Vollständige Version anzeigen : kua(?) und sein verhalten beim taiji
hi, ich wollte mal kurz eine frage zum kua(?) beim taiji loswerden.. wie verhält sich dieser muskel genau? ist er immer entspannt? oder hebt man das schambein in den standpositionen oder wenn schläge simuliert werden? und entspannt den bereich dann entsprechend wieder um seine position zu ändern? ich versuche eine form aus dem internet zu lernen :P und zu dem thema ist da leider nichts beschrieben, vllt. kann mir der ein oder andere ja einen tipp geben! vielen dank,
robert
Trinculo
28-07-2010, 13:45
Das Kua ist kein Muskel, sondern die Falte in zwischen Schambein und Beckenknochen.
GilesTCC
28-07-2010, 14:17
Eine gute Info aus dem Netz:
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What is "relaxing kua" in tai chi?
I have read at some places that if you dont relax your kua / pelvis you get knee pain. How does one exactly achieve this " opening pelvis" or "opening hip joints"?
Answer
Remember, this is a very short answer for a question that will require months of practice to properly understand.
It can be said that the kua are your hips. On the surface of the body the kua is the inguinal crease between the thigh and the pelvic area. Internally the kua is the ball and socket joint of the femur and the pelvis. Relaxing the kua requires flexibility, muscular development, and mindful practice. The flexibility can be achieved through stretches like butterflies, body bends and side splits. Muscular development can be achieved through silk reeling exercises. Mindful practice is trying to increase your awareness of the sensation in the area combined with proper coordination. This should all be done through the careful scrutiny of a qualified instructor, as there are MANY other structural principles at play here. If these principles are not adhered to, then you can injure yourself.
It is true that relaxing the kua can relieve pain in the knees through proper structure and release of tension, but the opposite also holds true. Relaxing the kua places a heavier burden on the muscles of the legs. If the muscles, and more importantly the tendons, are not conditioned properly, then relaxing the kua and sinking into a stance that is too low for beginners, may also cause injury.
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(und siehe das Unterstrichene bezüglich Videolernen)
Schöne Grüsse,
Giles
bluemonkey
29-07-2010, 08:13
hi, ich wollte mal kurz eine frage zum kua(?) beim taiji loswerden.. wie verhält sich dieser muskel genau? ist er immer entspannt?
das kua oder für Westler die Hüftgelenksregion ist eine Schlüsselstelle im Körper, da es einerseits für die Bewegungsführung sehr wichtig ist und andererseits vor allem für die (energetische) Verbindung des Oberkörpers mit den Beinen.
Dazu muss das Kua durchlässig sein, was nicht bedeutet, dass die zugehörigen Muskeln immer vollständig enstpannt sind, sondern dass die Muskelspannung das Gelenk nicht blockiert.
Das Kua wird während der Ausführung der Form abwechselnd geöffnet und geschlossen.
Verschiedene Stile haben dazu unterschiedliche Anweisungen in Bezug auf das Kua, die man eventuell erst nach tieferem Studium der IMA in Übereinstimmung bringen kann, bzw. den Zweck des Unterschieds versteht.
In dem Buch "die Energietore des Körpers öffen" von Bruce Franzis wird ein wenig auf das Kua eingegangen, dafür lohnt es sich IMO zwar nicht das Buch zu kaufen, aber vielleicht findest Du es in einer Bibliothek, bzw. stehen auch da auch noch andere interessante Dinge drin.
oder hebt man das schambein in den standpositionen oder wenn schläge simuliert werden? und entspannt den bereich dann entsprechend wieder um seine position zu ändern? ich versuche eine form aus dem internet zu lernen :P und zu dem thema ist da leider nichts beschrieben, vllt. kann mir der ein oder andere ja einen tipp geben! vielen dank,
robert
Die erste Wahl ist natürlich ein guter(!) Lehrer.:)
Wenn Du diese Möglichkeit gar nicht hast, mach einfach das nach, was auf dem Video (solltes Dir natürlich nicht den Dilettanten von nebenan aussuchen, auch wenn er einen Seidenpyjama trägt) zu sehen ist, schule deine Beobachtungsgabe und Dein Körpergefühl und versuche Dich mit Deinem Gefühl immer mehr dem anzunähern, was Du siehst.
Entspanne Deinen Körper und beruhige Deinen Geist!
Der Punkt ist im Grunde recht einfach, nämlich der, dass man die ganzen Muskeln im Hüft- und Beckenbereich so (stark) trainieren muss, dass man mit Becken und Hüftgelenken wirklich machen kann, was man will bzw. was die Bewegungen und Bewegungsregeln erfordern, und dass man nicht mehr das macht, was bequem erscheint, oder was noch auszuhalten ist, oder was man vom Alltag her gewohnt ist.
Wenn der Bereich stark genug trainiert wurde, dann kann man alle Bewegungen und Haltungen umsetzen, ohne zu verkrampfen und eine gewisse Entspannung in dem Bereich die ganze Zeit aufrecht erhalten.
Das Problem ist oft, dass viele Übende diese Art der Entspannung (die auf der trainierten Kraft beruht) mit dem falschen Weg der Bequemlichkeit verwechseln, d.h. Hüften und Becken eiern immer da nur herum, wo es sich eben nicht (zu) anstrengend anfühlt.
Wenn der ganze Muskelbereich einigermaßen durchtrainiert ist, dann kann die angemessen Entspannung aufrecht erhalten werden, und der gleichzeitige Muskeltonus für die gleichzeitig verhandenen hohen Muskelbeanspruchungen bedeuten dann erst das wirkliche Öffnen der Energiekanäle.
Was nutzt es, die Energiekanäle durch falsche aber bequeme Bewegungswege offen zu halten? Leider nicht viel!
super, ich danke dir / euch vielmals.
bluemonkey
29-07-2010, 09:51
Was nutzt es, die Energiekanäle durch falsche aber bequeme Bewegungswege offen zu halten? Leider nicht viel!
Eine Ausführung einer Bewegung mit offenen Hüften, so dass die Schwere nach unten sinken kann, soll bequem sein?
Wie auch in dem Post von Giles beschrieben, verlagert eine durchlässige Hüfte die Kraft mehr auf die Oberschenkelmuskulatur, was zu Beginn sehr anstrengend ist und was sich im Oberschenkelumfang der entsprechenden Trainierenden niederschlägt.
D.h. gerade die normale Alltagshaltung fügt in der Hüfte mehr Spannung hinzu und erreicht damit eine Schonung der Oberschenkel.
rudongshe
29-07-2010, 12:20
Der Punkt ist im Grunde recht einfach, nämlich der, dass man die ganzen Muskeln im Hüft- und Beckenbereich so (stark) trainieren muss, dass man mit Becken und Hüftgelenken wirklich machen kann, was man will bzw. was die Bewegungen und Bewegungsregeln erfordern...
Nagual, das ich das noch mal erleben darf, das wir einer Meinung sind :) Vielleicht reden wir sonst schon mal öfter aneinander vorbei ;)
rudi
Eine Ausführung einer Bewegung mit offenen Hüften, so dass die Schwere nach unten sinken kann, soll bequem sein?
Ich meine damit eine fehlerhafte Haltung, die jemand deswegen einnimmt, weil sie eben bequem ist. Und die falsche Suche nach Bequemlichkeit, weil ja alles "entspannt" sein soll.
zum kua: Der Schlüsselpunkt im Taiji und sicher vielen anderen Stilen...
das Kua geht immer nach vorne auf, während die hüfte nach unten sinkt (steissbeinspitze nach vorne) und das gewicht in den jeweiligen fuss fliesst...der torso rotiert dabei um seinen stamm nach hinten....wenn das kua aufgeht drückt die hintere schulter nach hinten und unten...dadurch wird der körper aufgezogen und kriegt Fali Power..
zu beachten: wenn das kua aufgeht geht der kopf (baihui) immer nach oben und vorne...wenn es zugeht kopf auch obenlassen...wenn der kopf korrekt ist folgt das kua allmählich von selbst nach...
generell ein sehr komplexer vorgang den man am besten von einem erfahrenen Lehrer in einem Hands On in Privatunterricht lernt ... das braucht jahre der übung
man kann da wirklich viel falsch machen...
lg he
rudongshe
29-07-2010, 19:14
zu beachten: wenn das kua aufgeht
Ich glaube ich weiß was Du da beschreibst, aber da gibt es ganz simple Übungen für.
Wie auch immer, vielleicht meinen wir aber etwas anderes und daher frage ich mal, was Du mit "aufgehen" meinst.
Das eigentliche, oder geschwollen formuliert "wahre", Aufgehen/Öffnen des Kua, d.h. der Hüftgelenke, besteht darin, dass es komplett bewusst kontrolliert wird. Dazu muss der ganze Muskelbereich, wie gesagt, eben in einem gut trainierten Zustand sein. Die Kontrolle wirkt sich dann dahingehend aus, dass das Becken nicht planlos und von situativen "Zwängen" bedingt seitlich kippt, und sich zudem in der frontalen Kipprichtung optimal anpasst. Das frontale Kippen bedeutet dieses leichte Aufrichten des Beckens, d.h. die Vermeidung vom Hängen im Entenarsch o.ä..
Für den Lernenden ist dieses frontale Aufrichten, d.h. die Vermeidung vom Entenarsch, der erste Schritt, den ganzen Bereich motorisch und muskulär zu stimulieren, und immer mehr die bewusste Kontrolle über die ganze Region zu gewinnen. Mehr und mehr geht es aber darum, das unkontrollierte bzw. von Alltagsgewohnheiten geprägte seitliche Kippen des Beckens zu überwinden. Das geht nur, wenn die Muskulatur der Hüftgelenke wirklich gut trainiert ist. Die Hüftgelenke müssen 100%ig kontrolliert werden können, damit das Becken und damit die untere WS kontrolliert werden kann. Die Hüftgelenke müssen die untere WS von bestimmten "Aufgaben" befreien, damit die ganze Oberkörperstruktur sauber erhalten bleiben kann.
Was machen die Leute für Fehler?
Bspw.:
- Ein Bein wird für einen Schritt angehoben, und die entsprechende Seite des Beckens bleibt nicht gesunken, sondern wird fälschlicherweise mit angehoben. Ggf. kommt die ganze WS in eine leichte Schräglage zur Gegenseite der Schrittrichtung.
- Ein Fuß wird am Ende einer Schrittbewegung abgesetzt, und der Übende "fällt" in dieser letzten kurzen Phase in den Schritt hinein und verliert damit die Verwurzelung im anderen Bein, insbesondere in der Hüfte, weil die Hüfte damit kraftmäßig überfordert ist.
- Eine Rotationsbewegung des Beckens, wobei logischerweise immer eine Rotation in einem oder beiden Hüftgelenken auftritt, wird mit einer Phase des Gewichtungswechsels vermischt. Das Rotieren in nur der gewichteten Hüfte ist zu anstrengend, also gleitet man schon (aus Unkenntnis und Bequemlichkeit) in die Phase des Gewichtungswechsels hinein.
Das Problem ist, dass die meisten Leute die Wichtigkeit der peinlichst genauen Beachtung dieser Regeln nicht erkennen (können oder wollen, oder weil der Lehrer es nicht bekannt gibt).
Die Leute denken intuitiv, dass es wichtiger wäre, den Fuß an der "richtigen" Stelle aufzusetzen, als die Hüfte korrekt und 100% unter Kontrolle zu behalten. Also machen sie lieber eine falsche Hüft- und Beckenbewegung, als (bspw.) den Fuß an einer "falschen" Stelle aufzusetzen. Die korrekte Übungsmethode wäre aber, zuerst die Hüfte und das Becken unter Kontrolle zu behalten, und sich zunächst mit der dadurch eingeschränkten Freiheit für die Beine und Füße zufrieden zu geben.
Häufig passiert es aber, dass Lehrer ihre Schüler darüber aufklären, aber die Schüler es einfach nicht verstehen und die Worte wieder vergessen, weil sie die Wichtigkeit der Angelegenheit nicht einschätzen, oder weil das ihren eigenen (logischerweise zunächst naiven) Übungsvorstellungen widerspricht. D.h. die meisten wissen beim Einstieg ja gar nicht, worauf sie sich bei einer IKK einlassen; sie können es ja nicht wissen, weil sie es noch nicht gelernt haben.
Viele wollen ja gar nicht weiter und vertieft üben, wenn sie erfahren, wie man richtig übt.
Das ist IMO das Hauptproblem.
Simple Übungen ja, aber eben auch profunde Übungen...das kua rotiert wie ein kugelgelenk um sich selbst frei in alle richtungen...wobei aber "nach unten" die wichtigste kraft in der anwendung ist....
um diese allseitige rotierung zu erreichen sinkt das gewicht durch die fixierten knie in den fuss während der torso nach hinten rotiert und das steissbein nach unten und vorne sich bewegt...
dadurch geht das kua nach vorne und macht auf....der stamm rotiert also um seine eigene achse während das dantien nach hinten unten vorne rotiert...usw. usw.
siehe auch ab ca. 1:45:http://www.youtube.com/watch?v=Rai-jyR1D44&feature=related
man beachte das vordere kua...
rudongshe
30-07-2010, 10:37
Ah okay, ich denke ich meinte etwas anderen :)
o0.. das verstehe ich leider nicht genau :/ ich komme wohl um angeleiteten unterricht nicht herum. vllt kann ich da gleich eine frage zu taiji-schulen in berlin loswerden.. bei mir in der nähe wird zum einen yang-taiji nach cheng-man-ching unterrichtet, in der "wuli"-schule. zum anderen wudang-taiji von einem gewissen yismet himmet. von dem halte ich persönlich recht viel, weiss aber nicht wie sein taiji ist, hat jmd. erfahrungen mit den schulen? daaaaanke :-)
GilesTCC
30-07-2010, 12:26
o0.. das verstehe ich leider nicht genau :/ ich komme wohl um angeleiteten unterricht nicht herum.
Willkommen auf dem (Trainings)boden der Tatsachen. ;)
vllt kann ich da gleich eine frage zu taiji-schulen in berlin loswerden.. bei mir in der nähe wird zum einen yang-taiji nach cheng-man-ching unterrichtet, in der "wuli"-schule. zum anderen wudang-taiji von einem gewissen yismet himmet. von dem halte ich persönlich recht viel, weiss aber nicht wie sein taiji ist, hat jmd. erfahrungen mit den schulen? daaaaanke :-)
In der Wuli-Schule machen sie fundierte Sachen. Bei dem "gewissen yismet himmet" :D auf jeden Fall auch. Es gibt auch deutliche Unterschiede zwischen den beiden Schulen und was/wie sie trainieren, aber das muß man selber erfahren und sich entscheiden. Beide sind prinzipiell empfehlenswert.
Ich glaube, daß Scarabe hier im Forum auch in deiner Nähe unterrichtet. (?)
Ansonsten kannst du gerne bei uns in Kreuzberg und/oder Neukölln vorbeischauen, aber vielleicht ist das für dich zu weit weg...
Schöne Grüsse,
Giles
Also das Wudang Pai von Ismet ist auf jeden Fall empfehlenswert, auch wenn Ismet sich zur Zeit (soweit ich weiß) sehr viel in China aufhält. Hat aber gut ausgebildete Lehrer in seiner Schule. Wozu gibts Probestunden, hin & ausprobieren. PS: siehe neuen Post unten, stimmt nicht ganz...
Bei mir (Chen Taiji im Stil der Chen-Familie) bist du natürlich auch willkommen, wenn Du den Nerv hast, Dich wirklich langsam und gründlich durch die Formen durchzuarbeiten (Wilmersdorf & Charlottenburg), sowie Grundlagen und Prinzipien, Seidenfaden etc. (auch in den einzelnen Bewegungen) entsprechend von Anfang an mitzulernen.
Vorteil: Derzeit noch kleine Gruppen & viel Aufmerksamkeit, Nachteil: einige Kurse erst noch im Aufbau. Aber die sind für Einsteiger im Chen Taiji sowieso noch nicht relevant. Kannst ja mal auf meine HP schauen.
Wenn Du an tiefgehendem nicht Form, sondern Prinzipien orientiertem Unterricht interessiert bist,
Micha kommt Anfang August zurück aus China, Practical Method nach Chen Zhonghua & Yiquan in Berlin siehe:
Taiji & Yiquan Club Berlin (http://www.chenstil-taijiquan-berlin.de/)
lg Hendrik
(am besten schau Dir viele verschiedene Leute an und dann merkst Du schon wohin)
Habt Ihr jetzt von Chen Taiji einen Blitzwechsel zu Hunyuan-Taiji (oder wie man das schreibt) gemacht? Vor ein paar Monaten war das bei euch doch noch Chen?
yiquanberlin
30-07-2010, 21:39
Wenn Du an tiefgehendem nicht Form, sondern Prinzipien orientiertem Unterricht interessiert bist,
Micha kommt Anfang August zurück aus China, Practical Method nach Chen Zhonghua & Yiquan in Berlin siehe:
:ups:....wie kann man einen tiefgehenden Unterricht anbieten, wenn man die Methode selbst erst wenige Monate praktizierst?
Aber als Geschäftsmodell sicher effektiv...da rollt der Rubel:mad:!!
Ich muß mich hier mal ganz schnell korrigieren, was meine obige Aussage betreffend Wudang Pai betrifft:
Ich habe heute nicht schlecht gestaunt, als ich Ismet Himmet begegnet bin, der zur Zeit schon wieder in Berlin ist und das auch erst mal längere Zeit bleiben wird. Danach ist zwar wieder ein China-Aufenthalt geplant, der aber auch nicht von Dauer ist und vor allem durch hochkarätige Vertretung bestens abgedeckt ist.
Das könnte von Interesse sein für alle, die dort trainieren wollen...:)
jippie :P danke für die info.. ich wollte da eh morgen mal hin! :-)
bluemonkey
02-08-2010, 10:02
von hoher Qualität ist auch Nabil Ranne:
http://www.ctnd.de/unterrichtsangebot/unterrichtsorte/ctnd-berlin.html
Jadetiger
11-08-2010, 10:13
Ich habe eine Frage zum Thema Kua, deswegen stelle ich sie jetzt einfach mal in diesem Thread. Das schient mir passend.
Wie würdet ihr das Gefühl eines "offenen Kua" beschreiben?
Ich habe beim Zhang Zhuang Training, bei dem wir die "Hüfte öffnen" sollen oft bei der laut Trainer richtigen Stellung eine Art "schwimmendes" Gefühl. So ähnlich als würde man auf einem dieser großen Gymnastikbälle sitzen und leicht in verschiedene Richtungen rollen. Ist das mit "offenem Kua" gemeint?
Ich habe eine Frage zum Thema Kua, deswegen stelle ich sie jetzt einfach mal in diesem Thread. Das schient mir passend.
Wie würdet ihr das Gefühl eines "offenen Kua" beschreiben?
Ich habe beim Zhang Zhuang Training, bei dem wir die "Hüfte öffnen" sollen oft bei der laut Trainer richtigen Stellung eine Art "schwimmendes" Gefühl. So ähnlich als würde man auf einem dieser großen Gymnastikbälle sitzen und leicht in verschiedene Richtungen rollen. Ist das mit "offenem Kua" gemeint?
Das ist meiner Meinung nach absolut die richtige Wortwahl. Allerdings sollte dieses schwimmende Gefühl nicht darin bestehen, dass sich das Becken wie auf Wellen getragen schwankend bewegt, sondern es sollte eher ein Gefühl sein wie ein Brett, dass auf Kugeln liegt und rollt. Man stelle sich ein Zimmer vor, auf dessen Fußboden lauter Kugeln liegen, und man steht auf einem Brett, das auf diesen Kugeln liegt und rollt. So ungefähr schwimmt das Becken auf den Hüften.
Allerdings entsteht diesen Gefühl nicht einfach durch die "richtige" Stellung, sondern dadurch, dass die ganze Motorik und Muskulatur entwickelt ist, und die ganze Sache eben klappt.
Vergleichbar damit, dass z.B. auch das gewöhnliche Gehen nicht dadurch richtig wird, indem man die Füße an den "richtigen" Stellen aufsetzt, sondern Gehen wird dadurch richtig, dass man es eben kann.
GilesTCC
11-08-2010, 10:56
von hoher Qualität ist auch Nabil Ranne:
CTND Berlin (http://www.ctnd.de/unterrichtsangebot/unterrichtsorte/ctnd-berlin.html)
Yup! :)
GilesTCC
11-08-2010, 11:08
Das ist meiner Meinung nach absolut die richtige Wortwahl. Allerdings sollte dieses schwimmende Gefühl nicht darin bestehen, dass sich das Becken wie auf Wellen getragen schwankend bewegt, sondern es sollte eher ein Gefühl sein wie ein Brett, dass auf Kugeln liegt und rollt. Man stelle sich ein Zimmer vor, auf dessen Fußboden lauter Kugeln liegen, und man steht auf einem Brett, das auf diesen Kugeln liegt und rollt. So ungefähr schwimmt das Becken auf den Hüften.
Allerdings entsteht diesen Gefühl nicht einfach durch die "richtige" Stellung, sondern dadurch, dass die ganze Motorik und Muskulatur entwickelt ist, und die ganze Sache eben klappt.
Vergleichbar damit, dass z.B. auch das gewöhnliche Gehen nicht dadurch richtig wird, indem man die Füße an den "richtigen" Stellen aufsetzt, sondern Gehen wird dadurch richtig, dass man es eben kann.
Da kann ich mich Nagual anschliessen. Natürlich gibt es auch andere Bildervariante, aber er trifft es ganz gut, finde ich. Vor allem, daß es nicht (nur) eine Frage der Position ist - was an sich nicht viel bringt - sondern der innere Organisation der Motorik/Muskulatur.
Meiner Meinung nach wird das "Schwimmen" im Kua gefördert, wenn man zeitgleich vorne in den Leisten UND hinten in der Lendenwirbelsäule und in den Iliosakralgelenken "loslässt, entspannt, sinkt". Allerdings ohne nach 1 Minute auf die Knie zu rutschen...:D.
Durch das Loslassen und "Schwimmen" in diesem Bereich werden die Hüften auch frei genug, um "ungeplant" links und rechts zu drehen. "Wetterhahneffekt". Was wiederum viel beim Partnertraining ausmacht.
Das könnte man aber vielleicht vor Ort erforschen... ;)
Schöne Grüsse,
Giles
bluemonkey
11-08-2010, 11:49
Ich habe eine Frage zum Thema Kua, deswegen stelle ich sie jetzt einfach mal in diesem Thread. Das schient mir passend.
Wie würdet ihr das Gefühl eines "offenen Kua" beschreiben?
oben leer, unten voll.
Ich habe beim Zhang Zhuang Training, bei dem wir die "Hüfte öffnen" sollen oft bei der laut Trainer richtigen Stellung eine Art "schwimmendes" Gefühl. So ähnlich als würde man auf einem dieser großen Gymnastikbälle sitzen und leicht in verschiedene Richtungen rollen. Ist das mit "offenem Kua" gemeint?
ich werd hier den Spezialisten nicht widersprechen, aber mein Lehrer würde das, wenn ich mich recht erinnere, als fehlende Zusammenschlüsse bezeichnen :D
(nein, ich such mir keinen anderen:p)
GilesTCC
11-08-2010, 13:07
ich werd hier den Spezialisten nicht widersprechen,....
Das sei dir auch nicht geraten:aufsmaul: :D
aber mein Lehrer würde das, wenn ich mich recht erinnere, als fehlende Zusammenschlüsse bezeichnen :D
Mein Lehrer würde vielleicht sagen: "Free, yet connected", "durchlässig, jedoch widerstandsfähig"
Sprache wird immer nur Teilaspekte beschreiben können. :)
Jadetiger
11-08-2010, 14:15
Mein Lehrer würde vielleicht sagen: "Free, yet connected", "durchlässig, jedoch widerstandsfähig"Mein Lehrer würde wohl sagen: "Flexible, yet aligned", "Flexibel, jedoch strukturell ausgerichtet":D
GilesTCC
12-08-2010, 13:37
Mein Lehrer würde wohl sagen: "Flexible, yet aligned", "Flexibel, jedoch strukturell ausgerichtet":D
Und Recht hätte er ! :D
Als Berufsübersetzer fühle ich mich ehreshalber genötigt zu sagen, ich habe diese zwei Zitaten nicht als gleichwertig gemeint, sondern als zwei verschiedene Aussagen.
Vermutlich werde ich zur Zeit etwas salopp beim Einstreuen von englischsprachigen Sätzen. Ich werde mich, auch als Engländer, in dieser Sache bessern...:D
Schöne Grüsse,
Giles
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