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Vollständige Version anzeigen : Strapazierte Gelenke...



I´ve sliced Kimbo
06-06-2010, 19:36
Hi Leute,

ich denke, dass jeder der regelmäßig und einigermaßen ernsthaft Grappling, Jiu Jitsu oder Judo usw... betreibt, kennt das.

ZB. dass die Ellenbogen ramponiert sind, weil nen Gegner den Armlock oder Kimura dann doch etwas zu aggro durchgezogen hat... usw...

Klar, tappen ist immer Trumpf, aber was macht Ihr gegen solche Gelenkschmerzen, wenn sie erstmal mal da sind...

Schöne Grüße

Globetrotter
06-06-2010, 19:51
Kommt auf die Schwere der Verletzung an.

Entweder normal weiter trainieren, partiell trainieren mit eingeschränkten Bewegungen (vermeiden bestimmter Bewegungen, Clinch, Stand-up) oder komplett aussetzen.
Ansonsten helfen bei mir bestimmte Salben, Wärme/ Kälte und etwa Ruhe.

Björn Friedrich
06-06-2010, 21:10
Es ist leider so , das Grappling mit den falschen Trainingspartnern deinen Körper auf die Dauer kaputt macht........

Entweder du findest Leute mit denen du sinnvoll trainieren kannst, oder du wirst immer nur Verletzungen verarzten.....

Tschüß
Björn Friedrich

tehjay
07-06-2010, 01:08
Meine Ellbögen halten in der Streckung überhaupt nichts aus, tappe deshalb idR schon wenn ein Armbar kommt (gesetzt den Fall, dass ich mit dem Rücken am Boden bin) und richte mein Spiel darauf aus dort nicht hin zu kommen weil ich mir der Schwäche bewusst bin, da kämpf ich einfach nicht mehr drum - ist mir zu gefährlich.

Meine Knie sind kaputt, eins davon schlimmer als das andere - ich lass mich nach Möglichkeit auf nichts ein wenn z.B. jemand versucht meine Guard zu passieren "schenk" ich das um mir dann dank Underhook den Rücken zu holen. Daran arbeite ich grade besonders - mein Fazit: neues Spiel entwickeln wenn eine ... ich sag mal 'endgültige' oder zumindest dauerhafte Verletzung Probleme macht.

Nicht trainieren ging nicht lange für mich... ansonsten auch kühlen/ wärmen aber wirklich oft und dauerhaft. Rheumabäder, tapen sowas so...

Ir-khaim
07-06-2010, 08:26
Es ist leider so , das Grappling mit den falschen Trainingspartnern deinen Körper auf die Dauer kaputt macht........

Entweder du findest Leute mit denen du sinnvoll trainieren kannst, oder du wirst immer nur Verletzungen verarzten.....

Tschüß
Björn Friedrich

:halbyeaha
Und vielleicht auch mal die eigene Einstellung überprüfen. Vielleicht ist man ja selber so einer, der seine Trainingspartner ruiniert...

TasmanischerTeufel
07-06-2010, 09:48
Also bei mir ist vorallem die Bizepssehe hin sowohl in der Schulter aber besonders im Ellebogen, komm deswegen fast gar nicht mehr zu trainieren, sollte sich das nicht in den nächsten Monaten legen werde ich mir wohl einen anderen Sport suchen müssen.

Bei mir liegt das aber nicht an zu späten Tappen oder zu motivierten Trainingspartnern. Sonder die Schmerzen tretten auch nur beim Positionskampf auf ohne das ich ein einziges mal im Hebel war.

:/

maluco
07-06-2010, 12:44
unkontrollierte Bewegungen führen meistens zu Überlastungen. Je nach Stärke oder Dauer der Überlastung bekommt man akute oder chronische Probleme.

Das Problem liegt oft darin, dass Kraft und Effektivität mit Kontrolle verwechselt werden und man übers Ziel hinaus schiesst. Mal beim Partner, mal bei sich selbst.

Wenn man langfristig grappeln möchte sollte man den eigenen Körper kennenlernen. Dafür braucht man auch Geduld und am besten gute Trainingspartner und nen guten Trainer.

Verletzungen und Schmerzen sind die Winks mit dem Zaunpfahl die man vorher nicht bemerkt hat.

Gruß Maluco

sivispacemparabellum
07-06-2010, 13:56
Sehr gutes Post von Maluco. Das tolle am Rollen ist, daß es am meisten Sinn und Spaß macht, wenn man total erschöpft ist. Wenn die Bewegungen anfangen zu fließen. Ich trainiere deswegen auch gerne mit leichteren Leuten, weil da Kraft im Game nur langweilig ist und ich als stärkerer sie einfach weglassen kann. Mit schwereren Partnern macht es auch viel Sinn aber oft fangen viele doch an zu Reissen, wenn die Technik fehlt.

Stallion
07-06-2010, 21:49
Glucosamin ist immer ne gute lösung bei Gelenkproblemen und Knochenschmerzen.
Ich hatte ziemlich häufig schmerzen an den Knien wurde durch Glucosamin allerdings besser.

Brodala
08-06-2010, 18:52
Meine Ellbögen halten in der Streckung überhaupt nichts aus [...] Meine Knie sind kaputt, eins davon schlimmer als das andere...


Also bei mir ist vorallem die Bizepssehe hin sowohl in der Schulter aber besonders im Ellebogen, komm deswegen fast gar nicht mehr zu trainieren...

Ihr seid 22 und 28 und keine Profiathleten, oder?

Find ich krass. Wollt ihr mit 50 noch grapplen/ aufrecht laufen? Also irgendwas würd ich ändern.

Oliver 101
08-06-2010, 19:16
Das Problem liegt oft darin, dass Kraft und Effektivität mit Kontrolle verwechselt werden und man übers Ziel hinaus schiesst. Mal beim Partner, mal bei sich selbst.
Gruß Maluco

Hallo Maluco,

wärst du so nett diesen Punkt noch etwas genauer zu erläutern,
vielleicht anhand eines Beispiels?

MfG

maluco
09-06-2010, 10:39
Hallo Maluco,

wärst du so nett diesen Punkt noch etwas genauer zu erläutern,
vielleicht anhand eines Beispiels?

MfG

Hallo Oliver,
wenn die Aufmerksamkeit auf dem Ergebnis liegt (z.B. Submission) und dieses erreicht wird gibt man sich gerne mit der Rückmeldung zufrieden daß es ja geklappt hat und man gibt sich 100 Punkte.

Mehr Kontrolle über die Situation und du kannst Griffe auch besser dosieren. Folglich kannst du dadurch Verletzungen (bei dir und deinem Partner vermeiden).

Allerdings ist das auch ein bischen wie beim Tanzen. Mit einem Trampeltier ist sowas natürlich schwerer als mit einem geschickten Tänzer. Du kannst die Sicherheit für euch beide nur begrenzt übernehmen.

Mit einem Trampel kannst du den Focus mehr auf den Eigenschutz legen und lässt Zeug weg das du nicht gut kannst und vermeidest schlechte Körperhaltungen.

Gruß Maluco

dahakkuh
09-06-2010, 15:34
Also ich finde das Thema supi, schade dass sich so wenige zu Wort melden! (z.B. unsere anderen Profis hier :))
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich Schmerzen bekomme, sobald ich zu schnell zu hart angehe. Tatsächlich ist so, dass einige Trainingspartner beispielsweise sofort am Anfang 100% geben (bei Partner/Technikübungen) und ich schnell merke, wie meine Gelenke das nicht wollen. Ich habe durch das BJJ schnell reizbare Ellbogen bekommen, da ich zu wenig aufgewärmt zu schnell Vollgas gegeben habe. Außerdem ist es verlockend (wie hier bereits erwähnt) mit Kraft den Gegner zu submitten/sweepen anstatt mich Technik, gerade am Anfang habe ich eigentlich nur durch pure Kraft versucht im Positionskampf usw zu gewinnen.

Für mich gilt: Wenn ich meine Gelenke schonen will, ist Technik > Kraft Pflicht!
Und prinzipiell versuche ich erst dann Vollgas zu geben, wenn ich KOMPLETT aufgewärmt, eigentlich schon "heiß" bin. Das funktioniert dann auch supi und ich habe keine Probleme mehr mit Gelenken.

Björn Friedrich
09-06-2010, 16:15
Ich hab 1995 mit dem Grappling angefangen und eine Beobachtung die ich immer machen konnte ist die, das die Leute die Amok trainierten, eine sehr begrenzte Zeit trainierten....

Der Körper macht das einfach nicht mit. Mein BJJ z.B. basiert zu 80% aus schieben und drücken und zu 20% aus klammern und greifen.

Das spart nicht nur Kraft, sondern schon vorallem den Körper und erlaubt eine gute Haltung.

Ich würde sagen Haltung, Atmung und Körperspannung sind die Grundvoraussetzung für ein sinnvolles Training.

Dazu gute Trainingspartner, die auch mal nachgeben.

Und eines darf man nie vergessen, nie.......

JEDE KRAFT DIE MAN SPÜRT, IST NICHT DIE KRAFT DES GEGNERS, SONDERN DER WIDERSTAND IM EIGENEN KÖRPER.....

LÖST MAN DEN WIDERSTAND AUF, GIBT ES AUCH KEINE GEGNERISCHE KRAFT MEHR.

Tschüß
Björn Friedrich

paka
10-06-2010, 12:50
Dazu gute Trainingspartner, die auch mal nachgeben.

Und eines darf man nie vergessen, nie.......

JEDE KRAFT DIE MAN SPÜRT, IST NICHT DIE KRAFT DES GEGNERS, SONDERN DER WIDERSTAND IM EIGENEN KÖRPER.....

LÖST MAN DEN WIDERSTAND AUF, GIBT ES AUCH KEINE GEGNERISCHE KRAFT MEHR.

Tschüß
Björn Friedrich

Bei den letzten Sätzen kann ich zwar nicht zustimmen, aber vielleicht ist mein Chi noch nicht weit genug :D

aber dafür stimmt das mit den Trainingspartnern um so mehr, ich bin noch relativer Anfänger und ich rolle am liebsten mit dem Trainer oder erfahrenen Leuten weil die nicht unbedingt in einer Position finishen sondern mich auch mal escapen lassen und wirklich spielen.
Ich habe mir das jetzt auch angewöhnt wenn ich mit leichteren und schlechteren Partnern rolle versuche ich jetzt auch immer nur auf Technik zu achten und nachzugeben wenn er zb etwas macht was eigentlich richtig ist, ich könnte ihn aber aufgrund der Kraft doch noch festhalten lasse ich es trotzdem geschehen.
Problematisch wirds nur wenn einer mehr Kraft hat als ich und diese auch einsetzt dann tue ich das gleiche und es gibt ein typisches Kräfte-messen-anfängermatch

UlkOgan
11-06-2010, 09:57
Der Körper macht das einfach nicht mit. Mein BJJ z.B. basiert zu 80% aus schieben und drücken und zu 20% aus klammern und greifen.

Das spart nicht nur Kraft


?
Den Ansatz verstehe ich nicht.
Du stellst "Schieben und Drücken" dem "Klammern und Greifen" gegenüber und schreibst, dass man mit ersterem Kraft spart? Ist das nicht genau andersrum?!

Ich kann mich beim Klammern besser ausruhen, also Kraft sparen oder sogar "wiedergewinnen". Es bringt nur nicht viel, wenn man Techniken üben will, aber das ist eine andere Baustelle.

Björn Friedrich
11-06-2010, 12:47
Also kannst du länger an der Klimmzugstange hängen, als in der Liegestütz Position verharren?

Mein Fokus liegt darauf sich mit jeder Bewegung zu öffnen, die eigene Struktur und Haltung zu bewahren (Rundrücken, vorgeschobene Schultern, usw. gibts in meinem BJJ nicht).

Durch das Öffnen nimmt man dem Gegner Platz, breitet sich aus und ist wie schon gesagt strukturell stark.

Nicht einfach mit Worten zu erklären, aber in der Anwendung ziemlich deutlich erkennbar.

Tschüß
Björn Friedrich

UlkOgan
11-06-2010, 17:07
Muss man sich wohl Anfang August live anschauen, was? ;)

Okay, das Beispiel verstehe ich. Danke!
Ich hatte da eher "zumachen und abwarten" im Kopf. :)

johannez
11-06-2010, 18:47
@björn: denke an der klimmzugstange hängen und handstand (evtl. an der wand) wäre ein besserer vergleich als liegestützposition (keine 100% körpergewicht auf den händen)...und da siehts dann bei mir persönlich ziemlich ausgelichen aus.

zum thema: denke das es sehr an der zielsetzung liegt. rollt man ein bischen um sich fit zu halten und spaß zu haben kann man mit den geeigneten trainingspartnern die verletzungsgefahr schon deutlich reduzieren.
will man erfolgreich an wettkämpfen teilnehmen muss man schon etwas mehr trainieren, alleine dadurch steigt die wahrscheinlichkeit das man sich mal weh tut. zudem muss man vor wettkämpfen auch mal hart trainieren um sich an den ryhthmus eines wettkampfes zu gewöhnen und je härter das training desto erschöpfter ist man und das ist dann schon die halbe verletzung.

was mir persönlich (bild ich mir zumindest ein) hilft ist glucosamin. wenn ich es mal eine zeit lang nicht nehme spür ich meine knie vom vielen drauf rumrutschen...nehm ich es regelmäßig fehlt sich bei mir nichts.

gruß
johannes