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Vollständige Version anzeigen : Stilentwicklung



Matthias70
24-06-2010, 15:11
Sicher behinhaltet Karate, welcher Stil auch immer, ein gewisses Maß an Tradition was Techniken und deren Anwendung betrifft.
Nun ist es aber so das sich ja alles irgendwie weiterentwickelt.
Vielleicht ein blödes Beispiel:
Bauern benutzen im Gegensatz zu frührer heute moderne Maschinen für die Feldarbeit.

Was die Kampfkünste angeht so gibt es hier ja auch eine Menge an Weiterentwicklungen. Wie empfindet Ihr dies im Karate, fällt Euch hier eine Weiterentwicklung auf? Wird heute anders trainiert als früher, wird heute im Sparring anders gekämpft als früher, gibt es Techniken die sich anders entwickelt haben, usw. usw.

Mich würde mal Eure Sicht der Dinge und die Meinung zu diesem Thema interessieren.

shorinryuchemnitz
24-06-2010, 16:09
Sicher behinhaltet Karate, welcher Stil auch immer, ein gewisses Maß an Tradition was Techniken und deren Anwendung betrifft.
Nun ist es aber so das sich ja alles irgendwie weiterentwickelt.
Vielleicht ein blödes Beispiel:
Bauern benutzen im Gegensatz zu frührer heute moderne Maschinen für die Feldarbeit.

Was die Kampfkünste angeht so gibt es hier ja auch eine Menge an Weiterentwicklungen. Wie empfindet Ihr dies im Karate, fällt Euch hier eine Weiterentwicklung auf? Wird heute anders trainiert als früher, wird heute im Sparring anders gekämpft als früher, gibt es Techniken die sich anders entwickelt haben, usw. usw.

Mich würde mal Eure Sicht der Dinge und die Meinung zu diesem Thema interessieren.

Hallo,
was verstehst Du unter früher?

Gruß

Matthias70
25-06-2010, 12:22
Unter früher verstehe ich keine bestimmte Zeitspanne.
Beispielweise haben wir beim letzten Traning Sparingstechniken geübt auf die vor ein paar Jahren weniger Wert als heute gelegt wurde, einfach weil sich die Kämpfer weiterentwickelt haben.
Daher ergibt es sich natürlich das man sich anpassen muss, und sich selbst auch entwickeln muss um nicht auf der Strecke zu bleiben.

Somit meinte ich eigentlich das sich bestimmte Sachen einfach weiterentwickeln und man trotz dem festhalten an bestimmten Traditionen immer auch neue Wege gehen muss.
Ich hoffe ich habe es jetzt besser ausdrücken können.

Obelix1977
25-06-2010, 13:11
Servus,

och nö... wird das wieder so eine Diskussion "heute ist alles besser, weil moderner" (weil heute Traktor und früher Pferdepflug)? Und warum wird wieder mal Technik mit dem Körper des Menschen verglichen. Hat sich der menschliche Körper seit anno 500 v.Chr. so sehr verändert, als dass sich hier soviele Dinge verändern lassen? Ist uns seither ein zweites Ärmchen gewachsen (achso neee, das hatten ja auch schon Adam und Eva)

Wurde solche bzw. ähnliche Diskussionen hier nicht bereits zu genüge geführt?

Shugyo
25-06-2010, 18:50
Ich kann dieses ewige Weiterentwicklungszeug auch nicht mehr hören.
Und sowieso waren sie ja früher alle ein bischen beschränkt.

Grüße

Trunkenbold
25-06-2010, 20:22
Mit "früher" beziehe ich mich mal auf die selbst erlebten Jahre (ca. 1980).


Kicks, waren schlechter.

Bunkai, war gar kein Thema.

Training, war härter (blutiger) da mehr Kämpfer auf der Matte.


Reicht wohl für den Anfang...

Masushi
26-06-2010, 06:47
Was früher schlecht war:

früher (so ab 1977) haben wir noch ganz furchtbar schädigende Aufwärmübungen gemacht (Entengang durch die Halle, wo noch einer auf den Schultern sitzt, falsche Gymnastik für den Rücken u.s.w.)
Außerdem haben uns die Japaner die Techniken teilweise in 2 Zeiten gelehrt, weil sie uns Europäer nicht überfordern wollten. Das haben wir dann Jahrzentelang so ausgeführt, bis mal einer kam und uns zeigte, wie die Techniken korrekt ausgeführt werden.
Einige Katabewegungen mussten wir daher vollkommen neu lernen.

Was früher besser war:

Vollere Hallen bei Anfängerkursen, die Leute blieben länger dabei. Man konnte auch mal ein wenig am Bauch touchieren ohne dass es gleich eine Anzeige wegen Körperverletzung gab. Es war rauh aber herzlich. Es wurde nicht ständig alles infrage gestellt, es wurde einfach erstmal gemacht.

Mir gehen diese Diskutierleute heutzutage während des Trainings ziemlich auf den Geist. Nicht das mich jemand falsch versteht, Diskussionen sind in Ordnung, aber eben nicht während der Trainingseinheit.

Mehr fällt mir gerade nicht ein...

SkiTe
26-06-2010, 07:15
...
Was früher besser war:

Vollere Hallen bei Anfängerkursen, die Leute blieben länger dabei. Man konnte auch mal ein wenig am Bauch touchieren ohne dass es gleich eine Anzeige wegen Körperverletzung gab. Es war rauh aber herzlich. Es wurde nicht ständig alles infrage gestellt, es wurde einfach erstmal gemacht.

Mir gehen diese Diskutierleute heutzutage während des Trainings ziemlich auf den Geist. Nicht das mich jemand falsch versteht, Diskussionen sind in Ordnung, aber eben nicht während der Trainingseinheit.

Mehr fällt mir gerade nicht ein...

Wenn ich anfange, darüber zu reden, was früher besser war, dann sind wir beim Jahresanfang 2009. Bring wohl eher weniger was ;).

Die Diskussionen, die Du erwähnst, haben wir auch im Dojo. Allerdings nur bei bestimmten (Gott sei Dank) wenigen Leuten. Nach meiner Erfahrung zumindest ist das kein 'Generationenproblem' (bin selbst 41), sondern reine Einstellungssache: Die Leute, die das machen, wollen sich einfach nur in angenehmer Runde bewegen...

Vielleicht tröstet Dich das folgende, falls Du es nicht schon kennst: Schon Meister Funakoshi musste sich anscheinend damit rumschlagen, wie man hier (http://www.fourseas.co.uk/taichi/gichin funakoshi.html) sieht (Punkt 2).

Gruß

Masushi
26-06-2010, 07:28
Vielleicht tröstet Dich das folgende, falls Du es nicht schon kennst: Schon Meister Funakoshi musste sich anscheinend damit rumschlagen, wie man hier (http://www.fourseas.co.uk/taichi/gichin funakoshi.html) sieht (Punkt 2).



Danke, das kannte ich noch nicht. Sehr interessant, ich dachte, das wäre eine Unart der heutigen Jugend, alles auszudiskutieren auch wenn es grade nicht passt...

Dakan
26-06-2010, 17:18
Auch wenn ich mir jetzt wahrscheinlich Feinde mache: Wenn ich etwas nicht verstehe frage ich nach und wenn mein Trainer mir dann eine offensichtlich falsche Antwort gibt (zB Mae Geri muss mit Juji Uke geblockt werden), dann darf ich ihm ja wohl auch erzählen warum ich das nicht für sinnvoll halte. Wenn der Trainer gut ist, dann kann er mir eine Ausführung zeigen die für mich funktioniert und alle sind glücklich. Kann er das nicht wird er sich wohl über die Diskutierenden aufregen...

Das sowas wie mit der Kokutsu Dachi im Artikel Quatsch ist versteht sich von selbst.

Masushi
27-06-2010, 09:43
Auch wenn ich mir jetzt wahrscheinlich Feinde mache: Wenn ich etwas nicht verstehe frage ich nach und wenn mein Trainer mir dann eine offensichtlich falsche Antwort gibt (zB Mae Geri muss mit Juji Uke geblockt werden), dann darf ich ihm ja wohl auch erzählen warum ich das nicht für sinnvoll halte.

Bedenke aber, mein junger Padawan ;) das der Trainer/Sensei möglicherweise eine ganz bestimmte Absicht hegt, Dir die Technik so beizubringen. Unabhängig davon hast Du natürlich Recht mit Deiner Anmerkung, in der Regel geht der Mae Geri eh ins Leere, da ist keine Abwehr nötig, aber das ist eine andere Geschichte ;) .

Es ist natürlich auch abhängig davon, ob ein Weißgurt oder ein Braungurt oder Danträger die Anweisungen / Antworten des Lehrers infrage stellt.

Mir ging es eigentlich nur darum, festzustellen, dass meiner Ansicht nach im unteren Gürtelbereich heutzutage zuviel während des Trainings diskutiert wird, anstatt erstmal die Technik so zu machen, wie der Lehrer es zeigt.

Kritik und Anmerkungen sollen und dürfen nach der Trainingsstunde stattfinden, da sonst der Trainingsfluss unnötig gestört wird. Die anderen langweilen sich, werden kalt und die Konzentration der Gruppe geht verloren.

Dakan
27-06-2010, 11:52
Bedenke aber, mein junger Padawan ;) das der Trainer/Sensei möglicherweise eine ganz bestimmte Absicht hegt, Dir die Technik so beizubringen.

Bedenke ich. Aber die kann man er mir doch auch mitteilen oder? Ich war gestern bei Karamitsos auf nem Lehrgang er hat gesagt, das Fragen nach dem Training gestellt werden sollen, weil er dann besser darauf eingehen kann und hat dann auch alle meine Fragen zur Genüge beantwortet. Damit kann ich sehr gut leben. Ich sage selber manchmal zu den Kindern:"Fragt mich nach dem Training nochmal, wenns euch so brennend interessiert, dann erklär ichs euch ausführlich. Jetzt sprengt das grade den Rahmen." Ich hasse es nur, wenn nicht erklärt wird warum etwas wie gemacht wird, wenn doch ein einfaches:"Dadurch verbesserst du deine Balance, auch wenn man es im Kumite natürlich anders machen sollte." ausreichen würde.

Holzkeule
27-06-2010, 12:30
Meistens hat man nur am Ende vergessen was einen ne halbe Stunde vorher interessiert hat.

Helmut Gensler
27-06-2010, 13:27
Das Training hat sich bei uns im Dojo innerhalb der letzten 3 Jahre sichtbar geändert. Etwas weg von der klassischen Form hin zur stiloffenen Form.
Jetzt macht es sichtbar mehr Spaß, insoweit ist es eine gute Entwicklung für mich.

Masushi
27-06-2010, 14:57
Ich hasse es nur, wenn nicht erklärt wird warum etwas wie gemacht wird, wenn doch ein einfaches:"Dadurch verbesserst du deine Balance, auch wenn man es im Kumite natürlich anders machen sollte." ausreichen würde.

Stimmt, da gebe ich Dir Recht. Wenn man es mit einer kurzen Erklärung abhandeln kann, ist es kein Problem. :)

Helmut Gensler
28-06-2010, 15:55
aber wie viele DAN bzw.Trainingsleitende wollen oder können eine kurze Erklärung vielleicht schon im Vorgriff auf die Übung abgeben?
Bei vielen Leuten hängt noch eine Regel Funakoshis drin als : Klappe halten, mitmachen, das Verständnis kommt später automatisch...

Masushi
28-06-2010, 18:26
Bei vielen Leuten hängt noch eine Regel Funakoshis drin als : Klappe halten, mitmachen, das Verständnis kommt später automatisch...

na ja, es gibt allerdings gewisse Dinge, die sind ohne gewisse Vorkenntnisse oder Erfahrung einfach nicht zu erklären (Kime, Zanshin o.ä.).
Einen Anfänger sollte man vielleicht auch nicht unbedingt damit belasten, der hat zunächst genug damit zu tun, seinen Körper zu koordinieren.

Dakan
28-06-2010, 19:16
Kime? Das anspannen der Antagonisten in einer Bewegung. Wozu? Damit du dir beim in die Luft hauen nicht aua tust.

Oh Weh ich hab Antagonist gesagt, das muss ich auch noch erklären. *zeigt auf einen Muskel* "Der spannt sich bei der Bewegung an." *zeigt auf den zugehörigen Antagonisten* "Der muss locker bleiben, wenn du irgendwo reinschlägst."

Hmm also ich weiß nicht so Recht, aber das haben auch die 10jährigen bei mir im Training verstanden... :p

Masushi
29-06-2010, 06:42
Kime?
Hmm also ich weiß nicht so Recht, aber das haben auch die 10jährigen bei mir im Training verstanden... :p

Sehr schön kurz erklärt :) Konnten die 10jährigen deine Erklärung auch umsetzen?

Jetzt fehlt nur noch der korrekte Hüfteinsatz, das Drehen der Fäuste und das Anspannen aller Muskeln im letzten Moment, das Ausatmen nicht vergessen, hinteres Bein beim Zenkutsu Dachi strecken, Ferse nicht anheben, sonst ist der Unterbau instabil, die sofortige Entspannung der Muskeln nach der Technik bla bla bla, oh, Stunde schon vorbei. ;)

Das ist wahrscheinlich mein Problem, ich als Trainier (blöde Bezeichnung) gerate dann vom Hundertsten ins Tausendste und aus einer kurzen Erklärung wird dann ein längerer Vortrag, weil ja alles irgendwie zusammenhängt. :(

gruß

Dakan
29-06-2010, 07:17
Konzentrier dich erstmal auf eins^^ Mehr können die eh nicht aufnehmen (ich spreche nicht nur von Kindern). Und wenns nach einer Erklärung schon klappen würde, müsste ich jetzt meinen Trainer verkloppen gehen, denn der hat mich 10 Jahre schwitzen lassen und nix erklärt... Mist da hätten doch 10 Tage mit Erklärungen gereicht :D ;)

shorinryuchemnitz
29-06-2010, 07:52
Hallo,
dem Schüler zu zeigen wie es richtig und was falsch ist obliegt dem Lehrer.
Doch sollte sich dies am Fortschritt des Schülers orientieren und möglichst nonverbal erfolgen. Zuviel reden hält die Übung auf. Man kann Budo zerreden.

Bei Anfängern die Grundlegenden Sachen bei einer neuen Übung erklären auf Problemstellen aufmerksam machen und dann üben. Lehrer macht vor, Schüler machen nach. Nicht zuviele Fehler korrigieren da sonst Überforderung des Schülers.
Fehler nacheinander wegkorrigieren. Bei falschen Bewegungen eher eine Gegenbewegung (Angriff, Kote Kitae, oder ähnliches machen) damit der Schüler den Fehler erkennt und nicht ewige Vorträge halten: "Das musst Du anders machen, weil...".

Der Schüler soll lernen durch abschauen beim Lehrer, schnell und richtig zu kopieren. Das lernt er nur wenn er in dieser Richtung gefordert ist, nicht durch Vorträge oder lange Erklärungen.

Die Fragen die später auftreten in Bezug auf Prinzipien, Anwendungen, Kata können in einem Lehrer - Schüler - Gespräch und auch am Beispiel geklärt werden. Ein guter Lehrer schafft Zeitpunkte innerhalb der Übung in der dies erfolgen kann. Aus meiner Sicht sollten aber keine Fragen kommen wärend der Ausführung. Oft ist zu beobachten das Schüler aus Erschöpfung (geistig oder körperlich) die Übung unterbrechen um Ihrer Überforderung Raum gebend eine belanglose Frage zur Ausführung zustellen, die in Wirklichkeit nur dazu da ist sich der Überforderung zu entziehen, die Beantwortung der Frage ist völlig uninteressant, man könnte auch das Alphabet aufsagen.
Dem Ausweichen der Übung muss der Lehrer begegnen. "Später, jetzt musst Du üben".
Das einigen Schülern dies nicht unbedingt gefällt und sich das "Egoistische Ich" darüber aufregt und anfängt dagegen zuarbeiten sind die Begleiterscheinungen des Weges. Es hat niemand gesagt das es einfach ist Karate zu lernen bzw. allgemein eine Wegkunst.

Gruß

Lanariel
29-06-2010, 22:21
Aus meiner Sicht sollten aber keine Fragen kommen wärend der Ausführung. Oft ist zu beobachten das Schüler aus Erschöpfung (geistig oder körperlich) die Übung unterbrechen um Ihrer Überforderung Raum gebend eine belanglose Frage zur Ausführung zustellen, die in Wirklichkeit nur dazu da ist sich der Überforderung zu entziehen, die Beantwortung der Frage ist völlig uninteressant, man könnte auch das Alphabet aufsagen.
Dem Ausweichen der Übung muss der Lehrer begegnen. "Später, jetzt musst Du üben".

Das ist mir bisher noch nicht untergekommen. Wenn jemand der Übung ausweichen wollte, so habe ich es eher (bei Kindern) erlebt, dass Fragen aufkamen die nichts mit der Übung zu tun hatten z.B. Kann ich was trinken? Ich muss dringend aufs Klo und sowas.
Fragen direkt zur Übung kommen auf, wenn man sich über die Übung Gedanken macht und sich verbessern will oder wenn man mit Partner übt und merkt dass etwas gerade nicht klappt. Dann wird halt nachgefragt. Um ehrlich zu sein erwarte ich da dann auch eine Antwort mit der ich in Bezug zur Übung dann was anfangen kann. Man behindert damit auch die anderen Trainierenden nicht, da ja jeder mit Partner gerade am üben ist. Ein "später" bringt mir dann in der Regel auch nichts.

sky-
30-06-2010, 00:43
Besonders wichtig ist, dass frühzeitig zu jeder Bewegung erklärt wird, für was und besonders wann sie benötigt wird, meine Trainer handhaben das auf diese Weise und es erleichtert das Verstehen und Ausführen von Anfang an enorm.

Das erspart auch viele Fragen, die Zeit fressen. Also mit anderen Worten nicht "so wird das gemacht", sondern "so wird das gemacht, weil..".

Masushi
30-06-2010, 14:02
Oftmals habe ich aber feststellen müssen, dass Erklärungen wenig zur Verbesserung beigetragen haben.

Z.B. Mae Geri: Immer wieder werden die Schüler dazu angehalten, das Knie hochzuziehen. Irgendwie hört keiner zu oder die Erklärung wird nicht verstanden, der Mae Geri wird weiterhin schlecht ausgeführt.

Besser: Schüler vor einen Kasten stellen, da müssen sie das Knie hochziehen, sonst hauen sie mit dem Fuß gegen den Kasten.

Fazit? Nur durch Schmerzen kann hier die korrekte Ausführung der Technik vermittelt werden. Erklärungen bringen also nicht immer das gewünschte Ergebnis.

Dakan
30-06-2010, 14:08
@Masushi: Wenn mir einer einfach nur sagt:"Ziehs Knie hoch." muss er sich nicht wundern, wenn ichs immer wieder vergesse... "Ziehs Knie hoch, weil..." ist der richtige Ansatz. Und wenns wieder mal fasch gemacht wird nachfragen:"Weißt du was du falsch gemacht hast?" und dann fragen "Und warum musst du das Knie anziehen?" Dadurch werden die Leute zum selbständigen Denken angeregt ;)

Masushi
30-06-2010, 17:07
@Dakan: Kann ich Deine Schüler haben? Die sind offenbar intelligenter als die, die ich hatte ;)
Aber schön, wenn es bei Dir auf diese Weise klappt. Da bin ich mal echt neidisch auf Dich :)

Shugyo
30-06-2010, 19:45
Jeder kriegt die Schüler, die er verdient :)

k.surfer
30-06-2010, 20:15
Jeder kriegt die Schüler, die er verdient :)

Dazu passt auch noch ganz gut (sinngemäß): "Wenn Du wissen willst, wie der Lehrer ist, schau Dir seine Schüler an".

Dakan
30-06-2010, 21:06
Zugegeben, nicht alle lernen es sofort. Aber bei 5-13 Jährigen bin ich mit der Leistung zufrieden :D Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Kinder meist lernen wollen, während ich von den meisten Erwachsenen zu hören kriege, dass sie sich das nicht merken können/wollen. Das sieht man dann auch an ihrer Technik. Ich habe es erfolgreich geschafft das 2 faule Braungurtdamen im zarten Alter von 50 ausgetreten sind, als ich ihnen zeigte, dass die 10 Jährigen Gelbgurte eine bessere Technik und ein besseres Verständnis hatten als sie. Da sie nicht lernen wollten und immer frustrierter wurden, sind sie gegangen (und erzählen jetzt überall, ich würde kein Karate unterrichten).

Fazit: Es kommt auf die Schüler an! Wer lernen will ist auch einfach zu unterrichten, wer nicht hat eben Pech gehabt. (Da hab ichs besser als die Schullehrer, ich kann das so machen :D)

SKA-Student
30-06-2010, 21:53
...Ich habe es erfolgreich geschafft das 2 faule Braungurtdamen im zarten Alter von 50 ausgetreten sind, als ich ihnen zeigte, dass die 10 Jährigen Gelbgurte eine bessere Technik und ein besseres Verständnis hatten als sie. Da sie nicht lernen wollten und immer frustrierter wurden, sind sie gegangen...

:ups:

Wie kannst du nur? Jugendlicher Flegel, wolltest denen wohl brutal-blutig-böses MMA beibringen?!

;)

ganz ehrlich:
:respekt::respekt::respekt::respekt::respekt:

richtig so! miese sonstwas-gurte, die jahrelang nur durchgewunken wurden, sollten besser was anderes machen. die behindern nur die, die es ernst meinen beim training.

shorinryuchemnitz
01-07-2010, 06:56
Das ist mir bisher noch nicht untergekommen. Wenn jemand der Übung ausweichen wollte, so habe ich es eher (bei Kindern) erlebt, dass Fragen aufkamen die nichts mit der Übung zu tun hatten z.B. Kann ich was trinken? Ich muss dringend aufs Klo und sowas.
Fragen direkt zur Übung kommen auf, wenn man sich über die Übung Gedanken macht und sich verbessern will oder wenn man mit Partner übt und merkt dass etwas gerade nicht klappt. Dann wird halt nachgefragt. Um ehrlich zu sein erwarte ich da dann auch eine Antwort mit der ich in Bezug zur Übung dann was anfangen kann. Man behindert damit auch die anderen Trainierenden nicht, da ja jeder mit Partner gerade am üben ist. Ein "später" bringt mir dann in der Regel auch nichts.

Du hast mich missverstanden mit
Aus meiner Sicht sollten aber keine Fragen kommen wärend der Ausführung. meinte ich, das ich es nicht gut finde wenn während das Kihon, die Kata oder eine Partnerübung ausgeführt wird jemand aufsteht und dazu eine Frage stellt. Ich habe auch nicht gesagt das die Fragen die aus Überforderung gestellt werden nichts mit der Ausgeführten Übung zu tun haben, sondern das diese Frage als Vorwand benutzt wird um der gerade erlebten Überforderung auszuweichen. Das ist bei Erwachsen, besonders wenn diese Schwierigkeiten mit der Koordination haben sehr schön zu beobachten.
Wenn sich Deine Erfahrungen mit meinen nicht decken hat das ja nichts zu sagen.;)

Gruß

SkiTe
01-07-2010, 10:25
Oftmals habe ich aber feststellen müssen, dass Erklärungen wenig zur Verbesserung beigetragen haben.
...


Zugegeben, nicht alle lernen es sofort. .....


Ich muss jetzt doch mal eine Lanze für die Schüler brechen: Ich bin auch jemand, bei dem häufiger die exakt selben Fehler angemahnt werden. Das liegt aber, zumindest nach meiner Selbstbeobachtung, nicht an mangelndem Interesse (hoffentlich auch nicht an mangelnder Intelligenz :D) oder Faulheit, sondern meist aus einer Mischung folgender Faktoren:
* Konzentration (eben Zanshin :o): Ich schaffe es eben nicht immer bei Trainings, den Alltag vor der Tür zu lassen (insbesondere, weil bei mir im Moment alles seeehr im Fluß ist). Da dauert es schon einige Zeit, bis ich eben nur im Dojo bin.
* Körper: Ich arbeite an mir, aber nach einem gewissen Pensum, gegen Ende des Trainings, bin ich einfach durch, insbesondere bei diesen Temperaturen. Der Gi klebt, die Brille ist mit Schweiß zugesaut, und so langsam fängt alles an zu schmerzen. Dann kommen die Techniken (leider) schlampig.

Das sich diese beiden Faktoren nicht von heute auf morgen verbessern, ist mir klar. Nervig ist dann nur, wenn man wieder auf die Fehler hingewiesen wird, die Technik wiederholt und der Sempai, nach kurzer Pause, 'Besser' sagt. Dann weiß ich genau, er denkt: "Die Technik ist immer noch Scheisse, aber für heute ist wohl nicht mehr zu erwarten". :D Naja, da muss ich durch.



Ich habe es erfolgreich geschafft das 2 faule Braungurtdamen im zarten Alter von 50 ausgetreten sind....

Peinlich ist das schon. Was ich bei so was nicht verstehe: Wie ist deren Selbstverständnis? Die haben die Grade ja nicht von heute auf morgen bekommen, was haben sie sich also in dieser Zeit gedacht, also warum haben sie Karate gemacht? Meine Meinung: Wenn es ihnen wirklich um Karate gegangen ist, dann hätte ihnen nach einer solchen Demo eigentlich ein Licht aufgehen müssen und sie hätten ihr Training entsprechend anders angefasst.



...
richtig so! miese sonstwas-gurte, die jahrelang nur durchgewunken wurden, sollten besser was anderes machen. die behindern nur die, die es ernst meinen beim training.

Die nerven dann vor allen Dingen, wenn sie ihre Auffassung als allgemeine Richtschnur vorgeben wollen.

Gruß

Masushi
01-07-2010, 10:36
Das Schlimme heutzutage ist wohl, dass eher mal alle Hühneraugen bei Prüfungen zugedrückt werden, damit der Schüler nicht frustriert abspringt und lieber Fußballspielen geht.

Auch die Hoffnung, dass der betreffende Schüler sich bessert, weil er ja jetzt eine neue Gürtelfarbe tragen darf, bewahrheitet sich zumeist nicht. Und so werden immer mehr schlechte Karateka "produziert", die eigentlich nichts begriffen haben. :(

SkiTe
01-07-2010, 11:12
Das Schlimme heutzutage ist wohl, dass eher mal alle Hühneraugen bei Prüfungen zugedrückt werden, damit der Schüler nicht frustriert abspringt und lieber Fußballspielen geht....


Ob das heute anders ist als 'damals' weiß ich nicht, aber das Zudrücken aller Augen ist wohl ein Problem. Bei uns wird versucht dem zu begegnen, indem der Sensei die Ansage macht, wann wer Prüfung machen kann. Allerdings nutzt das natürlich bei bestimmten Leuten auch nix, weil die dann die Diskussion in's Dojo verlegen und Sprüche kommen wie 'Wenn ich/mein Kind nicht Prüfung machen dürfen, dann gehe ich eben/nehme ich mein Kind raus.'. Bisher blieb der Sensei hart, hoffen wir, dass er es bleibt.

Gruß

Nick_Nick
01-07-2010, 12:52
... Ich habe es erfolgreich geschafft das 2 faule Braungurtdamen im zarten Alter von 50 ausgetreten sind, als ich ihnen zeigte, dass die 10 Jährigen Gelbgurte eine bessere Technik und ein besseres Verständnis hatten als sie. Da sie nicht lernen wollten und immer frustrierter wurden, sind sie gegangen (und erzählen jetzt überall, ich würde kein Karate unterrichten).


Weiß nicht, ob man darauf stolz sein muss. Es ist doch eigentlich begrüßenswert, wenn man solche "klientel" hat. Wir kennen deine version der geschichte, ihre sieht vielleicht anders aus. Auf alle fälle ist´s defizil, wenn ein 20-jähriger "junge" 50-jährige frauen trainiert. Man kann sich ganz schnell im ton vergreifen oder denken, weil man der vorturner ist, sind die anderen die pimpfe. Im "richtigen" leben haben die im regelfall schon richtig was geleistet, job, familie, haus. Die lassen sich nicht "blöde" anmachen oder bloßstellen. Das will ich dir nicht unterstellen, aber es geht schneller als man denkt.

PS: woran machst du denn das fest, dass die nicht lernen wollten?

Haishu
01-07-2010, 18:47
Im "richtigen"
...ist Karate ein Film und nicht das richtige Leben?

Im "richtigen" leben haben die schon richtig was geleistet, job, familie, haus.
...was hier denke ich keiner Beurteilen kann, und mit der Tatsache, dass sie nichts machen jedoch weng zu tun hat.

Die lassen sich nicht "blöde" anmachen oder bloßstellen. Das will ich dir nicht unterstellen, aber es geht schneller als man denkt.

...auch alte (oder ältere) Menschen sind nicht unfehlbar...


PS: woran machst du denn das fest, dass die nicht lernen wollten?
...sogar ich merke, wer bei uns Trainieren will, und wer hingeht weil er soll, muss, oder denkt er wird nur weil er hingeht unbesiegbar.
Es gibt Leute die Karate betreiben, die, die es Trainieren und die die es LEBEN. Und genau da liegt der Unterschied.
Ich will nicht sagen, was besser ist, da man das nicht sagen KANN. Das muss jeder für sich wissen.

Haishu
01-07-2010, 18:55
Das Schlimme heutzutage ist wohl, dass eher mal alle Hühneraugen bei Prüfungen zugedrückt werden, damit der Schüler nicht frustriert abspringt und lieber Fußballspielen geht.

Auch die Hoffnung, dass der betreffende Schüler sich bessert, weil er ja jetzt eine neue Gürtelfarbe tragen darf, bewahrheitet sich zumeist nicht. Und so werden immer mehr schlechte Karateka "produziert", die eigentlich nichts begriffen haben. :(
... traurig aber leider wahr. Wir hatten gerade gestern erst Prüfungen (Juhuu, 8.Kyu ^^) und man konnte schon in der Umkleide von manchem Kind oder Jugendlichen hören (vorallem bei der Unter- bis Mittelstufe) "Wenn ich heute nicht den XY-Gurt bekomme hör ich mit´m Karate auf!!!!:mad:!!!!!:mad:!!!!!

Aber was sollste machen. Da sitzt du ja auch in einem Dilemma. Denn ohne Mitglieder keine Mittel zur erhaltung des Dojos...

Nick_Nick
01-07-2010, 19:34
...ist Karate ein Film und nicht das richtige Leben?

nein, karate ist nicht das richtige leben. Hier werden unter umständen normale gesellschaftliche verhaltensweisen kraft der gürtelfarben außer kraft gesetzt. Manche, die´s nicht peilen, halten sich hier für die größten (kraft ihres gürtels oder was auch immer) und nach dem duschen backen sie im alltag ihre kleinen brötchen. Wohingegen eventuell der "trottlige" weißgurt, der hinten in der reihe steht und den man nicht kennt, am nächsten morgen seine vorlesung an der universität hält. DAS ist das richtige leben.



...was hier denke ich keiner Beurteilen kann, und mit der Tatsache, dass sie nichts machen jedoch weng zu tun hat.

richtig, aber sehr wohl, in welchem ton man mit ihnen redet.
ein mir bekannter fall:
jugendlicher trainer trainiert erwachsene und gibt zählanweisungen mit dem stock in die hand schlagend, am türrahmen lehnend. Die aktion hat er genau ein mal gemacht ... dann hat ihm einer der trainierten (ein polizeihauptkomissar) kurz und schmerzlos erklärt, dass er keine grundschulklasse vor sich hat.



...auch alte (oder ältere) Menschen sind nicht unfehlbar...

hat auch keiner behauptet. Ist trotzdem kein grund, sich nicht ordentlich zu benehmen.



...sogar ich merke, wer bei uns Trainieren will, und wer hingeht weil er soll, muss, oder denkt er wird nur weil er hingeht unbesiegbar.
Es gibt Leute die Karate betreiben, die, die es Trainieren und die die es LEBEN. Und genau da liegt der Unterschied.
Ich will nicht sagen, was besser ist, da man das nicht sagen KANN. Das muss jeder für sich wissen.

Mal sehen, ob du in 20 jahren immer noch karate LEBST oder "bloß" TRAINIERST (so denn überhaupt). Mit ziemlicher wahrscheinlichkeit wird dein LEBEN dann aus brötchenverdienen und familie bestehen. Und ganz ehrlich, finde ich die trainierenden, die etwas weiter über den tellerrand schauen als bis zum nächsten trainingslager, interessanter als die freaks, die nur das thema karate im kopf haben und sich über nichts anderes unterhalten können.

Dakan
01-07-2010, 20:46
Man da hab ich ja was losgetreten :D Okay der Reihe nach.


Peinlich ist das schon. Was ich bei so was nicht verstehe: Wie ist deren Selbstverständnis? Die haben die Grade ja nicht von heute auf morgen bekommen, was haben sie sich also in dieser Zeit gedacht, also warum haben sie Karate gemacht? Meine Meinung: Wenn es ihnen wirklich um Karate gegangen ist, dann hätte ihnen nach einer solchen Demo eigentlich ein Licht aufgehen müssen und sie hätten ihr Training entsprechend anders angefasst. [...]
Die nerven dann vor allen Dingen, wenn sie ihre Auffassung als allgemeine Richtschnur vorgeben wollen.

Als ich vor 10 Jahren anfing hatten beide den 4. Kyu. 8 Jahre später dann den 2. oder 3. (bin mir nicht ganz sicher). Das Problem war, dass sie der Meinung waren, dass sie einige Dinge nicht mehr machen könnten in ihrem Alter (also um die 50). Hinweise auf Leute wie Kanazawa, die wirklich alt sind und wie Götter durchs Dojo springen wurden ignoriert ("Das sind ja auch Japaner, bei denen ist das anders"). Beide sind übrigens Hort-Erzieherinnen und bieten im Hort Soundkarate an. Wenn die Kinder dann 12 sind schicken sie sie zu uns ins Dojo. Sagen sie... Seitdem sie nicht mehr kommen, kommen auch keine Kinder mehr... Schade für die Kinder, denen so das Karate entgeht. Übrigens bin ich seit ca. 2 Jahren dabei eines der Mädchen die damals von ihnen zu uns geschickt wurde wieder umzutrainieren. Sie ist vollständig verkrampft und bewegt sich wie... wie... ein Betonblock auf viereckigen Rädern... Naja und ich versuch es jetzt rauszukriegen. (Ich versuchs grade mit der Shotokai-Methode, d.h. komplett ohne Kime arbeiten. Das scheint - endlich - Früchte zu tragen).


Weiß nicht, ob man darauf stolz sein muss. Es ist doch eigentlich begrüßenswert, wenn man solche "klientel" hat. Wir kennen deine version der geschichte, ihre sieht vielleicht anders aus. Auf alle fälle ist´s defizil, wenn ein 20-jähriger "junge" 50-jährige frauen trainiert. Man kann sich ganz schnell im ton vergreifen oder denken, weil man der vorturner ist, sind die anderen die pimpfe. Im "richtigen" leben haben die im regelfall schon richtig was geleistet, job, familie, haus. Die lassen sich nicht "blöde" anmachen oder bloßstellen. Das will ich dir nicht unterstellen, aber es geht schneller als man denkt.

PS: woran machst du denn das fest, dass die nicht lernen wollten?

Ich hab nicht gesagt, dass ich stolz bin, ich habe nur gesagt, dass ich das geschafft habe, wie man das jetzt auslegt überlasse ich jedem selbst. Was spricht dagegen das ich Leute trainiere die deutlich älter sind? Ich habe letzten Dienstag einem fast 60jährigen bei seiner Dan-Vorbereitung geholfen. Er hat Knieprobleme. Ich zeigte ihm eine leicht abgewandelte Form für den Yoko Geri, er probierte es aus und es ging. Ausserdem hat sich sehr fürs Bunkai bedankt, da dies sein absoluter Schwachpunkt ist. Mir persönlich ist scheißegal wie alt die Leute sind. Wenn jemand etwas von mir lernen will, dann unterrichte ich. Allerdings muss man auch mit Kritik leben können. Ich zitiere mich: "Wollt ihr mich verarschen? Da sieht das bei den 10jährigen Gelbgurten ja besser aus! Am Ende der Bewegung ist die Technik fest. Da bleibt man stehen. Kime! Bamm! Fest!" Kann etwas anders gewesen sein, aber Grunde rede ich so mit jedem, wenn ich vorne stehe. Danach hab ich dann einen der Gelbgurte geholt, die noch zugeguckt haben und ihn (schon in Starßenklamotten) eine Bahn Oi Tsuki laufen lassen. Dann kam eine kurze Fehleranalyse bei ihm und danach eine bei den beiden Frauen. Ich hab immer nur zu hören gekriegt:"Ja wenn wir noch so jung wären..." oder "Ich habs aber immer so gemacht." oder "Das kann ich jetzt nicht wieder wegtrainieren, das ist drin."

Wer mit soetwas nicht klarkommt hat, meiner bescheidenen Meinung nach, im Dojo nichts verloren. Da alle anderen mit dieser Unterrichtsweise gut zurechtkommen und manche sogar wollen, dass ich ihnen richtig in den ***** trete (eigene Aussage von 3 Jugendlichen :D), werde ich mich nicht für 2 Personen anders verhalten. Tja leider wieder nur meine Version, aber ich habs nach (schlechtem) Gedächtnis wiedergegeben. Jedenfalls sind sie danach nicht wiedergekommen.

(Achja ich renne übrigens immer zwischen den Leuten rum und hau äh korrigier die dann ;))

SkiTe
02-07-2010, 07:29
...
richtig, aber sehr wohl, in welchem ton man mit ihnen redet.
ein mir bekannter fall:
jugendlicher trainer trainiert erwachsene und gibt zählanweisungen mit dem stock in die hand schlagend, am türrahmen lehnend. Die aktion hat er genau ein mal gemacht ... dann hat ihm einer der trainierten (ein polizeihauptkomissar) kurz und schmerzlos erklärt, dass er keine grundschulklasse vor sich hat...


Das wäre bei mir wohl nicht anders gelaufen. Den hätte ich mal (evtl vor versammelter Mannschaft, käme auf die konkrete Situation an) auf das erste Prinzip von Meister Funakoshi hingewiesen.

Das Alter kann zu einem Problem werden: Die Sempais bei uns im Dojo könnten locker, mit einer Ausnahme, meine Kinder sein (bin 41). Ich habe aber keinerlei Probleme (wie die anderen Erwachsenen im Dojo auch) von ihnen Anweisungen im Dojo anzunehmen. Weil eben vollkommen klar ist, dass sie wissen, wovon sie reden, aber eben gegenseitiger Respekt herrscht. Eine Frau ist aber gegangen (die war so Mitte 30), weil sie, in ihren eigenen Worten, sich "nicht von einem 16-Jährigen rumkommandieren lasse und mich vor dem verbeuge." Ich habe mir bei der Situation vorgestellt, wie sie wohl mit 50 auf einen Assistenzarzt reagiert, der 20 oder mehr Jahre jünger ist als sie.....



.... Das Problem war, dass sie der Meinung waren, dass sie einige Dinge nicht mehr machen könnten in ihrem Alter (also um die 50). Hinweise auf Leute wie Kanazawa, die wirklich alt sind und wie Götter durchs Dojo springen wurden ignoriert ("Das sind ja auch Japaner, bei denen ist das anders")....


Na, da kommt's wirklich auf die Situation an. Kanazawa kann man nicht als Maßstab nehmen. Oder glaubst Du, dass jeder ein Usain Bolt werden könnte? Jeder hat Einschränkungen auf Grund seiner Physis. Man muss das im Rahmen seiner Möglichkeiten machbare versuchen und erreichen.

Nicht akzeptabel ist natürlich, wenn Trainierende das nicht erst versuchen (solange es ein nachvollziebarer Anspruch ist): Wenn Jodan Mawashi-Geri angesagt ist, mache ich den auch. Dann bedeutet 'Jodan' aber auch, dass mein Gegenüber ca. 1,60-1,70 nicht überschreiten dürfte (bin 1,93 :D). Ob ich jemals auf Jodan meiner Länge entsprechend kommen werde, weiß ich nicht (dehne schon einige Monate daran herum). Das ist ganz klar eine Einschränkung, die von meiner Physis kommt. Das muss man akzeptieren. Nicht zu akzeptieren wäre es, wenn ich bei der Ansage 'Jodan Mawashi Geri' sagen würde: Ich mach Pause, Jodan schaffe ich nicht.



...Ich hab nicht gesagt, dass ich stolz bin, ich habe nur gesagt, dass ich das geschafft habe, wie man das jetzt auslegt überlasse ich jedem selbst. Was spricht dagegen das ich Leute trainiere die deutlich älter sind?


Gar nix.



...(Achja ich renne übrigens immer zwischen den Leuten rum und hau äh korrigier die dann ;))


Das erwarte ich von dem, der das Training leitet. Egal, ob der 20 Jahre älter oder jünger ist als ich. Andernfalls könnte ich auch zu Hause bleiben und vor mich hinhampeln.




...
...auch alte (oder ältere) Menschen sind nicht unfehlbar...


Hat niemand hier behauptet.



Es gibt Leute die Karate betreiben, die, die es Trainieren und die die es LEBEN. Und genau da liegt der Unterschied.
Ich will nicht sagen, was besser ist, da man das nicht sagen KANN. Das muss jeder für sich wissen.

Ein kleines Zitat von Kanazawa ('Black Belt Karate', S. 19):

If your aim is to get into shape and attain peace of mind throught Karate, then I would recommend taking an unhurried approach, dedicating two days a week to training

Er scheint also kein Problem mit Leuten zu haben, die Karate nicht leben, sondern trainieren ;).

Gruß

SKA-Student
02-07-2010, 08:26
tja, die jüngeren trainer...
da unterscheide ich genauso wie bei den älteren: sind sie gut oder schlecht?

eine sache, die man mir bei meinem ersten karate training (SKA in USA) beigebracht hat, und die mich bis heute überzeugt hat:
gib dein bestes.

ganz wichtiger grundsatz. egal wie gut oder schlecht oder fit man ist, man kann immer an seine grenze gehen, sich mühe geben. egal ob technik oder fitness oder beides gefragt ist.
und die leute, die das selten oder nie im training machen, mit denen trainiere ich nicht gerne. davon gibt es leider im breitensportokan recht viele.

Dakan
02-07-2010, 09:37
Na, da kommt's wirklich auf die Situation an. Kanazawa kann man nicht als Maßstab nehmen. Oder glaubst Du, dass jeder ein Usain Bolt werden könnte? Jeder hat Einschränkungen auf Grund seiner Physis. Man muss das im Rahmen seiner Möglichkeiten machbare versuchen und erreichen.

Ja, aber man kann nicht behaupten, dass nur Japaner im hohen Alter noch trainingsfähig wären. Dem hervorgehobenen stimme ich uneingeschränkt zu^^


Nicht akzeptabel ist natürlich, wenn Trainierende das nicht erst versuchen (solange es ein nachvollziebarer Anspruch ist): Wenn Jodan Mawashi-Geri angesagt ist, mache ich den auch. Dann bedeutet 'Jodan' aber auch, dass mein Gegenüber ca. 1,60-1,70 nicht überschreiten dürfte (bin 1,93 :D). Ob ich jemals auf Jodan meiner Länge entsprechend kommen werde, weiß ich nicht (dehne schon einige Monate daran herum). Das ist ganz klar eine Einschränkung, die von meiner Physis kommt. Das muss man akzeptieren. Nicht zu akzeptieren wäre es, wenn ich bei der Ansage 'Jodan Mawashi Geri' sagen würde: Ich mach Pause, Jodan schaffe ich nicht.
Jodan Geri sind eins meiner Lieblingsthemen :D Ich lasse niemanden bei uns Jodan treten (egal was die PO sagt -.-). Grund: Ich habe es so gelernt, dass man da halten können muss wo man hintreten möchte. Und um das zu erreichen, muss man regelmäßig und viel und richtig dehnen.Ich kann Mawashi Jodan halten und das hat beim erklären der Technik schon Vorteile :) Aber seien wir mal ehrlich, wer nutzt schon Jodan Geri? Mal abgesehen vom sportlichen Wettkampf sehe ich nicht viel Sinn drin^^

Achja ein guter Trainer muss imho auf jeden einzeln eingehen, grade weil jeder was anderes kann oder nicht (physisch). Ich hab einen Mitte 40 dabei, der kann Yoko Geri (egal welchen) nicht mal auf Hüfthöhe halten. Na und? Dann macht er den eben Gedan, er wird die Technik im Ernstfall eh nicht nutzen, wenn er sie aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht richtig ausführen kann. (Wobei ich Yoko Geri Gedan sinnvoller finde, als die Chudan und Jodan Varianten.)

Also erst versuchen. Dann Varianten probieren. Und wenn das auch nicht geht, dann kann man darüber reden, dass eine andere Technik ausgeführt wird. (zB Mawashi anstatt Uramawashi) Rumsitzen und nichtstun bzw. halbherzig rumhängen gibts hier nicht.

SkiTe
02-07-2010, 10:01
...
eine sache, die man mir bei meinem ersten karate training (SKA in USA) beigebracht hat, und die mich bis heute überzeugt hat:
gib dein bestes.
....



...
Also erst versuchen. ... Rumsitzen und nichtstun bzw. halbherzig rumhängen gibts hier nicht.

Scheint doch so zu sein, dass die alten (auszubildenden) Säcke und die jungen (ausbildenden) Hüpfer einer Meinung sind :blume:



Jodan Geri sind eins meiner Lieblingsthemen :D Ich lasse niemanden bei uns Jodan treten (egal was die PO sagt -.-).


Ich wollte keine Diskussion über die Sinnhaftigkeit hoher Tritte antreten. Das war nur ein passendes Beispiel ;). Also: Peace!

Gruß

PS: Ich freue mich schon auf's Training heute abend: Hier sollen es 35° werden (C, nicht F ;)). Training beginnt um 18:00, die Halle steht dann schon ein paar Stunden voll in der Sonne. Ich glaube, ich werde heute Abend ausreichend Platz haben, meine Schweißperlen auf dem Boden (und nicht an fremde Gis) verteilen zu können :D

Haishu
02-07-2010, 10:36
PS: Ich freue mich schon auf's Training heute abend: Hier sollen es 35° werden (C, nicht F ;)). Training beginnt um 18:00, die Halle steht dann schon ein paar Stunden voll in der Sonne. Ich glaube, ich werde heute Abend ausreichend Platz haben, meine Schweißperlen auf dem Boden (und nicht an fremde Gis) verteilen zu können :D

Jau, das wird lustig. Unsere Halle steht auch den ganzen Tag in der Sonne und vorallem der Boden wird darin sehr heiß -.-. Naja, ich kann ehe besser trainieren wenn ich richtig schwitze...


@Dakan wie trainierst du, dass du deinen Mawashi Jodan halten kannst ?
Und kannst du das auch mit uramawashi??
würde mich interessieren... einfach pm oder hier rein;)

Haishu
02-07-2010, 10:44
Ich glaube, ich werde heute Abend ausreichend Platz haben, meine Schweißperlen auf dem Boden (und nicht an fremde Gis) verteilen zu können :D
Also ich mag es, wenn ich meinen Schweiß in meinem Gi verteilen kann.

Und nochmal zu den Temperaturen:
Ich bin nach dem Training glücklich wenn die Jacke NASS ist.

Nick_Nick
02-07-2010, 11:37
Ich hab nicht gesagt, dass ich stolz bin ...

Klang so.



Was spricht dagegen das ich Leute trainiere die deutlich älter sind?

Es spricht überhaupt nichts dagegen. Ich wollte ausdrücken, dass es problematisch werden kann. Genauso wie es problematisch werden kann, wenn man 5-jährige trainiert (ich bspw. kann´s nicht).




Ich zitiere mich: "Wollt ihr mich verarschen? Da sieht das bei den 10jährigen Gelbgurten ja besser aus! Am Ende der Bewegung ist die Technik fest. Da bleibt man stehen. Kime! Bamm! Fest!" Kann etwas anders gewesen sein, aber Grunde rede ich so mit jedem, wenn ich vorne stehe. Danach hab ich dann einen der Gelbgurte geholt, die noch zugeguckt haben und ihn (schon in Starßenklamotten) eine Bahn Oi Tsuki laufen lassen. Dann kam eine kurze Fehleranalyse bei ihm und danach eine bei den beiden Frauen.

Tja, und hier ist der Unterschied zwischen 50-jährigen frauen, die karate höchstwahrscheinlich als etwas fitness betreiben und deinen 3 jugendlichen jungspunden, die sich gerne in den A... treten lassen. Einen 18-jährigen kannst du vielleicht anbrüllen, einen 40-jährigen nicht, gleich recht keine frau (ausnahmen bestätigen die regel). Wenn ich mir vorstelle, dass in unserer "hobby-altengruppe" einer da vorn den zampano macht ... die reaktion wäre höchstwahrscheinlich ein kollektiver lachkrampf.
Wobei der unterschied wahrscheinlich noch in der graduierung besteht. Als anfänger lässt man´s vielleicht durchgehen oder findet es sogar gut, weil man denkt, es gehört dazu. Man ist ganz heiß auf´s training, außerdem ist ja karate etwas ganz besonderes usw. usf. Ich glaube, als ich anfänger war (und wesentlich jünger), wurde ich auch mal (oder öfter) mit einem stock korrigiert. Hat mir absolut nichts ausgemacht. Wenn mir heute einer mit einem stock kommt oder mich anbrüllt ...

Außerdem ist es ein schönes beispiel aus meiner sicht, wie man´s nicht machen sollte. Leute bloßstellen macht sich sehr selten gut. Vielleicht ist´s aber nur ein missverständnis, geschrieben stellt sich´s ja meistens anders dar als es tatsächlich war.
Fikitives beispiel: du stehst in der schule an der tafel, kriegst es nicht hin und der lehrer tituliert dich so, wie du die frauen ("willst du mich verarschen ...?"), die klasse schaut selbstverständlich zu. Dann holt er meier an die tafel, der kann´s halbwegs, du stehst daneben und wirst anschließend nochmal ausgewertet. Na, macht das spaß?

Aber ansonsten gebe ich dir recht, sein bestes versuchen (was immer das ist) und nicht schon vorher ausreden suchen.

cross-over
02-07-2010, 12:12
@Dakan wie trainierst du, dass du deinen Mawashi Jodan halten kannst ?
Und kannst du das auch mit uramawashi??
würde mich interessieren... einfach pm oder hier rein;)

Ist zwar nicht an mich gerichtet, aber guck mal hier:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f13/muss-trainieren-um-side-kick-hoch-halten-k-nnen-108432/

Dakan
02-07-2010, 13:24
@Nick_Nick: Ich weiß, das es nicht optimal gelöst war, aber das kurz nachdem ich angefangen habe Training zu geben... Heute wäre ich (vielleicht) etwas freundlicher. Bei uns gibts übrigens nur eine Regel: Jeder Training macht was ihm passt, wer das nicht mindestens genausogut kann wie der der vorn steht hat zu machen was gesagt wird. Von unserem ehem. Chaftrainer wurde das auch brutal durchgezogen. War zwar schlecht fürs Klima aber gut fürs Karate. Ich versuch immer nen Mittelweg zu finden. 5jährige find ich übrigens auch schlimm^^ mach ich gar nicht gerne, aber ich kanns mir nicht aussuchen, sonst würd ich wohl nur 15-40jährige mit 4.-1.Kyu trainieren wollen. Mit denen komm ich am besten klar :)

@SkiTe: Peace!:blume: :cool:

@Zelafreak: Uramawashi geht auch, ist aber etwas schlechter. Ich mache immer wenn ich mal Lust habe Dehnung. Das kann jeden Tag 1h sein oder mal wochenlang gar nichts... Wichtig ist bei der Dehnung zu relaxen. Sich richtig entspannen. zB in die Grätsche stellen und dann nach unten drücken mach ich nicht, weil in dem Moment meine Beine mein ganzes Gewicht tragen müssen. Dadurch kann ich sie nicht relaxen und komm nicht so weit. Achja und am besten gehts wenn man grade richtig von irgendeiner Übung schwitzt, weil die Muskel dann schön warm sind. Das bei weitem wichtigste ist aber nicht die Dehnung, sondern die Muskulatur --> Stichwort: Hüftbeuger. Einfach das Bein ausstrecken und so weit oben halten wies geht, dann einfach noch 2cm höher nur aus aus der Muskulatur. Ungefähr 20 mal. Dadurch baut sich irgendwann eine geschmeidige aber starke Muskulatur auf (hab ich das nicht schön formuliert?:D)

Haishu
02-07-2010, 14:03
Wer mit soetwas nicht klarkommt hat, meiner bescheidenen Meinung nach, im Dojo nichts verloren. Da alle anderen mit dieser Unterrichtsweise gut zurechtkommen und manche sogar wollen, dass ich ihnen richtig in den ***** trete (eigene Aussage von 3 Jugendlichen :D), werde ich mich nicht für 2 Personen anders verhalten. Tja leider wieder nur meine Version, aber ich habs nach (schlechtem) Gedächtnis wiedergegeben. Jedenfalls sind sie danach nicht wiedergekommen.

Ich lass mir auch gerne in den ***** treten :D
als ich das jedoch sagte (nicht ganz so in dem Wortlaut, aber fast) nahm unser Sensei das ein wenig zu wörtlich -.-
Aber generell verstehen wir uns alle sehr gut und das Verhältniss zu meinem Sensei ist wirklich schon fast freundschaftlich. (Netter Mann...)

Shugyo
02-07-2010, 16:02
Hallo, ich wollte noch etwas zu Yodan-Fußtechniken sagen:
In den Kata sind immer nur Chudan- oder Gedan-Tritte, wenn man sich aber die vorbereitenden Aktionen (z.B. Armhebel) anguckt, geht der Tritt oft trotzdem gegen den Kopf. In meinem Bunkai trete ich öfter gegen den Kopf, der sich aber nicht auf Yodan-Höhe befindet. :)

Könnte man sich jetzt drüber streiten, ob ein Kopf-Tritt auf Chudan-Höhe ein Chudan- oder ein Yodan-Tritt ist.

Grüße

k.surfer
02-07-2010, 23:22
Hallo, ich wollte noch etwas zu Yodan-Fußtechniken sagen:
In den Kata sind immer nur Chudan- oder Gedan-Tritte, wenn man sich aber die vorbereitenden Aktionen (z.B. Armhebel) anguckt, geht der Tritt oft trotzdem gegen den Kopf. In meinem Bunkai trete ich öfter gegen den Kopf, der sich aber nicht auf Yodan-Höhe befindet. :)

Könnte man sich jetzt drüber streiten, ob ein Kopf-Tritt auf Chudan-Höhe ein Chudan- oder ein Yodan-Tritt ist.

Grüße

Es gibt immer irgendwo irgendwelche Leute, die sich um so etwas streiten würden. Sollte man aber nicht, da das m. E. sch***egal ist.

Punkt
03-07-2010, 10:57
[...] Man konnte auch mal ein wenig am Bauch touchieren ohne dass es gleich eine Anzeige wegen Körperverletzung gab.
Ich verstehe nicht, wieso in anderen Dojos immer gemeckert wird über die Kontakt-Art die man im Training hat. In meinem Dojo ist es so, dass Schläge ruhig auch mal durchgezogen werden (natürlich nicht so, dass das Gegenüber umkippt) und auch Blocks werden stark ausgeführt. Da hat man schonmal blaue Flecken nach dem Training oder es tut irgendwas weh.
So wie das hier im KKB oft beschrieben wird, kenne ich das gar nicht.



[...]
Mir gehen diese Diskutierleute heutzutage während des Trainings ziemlich auf den Geist. Nicht das mich jemand falsch versteht, Diskussionen sind in Ordnung, aber eben nicht während der Trainingseinheit.

Mehr fällt mir gerade nicht ein...

Worüber diskutieren die «Diskutierleute» denn? Über die Tauglichkeit von Karate im Alltag?

Masushi
03-07-2010, 15:59
Worüber diskutieren die «Diskutierleute» denn? Über die Tauglichkeit von Karate im Alltag?

guckst Du bitte Posting #11.
Es geht mehr um Ausführung der Technik, Dinge die man im unteren Gürtelbereich einfach nicht diskutieren kann, weil die Technik erst erfahren werden muss. Einfach erstmal machen, das Verständnis kommt dann schon noch.

hashime
04-07-2010, 10:57
Weiß nicht, ob man darauf stolz sein muss. Es ist doch eigentlich begrüßenswert, wenn man solche "klientel" hat. Wir kennen deine version der geschichte, ihre sieht vielleicht anders aus. Auf alle fälle ist´s defizil, wenn ein 20-jähriger "junge" 50-jährige frauen trainiert. Man kann sich ganz schnell im ton vergreifen oder denken, weil man der vorturner ist, sind die anderen die pimpfe. Im "richtigen" leben haben die im regelfall schon richtig was geleistet, job, familie, haus. Die lassen sich nicht "blöde" anmachen oder bloßstellen. Das will ich dir nicht unterstellen, aber es geht schneller als man denkt.




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Tja, und hier ist der Unterschied zwischen 50-jährigen frauen, die karate höchstwahrscheinlich als etwas fitness betreiben und deinen 3 jugendlichen jungspunden, die sich gerne in den A... treten lassen. Einen 18-jährigen kannst du vielleicht anbrüllen, einen 40-jährigen nicht, gleich recht keine frau (ausnahmen bestätigen die regel). Wenn ich mir vorstelle, dass in unserer "hobby-altengruppe" einer da vorn den zampano macht ...


Ich frag mich eher, wie solche Leute zu einem braunen Gurt kommen....wenn bei uns jemand so trainiert, wie beschrieben, ist für ihn beim 5. Kyu Sense....

Im Dojo ist es mir nämlich egal, was derjenige sonst so tut im Leben, da zählt nur, was er im Dojo tut und wenn das mangelhaft ist, dann bekommt er dafür keine unangemessene Graduierung geschenkt....
Wenn die Leute nur "ein bisschen Bewegung" machen wollen, dann sollen sie doch Nordic Walking machen oder Seniorenturnen....warum muss es dann Kampfsport sein?

Für mich bedeutet Kampfsport, dass man sich selbst ein bisschen "quälen" muss und dass mir der Trainer dabei hilft, indem er mich auch mal ein bisschen rauer dazu antreibt, meine Grenzen zu überschreiten....

Und ja, als Trainer ist mir bewusst, dass jeder seine individuellen Grenzen hat und das kann ich in einem Training auch berücksichtigen, indem ich von den jungen Wilden mehr fordere als von den grauen Panthern.....aber gefordert werden alle und wer unmotiviert ist, wird angebrüllt, egal wie alt er ist ;)

Nick_Nick
04-07-2010, 12:33
Ich frag mich eher, wie solche Leute zu einem braunen Gurt kommen....wenn bei uns jemand so trainiert, wie beschrieben, ist für ihn beim 5. Kyu Sense....

Im Dojo ist es mir nämlich egal, was derjenige sonst so tut im Leben, da zählt nur, was er im Dojo tut und wenn das mangelhaft ist, dann bekommt er dafür keine unangemessene Graduierung geschenkt....
Wenn die Leute nur "ein bisschen Bewegung" machen wollen, dann sollen sie doch Nordic Walking machen oder Seniorenturnen....warum muss es dann Kampfsport sein?

Für mich bedeutet Kampfsport, dass man sich selbst ein bisschen "quälen" muss und dass mir der Trainer dabei hilft, indem er mich auch mal ein bisschen rauer dazu antreibt, meine Grenzen zu überschreiten....

Und ja, als Trainer ist mir bewusst, dass jeder seine individuellen Grenzen hat und das kann ich in einem Training auch berücksichtigen, indem ich von den jungen Wilden mehr fordere als von den grauen Panthern.....aber gefordert werden alle und wer unmotiviert ist, wird angebrüllt, egal wie alt er ist ;)

Gebe dir grundlegend recht. Natürlich ist leistung zu erbringen für den gürtel. Wenn nicht, gibt´s eben keine prüfung. Ich hatte mich ausgelassen über die art des miteinander umgehens. Mit erwachsenen frauen redet man in der regel anders als mit 18-jährigen jungs.

Das mit dem anbrüllen sehe ich anders: erwachsenen hobbykarateka muss ich nicht extrem in den hintern treten. Dass man versucht, sie zu motivieren- meinetwegen auch mit einem etwas raueren ton -, ist klar („durchhalten“ ... „nicht aufgeben“ ... „schneller“ ... etc.). Wenn aber der betreffende nicht will/kann, lasse ich ihn in ruhe und konzentriere mich auf die, die wollen/können. Wo selbstverständlich die grenze wäre und die betreffenden rausfliegen, ist, wenn sie stattdessen quatschen, während andere üben. Auf die kann man dann wirklich verzichten.
Aber mit 40-jährigen, die alle 2 wochen zum training kommen, weil sie genug anderes zu tun haben und für die karate nicht an erster stelle steht, habe ich überhaupt kein problem. Die machen´s eben für die fitness. Haben wir auch einige und die tragen seit etlichen jahren den gleichen, unteren gürtel. Hängen sich auch im training rein, aber ohne anspruch auf gürtel. Dafür macht´s dann beim bierchen danach richtig spaß, sich mit denen zu unterhalten. Und das ist mir genauso wichtig wie das training.

Aber wie ich feststelle, sind wir offensichtlich ein typisches breitensportdojo, wo die „fleißigen“ leute höchstens 3 mal die woche trainieren (können).

hashime
04-07-2010, 13:13
Gebe dir grundlegend recht. Natürlich ist leistung zu erbringen für den gürtel. Wenn nicht, gibt´s eben keine prüfung. Ich hatte mich ausgelassen über die art des miteinander umgehens. Mit erwachsenen frauen redet man in der regel anders als mit 18-jährigen jungs.

Das mit dem anbrüllen sehe ich anders: erwachsenen hobbykarateka muss ich nicht extrem in den hintern treten. Dass man versucht, sie zu motivieren- meinetwegen auch mit einem etwas raueren ton -, ist klar („durchhalten“ ... „nicht aufgeben“ ... „schneller“ ... etc.). Wenn aber der betreffende nicht will/kann, lasse ich ihn in ruhe und konzentriere mich auf die, die wollen/können. Wo selbstverständlich die grenze wäre und die betreffenden rausfliegen, ist, wenn sie stattdessen quatschen, während andere üben. Auf die kann man dann wirklich verzichten.
Aber mit 40-jährigen, die alle 2 wochen zum training kommen, weil sie genug anderes zu tun haben und für die karate nicht an erster stelle steht, habe ich überhaupt kein problem. Die machen´s eben für die fitness. Haben wir auch einige und die tragen seit etlichen jahren den gleichen, unteren gürtel. Hängen sich auch im training rein, aber ohne anspruch auf gürtel. Dafür macht´s dann beim bierchen danach richtig spaß, sich mit denen zu unterhalten. Und das ist mir genauso wichtig wie das training.

Aber wie ich feststelle, sind wir offensichtlich ein typisches breitensportdojo, wo die „fleißigen“ leute höchstens 3 mal die woche trainieren (können).

Quatschen??? :ups:
Quatschen = Liegestütz, wer noch Luft zum Quatschen hat, ist nicht ausgelastet ;):p

Ich bin zwar noch nicht 40 aber jenseits Mitte 30 und sogar weiblich und, wenn ich nicht vorne steh sondern in der Gruppe und ein anderer Training macht, werde ich genauso behandelt wie alle anderen, hart aber fair....ich finde, es ist gerade das Schöne, dass im Dojo eben alle gleich sind....

Wir haben z. B. bei uns im Dojo den (auch schon älteren) Österreichchef eines wirklich seeeehr großen weltweit tätigen Unternehmens, der im wirklichen Leben sicher sehr viel Macht und Ansehen genießt....aber auch der kommt ins Training, sagt OSU! und ist Schüler wie jeder andere, schwitzt, ist supermotiviert und macht auch den 500erdsten Mawashi wie alle anderen....

Tori
04-07-2010, 13:27
Quatschen??? :ups:
Quatschen = Liegestütz, wer noch Luft zum Quatschen hat, ist nicht ausgelastet ;):p

Ich bin zwar noch nicht 40 aber jenseits Mitte 30 und sogar weiblich und, wenn ich nicht vorne steh sondern in der Gruppe und ein anderer Training macht, werde ich genauso behandelt wie alle anderen, hart aber fair....ich finde, es ist gerade das Schöne, dass im Dojo eben alle gleich sind....

Wir haben z. B. bei uns im Dojo den (auch schon älteren) Österreichchef eines wirklich seeeehr großen weltweit tätigen Unternehmens, der im wirklichen Leben sicher sehr viel Macht und Ansehen genießt....aber auch der kommt ins Training, sagt OSU! und ist Schüler wie jeder andere, schwitzt, ist supermotiviert und macht auch den 500erdsten Mawashi wie alle anderen....

:halbyeaha