Vollständige Version anzeigen : Wofür sollte ich mich jetzt letztendlich entscheiden?
cool-daddy
31-05-2010, 22:46
Zuerst zu meiner Person. Ich bin 19 Jahre und habe mich nun nach ein paar Monaten Kraftsport entschieden, nebenbei noch eine Kampfsportart zu erlernen. Für den Fall der Fälle. Werde jedoch 3 Mal die Woche das Krafttraining fortsetzen. Versteht mich richtig. Ich bin weder der Typ, der jemanden provoziert, und auch nicht der, der Stress und Gewalt sucht. Wenn mich jemand anpöbelt, versuche ich es nicht so eng zu sehen und jeglicher Gewalt aus dem Weg zu gehen. Doch leider wird in der heutigen Zeit immer öfters grundlos auf jemanden losgegangen und eingeschlagen. Ich möchte einfach für solche Situationen gewappnet sein, mich wehren können, die Verletzungsgefahr von mir einschränken und die Angreifer allenfalls sogar in die Flucht schlagen. Zu meiner Statur: Naja ich sag mal, dass ich da mit einigen aus meinem Alter sehr gut mithalten kann. 184 cm und 83 kg.
Habe den Fragebogen wie folgt ausgefüllt:
- Wie wichtig ist dir Selbstverteidigung?
Hauptziel
- Wie wichtig ist dir Wettkampf?
Unwichtig (Vorläufig unwichtig, da es wirklich nur der eigenen Sicherhheit dienen soll)
- Wie wichtig ist dir spirituelle Entwicklung/Philosophie?
zweitrangig
- Wie wichtig ist dir Ästhetik/schöne Bewegung?
zweitrangig
- Wie wichtig ist es dir, den Umgang mit Waffen erlernen?
Unwichtig
- Scheust du dich vor Körperkontakt?
Wenn's sein muss / Stört nicht (irgendetwas dazwischen)
- Hast du irgendwelche Gelenk-, Rücken- oder Atemprobleme?
Nicht, dass ich wüsste...
- Wie stehst du in Bezug auf Schlaghärte?
Leichter Kontakt / Bisschen Schmerz darf schon sein / (irgenetwas dazwischen)
- Was wird bei dir in der Nähe angeboten?
Das sollte kein Problem sein..
Hab mir bissel auf Youtube paar Videos angeschaut von diversen Kampfsportarten und die ausgesucht, welche für mich in Frage kämten. So vom Style her. Folgendes habe ich dabei festgestellt:
Taekwondo: Gefällt mir sehr gut vom Stil her. Scheint auch sehr effizient zu sein. Doch wie sieht es da mit den Fäusten aus? Was passiert wenn man da an einen Kick- oder Thaiboxer gerät?
Sanda/Sanshou: Ist bis jetzt mein persönlicher Favorit. Jedoch habe ich das Gefühl, dass es dort im Training zu heftig zur Sache geht und das muss ich nicht unbedingt haben.
Jiu Jitsu: Sieht von den Bewegungen her auch sehr gut aus. Aber ich habe das Gefühl, dass es zu wenig alltagstauglich ist bzw. dass es in brenzligen Situationen zu wenig bringt.
Judo und Kung Fu konnte ich mir jetzt noch keine richtige Meinung bilden. Was ich auch noch vorweg sagen muss, dass ich weder Kickboxen, noch Thaiboxen erlernen möchte. Da es mir einfach persönlich nicht zusagt.
Jetzt hoffe ich auf eure guten Ratschläge, welche mir die Entscheidung ein bisschen erleichtern :)
Edit: Habe noch zwei Sachen vergessen. Falls es nicht aus dem Text hervorgehen sollte, habe noch gar keine Kampfsporterfahrung. Das zweite ist, dass ich von Natur aus ein sehr ängstlicher Mensch bin. Das heisst ich kack mich extrem ein, wenn es nur schon zu einer Gerangelei kommt. Eben weil ich versuche solchen Sachen aus dem Weg zu gehen. Wäre gut, wenn hier die entsprechende Kampfsportart anknüpfen könnte und mir ein bisschen oder komplett die Angst vor wirklichen Auseinandersetzungen im Alltag nehmen könnte.
Krach Bumm
31-05-2010, 22:59
Würde dir unter den Voraussetzungen die standardmäßigen SV-Systeme empfehlen: Krav Maga, Alpha System, Keysi, je nach Trainingsart Ju-Jutsu. Boxen wäre auch noch sehr gut, aber wenn du schon kein Kick-/Thaiboxen willst, ist reines Boxen wohl auch nichts für dich. Hast du's allerdings schon mal probiert? Was sagt dir daran nicht zu?
Noch was: in 'nem Training, das dich gut auf SV vorbereitet, muss es auch mal heftiger zur Sache gehen. Sonst bringt dir das ganze überhaupt nichts. Vollkontakt-Sparring ist elementar.
Edit: Noch zum Taekwondo. Grundsätzlich ist alles zur Verteidigung benutzbar, was man gut beherrscht. Nur: TKD hat einen sehr starken Fokus auf Tritten, die in SV-Situationen generell kritisch sind: wenig Stabilität, du bist nicht gedehnt, hast evtl. enge Hosen an etc. Außerdem dauert es länger, bis du dort wirklich was reißen kannst. Insofern ist dir davon also eher abzuraten, wenn du wirklich in maximal kurzer Zeit wehrfähig werden möchtest.
Wollt nur mal anmerken, dass Sanda grundsätzlich schon sehr kickboxlastig ist und fürs Schlagen und Treten praktisch die selbe Technik verwendet wird. Zusätzlich gibts halt noch den diversen Wurf/Sweep/usw. Kram.
Und jo, Sanda ist üblicherweise Vollkontakt, und so wie ich es für (eher kurze Zeit) erlebt habe, wars auch sehr anstrengend und es wurde bereits nach wenigen Stunden relativ frei gearbeitet (bissl "lingen".. also ringen miteinander und lockeres Sparring, bei dem ich aber schon einen Schlag in die Wampe bekommen hab, den ich noch Wochen gespürt habe)
Amüsant waren auch die Blicke der Teilnehmer als es hieß "lutschen... lutschen..." und "wichseln, wichseln"
Bis wir verstanden hab, dass es um Rutschen und Beinwechsel ging :D
Also Grundsätzlich würde ich dir auch zu den SV-Systemen raten. Außerdem ist es für die SV nicht schlecht wenn man mit Waffen umgehen kann. Darüber solltest du noch mal nachdenken.
Woher kommst du denn? Vielleicht gibt es in deiner Ecke ja mehr als du denkst...
Fit & Fight Sports Club
01-06-2010, 09:35
Alpha System oder Krav Maga
cool-daddy
01-06-2010, 23:15
Boxen wäre auch noch sehr gut, aber wenn du schon kein Kick-/Thaiboxen willst, ist reines Boxen wohl auch nichts für dich. Hast du's allerdings schon mal probiert? Was sagt dir daran nicht zu?
Nein, habs noch nicht probiert. Guck mal Atze. Diese Sportarten faszinieren mich einfach nicht. Vorallem sind sie auch eher "Wettkampf-Sportarten" und wie gesagt ich möchte mich mit niemandem messen oder sonst was, sondern nur gewappnet sein. Habe einfach keinen Bock so etwas zu erlernen und dann sollte man es doch im Grunde genommen sein lassen, oder nicht?
Noch was: in 'nem Training, das dich gut auf SV vorbereitet, muss es auch mal heftiger zur Sache gehen. Sonst bringt dir das ganze überhaupt nichts. Vollkontakt-Sparring ist elementar.
Ich hab nichts dagegen in einem Training ein paar Schläge einzustecken. Aber es sollte nicht in jedem Training der Fall sein.
Wollt nur mal anmerken, dass Sanda grundsätzlich schon sehr kickboxlastig ist und fürs Schlagen und Treten praktisch die selbe Technik verwendet wird. Zusätzlich gibts halt noch den diversen Wurf/Sweep/usw. Kram.
Und jo, Sanda ist üblicherweise Vollkontakt, und so wie ich es für (eher kurze Zeit) erlebt habe, wars auch sehr anstrengend und es wurde bereits nach wenigen Stunden relativ frei gearbeitet (bissl "lingen".. also ringen miteinander und lockeres Sparring, bei dem ich aber schon einen Schlag in die Wampe bekommen hab, den ich noch Wochen gespürt habe)
Gut, aber die Tatsache mit dem Wurf etc. macht das ganze dann wieder spannender. Gut und wie definierst du in deinem Fall jetzt leichtes Sparring? Es gibt eben auch Kampschulen, die Sanda mit Leichtkontakt anbieten. Wäre so etwas empfehlenswert? Ach ja und zum Schlag sag ich: Bauchmuskeln trainieren :P
Also Grundsätzlich würde ich dir auch zu den SV-Systemen raten. Außerdem ist es für die SV nicht schlecht wenn man mit Waffen umgehen kann. Darüber solltest du noch mal nachdenken.
Woher kommst du denn? Vielleicht gibt es in deiner Ecke ja mehr als du denkst...
Wieso meinst du jetzt konkret? Könntest du mir das bitte ein bisschen im Detail erklären. Meistens hat man doch in Konflikten eh keine Waffen dabei. Komme aus der Schweiz. Aus einem Kaff, vergleichbar mit einer deutschen Kleinstadt.
Alpha System oder Krav Maga
Nun ja. Jetzt kommt das Problem. Alpha System bietet definitiv niemand in meiner Nähe an und Krav Maga ist so eine Sache. Gibt in der Nähe nur eine Schule, welche mich jedoch ein Vermögen kosten würde... Das ist es mir nicht wert. Ausserdem sind sie im Moment ausgebucht und bieten auch keine Probetrainings an!
Was könnt ihr mir zu Kung Fu sagen oder raten?
Krach Bumm
01-06-2010, 23:37
Gut, aber die Tatsache mit dem Wurf etc. macht das ganze dann wieder spannender. Gut und wie definierst du in deinem Fall jetzt leichtes Sparring? Es gibt eben auch Kampschulen, die Sanda mit Leichtkontakt anbieten. Wäre so etwas empfehlenswert? Ach ja und zum Schlag sag ich: Bauchmuskeln trainieren :P
Wie bereits gesagt: Vollkontakt ist ein Muss für gutes SV-Training. Klar kannst du Sanda/irgendwas andres auch nur mit Leichtkontakt trainieren, aber es ist definitiv weniger effektiv, denn: du musst deine Schlaghemmung überwinden, musst lernen auch mal mehrere Treffer einzustecken und trotzdem weiter zu kämpfen und so weiter.
Wieso meinst du jetzt konkret? Könntest du mir das bitte ein bisschen im Detail erklären. Meistens hat man doch in Konflikten eh keine Waffen dabei. Komme aus der Schweiz. Aus einem Kaff, vergleichbar mit einer deutschen Kleinstadt.
Messer sind relativ weit verbreitet und es ist immer besser zu wissen, wie man sich dagegen verteidigt und das Wissen dann nicht braucht als andersrum. Wobei "wissen sich dagegen zu verteidigen" nur heißt, dass du evtl. ohne schwerere Verletzungen aus 'ner Auseinandersetzung mit einem Messerträger herauskommst - generell sind Messer aber 'ne sehr fiese Sache und immer funktionierende Abwehrtechniken dagegen gibt es schlicht nicht.
Ferner sind Waffen z.B. auch Stöcke, Rohre, Regenschirme, Stuhlbeine, Baseballschläger usw. - das liegt schon eher irgendwo rum und wird unter Umständen gegen dich eingesetzt. Und dann ist's doch ganz gut zu wissen, was du tun solltest, oder?
Nun ja. Jetzt kommt das Problem. Alpha System bietet definitiv niemand in meiner Nähe an und Krav Maga ist so eine Sache. Gibt in der Nähe nur eine Schule, welche mich jedoch ein Vermögen kosten würde... Das ist es mir nicht wert. Ausserdem sind sie im Moment ausgebucht und bieten auch keine Probetrainings an!
Dann such mal nach FMA-Stilen, also Filipino Martial Arts. Die sind sehr waffenlastig (d.h. vor allem Stock und Messer), arbeiten aber genauso auch waffenlos und eignen sich, je nach Stil, auch gut zur Selbstverteidigung. Welche Stile sich da genau anbieten weiß ich allerdings nicht, da musst du das Fachpublikum befragen (und dann mal gucken, ob's das überhaupt in deiner Nähe gibt).
Was könnt ihr mir zu Kung Fu sagen oder raten?
So allgemein: gar nichts. Es gibt tausende teils grundverschiedene Kung Fu-Stile.
Gruß
amasbaal
01-06-2010, 23:45
Meistens hat man doch in Konflikten eh keine Waffen dabei. Komme aus der Schweiz. Aus einem Kaff, vergleichbar mit einer deutschen Kleinstadt.
wer mit waffen (messer, schlagstock zb.) umgehen kann, kann sie auch besser abwehren bzw. sein partner hat jemanden, der ihn "realistisch" angreift und nicht so einen mist fabriziert, wie man ihn des öfteren in den REIN waffenlosen stilen sehen kann.
außerdem: alles kann ne waffe sein. eine flasche oder eine zusammengerollte zeitung kann technisch wie ein stock gehandhabt werden, ein kugelschreiber oder ein schlüssel wie ein messer oder auch wie in waffenlosen techniken; auch ein schal kann ganz schön was hergeben, wenn man weiß, wie man ihn handhabt... usw. usf. solche improvisierte waffen aus alltagsgegenständen sind klasse tools für die sv - nur müßte man gelernt haben, mit stock und messer zu "arbeiten". hinzu kommt, dass vieles aus dem fma-waffentraining auf rein waffenlose techniken/taktiken übertragen werden kann. oft ist ein waffentraining ne prima sache, wenn es um das trainieren von grundsätzlichen attributen für den kampf geht: distanz, timing, panikkontrolle, kraftgenerierung, reaktion, koordination, beinarbeit ....
und: auch wenn du keine waffe und auch keinen gegenstand dabei hast, der als improvisierte waffe fungieren kann (kaum vorstellbar), kann dein gegner doch ne waffe haben. und dann den "umgang" mit waffen (im sinne von gegen waffen) nicht drauf zu haben, ist auch ziemlich blöd....:p
p.s.:ich dachte immer, dass gerade in schweizerischen kleinstätten die waffendichte in den bürgerhäusern am größten ist - bis hin zu den sturmgewehren der brühmten schweizer reserve.
:)
ach so: und NEIN, fma ist nicht nur waffentraining. das geht auch "pur"!!!!
@ krach bumm: hat sich jetzt teilweise überschnitten...
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