinte - es reicht nicht, jemanden zum ÜL zu machen, derjenige muss auch weiterhin ausgebildet werden, wenigstens Auffrischungslehrgänge, Prüfungen bzgl. neuer Richtlinie, vielleicht sogar "Überwachung", Einbringen neuer Erkenntnisse in der Trainingslehre etc.

rambat
02-06-2010, 16:51
-

akeru
02-06-2010, 17:14
Das ist das was ich mit meinem Beitrag meinte - es reicht nicht, jemanden zum ÜL zu machen, derjenige muss auch weiterhin ausgebildet werden, wenigstens Auffrischungslehrgänge, Prüfungen bzgl. neuer Richtlinie, vielleicht sogar "Überwachung", Einbringen neuer Erkenntnisse in der Trainingslehre etc.

Das stimmt natürlich, aber auch hier gibt es Regelungen des DOSB in Bezug auf den Umfang der zur Lizenzerhaltung erforderlichen Fortbildungen. Und ein Verband kann nicht in die Autonomie der Vereine eingreifen. Entsprechende Angebote, wie Du sie anregst gibt es ja - nur Bedarf es immer des Willens des Einzelnen diese auch anzunehmen.


Schön wäre es auch, wenn Kanôs Texte und historisch belegbare Tatsachen nicht so lange von einigen Leuten "interpretiert" werden würden, bis sie wieder ins derzeit im Verband genehme Bild passen ...
Es entsteht in NRW derzeit eine Serie zum "Grundwissen der Judogeschichte Japans", die das Ziel verfolgt, einen gesicherten Grundstock an historischen Fakten losgelöst von jeglicher eigener Interpretation niederzuschreiben. Dies ist allerdings ein außerordentlich schwieriges Unterfangen, da allein schon die Entscheidung darüber, welche Details erwähnt werden und welche nicht, einer Interpretation entspringen. Eine im absoluten Sinn "objektive" Darstellung von Geschichte kann es aus diesem Grund ohnehin nie geben, sondern nur das Bemühen darum, möglichst ausgewogen zu bleiben.

Watt
02-06-2010, 17:15
Ich wollt' mich ja eigentlich raushalten ... :o

Ich werde jetzt nicht auf die Ursachen des Mitgliederschwundes eingehen, das haben viele andere schon getan.
Bei uns im Verein (und denen, die mit uns kooperieren) sieht es so aus, daß wir mehr und mehr Leute (auch und gerade von 16 Jahren an aufwärts) ins Training bekommen.
Ich hab hier 50jährige Baungurte, die "wieder einsteigen", weil sie sagen (nachdem sie sich das Training angeschaut haben), daß es das ist, was sie immer gesucht hätten.
Freut mich natürlich ...

Mir geht es aber noch um 'ne andere Sache.
Es wäre schön, wenn ALLE Beteiligten sich mal Gedanken über das Image des Jûdô und dessen tatsächliche Lehrinhalte machen würden.
Nöö, man muß ja nicht unseren Weg gehen.
Aber man könnte doch ganz entspannt sagen - also wir machen Sportjudo, nach entsprechenden Regeln, wir wissen aber, daß da noch mehr ist ... und wer sich für dieses "Mehr" interessiert, den versuchen wir nicht daran zu hindern.
Im Gegenteil, wir unterstützen das, denn das hält die Jungs und Mädels bei uns - wenn sie wissen, daß sie nicht nur eine einzige Facette gezeigt bekommen.
Schön wäre es auch, wenn Kanôs Texte und historisch belegbare Tatsachen nicht so lange von einigen Leuten "interpretiert" werden würden, bis sie wieder ins derzeit im Verband genehme Bild passen ...

Ja, ich hab längere Zeit ziemlich gegen den Verband geschossen.
Geb ich zu.
Ich war dabei auch ziemlich lautstark.
;)

Inzwischen sind die Fronten wohl geklärt.
Ich bin nun soweit, daß ich - wie bspw. auf unseren Lehrgängen - mein Wissen allen zur Verfügung stelle, die es haben wollen (ohne mich dabei anzubiedern). Mir isses egal, wer wo warum trainiert.
Es geht um Jûdô, und wenn wir uns nicht bald mal alle zusammenreißen und gemeinsam (!) einen Weg finden, Jûdô insgesamt in all seinen Facetten zu erhalten und weiterzugeben, dann sehe ich für das Jûdô schwarz.

Ich verweigere mich einer sinnvollen Zusammenarbeit nicht.
Ich dränge mich aber auch nicht auf.
;)

FG
Rambat

Danke!

Finde ich super, dass Du nach wie vor nicht müde wirst Aufklärung zu betreiben. Ich bin mir sicher, da stehen die nächsten Jahre Veränderungen an. So viele Judokas wollen wieder alle Facetten lernen und sich nicht auf eine Richtung beschrenken. Muss nur noch ein bisschen mehr Bewegung reinkommen.

Kann mir eigentlich jemand sagen, ob es wirklich zur Debatte steht, dass Judo (und Ringen?) bei den Olympischen Spielen 2013 gestrichen wird?

seoi-nage
02-06-2010, 17:24
Mir isses egal, wer wo warum trainiert.
Es geht um Jûdô, und wenn wir uns nicht bald mal alle zusammenreißen und gemeinsam (!) einen Weg finden, Jûdô insgesamt in all seinen Facetten zu erhalten und weiterzugeben, dann sehe ich für das Jûdô schwarz.


:halbyeaha Der einzig sinnvolle Weg, glaub ich. Bestehendes Wissen erhalten und altes Wissen reaktivieren. Und modernere Leitlinien auch nach aussen kommunizieren. Aber das wichtigste ist, die Leute von dort abholen, wo sie auf uns warten. Viele potentielle Neueinsteiger wollen angesprochen werden. Sie brauchen nur den letzten kleinen Impuls um tatsächlich zum Training zu kommen. Dann brauchen wir sie nur noch in den Vereinen halten und dazu gehört eben auch das Eingehen auf die ganz speziellen Interessen der einzelnen Altersklassen. (von SV über Technik- und Bewegungsschulung bis hin zu Wettkämpfen auch für ältere Anfänger...)

netwolff
02-06-2010, 17:26
Ich wollt' mich ja eigentlich raushalten ... :o

Ich werde jetzt nicht auf die Ursachen des Mitgliederschwundes eingehen, das haben viele andere schon getan.
Bei uns im Verein (und denen, die mit uns kooperieren) sieht es so aus, daß wir mehr und mehr Leute (auch und gerade von 16 Jahren an aufwärts) ins Training bekommen.
Ich hab hier 50jährige Baungurte, die "wieder einsteigen", weil sie sagen (nachdem sie sich das Training angeschaut haben), daß es das ist, was sie immer gesucht hätten.
Freut mich natürlich ...

Mir geht es aber noch um 'ne andere Sache.
Es wäre schön, wenn ALLE Beteiligten sich mal Gedanken über das Image des Jûdô und dessen tatsächliche Lehrinhalte machen würden.
Nöö, man muß ja nicht unseren Weg gehen.
Aber man könnte doch ganz entspannt sagen - also wir machen Sportjudo, nach entsprechenden Regeln, wir wissen aber, daß da noch mehr ist ... und wer sich für dieses "Mehr" interessiert, den versuchen wir nicht daran zu hindern.
Im Gegenteil, wir unterstützen das, denn das hält die Jungs und Mädels bei uns - wenn sie wissen, daß sie nicht nur eine einzige Facette gezeigt bekommen.
Schön wäre es auch, wenn Kanôs Texte und historisch belegbare Tatsachen nicht so lange von einigen Leuten "interpretiert" werden würden, bis sie wieder ins derzeit im Verband genehme Bild passen ...

Ja, ich hab längere Zeit ziemlich gegen den Verband geschossen.
Geb ich zu.
Ich war dabei auch ziemlich lautstark.
;)

Inzwischen sind die Fronten wohl geklärt.
Ich bin nun soweit, daß ich - wie bspw. auf unseren Lehrgängen - mein Wissen allen zur Verfügung stelle, die es haben wollen (ohne mich dabei anzubiedern). Mir isses egal, wer wo warum trainiert.
Es geht um Jûdô, und wenn wir uns nicht bald mal alle zusammenreißen und gemeinsam (!) einen Weg finden, Jûdô insgesamt in all seinen Facetten zu erhalten und weiterzugeben, dann sehe ich für das Jûdô schwarz.

Ich verweigere mich einer sinnvollen Zusammenarbeit nicht.
Ich dränge mich aber auch nicht auf.
;)

FG
Rambat
Eine Anmerkung dazu.
Du hast im Moment trotz Wachstum einen ungeheuren Vorteil, nämlich den der geringen Verbandsgröße. Die Ausbilder kennen sich gegenseitig, es herrscht gegenseitige Qualitätskontrolle etc. Vielleicht wachst ihr weiter, dann ist die Frage - wie sieht es in 50 Jahren aus? Wie wurde die Zepter-Übergabe geregelt? Wie wird die Qualitätssicherung gewährleistet.
Im Endeffekt ist es für euch exakt jetzt an der Zeit aus dem zu lernen, was bei andere passiert und bloß nicht zu glauben "das kann bei uns nicht passieren".

jaro
02-06-2010, 17:44
Eine Anmerkung dazu.
Du hast im Moment trotz Wachstum einen ungeheuren Vorteil, nämlich den der geringen Verbandsgröße.

Wir sind kein Verband ;)

rambat
02-06-2010, 17:48
[-

rambat
02-06-2010, 18:00
-

Gast
02-06-2010, 20:36
Wäre es nicht Klasse, wenn jeder Jûdôka sagen könnte: "Also bei uns im Jûdô kann man sich so richtig in die Wettkämpfe reinknien. Ist 'ne tolle Körperschulung, bringt was für's Leben, man lernt durchzuhalten ... nie aufzugeben ... aber das Beste ist, daß es noch viel mehr gibt als nur den Wettkampf. Schaut mal - wir haben Kata, aus denen lernt man die biomechanischen Grundlagen und Bewegungsprinzipien des Kämpfens. Außerdem kann man bei uns im Jûdô auch richtig gut treten und schlagen lernen, weil's nämlich dazugehört. Man lernt auch, wenn man will, wie man sich richtig gut verteidigt, falls man das mal brauchen sollte.
Über japanische Geschichte lernt man auch recht viel - das ist spannend! Und es ist ganz egal, wann man mit Jûdô anfängt und ob man Wettkämpfe macht oder nicht. Jûdô ist immer prima, weil's da so unendlich viel zu lernen gibt."

Oder so ähnlich. ;)

oder genau so!! :yeaha:

petty warrior
09-06-2010, 11:29
Ich hatte in letzter Zeit die Gelegenheit beim Luta Livre reinzuschauen. Dort habe ich sehr interessante Techniken gesehen und war total begeistert, was die so können.
Ein paar Tage später habe ich in einem alten Judo-Video genau diese Techniken gesehen. Da war ich traurig...

jaro
09-06-2010, 11:35
Ich hatte in letzter Zeit die Gelegenheit beim Luta Livre reinzuschauen. Dort habe ich sehr interessante Techniken gesehen und war total begeistert, was die so können.
Ein paar Tage später habe ich in einem alten Judo-Video genau diese Techniken gesehen. Da war ich traurig...

Komm zu uns :D

Gast
09-06-2010, 11:35
Wieso traurig und nicht stolz??
Bei dir da oben steht doch auch Judo.

petty warrior
09-06-2010, 12:30
Ok. Da fehlte die Erklärung. Ich mache Sportjudo. Und ein Sport passt sich immer seinen Regeln an. Und da wird der Bodenkampf sträflichst vernachlässigt. Das was ich beim Luta Livre gesehen habe, wurde mir gar nicht beigebracht. Schade...

Gast
09-06-2010, 12:43
achso....

deshalb:


Ein paar Tage später habe ich in einem alten Judo-Video genau diese Techniken gesehen. Da war ich traurig...

dachte ich, es gibt doch keinen Grund traurig zu sein, wenn diese Techniken auch in deinem Judo-Training gemacht/gelehrt werden.
Aber wenn Du das nie gelehrt bekommen hast, ist es natürlich ärgerlich!! Geht wohl vielen so.... sehr vielen sogar.

Dennoch sei gesagt: Es gibt auch "andere" Möglichkeiten :D
Bei mir im Training (obwohl einige kommen, die Judo nach wie vor nur vor dem sportlichen Hintergrund betreiben (wollen)) wird nicht nach dem üblichen Reglement trainiert - wäre ja bescheuert sich so einzuschränken. Vor allem kommen immer wieder auch andere KS'/KK'ler und da will man doch nicht "dumm dastehen", sondern zeigen dass Judo (auch) was taugt - so gut einem das möglich ist zumindest. Der Anspruch sollte allerdings bestehen dies zu tun!
(Ich mag Aussagen wie, "aber du hast jetzt ja voll mein Kinn gewürgt und das ist verboten, habe nur deshalb getappt, richtig gewürgt hast du gar nicht" und ähnliches nicht!" oder "ich habe gewonnen, du warst jetzt sicher schon länger als 25 Sek in meinem Haltegriff"). Wir wollen doch kämpfen, nicht kuscheln.;)

rambat
09-06-2010, 12:53
-

Ju_Jutsu_Lübeck
20-06-2010, 21:45
meine daten waren alle vom dosb

hatte mal rein interessenhalber die 6 fachverbände verglichen die KK anbieten.

und da viel halt judo extrem auf

allerdings ist die entwicklung seit 2004

auch nicht rosig ca 25000 weniger......

antagonist
21-07-2010, 23:50
tataa...ich geh kaputt.. :its_raini

Die Bundeskampfrichterkommission informiert: - - Deutscher Judobund e.V. (http://www.judobund.de/aktuelles/details/1297)

KhRYZtAL
22-07-2010, 00:35
tataa...ich geh kaputt.. :its_raini

Die Bundeskampfrichterkommission informiert: - - Deutscher Judobund e.V. (http://www.judobund.de/aktuelles/details/1297)

ach stimmt ihr erfahrt das ja erst jetzt :D:D

antagonist
22-07-2010, 00:44
die gerüchte darum gibts ja schon länger soweit ich weiss...nu ists offiziell für alle..

mal gespannt was als nächstes kommt....kein griff und 2m abstand zum gegner ( wegen der übersichtlichkeit usw.)

judo der zukunft? (http://www.youtube.com/watch?v=TQEv2mu3B7o)

Teashi
22-07-2010, 01:25
tataa...ich geh kaputt.. :its_raini

Die Bundeskampfrichterkommission informiert: - - Deutscher Judobund e.V. (http://www.judobund.de/aktuelles/details/1297)
bald darf man sich nur mit fingerspitzen anfassen.

nihmt die überhaupt jemand ernst? ich hätt schon längst meinen eigenen verein aufgemacht als wettkämpfer.

Pyriander
22-07-2010, 02:13
Da gibts überhaupt keine Begründung zu ?!? Existiert denn eine?

rambat
22-07-2010, 02:41
-

Globetrotter
22-07-2010, 04:03
Das schlimmste an der ganzen Sache ist, dass vor allen die Deutschen so sehr auf den neuen Regeln bedacht sind.

Wenn ich im Judotraining mit Kata - Guruma angreife und mir anhören muss das das nicht mehr erlaubt sei, da verliere ich immer mehr das Interesse am Judo.

Man kann doch wenigstens im Training/ Randori über den Tellerrand sehen und sich nicht künstlich beschneiden lassen ...

Schnueffler
22-07-2010, 07:29
Kastration pur.

califax
22-07-2010, 09:09
Kastration pur.

Das Sterben geht halt weiter:

Fehlende Trainingszeiten und Ferienausfälle.
Unverstandene, schlechte oder sogar falsche Techniken.
Fokus auf Kinderbespaßung und olympische Schwerathletik.
Kein zeitgemäßes Angebot für rauflustige Halbstarke.
Kein Angebot für Erwachsene auf der Suche nach Wehrfähigkeit.
Kein Engagement bei so einer wichtigen sportlichen Sache wie MMA.
Keine Konkurrenzfähigkeit zu anderen KS/KK mehr.
Keine SV-Tauglichkeit mehr.
Keine Atemi.
Kein Waffentraining.
Kaum Bodenkampf.
Scheinbar auch keine Fachkompetenz für SV, Atemi oder Stockkampf mehr verfügbar.
Sinnentleerte PO.
Hirnverbrannte Wettkampfregeln.

Im Prinzip ist aber immerhin Anfassen noch erlaubt. Mal schauen, wann man dafür farbig markierte Greifzonen vorschreibt. Nicht, daß noch wer in den Arm gekniffen wird. Oder einfach da hinfaßt, wo es sinnvoll wäre. Könnte ja jeder kommen.

WingChun77
22-07-2010, 10:45
Hallo!

Sehr interessantes Thema und noch interessantere Postings! Ich komme zwar nicht aus der Judo-Ecke, jedoch war diese Kampfkunst - ähnlich dem Aikido - für mich immer noch eine Art "heile Welt". Exemplarisch zu erwähnen die schonende Hinführung für Kinder und die Effektivität (Stichwort "sanfte Mittel") im Laufe der gewinnenden Erfahrung bzw. die direkte Arbeit am Mann von Beginn an. Irgendwie kann ich diese Kampfkunst nur mit "sauber" bezeichnen.

Wenn ich die Postings lese, dann könnte der Eindruck entstehen, dass hier eine Kampfkunst stirbt, weil sie irgendwelchen "Richtlinien" geopfert wird. Liegt dies daran, dass auch hier die Verbandsmentalität zugeschlagen hat, die jede freie Entfaltung mit der Zeit hemmt? Oder wird das Judo einfach nicht mehr "en vogue" präsentiert?


LG

Günther

netwolff
22-07-2010, 10:48
Was ich vor allem daran nicht verstehe: Warum macht die Mitglieder das mit? Müsste nicht selbst dem aktivsten Wettkämpfer die Hutschnur hochgehen? Müsste sich nicht der härteste Verfechter des offiziellen Weges eingestehen, dass ein Rambat vielleicht nicht nur sinnlos daher redet? Das ist doch unglaublich, wenn so eine Regeländerung durchgesetzt wird, da müsste doch eine Protestwelle durch die Vereine gehen.
Oder sind am Ende doch die meisten nur Schafe, die ihre Gürtel spazieren tragen wollen und die nicht mit Herz dabei sind? Kann und will ich mir nicht vorstellen.

califax
22-07-2010, 11:12
Exemplarisch zu erwähnen die schonende Hinführung für Kinder und die Effektivität (Stichwort "sanfte Mittel") im Laufe der gewinnenden Erfahrung bzw. die direkte Arbeit am Mann von Beginn an. Irgendwie kann ich diese Kampfkunst nur mit "sauber" bezeichnen.


Judo ist niemals sanft gewesen. Was genau soll auch sanft daran sein, jemandem die Gelenke zu hebeln oder ihn Kopf voran auf den Boden zu klatschen? Laß Dich mal werfen! Da ist auch auf der besten Matte nix mit sanft.

Es ist aber so lange als sanft und sauber vermarktet worden, daß sich das Deppenklischee, Judo habe nichts mit Gewalt zu tun, in den Köpfen vieler Judokas festkleistern konnte.



Wenn ich die Postings lese, dann könnte der Eindruck entstehen, dass hier eine Kampfkunst stirbt, weil sie irgendwelchen "Richtlinien" geopfert wird. Liegt dies daran, dass auch hier die Verbandsmentalität zugeschlagen hat, die jede freie Entfaltung mit der Zeit hemmt? Oder wird das Judo einfach nicht mehr "en vogue" präsentiert?


Judo stirbt an der ideologischen Borniertheit einer Generation von Sozialingenieuren und Friedlichkeitspädagogen. Frag mal Halbstarke, welchen KS sie lieber ausüben würden, wenn sie denn einen betreiben wollten: Judo oder MT. Judo oder MMA. Judo oder FMA.

Die Begründung der Jugendlichen gegen Judo wird dieselbe sein wie die der Friedensbewegten für Judo.

Und jetzt versuchen Verbandsheinis, deren Haupttätigkeit das Wachen über Regularien ist, Judo zu retten. Natürlich, indem sie neue Regularien einführen.

Dabei wäre der Weg zur früheren Atraktivität von Judo ganz offensichtlich: Zurück zum Atemitraining, zurück zum Kyushotraining im Rahmen von Atemi und Grifftechnik, zurück zu brauchbarem SV-Training, zurück zu funktionierenden und gewichtsklassefreien Wurftechniken, Wiederzulassung der ganzen Hebeltechniken, weg mit den Einschränkungen der Faßarten, weg vom Gi-Zwang, Wettkämpfe mit VK-Atemi organisieren, kurz:
Judo wieder als Kunst des Kampfes betreiben.
Aber da kommen die Hysteriker ins Spiel, die bei jeder Faust gleich den Dritten Weltkrieg aufziehen sehen und um jeden Preis den neuen Menschen schaffen wollen.

Wenn man Judo nur als sportliches Ringen mit zwei, drei Würfen betreiben will, wie es heute auf der Matte gelebt wird, kann man dagegen den ganzen anderen Judokrempel weglassen und sich die gesamte Trainingszeit nur auf Gymnastik, 2-3 Wurfdrills und Randori beschränken. Aber den Mut zu soviel Ehrlichkeit hat auch keiner.

Und so hat man eine furchtbar unattraktive Chimäre, die langsam vor sich hin röchelt...

califax
22-07-2010, 11:27
Was ich vor allem daran nicht verstehe: Warum macht die Mitglieder das mit? Müsste nicht selbst dem aktivsten Wettkämpfer die Hutschnur hochgehen? Müsste sich nicht der härteste Verfechter des offiziellen Weges eingestehen, dass ein Rambat vielleicht nicht nur sinnlos daher redet? Das ist doch unglaublich, wenn so eine Regeländerung durchgesetzt wird, da müsste doch eine Protestwelle durch die Vereine gehen.


Tja, ich überlege mir, ob ich aus reiner Neugier deshalb doch nochmal zum Training gehe. Der Chef dürfte die Sache schulterzuckend hinnehmen.
Der stammt noch aus einer anderen Judogeneration, versucht auch noch kraftloses auf guter Technik beruhendes Werfen anzuordnen, kämpft damit aber gegen Windmühlen und wird wohl auch keinen Sonderweg gehen wollen.
Außerdem hat er ein kaputtes Knie und ist deshalb nur selten da. Typische Judokrankheit, wie es scheint.
Außerdem:
Es gilt die PO, es gelten die Wettkampfregeln. Trainiert wird für Gürtelprüfung und Wettkampf und zur Kinderbetreuung.
Andere haben ihre Judokarriere eigentlich schon beendet und sind nur noch aus Loyalität zum Verein da.
Die Wettkämpfer sind schon wegen des Verbots der vorgebeugten Ringerhaltung stinksauer - zu recht, wie ich meine. Sie trainieren nunmal für Wettkämpfe ohne Atemi.

Und der Rambat, der macht eben Atemi. Und Prügeln ist doch so unfein. Das machen doch nur sozial Aussätzige. Das paßt einfach nicht zur Weißer-als-weiß-Vollwaschmittel-Budo-Ideologie.
Und außerdem hat sich modernes Judo nun einmal weiterentwickelt.
Man kann doch keine Rückschritte zulassen, zumal man dann Dinge betreiben müßte, von denen man selber leider nichts mehr kann.
Atemi zum Beispiel. Oder gewichtsklassenloses Werfen. Oder die Lehrinhalte der Judokata kennen und verstehen.

Amen.

rambat
22-07-2010, 11:27
-

rambat
22-07-2010, 11:44
-

netwolff
22-07-2010, 11:44
Und jetzt versuchen Verbandsheinis, deren Haupttätigkeit das Wachen über Regularien ist, Judo zu retten. Natürlich, indem sie neue Regularien einführen.


Hierzu fällt mir Folgendes ein:

http://img808.imageshack.us/img808/2729/dilbertforecsatssarcasm.gif

antagonist
22-07-2010, 11:48
und genau da seh ich fast ein größeres problem als bei den wettkampfregeln:
alte unfähige funktionäre...


ich bereite mich momentan auf meine danprüfung im dezember vor und habe ehrlich gesagt so langsam keine lust mehr noch irgendeine art von prüfung abzulegen...
zu jedem wurf aus der gokyo hat jeder prüfer seine eigene auffassung wie eben jene würfe funktionieren. d.h. 3 prüfer und mind 3. verschiedene meinungen...
das führt meisst dazu das nach jedem wurf erstmal eine diskussion zwischen den prüfungen ausbricht..somit ists nun glückssache ob man "die passende technik" geworfen hat!

kleines beispiel: letztes jahr ist ein freund von mir durchgefallen mit der begründung "deine würfe waren gut, alles war den anforderungen entsprechend sauber aber bestanden hast du trotzdem nicht"...aus seiner gruppe sind 80% der prüflinge durchgefallen ( was allein an 2 prüfern lag und entsprechend schnell die runde gemacht hat im landesverband..)

zwei der 6 danprüfer respektiere und schätze ich wirklich...und diese hatten bei besagter prüfung kein problem damit die prüfung als bestanden zu werten..

bei sowas geht die motivation echt flöten... und gestern erfahre ich von einer bekannten das eine der konsultationen ausfällt. wäre nett gewesen wenn wenigstens mal ne mail verschickt worden wäre..


und zum thema kaputte knie durch den judosport: heute gehts für mich in die sportmedizin der uniklinik. knorpelschaden in beiden knien...toller sport..

rambat
22-07-2010, 12:03
-

antagonist
22-07-2010, 12:18
wenn sie sich wenigstens halbwegs mit ihren teils abstrusen vorstellungen einig werden

da gehts dann schon los das ich höre das es teilweise westdeutsche und ostdeutsche varianten der würfe gibt :narf:


so wie die techniken teilweise verlangt werden, würde ich nie jemanden im randori geworfen bekommen..teilweise total entgegen jeglicher körpermechanik



btw weiss jemand ob es auch kinder und jugendturniere im bjj gibt? ich glaube das meine "schüler" dort mehr "judo anwenden" können als in einem regulären judoturnier..

califax
22-07-2010, 12:29
so wie die techniken teilweise verlangt werden, würde ich nie jemanden im randori geworfen bekommen..teilweise total entgegen jeglicher körpermechanik


Hehe, das sind die Würfe "für die Schönheit". Ernsthaft, hab ich so gehört.
Man könnte auch sagen: das sind Würfe nur für PO. Für Prüfungsordnung. Und für'n *****. :narf:

"Braucht man nur für die Prüfung, geht in echt nicht."
"Der ist wegen der Tradition drin und wegen der Vollständigkeit."
"Keine Ahnung, was die Japaner damit wollten, aber wir machen das eben wegen der Tradition."
"Steht so in der PO, also wird das auch so vorgezeigt. Da müßt Ihr Euch eben mit Eurem Uke vertragen."
:gruebel:

antagonist
22-07-2010, 12:37
"Braucht man nur für die Prüfung, geht in echt nicht."
"Der ist wegen der Tradition drin und wegen der Vollständigkeit."
"Keine Ahnung, was die Japaner damit wollten, aber wir machen das eben wegen der Tradition."
"Steht so in der PO, also wird das auch so vorgezeigt. Da müßt Ihr Euch eben mit Eurem Uke vertragen."
:gruebel:

100% das was ich bisher auch gehört habe :D


ich glaub ich geh vor der prüfung nochmal zur schauspielschule mit meinem uke..

WingChun77
22-07-2010, 13:04
Was ich vor allem daran nicht verstehe: Warum macht die Mitglieder das mit? Müsste nicht selbst dem aktivsten Wettkämpfer die Hutschnur hochgehen? Müsste sich nicht der härteste Verfechter des offiziellen Weges eingestehen, dass ein Rambat vielleicht nicht nur sinnlos daher redet? Das ist doch unglaublich, wenn so eine Regeländerung durchgesetzt wird, da müsste doch eine Protestwelle durch die Vereine gehen.
Oder sind am Ende doch die meisten nur Schafe, die ihre Gürtel spazieren tragen wollen und die nicht mit Herz dabei sind? Kann und will ich mir nicht vorstellen.

Fein formuliert und willkomen in der BRD! :D oder besser :mad: oder noch besser :ups:

Dein Post könnte 1:1 zur aktuellen Schulpolitik - exemplarisch sei die aktuelle Schulbuchausleihe erwähnt - genommen werden!

LG

Günther

WingChun77
22-07-2010, 13:10
Hallo!


Judo ist niemals sanft gewesen. Was genau soll auch sanft daran sein, jemandem die Gelenke zu hebeln oder ihn Kopf voran auf den Boden zu klatschen? Laß Dich mal werfen! Da ist auch auf der besten Matte nix mit sanft. Es ist aber so lange als sanft und sauber vermarktet worden, daß sich das Deppenklischee, Judo habe nichts mit Gewalt zu tun, in den Köpfen vieler Judokas festkleistern konnte.
Hier haben wir uns falsch verstanden: Mir ist bewusst, dass es beim Judo sehr brachial zugehen kann. Mein "sanft" bezog und bezieht sich darauf, dass ich (exemplarisch) einen Arm brechen kann oder aber auch nicht. D.h. hier besteht eine Wahlmöglichkeit, die ich nutzen kann, um einen Kampf "sanft" zu beenden. Diese gibt zum Beispiel beim Muay Thai oder beim Boxen nicht - der Schlag kommt und trifft.


Judo stirbt an der ideologischen Borniertheit einer Generation von Sozialingenieuren und Friedlichkeitspädagogen.
Das dt. Schulsystem auch!


LG

G

rambat
22-07-2010, 13:11
-

califax
22-07-2010, 14:01
Naja, zur Ehrenrettung meines Judochefs: Der meint auch, daß die Würfe alle funktionieren. Nur eben nicht so, wie sie verlangt werden. :)
Die Zitate stammen von den Fortgeschrittenen und Co-Trainern.
(Dafür ist Cheffe strikt gegen Atemi. Wahrscheinlich befürchtet er, daß dann die Doppelnamen-Eltern ihren Kindern das Judo verbieten. Judo kriegt ja eh nur noch diejenigen, deren Eltern keinen richtigen Kampfsport erlauben. Resteraufen sozusagen.)

Ist auch wurscht. Nachdem ich in den letzten Wochen gemerkt habe, daß ich da einfach nicht hinpasse, bin ich jetzt schon so gut wie raus.
Kinderprogramm, Pauken für möglichst schnelle Gürtelprüfungen (und anschließend wird das Zeug gleich wieder vergessen, braucht man ja auch nie wieder), Wettkampf nach bekloppten Regeln.
Das sind für mich nicht die Sachen, für die ich trainieren möchte.

Ich bin erwachsen. Ich interessiere mich nicht nur für SV sondern halte sie für die Basis jeder KK. Vor 20-25 Jahren wäre ich gürtelgeil gewesen, aber heute kriegste mich mit sowas nicht mehr vom Sofa hoch. Mich interessiert viel mehr Gleichgewichtsarbeit, Meidbewegungen, kraftloses Werfen, die ganze Bewegungsschule halt.
Wettkämpfe sind ein nettes Add-On aber nicht zu so bescheuerten Regeln. Da setzen die MMA den Maßstab.
Ich will richtig werfen lernen und Judo als KK betreiben.
Sowas wie der Mifune oder der Hirano möchte ich lernen. Wenigstens ein klein bißchen. Sowas find ich nämlich geil und nicht irgendwelche Gürtelfarben oder Ringkämpfe mit absurden Regeln.
Und abgesehen davon will ich mir nicht meine Knochen ruinieren.

Und irgendwie ist man damit ganz alleine im Verein. Ziemlich enttäuschend. :(

antagonist
22-07-2010, 15:41
Naja, zur Ehrenrettung meines Judochefs: Der meint auch, daß die Würfe alle funktionieren. Nur eben nicht so, wie sie verlangt werden. :)

darauf wollte ich ebenso hinaus..unsere trainer/ül zeigen uns meisst 2 varianten...eine wie sie anwendbar und logisch ist und einmal die variante wie die danprüfer sie doch gerne haben möchten :rolleyes:

rambat
22-07-2010, 16:41
-

califax
22-07-2010, 16:50
Ich kenne den Thread ja. :)

Kommt auch dazu, daß sich viele für wahnsinnig bodenständig halten wollen, indem sie vermeintliche Scharlatane überführen.
Da lernt man dann beispielsweise auch, daß Hebel nicht funktionieren, Würfe niemanden verletzen können, ...

Kennt man ja alles schon. :)

Timitry
22-07-2010, 17:25
rambat: Es ist ja noch viel schlimmer, nicht nur, dass die entsprechenden Prüfer dich nicht alle Techniken im Randori werfen können, sie können viele der Techniken ja nicht mal werfen, wenn man einfach nur passiv in der Gegend rumsteht... (Okay, Pauschalisierung, es gibt vielleicht auch welche, die alle Gokyo-Würfe wunderbar werfen können - sind nur mir halt noch nicht begegnet)
Aber das weißt du ja sicherlich auch...
Ich frag mich gerade echt mal wieder, wie ich selber all die Jahre so blind sein konnte...

rambat
22-07-2010, 17:37
-

Gast
22-07-2010, 19:16
ich verweise auf meine Signatur....
ich bin froh, dass es auch noch anderes Judo gibt, von und mit Leuten, die was im Judo-Sport so passiert für genauso bescheuert halten wie ich..... (und es werden mehr und mehr und mehr .....)

ansonsten bleibt mir nur
:narf::narf::narf:
:dumm:

NotDeadYet
22-07-2010, 22:10
ich verweise auf meine Signatur....
ich bin froh, dass es auch noch anderes Judo gibt, von und mit Leuten, die was im Judo-Sport so passiert für genauso bescheuert halten wie ich..... (und es werden mehr und mehr und mehr .....)

Nur blöde, daß nicht alle zusammen in einem kleinen Dorf wohnen. Dann könnte man in Ruhe trainieren.

Wobei das der Beweis ist, daß Ju-Jutsu dem Judo weit überlegen ist: Da darf man sich im Wettkampf noch anfassen. :D

Yalcinator
24-07-2010, 06:24
Tja, Califax ...

So isses halt.
Mit dem, was heute so als Jûdô durchgeht.
:(

Noch schöner aber finde ich folgendes: hier im Grappling-Unterforum gibt es den Faden "Das ist Grappling!", den Björn Friedrich eröffnet hatte und in dem er das allseits bekannte Mifune-Video verlinkte.

Nun rate doch mal ...
Richtig!

Kaum verlinkt, schon äußern sich Hinz und Kunz dahingehend, daß "sowas" wie das, was der "Opa" da macht, gar nicht funktionieren KANN - es sei denn, der Uke hopst aktiv mit.

Kaum einer kommt mal auf die Idee, zu sagen: "Aha. SOOO sah Jûdô also mal aus. Sowas konnte man damit machen? Ey, verdammt - WIE GEHT DAS? Wo kann ich das lernen?"

Stattdessen wird SOFORT erklärt (u.a. von Leuten, von denen ich mal ANNEHME, daß sie mit Wurftechniken nicht allzuviel Erfahrung haben), daß "sowas" einfach nicht geht.
Nicht gehen KANN.
Und daß man ja angeblich "deutlich sehen" könne, daß das alles gestellt sei.
Blablabla ...

Was passiert da?
Ganz einfach - das, was im Jûdô (und in anderen KK) IMMER passiert, wenn es zu Forendebatten kommt: die meisten User verfügen nicht wirklich über nennenswerte Erfahrung, sehen diese eigene, geringe Erfahrung aber als Maßstab an.

"Wenn ICH das nicht kann und wenn mein Trainer das nicht kann, dann kann das NIEMAND!"

Und daraus schließen sie, daß in dem Film nur "gestellte" sachen mit einem kooperativen Partner zu sehen sind.

Ich glaube, diese Einstellung: "Geht ja sowieso nicht!" ist verantwortlich für vieles, was bspw. im Jûdô im Argen liegt. Ich finde es schlimm, daß nicht mal mehr gefragt wird, ob man "sowas" noch lernen könne ... sondern sofort erklärt wird, dies und das und jenes ginge ohnehin nicht.

Just my 1 cent

FG
Rambat

Du triffst wie immer den Nagel auf den Kopf!

Gose
24-07-2010, 17:31
Jetzt wo hier seitenweise über die Beschneidung des alten Judo diskutiert wurde hätte ich mal zwei Fragen:

1.) Wie sieht das denn eigentlich in Japan aus? Wo liegt deren Fokus? Wenn man dort einen 0815-Dojo betritt, wird dort Sportjudo oder Judo gelehrt?

2.) Warum gibt es keinen Verband für traditionelles Judo? Ich meine, in anderen Sportarten gibt es ja auch zig Verbände. Warum nicht einen für zB Deutschland der sich für das traditionelle Judo einsetzt?

hennoxxx
24-07-2010, 18:20
...nun bin ich kein aktiver judoka mehr (schon lange nicht mehr) und mein kurzes intermezzo im letzten jahr gilt auch nicht, somit gehoere ich zu der eher halbgebildeten fraktion, aber ich muss/will dir in allen deinen kritikpunkten recht geben.
warum?
nun, mein ehemaliger mitbewohner verdient sich mit judo seinen lebensunterhalt und kommt aus einer familie mit einer judotradition (papa ziemlich hohes tier im djb) und von dem kenn ich genau diese punkte, die du ansprichst.
ich werd ihm mal den thread schicken, vielleicht meldet er sich auch mal zu wort.
was den mitgliederverlust angeht? nun, judo ist (wie frueher schon ringen) einfach nicht "in". da muss man ja lange am ball bleiben um gut zu werden, trainieren und schwitzen, KK wie wt ODER hybridsachen versprechen schnellen erfolg bei weniger einsatz. dann ist es einfach nicht attraktiv, ein weisser (warum gibts wohl jetzt blaue, schwarze etc. judogis?) anzug und dann auf ner matte rumstehen kann enganliegenden hosen/rashguards und einem kaefig halt nicht das wasser reichen.
bloed, aber so isses halt (mein mitbewohner jammert immer ueber die schlechten bodenskills der mma'ler)
ich hab hoechsten respekt vor judo, und so wie es aussieht, wuerde mir deine variante (wie krieg ich denn die haken ^^ auf die vokale?) noch besser gefallen, wo finde ich infos im netz??
gruss
Hx

rambat
24-07-2010, 18:41
-

WingChun77
24-07-2010, 18:43
Hallo!


nun, judo ist (wie frueher schon ringen) einfach nicht "in". da muss man ja lange am ball bleiben um gut zu werden, trainieren und schwitzen, KK wie wt ODER hybridsachen versprechen schnellen erfolg bei weniger einsatz.

Du, auch das WT oder vielleicht offener formuliert die Kampfkunst Wing Chun erwartet und fordert einen Einsatz, wenn sie gelebt und effektiv im "Einsatz" werden will. Da schwitzt es sich nicht unbedingt wenig ;)

LG

Günther

califax
24-07-2010, 19:53
dann ist es einfach nicht attraktiv, ein weisser (warum gibts wohl jetzt blaue, schwarze etc. judogis?) anzug und dann auf ner matte rumstehen kann enganliegenden hosen/rashguards und einem kaefig halt nicht das wasser reichen.

Ähm, die blauen Gi gibt es, damit das Publikum beim Wettkampf die beiden Kämpfer unterscheiden kann.
Und die schwarzen Gis haben mit Judo nichts zu tun. Das ist eine andere Fraktion.;)
Ich glaube auch nicht, daß es an Gi und Matte liegt. Die Überlegenheit der MMA kommt aus freierem Kampf, inklusive Atemi, und aus dem Zusammenprall von Leuten aus den unterschiedlichsten KK. Den Käfig braucht kein Schwein.
Judo wird ja demnächst noch zur körperlosen Sportart erklärt, wenn das so weiter geht.

Kleine Sumomaus
03-08-2010, 14:37
Bei uns ist die Typische Aufhörer/Wechselzeit nicht nach den so oft wie von anderen angegebenen 1 1/5 Jahren, sondern meist erst nach 5 oder mehr Jahren, wenn der Schulwechsel und Lehrstellenantritt oder das Problem Zeitnot eintritt!
Aber einen stabilen Zuwachs haben wir seit etwa 1 Jahr bei den Kleinsten zu verzeichnen. Die spielen den "Sport" eher aber trainieren erstaunlich ernsthaft schon wie die Grossen, nur die Techniken sind eher mehr "bodennah" und verspielter bei den Minis.
;)

max.warp67
03-08-2010, 14:46
..... Den Käfig braucht kein Schwein......

Der Satz hat was, den schick ich mal ans Landwirtschaftsministerium :D:D

Kanomann
03-08-2010, 15:38
Ähm, die blauen Gi gibt es, damit das Publikum beim Wettkampf die beiden Kämpfer unterscheiden kann.
Und die schwarzen Gis haben mit Judo nichts zu tun. Das ist eine andere Fraktion.;)


Welch ein Blödsinn....

Im Liga- bzw. Mannschaftskampf ist die Farbe des Gi frei wählbar.... egal ob weiß, schwarz, pink oder sogar mehrfarbig....

http://www.jkgessen-nrw.de/bilder/ktwalheim/IMG_4097.jpg

Hier JKG Essen vs. Wallheim

antagonist
03-08-2010, 15:53
die idee hinter den blauen anzügen ist grundsätzlich die alternative zu den roten zusatzgürteln im turnier welche auf jedem turnier unabhängig der ebene vorgeschrieben sind.
auf gruppenebene ( also dt. meisterschaft usw.) gibts dann üblicherweise nur die blauen und weißen kämpfer.

dies ist vorallem weniger für die zuschauer gedacht, sondern für die kampfrichter & tischbesetzung

und wie bereits gesagt: auf mannschaftsturnieren ist die farbe total egal...gibt bei uns mannschaften mit pinken anzügen :D u.ä.

Kanomann
03-08-2010, 16:02
http://www.kampfkunst-board.info/forum/picture.php?albumid=440&pictureid=3656

Der "KKB Boss himself" (links) - - - Fighter der Pink Army....:D:D:D

Ich sage:
09-08-2010, 12:04
Hallo Netwolff,
ich werde mir zwar wieder mal keine Freunde machen mit meinen Äußerungen, aber ich möchte dennoch etwas anmerken ...
;)



Können sie nicht.
Nicht einmal, wenn sie wollten.
Erstens ist allein schon mein Name bähbähpfui ...:D
Versteh doch, ich DARF gar nicht Recht haben.
Denn wie stehen die hochgraduierten Vertreter des Sportjudo dann da ...?
(Also mir wäre das sowas von gleichgültig ... ich würde wohl noch nicht mal spotten, wenn sie endlich von ihrem hohen, aber längst toten Roß runterkämen.)
Zweitens solltest du mal versuchen, das Bezugssystem "Sportjudo" zu verstehen.
es ist ein geschlossenes System, in dem es zwar Informationsverlust gibt, aber in das keine neuen Informationen eindringen - es ist abgeschottet, und einige wenige Funktionäre (hier bspw. die Kampfrichter-Oberhäuptlinge) entscheiden einfach mal so, was gemacht wird und wie es gemacht wird.

(Ich reg mich immer übers JuJu auf - aber die sind wenigstens OFFEN und nehmen mit, was sie kriegen können!):)

Der große Nachteil dieses geschlossenen Systems ist der, daß die Vergleichsmöglichkeiten fehlen.
Mal "offiziell" das Training bspw. in einer MMA-Schule besuchen?
Mal "offiziell" Referenten des BJJ einladen, um für alle interessierten Jûdôka vernünftigen Bodenkampf (wieder) zu entdecken?
BLOSS NICHT!

Letzten Endes sind es die Funktionäre auf Landesebene (und gar nicht das so oft gescholtene Präsidium des DJB), welche nachhaltig jede Öffnung, jede Annäherung an andere KK verhindern.
"Brauchen wir nicht!"
"Haben wir selber!"

Es herrscht so eine Art ... Betriebsblindheit.
NOCH gibt es ja vereinzelt "Top-Athleten", die bei internationalen Wettkämpfen hier und da Medaillen holen. Respekt, das ist eine tolle Leistung.
Nur ...
So, wie "alle" Deutschen plötzlich Papst waren, als Ratzinger den Stuhl Petri bestieg und wie "alle" Deutschen Kanzlerin wurden, als das Angelalla "ich merkel gar nichts" oberöberste Chefin wurde ... genau so sind "alle" Sportjudoka "Olympiasieger", seit Ole Bischof 'ne Goldmedaille errang.
Da laufen zahlreiche, mir persönlich bestens bekannte hochgraduierte Funktionäre, die seit Jahrzehnten keine Matte mehr zum Training betreten haben, mit stolzgeschwellter Brust herum ... und sehen sich in "ihrem" Kurs, in "ihrem" Training vollauf bestätigt.
Alles ist in bester Ordnung, der "ihnen" ist ja ein Olympiasieg gelungen ...
:sport006:


Ich nahm incognito vor ziemlich genau einem Jahr an einem Lehrgang eines seeeehr bekannten "Judo-Buch"-Autoren teil.
Dieser mann demonstrierte derartig deutlich, daß er vom Jûdô nun aber so überhaupt nichts versteht, daß ein Fremdschämen nicht zu verhindern war.
Er zeigte eine "erfolgreiche Bodentechnik", einen langen Armhebel (straight armbar) gegen die Bank-Position des Gegners.
Dazu aber mußte der Gegner dermaßen viele Voraussetzungen erfüllen (er durfte sich bspw. nicht bewegen und sich schon gar nicht wehren), daß das ganze Ding absolut lächerlich war.
Und das haben wir auch deutlich (und höflich) gesagt.
Da waren wir die Bösen ...
Und der Lehrgangsleiter forderte meinen besten Schüler (3. Dan und eine Kampfsau) zum ... Randori heraus.
Im Bodenkampf.
Es kam, wie es kommen mußte - nach etwa 1,5 Sekunden lag der hochgraduierte Funktionär pustend und schnaufend unter meinem Schüler, der ihn mit "knee on stomache" auf die Matte pinnte und dann gelangweilt 3 Minuten dort festnagelte. Der dicke ältere Mann kam nicht raus und wurde dann kurz und trocken abgehebelt.
Wir haben das auf Video ...

Übrigens: nicht mal DAS änderte etwas daran, daß dieser Mann sich für einen großartigen Jûdô-Lehrer und Kämpfer hielt.
(Dieser Mann ist übrigens maßgeblich an der Erstellung der "neuen Dan-PO" beteiligt gewesen ...)

Kannste nix machen ...
Und weißt du was?
Die "Normal-Schäfchen", die dort als Teilnehmer die Matte vollstanden, erkärten unisono, daß sie aber lieber das üben und lernen wollten, was der alte dicke Mann ihnen zeigen konnte.
Verstehst du - sie hatten gezeigt bekommen (was eigentlich NICHT unsere Absicht war!), daß es nicht funktionierte, was sie da vor sich hin übten.
Und dennoch wollten sie nichts anderes sehen, nichts anderes hören und schon gar nichst anderes üben.
Da bin ich dann weinend nach Hause gefahren ...
:D

FG
Rambat

So ich habe diesen Thread jetzt drei mal gelesen und bin hier nur noch am Kopfschütteln.
Ich mache BJJ und habe keinen Ahnung was da Judo-politisch abgeht aber IHR alle macht doch gottverdammtes Judo!! Nicht irgendwelche fetten, frustrierten, selbstgerechten, neunmalklugen Freigeister (also im Wortsinn, völlig frei von...).
Es geht dch nicht darum, dass die Scheiße machen sondern darum, dass ihr Judoka es nicht akzeptiert und denen keine Macht gebt.
@rambat: Was hat dieser stinkende Buchautor danach gesagt, nach dem er submittet wurde?
Das kann doch nicht sein.
Irgendwelche Fettsäcke sagen sie wüssten was Judo ist und alle nicken brav anstatt mal nach zu fragen.
In Brasilien geht man in die Schule des Blenders und haut dem aufs Maul und danach besteht kein Zweifel, dass der andere ein Versager ist.
So haben die Gracies das BJJ populär gemacht. Wenn jemand gesagt hat, dass er tödliche Techniken hat und/oder einen Kopf in zwei Teile spalten kann, dann ist irgendwer hin und hat den verprügelt und ich sage: Zu Recht!!
Die dämliche Hippie-Über-Toleranz können wir uns hier in Deutschland super leisten. Hier kann auch jeder über jeden irgendeinen Schwachsinn erzählen und das wird dann geklärt wie Männer...wir verklagen den anderen!:narf:
Und dann wundert man sich...OH WUNDER, OH WUNDER...Judo interessiert keinen mehr, selbst Judoka finden ihren Sport schwul, wissen nicht über den Gründer, lassen sich alles verbieten bzw sich die geeigneten Waffen nehmen mit dem man wirklich jemandem den ***** aufreißen kann, keiner guckt mehr Judo bei Olympia (warum auch) weil man sich auch Frauen beim Sommerschlussverkauf angucken kann und was passiert hier sogar im Forum jeden ärgerts und keiner macht was.
IHR alle seid doch gute Judoka. IHR könnt sicher alle Judofettklöpse platt machen und das Ding übernehmen. Aus Selbstachtung. Genau das ist es doch. Ihr lass euch doch das kaputt machen was ihr mögt. WARUM??
Ihr kauft doch auch kein Auto mit drei Rädern. "Aus Mitleid habe ich es gekauft". Mann, Mann ganz ehrlich. Wenn ihr eine von euren blöden Prüfungen macht und der Prüfer findet euren Wurf oder was auch immer nicht gut, dann soll er ihn SELBST ZEIGEN. Oder ihr macht einfach keine Prüfung bei denen. Warum auch? Von Menschen, die keine Ahnung haben, bewertet zu werden ist ohnehin nichts wert!
In diesem Sinne:
YouTube - ‪Ton Steine Scherben -- Macht kaputt was euch kaputt macht‬‎ (http://www.youtube.com/watch?v=UwE8dlRnsio)

Gut vielleicht muss man sich nicht so aufregen...was solls.

Ist doch euer Judo, verdammt nochmal!

rambat
09-08-2010, 12:55
-

Ich sage:
09-08-2010, 13:16
:D

@Ichsage:

Hey ...
Du bist ja so radikal wie ich mal war.;)

Nee, mal ehrlich - es gibt in jedem Kampfsport genügend Leute, die es genauso, wie es ist, total in Ordnung finden.
Warum sollte man denen unbedingt immer wieder sagen, daß es anders und (subjektiv!) viel besser geht?

Ich hab genau das jahrelang gemacht, und dabei gemerkt, daß man sich nur verschleißt.
Die Jûdôka, welche den ganzen Krempel mit all den absurden Regeländerungen nicht (mehr) mitmachen wollen, werden sich über kurz oder lang Alternativen suchen.
Ob sie nun zu einer anderen KS/KK wechseln oder gar aufhören ... sie werden jedenfalls für das Sportjudo verloren sein.
Mitgliederschwund, hausgemacht.

Andere bleiben dabei und werden versuchen, von innen heraus etwas zu verändern. Das finde ich mutig und ich wünsche ihnen viel Erfolg.
:)

Wieder andere werden sich zwar aufregen, aber letzten Endes genau das umsetzen, was ihr Verband ihnen vorgibt.

Sieh mal, es herrscht da eine gewisse Angst davor, dem Verband den Rücken zu kehren.
Ich glaube - und das ist nicht böse gemeint, denn ich habe Verständnis dafür - daß hierzulande die folgende Überlegung vorherrscht:

"Wenn ich aus dem DJB / seinem entsprechenden LV austrete, was passiert dann? Wer erkennt meine Dan-Grade an? (Für viele ist das extrem wichtig ...)
Wo bekomme ich dann Informationen darüber her, wie man ein Training gestaltet? Um Gottes Willen, dann kann ich ja nicht mehr auf die 'Trainer-Weiterbildungen' fahren ...
Und mit wem sollen unsere Kiddies dann Wettkämpfe machen? (Bei DJB-Turnieren dürfen nämlich nur DJB-MItglieder starten).
Wo bekomme ich dann den nächsten Dan her und wer prüft unsere Kiddies dann in den Gürtelprüfungen?"

Man sollte über diese Fragen nicht grinsen, sondern sie ernst nehmen.
Denn Menschen, denen all das wichtig ist, werden den Verband nicht verlassen, trotz aller Meckerei.

Gehen werden Kinder, Jugendliche ... und jene Erwachsenen, die etwas weiter denken und sich Alternativen erschließen können.

Letzten Endes ist es ganz einfach: diejenigen, deren eigene Zielsetzung sich mit der des Verbandes vereinbaren läßt, werden bleiben.
Die anderen werden gehen.
Ein ganz normaler Prozeß.
:)

Der DJB hatte lange Zeit das Monopol und damit die Chance, Jûdô in ganzer Vielfalt anzubieten und so das Gros der deutschen Jûdôka an sich zu binden.
Inzwischen hat er dieses Monopol nicht mehr, auch wenn er der mitgliederstärkste Jûdô-Verband bleiben wird.

Wie beim Aikidô oder beim Karate gibt es nunmehr eine Diversifizierung.

Ist doch nicht schlecht ...
:)

FG
Rambat

Aber kann man das nicht so Royce Gracie-mäßig machen? Irgendein Judo-Event wo die Jammerlappen-Regeln nichts zählen?
Ich meine, nachdem Gracie aller vermöbelt hat, konnten die sich von Mitgliederzuwachs kaum retten.
Wenn die Judo-Verband-Menschen ungefähr so lächerlich werden wie heute evt der Vatikan in seinen hübschen Kleidern, dann nimmt das niemand mehr Ernst.
Irgendwann gibt es kein Judo mehr. Irgendwann verlieren Judoka sogar gegen WT´ler :D
Und dann?
Der Großteil wundert sich dann und die anderen werden sagen:"Tja, ihr Penner, habe ich doch immer schon gesagt!"

Ich habe auch das Gefühl, dass die Menschen die Angst haben, ihren lächerlichen Status zu verlieren, einfach nur einen Schubs brauchen. Das man sie ausschließt bis sie irgendwann selbst kommen. Heute glaubt doch auch keiner mehr, dass Kung Fu-Menschen einem das Herz rausreißen können. Aber von selbst kommt man nicht drauf sondern man muss überzeugt werden.
Und ganz ehrlich, aussitzen bringt nichts, außer das immer mehr Wissen verloren geht.

Nochmal die Frage, was hat der Fettsack gesagt, nachdem er von deinem Schüler geplättet wurde?

Watt
09-08-2010, 13:40
Es brodelt doch bereits.
Ich kenne keinen Judoka (weder DJB noch sonstwie) der die neuen Beinfassregeln gut findet. Desweiteren will niemand mehr den beschränkten Bodenkampf der letzten Jahre mittragen. Das wird zwangsläufig zu Veränderungen führen. Schon allein weil die Leute heute viel offener sind von anderen Richtungen zu lernen. Jacare, Garcia, Aoki, A.Silva usw. haben alle beides, Judo und BJJ trainiert.

Für Judoka in Vereinen kann ich nur empfehlen die reinen Stand Judoka immer wieder auf den Boden zu ziehen bis sie begreifen das Boden wichtig ist. Und wenn jemand turtled dann nicht abwarten, sondern rauf da. Verweigerung des Bodenkampfes muss ungehend bestraft werden :)

Kurz nochmal zu dem Royce-Ding. Es ist nicht so das die Gracies nicht auch mal verloren haben früher, sie haben die Videos nur gerne weggeschmissen. Man denke z.B. an Ezekiel, den sie nur mit Augenpieken besiegen konnten.

FireFlea
09-08-2010, 14:26
Scheiße, Fettsäcke, schwul, ***** aufreißen, Judofettklöpse

:aufsmaul: Vielleicht mal etwas mäßigen, auch bei berechtigter Aufregung. ;)

rambat
09-08-2010, 14:34
-

marq
09-08-2010, 15:35
nur mal ne frage am rande: du hast doch früher im judoverband an den wettkämpfen teilgenommen? wenn du und deine schüler das von dir unterrichtete judo dann angewendet haben, müsstet ihr ja nur so die titel bei dm world cup usw abgeräumt haben... wenn das dem gezerre usw so überlegen ist.......

ihr könntet euch ja auch jetzt in den vielen grappling turnieren beweisen... diese müssten ja der bevorzugten art deines art des kämpfens entsprechen....

Ich sage:
09-08-2010, 16:21
@Ichsage:

Laß uns ein wenig sachlicher bleiben, ok?
:)

Ich mag den von mir beschriebenen Funktionär/Trainer ganz sicher nicht, aber man muß ihn ja nicht mit Schimpfworten bedenken ("F...sack" oder so).
Beschimpft man solche Leute, entwickelt sich eine Diskussion um "Höflichkeit" und ähnliche Dinge, und das eigentliche Thema geht gnadenlos unter.
Kann ich dir aus Erfahrung sagen.
:D

Zu deiner Frage: er hat gar nichts gesagt. Er hat abgeklopft, hat sofort "Mate!" gebrüllt, einen Parnerwechsel anegordnet und sich einen 12jährigen genommen, von dem er sich in der nächsten Runde mehrfach "besiegen" ließ, um dem Publikum zu zeigen: Alles nur Spaß!
:D

Wir wollen nicht vergessen, daß NIEMAND unbesiegbar ist.
Ich nicht, du nicht, andere nicht ...
Mein Schüler hätte sich nie auf ein Randori mit diesem Herrn eingelassen (zumal das Ergebnis ohnehin von vornherein feststand), wenn der besagte ältere Herr nicht IHN herausgefordert hätte. Und zwar mit SEHR deutlichen Worten.
Das mußte geklärt werden.
Ansonsten habe wir eigentlich wenig Interesse an solchen "Vergleichen".
;)



Ich kann nur für mich sprechen: ich möchte gar nicht, daß wir uns "vor Mitgliederzuwachs kaum retten" können.
Je größer die Organisation, desto sicherer wird sich wieder eine Funktionärs-Kaste bilden, und dann geht der ganze Quark von vorn los.
Dann wird man ein Abziehbild dessen, was man eigentlich ablehnt.
:o

Man kann bspw.mit uns trainieren und gemeinsam lernen, OHNE in unserer (Mini)Organisation Mitglied zu sein.
Wir haben das Ding ja nur gegründet, damit das Kind einen Namen hat ...



Ich hab das auch mal so gesehen.
Inzwischen frage ich mich, ob man diesen Menschen wirklich einen Gefallen tut. Weißt du, wir sehen das von UNSEREM Standpunkt aus und möchten, daß andere das genauso sehen.
Tun sie aber nicht.
:o
Deshalb nützt der "Schubs" bei ganz, ganz vielen leider garnichts.
Sie wollen nicht in "unsere" Richtung, und schon gar nicht wollen sie "geschubst" werden.
Klar fällt es mir selbst sehr schwer, das zu akzeptieren, aber es ist nun mal so.

Eine große Organisation wie der DJB oder die EJU oder gar die IJF ändert sich nicht so leicht.
Auch erhebt sich die Frage, in welche Richtung die "Veränderung" gehen soll ...

Ich jedenfalls bin froh, daß ich all diese Probleme nicht habe.
Ich sehe aber auch, daß nicht jeder es mag, als "Freelancer" zu trainieren (also so wie wir außerhalb der "offiziellen Organisation").;)
Große Organisationen geben den meisten Menschen ein Gefühl von Sicherheit. Das brauchen sie, und dafür sieht man über vieles hinweg ... und "bedauert" die "Ungläubigen", die "draußen" sind.

Extra ecclesiam nulla salus est.
An dieser Haltung wird man nichts ändern können.
Und man muß daran ja auch nichts ändern.
Die Hauptsache ist doch, daß man für sich selbst herausgefunden hat, was man will und wie man das erreichen kann.
:)

Man kann dann allen anderen das Angebot machen, sich selbst mal anzusehen, was bei den "Freelancern" so abgeht.
Aber mehr kann man nicht tun.
Und muß es auch nicht.
;)

FG
Rambat

Tut mir erstmal Leid für meine ausfallenden Bemerkungen. Ich finde es schlichtweg einfach gemein, wenn irgendwas Gutes von Menschen zerstört wird weil sie es nicht verstehen und es somit für andere zerstören wollen (das selbe erlebe ich persönlich z.b. immer bei Philosophie).

Ich kann eigentlich nicht mehr viel dazu sagen.
Hmm stell dir mal vor, da ist irgendeine Tanja Schmidt, 18 Jahre alt, und sie findet das aktuelle Judo blöd. Sie hat Vorstellungen wie es sein könnte aber durch neue Regeln wird es halt immer schlimmer.
Wie soll Tanja denn auf dein Judo stoßen? Ich meine, da ist dieser Riese namens "Judo" und man glaubt dann, dass wärs. Weiß nicht aber mich ärgert das einfach enorm und ich betreibe diese KK nicht mal selbst.

Salman Rushdie hat mal in einem Interview gesagt: "Am Anfang haben wir Intellektuellen getrunken, geraucht, uns unterhalten und über die Gläubigen gelacht, was die da für einen Blödsinn machen.
Tja, und plötzlich haben die das Land übernommen!"

Und Salman Rushdie kann heute nicht mal mehr alleine aufs Klo gehen...:(

Teashi
09-08-2010, 17:21
Sieh mal, es herrscht da eine gewisse Angst davor, dem Verband den Rücken zu kehren.
Ich glaube - und das ist nicht böse gemeint, denn ich habe Verständnis dafür - daß hierzulande die folgende Überlegung vorherrscht:

"Wenn ich aus dem DJB / seinem entsprechenden LV austrete, was passiert dann? Wer erkennt meine Dan-Grade an? (Für viele ist das extrem wichtig ...)
Wo bekomme ich dann Informationen darüber her, wie man ein Training gestaltet? Um Gottes Willen, dann kann ich ja nicht mehr auf die 'Trainer-Weiterbildungen' fahren ...
Und mit wem sollen unsere Kiddies dann Wettkämpfe machen? (Bei DJB-Turnieren dürfen nämlich nur DJB-MItglieder starten).
Wo bekomme ich dann den nächsten Dan her und wer prüft unsere Kiddies dann in den Gürtelprüfungen?"

Man sollte über diese Fragen nicht grinsen, sondern sie ernst nehmen.
Denn Menschen, denen all das wichtig ist, werden den Verband nicht verlassen, trotz aller Meckerei.
deshalb brauchen sie jemanden der sie aufnimmt und ihnen zeigt das es auch anders geht. das echtes judo es wert ist, nochmal mit dem weissen gürtel anzufangen.

dafür wärst du da. allerdings willst du das nicht. du hast so lange versucht die deutschen judoka zu überzeugen und nun hast du es auf dem größten deutschen forum für kampfkünste geschafft. kaum einer kennt dich hier nicht und die meisten glauben dir.

du willst aber nicht den nächsten schritt gehen. mündliche propaganda ist nicht genug. du weisst es selber. wt verkauft sich als die beste kampfkunst der welt, schert sich einen dreck um andere und die rechnung geht auf.

du würdest aber das verkaufen was du auch anbietest. so das judoka mit stolz sagen können: "wir machen judo!"


wenn es dir wirklich ernst ist das echte judo zu verbreiten, dann musst du mehr tun. es reicht nicht nur seminare anzubieten oder neugierige zu sich nach preetz einzuladen. wo sollen sie in der zwischenzeit üben? lehrer braucht man! man muss das echte judo propagandieren. da kann man von wt noch viel lernen.

das wichtigste aber ist: du kannst was du erzählst auch beweisen! wenn die judoka das erstmal sehen, kommen sie von alleine zu dir. dazu musst aber bekannter werden!



Gehen werden Kinder, Jugendliche ... und jene Erwachsenen, die etwas weiter denken und sich Alternativen erschließen können.
gibt es welche innerhalb des deutschen judo? all die anderen judoverbände sind genauso wie das djb.

es ist nunmal so, dass djb erfolgreich das märchen von sportjudo verbreitet hat. für sie ist das judo! dementsprechend gehen die nicht zum nächsten judoverband, sondern ganz weg.

Teashi
09-08-2010, 17:45
Ich kann nur für mich sprechen: ich möchte gar nicht, daß wir uns "vor Mitgliederzuwachs kaum retten" können.
Je größer die Organisation, desto sicherer wird sich wieder eine Funktionärs-Kaste bilden, und dann geht der ganze Quark von vorn los.
Dann wird man ein Abziehbild dessen, was man eigentlich ablehnt.
:o
genau das ist das problem!

du willst das die judoka offener sind und sich verbessern indem sie über den tellerrand gucken. damit sie das heutige judotraining anzweifeln und die verbände gezwungen werden etwas zu unternehmen.

nun, es ist ja nicht so das die verbände sich nicht "entwickeln". die neuen regeln sind doch ein weiterer schritt in der "entwicklung" des judo. nur ist diese entwicklung grundsätzlich falsch.

die verbände brauchen jahre um etwas zu ändern und manchmal ist es sogar zum schlechten. es wird auch nicht auf die aufgeschlossenen mitglieder hören. sie haben einfach keine stimme. somit gehen sie weg vom judo. die verbände reagieren mit neuen, noch dämlicheren regeln. ein teufelskreis.


somit ist es nötig das jemand die zügel in die hände nimmt und diesen aufgeschlossenen judoka zeigt was sie schon lange suchen. wenn diese funktionäre ein verband führen können, dann kannst du es auch.

so oder so werden es am anfang nicht so viele sein. wenn djb einen konkurenten sieht, dann wird es ihn auch zwingen sich zum besseren zu ändern. konkurenz belebt das geschäft!

funktionäre brauchst du nicht. es reicht eine diktatur. :cool: du kannst ja deinen nachfolger bestimmen und klare richtlinien schaffen nachdem diese ausgewählt werden sollen. es gibt viele möglichkeiten zu verhindern der nächste djb zu werden.

Gast
09-08-2010, 17:56
@rambat:
Ich möchte dich in deinem bisherigen Kurs bestärken!
Ich halte nichts davon, das ganze zu einer "großen Organisation" zu machen.
Vom Lehrer zum Schüler. Und Interessierte sind willkommen. Vielleicht werden daraus auch Schüler, wenns passt. Wenn nicht, dann tschö mit ö und auf nicht mehr wiedersehen.
Und so wird sich das verbreiten was wichtig ist. Jûdô!
Alles andere ist doch nicht Kern der Sache und würde den Blick vom Wesentlichen weg nehmen. Bestes Beispiel ist der bestehende große deutsche Judo-Verband. Wer der Funktionäre hat noch den Blick für's wesentliche? Wer von denen kann noch kämpfen? Nein, die haben anderes zu tun.

rambat
09-08-2010, 18:00
-

rambat
09-08-2010, 18:16
-

st.gregor
09-08-2010, 21:09
Wir (die Abweichler) haben es mit einem strukturellen Problem zu tun: Um Judo in unserem Verständnis weitergeben zu können, müssen wir unsere Standorte mit qualifizierten Lehrern versorgen. Die Ausbildung von Lehrern (nicht Übungsleitern oder Trainern) ist ein hoch zeitaufwändiger Vorgang, der sich kaum abkürzen läßt und der umso länger andauert, je seltener der Kontakt zwischen den zukünftigen Lehrern und deren Ausbildern stattfindet (rambat verträgt nur eine bescheidene Menge von Uchi deshi in seiner Wohnung :D).

Die Leute, die unsere "gallischen Dörfer" organisieren sind hochengagiert, fleißig und arbeiten hart. Ausserdem sind sie meistens relativ jung, was bedeutet, das sie nebenbei auch noch Zeit für Beruf, Familie und andere unnötige Dinge verschwenden...hoffentlich liest meine Frau das nicht :aufsmaul:

Wir haben - wenn es um Wachstum geht - einen schweren strategischen Nachteil: Im Mittelpunkt unseres Interesses steht die Entwicklung einzelner Personen, nicht die Maximierung der Personenanzahl, unsere Vorstellung von "Wachstum" ist keine quantitative sondern eine qualitative. Wir möchten nicht so sehr wie Unkraut wachsen (schnell alles überwuchern), sondern eher wie ein Baum (langsam gewaltige Größe erreichen).
Und im Moment haben wir wirklich alle Hände voll damit zu tun, den (relativ wenigen) Leuten, die von selbst zu uns kommen, ein ansprechendes Angebot zu machen, wir könnten viel mehr Leute im Moment gar nicht vertragen...

Ich weiss nicht, ob es für unsere Idee des Judo einen Markt gibt. Ich weiss offengestanden noch nicht einmal, ob ich einen solchen Markt wünschen würde...

Trotzdem danke ich bis hierher allen, die uns mit soviel Elan voranzutreiben versuchen. Das ist Mal ein ganz neues Gefühl...:thx:

Ich sage:
09-08-2010, 22:43
Ich habe heute ein bisschen Mund-Propaganda betrieben. Jeder will echtes Judo lernen! Ist einfach so.
Ihr macht das schon.
Dürft nur nicht aufgeben.

rambat
09-08-2010, 23:19
-

marq
09-08-2010, 23:24
Bleib sachlich, wenn du kannst.

Ich bin 44, habe in der DDR (und nicht im DJB) lange genug an Wettkämpfen teilgenommen und war nicht soooo furchtbar erfolglos.;)
Ich hab in einem Leistungssport-Zentrum in der DDR als Trainer gearbeitet.
Meine Jungs WAREN erfolgreich.
Dann hatte ich einfach keine Lust mehr, weil ich mich daran erinnert habe, warum ich im Alter von 6 Jahren mal mit Jûdô anfing ...

ABER: ich hab damals halt genau das Gezerre unterrichtet, welches ich heute nicht mehr schätze, weil ich nichts anderes kannte.
Vielleicht informierst du dich das nächste Mal ein wenig, ehe du mich hier verbal angehst - ich habe stets betont, daß ich diese Art des Jûdô, die ich nun vertrete, erstmals vor zehn Jahren von meinem jetzigen Lehrer sah. Ich habe dazu auch hier im Forum bereits sehr ausführlich geschrieben und gedenke nicht, das jetzt zu wiederholen.

Was Wettkämpfe angeht: ich hab bspw. in den 90ern sehr viel gekämpft, und das selten nach Regeln. Ich muß nichts mehr beweisen.
Nicht mir und nicht dir.

Wer will, kann zu uns kommen und am Randori/Sparring teilnehmen.
Aber ich bin nicht eitel genug, um meine Schüler in (in meinen Augen nutzlose) Wettkämpfe zu hetzen, nur um anderen Leuten irgend etwas "beweisen" zu sollen.

Die Meinung SOLCHER Menschen hat mich mal interessiert, bis ich erkannt habe, daß sie eigentlich völlig unwichtig ist und nichts mit dem zu tun hat, was ich will und tue.

Einige meiner Schüler sind im Grappling ziemlich erfolgreich.
Und?
Andere haben daran kein Interesse.
Und?

Nicht jeder, der 'ne KK/KS trainiert, findet im Wettkampf seine (alleinige) Erfüllung, weißt du?
:)

Ich werde auf dieses Thema nicht weiter eingehen, weil ich keine Lust habe, mich vor irgendwem zu rechtfertigen - und weil weder du noch sonstjemand das Recht hat, von mir irgend eine Rechtfertigung zu fordern.
Ich hoffe, daß du das verstehst.

du brauchst dich vor mir gar nicht rechtzufertigen. das wollte ich gar nicht mit meinen post bezwecken....... und sachlich bin ich auch geblieben, den ich habe dich persönlich nicht angegriffen, sondern nur einen frage gestellt.


der wettkampf unter sportlichen regeln ist doch eine möglichkeit das wissen, das man weitergeben möchte / weitergibt , einer probe zu unterziehen. warum sind wettkämpfe nutzlos? dies verstehe ich nicht. sie stellen doch die höchste probe einer KK in der anwendung dar...

wenn man von seinem weg überzeugt ist, dann sollte man diesen selbst oder von seinen schülern einer solchen probe unterziehen lassen, sei es im herkömmenlichen judo wettkampf oder aber auch anderen grappling wettkämpfen....

sparring oder randori im trainingsbetrieb oder auf seminaren ist imo keine geeigenete form andere( besonders kritiker) zu überzeugen...

du sagst du willst oder deine schüler müssen nichts beweisen.... klar müssen sie nicht. warum auch ???

aber du vertrittst die meinung , das dein seit 10 jahren betriebener weg "der richtige " judoweg ist. also sollte man es durch taten den anderen zeigen .....

rambat
09-08-2010, 23:49
-

marq
10-08-2010, 11:30
ok. in dieser beziehung unterscheiden sich dann unsere meinungen doch ein wenig und ich kann deine nicht nachvollziehen, aber das muss ich ja auch nicht ;)

ich sehe nur wie emotional du hier für deinen judoweg eintrittst und auch alle davon überzeugen möchtest (sonst würdest du oft nicht emotional reagieren) und durch deine kostenlosen seminare auch diesen verbreiten möchtest .....

zur bekanntmachung und verbreitung sind wettkämpfe das gängigste mittel, weil es gegen erfolge nun mal keine argumente gibt. ;)

die verbreitung und der siegeszug des bjj zum beispiel ist erst durch mma wettkämpfe ausgelöst worden. die radoris und herausforderungen der jahre zuvor haben die leute kaum "beeindruckt" oder nurr marginal zur verbreitung des bjj beigetragen.....



nur noch eine anmerkung: die mitgliederzahlen eines verbandes liegen nicht daran , dass richtiges oder falsches judo gelehrt wird.....

judo wurde in den letzten jahrzehnten von vielen jugendlichen betrieben.....

heute ist es sehr schwer bei der vielzahl von freizeitangeboten diese zu einem sport zu gewinnen, was noch vor 5-8 jahren noch einigermassen ging wird immer schwerer......

deshalb gibt es noch kinder , aber immer weniger jugendliche, die kampfsport betreiben.

Icewing
10-08-2010, 11:39
heute ist es sehr schwer bei der vielzahl von freizeitangeboten diese zu einem sport zu gewinnen, was noch vor 5-8 jahren noch einigermassen ging wird immer schwerer......

deshalb gibt es noch kinder , aber immer weniger jugendliche, die kampfsport betreiben.
Ist halt nicht "BlingBling" oder "cool" - aber ist die Frage, ob man Leute haben will, die das nur machen, weil es halt gerade angesagt ist.

Vor 20 Jahren kannte ich als Kind an asiatischen Kampfsportarten halt nur Judo und Karate (ok, vielleicht noch "Kung Fu", aber ohne mir was drunter vorstellen zu können) - glaube heute sind wesentlich mehr Stile "am Markt", da fällt für jede KK halt unterm Strich weniger Mitglieder ab.

Und zum Glück muss sich ja die Qualität der Inhalte nicht an der Anzahl der Mitglieder messen lassen... ;)

Daemonday
10-08-2010, 11:56
Vor 20 Jahren kannte ich als Kind an asiatischen Kampfsportarten halt nur Judo und Karate (ok, vielleicht noch "Kung Fu", aber ohne mir was drunter vorstellen zu können) - glaube heute sind wesentlich mehr Stile "am Markt", da fällt für jede KK halt unterm Strich weniger Mitglieder ab.

Naja das es mehr Stile gibt heißt aber nicht das das Groß der Masse diese Stile auch kennt. Wenn ich sage ich mach Bujinkan höre ich meist ,, Gesundheit´´ als Antwort und wenn das Gespräch auf Sambo kommt werd ich immerwieder gefragt ob das ein Mix aus Samba und Tango sei.

Die großen und bekannten Stile in Deutschland sind nunmal Karate, Judo, Jujutsu und Tea Kwon do. Evtl noch Kung Fu wobei die meisten da alles in einen Topf werfen.
Kickboxen, Boxen Ringen und Fechten sind zwar bekannt werden aber von den meisten nicht als Kampfkunst angesehen da sie ja nicht asiatisch sind. Und schließlich sind alle Kampfkünste Asiatisch haben ein Gürtelsystem und werden dir von einem alten Meister (65+) beigebracht.

Lg
Micha

rambat
10-08-2010, 12:17
-

Watt
10-08-2010, 12:30
[...] Und genau deshalb habe ich ein Konzept erarbeitet, um LEHRER auszubilden.
;)
Diejenigen, welche sich ernsthaft für das interessieren, was wir tun, bekommen demnächst entsprechende Materialien in die Hand [...]


Ich hätte großes Interesse daran die Materialien mal anzusehen oder Teile davon. Nicht so sehr weil ich glaube ohne Anleitung lernen zu können, sondern einfach weil mich die Unterschiede in der Struktur, im Aufbau und im Grundsätzlichen wahnsinnig interessieren.

Du hattest auch mal was von sinnigerer Einteilung der Würfe in Einheiten geschrieben, quasi euer Gürtelprüfungsprogramm. Also am Anfang erst die Füßwürfe, dann die Hüftwürfe (oder so, kann auch gut anders gewesen sein und ich erinnere mich gerade falsch!) Das macht für mich (im Gegensatz zur DJB Einteilung) schon mal viel mehr Sinn weswegen ich gerne mehr dazu erfahren würde.

Alles was nur für Fortgeschrittene ist, kannst du auch ruhig weglassen mir gehts wie gesagt mehr um grundlegende Sachen. Ruhig auch per PN wenn du Diskretion wahren willst.

rambat
10-08-2010, 12:39
@Watt:

Ich schick dir gleich 'ne PN.
;)

Icewing
10-08-2010, 12:44
würd mich auch für ne PN/Unterlagen melden ;)

Find das Thema interessant, auch wenn Rambat leider bisschen weit weg wohnt...

Corran
10-08-2010, 20:15
Du hattest auch mal was von sinnigerer Einteilung der Würfe in Einheiten geschrieben, quasi euer Gürtelprüfungsprogramm. Also am Anfang erst die Füßwürfe, dann die Hüftwürfe (oder so, kann auch gut anders gewesen sein und ich erinnere mich gerade falsch!) Das macht für mich (im Gegensatz zur DJB Einteilung) schon mal viel mehr Sinn weswegen ich gerne mehr dazu erfahren würde.
Das war auf Judo-Preetz sehr schön dargestellt. Ein Gurt waren Eindrehwürfe und als Konter falls der Partner nach hinten ausweicht, der Tomoenage. Daran kann ich mich gut erinnern. Ich hab das im Verein dann vorgeschlagen, aber bin nicht weit gekommen. :o
Jugendliche Naivität. :rolleyes:
Vielleicht kannst Du, Tom, die Homepage trotzdem wieder online gehen lassen. Wär zur Systematik auf jeden Fall eine Hilfe.
Lieben Gruß

NotDeadYet
10-08-2010, 20:50
Vielleicht kann dir der eine oder andere user, der schon bei uns war, dazu noch etwas sagen - Ypsilono oder NotDeadYet oder ein anderer.

Werden hier jetzt wieder die armen Multi-Accounts herangezogen?:D

Mal eine andere Sichtweise zum Judo: Ich bin kein Wettkämpfer und habe auch nicht vor, bei sowas jemals mitzumachen.

Meine Begeisterung für das Judo von rambat liegt darin, daß es mir wirklich funktional erscheint. Ein Beispiel dafür wäre der allseits beliebte O-Goshi und das damit oftmals verbundene "Reinhuschen" beim Eindrehen, das im Wesentlichen eine Drehung im Kniegelenk darstellt. Nun ist das Kniegelenk aber leider ein Schaniergelenk, das eigentlich nicht für solche Drehungen ausgelegt ist. Das Ergebnis einer entsprechenden Judokarriere ist dann meistens ein beidseitiges Knieproblem (von dem hier einige User ja leider berichten mußten). Das ist definitiv nicht für einen Sport geeignet, den ich gerne noch 30-50 Jahre betreiben möchte. Sich im Training gegenseitig wehtun ist ok, aber wirklich verletzen sollte nicht sein.

Außerdem funktioniert die korrekte Technik tatsächlich bei Partnern, die schwerer sind als man selbst, verdient den Namen Technik also auch - davon konnte ich mich bei meinem ersten Seminar bereits überzeugen. Sowas erhöht schließlich auch den Spaßfaktor.

Ich würde jedem mal den Besuch von so einem Seminar empfehlen. Es lohnt sich nicht nur technisch, sondern auch menschlich, denn ich habe bisher keinen getroffen, der mir unsympatisch war - eher im Gegenteil, bei einigen Leute ist es schade, daß die so weit weg wohnen.

Graubereich
10-08-2010, 22:02
Vielleicht kannst Du, Tom, die Homepage trotzdem wieder online gehen lassen.

Vielleich findest du hier etwas?

Autor (http://www.freefight.de/blog2/autor_detail_anz.jsp?ID=28)

Timitry
11-08-2010, 15:13
Ganz ehrlich, ich finde, rambat macht das genau richtig, wenn ich mir das herausnehmen darf.

Inzwischen ist es doch so, dass wenn man sich im Internet über Judo informiert, fast zwangsläufig auf ihn stößt. Findet man seine Beiträge dann interessant, nimmt man Kontakt mit ihm auf und kommt zu einem der Lehrgänge.

Wenn die Leute dann schon anfangen mit "Zeig doch erstmal, was du kannst, bevor ich den weiten Weg auf mich nehme", oder die zu bequem sind, selber ihre Holschuld zu leisten, auf die kann man normalerweise eh verzichten.

Wer interessiert ist am traditionellen Judo nach Hirano, der wird auch eine Möglichkeit finden, es sich anzuschauen und es zu lernen. Man kann es Leuten nicht aufzwingen, das will niemand und das bringt auch nichts...

Inzwischen kommen sogar Leute aus der Schweiz zu Lehrgängen nach Hannover oder in die Sommerschule nach Malente (bei Kiel/Lübeck), ich denke das zeigt einfach auch, wie wichtig den Leuten die Sache ist...

Teashi
11-08-2010, 15:45
Wer interessiert ist am traditionellen Judo nach Hirano
ist es nicht egal ob nach hirano, kawaishi oder sonst wem, solange es das echte judo ist?

mir ist bewusst das gewisse aspekte des jeweiligen judoka in das lehrsystem eingeflossen sind, dennoch ist und bleibt es kodokan judo.

wenn man kodokan judo nach dem jeweiligen judolehrer, der es unterrichtet, nennen würde, gäbe es tausende judo-richtungen.

rambat
11-08-2010, 19:39
-

Teashi
12-08-2010, 01:58
Die Grundlagen sind gleich, doch alles, was man als Oya Waza bezeichnet, unterscheidet sich von Lehrer zu Lehrer ganz gewaltig.
keine ahnung was das ist, aber das jeder anders unterrichtet ist ganz natürlich.

gab es schon immer und bei jeder körperlichen tätigkeit. beim lehren eines körperlichen systems, gibt der lehrer seine eigene erfahrung weiter, welches auf den grundlagen des jeweiligen systems, in diesem fall judo, aufbaut. eigentlich gibt es millionen unterschiedliche judo-systeme. so viele, wie es judoka gibt.

karl heinrich
10-07-2014, 14:42
Es gibt ja neben der "International Judo Federation" (IJF) die das Internationale (olympische) Sportjudo vertritt (und zu der der DJB gehört) auch noch die International Martial Arts Federation (IMAF), die neben Aikido, Kyudo, Karate, usw. auch eine Judosparte hat. Ich habe gelesen das die IMAF eine eher traditionellere, wettkampfskeptische Linie fahren soll. Erster Vorsitzender der Judosparte war in den Fünfzigern übrigens Mifune! Kennt sich da zufällig jemand aus? Ist das IMAF-Judo wirklich noch relativ traditionell und vielleicht sogar in Deutschland vertreten? Frage an die Heroldianer: würde es in diesem Falle nicht anbieten wenn ihr mit denen zusammenarbeitet?

panzerknacker
10-07-2014, 17:15
Dir ist aber schon aufgefallen, daß der Fred 4 Jahre alt ist?
auf die Eingangsfrage gehst Du auch irgendwie nicht ein.
Tom Herold kannst Du auch direkt fragen, der ist hier auf´m board (Rambat)

Gast
10-07-2014, 17:30
Hmmm ....

Lange her, daß mich jemand auf die IMAF angesprochen hat.
:D

Das sind doch die hier:
International Martial Arts Federation ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/International_Martial_Arts_Federation)


MAF ist die Abkürzung für Kokusai Budoin, International Martial Arts Federation (jap. 国際武道院 国際武道連盟, Kokusai Budōin, Kokusai Budō Renmei). Sie ist der älteste japanische Budō-Dachverband (Gründung 1952) und eine Stiftung des Kaiserhauses. So war auch der erste Präsident der IMAF Mitglied der kaiserlichen Familie, Prinz Kaya Tsunenori. Präsident der IMAF-Kokusai Budoin ist seit dem Jahre 2000 Tokugawa Yasuhisa, ein Urenkel des letzten japanischen Shōgun.

Die IMAF beschreibt ihre Ziele als die „Förderung und Verbreitung der japanischen Kampfkünste und die Unterstützung von Weltfrieden und Hilfsbereitschaft“.
Also die "Kokusai Budoin".
Soweit ich weiß, durchaus seriös.


In Deutschland vertreten als IMAF Germany, und das ist dann meiner Meinung nach wieder eine ganz andere Geschichte:

In Deutschland wird die IMAF-Kokusai Budoin von der Deutsch-Asiatischen Kampfkunst Organisation (DAKO) unter dem Vorsitz des Karate-Pioniers Hans-Dieter Rauscher aus Freiburg vertreten.
Herr Rauscher ...

Nee, danke.
:rolleyes:

Ich hatte vor etwa 14 Jahren mal (aus reiner Neugier) freundlich und höflich versucht, einfach nur Kontakt mit denen aufzunehmen (wie ich das auch mit vielen anderen gemacht hab).
Himmel, was hab ich da überhebliche, herablassende "Antworten" erhalten ...
Nee, danke.

Ich hab mir das im Laufe der vergangenen Jahre auch mehrmals angeschaut (soweit es Judo betrifft) ... und die Jungs sind nach dem, was ich da gesehen habe, lange nicht so gut, wie sie glauben.

Von meiner Seite aus besteht kein Interesse an einer Zusammenarbeit. Wenn mir jemand auf eine freundliche, höfliche Anfrage hin so dumm kommt wie diese Leute, verliere ich schlagartig jedes Interesse.
Ich hätte auch gar keine Zeit für eine wie auch immer geartete "Zuammenarbeit" (wie sollte die übrigens aussehen?) - ich muß mich nämlich darum kümmern, im BJJ besser zu werden, und das ist mir nun einmal wichtiger.
:)

Das, was ich von der (deutschen) IMAF mitbekommen habe, fand ich persönlich unangenehm und unsympathisch.
Und da mir schon sehr lange nichts mehr daran liegt, irgendwelche Dan-Grade umgehängt zu bekommen ... und da ich erst recht keine Lust habe, für die völlig bedeutunglose Verleihung völlig belangloser Dan-Grade in irgend einer Organisation mitmachen zu sollen ... und da ich Verbandspolitik ohnehin prinzipiell zum Speien finde, wäre ich in der IMAF sowieso falsch ...
;)

Meine Jungs und ich trainieren gern mit jedem, der mit uns freundschaftlich trainieren will.
Aber wir werden nie in irgend eine Organisation eintreten.

karl heinrich
10-07-2014, 22:18
@ panzerknacker

Sorry. Was das Threadthema angeht: während meiner Schulzeit in den 90ern haben einige meiner Freunde Judo gemacht, die sind jetzt alle nicht mehr aktiv. Mein Eindruck deckt sich also mit dem was alle hier geschrieben haben: durch den einseitigen Fokus auf Kinder und Wettkampf bleibt für Erwachsene (und ältere Anfänger) wohl nicht mehr viel übrig. Das ist schade, aber vllt. auch gut so. Judo wird sich gesundschrumpfen und dann vielleicht wieder den Wurzeln annähern. Interessanterweise macht der Technik- und Charakter/Identitätsverlust des Sportjudos das Judo ja auch für Kinder uninteressant, der DJB hat sich hier selbst geschadet und das zeigt sich auch in der Mitgliederentwicklung, Judo ist einfach nicht mehr "cool".

@ rambat

Vielen Dank für die schnelle Antwort, damit habe ich wirklich nicht gerechnet!
Ich überlege mit Judo anzufangen, finde das Wettkampf/Sportjudo aber nicht wirklich attraktiv. Bin deswegen auf der Suche nach traditionelleren Vereinen, aber wie es aussieht wird in der IMAF auch nur mit Wasser gekocht. Trotzdem vielen Dank!

Terao
10-07-2014, 22:21
Himmel, was hab ich da überhebliche, herablassende "Antworten" erhalten ...
Nee, danke.


Hüstel.

Gast
10-07-2014, 22:47
Hüstel.
Pöh!
:baeehh:

Terao
10-07-2014, 22:48
Pöh!
:baeehh:Nee, danke. :cool:

Schnueffler
10-07-2014, 23:13
Klärt mich wer auf?

Gast
11-07-2014, 10:23
Edit: Doppelpost

Gast
11-07-2014, 10:25
Nöö.
:baeehh:

Schnueffler
11-07-2014, 10:26
Nöö.

Menno!

Gast
11-07-2014, 10:28
Selber Menno!
Und ... und ... und Terao hat angefangen!
Ich wars nicht!
Ich wars nicht!
:horsie:

Schnueffler
11-07-2014, 10:42
Selber Menno!
Und ... und ... und Terao hat angefangen!
Ich wars nicht!
Ich wars nicht!
:horsie:

Du bist immer schuld!

Sayonara
11-07-2014, 13:22
wer kann mir folgende hintergrundinfo geben

2003/2004 hatte der DJB knapp 280000 mitglieder
2005 nur noch knapp210000
heute sind es laut DOSB nur noch 180000 mitglieder

wer weis was da und warum gelaufen ist?

was war der knackpunkt 2003/2004?


Beim Judo sieht es weiterhin rückläufig aus:

Mitgliederzahlen der Kampfsportdachverbände für 2013 lt. DOSB-Mitgliederstatistik (in Klammern die Zahlen von 2010 zum Vergleich):

Judo: 160555 (177145)
Boxen: 69759 (64807)
Karate: 183882 (107037)
Ringen: 65032 (66605)
Taekwondo: 55662 (55376)
Ju-Jutsu: 49168 (52721)
Fechten: 25583 (24525)

Terao
11-07-2014, 13:45
Selber Menno!
Und ... und ... und Terao hat angefangen!
Ich wars nicht!
Ich wars nicht!
:horsie:
Hab mich nur geräuspert. :engel_3:

karl heinrich
13-07-2014, 21:08
Karate hat also inzwischen mehr Mitglieder als Judo, während sich die Anzahl der aktiven Judoka innerhalb von ca. 10 Jahren fast halbiert hat. Wer hätte das vor 10 Jahren für möglich gehalten, wirklich eine erstaunliche Entwicklung. Eigentlich müssten doch beim DJB alle Alarmglocken läuten! Wenn das so weiter geht hat der DJB 2024 nur noch 80000-90000 Mitglieder! Die Mitgliederentwicklung beim Karate finde ich interessant; nach dem was ich so erfahren habe leidet das Karate in Deutschland doch an denselben Problemen wie das (Sport)Judo des DJB: Versportlichung sowie der damit einhergehende Technik- und Identitätsverlust und mangelnde SV. Ich vermute mal das Karate was das "Image" angeht ("Härte" usw. ...) einfach etwas erfolgreicher ist.

gast
14-07-2014, 07:54
Wundert mich, dass Karate so aufgebaut hat. Gefühlt gibt es da viel mehr Konkurrenz durch MT, KM und Co.

- Gut, BJJ hat sicher Leute angesprochen die sonst evtl. zu Judo gegangen wären...

cross-over
14-07-2014, 09:27
Wundert mich, dass Karate so aufgebaut hat. Gefühlt gibt es da viel mehr Konkurrenz durch MT, KM und Co.


Ich denke das DKV Karate spricht die Masse mehr an. Viele deutsche Karateka (z.B. DJKB) werden in der Statistik nicht auftauchen wobei die Masse der Judoka über den DJB gemeldet ist. Soviel dazu das Karate an Boden verliert.

cross-over
14-07-2014, 11:11
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Wenn man sich das mal grafisch anguckt

Sayonara
14-07-2014, 14:47
Beim Karate dürften es in den letzten Jahren mehr Mitglieder geworden sein, da die Mitgliederzahlen der Landssportbünde verwendet wurden, was vorher nicht so war.

Bei uns in Bayern läuft z.B. das Kickboxen der BAKU über den Landessportverband unter Karate. Die betreiben zwar kein Karate, aber kommen so wahrscheinlich in der Statistik vor.

Außerdem gibt es jetzt eigene Gruppierungen wie Kodudo, Kyusho Jitsu, etc. im DKV, die auch Mitglieder bringen. Die Öffentlichkeitsarbeit ist sehr gut und es wird Karate als Behinderten- und Seniorensport propagiert und gefördert. In Bayern bietet der Landesverband eine eigene Tai Chi-Lehrerausbildung an und bekommt dadurch auch Mitglieder in einem anderen Bereich.

Ob beim Judo die Mitglieder der Untergruppierungen Kendo, Kyudo und neuerdings auch Sambo in der Statistik mitzählen, weiß ich nicht.

axon
15-07-2014, 21:29
Sorry. Was das Threadthema angeht: während meiner Schulzeit in den 90ern haben einige meiner Freunde Judo gemacht, die sind jetzt alle nicht mehr aktiv. Mein Eindruck deckt sich also mit dem was alle hier geschrieben haben: durch den einseitigen Fokus auf Kinder und Wettkampf bleibt für Erwachsene (und ältere Anfänger) wohl nicht mehr viel übrig.

Wow, passt wie die Faust aufs Auge. Bei meinem ansässigen Sportverein hätte ich gerne Judo praktiziert. Aber Gruppen gibt es eben nur für Kinder, oder Wettkämpfer.
Die einzige Option, wie ich in Kontakt mit Judo kommen könnte, wäre ein MMA-Verein in meiner Nähe, was mir aber zu zeit- und kostenaufwändig wäre.
MMA ist mitunter auch ein Grund, warum mein Interesse in letzter Zeit am Judo noch gewachsen ist, da dort immer mehr erfolgreiche Judokas mitmischen.

Terao
15-07-2014, 22:05
Ist auch mein Eindruck beim Judo vor Ort: Riesenkindergruppe, ein paar wenige Wettkämpfer. Neuerdings noch ein Einsteigerangebot für Senioren. Alles nix für den "typischen" KKler, der, sagen wir, irgendwo zwischen 18 und 25 und vielleicht schon mit nem anderweitigen KK-Hintergrund, Lust hat, noch ne neue KK anzufangen. Und zwar vielleicht mal an kleineren regionalen Wettkämpfen teilnehmen will, aber nicht (mehr) die ganz große Durchstarterkarriere im Kopf hat. Irgendwie scheint man da ne Zielgruppe schlicht vergessen zu haben. Ausgerechnet eine, die bspw. bei uns im Kendo 90% der Anfänger stellt.

Gast
15-07-2014, 22:48
Alles nix für den "typischen" KKler, der, sagen wir, irgendwo zwischen 18 und 25 und vielleicht schon mit nem anderweitigen KK-Hintergrund, Lust hat, noch ne neue KK anzufangen. Und zwar vielleicht mal an kleineren regionalen Wettkämpfen teilnehmen will, aber nicht (mehr) die ganz große Durchstarterkarriere im Kopf hat. Irgendwie scheint man da ne Zielgruppe schlicht vergessen zu haben.
Hat man.

Scheint aber immer noch nicht in den Köpfen der Verantwortlichen angekommen zu sein ...
Versuch mal, außerhalb einer Großstadt als 25-40jähriger mit dem Judo anzufangen.
Falls es in der Nähe überhaupt einen Judoverein gibt, sind da oft nur Kinder.
Die Ältesten so um die 14 Jahre ... mit etwa 15, 16 sind die meistens weg.
Machen was anderes.
Oder gar nichts mehr.

Falls es eine "Männermannschaft" gibt, sind deren Mitglieder oft schon sehr lange dabei, waren/sind aktive Wettkämpfer ...
Für einen einzelnen Späteinsteiger oft abschreckend.
Es muß nicht so sein, aber meiner Erfahrung nach ist es oft so.

Ulkigerweise zeigt ja das BJJ, daß es durchaus auch anders geht. Das BJJ macht ja sehr deutlich, wie man erwachsene Anfänger problemlos ins Training integrieren kann ...

Aber ich hab leider sehr oft erlebt, daß Judoka entweder gar nicht wissen, was BJJ ist (!), oder aber etwas hochnäsig auf BJJ herabsehen.
Weil das ja "kein sauberes Judo" sei ...
:rolleyes:

Und so landen viele, die sich durchaus für Judo interessieren, beim BJJ ...

Dreiven
15-07-2014, 22:51
Wir haben hier nen Judo Einsteiger und Wiedereinsteigerkurs der sich explizit auch an Studenten richtet. Das klappt eigentlich recht gut, sowohl für den Verein als auch für die Teilnehmer.
Da auch Wiedereinsteiger mit höheren Gradierungen dabei sind, die aber z.B. mal 5 Jahre nix gemacht haben und vielleicht auch schon ein bischen älter sind, hat das ganze ein recht angenehmes Niveau.

Man kommt sich aber doch recht doof vor, wenn man zusammen mit den Kids ne Gurtprüfung macht.^^

Gast
15-07-2014, 23:01
Man kommt sich aber doch recht doof vor, wenn man zusammen mit den Kids ne Gurtprüfung macht
Das ist eines der Probleme, die ich auch sehe ...

Das Prüfungsprogramm des DJB ist eindeutig auf Kinder zugeschnitten.
Mag ja für Kinder eine tolle Sache sein, aber als Erwachsener fühlt man sich veralbert.
Zumindest aber nicht ernst genommen.
Inhaltlich finde ich dieses Prüfungsprogramm nicht sehr fordernd ...
Und daß man als Erwachsener zusammen mit Kindern "geprüft" wird, motiviert meiner Meinung nach auch nicht gerade.

Mir haben mehrere erwachsene Judo-Anfänger (nein, nicht aus meiner Trainingsgruppe) erzählt, daß sie wieder aufgehört hätten, weil sie sich nicht ernstgenommen fühlten.
Und mal ehrlich ... wenn zur Buntgürtel-Prüfungsvorbereitung Klockes Büchlein "empfohlen" werden, in denen die Kinder "Jupp und Jutta" auf unbeholfenenen Zeichnungen die jeweiligen Techniken demonstrieren, würde ich mich als Erwachsener auch veralbert fühlen.

Terao
15-07-2014, 23:05
Zumindest im Kendo in Japan hat man das Problem schlicht dadurch gelöst, dass Leute, die erst als Erwachsene einsteigen, gar keine Kyuprüfungen mehr machen. Das sind dort reine Kindergrade. Erwachsene machen als erstes ihre Prüfung von nix auf 1. Dan. Würde sich vielleicht fürs Judo auch anbieten. Könnten ja ruhig entsprechend schwer sein, dann bleibt man halt länger ungraduiert. Damit dürften ja Erwachsene halbwegs zurechtkommen. ;)
Würde vielleicht auch das Bild vom "Dan" ein wenig zurechtrücken. Ein niedriger Dan ist in jap. Lesart nix Besonderes, der Anstieg ist exponenziell.

Interessanterweise, im BJJ ist man offenbar genau umgekehrt vorgegangen. Da ist ein "Purplebelt" schon ein geachteter Kämpfer. Letztlich sinds eh kontextabhängige Maßstäbe.

Dreiven
16-07-2014, 00:52
Ich fühl mich im Training durchaus ernst genommen. ;)
Aber diese ganze "Juhu ein Gurt" Dymamik ist doch eh was für die Kids. Ich hab nicht den Eindruck, dass die Erwachsenen das zur Motivation brauchen. Die nehmen die Gurte einfach mal mit wie sie fallen und der Schwierigkeitsgrad ist ja auch entsprechend.

Ich würd glaub ich garnicht die ganzen Kyu Grade weglassen, aber zusammenstreichen und zusammenfassen durchaus. Lieber weniger Gurte für die man auch was tun muss.
Hätten die (DJB) Judo Vereine eigentlich die Möglichkeit von sich aus bei den Erwachsenen die "halben" Grade wegzulassen und z.B. direkt von weiß zu gelb zu springen oder gleich zu orange? So in einer anspruchsvolleren Prüfung?

OliverJ
16-07-2014, 03:49
Hätten die (DJB) Judo Vereine eigentlich die Möglichkeit von sich aus bei den Erwachsenen die "halben" Grade wegzulassen und z.B. direkt von weiß zu gelb zu springen oder gleich zu orange? So in einer anspruchsvolleren Prüfung?
Zu anspruchsvolle Prüfungen? ... ich hätte kaum gedacht, dass ich das sobald mal sagen werde, aber da sich hier die Möglichkeit bietet:
Als ich noch jung war gab es keine halben Gürtel und ich hab die 8 Jahre jung auch bestanden :ups:
Wir waren soviel besser als die Jugend heute :D

Hug n' Roll
16-07-2014, 07:30
...und früher war auch mehr aus Holz!

Aber im Ernst:
Die Halbbgurte generieren ja auch wieder Geld und Prüfungen. Darum dürfte es u.a. auch gehen.

Ich überlege, ob eine Mischung aus Teraos Idee (keine Farbgürtel für Erwachsene) und dem BJJ-System praktikabel wäre:
Gürtel von gelb bis grün nur unter 16 Jahren. Erwachsene dann nur noch weiß, blau, braun, schwarz.

Gast
16-07-2014, 08:45
...und früher war auch mehr aus Holz!
Jawoll!
Damals, in der schlechten alten Zeit!
Als die Gummistiefel noch aus Holz waren! Als das Freibier noch 'ne Mark gekostet hat! Damals haben wir den Strom noch mit der Hand geholt! Damals, als das Happy Meal noch Reichsjugendbeutel hieß! Damals waren die Winter noch so kalt, daß die Flammen an den Holzscheiten festgefroren sind!
:D



Ich überlege, ob eine Mischung aus Teraos Idee (keine Farbgürtel für Erwachsene) und dem BJJ-System praktikabel wäre:
Gürtel von gelb bis grün nur unter 16 Jahren. Erwachsene dann nur noch weiß, blau, braun, schwarz.
Wäre machbar.


Zumindest im Kendo in Japan hat man das Problem schlicht dadurch gelöst, dass Leute, die erst als Erwachsene einsteigen, gar keine Kyuprüfungen mehr machen. Das sind dort reine Kindergrade. Erwachsene machen als erstes ihre Prüfung von nix auf 1. Dan. Würde sich vielleicht fürs Judo auch anbieten. Könnten ja ruhig entsprechend schwer sein, dann bleibt man halt länger ungraduiert. Damit dürften ja Erwachsene halbwegs zurechtkommen.
Würde vielleicht auch das Bild vom "Dan" ein wenig zurechtrücken. Ein niedriger Dan ist in jap. Lesart nix Besonderes, der Anstieg ist exponenziell.
Aber dann müßte man ja hierzulande zugeben, daß der 1. Dan eben NICHT der "erste Meistergrad" ist, sondern eine Anfängergraduierung ...
:D

Huangshan
16-07-2014, 09:58
Back to the roots zum Koryu Graduierungssystem?

Kampfkünste wurden früher von Wenigen , Eliten ... ausgeübt !(Japan : Adel , Kampfmönche, Kriegerkasten)

Das ein schwarzer Gürtel in Asien nicht so eine hohe Bedeutung hat wie im Westen ist vielen unbekannt.

Nun ja, in unserer Titel,Leistungsorientierten ...... Gesellschaft wird es schwer sein Leute ohne bunte Gürtel und Dan Grade,Urkunden,Pokale,Medallien.... zu motivieren.


Die Versportlichung,Olympia...... hat viele Kampfkünste degenerieren lassen! (Taekwondo,Judo,Karate,Wushu....)



Am Ende . die Zeit wird es zeigen !

Inushishi
16-07-2014, 10:46
Back to the roots zum Koryu Graduierungssystem?


Das ist meiner Ansicht nach nicht möglich.
Dazu wäre es nötig von den demokratisch organisierten Verbänden wegzukommen und eine einzige Authorität für jeden Stil anzuerkennen der für alle Schüler die Lizenzen (und Denshô) schreiben darf ;)

Schmendrik
16-07-2014, 11:40
Hätten die (DJB) Judo Vereine eigentlich die Möglichkeit von sich aus bei den Erwachsenen die "halben" Grade wegzulassen und z.B. direkt von weiß zu gelb zu springen oder gleich zu orange? So in einer anspruchsvolleren Prüfung? Nein, die Möglichkeit besteht (offiziell) nicht. Abgesehen vom Weiß-Gelb-Gurt, den ich im Jugend- und Erwachsenen-Bereich ebenfalls als überflüssig erachte, finde ich die anderen Kyu-Grade auch für Erwachsene anspruchsvoll genug (bezieht sich jetzt nicht auf dich, Dreiven, dich kenne ich ja gar nicht). Gerade bei den 20 - 25-Jährigen ist es nach meiner Erfahrung immer häufiger so, dass sie Probleme haben, das in der PO Verlangte in den möglichen drei Monaten wirklich ordentlich umzusetzen und doch eher länger benötigen (wird mir in meinem Umfeld auch von vielen anderen Trainern bestätigt). Die Gründe dafür sind vielfältig:
# es fehlen grundlegende koordinative Fähigkeiten
# bei vielen klafft heutzutage eine große Schere zwischen Selbstwahrnehmung und wirklichem Können
# viele trainieren unregelmäßig oder nur einmal die Woche
# fehlende Ausdauer: wenn ein Wurf einmal mit kooperativem Partner klappt, meinen viele, nicht weiter üben zu müssen. Wenn der Wurf anschließend gegen etwas Widerstand nicht funktioniert, liegt es dann natürlich nicht am bewegungsfaulen Probanden, sondern am Trainer / Jûdô / beliebige ähnliche Ausrede


Ein weiteres Problem ist schlicht und einfach, dass manche Neulinge sich die falschen Gruppen aussuchen. Wenn ich als junger Erwachsener powern möchte, sollte ich natürlich nicht in der Breitensportgruppe trainieren. Es wird ja gerne in etwa so ein Training gefordert: Judo International: A young French Judoka talks about his experience in Japan (http://www.judo-voj.com/contents/reiho.html)

Das gewünschte Training mit viel Randori findet nun einmal am ehesten in den Wettkampfgruppen statt. Meine persönliche Erfahrung ist die, dass Quereinsteiger aus anderen KS damit klar kommen, dort neu anzufangen, da sie das bereits kennen. Für viele Neueinsteiger Anfang 20 ist es aber häufig sehr schwer zu akzeptieren, dass sie einen riesigen Rückstand zu den Braun- und Schwarzgurten haben, die bereits seit Jahren trainieren. Dann kommt gerade von den Maulhelden oft der Hinweis auf das pööse Wettkampf-Judo oder ähnliche Ausreden. Oft gehen solche Typen anschließend zum MMA …. zumindest für ein zwei Wochen, bis sie dort die gleichen Erfahrungen machen ;)

Der Hauptgrund für den starken Mitgliederrückgang im DJB sehe ich übrigens in erster Linie im demografischen Wandel. Einen Verband, der zum Großteil aus U14ern besteht, trifft dieser Wandel natürlich als erstes. Andere Sportarten, die eine ähnlich junge Klientel haben, beklagen momentan den gleichen Rückgang. Selbst Grundschulen werden bei mir vor Ort aufgrund mangelnder Anmeldungen immer häufiger geschlossen.

Bei mir in der Abteilung ist es aktuell beispielsweise so, dass der Kinder-Bereich schrumpft, während bei Jugendlichen und Erwachsenen ein leichtes Wachstum statt findet. Dieses Wachstum fängt aber den Rückgang im Kinderbereich kaum auf, so dass wir unsere Zahlen eher halten als sie zu steigern. Allerdings trägt sich die Abteilung dadurch finanziell besser, da Kinder eben auch mehr Betreuungsaufwand bei niedrigeren Beiträgen bedeuten. So hat die Sache wenigstens auch einen positiven Punkt. :cool:

Ein weiterer Grund ist dann noch, dass immer mehr Trainer / Funktionäre aus verschiedenen Gründen hin schmeißen, die ich mal unter moderner Arbeitsverdichtung im Job und Privatleben zusammenfasse. Wenn dann keine Nachfolge gefunden wird, werden ganze Trainingsgruppen, Abteilungen oder gar Vereine als Ratten5chwanz mitgezogen. In der Statistik fallen dann zwar wieder primär die vielen fehlenden Kinder auf, Hauptgrund ist in diesem Fall aber ein einziger Erwachsener, der statistisch in einer gar nicht so auffälligen Altersstufe unter den Tisch fällt.

Gast
16-07-2014, 13:32
Zitat von Dreiven
Hätten die (DJB) Judo Vereine eigentlich die Möglichkeit von sich aus bei den Erwachsenen die "halben" Grade wegzulassen und z.B. direkt von weiß zu gelb zu springen oder gleich zu orange? So in einer anspruchsvolleren Prüfung?


Nein, die Möglichkeit besteht (offiziell) nicht.
Schmendrik, du kennst meine Meinung dazu ...
Ich finde das albern.
Die bunten Zwischengürtel sind nie wirklich als vollwertige Gürtel angenommen worden. Anfangs wurden sie ja auch als "Kindergürtel" kommuniziert, und dabei blieb es dann in der allgemeinen Wahrnehmung.


Gerade bei den 20 - 25-Jährigen ist es nach meiner Erfahrung immer häufiger so, dass sie Probleme haben, das in der PO Verlangte in den möglichen drei Monaten wirklich ordentlich umzusetzen und doch eher länger benötigen (wird mir in meinem Umfeld auch von vielen anderen Trainern bestätigt).
Das bringt mich wieder zu jenem Punkt, den ich schon länger kritisiere ...
Prüfungen sind generell für die Tonne.
Machen wir uns nichts vor - da werden mit einem absolut kooperativen Partner Bewegungen abgehampelt, von denen der Prüfling zum Zeitpunkt der Prüfung etwa 90% NICHT im Kampf anwenden kann.
Welchen Sinn hat das Ganze also ...?


Ich finde, das hat man im BJJ wesentlich besser gelöst.
Dort gibt es (bis auf Ausnahmen, siehe Roy Dean), keine "Prüfungen".
Der jeweilige Trainer (meist ein Blackbelt) graduiert die Leute - und zwar nach ihrem KÖNNEN auf der Matte.
Dabei ist recht genau festgelegt, was ein Weißgurt können muß, um sich den ersten, zweiten oder dritten Streifen zu verdienen.
Oder was man können muß, um sich den Bluebelt zu verdienen ...
KÖNNEN heißt dabei übrigens, daß man beim Kämpfen zu zeigen hat, welches technische Niveau man sich bisher erarbeiten konnte.
Das geht von Randori-Runden im Training über sogenannte "Open Mat" ('ne tolle Möglichkeit, mit anderen zu rollen und was zu lernen!) bis hin zu Wettkämpfen.

Und das, was man dann dort zeigt, entscheidet darüber, welchen Gürtel man zuerkannt bekommt.
Finde ich grandios!
:yeaha:

Wer schlecht kämpft, kommt halt nicht weiter und kann das eben nicht durch eine "Prüfung" ausgleichen, in der er mit einem willigen Partner sein Indianertänzchen aufführt.
Daran sollte sich das Judo mal ein Beispiel nehmen!
Denn genau dieses System der Gürtelvergabe im BJJ sorgt dafür, daß ein Bluebelt TATSÄCHLICH ein ernstzunehmender Kämpfer ist, der TATSÄCHLICH in der Mehrzahl der Fälle alle niedriger Graduierten dominiert.
Und ich denke nach wie vor, daß es eine Schande für das Judo ist, daß Blaugurte des BJJ in den meisten Fällen jeden 1. oder 2. Dan aus'm Judo im Boden ziemlich mühelos dominieren (hat keinen Sinn, das abzustreiten).

Also ... weg von diesem albernen und völlig überfrachteten, zur Sinnlosigkeit verkommenen Prüfungssystem im Judo, hin zu wirklich durch Leistung und Können gerechtfertigten Gürtelgraden.
Ich denke, dadurch würde Judo gerade im Erwachenenbereich sehr viel attraktiver.
;)

Nachsatz:
Jeder BJJ-ler wird von der KK-Community ernstgenommen, wenn er sagt, daß er sich nun den dritten oder vierten Streifen auf dem Weißgurt verdient hat. Und wenn er dann den Bluebelt bekommt, wissen alle, die ein bißchen Ahnung haben: der KANN im Boden was!
Und nun schaut euch mal an, was passiert, wenn ein erwachsener Anfänger anderen KK-lern erklärt, er habe nun den Orangegurt im Judo erreicht ...
Er wird belächelt.
Kindersport, Kindergraduierung ...
Ernstgenommen wird er frühestens ab Schwarzgurt. (Außer von den BJJ-lern :D)

Das Judo hat ein Imageproblem, und das nicht erst seit gestern.
Und ich hab das Gefühl, daß es nicht besser wird ...

Schmendrik
16-07-2014, 14:09
Schmendrik, du kennst meine Meinung dazu ...
Ich finde das albern.
Die bunten Zwischengürtel sind nie wirklich als vollwertige Gürtel angenommen worden. Anfangs wurden sie ja auch als "Kindergürtel" kommuniziert, und dabei blieb es dann in der allgemeinen Wahrnehmung. Hätte ich etwas zu melden gehabt, dann hätte ich statt zweifarbiger Gürtel die alten Farben belassen und nur anders auf die Stufen verteilt:
(8. Kyu (nur für Kinder: Weiß-Gelb)
7. Kyu: Gelb
6. Kyu: Orange
5. Kyu: Grün
4. Kyu: Blau
3. - 1 Kyu: Braun
Naja, an den Farben störe ich mich aber auch nicht wirklich, dass sind nur Äußerlichkeiten. Da gibt es Dinge, die mich viel mehr stören. Und sieben (bzw. acht bei Kindern) Kyu-Graden kommt dem modernen Leben, in dem nicht so häufig trainiert wird, besser entgegen als fünf Stufen.


Das bringt mich wieder zu jenem Punkt, den ich schon länger kritisiere ...
Prüfungen sind generell für die Tonne.
Machen wir uns nichts vor - da werden mit einem absolut kooperativen Partner Bewegungen abgehampelt, von denen der Prüfling zum Zeitpunkt der Prüfung etwa 90% NICHT im Kampf anwenden kann.
Welchen Sinn hat das Ganze also ...?


Ich finde, das hat man im BJJ wesentlich besser gelöst.
Dort gibt es (bis auf Ausnahmen, siehe Roy Dean), keine "Prüfungen".
Der jeweilige Trainer (meist ein Blackbelt) graduiert die Leute - und zwar nach ihrem KÖNNEN auf der Matte.
Dabei ist recht genau festgelegt, was ein Weißgurt können muß, um sich den ersten, zweiten oder dritten Streifen zu verdienen.
Oder was man können muß, um sich den Bluebelt zu verdienen ...
KÖNNEN heißt dabei übrigens, daß man beim Kämpfen zu zeigen hat, welches technische Niveau man sich bisher erarbeiten konnte.
Das geht von Randori-Runden im Training über sogenannte "Open Mat" ('ne tolle Möglichkeit, mit anderen zu rollen und was zu lernen!) bis hin zu Wettkämpfen.

Und das, was man dann dort zeigt, entscheidet darüber, welchen Gürtel man zuerkannt bekommt.
Finde ich grandios!
:yeaha:

Wer schlecht kämpft, kommt halt nicht weiter und kann das eben nicht durch eine "Prüfung" ausgleichen, in der er mit einem willigen Partner sein Indianertänzchen aufführt.
Daran sollte sich das Judo mal ein Beispiel nehmen! Da stimme ich dir größten Teils zu. Ich finde es zwar durchaus auch wichtig, Techniken mit kooperativen Partnern (ja, Plural!) abzuprüfen, aber ausschlaggebend in einer Prüfung sollte in meinen Augen das Randori sein. Zwar existiert das Prüfungsfach "Randori" seit 2005 im DJB, wird aber meines Erachtens häufig zu stiefmütterlich behandelt.

Ich selbst nehme bei Prüfungen zuerst das Fach Boden-Randori ab, danach Anwendungen Boden, danach Grundform Boden ... wenn es dann noch nötig ist. Anschließend handhabe ich den Stand analog. Wirft beispielsweise der Prüfling mehrere Male sauber Uchi-mata im Randori, will ich die Anwendung und die Grundform dazu nicht mehr sehen. Wozu auch? Wer gegen dosierten Widerstand sauber wirft, wird doch bei kooperativen Übungsformen nicht auf einmal schlechtere Ergebnisse liefern. Auf der anderen Seite kann ich so trotzdem auch die Techniken abprüfen, die sich im Randori nicht ergeben haben. Alles in allem bestehen von mir geprüfte Prüfungen so zu circa. 50% aus Randori. Das ist sozuagen meine persönliche Annäherung an das obige System im Rahmen der Möglichkeiten, die mir der DJB bietet.



Also ... weg von diesem albernen und völlig überfrachteten, zur Sinnlosigkeit verkommenen Prüfungssystem im Judo, hin zu wirklich durch Leistung und Können gerechtfertigten Gürtelgraden.
Ich denke, dadurch würde Judo gerade im Erwachenenbereich sehr viel attraktiver.
;) Im Bereich junger Erwachsener bestimmt. Bei älteren Erwachsenen kommt die kombinierte Prüfung mit langem Randori-Anteil wahrscheinlich sogar besser an. Ich habe bisher bei 'meinen' Ü40ern gute Erfahrungen damit gemacht.

Letztendlich sind wir hier sehr eng beieinander. :)


Das Judo hat ein Imageproblem, und das nicht erst seit gestern.
Und ich hab das Gefühl, daß es nicht besser wird ... Ich habe den Eindruck, … oder zumindest die Hoffnung ;) ... wir haben langsam die Talsohle erreicht

Hug n' Roll
16-07-2014, 14:20
da werden mit einem absolut kooperativen Partner Bewegungen abgehampelt, von denen der Prüfling zum Zeitpunkt der Prüfung etwa 90% NICHT im Kampf anwenden kann...

Den gleichen Sinn, wie viele Lehrinhalte in der Schule:
Drill zum Bulimie-Lernen. Reinfressen und auf Befehl auskotzen.:wuerg:

Deshalb:
Gebraucht werden gute Lehrer und nicht irgendwelche POen.

Gast
16-07-2014, 14:31
@Schmendrik:

Da stimme ich dir größten Teils zu. Ich finde es zwar durchaus auch wichtig, Techniken mit kooperativen Partnern (ja, Plural!) abzuprüfen, aber ausschlaggebend in einer Prüfung sollte in meinen Augen das Randori sein.
Wozu noch eine "technische" Prüfung, wenn man doch im Randori gesehen hat, was derjenige kann?


Ich selbst nehme bei Prüfungen zuerst das Fach Boden-Randori ab, danach Anwendungen Boden, danach Grundform Boden ... wenn es dann noch nötig ist. Anschließend handhabe ich den Stand analog. Wirft beispielsweise der Prüfling mehrere Male sauber Uchi-mata im Randori, will ich die Anwendung und die Grundform dazu nicht mehr sehen. Wozu auch? Wer gegen dosierten Widerstand sauber wirft, wird doch bei kooperativen Übungsformen nicht auf einmal schlechtere Ergebnisse liefern. Auf der anderen Seite kann ich so trotzdem auch die Techniken abprüfen, die sich im Randori nicht ergeben haben. Alles in allem bestehen von mir geprüfte Prüfungen so zu circa. 50% aus Randori. Das ist sozuagen meine persönliche Annäherung an das obige System im Rahmen der Möglichkeiten, die mir der DJB bietet.
Ach sooooo ...
Jetzt verstehe ich.
Wir reden ein wenig aneinander vorbei.

Du denkst in den Kategorien einer (zeitlich begrenzten) Prüfung, wenn ich das richtig verstanden habe.
Ich hingegen präferiere, den jeweiligen "Prüfling" im Training PERMANENT zu beobachten.
Hat man dann von ihm wiederholt (!) und in guter Qualität all das gesehen, was für die nächste Stufe verlangt wird, gibt es den entsprechenden farbigen Gürtel (oder eben den entsprechenden Streifen auf den Weißgurt).
Doch, das geht - beim BJJ machen sie es uns ja vor, wie man so etwas handhaben kann.

Und DAS ist m.E. eine ganz gute Garantie dafür, daß derjenige sich seine Streifen oder seine Gürtelfarbe auch wirklich verdient hat.
Und wenn man es auf DIESE Weise machen kann ...
Wozu braucht man dann überhaupt noch eine "technische" Prüfung, bei der die "Grundformen" der Würfe/Würgen/Hebel demonstriert werden müssen?
:D

Vielleicht sollte man als Judoka mal wegkommen von dem Gedanken, daß es ja "schon immer so gemacht" wurde ...
;)

Ich hab vor einiger Zeit beschlossen, es so zu machen, wie ich es im BJJ erlebe.
Keine Prüfungen im bisherigen Sinne mehr ...
Nur noch Gurtvergabe nach erwiesenem Erreichen des nächsten Levels.
Funktioniert prima.
:)

Sayonara
16-07-2014, 15:09
Kurz eine Frage als Außenstehender:

Ist das Randori bei den Prüfungen von den Techniken her frei oder so limitiert wie das Wettkampfjudo?

Mein älterer Sohn kämpft im Ju-Jutsu-Fighting und BJJ und trainiert beim örtlichen Judoverein mit. An Prüfungen dort ist er nicht interessiert, aber das normale Judo-Randori in dem Verein ist im Wurfbereich sehr eingeschränkt im Vergleich zum Ju-Jutsu.

Schmendrik
16-07-2014, 15:19
@rambat: in NRW gibt es bis zum Orangegurt mit der trainingsbegleitenden Prüfung sogar die Möglichkeit für etwas Ähnliches. Darüber hatte ich auch zuerst nachgedacht, als ich begann, 'mein' Prüfungssystem umzustellen. Das Problem wäre, dass ich dann für jeden Prüfling eine Dokumentation ausfüllen müsste. In der Praxis wäre das dann ein mehr an Bürokratie gewesen. Und ab Orange-Grün besteht diese Möglichkeit dann nicht mehr. Deswegen habe ich die Prüfung als solche beibehalten, aber eben wie oben beschrieben umstrukturiert. Im Endeffekt lasse ich ja eh nur die Leute zur Prüfung zu, bei denen ich im Vorfeld beim Traininge gesehen habe, dass sie diese auch bestehen werden. Dadurch, dass meine Leute meine Art der Prüfung kennen, kommen sie nicht drum herum, ihre Techiken regelmäßig beim Training im Randori auszuprobieren. Wie gesagt, das ist meine Annäherung an das Vergabesystem im Rahmen der Möglichkeiten, die mir der DJB bietet. Würde ich ein freies Dôjô führen, würde ich Graduierungen ebenfalls nur trainingsbegleitend vergeben. Aber da ich im DJB trainiere, nutze ich eben diese Art der Prüfung, um mein Ziel zu erreichen. Und ich hoffe insgeheim, dass auch andere DJB-Vereine, die ebenfalls die üblichen Prüfungstänze kritisieren, vielleicht meine Art der Prüfung übernehmen ;)

@Sayonara: So genau ist das nicht definiert. Letztendlich liegt es also im Ermessen des Vereins / Prüfers. In meinem Training beispielsweise sage ich an, nach welchen Regeln wir kämpfen. Vor Wettkämpfen selbstverständlich nach den aktuellen Regeln, aber es gibt auch Phasen, in denen über Beingreifer bis zu Atemi mehr erlaubt ist. Wobei die nicht Interessierten sich dann ausklinken und trotzdem nach aktuellen Regeln kämpfen dürfen. In der Prüfung mache ich das dann davon abhängig, ob die Prüflinge als Schwerpunkt SV-Anwendungen oder Wettkampfanwendungen gewählt haben. Aber wie gesagt, dass ist nur meine persönliche Auslegung. Andere handhaben das eben anders.

Gast
16-07-2014, 15:43
@Schmendrik:

@rambat: in NRW gibt es bis zum Orangegurt mit der trainingsbegleitenden Prüfung sogar die Möglichkeit für etwas Ähnliches. Darüber hatte ich auch zuerst nachgedacht, als ich begann, 'mein' Prüfungssystem umzustellen. Das Problem wäre, dass ich dann für jeden Prüfling eine Dokumentation ausfüllen müsste. In der Praxis wäre das dann ein mehr an Bürokratie gewesen. Und ab Orange-Grün besteht diese Möglichkeit dann nicht mehr.
Immer wenn ich so etwas lese, bin ich heilfroh, mich dieem ganzen Unfug nicht unterwerfen zu müssen ...
:D

Bei uns gibt es keine "Judo-Pässe", es gibt auch keine Graduierungsurkunden.
Und im BJJ gibt es da auch nicht.
"Und wenn nun einer einen Gürtel umbindet, den er gar nicht hat?"
Tja ... da möchte ich doch sagen: Nur zu!
:D
Spätestens beim Randori wird er beweisen müssen, was er kann ...

Und wer möchte sich schon lächerlich machen, wenn er beim Kämpfen nicht im Mindesten die Anforderungen erfüllen kann, die an eine bestimmte Gurtfarbe gekoppelt sind?
;)

Terao
16-07-2014, 16:22
Ich weiß nicht: Sind diese Prüfungsgeschichten denn für Erwachsene tatsächlich so maßgeblich? Wir haben auch ne (v.a.) Kyu-Prüfungsordung, die teilweise nicht so dolle ist. Halt damals entwickelt, als noch kaum einer im deutschen Kendo so richtig wusste, was er überhaupt tut. Macht man halt mit, und damt ist gut. Und das sich ja nicht über Mitgliedermangel beklagende Karate hat jetzt auch nicht so die ausgefuchste PO (vom Wettkampf ganz zu schweigen). Auch sonst sprechen ja die meisten hier genannten Problemzonen Sachen an, die auch die KKs betreffen, bei denen es in den letzten Jahren keinen so dramatischen Rückgang gab wie im Judo.
Das macht es natürlich nicht besser. Zeigt aber, dass das nicht die Gründe sein können.

Hug n' Roll
16-07-2014, 18:03
Ich hingegen präferiere, den jeweiligen "Prüfling" im Training PERMANENT zu beobachten.
Hat man dann von ihm wiederholt (!) und in guter Qualität all das gesehen, was für die nächste Stufe verlangt wird, gibt es den entsprechenden farbigen Gürtel (oder eben den entsprechenden Streifen auf den Gürtel).

So wird's gemacht!

....und ab sofort beginnen die farbigen Gürtel für Erwachsene erst beim Bluebelt.
Mit Gelb, Orange und Grün sind immer noch genug "Motivationsstufen" für jüngere Lernende dabei. Zwischenstufen sehen eh sch***** aus....

Dreiven
16-07-2014, 21:30
Wobei die BJJ Variante für Erwachsene Einsteiger bei den momentanten Strukturen knifflig wäre.
Wenn ich als frischer Weißgurt ins Training komm und da sind in der Erwachsenengruppe nur Danträger unterwegs, dürfte es schwierig werden meine Techniken wiederholt sauber durchzukriegen. Dafür müsste es ja eine ausreichend große Anzahl an Trainingspartnern auf dem gleichen Level geben.

Es verlangt im BJJ ja auch keiner, dass man sich z.B. bei Brownbelts den Rücken holt für nen Blaugurt, oder?

Inushishi
16-07-2014, 21:48
Wobei die BJJ Variante für Erwachsene Einsteiger bei den momentanten Strukturen knifflig wäre.
Wenn ich als frischer Weißgurt ins Training komm und da sind in der Erwachsenengruppe nur Danträger unterwegs, dürfte es schwierig werden meine Techniken wiederholt sauber durchzukriegen. Dafür müsste es ja eine ausreichend große Anzahl an Trainingspartnern auf dem gleichen Level geben.


Nicht unbedingt.
Die Senpai müssten sich nur ihrer Rolle als Uke bewusst sein. Also gezielt sich zurücknehmen und ihren Kohai erstmal machen lassen. Diese Rollenverteilung von Uke und Nage bzw. Uke und Tori ist Grundlage eines guten Kata-Trainings, so ähnlich wie ich es im letzten Shintô-ryû Thread Thematisiert habe. Diese Rollenverteilung kann bis ins Randori durchgezogen werden wenn man sein Ego zurück nimmt und Randori so behandelt wie es gedacht ist. Als freies Ausprobieren der Kata Inhalte in der beide Partner ihre Techniken erproben können: Tori seinen Angriff und Uke sein Ukemi. Nicht als Vorbereitung auf einen Wettkampf.

Das heißt natürlich nicht das Randori immer fluffig locker sein muss, gebolze sollte als Default Modus aber vermieden werden.
So habe ich das Randori auch in rambats Gruppe kennengelernt. Die Bohren da ihre Leute erst senkrecht in den Boden wenn dies verkraften können oder gezielt darauf anlegen ;) . Und für die Anfänger werden genug Gelegenheiten offen gelassen ihren Partner zu werfen, das wird einen natürlich nicht geschenkt ! Aber man lernt das man den Wurf vorbereiten und sich holen muss. Und die Zeit lassen sie einem auch.

DeepPurple
16-07-2014, 22:06
Den gleichen Sinn, wie viele Lehrinhalte in der Schule:
Drill zum Bulimie-Lernen. Reinfressen und auf Befehl auskotzen.:wuerg:

Deshalb:
Gebraucht werden gute Lehrer und nicht irgendwelche POen.

Das ist ein Wort....:halbyeaha