Vollständige Version anzeigen : Transporttechniken im DJJV PP
Mjöllnir
14-06-2010, 15:04
Beim neulichen durchstöbern des Prüfungsprogrammes des DJJV's ist mir doch mal wieder das Prüfungsfeld "Sicherungstechniken" aufgefallen, in dem Sicherungs-, Aufhebe- und Transporttechniken abverlangt werden.
Für die Kategorie Sicherungstechniken habe ich ja noch verständniss, was die Funktionalität in der SV anbelangt, ABER wie kommt man dazu, in einem eigenst für die SV entwickelten System, welches "aus der Praxis für die Praxis" ist Aufhebe-und Transporttechniken abzuprüfen ???
Es ist immer wieder schön auf Prüfungen zu sehen, wie eine 1,50m kleines, 40kilo leichtes Mädel einen 1,90m und 85kilo typen in einem Rückentransportgriff 1-2 Runden über die Matte schleift...
Das solche Techniken für Polizeibeamte etc. nützlich sind, steht ja außer Frage, dafür gibts ja schließlich auch dementsprechende Prüfungen, zu mal man sowas für diverse Zielgruppen auch einfach im Training zeigen kann OHNE das es direkt Pflichtfach im PP wird.
Was hat man sich also dabei gedacht, dass man einen so eben zu Boden gebrachten Gegner, welchen man dort Kampfunfähig machen könnte oder einfach die Gelegenheit nutzt um weg zu laufen, AUFHEBT um ihn dann zu TRANSPORTIEREN ??
Es gibt ja so einiges im PP ,was einem fragwürdig für ein "effektives SV system" erscheint, aber DIESER Berreich ist wohl der widersprüchliste.
Ich bitte um Meinungen
DerUnkurze
14-06-2010, 15:12
Werden die Techniken wirklich so ausgeführt, dass der Gegner zuerst am Boden fixiert wird, um ihn anschließend wieder aufstehen zu lassen um ihn abzuführen? Das klingt für mich etwas riskant, vorallem im Bereich des Aufstehens. Ich kann mir gerade irgendwie nicht vorstellen wie ich realistsch jemanden, der am Boden liegt, mittels eines Hebels/Griffs zum kontrollierten aufstehen zwingen kann.
Transporttechniken gibt es in dem Stil den ich erlerne auch, hier wird das allerdings aus dem Stand gemacht (ohne den Gegner/Partner vorher zu Boden zu führen), allerdings haben diese Techniken eher eine untergeordnete Rolle.
Mjöllnir
14-06-2010, 15:24
Es ist kein muss, dass der Gegner erst aufgehoben werden muss um ihn dann in eine Transporttechnik zu nehmen. siehe Rückentransport oder Armkreuzfessel (polizeigriff). Aber in den meisten Fällen wird es so trainiert und auch auf Prüfungen gezeigt, dass der Gegner zu bodengebracht wird um dann mit einer Kreuzfessel oder Kaverliersgriff, what ever ,aufzuheben und dann zu transportieren.
Mich stört ja nicht, dass es sie gibt oder dass sie trainiert werden, sondern dass ich sie in der Prüfung zeigen MUSS, und das zu jedem Grad! (in den meisten Fällen mindestens 2 im verlauf des Technikprogramms)
Budoka_Dante
14-06-2010, 15:47
Eine Frage, die ich mir auch immer wieder stelle und noch nie ein Antwort bekommen habe.
Ab und zu vergesse ich sogar, den Prüflingen sowas beizubringen :o
max.warp67
14-06-2010, 15:52
Eine Frage, die ich mir auch immer wieder stelle und noch nie ein Antwort bekommen habe.
Ab und zu vergesse ich sogar, den Prüflingen sowas beizubringen :o
Du stellst Dir die Frage und kriegst keine Antwort. Pfui da solltest Du aber mal ein ernstes Wort mit Dir reden.... :D
Ich denke die Dinger sind im Prüfungsprogramm drin da JJ halt immer noch offizielle Polizei-SV ist.
Ich mag sie auch nicht, aber man soll ja für Prüfungen nicht immer nur trainieren was man schon kann oder was man mag. Ich hab auch schon ein paar Leute gesehen die da richtige geile Kombis raushauen können.
Blueliner
14-06-2010, 17:13
Ganz einfache Antwort: nicht jede Technik aus dem Prüfungsprogramm passt für jeden Ju-Jutsuka und in jeder Situation. ;)
Beim neulichen durchstöbern des Prüfungsprogrammes des DJJV's ist mir doch mal wieder das Prüfungsfeld "Sicherungstechniken" aufgefallen, in dem Sicherungs-, Aufhebe- und Transporttechniken abverlangt werden.
Für die Kategorie Sicherungstechniken habe ich ja noch verständniss, was die Funktionalität in der SV anbelangt, ABER wie kommt man dazu, in einem eigenst für die SV entwickelten System, welches "aus der Praxis für die Praxis" ist Aufhebe-und Transporttechniken abzuprüfen ???
Na ja, für den Fall, dass man jemanden des Hauses, Wohnung, Grundstückes, Klassenzimmer, Amtsstube, Ladens, Club, Disco etc. verweisen muss.
Es ist immer wieder schön auf Prüfungen zu sehen, wie eine 1,50m kleines, 40kilo leichtes Mädel einen 1,90m und 85kilo typen in einem Rückentransportgriff 1-2 Runden über die Matte schleift...
In der Konstellation sind noch ganz andere Dinge seltsam.
Das solche Techniken für Polizeibeamte etc. nützlich sind, steht ja außer Frage, dafür gibts ja schließlich auch dementsprechende Prüfungen, zu mal man sowas für diverse Zielgruppen auch einfach im Training zeigen kann OHNE das es direkt Pflichtfach im PP wird.
Wenn du es nicht brauchst, sieh es doch einfach als Vertiefung von Körpermechanik, Kontrolle, Hebelwirkung und Erweiterung deines Horizontes.
Was hat man sich also dabei gedacht, dass man einen so eben zu Boden gebrachten Gegner, welchen man dort Kampfunfähig machen könnte oder einfach die Gelegenheit nutzt um weg zu laufen, AUFHEBT um ihn dann zu TRANSPORTIEREN ??
Wie gesagt, ich kann mir schon vorstellen, dass ich in die Verlegenheit kommen könnte, jemanden aus meinem Haus zu schmeissen.
Es trainieren ja nicht nur Opfer JJ, deren einzige Chance ein Überraschungsangriff mit anschliessender Flucht ist.
Es gibt ja so einiges im PP ,was einem fragwürdig für ein "effektives SV system" erscheint, aber DIESER Berreich ist wohl der widersprüchliste.
Ich bitte um Meinungen
Ich sehe nichts widersprüchliches.
hundzerberus
14-06-2010, 18:03
in dem Sicherungs-, Aufhebe- und Transporttechniken abverlangt werden.
Im Prüfungsprogramm steht oder, genauer gesagt sowas wie
mind. 2 Festlege-, Aufhebe- und/oder Transporttechniken im Verlauf des Technikprogramms
Das heißt du kannst entweder Festlegen oder Aufheben oder Transportieren. Wenn Du jemanden am Boden fixierst, den dann aufhebst und abtransportierst sinds eben alle 3 Möglichkeiten in einer.
Eines ist eh klar: Prüfung ist zum Vorzeigen von Techniken und hat nix mit SV zu tun.
Zum Thema: abgesehen davon, dass das Relikte aus dem Polizeisport sind legt der DJJV viel Wert auf das Thema Notwehr und Verhältnismäßigkeit. Mit diesen Techniken soll der Prüfling auch anderen Prinzipien an die Hand kriegen als einem am Boden Liegenden den Kopf wegzutreten oder die Faust ins Gesicht zu rammen, wie man es bei Prüfungen sooft als Abschluß sieht.
Darüber hinaus kannst Du mit Festlege-, Aufhebe- und/oder Transporttechniken demonstrieren, dass Du gewisse Prinzipien über Hebel, Gleichgewicht, Steuerfunktion des Kopfes, Nervendrucktechniken, bla bla bla gelernt und begriffen hast.
Deswegen denke ich, dass das Bestandteil des Prüfungsprogramms ist.
Für die Straße: Kopf wegtreten oder Faust ins Gesicht.
defensiv
14-06-2010, 18:28
(...) Für die Straße: Kopf wegtreten oder Faust ins Gesicht.
:rofl: & :yeaha:
gibmirmalneohrfeige
14-06-2010, 21:09
M
[...]Es ist immer wieder schön auf Prüfungen zu sehen, wie eine 1,50m kleines, 40kilo leichtes Mädel einen 1,90m und 85kilo typen in einem Rückentransportgriff 1-2 Runden über die Matte schleift...[...]
Das lässt sich noch nicht einmal vernünftig durchführen, wenn der Partner gut mitspielt! :(
Ob es nun Führerscheinprüfung, Examen oder eben Gürtelprüfung ist, Prüfung ist nichts als eine gute Show weit, weit weg von der Realität. ;)
Schnueffler
14-06-2010, 22:53
Prüfung ist nichts als eine gute Show weit, weit weg von der Realität. ;)
Du hast es erfasst.
El Superbeasto
14-06-2010, 23:02
Ich halte das so wie mein erster Trainer mir das vor etlichen Jahren beigebracht hat. Die Dinger sind nun mal ein Übrigbleibsel aus dem Bereich "Auch die Polizei ist begeistert". Nett für die Prüfung anzusehen, und vielleicht auch nützlich wenn ich in irgendeinen Bereich arbeite wo man auch mal jemanden nicht gleich eine Gesichts OP verpassen will wenn er Ärger macht.
Aber ansonsten sollte man nicht zu viel darauf geben, es sei denn man hat das Glück und ein Trottel greift jemanden direkt vor einer Polizeiwache an, dann kann man ihn mit Hilfe der Transporttechnik dort abliefern. Aber nicht wenn man durch die halbe Stadt laufen muss.:D;):D
hundzerberus
15-06-2010, 08:14
Ein Türsteher hat zu mir mal gesagt, er nimmt die Leute, wenn möglich, in eine Würge und erst wenn die Polizei eintrifft, wechselt er in einen Transportgriff, wegen der Verhältnismäßigkeit ;) "Wie soll ich denn so einen besoffenen Schrank sonst kontrollieren können?" Tja. :rolleyes:
Ju_Jutsu_Lübeck
15-06-2010, 08:40
im grundsatz ist der prüfling frei in seiner entscheidung welche technik er macht
und wie schon gesagt wurde er muss 2 techniken aus der rubrik
sicherungs-, transport und oder festlegetechniken zeigen
auf meinen letzten prüfungen waren es immer festlege / sicherungstechniken
immer nach dem motto blos nicht die eigene hose schmutzig machen der andere muss drunter liegen :D
immer nach dem motto blos nicht die eigene hose schmutzig machen der andere muss drunter liegen :D
:ups: :D
[...]Aber ansonsten sollte man nicht zu viel darauf geben, es sei denn man hat das Glück und ein Trottel greift jemanden direkt vor einer Polizeiwache an, dann kann man ihn mit Hilfe der Transporttechnik dort abliefern. Aber nicht wenn man durch die halbe Stadt laufen muss.:D;):D
Sag das nicht! Eine Bekannte hat mal einen Rotzbengel auf diese Weise durch das halbe Dorf zu seinen Eltern geschleift. :D
Für die Kategorie Sicherungstechniken habe ich ja noch verständniss, was die Funktionalität in der SV anbelangt, ABER wie kommt man dazu, in einem eigenst für die SV entwickelten System, welches "aus der Praxis für die Praxis" ist Aufhebe-und Transporttechniken abzuprüfen ???
In den Prüfungsprogrammen sind immer wieder Elemente enthalten, die befremden für jeden Otto-Normal-Pragmatiker erscheinen. Für den III. Dan z.B. musst du Pistolenabwehr demonstrieren. Oder wenn du in die Kategorie der Selbstfallwürfe schaust, wieviele Techniken sind praxisfremd?
Die Sache im JJ ist, dass viele Bereiche abgedeckt werden sollen. Das Prüfungsprogramm bietet eben einen Querschnitt. Transporttechniken z.B. sind eher polizeispezifisch oder für das Sicherheitsgewerbe interessant. Oder vielleicht für einen athletischen Sportler/Menschen, welcher es sich "leisten" kann, reichhaltige Alternativen in sein Anwendungsrepertoire einzubinden.
Es ist immer wieder schön auf Prüfungen zu sehen, wie eine 1,50m kleines, 40kilo leichtes Mädel einen 1,90m und 85kilo typen in einem Rückentransportgriff 1-2 Runden über die Matte schleift...
Naja, die Tendenz stimmt schon, auch wenn´s übertrieben ist, denn normalerweise achten die Prüfer schon darauf, dass die Paarungen einigermaßen gebalanced sind. Außerdem sind das keine 1-2 Runden, sondern 5-6 Schritte :D :p
Wie gesagt: das Prüfungsprogramm ist nicht nutzenorientiert. Nicht alle Bereiche sind für die Prüflinge gleichermaßen geeignet. Und natürlich ist deswegen eine Prüfungsvorführung in sehr wenigen Fällen 1:1 anzuwenden, wenn der Gegner unkooperativ agiert.
krav maga münster
15-06-2010, 13:54
Eine logische Antwort, hat doch schon der User "Jan" gegeben:
Na ja, für den Fall, dass man jemanden des Hauses, Wohnung, Grundstückes, Klassenzimmer, Amtsstube, Ladens, Club, Disco etc. verweisen muss.
Die Zielsetzung einer Technik, wird oft falsch verstanden oder es wird zuviel darüber diskutiert.
Gruß Markus
amasbaal
15-06-2010, 16:26
Die Zielsetzung einer Technik, wird oft falsch verstanden oder es wird zuviel darüber diskutiert.
kkb-satz des monats. und kk-allgemeingültig ist er auch noch.:klatsch:
Schnueffler
15-06-2010, 16:49
kkb-satz des monats. und kk-allgemeingültig ist er auch noch.:klatsch:
Fast ne Signatur wert!
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