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Vollständige Version anzeigen : Power Plate bei Schmerzen in der LWS.



GeeHot
20-07-2010, 10:17
Hallo!

Bin 30+ aber 40- Jahre alt, hab jedoch seit 10+ jahren Probleme mit dem unteren Rücken.

Problem: Ganz selten schmerzfreie Zustände. Ansonsonsten schmerzbedingte Blockaden beim Beugen (z.B. Socken, Schuhe anziehen). Gehen, stehen relativ schmerzfrei.

Initiative: War neulich beim Orthopäden, der die üblichen altersbedingten abnutzungen durch Röntgenaufnahmen festgestellt hat (ab 20 baut man nun mal ab, physiologisch gesehen) - aber Gott sei gedankt hat er keinen Bandscheibenvorfall diagnostiziert.

Erklärung vom Doc: Aufgrund ausgeleierter Bänder im unteren Berich (welche eigentlich die WS stabil halten), versuchen die Muskeln diese Funktion im Alltag zu übernehmen. Was natürlich irgendwann zu Überlastungen des betreffenden Muskelapparates mit darauffolgenden Verhärtungen (= Schmerzen) führt.

Maßnahmen: Demnächst kommen auf mich, ein Dutzend Power Plate (Vibrationsplatte: 10 Min. darauf sollen genauso effek. wie 2h Workout sein) Behandlungen und genausoviel Pilates Einheiten, zu. Ziel ist es eine stabile Core-Muskulatur zu Entwicken um die Stützfunktion der Bänder zu kompensieren.

Abgeraten hat er mir von Dehnübungen oder Massagen: Nachdem die Bänder sowieso ausgeleiert sind, ist es nicht ratsam noch zusätzlich die Muskeln zu entspannen, da die Bandscheibe dann noch weniger in Position gehalten werden kann - nach kurzer Ruhephase fängt das Schmerz-Szenario vom neuen an. Primäres Ziel sollte also der Aufbau einer Stabilen Rumpfmuskulatur sein.

Hab noch nie Power Plate gemacht - hat da jemand schon Erfahrung?

Trinculo
20-07-2010, 10:24
Die Erklärung hört sich ziemlich daneben an. Was sollen denn das für Bänder sein? Dehnübungen alleine nützen wirklich wenig, die Muskeln auf der Vorderseite deines Körpers müssen sich wieder daran gewöhnen, über einen weiteren Bewegungsbereich zu arbeiten. Sitzt du viel?

GeeHot
20-07-2010, 10:35
Sitzt du viel?

Jobbedingt - länger als mir lieb ist.

hashime
20-07-2010, 10:37
Zu Powerplate kann ich nichts sagen, aber Pilates und sonstige Core-Übungen sind top für LWS-Schmerzen....seit ich die jeden Morgen mache (jetzt ca. 1 Jahr lang), hab ich keine Schmerzen mehr :)

GeeHot
20-07-2010, 10:38
Zu Powerplate kann ich nichts sagen, aber Pilates und sonstige Core-Übungen sind top für LWS-Schmerzen....seit ich die jeden Morgen mache (jetzt ca. 1 Jahr lang), hab ich keine Schmerzen mehr :)

Welche Übungen machst Du -wenn man fragen darf?

hashime
20-07-2010, 10:43
Welche Übungen machst Du -wenn man fragen darf?

Ich mach einiges mit dem Gymnastikball....hab mir da teilweise was von einer Physiotherapeutin geholt und dann nach einiger Zeit um Youtube Core Übungen erweitert....
Beispielsweise sitzt du auf dem Gymnastikball und hebst abwechselnd ein Bein an und streckst es aus....durch das ständige Ausbalancieren auf dem Ball werden die LWS-Muskeln trainiert...oder auch sowas: Google-Ergebnis für http://www.rueckentraining.de/Rueckenuebungen/bilderordner/bilder-ubung-des-tages/ubungen-zur-kraftigung/KrafttestUnterarmsttz.JPG/image_preview (http://www.google.at/imgres?imgurl=http://www.rueckentraining.de/Rueckenuebungen/bilderordner/bilder-ubung-des-tages/ubungen-zur-kraftigung/KrafttestUnterarmsttz.JPG/image_preview&imgrefurl=http://www.rueckentraining.de/Rueckenuebungen/kraeftigungsubungen/unterarmstutz-gestreckt&h=240&w=361&sz=9&tbnid=ZcBC3tVbdyWEYM:&tbnh=80&tbnw=121&prev=/images%3Fq%3Dunterarmst%25C3%25BCtz&hl=de&usg=__v7RmysZzvqx0LRA5yxBRXoa79JQ=&sa=X&ei=aG9FTNSSBJCFOKOi9OwD&ved=0CBkQ9QEwAA)
Ich variier immer verschiedene Übungen, damit es nicht lanweilig wird.

netwolff
20-07-2010, 12:13
Ich weiß, ich wiederhole mich - aber da ich ziemlich exakt die gleichen Schwierigkeiten habe mitunter (sitzende Tätigkeit, viel im Auto, bei mir dann noch Übergewicht), erlaube ich mir auch hier wieder einen Besuch bei einem guten Osteopathen zu empfehlen.

Trinculo
20-07-2010, 12:21
Ich empfehle immer das gleiche :)

Schmerztherapie - Rückenschmerz, Meniskusschmerz , Kopfschmerz, Ischalgie durch Beweglickeitstraining (http://www.holistische-medizin.info/packi_uebung.html)

Zwiebelfisch
20-07-2010, 13:41
Hallo!

Bin 30+ aber 40- Jahre alt, hab jedoch seit 10+ jahren Probleme mit dem unteren Rücken.

Problem: Ganz selten schmerzfreie Zustände. Ansonsonsten schmerzbedingte Blockaden beim Beugen (z.B. Socken, Schuhe anziehen). Gehen, stehen relativ schmerzfrei.

Initiative: War neulich beim Orthopäden, der die üblichen altersbedingten abnutzungen durch Röntgenaufnahmen festgestellt hat (ab 20 baut man nun mal ab, physiologisch gesehen) - aber Gott sei gedankt hat er keinen Bandscheibenvorfall diagnostiziert.

Erklärung vom Doc: Aufgrund ausgeleierter Bänder im unteren Berich (welche eigentlich die WS stabil halten), versuchen die Muskeln diese Funktion im Alltag zu übernehmen. Was natürlich irgendwann zu Überlastungen des betreffenden Muskelapparates mit darauffolgenden Verhärtungen (= Schmerzen) führt.

Maßnahmen: Demnächst kommen auf mich, ein Dutzend Power Plate (Vibrationsplatte: 10 Min. darauf sollen genauso effek. wie 2h Workout sein) Behandlungen und genausoviel Pilates Einheiten, zu. Ziel ist es eine stabile Core-Muskulatur zu Entwicken um die Stützfunktion der Bänder zu kompensieren.

Abgeraten hat er mir von Dehnübungen oder Massagen: Nachdem die Bänder sowieso ausgeleiert sind, ist es nicht ratsam noch zusätzlich die Muskeln zu entspannen, da die Bandscheibe dann noch weniger in Position gehalten werden kann - nach kurzer Ruhephase fängt das Schmerz-Szenario vom neuen an. Primäres Ziel sollte also der Aufbau einer Stabilen Rumpfmuskulatur sein.

Hab noch nie Power Plate gemacht - hat da jemand schon Erfahrung?

Ich find Ärzte super, beste Comedians ever
Orthopädie: Leben ohne Rückenschmerzen - ORTHOPÄDIE - FOCUS Online (http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/ruecken/therapie/tid-19141/orthopaedie-leben-ohne-rueckenschmerzen_aid_519111.html)
Das sind dann auch die die in 80% überflüssigerweise eine OP anstarten.

Vibrationen sind auch was tolles---naja egal hauptsache irgendeine Maschine verschreiben, das spart Zeit und streng selbst nicht an bei maximalem Umsatz.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vibrationsbedingtes_Vaso*****isches_Syndrom

:)
*kopfschüttel*
meine Empfehlungen per P.N.


P.S. -S.P.A.S.Ti.S.Ch- darf man hier scheints nicht schreiben-seltsam siehe link oben Vibrationsbedingtes Vaso*****isches

nihonto
20-07-2010, 15:19
Die Erklärung hört sich ziemlich daneben an. Was sollen denn das für Bänder sein? Dehnübungen alleine nützen wirklich wenig, die Muskeln auf der Vorderseite deines Körpers müssen sich wieder daran gewöhnen, über einen weiteren Bewegungsbereich zu arbeiten. Sitzt du viel?

... ich hätt' so ziemlich das gleiche wie Trinculo geschrieben. Habe den Eindruck, der Arzt weiß auch nicht wirklich, was da los ist. Falls möglich, such' Dir mal 'nen ausgewiesenen Rücken-Spezialisten (evtl. Uni-Klinik) oder sprich' wenigstens mal mit 'nem guten Physiotherapeuten.

Trinculo
20-07-2010, 15:25
Ich find Ärzte super, beste Comedians ever
Orthopädie: Leben ohne Rückenschmerzen - ORTHOPÄDIE - FOCUS Online (http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/ruecken/therapie/tid-19141/orthopaedie-leben-ohne-rueckenschmerzen_aid_519111.html)
Das sind dann auch die die in 80% überflüssigerweise eine OP anstarten.

Echt grausam. Ja, genau, noch mehr Bauchtraining machen ... am besten Crunches :rolleyes:

Zwiebelfisch
20-07-2010, 15:29
Echt grausam. Ja, genau, noch mehr Bauchtraining machen ... am besten Crunches :rolleyes:

:D:ups:

Trinculo
20-07-2010, 15:46
Das muss man sich wirklich auf der Netzhaut zergehen lassen ...


„Rückenkranke nutzen die Kraft ihrer Bänder und Muskeln zu wenig“, sagt Reinhardt.


Mediziner schätzen, dass 90 Prozent der akuten Rückenprobleme durch Muskelverspannungen entstehen.


Ein kompliziertes Geflecht aus etwa 300 Muskeln sowie unzähligen Bändern und Sehnen verspannt die 34 Wirbel des Rückgrats untereinander wie die Takelage eines Segelschiffs.


Fett verdrängt die Muskulatur an den Wirbeln.


Auf welche Weise man seine Muskeln stählt, ist im Grunde egal. Eine Studie mit Bremer Hafenarbeitern zeigte, dass Krafttraining im Fitness-Studio einer Wirbelsäulengymnastik ebenbürtig ist.

Und am bezeichnendsten:


Sobald der Schmerz wieder aufflammt, weil er sich in seinem stressigen Job überfordert, absolviert er seine erlernten Dehn- und Entspannungsübungen. Er weiß: „Ich muss immer dranbleiben.“

Zwiebelfisch
21-07-2010, 06:57
Das muss man sich wirklich auf der Netzhaut zergehen lassen ...











Und am bezeichnendsten:
und interessant eben, dass es zumindest nach denen nicht um "Schwache" Muskeln geht sondern eher um einen zu hohen Tonus. Ich kenne da eine Richtung die an solchen Sachen wunderbar arbeitet :D

Trinculo
21-07-2010, 07:37
Ja, einerseits wird die Kraft der Muskeln nicht ausreichend genutzt, andererseits haben sie einen zu hohen Tonus :p

Kein Wunder, wenn man mit "Takelage" arbeitet ...

GeeHot
21-07-2010, 07:49
Ich empfehle immer das gleiche :)

Schmerztherapie - Rückenschmerz, Meniskusschmerz , Kopfschmerz, Ischalgie durch Beweglickeitstraining (http://www.holistische-medizin.info/packi_uebung.html)

Die Packi Methode wurde damals (vor Liebscher-Bracht Chi-Kung) bei der EWTO als Druckpunktbehandlung unterrichtet. Wusste nicht das es dazu auch Übungen gibt. Wie sehen die Übungen aus - ähnlich Feldenkrais?

Trinculo
21-07-2010, 08:56
Die Packi Methode wurde damals (vor Liebscher-Bracht Chi-Kung) bei der EWTO als Druckpunktbehandlung unterrichtet. Wusste nicht das es dazu auch Übungen gibt. Wie sehen die Übungen aus - ähnlich Feldenkrais?

Das ist eine ziemliche Verzerrung der Methode. Die Druckpunktbehandlung ist keine dauerhafte Therapie, sondern dient nur dazu, permanent verspannte Muskeln zu entspannen. Die Idee ist aber nicht, das bei Bedarf einfach endlos zu wiederholen. An unzugänglichen Stellen kommt statt des Drückens oft auch die Injektion eines Lokalanästhetikums zur Anwendung.

Die eigentlichen Übungen bestehen darin, den Muskel daran zu gewöhnen, wieder über einen größeren Bewegungsbereich zu arbeiten. Im Wesentlichen könnte man sagen, der Muskel wird unter Belastung gedehnt - nie passiv. Ausführlicheres zum Thema Rückenschmerz hier:

Wissenschaft (http://www.biokinematik.de/html/Inhalt/Bandscheibe/Der%20Kreuzschmerz.html)

Primo
21-07-2010, 09:08
Wie sehen die Übungen aus - ähnlich Feldenkrais?

Das sind Meridianübungen bzw. Dehnübungen wie man sie u.a. im Shiatsu findet.


Gruss

kanken
21-07-2010, 09:11
Hi Trinculo,

in dem Artikel von Packi steht sehr viel Wahrheit drin, die die manuelle Medizin so auch lehrt.
In einem hat er jedoch unrecht: Es gibt Lähmungen, die durch einen Bandscheibenprolaps hervorgerufen werden können!!! Wenn der Nucleus pulposus nahezu komplett austritt und den Nerven maximal komprimiert (kann man im CT/MRT sehr gut sehen), dann muss das operiert werden, da man sonst auf Dauer z.B. inkontinent bleibt. Solche Lähmungserscheinungen gehen häufig auch mit dtl. geringeren Schmerzen einher. Er hat jedoch Recht, dass heutzutage viel viel zu oft das Messer gewetzt wird.
Gute Bewegungstherapie /-schulung ist das A und O, nur wollen Patienten heutzutage oft lieber, dass sie von außen gesund gemacht werden...

Grüße

Kanken

Trinculo
21-07-2010, 09:17
Ich habe mit Packis Methode sehr gute Erfahrungen gemacht, glaube aber auch, dass er alles ZU SEHR auf einen Blickwinkel verengt, siehe z.B. seine Ansichten zu Asthma o.ä.

Trinculo
21-07-2010, 09:21
Das sind Meridianübungen bzw. Dehnübungen wie man sie u.a. im Shiatsu findet.

Meridiane kommen bei Packi nicht vor. Ich kenne mich mit Shiatsu nicht aus, aber alle Dehnübungen, die ich dort gesehen habe, arbeiten mit entspannter Dehnung. Das ist etwas, was Packi zu 100% ablehnt.

GeeHot
21-07-2010, 09:26
Meridiane kommen bei Packi nicht vor. Ich kenne mich mit Shiatsu nicht aus, aber alle Dehnübungen, die ich dort gesehen habe, arbeiten mit entspannter Dehnung. Das ist etwas, was Packi zu 100% ablehnt.

Kannst Du da ein Beispiel geben wie eine Dehnübung aussieht?

Wobei mein Doc ja eigentlich der Meinung ist, dass ich auf Dehnübungen verzichten sollte. Um eben meine eh schon ausgeleierte Muskulatur nicht zusätzlich auszuleiern. Er setzt mehr auf Kräftigung.

Trinculo
21-07-2010, 09:34
Kannst Du da ein Beispiel geben wie eine Dehnübung aussieht?

Wobei mein Doc ja eigentlich der Meinung ist, dass ich auf Dehnübungen verzichten sollte. Um eben meine eh schon ausgeleierte Muskulatur nicht zusätzlich auszuleiern. Er setzt mehr auf Kräftigung.

Nimm die Rückneigeübung. Da arbeitet die Vorderseite des Körpers permanent, um den Körper in der Luft zu halten, und sie wird gleichzeitig "verlängert".

Muskeln können nicht ausleiern, das ist Quatsch. Das mit der Kräftigung ist bedingt richtig: bei Packi werden die Muskeln in anderen Arbeitsbereichen gekräftigt, nämlich im "verlängerten" Zustand. Findet dies nicht statt, versuchen sie immer, im vertrauten ("verkürzten") Bereich (Oberkörper nach vorne gekrümmt) zu bleiben, wehren sich gegen eine entspannte, aufrechte Haltung und üben eine ständige Belastung auf die Muskeln der Rückseite des Körper aus.

Aber die Kräftigung à la Takelage ist völliger Quatsch. Das würde heißen, der Körper hält sich aufrecht, indem die Muskeln an der Vorder- und Rückseite jeweils gleichzeitig maximal ziehen. Willkommen Verspannung :) Man kann die Muskeln auf beiden Seiten nicht "genau gleich stark" machen, wie soll das gehen? Was ist, wenn man die Bauchmuskeln trainiert, und sie ein winziges bisschen stärker geworden sind, als der Rücken? Trainiert man dann wieder Rücken, bis man den Bauch überholt? Dann wieder Bauch ... ad nauseam? Da wird sich nie ein Gleichgewicht einstellen. Die Bauchmuskeln müssen lernen, ihre Verkürzung zu verlassen, dann können Vorder- und Rückseite bei maximaler Entspannung/minimaler Anspannung mühelos den Körper im Lot halten.

GeeHot
21-07-2010, 09:45
Nimm die Rückneigeübung. Da arbeitet die Vorderseite des Körpers permanent, um den Körper in der Luft zu halten, und sie wird gleichzeitig "verlängert".

Muskeln können nicht ausleiern, das ist Quatsch. Das mit der Kräftigung ist bedingt richtig: bei Packi werden die Muskeln in anderen Arbeitsbereichen gekräftigt, nämlich im "verlängerten" Zustand. Findet dies nicht statt, versuchen sie immer, im vertrauten ("verkürzten") Bereich (Oberkörper nach vorne gekrümmt) zu bleiben, wehren sich gegen eine entspannte, aufrechte Haltung und üben eine ständige Belastung auf die Muskeln der Rückseite des Körper aus.

Aber die Kräftigung à la Takelage ist völliger Quatsch. Das würde heißen, der Körper hält sich aufrecht, indem die Muskeln an der Vorder- und Rückseite jeweils gleichzeitig maximal ziehen. Willkommen Verspannung :) Man kann die Muskeln auf beiden Seiten nicht "genau gleich stark" machen, wie soll das gehen? Was ist, wenn man die Bauchmuskeln trainiert, und sie ein winziges bisschen stärker geworden sind, als der Rücken? Trainiert man dann wieder Rücken, bis man den Bauch überholt? Dann wieder Bauch ... ad nauseam? Da wird sich nie ein Gleichgewicht einstellen. Die Bauchmuskeln müssen lernen, ihre Verkürzung zu verlassen, dann können Vorder- und Rückseite bei maximaler Entspannung/minimaler Anspannung mühelos den Körper im Lot halten.

Meinst Du etwa jene Übung?
http://www.muskelfunktionstherapie.de/images/stories/rueckneige_uebung_packi_biokinematik.jpg

Zwiebelfisch
21-07-2010, 09:57
Nimm die Rückneigeübung. Da arbeitet die Vorderseite des Körpers permanent, um den Körper in der Luft zu halten, und sie wird gleichzeitig "verlängert".

Muskeln können nicht ausleiern, das ist Quatsch. Das mit der Kräftigung ist bedingt richtig: bei Packi werden die Muskeln in anderen Arbeitsbereichen gekräftigt, nämlich im "verlängerten" Zustand. Findet dies nicht statt, versuchen sie immer, im vertrauten ("verkürzten") Bereich (Oberkörper nach vorne gekrümmt) zu bleiben, wehren sich gegen eine entspannte, aufrechte Haltung und üben eine ständige Belastung auf die Muskeln der Rückseite des Körper aus.

Aber die Kräftigung à la Takelage ist völliger Quatsch. Das würde heißen, der Körper hält sich aufrecht, indem die Muskeln an der Vorder- und Rückseite jeweils gleichzeitig maximal ziehen. Willkommen Verspannung :) Man kann die Muskeln auf beiden Seiten nicht "genau gleich stark" machen, wie soll das gehen? Was ist, wenn man die Bauchmuskeln trainiert, und sie ein winziges bisschen stärker geworden sind, als der Rücken? Trainiert man dann wieder Rücken, bis man den Bauch überholt? Dann wieder Bauch ... ad nauseam? Da wird sich nie ein Gleichgewicht einstellen. Die Bauchmuskeln müssen lernen, ihre Verkürzung zu verlassen, dann können Vorder- und Rückseite bei maximaler Entspannung/minimaler Anspannung mühelos den Körper im Lot halten.

Die Frage die sich mir automatisch stellt - hab gerade so eine Diskussion in der Hinterhand - : Inwieweit kann ich im Körper überhaupt durch "Übungen" ein Gleichgewicht erzeugen? Vor allem, wenn alltägliche Bewegungsmuster unberücksichtigt bleiben und die Menschen sich 1 Stunde bei Übungen gut und die restlichen aktiven 11 Stunden am Tag kacke bewegen.

Mal als Einblick aus unserer und irgendwo ähnlichen Methoden. Spannungsmuster/Tonus wird aus den entsprechenden Strukturen genommen. Interessanterweise und das ist meine persönliche Erfahrung lassen sich Strukturen durch manuelles Arbeiten sehr viel einfacher und unkomplizierter und sichtbar lösen als durch jeder Form der "Selbst-Dehnung". Einen ähnlichen Effekt erzielt man durch eigenes Arbeiten sicher auch ....aber nach Jahren intensiven Arbeitens! Dass auch hier nicht Ende ist und dass es sinnvoll ist dann Bewegungsmuster anzugehen ist klar und notwendig. Es gibt aber einige Probleme überhaupt irgendwas ohne manuelle Hilfe zu lösen, wenn die Stukturen arg "verklebt" sind.

Hier ein interessantes Video dazu
Bitte aufpassen es kommen Leichenteile vor und es ist auf english.
YouTube - Gil Hedley: Fascia and stretching: The Fuzz Speech (http://www.youtube.com/watch?v=_FtSP-tkSug)

Also meine Idealwelt gibt folgenden Weg vor.
(bei Schmerzen)
Schmerztherapie - manuelle Arbeit durch den gesamten Körper (zB Senmotic blue) - Arbeit an Bewegungsmustern - gut ists :))
Gerne in Kombination und zeitgleich.

Andere Wege sind natürlich auch akzeptiert, wenns denn funktioniert.

Trinculo
21-07-2010, 10:03
Die Frage die sich mir automatisch stellt - hab gerade so eine Diskussion in der Hinterhand - : Inwieweit kann ich im Körper überhaupt durch "Übungen" ein Gleichgewicht erzeugen? Kann er ja nicht :)


Mal als Einblick aus unserer und irgendwo ähnlichen Methoden. Spannungsmuster/Tonus wird aus den entsprechenden Strukturen genommen. Wieist denn der Tonus in die Strukturen gekommen? Und wie verhindert man, nachdem er einmal entfernt ist, dass er wiederkommt ;)?


Meinst Du etwa jene Übung?
http://www.muskelfunktionstherapie.de/images/stories/rueckneige_uebung_packi_biokinematik.jpg
Ja, wobei der Zwiebelfisch schon recht hat: so einfach ist es auch wieder nicht, sie anhand der Beschreibung hinzukriegen :)

Zwiebelfisch
21-07-2010, 10:26
Wieist denn der Tonus in die Strukturen gekommen? Und wie verhindert man, nachdem er einmal entfernt ist, dass er wiederkommt ;)?




Hi Tri :)

war oben etwas kurz:
Verklebungen unter anderem so wie im Fuzz Video beschrieben.

Tonus durch äußere Einwirkungen, sprich falsche Bewegungsmuster. ZB Körper ist nicht im Lot, Muskulatur muss über die Maße arbeiten. Oder wenn Menschen fest in einer Position stehen (meist auf einem Bein) um die Position zu halten müssen ständig die gleichen Muskeln arbeiten. idealerweise ist Stehen aber ein recht dynamischer Prozess, wo viele Muskeln genutzt werden, nicht ständig dieselben. (Nur ums mal ganz plakativ zu halten, sicher ist da vielviel mehr)

Hoher Tonus und einseitige Belastung wirken sich aber nun wieder auf Faszienstrukturen aus.
A) Hoher Tonus und falsche Bewegungseffizienz führen dazu, dass zB eine ganze Muskelgruppe arbeitet, wenn eigentlich eben nicht alle arbeiten müssten. Das bedeutet weniger Gleiten der Muskeln übereinander, das bedeutet schlechterer Transport der Lymphe. Ein in diesem dann "stehenden Gewässer" enthaltenes Enzym sorgt dann wieder für ein "Verkleben" benachbarter Faszien.
B) Einseitige Belastung fürt dazu, dass der Körper die Struktur von Faszien von elastisch/gleitend auf fester und derber umstellt, um die Belastung "zu halten". Strukturen sind damit natürlich weniger flexibel was zu A) führt unter anderem. usw


Wie dus verhinderst? Indem du den Körper flexibel nutzt. Also möglichst viele verschiedenen Belastungen. Und eben in deinen Alltagsbewegungsmustern so arbeitest, dass du nur den Tonus benötigst der notwendig ist. ISt etwas schwer so schriftlich zu beschreiben aus dem Stehgreif. Bewegungen optimiere, dass möglichst wenig "Kraft" erforderlich ist und möglichst viel Bewegung innerhalb des Körpers zugelassen wird.

Wenn die Leute mal vernünftig Laufen und Gehen würden wäre das schon viel. Hier werden Strukturen normalerweise ständig passiv und aktiv gedehnt und "lockergeschüttel". Wenn ich aber von 100% vielelicht mal 10% Bewegungsradius und Mobilität nutze, dann trägt dass nicht gerade dazu bei sich freier zu Bewegen und einem erhöhten Tonus entgegenzuwirken.

Beispiel:
Arme Bewegen sich nicht beim Gehen.(Schwingen)
Der normalo meint "ich mache ja nix"
tatsächlich hält er aber eine Bewegung, die frei durch kontralaterale Bewegungen entsteht würden, zurück. Dieses Zurückhalten erfordert Muskeltonus. Das wird ein Muster. Nach gewisser Zeit spiegelt sich das Muster anatomisch wider.

ups, mehr als ich schreiben wollte :)
der Eifer :D

Vindur
27-07-2010, 23:35
Was Ärzte häufig für Idioten sind.

Was mir gerade so einfällt:
1. Soft Tissue Work/Foam Roller: Eine Art Massage mit einer Pilatesrolle oder einem Tennisball
2. Dehnübungen statisch und vor allem auch dynamisch
3. Kreuzheben und Kniebeugen: zeigt dem Rücken wie er sich richtig verhalten muss
4. Kurze Pausen beim Arbeiten, paar Meter zum Schrank gehen, Wasser trinken, weitermachen
5. Haltung beim Sitzen verbessern

Mit diesem ganzen "Muskeln müssen gleich stark sein...muskuläre Dysbalancen blabla" würde ich aufpassen. Das ein Teil eines Paares stärker ist, stellt kein Problem dar, so lange es sich um das Ergebnis von funktionalen Bewegungen handelt.

Wenn du Fragen zu einer meiner Ideen hast, meld dich einfach.

va+an
28-07-2010, 07:48
3. Kreuzheben und Kniebeugen: zeigt dem Rücken wie er sich richtig verhalten muss


Auch hier machen viele Fehler!
Die meisten Menschen können nicht einmal richtig einen Gegenstand vom Boden aufheben, dann möchtest du das sie gleich mit Gewichten arbeiten?? :ups:

Luggage
28-07-2010, 08:03
Kreuzheben und Kniebeugen sind nur bei ausreichend vorgekräftigter Muskualtur und guter Technik/Koordination zu empfehlen. Das Problem an den Dingern ist auch, dass der Rückenstrecker nur statisch belastet wird, er wird zwar gekräftigt, aber nicht innerviert, ebenso wenig die vielen kleinen Muskeln, die die Wirbelsäule umschließen und verbinden. Die sind aber wichtig für einen starken Kern und einen schmerzfreien Rücken.

Ich habe seit ca. einem Jahr recht starke LWS-Schmerzen, in etwa so wie der Threadersteller. Ich war zu Beginn der Schmerzen gut im Training und hab bei Kniebeugen und KH schwere Lasten bewegt (durchaus >100kg bei langsamer Ausführung). Mein Rücken war also ansich stark, aber die Probleme haben sich dennoch eingestellt - wegen des vorallem statischen Trainings der Rückenstrecker!

Ich habe seit dem viel rumexperimentiert - KK, Krafttraining nach verschiedenen Schulen, Physiotherapie und viel Yoga verschiedener Stilrichtungen. Vorallem letzteres ist aber nicht geeignet, wenn schon Probleme da sind, vorallem die Vorbeugen überlasten die Rückenstrecker, erstrecht, wenn das Becken festsitzt und die Hüftöffnung schlecht ist. Deswegen habe ich auch meine Zweifel, was Pilates angeht, aber damit kenne ich mich nicht genügend aus. Ich denke jedenfallls, dass Yoga und Verwandte bei akuten Problemen nicht geeignet sind, sondern nur als präventive Maßnahmen und nach Abklingen der Probleme geeignet sind (dann aber top!).

Das einzige, was wirklich hilft, ist Krafttraining im Fitnessstudio für den ganzen Körper, das auf propriozeptive Übungen ausgerichtet ist - d.h. alles möglichst vielgelenkig und wacklig (möglichst barfuß auf Aerosteps und anderen wackligen Untergründen), koordinativ anspruchsvoll und immer über die ganze ROM. Der Rücken selbst muss dabei unbedingt auch dynamisch belastet werden, ganz besonders sind auch Rotationen wichtig.

Das ist ein Bisschen heikel, weil bei Bandscheiben-Schäden dynamische Belastung des Rückens und Rotation Gift sind. Da der Doc die aber ja ausgeschlossen hat, kann ich dazu nur raten!

d.h. Hyperextension mit Aufrollen (also nicht mit geradem Rücken runter), oben leicht überstrecken (max ROM!) und am Ende abwechselnd zur Seite rotieren und kurz halten. Physioballcrunches, bei denen die LWS abwechselnd zu in beide Richtungen geflext wird. Physioball-Russian-Twists mit nem Medizinball zwischen den Händen. Einbeinige Kniebeuge mit nem Med.Ball in den Händen, der unten zum Standfuß und oben diagonal zur anderen Seite hochgeführt wird (am besten Barfuß auf nem Aerostep). Romanian-Deadlifts, Barfuß auf nem wackligen Untergrund, ein Bein nach hinten hochstrecken wie bei der Standwaage oder zumindest nur ne dynamische Standwaage. Verschiedene Cablechops mit Rumpfrotation und wackligem Untergrund usw.

Dabei nimmt man nie viel Gewicht, arbeitet bei ca 15WDH/Satz und sorgsamer, schwungfreier Ausführung. Und solche Sachen helfen, ganz sicher! Nach 4 Wochen 2-3 Einheiten/Woche sind die Schmerzen entweder fast weg oder sie liegen an was anderem, bzw. die Bandscheiben lassen vllt doch nicht solche Übungen zu.

GeeHot
28-07-2010, 08:22
Nun ist eine Woche rum, seit dem ich diesen Thread gestartet habe. Was ist in dieser Zeit geschehen?

Nun zunächst bin ich Schmerzmäßig durch die Hölle gegangen, ich konnte weder liegen noch 2 Min. sitzen - stehen war die einzige Möglichkeit der Erleichterung. In meiner "Verzweiflung" habe ich mir Ibuprofen und Voltaren (geschluckt und geschmiert) reingezogen - ohne Linderung geschweige Besserung erwirkt zu haben.

Dann habe ich aktiv was unternommen:

Als erstes habe ich durch eine Feldenkraisübung (http://www.youtube.com/watch?v=gMIxfCSoLX4)versucht meine Mobilität einigermaßen wiederherzustellen. Was mir auch bis zu einem gewissen Grad gelang.

Nach einer kurzen Aufwärmphase habe ich dann mit Pilatesübungen mein Powerhouse (Anspannen der unteren Bauchmuskeln im liegen) und langsame Rumpfbeugen (Knie angewinkelt anheben die LWS am Boden liegend) die Spannung in meinem Bauch aufgebaut.

Erstaunlich das ich beim tiefen einziehen des Bauches (unterer Bereich) das gefühl hatte meine LWS nach hinten rauszudrücken - dieses gefühl war sogar auf irgendeinerweise angenehm.

Nach diesen Übungen war ich zwar nicht 100% "geradegebogen" hatte aber weniger schmerzen und das Aufstehen war keine allzugroße Quelerei mehr.

Ich habe das zu meiner täglichen Routine gemacht, eine gute Übungsreihe (http://www.youtube.com/watch?v=u0BLxSY2L3Y)habe ich im Netz gefunden - einfach super. Ich mache die 4x täglich und bin nun seit 3 Tagen zu 90% Schmerzfrei.

Ich hoffe meine Erfahrung kann dem einen oder anderen weiterhelfen.

P.S.: Ich habe in dieser Zeit auf Rückendehnübungen verzichtet.

Luggage
28-07-2010, 08:39
Einziehen des Unterbauches vorallem mittels des Transversus kippt das Becken nach vorne, wodurch die LWS tatsächlich etwas begradigt wird (im Yoga ist das Udhiyana Bandha).

Die verlinkte Übungsreihe habe ich mal durchgezappt - ist nicht schlecht. Ich würde noch ein paar Sachen hinzu nehmen: Auf dem Rücken liegend, Beine angewinkelt, nur die Fersen auf dem Boden, Zehenspitzen hoch. Becken halb hoch heben und jetzt ganz isoliert nur das Becken soweit vor- und zurückklappen, wie es geht, ca. 20 mal, Pause, nochmal. Dann auf nem Physioball sitzen, einfach auf und ab dopsen. Dann bei jedem Runterkommen Becken abwechselnd nach vorne und nach hinten klappen, ohne den Torso zu bewegen. Dann das selbe seitlich, dann ohne zu wippen das Becken erst zur einen, dann zur andere Seite kreisen, wieder mit fixen Schultern (geht auch im Stehen). Dadurch werden die Bandscheiben massiert und Ernährt und die Muskulatur an der LWS und am Becken aktiviert.

Ich würde aber unbedingt zum beschrieben Training im Fitnessstudio raten! Langfristig müssen die Muskeln unbedingt gekräftig werden.

Trinculo
28-07-2010, 08:51
Das einzige, was wirklich hilft, ist Krafttraining im Fitnessstudio für den ganzen Körper, das auf propriozeptive Übungen ausgerichtet ist - d.h. alles möglichst vielgelenkig und wacklig (möglichst barfuß auf Aerosteps und anderen wackligen Untergründen), koordinativ anspruchsvoll und immer über die ganze ROM. Der Rücken selbst muss dabei unbedingt auch dynamisch belastet werden, ganz besonders sind auch Rotationen wichtig.

Ich hatte auch heftige Rückenschmerzen, unter anderem häufig Hexenschuss - aber geholfen hat etwas ganz anderes: Wiederherstellung des vollen Bewegungsspielraumes der Bauchmuskulatur à la Packi, und Schwerpunkt auf Vermeidung von Verkrampfungen/Anspannungen auf der Körpervorderseite. Seitdem keine Probleme mehr, jetzt arbeite ich am Hals-Kiefer-Kopfbereich ...

GeeHot
28-07-2010, 08:55
Einziehen des Unterbauches vorallem mittels des Transversus kippt das Becken nach vorne, wodurch die LWS tatsächlich etwas begradigt wird (im Yoga ist das Udhiyana Bandha).

Die verlinkte Übungsreihe habe ich mal durchgezappt - ist nicht schlecht. Ich würde noch ein paar Sachen hinzu nehmen: Auf dem Rücken liegend, Beine angewinkelt, nur die Fersen auf dem Boden, Zehenspitzen hoch. Becken halb hoch heben und jetzt ganz isoliert nur das Becken soweit vor- und zurückklappen, wie es geht, ca. 20 mal, Pause, nochmal. Dann auf nem Physioball sitzen, einfach auf und ab dopsen. Dann bei jedem Runterkommen Becken abwechselnd nach vorne und nach hinten klappen, ohne den Torso zu bewegen. Dann das selbe seitlich, dann ohne zu wippen das Becken erst zur einen, dann zur andere Seite kreisen, wieder mit fixen Schultern (geht auch im Stehen). Dadurch werden die Bandscheiben massiert und Ernährt und die Muskulatur an der LWS und am Becken aktiviert.

Ich würde aber unbedingt zum beschrieben Training im Fitnessstudio raten! Langfristig müssen die Muskeln unbedingt gekräftig werden.

Hört sich gut an. Aber wie gesagt, wenn man in einer so bescheidenen Verfassung war (wie ich vor einer Woche) ist es denk ich mal eine gute erste Maßnahme. Ich stimme Dir jedoch zu, das man langfristig gezieltes Krafttraining angehen muss um die stabilität zu sichern.

Mein hauptproblem war eigentlich immer, dass ich zu früh aufgegeben habe. Immer wenn ich schmerzen hatte, vermutlich bedingt durch eine falsche Übung oder fehlerhaften Ausführung, dachte ich immer ich leg mal eine Pause ein um nicht mehr Schaden anzurichten.

Diesmal habe ich auf Hauruck-Aktionen verzichtet und bewusst langsame aber dafür intensive Übungen für den Bauch gemacht. Trotz anfänglicher Schmerzen und kleinerer Rückschläge. Ich merke jedoch, dass ich tendenziell auf dem richtigen Weg bin.

Noch was positives hat sich eingestellt. Wenn ich in die Hocke ging, haben meine Knie immer geknackt - auch das hat sich fast um 95% verbessert.

Luggage
28-07-2010, 09:21
Ich hatte auch heftige Rückenschmerzen, unter anderem häufig Hexenschuss - aber geholfen hat etwas ganz anderes: Wiederherstellung des vollen Bewegungsspielraumes der Bauchmuskulatur à la Packi, und Schwerpunkt auf Vermeidung von Verkrampfungen/Anspannungen auf der Körpervorderseite. Seitdem keine Probleme mehr, jetzt arbeite ich am Hals-Kiefer-Kopfbereich ...
Ja, das Zeug klingt nicht schlecht. Ich erkenne da auch viel Yoga und einige meiner Kraftübungen drin wieder. Gerade Sachen, wie die Muskulatur auf ganzer Länge zu belasten und sozusagen unter Last zu dehnen (jaja, kein Stretching). Durch die antagonistische Hemmung wird dann ja auch immer eine Tonussenkung im Gegenspieler erreicht, wodurch der wiederum über eine größere ROM gestreckt werden kann. Deswegen hilft es ja auch, den Bauch zu trainieren um den Rücken zu entspannen.
z.B. der Physioballcrunch ist eine schöne Sache um gleichzeitig die Beckenmuskulatur zu mobilisieren und den Bauch über die ganze Länge arbeiten zu lassen (Crunch - Physioball | Movements | Core Knowledge | Core Performance (http://www.coreperformance.com/knowledge/movements/crunch-physioball.html)).

Verstegens Sachen kann ich allgemein nur empfehlen, um Schmerzen vorzubeugen, hier werden die genannten Prinzipien verfolgt. Z.B. ein Regenerationsset: Soothe Sore Muscles | Workouts | Core Knowledge | Core Performance (http://www.coreperformance.com/knowledge/workouts/soothe-sore-muscles.html)
Muskeln über die ganze Länge innervieren: A Better Warm-up | Workouts | Core Knowledge | Core Performance (http://www.coreperformance.com/knowledge/workouts/a-better-warm-up.html)

Trinculo
28-07-2010, 09:26
Gerade Sachen, wie die Muskulatur auf ganzer Länge zu belasten und sozusagen unter Last zu dehnen (jaja, kein Stretching).

Ich kenne mich da nicht mehr so aus, aber wahrscheinlich gibt es auch einen Fachbegriff für Dehnen unter Last, der das Wörtchen "Stretching" enthält, auch wenn Packi an die Decke geht :p Wie würde man denn das "fachmännisch" nennen?

Luggage
28-07-2010, 09:33
Ich kenne mich da nicht mehr so aus, aber wahrscheinlich gibt es auch einen Fachbegriff für Dehnen unter Last, der das Wörtchen "Stretching" enthält, auch wenn Packi an die Decke geht :p Wie würde man denn das "fachmännisch" nennen?
Fällt mir jetzt auch nix zu ein... Mars? :D

Vindur
28-07-2010, 23:11
Ich hab nicht gesagt, dass es darum geht Kreuzheben und Kniebeugen mit wettkampfmäßigen Lasten auszuführen.

Die Aufgabe der Körpermitte ist Stabilisierung und genau das trainieren diese Übungen.Zudem zeigt einem das Kreuzheben wie man etwas heben sollte und wie nicht.

Durch unseren sitzenden Lebenswandel sind die das Hüftgelenk umgebenden Muskeln verkürzt, was dazu führt, dass die Menschen ausweichen und lieber den Rücken rund machen, ein Zustand für den er nicht gemacht ist.

Der Schlüssel ist nicht seine Körpermitte beweglicher zu machen, sondern die Hüfte, wenn es um die Lendenwirbelsäule geht.

Wenn ich Knieschmerzen habe macht es auch keinen Sinn die Muskeln zu dehnen die am Knie beteiligt sind, das Problemgebiet sind die Hüfte und das Fussgelenk. Manche Teile des Körpers sollten mobil sein und andere stabil. Der Rücken sollte stabil sein.

Luggage
29-07-2010, 06:21
Um stabil sein zu können, muss der Rücken aber erstmal in seiner Gänze innerviert werden und das schafft man nicht mit rein statischen Übungen wie KH und Squats. Die dicken Rückenstrecker und der Trapezius arbeiten statisch und nehmen den vielen kleinen Muskeln an den Wirbeln die Arbeit weg. Entwickelt man die aber mal gezielt, holt man viel mehr Power aus der vorhandenen Muskelmasse heraus und schützt sich außerdem vor Schmerzen und Fehlhaltungen.

Außerdem darf man nicht vergessen, dass der Rücken eines aktiven Menschen oder Sportlers sich in allen Lebenslagen beugen, strecken, und stabilisieren muss - Entenpo und Kopf nach oben wie beim KH hilft da nicht weiter. Starke endogene Reize, wie sie zB beim Fußball, Ringen oder oder oder auf den Kern und Rücken einwirken sind nur durch eine geschulte Propriozeption durch die Muskulatur abfangbar und die entwickelt man nicht mittels der klassischen Grundübungen. Was glaubt ihr, was Weltklassefußballer so trainieren, um Leistungsfähig zu sein und sich vor Verletzungen im Spiel zu schützen? Ganz vorwiegend Sachen wie aus Mark Verstegens Programmen, wie ich sie hier vorgestellt haben und nicht die Grundübungen. Die sind gut um Masse und Ganzkörper-Maxkraft aufzubauen und ein schützendes Muskelkorsett zu entwickeln. Die Propriozeption und Koordination, die man aber braucht, um gesund zu leben und verletzungssicher Sport treiben zu können bekommt man davon nicht.

Der Schlüssel ist nicht nur die Hüfte beweglicher zu machen, sondern alles! Der gesamte Körper muss in seiner muskulären Feinabstimmung entwickelt werden und zwar mit möglichst vielfältigen Übungen, um sich optimal zu entwickeln. "Verkürzungen" gibt es ja physiologisch garnicht, ein Muskel wird nicht länger oder kürzer. Muskeln können verhärten, schlecht innerviert sein und unausgeglichen stark sein. "Verkürzungen" sind nur ein Symptom-Haufen aus Dysbalancen und neurologischen Deifziten (Dehnreflex, fehlende Innervierung). Um das zu beheben muss man vielfältige Übungen über die ganze ROM machen, und bei KH und Co bewegt sich nunmal am Rücken garnix, also nichtmal ansatzweiße über die ganze ROM. Es ist wichtig den Rücken multilateral zu flexen und in Rotation zu bringen, etwa auch mit Physioballrussiantwists und versch. Cablechops, damit die ganze Torsomuskulatur auch mal diagonal über die ganze ROM arbeiten kann. Nur so kann die eigtl. vorhandene Power auch in Zielanwendungen abgerufen werden, etwa einem Cross-Punch, einem Fußball-Tritt, einem Ringer-Ausheber oder einem Golfschwung. Und nur so bleibt der Rücken auch schmerzfrei. Wie gesagt, ich war gut im Training mit den Grundübungen (am Latzug, bei den Kniebeugen, beim KReuzheben - überall mehr als 100kg bewegt bei damal ca 75kg Körpergewicht) und bekam dennoch schlimme Schmerzen. Diese Sachen helfen nicht alleine.

Trinculo
29-07-2010, 07:47
Wie gesagt, ich war gut im Training mit den Grundübungen (am Latzug, bei den Kniebeugen, beim KReuzheben - überall mehr als 100kg bewegt bei damal ca 75kg Körpergewicht) und bekam dennoch schlimme Schmerzen. Diese Sachen helfen nicht alleine.

Kann ich bestätigen, beim schweren Kreuzheben hatte ich nie Probleme oder Schmerzen, sonst schon. An der Maximalkraft der großen Muskeln kann es nicht gelegen haben.

Zwiebelfisch
29-07-2010, 08:42
mhmm also mal ganz abseits der hier gezogegen Schlüsse.

Was mir immer wieder auffällt, ist eine ganz seltsame Abneigung mit Leuten zusammenzuarbeiten bzw. jemanden für seine Hilfe zu bezahlen.

Da doktorn viele lieber mit eigenen Übungen oder Onlinevideos, Übungsprogrammen und und und an sich selber herum.

Woran liegt das?
Also ich persönlich geh, wenn ich ein Problem hab, zu einem Experten und lass mich dort so lange auf den Weg bringen bis ich alleine fahrn kann. Und bezahl da auch gerne etwas für. Und ich hab auch keine Schwierigkeiten mir verschiedene Sachen anzusehen und dann meine eigenen Schlüsse zu ziehen.

Liegt es an der finanziellen "Ausstattung" einiger Kampfkünstler oder ist das hier so ein besonderer "Tick", der sich mir verschließt? Wirklich ganz ernst nachgefragt und unabhängig von der Methode die Ziel sein könnte.

Also hier wurden von Senmotic über Packi und Yoga alle möglichen Sachen genannt. Für mich persönlich wäre das Anreiz, mir solche Sachen unter professioneller Leitung mal anzusehen.

Hier läuft es aber wiedermal auf die Variante "mach die und die Übung" hinaus. Abgesehn davon, dass ich bezeifel, dass die "Übungen" langfristig zum Erfolg führt ohne neue Probleme zu schaffen - warum wird nicht auch hier Wert daruf gelegt sich nen qualifizierten Coach für den Anfang dazuzunehmen?

Ich mein ihr lernt Kampfkunst doch auch alle nicht von Videos und aus Büchern (hoffe ich zumindest)

Also woher kommt diese seltsame Einstellung, wenn es darum geht für sich und seinen Körper zu sorgen? Oder seit ihr finanziell so eng, dass es zu mehr nicht reicht und hier im Do It Yourself.Verfahren rangegangen werden MUSS?

keine Ironie oder so sondern wirklich ernsthaftes Interesse.

va+an
29-07-2010, 09:33
mhmm also mal ganz abseits der hier gezogegen Schlüsse.

Was mir immer wieder auffällt, ist eine ganz seltsame Abneigung mit Leuten zusammenzuarbeiten bzw. jemanden für seine Hilfe zu bezahlen.

Da doktorn viele lieber mit eigenen Übungen oder Onlinevideos, Übungsprogrammen und und und an sich selber herum.

Woran liegt das?
Also ich persönlich geh, wenn ich ein Problem hab, zu einem Experten und lass mich dort so lange auf den Weg bringen bis ich alleine fahrn kann. Und bezahl da auch gerne etwas für. Und ich hab auch keine Schwierigkeiten mir verschiedene Sachen anzusehen und dann meine eigenen Schlüsse zu ziehen.

Liegt es an der finanziellen "Ausstattung" einiger Kampfkünstler oder ist das hier so ein besonderer "Tick", der sich mir verschließt? Wirklich ganz ernst nachgefragt und unabhängig von der Methode die Ziel sein könnte.

Also hier wurden von Senmotic über Packi und Yoga alle möglichen Sachen genannt. Für mich persönlich wäre das Anreiz, mir solche Sachen unter professioneller Leitung mal anzusehen.

Hier läuft es aber wiedermal auf die Variante "mach die und die Übung" hinaus. Abgesehn davon, dass ich bezeifel, dass die "Übungen" langfristig zum Erfolg führt ohne neue Probleme zu schaffen - warum wird nicht auch hier Wert daruf gelegt sich nen qualifizierten Coach für den Anfang dazuzunehmen?

Ich mein ihr lernt Kampfkunst doch auch alle nicht von Videos und aus Büchern (hoffe ich zumindest)

Also woher kommt diese seltsame Einstellung, wenn es darum geht für sich und seinen Körper zu sorgen? Oder seit ihr finanziell so eng, dass es zu mehr nicht reicht und hier im Do It Yourself.Verfahren rangegangen werden MUSS?

keine Ironie oder so sondern wirklich ernsthaftes Interesse.


Jeder findet das, was er sucht.

Recht gebe ich dir,
schließlich gibt jeder für allemöglichen Schays Geld aus,
aber für sein "eigenes Haus" ist leider nicht die Bereitschaft da.
Wird sich auch nicht wirklich ändern, solange wir unser "KreditKarten"-GesundheitsSystem haben.

Da sollten sich manche wirklich mal Kopf drum machen,
wie sie die nächsten 50 - 70 Jahre weiterleben möchten,
wenn Sie jetzt nicht das Geld FÜR SICH investieren.
Beim Auto- und 'Hauskauf recherchieren die meisten besser ;)

nihonto
29-07-2010, 09:44
Was mir immer wieder auffällt, ist eine ganz seltsame Abneigung mit Leuten zusammenzuarbeiten bzw. jemanden für seine Hilfe zu bezahlen.

Da doktorn viele lieber mit eigenen Übungen oder Onlinevideos, Übungsprogrammen und und und an sich selber herum.

Woran liegt das?

1. Die meisten KK/KSler sind sehr jung und verfügen nur über wenig Geld (Schüler, Azubi, Student).

2. Grade weil die meisten sehr jung sind, sind auch ihre Körper i. A. noch sehr regenerationsfähig. Zudem liegen auch noch keine dauerhaften Schädigungen vor. Daher fehlt oft das Bewusstsein für die Relevanz von Gesundheit und körperlicher Integrität - es wird als "nebensächlich" empfunden.

3. Körperliche Probleme (Verletzung, Krankheit etc.) werden als "lästig" empfunden, während KK/KS als sinnvoll und erfüllend wahr genommen wird. Wofür gibt man also wohl lieber Geld aus;)?

4. Unsicherheit, welche "Methode" denn nun wirklich hilft. Schon in diesem Thread hat sich ein gewisser "Methodenstreit" gezeigt (Packi - Pro/Contra). Zudem sind den allermeisten "Normalos", die nicht im Physio-/Gesundheitsgewerbe arbeiten, die Methoden auch schlicht unbekannt - Ärzte klären einen ja i. A. nicht über verschiedene Ansätze und ihre Wirksamkeit auf:rolleyes:.
Und - last but not least - fehlt den meisten Menschen auch schlicht das nötige Fachwissen, um beurteilen zu können, welche Behandlungsmethode ihnen in ihrem ganz speziellen Fall denn nun auch hilft. Zumal, wenn einige der Behandlungsmethoden einen eher - hmmm - "esoterischen" Ansatz verfolgen.

5. Den meisten fehlt schlicht medizinisches Grundwissen. Wenn sie wüssten, welche Langzeitfolgen manche Verletzung haben kann, dann würden sie a) vorsichtiger sein und b) eher mal die Scheine zücken, wenn's im Kreuz zwickt.

Denke, da ist es nachvollziehbar, dass das Geld nicht sooo locker sitzt, oder;)?

Primo
29-07-2010, 09:47
Was mir immer wieder auffällt, ist eine ganz seltsame Abneigung mit Leuten zusammenzuarbeiten bzw. jemanden für seine Hilfe zu bezahlen.



Woran liegt das?



Weil entsprechende Behandlungen, sofern sie nicht von den Krankenkassen übernommen werden, für Ottonormalverbraucher sehr teuer (60-120 Euro die Std.) sind , und der Klient nicht die "Garantie" hat, das seine Beschwerden im Anschluss der Behandlung verschwunden sind ,nachdem er Hunderte oder Tausende von Euros ausgegeben hat.



Gruss

hashime
29-07-2010, 09:57
Die Skepsis rührt auch daher, dass klassische Orthopäden mit ihrem mechanischem Weltbild und null Einfühlungsvermögen meist mehr Schaden als Nutzen anrichten....

Nach dieser Erfahrung überlegt man sich, was ist die Alternative zu solchen "Spezialisten"? Und dann wirds schwierig, weil es ein ziemlich breites Feld an alternativen Methoden gibt....hier ist man auf Erfahrungen anderer angewiesen, weil auch viele Scharlatane unterwegs sind....und dann fragt man halt mal in einem Forum, googlet und Youtubed sich durch die Gegend, um schlauer zu werden ;)

Zwiebelfisch
29-07-2010, 10:33
Hi, danke für die kontruktiven Antworten.


4. Unsicherheit, welche "Methode" denn nun wirklich hilft. Schon in diesem Thread hat sich ein gewisser "Methodenstreit" gezeigt (Packi - Pro/Contra). Zudem sind den allermeisten "Normalos", die nicht im Physio-/Gesundheitsgewerbe arbeiten, die Methoden auch schlicht unbekannt - Ärzte klären einen ja i. A. nicht über verschiedene Ansätze und ihre Wirksamkeit auf.
Und - last but not least - fehlt den meisten Menschen auch schlicht das nötige Fachwissen, um beurteilen zu können, welche Behandlungsmethode ihnen in ihrem ganz speziellen Fall denn nun auch hilft. Zumal, wenn einige der Behandlungsmethoden einen eher - hmmm - "esoterischen" Ansatz verfolgen.

5. Den meisten fehlt schlicht medizinisches Grundwissen. Wenn sie wüssten, welche Langzeitfolgen manche Verletzung haben kann, dann würden sie a) vorsichtiger sein und b) eher mal die Scheine zücken, wenn's im Kreuz zwickt.

Denke, da ist es nachvollziehbar, dass das Geld nicht sooo locker sitzt, oder?


Da stimme ich dir zu.
Es gibt Methoden wie Sand am Meer und fast jeder sagt natürlich (Marketing) "Ich bin der beste"

Der Laie (häufig aber auch der vermeindliche "Experte") kann nich alles kennen und ohne den nötigen Hintergrund auch nicht "Reinschauen".

Bei vielen Methoden - uns mal mit eingeschlossen - kommt man auch nicht drumrum mal Geld in die Hand zu nehmen und es auszuprobieren. Erzählen kann man ja viel - obs hält was es verspricht merkt man eben praktisch.

Aber gerade weil das so ist, suche ich mir doch idealerweise eine Methode aus, die mir erstmal rein logisch oder vom Geschmack (bischen mehr Eso, bischen mehr Medi) zusagt. Und dann nehm ich doch jemanden an die Hand und lasse mir zeigen wies geht oder lasse jemanden an mir arbeiten.

In der Regel sollte ich doch recht schnell merken ob sich irgendwas tut oder nicht. Dass muss ja nicht bedeuten, dass das Problem gleich weg ist aber irgendein Effekt sollte erkennbar sein....wenn nicht dann eben was anderes probieren. So bahnt man sich doch in der Regel durch die KK seinen Weg zu SEINEM Stil. Gibt doch wohl wenige die ihr Leben lang nur eine Sache gemacht haben.

aber wie va+an schon schreibt
Viele Leute sind durch Werbung sehr auf Konsum von irgendwelchen "Produkten" getrimmt und haben gleichzeitig bei ihrer Gesundheit eine "All inclusive" Einstellung. Soll man dann plötzlich Geld in sich selbst investieren sieht man das garnicht ein und geht den Do-It-Yourself Weg.

....um dann Jahre später wieder wieder ganz toll und kostenfrei ein schickes Titangelenk und Reha-Maßnahmen zu bekommen...., weil eben niemand mal qualifizier "drübergeschaut" hat was man da so fabriziert.

Ist faszinierend
Besonders interessant: Wie kann es sein, dass eben besagte Junge Leute, die sich sportlich (hier KK) betätigen überhaupt schon solche Probleme haben? Was läuft da schief? Hat "Sport" aka "Muskeln aufbauen usw." doch nicht den gesundheitlichen Effekt? Sonst müsste der Sportler doch frei von solchen Problemen sein, die den Sofa-Lümmler sonst betreffen.....dem man an dieser Stelle dann zu mehr Sport rät.

Sehr seltsam alles.

:D

kanken
29-07-2010, 11:03
Hinzu kommt, dass sehr viele Leute nicht Willens sind, etwas für ihre Gesundheit zu tun! 10 kg abnehmen, 3-4 mal Sport/Rückenübunge machen? Geben sie mir doch lieber 'ne Spritze und schreiben mir ein paar Tabletten auf....

Wenn alle Patienten so Willens und interessiert wären wie die Leute, die hier schreiben :cool:

Grüße

Kanken

Trinculo
29-07-2010, 11:07
Weil entsprechende Behandlungen, sofern sie nicht von den Krankenkassen übernommen werden, für Ottonormalverbraucher sehr teuer (60-120 Euro die Std.) sind , und der Klient nicht die "Garantie" hat, das seine Beschwerden im Anschluss der Behandlung verschwunden sind ,nachdem er Hunderte oder Tausende von Euros ausgegeben hat.


Wollen wir doch diesen Aspekt nicht untergehen lassen ;) Solange andere Behandlungsformen bezahlt werden, haben diejenigen, die nicht erstattet werden, eben einen Nachteil. Eigentlich sollte es doch ein Leichtes sein, die Krankenkassen von den Erfolgen einer bestimmten Behandlungsmethode zu überzeugen, oder ;)?

Primo
29-07-2010, 11:18
Eigentlich sollte es doch ein Leichtes sein, die Krankenkassen von den Erfolgen einer bestimmten Behandlungsmethode zu überzeugen, oder ;)?

Dafür müsste es erstmal gross angelegte wissenschaftliche Studien geben die die Wirksamkeit von Therapiemethoden beweisen oder nicht beweisen.

Dies liegt jedoch in weiter Ferne.


Gruss

Zwiebelfisch
29-07-2010, 11:26
Naja, wie definierst du denn "Überzeugen"?
Lobbyarbeit und klinische Studien kosten einen Haufen Geld und Zeit.

Wenn auch so die Terminplaner voll sind kann man da getrost drauf verzichten.
Gibt ja immernoch genügend liquide Menschen in Deutschland und solche, denen Ihr Körper "was wert" ist.

In der Tat muss man dann aber noch viel mehr als als Krankenkassen-Profteur Qualität abliefern. Klienten die selber viel Geld zahlen und unzufrieden aus der Geschichte rausgehen empfehlen einen kaum weiter. Und natürlich werden auch keine "Kassenpatienten" weitergereicht vom Onkel Doc, wie es bei Methoden, die im Katalog der KrankenK stehen oft der Fall ist.

Ein erfolgreicher "Nicht-Krankenkassen"-Therapeut , der auf eine Sache spezialisiert ist, ist für mich persönlcih daher mit seinem Angebot immer interessanter als der Durchschnittstherapeut, der 25 verschiedene von der Kasse finanzierte Methoden im Bauchladen hat. Ich frag mich dann immer "Welche von den 25 ist denn nun die die funktioniert?"

:D

Nachtrag
Tri. was du ansprichst ist also höchstens ein Nachteil für die Praktizierenden.
Für den Klienten ist es so, dass Busfahrn natürlich günstiger ist als Porsche.
Ich sollte aber im Zweifel dann auch beim Bus keinen Prosche erwarten oder mich drüber beschweren. Wobei man auch mit nem guten Bus von A nach B kommen kann.
Möchte ich im Krankenhaus nach ganz anerkannten medizinischen Verfahren behandelt werden, brauche ich als Kassenpatient auch nicht davon ausgehen dass die Koripähe des Hauses an mir arbeitet.
Krankenkassen sollen eben eine Mindestversorgung abdecken. Will ich was besseres sollte ich mir im klaren sein, dass Spezialisten im Zweifel - wie in jeder Branche - etwas mehr verdienen.


und nocheiner :)

Herr Rösler möchte ja sowieso, dass alle erstmal in Vorkasse gehen bei Behandlungen und es dann bei der Kasse einreichen.
http://www.rp-online.de/wirtschaft/news/Arztrechnung-jetzt-auch-an-Kassenpatienten_aid_887439.html
Sollte das so kommen, wird die Argumentation was denn teuer ist und was nicht sowieso neu gestartet :)
Der ein oder andere wird schlucken was der Herr Doktor für "Hallo" sagen und eine Tablette verschreiben ohne den Patienten überhaupt mal angeschaut oder berührt zu haben so berechnet :)) Dagegen sind die ach so teuren Alternativmethoden ja preislich fast schon ein Witz, wenn man es alleine auf die zeit rechnet :)))

kanken
29-07-2010, 12:34
Der ein oder andere wird schlucken was der Herr Doktor für "Hallo" sagen und eine Tablette verschreiben ohne den Patienten überhaupt mal angeschaut oder berührt zu haben so berechnet :)) Dagegen sind die ach so teuren Alternativmethoden ja preislich fast schon ein Witz, wenn man es alleine auf die zeit rechnet :)))

Der Hausarzt: Ca. 35 Euro pro Quartal (NRW) und Patient, egal wie oft (oder wie lange) man ihn sieht, was er für Medikamente braucht etc.

Jetzt frag mal für was ein Handwerker kostet.....

Mein Heilpraktiker nimmt für 45 Minuten 65 Euro.

Lass uns jetzt bitte nicht die Bezahlungsdiskussion führen, gehört hier nicht hin.

Grüße

Kanken

va+an
29-07-2010, 12:57
Dafür müsste es erstmal gross angelegte wissenschaftliche Studien geben die die Wirksamkeit von Therapiemethoden beweisen oder nicht beweisen.
Dies liegt jedoch in weiter Ferne.

Gruss

Läuft meist dann doch darauf hinaus,
dass sich gewisse Menschen dann mehr oder weniger dafür/dagegen aussprechen.

Wer soll dann wem glauben?
Jeder versucht seine Methode als gut zu beweisen,
andere versuchen dieses zu widerlegen.

Helfen tut das, was der Mensch gerade braucht.

Ich selbst bin kein Freund von Homöopathie,
aber bei Bekannten hilft es. So.. wer hat nun Recht?


Die Skepsis rührt auch daher, dass klassische Orthopäden mit ihrem mechanischem Weltbild und null Einfühlungsvermögen meist mehr Schaden als Nutzen anrichten....

Das stimmt zwar, aber wenn man sich heutzutage nicht im Internet mal informiert, ist man selbst schuld.
Es gibt mannigfaltig an Methoden, die sehr sanft arbeiten.

Trinculo
29-07-2010, 13:06
D.h., manche Taijikurse werden von der AOK gefördert, weil es Studien zu deren Wirksamkeit gibt?

Luggage
29-07-2010, 14:24
Ich musste mir letztlich immer selbst helfen, daher auch meine selbsthilfe Tipps, die aus eigener Erfahrung und in Abstimmung mit viel Recherche und Literatur wirklich helfen. Ich war alleine mit meinen Knien bei 6 verschiedenen Ärzten. Mit Rücken, Knien und Schultern noch bei einigen Physiotherapeuten, hab mit Heilpraktikern und KK- wie Yoga- und Fitnesstrainern gesprochen. Letztlich half immer nur eigenes Bemühen, Recherche und Ausprobieren. Geld für teure Privatkliniken wie die von Packi etwa, habe ich nicht, besonders wenn man den zweifelhaften Erfolg solcher Konsultationen bedenkt.

Allerdings glaube ich nicht, dass eine Tendenz dazu besteht, sich selbst zu helfen. Im Gegenteil, die wenigsten sind bereit ein Leben lang für ihre Gesundheit zu trainieren (was aber notwendig ist, der menschliche Körper ist nunmal auf Bewegung ausgelegt). Jeder rennt sofort zum Arzt und verlangt von dem sofortige Abhilfe, am besten per Spritze, möglichst kurze Physiotherapie, lieber Massagen oder wenns sein mus OP. Aber Hauptsache schnell und selbst keine Arbeit machen.

Aber das einzige, was den Körper gesund hält, ist Training. Richtiges Training - d.h. nicht zu lasch, nicht zu selten, aber vorallem nicht zu hart und nicht zu oft und natürlich mit den richtigen Übungen. Die Grundübungen des Krafttrainings haben einiges für sich (vorallem was Muskelkorsett, Hormonproduktion und Energiesystem angeht), sind aber zunächstmal leistungsorientierte Übungen, die schnell überlasten und viele wichtige gesundheitliche Aspekte außer Acht lassen (hier schon ein paar mal aufgezählt).

Von anderen durchgeführte Sachen können unterstützen (Massagen, Faszienzeug, assisted Exercices usw), aber reichen niemals als einzige Maßnahme. Betrachtet gesundheitsorientiertes Krafttrainig als Körperhygiene - genauso wie die tägliche Dusche müsst ihr das selber erledigen und regelmäßig.

Zwiebelfisch
29-07-2010, 14:43
D.h., manche Taijikurse werden von der AOK gefördert, weil es Studien zu deren Wirksamkeit gibt?

ne weils "Masse" hat mittlerweile und weil man das in jedem Fitnesstudio und VHS Kurs bekommt. Bezeichnend ist, dass häufig Schulen, die wir hier unter KK Aspekten als "richtige" Taichi Stile bezeichnen würden, dann doch wieder nicht gezahlt werden. :) Schluffi VHS Kurs geht klar und Turnhallen Taichi sicher auch. HAst du einen hochdekorierten chin.Meister an der Hand, dann wirds schon fragwürdig. Yoga wird ebenso gezahlt. Beide Maßnahmen kann ich aber gutheißen und freu mich für die Leute.

Trotz Studien über negative Effekte werden aber auch so Sachen wie Nordic Stalking...pardon Walking gesponsert. Gleicher Grund, bei beschissenem Resultat.

Grundsatz scheint zu sein, dass man nicht "jeden Scheiß" bezahlen will. Machen aber viele Leute den "Scheiß" dann zahlt man es. Schließlich möchte man ja auch Kunden werben, die immer mehr auf so "Alternative" Sachen abgehn. Dabei orientiert man sich aber an Masse.

Ein paar zehntausend Stalker die man ziehn kann sind interessanter als hier ein paar Senmoticer, da ein paar Packis und so weiter. Trotzdem sind die Praxen dieser Leute voll ...und eben häufig voll mit Leuten, die all den "Umsonstkram" schon durch haben und wo er - genau - eben für umsonst war :))

Schaff einen Markt, schaffe Masse, dann wird es auch gezahlt. Akkupunktur wird auch erst übernommen seit massenweise Mediziner Instand-Akkupunktur anbieten. Dass das mit der hohen Kunst die viele TCMler schon vorher praktiziert haben und die auch heute zum Teil aus irgendwelchen Gründen nicht gezahlt werden nichts zu tun hat ist ja egal.

Anderer Markt anderes Beispiel
Der Süsstoff Stevia war für die Nutzung in Dtlnd und Eu verboten um Eu bauern erstmal Zeit und Gelegenheit zu geben das Zeug anzubauen. Viele Marktpolitsche Entscheidungen.

Und wenn ich mir die Kassenfuzzis anschaue oder manchmal die von den Berufsgenossenschaften und mir anhöre was die unter Ergonomie verkaufen usw. dann sind die, die den Tack angeben scheinbar die die mit am wenigsten Ahnung haben :)

Zwiebelfisch
29-07-2010, 14:55
@Luggage
ich finde du widersprichst dir ein wenig


Ich musste mir letztlich immer selbst helfen, daher auch meine selbsthilfe Tipps, die aus eigener Erfahrung und in Abstimmung mit viel Recherche und Literatur wirklich helfen. Ich war alleine mit meinen Knien bei 6 verschiedenen Ärzten. Mit Rücken, Knien und Schultern noch bei einigen Physiotherapeuten, hab mit Heilpraktikern und KK- wie Yoga- und Fitnesstrainern gesprochen. Letztlich half immer nur eigenes Bemühen, Recherche und Ausprobieren. Geld für teure Privatkliniken wie die von Packi etwa, habe ich nicht, besonders wenn man den zweifelhaften Erfolg solcher Konsultationen bedenkt.

Scheinbar suchst du eben doch Hilfe bei anderen. Wenn auch wenig erfolgreich.
Wenn du aber vermeindlich teure "Privatkliniken" oder Methoden von vorn herein ausschließt, dann solltest du bedenken, dass du eben nur in einem bestimmten Bereich suchst. Vor allem, wenn dein Fokus nur auf "teuer" liegt. Denn auch ein guter HP oder Yoga-Lehrer ist im Zweifel teurer als der Durchschnittsfuzzi.
Ob der Erfolg dort zweifelhaft ist, kannst du nicht wissen. Du kannst lediglich wissen, dass bisher die Dinge, die du eben nicht bezahlen musstest, scheinbar zweifelhaften Erfolg hatten.

Bitte bedenke immer: Methoden die nicht offiziell anerkannt sind und vielleicht auch noch teurer als der Restsind, können durchaus gut sein :) . Wenn es absolute Grütze ist und auchnoch teuer, dann bleibt soetwas nicht lange am Markt!

Ob DU jetzt genau das findest was du suchst, ist nochmal was anderes.

Aber wenn du bei allen diesen Methoden gleich zweifelhaften Erfolg suggerierst und zwar dir selbst, dann limitierst du deine Welt gewaltig.

Und Geld: hey auch hier limitierst du dich. Entweder du gibst dein Geld für was anderes aus, dann hast du nicht zuwenig Geld sondern schlicht andere Prioriäten. Das liegt dann aber an dir nicht an "teuren Methoden". Oder du hast generell "zuwenig Geld". Dann solltest du mal drüber nachdenken woran das liegt und was dran ändern statt dich damit abzufinden und dein Leben danach zu gestalten.

Ich kenne wenige Methoden, wo du nicht mit einmal auf den Jahresurlaub verzichten schon dicke dabei bist. Wo wir wieder bei den Prioritäten wärn.

Ich hab die Leute satt die immer "kein Geld" rumjammern, dann aber die Kohle für allen möglichen Kram ausgeben können. Urlaub, Flachbildfernseher, DVDs Kino, Saufen gehn, Klamotten, Kampfkunstlehrgänge, "Spielzeug" usw. Wenn das alles wichtiger ist, OK. Das Leben ist voller Wahlmöglichkeiten. Mit den Entscheidungen die man trifft muss man dann aber auch leben und sollte nich rumheulen. (sorry wenn ich dich jetzt in den falschen Topf geworfen haben sollte)

und
P.S.
Ja es ist absolut notwendig, dass du selber was machst. Aber mach dir den weg dahin doch nicht unnötig schwer und zeitauwendig und lass dir von jemandem den Weg erklären.

Wie gesagt dü würdest auch nicht auf die Idee kommen KK oder Yoga von Youtube und DVDs zu lernen....hoff ich zumindest ;)

GeeHot
29-07-2010, 15:37
Geld spielt bei mir eher eine sekundäre Rolle. Ich war schon bei diversen Ärzten und Orthopäden - von Ärzen wurde ich meist mit Schmerzmitteln vertröstet, gelegentlich erhielt ich Massagen verschrieben - deren Wirkung nur für kurze Zeit anhielt.

Nun ich finde es nicht schlecht Erfahrungswerte auszutauschen. Weil die Zeit und natürlich auch Geld hat keiner bis man wirklich die ideale Methode abgeklappert hat. Durch mein "Selbstexperiment" wollte ich anderen meinen Weg schildern - ob es was nutzt? Also bis jetzt merke ich stetige Verbesserung, mal schauen ob das so anhält.

Bei mir scheint es wirklich die schwache Bauchmuskulatur gewesen zu sein, welche höllische schmerzen und immobilität im LWS Bereich erzeugt hat.

Vindur
29-07-2010, 19:35
@Luggage:

Ich kenne diese vielen kleinen Muskeln an der Wirbelsäule nicht und hab sie auch noch nie gesehen in einem Anatomiebuch, wenn du da mehr weißt immer her damit.

Natürlich sind Kniebeugen und Kreuzheben kein komplettes Reha-Programm, aber sie können ein wertvoller Bestandteil davon sein.
Der positive Effekt den "Core-training" und diverse Rehaübungen haben liegt in der Regel nicht an der Kräftigung irgendwelcher Muskeln sondern daran, dass die Wirbelgelenke wie jedes andere Gelenk auch sich über einen Full ROM freuen.
Zur Dehnung meine ich, dass kaum jemand ernsthaft verkürzte Bauch-oder Rückenstreckermuskulatur hat aus dem von mir genannten Grund.
Das Problem das ich mit Reha-Training mit Swissballs usw. habe ist die mangelnde Praxisnähe. Sicher haben sie einen guten Effekt, aber der kommt nicht aus dem was man ursprünglich damit beabsichtigt.
Ich hab nichts gegen Körpermitteübungen die eine Bewegung der Wirbelsäule einschließen, aber was ich eben häufig sehe sind unfunktionale Rehaübungen die aus dem oben genannten Grund funktionieren, was man aber auch einfacher haben könnte.

Soll jetzt hier keine Riesendiskussion werden, will einfach nur klarstellen was mit meinem Post gemeint war.

Trinculo
29-07-2010, 20:33
Der positive Effekt den "Core-training" und diverse Rehaübungen haben liegt in der Regel nicht an der Kräftigung irgendwelcher Muskeln sondern daran, dass die Wirbelgelenke wie jedes andere Gelenk auch sich über einen Full ROM freuen.

Das ist doch bei Kniebeugen und Kreuzheben übrhaupt nicht gegeben?!

Vindur
29-07-2010, 22:24
Sag ich doch auch nicht.
Das war kein Argument für Kniebeugen und Kreuzheben, sondern meine Meinung zu üblichen Rehaübungen und Core-training.

Trinculo
29-07-2010, 23:08
Oops, Lesefehler :o

Luggage
30-07-2010, 09:54
@Luggage:

Ich kenne diese vielen kleinen Muskeln an der Wirbelsäule nicht und hab sie auch noch nie gesehen in einem Anatomiebuch, wenn du da mehr weißt immer her damit.

Hier zB: Muskeln des Rückens (http://www.medizinfo.de/ruecken/anatomie/muskeln.shtml)



Natürlich sind Kniebeugen und Kreuzheben kein komplettes Reha-Programm, aber sie können ein wertvoller Bestandteil davon sein.
Der positive Effekt den "Core-training" und diverse Rehaübungen haben liegt in der Regel nicht an der Kräftigung irgendwelcher Muskeln sondern daran, dass die Wirbelgelenke wie jedes andere Gelenk auch sich über einen Full ROM freuen.
Es geht nicht nur um Reha, es geht um Prävention und Leistungssteigerung. Wie gesagt, schau dir das Training von internationalen Fußballprofis an, die machen nicht oder kaum die Grundübungen, die arbeiten mit deutlich komplexeren Übungen, weil eben nur die die gesamte Muskulatur innervieren und stärken. Und auch nur das macht und hält gesund.



Zur Dehnung meine ich, dass kaum jemand ernsthaft verkürzte Bauch-oder Rückenstreckermuskulatur hat aus dem von mir genannten Grund.
Verstehe ich nicht. Erstens gibt es keine Verkürzungen im physiologischen Sinne und zweitens erkenne ich dein Argumen nicht - warum soll man keine "verkürzten" Bauchmuskeln haben?
Die meisten Leute, und erstrecht die, die die klassichen Pumperübungen machen, sind im Verhältnis Hüfte-Schultern total steif und unbeweglich. Das kommt u.a. vom ständigen stabil und gerade halte bei den diversen Übungen, eben auch KH und KB. Dadurch können sind die ganzen für Rotationen verantwortlichen Muskeln unterinnerviert und untertrainiert, bei realen Belastungen aber muss man ständig in alle Richtungen flexen. Solche Leute bekommen fast unweigerlich Rückenprobleme, von verminderter Leistung im Sport ganz zu schweigen. Nur wer Hüfte und Schultern "trennen" kann, kann zB nen effektiven Cross schlagen. Es gibt eben auch mehr, als nur den rectus abdominis...



Das Problem das ich mit Reha-Training mit Swissballs usw. habe ist die mangelnde Praxisnähe. Sicher haben sie einen guten Effekt, aber der kommt nicht aus dem was man ursprünglich damit beabsichtigt.
Ich hab nichts gegen Körpermitteübungen die eine Bewegung der Wirbelsäule einschließen, aber was ich eben häufig sehe sind unfunktionale Rehaübungen die aus dem oben genannten Grund funktionieren, was man aber auch einfacher haben könnte.
Entweder sprichst du von anderen Übungen, als ich, oder du verkennst ihren praktischen Gehalt. Schau dich mal bei Verstegen auf der Seite um, die habe ich ja jetzt oft genug verlinkt.

Luggage
30-07-2010, 10:04
@Luggage
ich finde du widersprichst dir ein wenig
Wo genau?



Scheinbar suchst du eben doch Hilfe bei anderen. Wenn auch wenig erfolgreich.
Habe ich das bestritten? Nein, ich nehme gerne Hilfe an - es gibt sie nur nicht in letzter Konsequenz muss man selbst ran.



Wenn du aber vermeindlich teure "Privatkliniken" oder Methoden von vorn herein ausschließt, dann solltest du bedenken, dass du eben nur in einem bestimmten Bereich suchst. Vor allem, wenn dein Fokus nur auf "teuer" liegt. Denn auch ein guter HP oder Yoga-Lehrer ist im Zweifel teurer als der Durchschnittsfuzzi.
[Quote]
Ob der Erfolg dort zweifelhaft ist, kannst du nicht wissen.
Danke, dass du zweifelhaft nochmal definierst ;)



Bitte bedenke immer: Methoden die nicht offiziell anerkannt sind und vielleicht auch noch teurer als der Restsind, können durchaus gut sein :) .
Mag sein, ich habe aber keine Möglichkeit es am eigenen Leibe zu testen, da ich kein Geld habe. Mein Überblick über die Methoden ist aber garnicht so schlecht, dank Jahrzehnten der Beschäftigung mit dem Thema. Ich kann freilich nichts ausschließen, was ich nicht wirklich probiert habe, aber ich kann doch ganz gute Prognosen stellen, aus meiner Erfahrungssituation heraus (zu der ja nicht nur Selbstversuche, sondern viele Gespräche und Recherche gehört).



Wenn es absolute Grütze ist und auchnoch teuer, dann bleibt soetwas nicht lange am Markt!

Genau, deswegen gibt es auch ausschließlich hochwertige Qualitätsprodukte :D Scientologie etwa hält sich nur, weil sie wirklich die Wahrheit predigen xD
Das ist Unsinn, es wirken am Markt weit mehr und mächtigere Mechanismen, als bloße Funktionalitätskriterien und rationale Kaufentscheidungen. Verblendung, Wunschdenken, Täuschung, Statusdenken...



Aber wenn du bei allen diesen Methoden gleich zweifelhaften Erfolg suggerierst und zwar dir selbst, dann limitierst du deine Welt gewaltig.
Vergleiche mal deine scharfsinnige Defintion oben: Alles ist zweifelhaft, solange ich es nicht versucht habe. Schlägst du ernstlich vor, ich solle einfach ALLES mal als erfolgreich einstufen, damit auch etwas davon eine Chance hat zu wirken?



Und Geld: hey auch hier limitierst du dich. Entweder du gibst dein Geld für was anderes aus, dann hast du nicht zuwenig Geld sondern schlicht andere Prioriäten. Das liegt dann aber an dir nicht an "teuren Methoden". Oder du hast generell "zuwenig Geld". Dann solltest du mal drüber nachdenken woran das liegt und was dran ändern statt dich damit abzufinden und dein Leben danach zu gestalten.

Ich studiere, in der Folge gibts hoffentlich irgendwann mal Geld auf meinem Konto. Derzeit ist da aber nicht mehr, als ich zwingend zum Leben brauche. Deine herablassende Ferndiagnose der Lebensumstände und Prioritäten dir fremder Menschen solltest du übrigens mal überdenken.



Ich kenne wenige Methoden, wo du nicht mit einmal auf den Jahresurlaub verzichten schon dicke dabei bist. Wo wir wieder bei den Prioritäten wärn.

Ich mache wenn überhaupt, dann nur Urlaub, der fast nichts kostet (wohnen bei Freunden etc.), meist garkeinen.



Ich hab die Leute satt die immer "kein Geld" rumjammern, dann aber die Kohle für allen möglichen Kram ausgeben können. Urlaub, Flachbildfernseher, DVDs Kino, Saufen gehn, Klamotten, Kampfkunstlehrgänge, "Spielzeug" usw. Wenn das alles wichtiger ist, OK. Das Leben ist voller Wahlmöglichkeiten. Mit den Entscheidungen die man trifft muss man dann aber auch leben und sollte nich rumheulen. (sorry wenn ich dich jetzt in den falschen Topf geworfen haben sollte)
Sehr hohes Ross, pass auf, der Boden ist weit und schmerzhaft hart.

va+an
30-07-2010, 10:16
Sehr hohes Ross, pass auf, der Boden ist weit und schmerzhaft hart.


Wieso?
Recht hat er!

Zwiebelfisch
30-07-2010, 12:25
Ich studiere, in der Folge gibts hoffentlich irgendwann mal Geld auf meinem Konto.

Sehr hohes Ross, pass auf, der Boden ist weit und schmerzhaft hart.

Ist aber nett hier oben, wollte dich nur mal einladen es doch auch mal zu probieren. Wenn man runterfällt klettert man einfach wieder hoch, das nennt man Lernen :) Da bin ich ganz optimistisch ;)

Apropo...Aus Studieren folgt nicht automatisch Geld...maximal ein Abschluß ;)
Ist eher eine Einstellungssache. Es gibt arme Akademiker genauso wie finanziell sehr erfolgreiche Studierende ;)

Zwiebelfisch
30-07-2010, 12:43
Es geht nicht nur um Reha, es geht um Prävention und Leistungssteigerung. Wie gesagt, schau dir das Training von internationalen Fußballprofis an, die machen nicht oder kaum die Grundübungen, die arbeiten mit deutlich komplexeren Übungen, weil eben nur die die gesamte Muskulatur innervieren und stärken. Und auch nur das macht und hält gesund.


naja ob das soooo gesund MACHT und HÄLT
Wie erkläre ich mir dann bei vollzeitbetreuten Profis solche Meldungen?

1. FC Köln - Die Bandscheibe! Lange Pause für Lukas Poldi Podolski, auch Novakovic fehlt - 1. FC KÖLN - Sport-Bild (http://sportbild.bild.de/SPORT/bundesliga/vereine/1-fc-koeln/2010/01/22/lukas-podolski/laengere-pause-nach-bandscheibenvorfall.html)

Fußball: Bandscheibenvorfall bei Lukas Podolski (http://www.shortnews.de/id/810280/Fussball-Bandscheibenvorfall-bei-Lukas-Podolski)

EM - News : Buffon an Bandscheibe operiert - 3 Monate Pause (http://www.weltfussball.de/news/em/_m45648_buffon-an-bandscheibe-operiert-3-monate-pause/)

Profiboxen: Kampf abgesagt - Vitali Klitschko an Bandscheibe operiert - Sport - Hamburger Abendblatt (http://www.abendblatt.de/sport/article489994/Vitali-Klitschko-an-Bandscheibe-operiert.html)

Australian Open: Tsonga schockt Nadal - Tennis - FOCUS Online (http://www.focus.de/sport/tennis/australian-open_aid_234830.html)

Bayern München: Klose und Sosa werden gegen Hannover 96 fehlen - Nachrichten Sport - WELT ONLINE (http://www.welt.de/sport/article1120999/Klose_und_Sosa_werden_gegen_Hannover_96_fehlen.htm l)

alles ein Ergebnis von 5 Minuten Google
Wenn du glaubst, dass Profis trotz Hi-Tech Schnickschnack und hohen Betreuergagen in der Vielzahl der Fälle bewegungstechnisch besser beraten sind, dann liegst du meiner Meinung nach falsch.

Im Gegenteil! Ich seh es eher so, dass Profis kurzzeitig auf Höchstleistung gedrillt werden und dabei langfristige Schäden in Kauf genommen werden (Millionengagen). Wie sonst erklären sich solche Artikel? Und es geht hier nicht um Sportverletzungen durch harten Einsatz oder so. Einem Menschen, der nur davon lebt sich zu bewegen dürften nach einhelliger "Training ist die Lösung/Muskel aufbauen ist der Weg"-Meinung solche Sachen niemals passieren. Wie willst du denn noch mehr betreut werden und Zeit für Bewegung haben als ein Profi??? Wenn nicht die ein Optimum dessen kriegen was "angesagt" ist, wer dann?

Zu glauben man müsse das auf den Privatmann umsetzten, was die Profis machen halte ich persönlich daher für falsch.

Lässt sich natürlich teuer und gut verkaufen, die Argumentation "Wenn selbst die Profis das machen" ist ja scheinbar auch hier verbreitet :D

T. Stoeppler
31-07-2010, 08:53
Man müsste dann als Gegenbeispiel anführen, wie viele Leistungssportler KEINE Beschwerden haben ;)

Bandscheibenprobleme können verschiedene Ursachen haben, u.A. gibt es Veranlagungen, die das Auftreten von Derangement (nach McKenzie) und Prolaps begünstigen, das liegt nicht immer nur an Fehlbelastung.

Was bei Leistungssportlern aber völlig normal ist, ist eben eine erhöhte Abnutzung. Aber dafür werden die ja auch bezahlt...

Bei eigentlich allen Wirbelsäulengeschichten muss man sich die jeweiligen Segmente rauspicken, wo das Problem liegt, und dort gezielt arbeiten.

Z.B. Bei sitzenden Tätigkeiten ist es gelegentlich ein blockiertes bzw minderbewegliches ISG und das führt dazu, dass ein Teil der physiologischen Bewegungskette fehlt. Das kompensiert der Körper relativ problemlos mit den anderen Teilen, bis eben zuviel Schaden entstanden ist.

Wenn man den Salat einmal hat, kann man sich in Schadensbegrenzung üben, die Physiologie weitestgehend wieder herstellen (insofern das überhaupt noch Sinn macht) und sich ein Bewegungsmuster aneignen, was das Problem nicht weiter verstärkt.

Gruss, Thomas

Nymphaea Alba
31-07-2010, 16:17
Man müsste dann als Gegenbeispiel anführen, wie viele Leistungssportler KEINE Beschwerden haben ;)

Bandscheibenprobleme können verschiedene Ursachen haben, u.A. gibt es Veranlagungen, die das Auftreten von Derangement (nach McKenzie) und Prolaps begünstigen, das liegt nicht immer nur an Fehlbelastung.

Was bei Leistungssportlern aber völlig normal ist, ist eben eine erhöhte Abnutzung. Aber dafür werden die ja auch bezahlt...

Bei eigentlich allen Wirbelsäulengeschichten muss man sich die jeweiligen Segmente rauspicken, wo das Problem liegt, und dort gezielt arbeiten.

Z.B. Bei sitzenden Tätigkeiten ist es gelegentlich ein blockiertes bzw minderbewegliches ISG und das führt dazu, dass ein Teil der physiologischen Bewegungskette fehlt. Das kompensiert der Körper relativ problemlos mit den anderen Teilen, bis eben zuviel Schaden entstanden ist.

Wenn man den Salat einmal hat, kann man sich in Schadensbegrenzung üben, die Physiologie weitestgehend wieder herstellen (insofern das überhaupt noch Sinn macht) und sich ein Bewegungsmuster aneignen, was das Problem nicht weiter verstärkt.

Gruss, Thomas

Schöne Zusammenfassung :halbyeaha

Zwiebelfisch
02-08-2010, 09:11
Man müsste dann als Gegenbeispiel anführen, wie viele Leistungssportler KEINE Beschwerden haben ;)



Nunja :)
Die Bandscheibengeschichte war nur exemplarisch und ein Schnellschuß bei Google.

Wenn wir das "Keine Beschwerden" auch auf die Zeit NACH der aktiven Karriere ausweiten und "Beschwerden" nicht nur auf Bandscheiben beschränken, dann halte ich deine Fragerichtung sogar für besser :)
Das macht die Trefferliste nämlich kleiner.

(Wobei du sicher weißt, dass eine Vielzahl von "Bandscheibendiagnosen" tatsächlich herzlich wenig mit den Bandscheiben zu tun haben - das aber nur so am Rande)

T. Stoeppler
03-08-2010, 14:30
(Wobei du sicher weißt, dass eine Vielzahl von "Bandscheibendiagnosen" tatsächlich herzlich wenig mit den Bandscheiben zu tun haben - das aber nur so am Rande)

Klar, es gibt Ärzte, die nicht richtig diagnostizieren und jemand mit akutem, im CT wunderhübsch diagnostizierten NPP kann seine Rückenschmerzen auch wegen einer Kiefergelenksfehlstellung haben.

Gruss, Thomas