Vollständige Version anzeigen : Prozess um Mord an der neunjährigen Peggy Knobloch begonnen
Michael Kann
07-10-2003, 09:11
Vor dem Landgericht Hof hat der Prozess um den Mord an der neunjährigen Peggy Knobloch begonnen. Angeklagt ist ein 25 Jahre alter geistig zurückgebliebener Mann. Er soll das Mädchen im Mai 2001 im oberfränkischen Lichtenberg erstickt haben. Damit wollte er nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft einen sexuellen Missbrauch an der Schülerin verdecken. Die Leiche des Mädchens wurde bis heute nicht gefunden und ein Dorf hüllt sich in Schweigen ....
Michael Kann
08-10-2003, 10:38
Der Angeklagte im Mordfall Peggy hat zugegeben, bereits früher andere Kinder sexuell belästigt zu haben. Dies ist eine Tatsache die aber seit langer Zeit u.a. auch den Behörden bekannt war und dies auch schon vor der Ermordung von Peggy!
Nachbarn, besser, eigentlich die gesamte Bevölkerung des Wohnortes von Peggy wußten seit langem von den Vorlieben und Eskapaten des Angeklagten ... typisch Mensch ... nix sehen, nix hören, nix sagen ...
Michael Kann
30-04-2004, 10:21
Drei Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden der kleinen Peggy aus Lichtenberg ist ein 26-Jähriger wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Hof ordnete außerdem die Unterbringung des geistig zurückgebliebenen Mannes in einer psychiatrischen Anstalt an. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Beschuldigte das Mädchen im Mai 2001 ermordet hat. Er habe damit vorangegangene sexuelle Übergriffe vertuschen wollen. Die Leiche der Neunjährigen wurde bis heute nicht gefunden.
Ich halte es immer noch für absurd, jemanden des Mordes schuldig zu sprechen, wenn es keine Zeugen und keine Leiche gibt.
Dawn
Ich halte es immer noch für absurd, jemanden des Mordes schuldig zu sprechen, wenn es keine Zeugen und keine Leiche gibt.
Dawn
Hast recht aber...
Er wohnte in der Nähe. Er war "einschlägig" bekannt für sexuelle Übergriffe an
Kindern. Er hat ein Geständnis gemacht. Allerdings vor Prozessbeginn wieder
wiederrufen.
„Sie ist weggerannt, aber ich habe sie eingeholt. Dann hat Peggy geschrien. Ich hatte Angst, dass meine Eltern was merken. Sie haben mir verboten, mit kleinen Kindern in den Wald zu gehen. Ich habe ihr Mund und Nase zugehalten und so lange zugedrückt, bis sie die Augen zumachte und sich nicht mehr rührte.“
Quelle: Bild.de
Dann sollen sie ihn wegen Missbrauch, Nötigung oder sexueller Beläastigung drankriegen, es scheinen ja genug Menschen entsprechendes im Vorfeld "mitbekommen" zu haben.
Das Urteil halte ich für falsch, da
-kein Beweis existiert (noch nicht einmal eine Leiche) und ich eigentlich dachte, dass wir in einem Rechtsstaast leben, in dem es heißt: Im Zweifel für den Angeklagten
-der Fall somit abgeschlossen ist, und sodenn er es nicht war, da draussen noch ein Spinner unbehelligt rumläuft.
Dawn
Michael Kann
28-10-2004, 10:36
Heute beim stöbern in der Tagespresse gefunden:
Mitgefühl für verurteilten Kindermörder
Ein kleiner Kreis von Lichtenbergern sammelt Geld für ein Wiederaufnahmeverfahren im Fall Ulvi K.
In der deutschen Rechtsgeschichte gibt es wenig Vergleichbares: Eine Bürgerinitiative im oberfränkischen Lichtenberg sammelt Unterschriften und Geld und führt eine regelrechte Medienkampagne - um den verurteilten Kindermörder Ulvi K. wieder in Freiheit zu bringen.
LICHTENBERG — Der Pappkarton mit der Unterschriftenliste steht da wie ein Heiligen-Schrein, ein Hausaltar. „Ulvi ist unschuldig, wir fordern Freispruch mangels Beweisen“, heißt es auf dem Deckblatt. Das aufgestellte Flugblatt auf dem Schanktresen der Lichtenberger „Schlossklause“, Ulvis Elternhaus, ist genau in Augenhöhe der TV-Kameras von ZDF und Bayerischem Rundfunk, RTL und Sat 1 platziert. Ein einkopiertes Passbild zeigt Ulvi im Alter von vielleicht 16 oder 17 Jahren, freundlich dreinblickend mit vollem blonden Haar. Nicht mit dem kurz geschorenen, massigen Kopf. Die Frisur hatte Ulvi K. (26) auf der Anklagebank des Landgerichts Hof brutal und rücksichtslos aussehen lassen, eben wie man sich einen Kindermörder vorstellt.
„Ein grundguter Kerl“
Doch es ist das Jugendfoto, das bei Gudrun Rödel das Bild von Ulvi geprägt hat: „Ein grundguter Kerl.“ Nach 26 Verhandlungstagen ist der Wirtssohn aus Lichtenberg im April wegen Mordes an Peggy K. zu lebenslanger Haft verurteilt worden, obwohl von dem neunjährigen Kind bisher jede Spur fehlt, nie eine Leiche gefunden wurde. Doch der Verurteilte sitzt nicht in einer Zelle. Er wohnt in einem Drei-Bett-Zimmer der Bezirksklinik Bayreuth mit vergitterten Fenstern und faltet Weihnachtstüten. Dort wird er wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern aus Lichtenberg therapiert - auf unbestimmte Zeit.
Angeblich gestanden und dann widerrufen hat Ulvi das Tötungsdelikt, das er begangen haben soll, um eine Vergewaltigung des Kindes zu verschleiern. Doch für Karl-Heinz Hörteis sind die „Zweifel riesig“, die eigentlich vor dem Hofer Gericht zu einem Freispruch hätten führen müssen. „Es ist haarsträubendes Unrecht, das mit Ulvi passiert ist.“ Gudrun Rödel, die Altenpflegerin aus Münchberg, und Karl-Heinz Hörteis, der Dachdeckermeister aus Naila, treten als Sprecher der „Initiative Ulvi“ auf. Der Bürgerinitiative gehören zwar nur 20 Lichtenberger an, doch Hörteis ist sich sicher: Die große Mehrheit in der Stadt ist auf der Seite der Aktivisten, eine Stadt, die sich im Mordfall Peggy bis heute von Medien und Justiz als Abgrund eines Mitwisser-Milieus, als „Tätervolk“ (Leserbrief-Zitat) diffamiert sieht. Es geht um Gerechtigkeit für Ulvi. Es geht aber auch um persönliche Motive. Hörteis ist auf die Polizei nicht gut zu sprechen. Nach einer Verkehrskontrolle hat er sich mit einer
Gegenanzeige und Dienstaufsichtsbeschwerden zur Wehr gesetzt, gegen den Polizeiapparat, der auch Ulvi ans Messer geliefert hat. Gudrun Rödel fühlt mit dem behinderten Ulvi, der als Dreijähriger an Hirnhautentzündung erkrankt war und dem Gutachter einen Intelligenzquotienten von 67 bescheinigen: Die Initiative-Sprecherin hat selbst eine behinderte Tochter. Und sie war Sekretärin in der Kanzlei des Zwickauer Rechtsanwaltes Michael Windisch, der jetzt den Fall übernommen hat - beauftragt mit dem Geld der Bürgerinitiative.
„Wir brauchen viel Geld“, sagt Gudrun Rödel, nicht nur für den neuen Anwalt, sondern auch für den vormaligen Pflichtverteidiger, der an Ulvis Familie eine Rechnung in fünfstelliger Höhe geschickt hat. Gudrun Rödel geht von Stammtisch zu Stammtisch und sammelt Geld. Jeder Reporter bekommt einen verschlossenen Umschlag. Inhalt: Ein liebevoll gebasteltes Lesezeichen mit einem Konterfei Ulvis und ein Überweisungsträger mit eingedrucktem Spendenkonto. Die Bürgerinitiative erhofft sich mit den Aktionen die Mittel für das wichtigste Ziel: „Dass der Fall neu aufgerollt und nochmals fair verhandelt wird“, sagt Gudrun Rödel.
Auf die unbequeme Bürgerinitiative reagiert die Hofer Justiz mit einer Rechtfertigung: Im Mordprozess Peggy sei „alles überprüft“ worden, sagt Ernst Tschanett. Der Leitende Oberstaatsanwalt: „Ich weise die Vorwürfe der Manipulation zurück.“ Irgendwelche Gründe für ein förmliches Wiederaufnahmeverfahren kann der Hofer Chefankläger nicht erkennen, keine neuen Beweismittel, keinen Zeugen oder Sachverständigen, der vor Gericht gelogen, keinen Richter, der vorsätzlich ein Falschurteil gefällt hätte, nichts, was einen neuen Prozess möglich machen würde.
„Eine neue Fahndung“
„Wir sind noch beim Sammeln“, sagt Karl-Heinz Hörteis etwas hilflos und fängt immer wieder von Ungereimtheiten alter Zeugenaussagen, angeblich zweifelhaften Ermittlungen und dubiosen Polizeiprotokollen an. Aber ein Szenario verspricht Rettung für Ulvi: „Ganz einfach eine neue Fahndung“ und eine noch lebende Peggy. Das Hofer Gericht hatte selbst während des Prozesses jeden noch so vagen Hinweis auf das verschwundene Mädchen überprüfen lassen.
Für eine Wiederaufnahme müsste das Lebenslang-Urteil gegen Ulvi ohnehin erst rechtskräftig werden. Doch über die laufende Revision wird der Bundesgerichtshof wahrscheinlich erst 2005 entscheiden. Weil diese noch schwebt, hält Ulvis neuer Anwalt Windisch die Aktivitäten der Bürgerinitiative sogar für kontraproduktiv. „Zu viel Publizität könnte den Unwillen des Gerichts hervorrufen.“
WOLF-DIETRICH NAHR
Ja, Ja, Jeffrey Dahmer war z.B. auch total in Ordnung und ein ganz ganz lieber Kerl.
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