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Vollständige Version anzeigen : Krankenkassen und Taiji/Qi Gong?



dagukimm
07-08-2010, 05:44
nach § 20 Sozialgesetzbuch! ich habe eine problem eine Meister das ich kennen war anerkant von der Krankenkasse und jetz nicht? wie so? Ich bin auch von der Krankenkasse anerkant und Gebe seit der 90er unterricht nach § 20 Sozialgesetzbuch und bekomme guten anlauf.

KlingonJake
07-08-2010, 09:20
ich bin mir nicht ganz sicher, aber für eine krankenkassenanerkennung musst du zertifiziert sein...kann es sein, dass sowas immer mal wieder geprüft wird und deshalb eben diese zertifikation jetzt nicht mehr gegeben ist?

Hanspeter
07-08-2010, 09:41
nach § 20 Sozialgesetzbuch! ich habe ein Problem: Einen Meister, den ich kenne, war anerkant von der Krankenkasse und jetzt nicht? Wieso? Ich bin auch von der Krankenkasse anerkant und gebe seit den 90ern Unterricht nach § 20 Sozialgesetzbuch und bekomme guten Zulauf.

Frag die Krankenkasse!

Dao
08-08-2010, 10:59
Hallo,

hier kannst du dich zertifizieren lassen im deutschen Dachverband

DDQT - Deutscher Dachverband fr Qigong und Taijiquan e.V. - Willkommen (http://www.ddqt.de/)

oder im Netzwerk

Taijiquan & Qigong Netzwerk Deutschland - Home (http://www.taijiquan-qigong.de)

siehe Info unter Ausbildung

DDQT-Gütesiegel

Manche Krankenkassen akzeptieren nur das Gütesiegel des DDQT. Der Dachverband leistet eine deutschlandweite Lobbyarbeit. Seine Mitglieder sind Vereine und Ausbildungsinstitute. Die Arbeit des DDQT kommt allen Taijiquan- und Qigong-Übenden zugute. Das TQN ist Gründungsmitglied des DDQT und finanziert dessen Arbeit durch einen kräftigen Mitgliedsbeitrag.
Das DDQT-Gütesiegel kann nur mit Zertifikat eines DDQT-Mitgliedverbands, wie es das Netzwerk ist, erworben werden. Dazu füllt man das Antragsformular aus, schickt es an unsere Geschäftsstelle, die mit Stempel und Unterschrift bekundet, dass alles rechtens ist und es weiterleitet an die Geschäftsstelle des DDQT. Das Gütesiegel kostet für Netzwerk-Mitglieder 30 € pro Jahr. Die DDQT-Geschäftsstelle zieht diesen Betrag per Lastschrift ein.

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Obwohl das Netzwerk eine qualifizierte Zertifizierung macht im Gegensatz zum DDQT ist die Lobbyarbeit hier bei den Krankenkassen und Verbänden schon weiter gediegen.
Also wäre es sinnvoll eine Anerkennung über das DDQT zu erreichen.
Es wird auch stark unterschieden zwischen

Kursleiter
Lehrer
Ausbilder

Bis vor einem halben Jahr war ich maßgeblich beteiligt am Aufbau des Zertifikates im Netzwerk. Über eine Anerkennung im Netzwerk kannst du dich im DDQT auch anerkennen lassen.
Dann mußt du aber in beiden Verbänden Mitglied sein.
Das ist die Frage, ob du das willst?

scarabe
08-08-2010, 11:02
ich habe mich vor 2 Jahren beim Dachverband erkundigt, ob ich sicher sein kann, von den Krankenkassen anerkannt zu werden, wenn ich mich dort auch noch ausbilden lasse und es hieß, man braucht eine Ausbildung als Physiotherapeut, med. Masseur, Arzt oder med. Bademeister und ohne diese Voraussetzung bekäme man auch keine Kassenzulassung!


oups, ich sehe gerade, das ist ja wieder ein anderer Dachverband- und wenn man da zertifiziert ist, braucht man keine medizinische Ausbildung als Grundlage?

Dao
08-08-2010, 11:13
Netzwerk!

Kursleiter und Lehrer

Das Zertifikat erhält man nach schriftlichem Nachweis seines Ausbildungsweges. Dazu sollten sowohl die Inhalte der Aus- und Fortbildungen als auch die Anzahl der Stunden ausgewiesen sein. Für den Fall, dass solche Nachweise nicht zu erbringen sind, ist eine schriftliche Dokumentation des Ausbildungsweges einzureichen sowie Personen zu benennen, die die aufgeführten Daten glaubhaft bestätigen können.
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DDQT (Dachverband)
http://www.ddqt.de/pdf/Schaubild.pdf

Gütesiegel für Lehrkräfte

Die Lehrkräfte von Mitgliedsorganisationen können sich entsprechend der Grundlagen der allgemeinen Ausbildungsleitlinien des DDQT (AALL) als KursleiterIn, LehrerIn oder AusbilderIn ausstellen lassen (Antragsformular).

Je nach Ausbildungsgrad erhalten die Unterrichtenden ein Gütesiegel des DDQT. Das Gütesiegel gilt für drei Jahre und kann auf Antrag verlängert werden.

Das Gütesiegel des DDQT gilt als wichtige Möglichkeit der Dokumentation der Ausbildungsqualifikation gegenüber der Öffentlichkeit.

Mitgliedschaft im DDQT

Image Mitglied werden können Verbände und Vereine sowie Ausbildungsinstitutionen, die selbst eine Ausbildung für Qigong oder Taijiquan gemäß den AALL anbieten (Satzung §3 ).

Wer als Unterrichtende/r vom DDQT einen Gütesiegel erhalten möchte, muss Mitglied in einer dem DDQT angeschlossenen Organisation sein (Gütesiegel für Lehrkräfte ).

Eine Mitgliedschaft im DDQT bedeutet die Bekanntheit und das Ansehen von Qigong und Taijiquan Praktizierenden zu fördern und zu schützen sowie Kooperation und Koexistenz zu unterstützen.

Die Integration der Mitgliedsorganisationen (Verbänden und Ausbildungsinstitutionen) unter einem gemeinsamen Dach für Qualitätsstandards bietet Rückhalt in ihrem ehrlichen Bemühen, Qigong und Taijiquan zu verbreiten und zu fördern.

Die von den Mitgliedsorganisationen gemeinsam entwickelten allgemeinen Ausbildungsleitlinien (AALL) gelten als Mindeststandard und bieten Praktizierenden nachvollziehbare Informationen zu Ausbildungsangeboten und repräsentieren eine gleich bleibende Qualität und hohe Wertigkeit. Vergleichbarkeit der Mindestanforderungen ermöglicht Transparenz und damit erhöhte Akzeptanz in der gesamten Öffentlichkeit.

Auf der Grundlage der AALL prüft ein Fachausschuss des DDQT (Gremien ) den Antrag auf Mitgliedschaft.

Gemeinsam sind die Mitglieder der Deutsche Dachverband für Qigong und Taijiquan (DDQT)

-----------
Leitlinien für Taijiquan
DDQT - Deutscher Dachverband fr Qigong und Taijiquan e.V. - Ausbildungsleitlinien Taijiquan (http://www.ddqt.de/index.php?option=com_content&task=view&id=24&Itemid=26)

Gibt es natürlich auch für Qigong.

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Also über das Netzwerk beim DDQT organisiert zu sein erleichtert das eine oder andere auch mal, wenn auch nur marginal.

Dao
08-08-2010, 11:16
ich habe mich vor 2 Jahren beim Dachverband erkundigt, ob ich sicher sein kann, von den Krankenkassen anerkannt zu werden, wenn ich mich dort auch noch ausbilden lasse und es hieß, man braucht eine Ausbildung als Physiotherapeut, med. Masseur, Arzt oder med. Bademeister und ohne diese Voraussetzung bekäme man auch keine Kassenzulassung!


oups, ich sehe gerade, das ist ja wieder ein anderer Dachverband- und wenn man da zertifiziert ist, braucht man keine medizinische Ausbildung als Grundlage?

Hallo,

nicht mit diesem "Dachverband" verwechselt, der aus einer einzelnen Person besteht, die sich Suchmaschinen-mäßig erstklassig platziert hat!
http://www.tai-chi-verband.de/

Lutwolf
08-08-2010, 13:58
...heißt das, dass "zugewanderte" TJQ-Lehrer lediglich einen "Ehrentitel" tragen und den Richtlinien nach erst einmal die "westliche" TJQ-Ausbildung durchlaufen müssen, um überhaupt zertifiziert zu werden?

Welches wäre das anerkannteste/mächtigste/die-größte-Lobby-habende Gremium innerhalb Deutschlands/evtl. EU-Vorgaben, odergibt es so etwas gar nicht (ergo: die Kasse entscheidet selbständig im Einzelfall)?

Überspringt ein eventuelles Zertifikat der chin. Regierung den Zertifizierungsprozess? (analog Tham-Te für Vietnam, Za Zen für Japan etc.)

Und wer haut Scharlatanen auf die Finger bzw. existiert überhaupt ein Gremium zur Qualitätssicherung?

Gruß - ICH

KlingonJake
08-08-2010, 14:10
ich glaube noch kann in diesem land sich jeder so verkaufen wie er will, solange das alles nach TaiJi aussieht, und wenns schießmichtot ist...solange das wie TJQ aussieht geht noch alles...gibt sicher keine zertifizierung, aber wenns swich verkauft geht noch alles, auch wenns der größte humbug ist....

falls ich da jetzt falsch liege lasse ich mich sehr gern eines besseren belehren, wirklich sehr gern!

Hanspeter
08-08-2010, 15:08
...heißt das, dass "zugewanderte" TJQ-Lehrer lediglich einen "Ehrentitel" tragen und den Richtlinien nach erst einmal die "westliche" TJQ-Ausbildung durchlaufen müssen, um überhaupt zertifiziert zu werden?


Ja.


die Kasse entscheidet selbständig im Einzelfall?

Ja, und zwar nach ihren eigenen Kriterien.



Überspringt ein eventuelles Zertifikat der chin. Regierung den Zertifizierungsprozess? (analog Tham-Te für Vietnam, Za Zen für Japan etc.)

Nein.



Und wer haut Scharlatanen auf die Finger bzw. existiert überhaupt ein Gremium zur Qualitätssicherung?


Niemand. Alle. Nein, es gibt kein Gremium. Und die Krankenkassen sind genauso hilflos.

scarabe
08-08-2010, 18:33
Ich übertreibe jetzt mal wieder ein bißchen, um Problembereiche darzulegen:

Hierbei sage ich nichts über die Qualität der Verbände aus, nur über das, was mir bezüglich KAssenzulassung aufstößt:

Um ehrlich zu sein, dieser Lobbyismus ist mega bedenklich, da es letztendlich um Macht und Geld für den Verband, Kontakte und Vitamin B geht.
Dachverbände sollten den Mitgliedern helfen, sich auszutauschen und zu bilden, aber es darf nicht soweit gehen, daß jemand ohne Mitgliedschaft beruflich keine Chancen mehr hat und ausgegrenzt wird!

Die Qualifikation steht doch erst an zweiter Stelle (so unterschiedliche Niveaus in den Verbänden!) und ist gerade für einige von den Besten der Besten, nämlich in Asien ausgebildete, asiatische Lehrkräfte mit zig mal längerer Erfahrung, als hier üblich, nur sehr schwer zu erreichen.

Warum wird nicht der Unterricht geprüft nach Kriterien, die für den jeweiligen Stil gelten? (da muß man natürlich genau wissen, worauf es je Stil wirklich ankommt...)

Außerdem, was bedeutet Ausbildungsweg? Ich denke mal, wenn jemand Chen Taiji bei CXW und Co gelernt hat und viele hundert Stunden schriftlich bestätigt hat, dann dürfte das ausreichend sein, aber wenn jemand bei der deutschen XY-Kassenlehrerin gelernt hat, bekommt er/sie doch genauso sein Zertifikat, wenn Anschluß an einen passenden Verein ist, vermutlich sogar leichter- egal, wie gut oder schlecht diese ist (hab da von Wochenendausbildungen, groben Haltungsfehlern bis falschen Bewegungen schon alles mögliche unterschiedlichsten Niveaus erlebt).

Und wozu das GAnze? Daß man nach einem Haufen Geld, Zeit und Mühe eventuell eine Kassenanerkennung bekommt, die durch diesen Lobbyismus jenen verwährt wird, die nicht mitmachen wollen oder Ausländer sind. Daß man nicht mehr unabhängig und frei seine Ziele gestalten kann, sondern abhängig ist vom Trend der Zeit/des Verbandes? (quasi wie früher der Zwang, in die Partei einzutreten... na supi!)

Das Schlimmste: Das ist nicht im Sinne der Lernenden!
Wenn z.B. ein Chinese, der bisher Kassenzulassung hatte und vielleicht sehr guten Unterricht bietet, jetzt seine Zuzlassung verliert, weil er nicht im richtigen Verband ist, dann ist das eine Sauerei, die auch auf Kosten von Kunden und Qualität geht.

Noch übler:
Prinzipiis obsta!
Diese zwanghafte Vereinsmeierei wird irgendwann zu schlimmem Druck und Abhängigkeiten führen, weil die Verbände so viel Macht haben werden, daß ein Einzelner gar nichts mehr ausrichten kann, mag er noch so im Recht sein... aber wenns um Geld und Ansehen geht und darum, irgendwo eine Weile bequem mitschwimmen zu können, denkt der Mensch eben ungern an die Risiken (gibt ja genug historische Beispiele...)

genau genommen- wenn jetzt schon Nicht-Mitgliedern die Zulassung entzogen wird, sind wir schon fast wieder so weit wie vor ca 60 Jahren... gar nicht gut...

Lutwolf
08-08-2010, 19:27
Oje, das habe ich befürchtet...

Habe selbst anderthalb Jahre in einer Rehaklinik Qi Gong - Gruppen angeleitet und einzelne Taijieinheiten eingeflochten, dabei traf ich natürlich auch auf andere Übende - und siehe da: Shotokan, auf schlecht gemacht und einfach nur langsam gelaufen, als Tai Chi bezeichnet und schön Geld kassiert (sowohl von Schülern als auch von deren Kassen), so waren einige trainiert worden!

Konnte nur vor den Kollegen schimpfen, die Kasse sagte bloß dass der Trainer ein amtliches Zertifikat hätte und es mir ohne dieses gar nicht zustehe, über jenen zu urteilen - laut dessen Aussage machte er das Ganze zu dem Zeitpunkt ein Vierteljahr lang und hatte einen Vier-Wochenenden-Kurs für 800,00€ (ich dagegen 9 Jahre, jede Woche plus Seminare+Trainingslager+Extraeinheiten+persönliche s Training), klasse.

Ich halte diese Einstellung für überhaupt nicht gut, da sowas Betrug am lernenden KUNDEN (der er/sie in dem Moment ist), an der Kasse (erbrachte Leistung ist nicht geforderte Leistung) sowie am TJQ selbst ist (sich mit fremden Federn schmücken - sagt alles aus).

Für mich Scharlatanerie, und dass so etwas auch noch durch (letztendlich WIRTSCHAFTS-)Verbände gefördert wird, die dagegen eventuelle Qualität abisolieren, lässt mich wohl fortan Interessierten raten, alles in Eigenleistung selbst bei einem Lehrer mit nachweislicher Erfahrung (manche machen ihren Werdegang öffentlich einsehbar) ohne Kassenzuschuss zu bezahlen und dafür Qualität statt subventionierter Gymnastik ohne Hintergrundwissen zu bekommen.

Natürlich ist mir klar dass es überall schwarze Schafe und im tiefsten Sumpf auch weise Meister geben kann, aber das allgemeine Potenzial halte ich für bedrohlich, die gesetzliche Basis und die Qualitätssicherung für unausgegoren.

Sorry für evtl. verbreitete negative Energie, Gruß - ICH

Snakesqueezer
08-08-2010, 21:22
Die Kassen definieren ihre Präventionskursvoraussetzungen immer im aktuellen "Leitfaden Prävention", wo auch die abverlangten "Grundberufe" gelistet sind, die man neben der anerkannten Ausbildung haben muss (pädagogische oder medizinische Ecke). Aber wie oben schon beschrieben, Kassen sehen das sehr individuell, auch verschieden in Bundesländern.

Wenn Du in einer ländlichen Gegend der einzige Anbieter bist, kann das z.B. plötzlich anders sein, oder wenn Du selber Lehrer ausbildest kannst/darfst, ist eventuell der Grundberuf doch egal sein (oder auch nicht...).

Diesen Leitfaden gibts hier:
Prävention | Aktuell - Prävention allgemein - Prävention allgemein - Archiv - Leitfaden Prävention - BVPG (http://www.bvpraevention.de/cms/index.asp?inst=bvpg&snr=6999)

Ab Seite 36 geht es um das entsprechende Präentionsfeld "Stressbewältigung / Entspannung".

GilesTCC
08-08-2010, 23:13
In vielen Fällen haben die Krankenkassen, bzw. die "Sachbeauftragten" bei den Kassen, von Tai Chi Chuan absolut keine Ahnung. Sie wissen, daß 'Tai Chi' in manchen Hinsichten eine gute Prävention ist (oder sein kann), und wollen es deswegen fördern. Aber was Tai Chi Chuan ist, was dazu gehört, damit die vielfältigen gesundheitlichen Wirkungen überhaupt zustande kommen... ...das wissen sie meistens nicht. Was nicht wirklich so überraschend ist.

Immerhin wissen sie, daß jeder theoretisch sagen kann, er sei Tai Chi-Lehrer, und daraufhin ohne jegliche Basis den letzten Quatsch unterrichten. Das wollen sie nicht fördern/bezahlen, was verständlich ist. Und weil sie wie gesagt meistens wenig bis keine Ahnung von der Materie selbst haben, wollen sie auf irgendwas 'Handfestes' oder 'Objektives' zurückgreifen = Zertifizierung!! Was denn sonst, wenn man eine deutsche Krankenkasse ist? :p
Natürlich wissen wir als alten Hasen ;), daß auch eine Zertifizierung oft nichts wert ist. Aber trotzdem: Solange es KK-Subventionen gibt, ist es dann weniger die Frage, ob Zertifizierung, sondern was für Zertifizierung es geben soll. Eine, die man zusammen mit Video und T-Shirt für ein Handvoll Dollar kauft? Oder eine, die natürlich auch kein wirklich fundiertes Tai Chi garantiert, aber immerhin die schlimmsten Unverschämtheiten verhindert (wie z.B. Lutwolf beschreibt)?

Als Einzelne kann man sich immer aus dem System zurückziehen und sagen, "ich habe keine Krankenkasse-Zertifizierung und wenn ein potentieller Schüler diese unbedingt von mir möchte, um sich seine 40 Euro im Jahr zu sparen, ist er halt bei mir falsch." Das ist momentan (wieder) meine Einstellung. Aber der allgemeine Bedarf nach Zertifizierung wird, aus obengenannten Gründen, wohl bleiben.

Schöne Grüsse,

Giles

scarabe
09-08-2010, 02:12
Ich hab mich gar nicht erst darum bemüht, weil ich finde, der Mensch darf ruhig auch was für seine Gesundheit ausgeben; alles, was er/sie beim Taiji und Qi Gong läßt, kann er nicht für Alkohol und Zigaretten ausgeben ;-)

Trotzdem sieht man oft grauenvolle Dinge, neulich z.B. eine Lehrerin im TV, die schwungvoll mit elegant-gymnastischer Handgelenksdrehung eine der 8 Brokatübungen mit einer Reihe Reha-Patienten übte und erzählte, das wäre Taiji.

Warum streichen die finanziell gestreßten Kassen nicht diese bezahlten Kurse und machen dafür unterschiedliche Beitragshöhen, für Menschen, die nachweislich etwas für ihre Gesundheit tun (yoga, Gymnastik, Fitness, Qi Gong, Taiji...) einfach niedrigere Beiträge und die Faulen zahlen mehr?

Für die Kursleiter hätte das den Vorteil, daß die Teilnehmer sicherlich sorgfältig auswählen würden und mit mehr Interesse dabei wären, wenn sie aus eigener Tasche zahlen würden statt auf Kosten der Kasse eine Stunde unangestrengte Unterhaltung zu erwarten.

rudongshe
09-08-2010, 07:04
statt auf Kosten der Kasse eine Stunde unangestrengte Unterhaltung zu erwarten.

Das trifft die Einstellung mancher sehr gut.
Hat mir zwar gutes Geld gebracht.
Aber der Spagat KK-Taichi und snakestyle hat mir persönlich trainingstechnisch nicht gut getan.
Ich kann leider nicht a) erklären und b) machen.
Ich muss das noch dann "mitfühlen", damit ich weiß, auf was die Teilnehmer für Fragen kommen könnten.
Könnten weil die meisten nicht fragen.

Hanspeter
09-08-2010, 10:43
Das trifft die Einstellung mancher sehr gut.
Hat mir zwar gutes Geld gebracht.
Aber der Spagat KK-Taichi und snakestyle hat mir persönlich trainingstechnisch nicht gut getan.
Ich kann leider nicht a) erklären und b) machen.
Ich muss das noch dann "mitfühlen", damit ich weiß, auf was die Teilnehmer für Fragen kommen könnten.
Könnten weil die meisten nicht fragen.

Das verstehe ich nicht ganz. KK-Taichi: das heißt Krankenkassen-Taiji, gell? (Immer diese Abkürzungen...:))

Das heißt: Du unterrichtest was anderes als du übst? Warum das denn? Können den Snake-Style nicht alle ausüben? Ist der was ganz Besonderes, wofür man ganz besondere Kenntnisse oder Fähigkeiten braucht, die nicht im Training vermittelt werden (können)?

Ich denke immer, wenn man von einem Stil oder einer Variante überzeugt ist, will man den auch weitergeben...

Oder bist du durch Vorgaben der Veranstalter (VHS?) gezwungen, etwas anderes zu unterrichten?

In meinem Unterricht fragen übrigens viele. Und ich frage immer, ob noch Fragen sind, das regt sie auch noch an.

Fei Long
09-08-2010, 11:13
Das verstehe ich nicht ganz. KK-Taichi: das heißt Krankenkassen-Taiji, gell? (Immer diese Abkürzungen...:))

Das heißt: Du unterrichtest was anderes als du übst? Warum das denn? Können den Snake-Style nicht alle ausüben? Ist der was ganz Besonderes, wofür man ganz besondere Kenntnisse oder Fähigkeiten braucht, die nicht im Training vermittelt werden (können)?

Ich denke immer, wenn man von einem Stil oder einer Variante überzeugt ist, will man den auch weitergeben...

Oder bist du durch Vorgaben der Veranstalter (VHS?) gezwungen, etwas anderes zu unterrichten?

In meinem Unterricht fragen übrigens viele. Und ich frage immer, ob noch Fragen sind, das regt sie auch noch an.

Ich denke was rudongshe meinte ist, daß er eben nicht was anderes Unterrichten will als er übt (und regulär unterrichtet).

Man darf ja bei denn Krankenkassenkursen nicht vergessen, daß die zeitlich begrenzt sind. So viel ich weiß ist ja nicht so daß sich die KK´s an regulären Monatsbeiträgen in TJQ-Schulen beteiligen, sondern es geht nur um speziell ausgewiesene Kurse.

Mal ganz abgesehen von der Frage in wie weit es überhaupt Sinn macht in 15 oder 25 Übungsstunden (so lange geht so ein Kurs normalerweise ungefähr, oder?) jemandem TJQ beibringen zu wollen, kann ich mir schon vorstellen daß man da dann max. "mal eben" die Pekingform "durchprügeln" kann, aber es zeitlich einfach nicht reicht um sinnvoll Snakestyle (oder auch andere Stile, mit der lange YCF-Form wird man da wohl auch gar nicht erst anzufangen, auch wenn oft "Yang-Stil" bei solchen Kursen steht) zu unterrichten.

Klar könnte man so einen Kurs auch als "Schnupperangebot" betrachten, sprich nur ein paar grundlegende Sachen zeigen und dann sagen, "wenn´s Euch interessiert, kommt nach Ende des Kurses in den regulären Unterricht".

Nur ich denke - habe das zumindest schon mehrfach so gehört - das viele Leute mit der Erwartung in so einem Kurs gehen, wirklich in den 15-20 Stunden Taiji zu lernen und das dann hinterher auch richtig zu können. Die wollen was mit nach Hause nehmen, sprich ´ne Form laufen können. Im nächsten Jahr wenn die KK wieder einen Präventionskurs bezahlt, wird dann in 20 Stunden Yoga glernt, und im Jahr darauf dann in 20 Stunden Qi Gong etc.

Hanspeter
09-08-2010, 11:42
Ich denke was rudongshe meinte ist, daß er eben nicht was anderes Unterrichten will als er übt (und regulär unterrichtet).

Man darf ja bei denn Krankenkassenkursen nicht vergessen, daß die zeitlich begrenzt sind. So viel ich weiß ist ja nicht so daß sich die KK´s an regulären Monatsbeiträgen in TJQ-Schulen beteiligen, sondern es geht nur um speziell ausgewiesene Kurse.

Mal ganz abgesehen von der Frage in wie weit es überhaupt Sinn macht in 15 oder 25 Übungsstunden (so lange geht so ein Kurs normalerweise ungefähr, oder?) jemandem TJQ beibringen zu wollen, kann ich mir schon vorstellen daß man da dann max. "mal eben" die Pekingform "durchprügeln" kann, aber es zeitlich einfach nicht reicht um sinnvoll Snakestyle (oder auch andere Stile, mit der lange YCF-Form wird man da wohl auch gar nicht erst anzufangen, auch wenn oft "Yang-Stil" bei solchen Kursen steht) zu unterrichten.

Klar könnte man so einen Kurs auch als "Schnupperangebot" betrachten, sprich nur ein paar grundlegende Sachen zeigen und dann sagen, "wenn´s Euch interessiert, kommt nach Ende des Kurses in den regulären Unterricht".

Nur ich denke - habe das zumindest schon mehrfach so gehört - das viele Leute mit der Erwartung in so einem Kurs gehen, wirklich in den 15-20 Stunden Taiji zu lernen und das dann hinterher auch richtig zu können. Die wollen was mit nach Hause nehmen, sprich ´ne Form laufen können. Im nächsten Jahr wenn die KK wieder einen Präventionskurs bezahlt, wird dann in 20 Stunden Yoga glernt, und im Jahr darauf dann in 20 Stunden Qi Gong etc.


Ja, warten wir mal ab, was er antwortet.

Diese Diskussionen über Krankenkassenzuschuss bekommen schnell immer etwas Jammeriges. Es scheint dann doch, auch bei Rudongshe, primär ums Geldverdienen zu gehen. Ist in Ordnung. Aber dann müsst ihr euch auch dem Markt anpassen. Oder ihr zieht euer Ding durch und passt euch dem Dao an: Dann kommen die Leute oder sie kommen nicht zum Unterricht.

scarabe
09-08-2010, 11:44
soweit ich wei, sind es je nach Kasse auch nur 10 Stunden, bei der Bewegungslegasthenie, die der typische KK-Kursteilnehmer mitbringt ein aussichtsloses Unterfangen, irgendetwas anderes, als ein paar halbwegs korrekte Basic-Moves beizubringen.
Und dann? Bleibt der Teilnehmer weg und der stark reduzierte Kurs läuft weiter.
Und dann?
Im nächsten Jahr kommt derr KK-Teilnehmer wieder, hat die Hälfte vergessen oder falsch geübt und will weitermachen, dabei bringt er den restlichen Kurs, der inzwischen weitergelernt hat, vollends durcheinander.
Oder man muß einen neuen Kurs anfangen, siehe oben.

Bringen tut das so gut wie nichts, die Idee der Kassen, die Leute so auf einen sportlicheren Weg zu bringen (mit anschließend eigenverantwortlichem Weitermachen), war eine Schnapsidee (bis auf wenige Ausnahmen tut das keiner) und es hat jede Menge Geld gekostet, die bei wichtigen Behandlungen dann eingespart wird.

Ich tue mir ohne Kassenzuschuß zwar härter, meine Kurse zu füllen und die Leute, die kommen, sind auch nicht alle Sportskanonen, aber sie bringen wenigstens ernsthaftes Interesse mit- und das motiviert untereinander und den Lehrer /die Leherin gleich mit!

Wie gesagt, es wäre besser, wenn Leute, die das ganze Jahr sportlich aktiv sind und das nachweisen, nioedrigere Beiträge zahlen müßten und die ganzen Kassenkurse aufgelöst würden.

In München habe ich vor einigen Jahren mal in so einen Kurs (AOK) reingeschaut, ein Graus, mit welchen Haltungsfehlern, Hohlkreuz, Anspannungen etc da Qi Gong gemacht wurde von einer Leherin mit Wochenend-Blockausbildung- Sowas auf die Menschheit loszulassen und auch noch als gesund zu verkaufen ist der blanke Hohn!

Hanspeter
09-08-2010, 11:53
soweit ich weiß, sind es je nach Kasse auch nur 10 Stunden

Meistens ja, manchmal auch mehr, und das nicht nur einmal im Jahr.


bei der Bewegungslegasthenie, die der typische KK-Kursteilnehmer mitbringt ein aussichtsloses Unterfangen, irgendetwas anderes, als ein paar halbwegs korrekte Basic-Moves beizubringen.

Sich ein bisschen zu bewegen ist besser als sich gar nicht zu bewegen. Ist doch wunderbar, wenn die Leute ein paar halbwegs korrekte Basic-Moves können.


Ich tue mir ohne Kassenzuschuß zwar härter, meine Kurse zu füllen und die Leute, die kommen, sind auch nicht alle Sportskanonen, aber sie bringen wenigstens ernsthaftes Interesse mit- und das motiviert untereinander und den Lehrer /die Leherin gleich mit!

Sag ich doch.

Fei Long
09-08-2010, 11:53
Ja, warten wir mal ab, was er antwortet.

Diese Diskussionen über Krankenkassenzuschuss bekommen schnell immer etwas Jammeriges. Es scheint dann doch, auch bei Rudongshe, primär ums Geldverdienen zu gehen. Ist in Ordnung. Aber dann müsst ihr euch auch dem Markt anpassen. Oder ihr zieht euer Ding durch und passt euch dem Dao an: Dann kommen die Leute oder sie kommen nicht zum Unterricht.

Klar, ich kann auch nur vermuten/interpretieren was rudongshe meint.

Nur, für mich klingt das so als wäre bei ihm eher das Gegenteil der Fall als daß was Du da jetzt schreibst. Wenn es primär ums Geldverdienen gehen würde, dann würde er doch die "schnell verdiente" Kohle durch die Krankenkassenkurse mitnehmen.

bluemonkey
09-08-2010, 11:57
soweit ich wei, sind es je nach Kasse auch nur 10 Stunden, bei der Bewegungslegasthenie, die der typische KK-Kursteilnehmer mitbringt ein aussichtsloses Unterfangen, irgendetwas anderes, als ein paar halbwegs korrekte Basic-Moves beizubringen.
Und dann? Bleibt der Teilnehmer weg und der stark reduzierte Kurs läuft weiter.
Und dann?
Im nächsten Jahr kommt derr KK-Teilnehmer wieder, hat die Hälfte vergessen oder falsch geübt und will weitermachen, dabei bringt er den restlichen Kurs, der inzwischen weitergelernt hat, vollends durcheinander.
Oder man muß einen neuen Kurs anfangen, siehe oben.

Sind das Deine Erfahrungen oder Deine Vermutung?
Die Krankenkassen zahlen doch für abgeschlossene Kurse, nicht für Stunden im fortlaufenden Unterricht?
D.h. man macht einen 10-Stunden Kurs, das kann dann nur ein Schnupperkurs sein, der die Basics vermittelt.
Und mit diesen Basics z.b. Stehende Säule, Entspannungsübungen, Seidenübungen sollte man einen Anfänger dort abholen können, wo er steht und ihm Ansätze vermitteln, die ihm in seiner Situation helfen, oder gar motivieren, den regulären Unterricht auf eigene Kosten zu besuchen.
Auch im Snakestile gibt es Vorübungen zur Entwicklung der entsprechenden Muskulatur, die den Leuten bestimmt Spaß machen und Ihnen weiterhelften?
Dann kann man noch einfache Partnerübungen machen, zur Selbst- und Fremdwahrnehmung...

Fei Long
09-08-2010, 15:55
Sind das Deine Erfahrungen oder Deine Vermutung?
Die Krankenkassen zahlen doch für abgeschlossene Kurse, nicht für Stunden im fortlaufenden Unterricht?
D.h. man macht einen 10-Stunden Kurs, das kann dann nur ein Schnupperkurs sein, der die Basics vermittelt.
Und mit diesen Basics z.b. Stehende Säule, Entspannungsübungen, Seidenübungen sollte man einen Anfänger dort abholen können, wo er steht und ihm Ansätze vermitteln, die ihm in seiner Situation helfen, oder gar motivieren, den regulären Unterricht auf eigene Kosten zu besuchen.
Auch im Snakestile gibt es Vorübungen zur Entwicklung der entsprechenden Muskulatur, die den Leuten bestimmt Spaß machen und Ihnen weiterhelften?
Dann kann man noch einfache Partnerübungen machen, zur Selbst- und Fremdwahrnehmung...

Ich hatte es oben ja schon mal kurz angesprochen. Es wäre von der Idee sicher richtig, sowas als Schnupperkurs aufzuziehen, wo wirklich nur ein paar Basics gezeigt werden.
Aber viele Leute wollen - wie gesagt so habe ich es zumindest schon von mehreren Seiten gehört, sowohl von Seiten von Lehrenden als auch von potentiellen Kursteilnehmern - wirklich in so einem Kurs dann mit etwas "Handfestem" raus gehen. Die wollen dann eine Form laufen wie sie das aus dem Fernsehen aus den Parks in China kennen, oder von Frau XY aus der Nachbarschaft, denn die hat auch in einem Kurs ´ne ganze Form gelernt und kann jetzt "richtig Taiji".
Und solche Leute rennen dann ggf. auch zur VHS und beschweren sich, weil das ja gar nicht so war wie sie es sich erwartet haben.

Um´s klar zu sagen, ich will hier nicht alle Leute über einen Kamm scheren, es gibt sicher auch Leute denen man klarmachen kann das in der kurzen Zeit nicht viel möglich ist und sie das wirklich nur als aller ersten Einstieg betrachten müssen. Ich denke aber die anderen sind da wohl in der Überzahl.

Dazu muß man sich ja auch noch mal vor Augen führen wie diese Kurse von den KK verkauft werden. Da wird dir ja gesagt, Du kannst einen Präventionskurs mitmachen und wir zahlen das für dich. Das impliziert aber bei den meisten Leuten "wenn ich den Kurs gemacht habe muß ich da ja auch hinterher rausgehen und das dann können", oder aber sogar "wenn ich das gemacht habe, dann habe ich für dieses Jahr erst mal genug für meine Gesundheit getan". Und ein Jahr später lernt man dann halt Yoga oder Qi Gong oder Pilates.
Den Leuten wird doch nicht wirklich klar gemacht, daß es gerade bei Taiji - ich bin mir aber sicher das trifft auch bei vielen anderen Angeboten zu - wirklich nur ein erstes reinschnuppern sein kann und man nach so einem Kurs eigentlich noch gar nichts kann. Das es im Gegenteil sogar gefährlich sein kann wenn man dann mit einer schnell und halbherzig gelernten Pekingform nach Hause geschickt wird und die dann dort ohne weiter Korrekturen alleine weiter macht, obwohl man nach wenigen Tagen noch mal die Hälfte von den was man eh nur oberflächlich gelernt hat auch noch vergessen hat.

IMO wäre es wesentlich sinniger, wenn die KK statt solche Einmalkurse zu zahlen sagen würden, wenn Du nachweisen kannst daß Du das ganze Jahr regelmäßig (bspw. min. ein mal die Woche) in einer Schule oder einem Sportverein etwas gemacht hast, dann beteiligen wir uns bis zur Summe X an den Kosten.

scarabe
09-08-2010, 16:38
Und mit diesen Basics z.b. Stehende Säule, Entspannungsübungen, Seidenübungen sollte man einen Anfänger dort abholen können, wo er steht und ihm Ansätze vermitteln, die ihm in seiner Situation helfen, oder gar motivieren, den regulären Unterricht auf eigene Kosten zu besuchen.
Auch im Snakestile gibt es Vorübungen zur Entwicklung der entsprechenden Muskulatur, die den Leuten bestimmt Spaß machen und Ihnen weiterhelften?
Dann kann man noch einfache Partnerübungen machen, zur Selbst- und Fremdwahrnehmung...


das setzt eine gewisse Offenheit voraus- und nicht Leute, die nur hingehen, weil sie irgendeinen Kassenvorteil wollen.
Ich habe das in den letzten Jahren in Kursen, wo ich selbst als Schülerin war, öfters mal erlebt- reine Kassenkurse waren witzig, an Stillstehen während der Säule nicht zu denken, an langsame Bewegungen bei Qi Gong auch nicht, unruhige Geister eben ohne Interesse, sich wirklich mit Taiji oder Qi Gong zu befassen. Im ZZ z.B. sind einmal zwei zum Herumkramen an Ihre Taschen, eine Dritte aufs Klo und die Vierte machte irgendwas anderes, zu langweilig... Einmal hin und nie wieder (ich).
Und in gemischten Gruppen ist es halt doof, wenn dann die einen ernsthaft üben, die anderen aber dauernd herumhampeln und einfach nicht ernsthaft dabei sind. Das habe ich öfter erlebt.

Natürlich gibt es auch ein paar andere, aber es ist naiv, anzunehmen, daß es so leicht ginge, wie Du oben beschreibst.

rudongshe
09-08-2010, 21:06
Ja, warten wir mal ab, was er antwortet.

Diese Diskussionen über Krankenkassenzuschuss bekommen schnell immer etwas Jammeriges. Es scheint dann doch, auch bei Rudongshe, primär ums Geldverdienen zu gehen. Ist in Ordnung. Aber dann müsst ihr euch auch dem Markt anpassen. Oder ihr zieht euer Ding durch und passt euch dem Dao an: Dann kommen die Leute oder sie kommen nicht zum Unterricht.

Falscher Eindruck. Natürlich wollte ich auch bezahlt werden. Ich habe aber immer auf ein oder zwei Teilnehmer gehofft, die Interesse haben.

Alpensahne
09-08-2010, 21:11
Ich hatte 2008/2009
vertretungsweise Qigong Kurse in einen Seniorentreff übernommen.
2 Gruppen; eine Anfänger und eine Fortgeschrittenengruppe.
(die Fortgeschrittenen waren nicht so fortgeschritten wie ich dachte).

das erste, was ich gemerkt habe:
ich konnte die Übungen mit den Teilnehmerinnen nicht immer so genau und intensiv üben wie ich sie selbst regulär im Unterricht selbst lerne und übe.
hing nicht wegen des Alters der TN zusammen, sondern war für die zu anspruchsvoll; obwohl die Übungen für mich nicht schwierig waren/sind.
(und für Euch mit Sicherheit auch nicht).
Zumindest war ein deutliches Interesse der TN vorhanden.

man wollte einen möglichst "abwechslungsreichen" Unterricht.
d.h. alle paar Wochen eine/mehrere neue Übungsreihe.
also möglichst günstig; da KK Zuschuß und dann auch noch
anspruchsvoll.(zwar nicht alle TN, aber die meisten).

letzendlich:
meine anfänglichen Erwartungen runtergeschraubt; auf jeweilige TN eingestellt;
und den Leuten nach Möglichkeit ein paar Übungen, für zu Hause nachvollziehbar, beigebracht;
Sind ja auch nur Menschen.

Was ich mich dann aber trotzdem gefragt habe:
Was hat man den TN vorher beigebracht, und vor allem wie ?
Von Personen, die eine Qigong Ausbildung hatten.


Ich hatte auch mal an der Münchner VHS vor Jahren ein
Qigong Seminar aus Neugierde mal mitgemacht.
Die Kursleiterin hätte lt. ihren Angaben:
Qigong Ausbildung nach Prof.... und seit 20 Jahren Atemtherapeutin besser sein müßen.
(am 2. Tag des Seminars ließ sie sich wegen "Kreislaufbeschwerden" vertreten; lag aber vermutlich eher am schönen Wetter :p )


nicht daß ich jetzt Qigong Ausbildungen schlecht machen möchte;(find ich nach wie vor gut)
aber die Praxiskenntnisse/Fähigkeiten mancher Ausgebildeten, die ich bis jetzt getroffen habe; könnten etwas besser sein.

rudongshe
09-08-2010, 21:12
Auch im Snakestile gibt es Vorübungen zur Entwicklung der entsprechenden Muskulatur, die den Leuten bestimmt Spaß machen und Ihnen weiterhelften?
Dann kann man noch einfache Partnerübungen machen, zur Selbst- und Fremdwahrnehmung...

Du bist süß, bluemonkey ;) Das gleiche dachte ich mir auch: "Heh! Du hast ein großes Repertoire"




Es gab meistens ein oder zwei, an denen konnte man sich festhalten. Ich hatte auch mal einen kleinen Kurs, der war komplett super. Aber wehe, wenn keiner dabei war, der was lernen wollte ...

"Form ist mir zu schwer"
"Bildroutinen sind zu langweilig"
"Stehen ist anstrengend"
"Nur Vorübungen sind langweilig"
"Ich will niemand anfassen"
"Ich will entspannen"
"Ich will was spüren"
"Ich übe nicht"

Vielleicht hätten wir Filme über Taiji schauan sollen bei Kaffee und Kuchen?

rudongshe
09-08-2010, 21:23
Das heißt: Du unterrichtest was anderes als du übst? Warum das denn? Können den Snake-Style nicht alle ausüben? Ist der was ganz Besonderes, wofür man ganz besondere Kenntnisse oder Fähigkeiten braucht, die nicht im Training vermittelt werden (können)?

Ich denke immer, wenn man von einem Stil oder einer Variante überzeugt ist, will man den auch weitergeben...

Oder bist du durch Vorgaben der Veranstalter (VHS?) gezwungen, etwas anderes zu unterrichten?

In meinem Unterricht fragen übrigens viele. Und ich frage immer, ob noch Fragen sind, das regt sie auch noch an.

1. Ich habe versucht, Prinzipien zu vermitteln, die man im Alltag umsetzen kann. Das habe ich auch gesagt "sind nur 10 Stunden = Kennenlernen und ein bissi was mitnehmen für den Alltag"

2. Es geht um die Intensität des Trainings. Je intinesiver, umso mehr snakestyle. Man kann nur Teile davon vermitteln, läuft dann aber selber nicht gut. Ist halt mein Problem: ich zeige was ich sage und sage was ich zeige.

3. Ich habe immer ermuntert zu fragen. Wer nicht fragt, der nicht versteht. Ich habe sogar gebettelt!

4. Mein Auftraggeber war okay.

Hanspeter
09-08-2010, 22:15
1. Ich habe versucht, Prinzipien zu vermitteln, die man im Alltag umsetzen kann. Das habe ich auch gesagt "sind nur 10 Stunden = Kennenlernen und ein bissi was mitnehmen für den Alltag"

2. Es geht um die Intensität des Trainings. Je intinesiver, umso mehr snakestyle. Man kann nur Teile davon vermitteln, läuft dann aber selber nicht gut. Ist halt mein Problem: ich zeige was ich sage und sage was ich zeige.

3. Ich habe immer ermuntert zu fragen. Wer nicht fragt, der nicht versteht. Ich habe sogar gebettelt!

4. Mein Auftraggeber war okay.

Das habe ich jetzt nicht als Anwort auf meine Frage verstanden, ob du Krankenkassen-Taiji unterrichtest und Snake übst...

Und ja, manchmal sind natürlich auch die Teilnehmer zu schwerfällig. Trotzdem, wenn sie dann wenigstens ein bisschen mitnehmen, ist es doch gut.

scarabe
09-08-2010, 23:22
"Form ist mir zu schwer"
"Bildroutinen sind zu langweilig"
"Stehen ist anstrengend"
"Nur Vorübungen sind langweilig"
"Ich will niemand anfassen"
"Ich will entspannen"
"Ich will was spüren"
"Ich übe nicht"




Du hast etwas vergessen:

"die Übung kann ich nicht machen, weil mein Rücken..." (nie auch nur versucht)
"die Übungs kann ich nicht machen weil mein Knie..."

"das ist mir zu aggressiv!"


Ach Leute, die schaffen es beim Bogenschützen noch nicht mal, die Handflächen richtig rum zu drehen, und das nach drei Wochen...
(aber sie wollen es wenigstens lernen, sind Selbstzahler... eines Tages, ich glaube fest daran, werden sie das hinkriegen)

rudongshe
10-08-2010, 03:05
"das ist mir zu aggressiv!"


Das war allerdings nie ein Problem. Anwendung haben sie sich immr gerne zeigen lassen :) weiß auch nicht warum.

bluemonkey
10-08-2010, 08:19
Das war allerdings nie ein Problem. Anwendung haben sie sich immr gerne zeigen lassen :) weiß auch nicht warum.

auch der, der sagte:

"Ich will niemand anfassen"?

bluemonkey
10-08-2010, 08:20
2. Es geht um die Intensität des Trainings. Je intinesiver, umso mehr snakestyle. Man kann nur Teile davon vermitteln, läuft dann aber selber nicht gut. Ist halt mein Problem: ich zeige was ich sage und sage was ich zeige.

Dann hättste halt Tigerstyle vermittelt, hatte Meister IP wohl auch kein Problem mit;)

bluemonkey
10-08-2010, 08:45
Du hast etwas vergessen:

"die Übung kann ich nicht machen, weil mein Rücken..." (nie auch nur versucht)
"die Übungs kann ich nicht machen weil mein Knie..."


Eventuell weiß ein Teilnehmer besser über seine Vorschäden und Grenzen Bescheid als der ehrgeizige Kursleiter, der Chenjiagou-Trainingsmethoden gewohnt ist?
Vielleicht sollten Krankenkassen doch nur Zuschüsse für Leute vergeben, die eine medizinische Ausbildung haben.

GilesTCC
10-08-2010, 08:54
Den Leuten wird doch nicht wirklich [von den Krankenkassen] klar gemacht, daß es gerade bei Taiji - ich bin mir aber sicher das trifft auch bei vielen anderen Angeboten zu - wirklich nur ein erstes reinschnuppern sein kann und man nach so einem Kurs eigentlich noch gar nichts kann. Das es im Gegenteil sogar gefährlich sein kann wenn man dann mit einer schnell und halbherzig gelernten Pekingform nach Hause geschickt wird und die dann dort ohne weiter Korrekturen alleine weiter macht, obwohl man nach wenigen Tagen noch mal die Hälfte von den was man eh nur oberflächlich gelernt hat auch noch vergessen hat.

IMO wäre es wesentlich sinniger, wenn die KK statt solche Einmalkurse zu zahlen sagen würden, wenn Du nachweisen kannst daß Du das ganze Jahr regelmäßig (bspw. min. ein mal die Woche) in einer Schule oder einem Sportverein etwas gemacht hast, dann beteiligen wir uns bis zur Summe X an den Kosten.

Volle Zustimmung. Aber wie schon gesagt, die Krankenkassen haben meistens selbst keine Ahnung davon, was Tai Chi Chuan eigentlich ausmacht. Wenn sie irgendwo "Fachberater" haben, kann es dann sein, daß diese - so weit wie ich feststellen kann - ebenso keine Ahnung vom Fach haben. Oder es sind vielleicht Figuren, die ihre eigenen Interessen/Produkte im Hintergrund haben.

Das ist für mich noch ein Grund, warum das DDQT schliesslich eine bessere Alternative ist. Trotz Bedenken. Wenn das DDQT als (stilübergreifender) Ansprechpartner für die Kassen fungiert, sind auf Dauer die Chance grösser, daß ein "Minimumverständnis" von Tai Chi Chuan sich breitmacht.

Schöne Grüsse,

Giles

ametysta
10-08-2010, 08:57
Vielleicht hätten wir Filme über Taiji schauan sollen bei Kaffee und Kuchen?

Warum nicht? als Einstieg ;)
Mit der entsprechenden Erklärung, das zu dieser Art der Ausführung mind. 10 Jahre Übung gehören,
daher in 10 Stunden nur der Hauch einer Idee worum es geht, vermittelt werden kann.

Wenn jemand in eine Fahrschule geht und in 10 Stunden Formel eins tauglich Autofahren lernen will, wird auch niemand sagen:
"Klar, kein Problem, dass Du noch nie Auto gefahren bist" .

Entweder es gibt ein klar strukturiertes Lehrangebot, an das sich die Schüler anzupassen haben oder
ein spezifisches Eingehen auf die Gruppe wie sie ist.
Mal provokant die beiden Pole auf die Spitze getrieben, guter Unterricht findet wohl eher eine passenden Weg dazwischen.

Mein erstes Qigong hab ich auf Spendenbasis gelernt.
Einige haben sehr fleißig alleine geübt, andere sind sehr unregelmäßig gekommen.
Sowas ist normal, war als offene Gruppe deklariert und es war für die Lehrerin kein Problem.

KursleiterInnen (von was auch immer) sind für den Rahmen ihrer Kurse verantwortlich.
Ist mir wichtig pünktlich anzufangen, sag ich das klar und fange entsprechend an bzw. höre überpünktlich auf etc.

Ich bin fest überzeugt, dass es für Jede/n die richtige Form der Erklärung/Anleitung gibt,
vorausgesetzt jemand ist bereit zu lernen.
Dann ist es die Aufgabe der Unterrichtenden diesen Zugang zu finden,
vorausgesetzt soviel Geduld und Interesse am Lehren ist vorhanden.

Fei Long
10-08-2010, 09:30
Volle Zustimmung. Aber wie schon gesagt, die Krankenkassen haben meistens selbst keine Ahnung davon, was Tai Chi Chuan eigentlich ausmacht. Wenn sie irgendwo "Fachberater" haben, kann es dann sein, daß diese - so weit wie ich feststellen kann - ebenso keine Ahnung vom Fach haben. Oder es sind vielleicht Figuren, die ihre eigenen Interessen/Produkte im Hintergrund haben.

Das ist für mich noch ein Grund, warum das DDQT schliesslich eine bessere Alternative ist. Trotz Bedenken. Wenn das DDQT als (stilübergreifender) Ansprechpartner für die Kassen fungiert, sind auf Dauer die Chance grösser, daß ein "Minimumverständnis" von Tai Chi Chuan sich breitmacht.

Schöne Grüsse,

Giles

Ja sehe ich genau so. Wir hatten das Thema ja schon mal bei der Duan-Geschichte.
Auch wenn ich dazu sagen muß, daß unsere Schule kein DDQT-Mitglied ist und unser Meister auch keine DDQT-Zertifizierung hat, aber allgemein ist der DDQT - wenn auch ganz sicher nicht nicht die perfekte Lösung - dann doch Stand jetzt so wie ich es überblicke wohl noch am ehesten geeignet, zumindest ein Mindestmaß an Qualität (was die Ausbildung von Lehrkräften angeht) und einen halbwegs fachliche und auch breit gefächtert Interessenvertretung abzugeben.

Nur - da sind wir wieder bei Deinem ersten Absatz - das nützt natürlich alles wenig, wenn sich auf Seiten der KK trotzdem keiner mit dem Thema mal ernsthaft auseinander setzt und da mal ein Umdenken stattfindet.

ametysta
10-08-2010, 09:32
Eventuell weiß ein Teilnehmer besser über seine Vorschäden und Grenzen Bescheid als der ehrgeizige Kursleiter, der Chenjiagou-Trainingsmethoden gewohnt ist?
Vielleicht sollten Krankenkassen doch nur Zuschüsse für Leute vergeben, die eine medizinische Ausbildung haben.

Die medizinische Ausbildung garantiert da auch nix, leider vielleicht.

Aber ein Unbedenklichkeitstest in Form von Probeunterricht und "Interview" wäre eine Idee.
Nur um zu Garantieren, dass keine Fehlhaltungen unterrichtet werden.
Außerdem wäre zu zeigen, dass die TeilnehmerInnen dazu angehalten werden,
ihre Vorschäden und Grenzen mitzuteilen, damit darauf eingegangen werden kann.

Vielleicht sollte ich einen Verband zur Minimalzertifizierung gründen :rolleyes:

scarabe
10-08-2010, 11:47
Eventuell weiß ein Teilnehmer besser über seine Vorschäden und Grenzen Bescheid als der ehrgeizige Kursleiter, der Chenjiagou-Trainingsmethoden gewohnt ist?
Vielleicht sollten Krankenkassen doch nur Zuschüsse für Leute vergeben, die eine medizinische Ausbildung haben.

Glaub mir, nachdem wir die Übung auf dem großen Ball sitzend und mit den Armen auf die Beine gestützt gemacht haben, stellte die Teilnehmerin selber fest, daß die Übung (speziell zur Kräftigung des LW-Bereichs) problemlos im Stehen durchgeführt werden kann und ihrem Rücken sogar gut tut. Aber erst eine Stunde den ganzen Kurs aufhalten... auch eine Art, Aufmerksamkeit auf sich heranzuziehen, leider auf Kosten der anderen TN...
(hab ja immerhin einiges an Erfahrung, was Rücken-KG betrifft...)


Was nun Dachverbände betrifft (ich bin ja wenigstens in einem, wo man günstig das Ferienhaus am See benutzen kann und günstige Seminare mit Chen-Meistern angeboten werden, von denen ich sowieso lerne, u.a.- wo ich aber nur hingegangen bin, weil es eben zufällig so gut zu meinen Interessen paßt),
ist es doch so, daß man zunächst mal dafür bezahlen muß.
Alle kann man sich nicht leisten, also muß man schon mal auswählen. Nimmt man den, der einem Kassenzuschüsse ermöglicht (vielleicht aus fin. Notwendigkeit) oder den mit dem besten Draht zu tollen Meistern (sofern überhaupt vorhanden)?
Findet man einen, der seinen Mitgliedern auch wirklich was bietet, breitgefächerte, günstige Weiterbildungsmöglichkeiten z.B. ohne wie eine Lobby eine Beeinflussung in eine bestimmte Richtung/nur zu einem best. Meister oder den eigenen Mitgliedern voranzutreiben?

Ich bin generell kein Mensch, der sich gerne Verbänden anschließt, weil das bei allem Komfort (fast) immer auch eine Einschränkung in eine bestimmte Richtung und eine gewisse Beeinflussung darstellt. Oftmals dienen solche Verbände ja auch der Profilierung (oder auch Profilneurose) einzelner, die lange dabei sind und wichtige Positionen innehaben, die schon mal dazu neigen können, andere auszugrenzen oder herabzusetzten, die nicht in die eigene "Clique" passen...

Hingegen würde ich mir von Dachverbänden Zugang zu Weiterbildungsportals, Bibliotheken mit Lehrmaterial, internationale Trainingsmöglichkeiten und Seminaren bei renommierten Meistern zu ermäßigten Preisen, Trainingsstationen (vgl das WCTAG-Zentrum in HH) usw. wünschen, so daß man sieht, daß der Verband eben wirklich auch was für seine Mitglieder tut und nicht nur kassiert und deren berufliche Chancen (KK) fördert, bzw. dadurch die der Nicht-Mitglieder bremst (siehe Anfangsposts). Würde auch nichts schaden, wenn sich Dachverbände mal um Duan-Prüfungen kümmern würden... usw

rudongshe
10-08-2010, 13:47
@blue und andere
Sie fanden es bei der Anwendung toll, wenn ich ihnen was zeigte und sie sich wehren konnten.
Tuishou, über längere Zeit fühlen und gefühlt werden, ist noch mal was anderes.

Ich hab von Tiger zu Schlange gewechselt und kann nicht trennen, will auch nicht. Finde halt Schlange gut und steh auch dazu.

Je Intensiver umso mehr snake meinte ich nicht ich bin der härteste. Sondern es geht um die Prinzipien. Je mehr und deutlicher ich sie befolge umso mehr verstehe ich. Die Prinzipen sind für Reinschnupperer im Detail zu schwer. Deswegen habe ich sie vereinfacht. Ist ja auch okay. Da die Leute aber mir zuschauen, habe ich dann ebenfalls vereinfacht für mich. Mir hat es nicht gut getan, weil ich das nicht kopfmäßig trennen kann und sich das insgesamt begann auszuwirken auf mein Verständnis.

Mir ging es nie darum, Taiji zu unterrichten für die Kassen. Das ist auch schlicht unmöglich. Es ging immer nur um zwei drei Dinge aus dem Taiji für den Alltag, leichtes Mobilisieren und für zu Hause ein oder zwei Routinen.

Ich hatte auch gute Leute, die Spaß hatten, Form lernten, Neugierig waren und für sich was rausgezogen haben, die gefragt haben. Ich habe auch interessante Leute kennengelernt.

Problem ist nur - wenn die Leute nichts machen wollen, dann bist Du der reine Bespaßer. Und das Problem hast Du auch bei anderen Kursen.

bluemonkey
10-08-2010, 13:57
(hab ja immerhin einiges an Erfahrung, was Rücken-KG betrifft...)


Du bist Krankengymnast?
Oder Du hast schon KG für ein bestimmtes Leiden bekommen und meinst nun, Du wärst Rückenspezialist?



ist es doch so, daß man zunächst mal dafür bezahlen muß.
Alle kann man sich nicht leisten, also muß man schon mal auswählen. Nimmt man den, der einem Kassenzuschüsse ermöglicht (vielleicht aus fin. Notwendigkeit) oder den mit dem besten Draht zu tollen Meistern (sofern überhaupt vorhanden)?


Ein Dachverband ist ein Verband von Verbänden also eine übergeordnete Einrichtung.
So ist beispielsweise die WCTAG Mitglied im DDQT und die entsprechenden Lehrkräfte können sich zertifizieren lassen, bzw. die Ausbildung der WCTAG entspricht den Richtlinien des Verbandes.
(Wobei ich immer noch bezweifle, dass daraus eine automatische Kassenzulassung resultiert.)



Hingegen würde ich mir von Dachverbänden Zugang zu Weiterbildungsportals, Bibliotheken mit Lehrmaterial, internationale Trainingsmöglichkeiten und Seminaren bei renommierten Meistern zu ermäßigten Preisen, Trainingsstationen (vgl das WCTAG-Zentrum in HH) usw. wünschen, so daß man sieht, daß der Verband eben wirklich auch was für seine Mitglieder tut und nicht nur kassiert und deren berufliche Chancen (KK) fördert, bzw. dadurch die der Nicht-Mitglieder bremst (siehe Anfangsposts). Würde auch nichts schaden, wenn sich Dachverbände mal um Duan-Prüfungen kümmern würden... usw

Aha, dann bist Du wohl im DDQT falsch:


Der Deutsche Dachverband für Qigong und Taijiquan (DDQT) e.V. ist wie jeder Verein auf die aktive Mitarbeit und das Engagement seiner Mitglieder angewiesen (inhaltlich und tätige). Seine integrierende Aufgabe, seine Aufsichtsfunktion im Sinne der Qualitätssicherung und die Unterstützung seiner Mitglieder sind konstruktive strukturelle Aufgaben, die dem übergeordneten Ziel dienen, daran mitzuwirken, dass Qigong und Taijiquan in seiner Vielseitigkeit, Tiefe und individuellen Ausprägungen - bei gleich bleibend hoher Qualität - mehr Bekanntheit, Verständnis und Weiterentwicklung erfahren kann.

Die haben ca. 50 Mitglieder a' 150 Euronen im Jahr, das macht dann schlappe 7500 Euronen zur Mitgliederbespaßung:p

bluemonkey
10-08-2010, 14:09
Da die Leute aber mir zuschauen, habe ich dann ebenfalls vereinfacht für mich. Mir hat es nicht gut getan, weil ich das nicht kopfmäßig trennen kann und sich das insgesamt begann auszuwirken auf mein Verständnis.

Also wenn Du Schwierigkeiten hast, die Form unter Deinem eigenen Niveau zu unterrichten, wen willst Du dann überhaupt unterrichten?
Im Gegenteil, das Runterbrechen der Prinzipien auf verdauliche Häppchen sollte eigentlich sogar das eigene Verständis fördern.

Edit:

Die gucken Dir doch in einem Schnupperkurs doch nicht auf die Rippen, außer Du hast sie drauf hingewiesen, die schauen, wo welcher Arm und welche Hand ist und sind damit wohl schon überfordert.

scarabe
10-08-2010, 14:30
Du bist Krankengymnast?
Oder Du hast schon KG für ein bestimmtes Leiden bekommen und meinst nun, Du wärst Rückenspezialist?

So ist beispielsweise die WCTAG Mitglied im DDQT und die entsprechenden Lehrkräfte können sich zertifizieren lassen, bzw. die Ausbildung der WCTAG entspricht den Richtlinien des Verbandes.
(Wobei ich immer noch bezweifle, dass daraus eine automatische Kassenzulassung resultiert.)


Aha, dann bist Du wohl im DDQT falsch:


Die haben ca. 50 Mitglieder a' 150 Euronen im Jahr, das macht dann schlappe 7500 Euronen zur Mitgliederbespaßung:p


zu1:
übertreib nicht gleich, von Rückenspezialist hab ich nichts geschrieben.
Hatte aber schon ein paar Verletzungen/Unfälle, die auf den Rücken gingen und mußte ja schließlich wieder fit werden, nicht?
Also kann ich sehr gut mit Leuten mitfühlen, die Probleme haben und kenne auch einiges an Übungen (Stiefvater war Orthopäde), die recht hilfreich sind.
Abgesehen von der Erfahrung, die jahrelanges Training in (Kampf)Sport und Qi Gong und meine Massageerfahrung mit sich gebarcht haben.

zu2: Wozu einen Dachverband, wenn er wenig bietet und viel kostet?
Doch wohl nicht nur, um sich durch Vergabe von Zertifikaten gegen Nichtmitglieder zu verbünden und ihnen den beruflichen Weg schwer zu machen?
Letztendlich ist der Austausch, von dem der DDQT berichtet, ja etwas feines, aber wenn sich Schulen udn Verbände ernsthaft austuaschen wollen, können sie das ja wohl auch ohne gleich einen Dachverband einzuschalten, oder?

scarabe
10-08-2010, 14:38
Blue, wenn ich deine Kommentare auf die Berichte von Leuten lese, die schon etwas breitere Unterrichtserfahrung haben (also nicht nur innerhalb der fortgeschrittenen, ernsthaften WCTAG-Übungsgruppe), dann komme ich zu dem Schluß, daß Du eine sehr schöne theoretische Meinung hast von dem Ganzen, aber recht wenig praktische Erfahrung bezüglich der menschlichen Marotten, die die unterschiedlichen Schüler mitbringen. Kann das sein?

Übrigens:
Wenn einige nur manchmal kommen und andere fleißiger sind, kommen die Erstgenannten im Kurs auch nicht so gut mit.
Also entweder manschaut dann angesichts der Fehler und Fehlhaltungen dieser Leute konsequent weg und legt sich eine Teflonbeschichtung zu, damit es einem nicht zu nahe geht,
oder man versucht, den Leuten trotzdem zu helfen, was aber auf Kosten derer geht, die regelmäßig trainiert haben und ganz andere Dinge üben müßten.

Ich habe selbst Kurse trotz guter, zertif. Lehrerin verlassen, weil über eine Stunde gedehnt und vorbereitet wurde, weil die Leute einfach steif und unbeweglich waren und selbst nie geübt haben oder mal gestanden sind. Wenn dann am Schluß nur 20 Minuten für Form übrig bleiben und das noch gemütlich gemacht wird, damit sich keiner überanstrengt, ist das einfach unbefriedigend. Der Kurs war aus und ich hatte das Gefühl "wann geht es endlich los?"

Auch wenn es- das mu man auch noch sagen, für einen Lehrer letztendlich natürlich auch eine gewisse Befriedigung bedeutet, Bewegungs- Untalente soweit gebracht zu haben, daß irgend etwas schließlich doch noch klappt und sie weitaus entspannter und gelöster nach Hause gehen, als sie gekommen sind. (und gut fürs KArma ist das bestimmt auch, wenn es das denn tatsächlich gibt ;))

rudongshe
10-08-2010, 16:48
Also wenn Du Schwierigkeiten hast, die Form unter Deinem eigenen Niveau zu unterrichten, wen willst Du dann überhaupt unterrichten?
Im Gegenteil, das Runterbrechen der Prinzipien auf verdauliche Häppchen sollte eigentlich sogar das eigene Verständis fördern.

Edit:

Die gucken Dir doch in einem Schnupperkurs doch nicht auf die Rippen, außer Du hast sie drauf hingewiesen, die schauen, wo welcher Arm und welche Hand ist und sind damit wohl schon überfordert.

Nein. Wenn jemand Taijiquan "ernsthaft" lernen will, dann gehört doch alles dazu. Dann benutze ich prinzipiell alle Konzepte und Erklärungen.
Darum geht es. Wenn ich eine Woche Dienst durch alle Schichten hatte, laufe ich auch auf sparflamme - auch ein Problem. Aber ich arbeite dennoch an den Konzepten.
Will jemand Taijiquan lernen, erwarte ich eine prinzipielle Bereitschaft lernen zu wollen als Grundlage. Das Eingehen auf jeden einzelnen ist dann immer noch individuell. Das habe ich wahrlich gelernt, jeder lernt anders.

Will aber jemand "entspannen" oder "was für sich tun" und das im Rahmen der Anforderungen der Krankenkassen an mich, und die lassen sich das auch Rückmelden, sieht das anders aus. Dann habe ich einen mehr oder weniger klar vorgegebenen Rahmen. Die Leute haben mit Knien, Schultern und Rücken schon genug zu tun. Da brauchen die nicht noch den Rest. Wenn ich den Rest aber vormache, sind sie überfordert, weil "es ja dazugehört". Deswegen laufe ich ich anders, um mich in denjenigen zu versetzen, der kein grundsätzliches Interesse am Tajiquan mitbringt sondern von mir erwartet, das ich gewisse Resultate bei ihm erziele.

Aber der Unterschied dürfte doch logisch sein? Du fragst scheinbar aus sophistischem Sport heraus ;)

rudi

edit: ja, mit den Armen sind schon viele überfordert und bauen Stress auf, ja nicht vor der Gruppe zu versagen. Und ja, ich predige, das ist nicht das wichtige. Und nein, es blieb für sie dennoch ein Stressfaktor, wenn auch nur eine/r "es" besser konnte,

Fei Long
10-08-2010, 17:50
...
Würde auch nichts schaden, wenn sich Dachverbände mal um Duan-Prüfungen kümmern würden... usw


...
Wozu einen Dachverband, wenn er wenig bietet und viel kostet?
Doch wohl nicht nur, um sich durch Vergabe von Zertifikaten gegen Nichtmitglieder zu verbünden und ihnen den beruflichen Weg schwer zu machen?
...

Ist das nicht ein Widerspruch? Wenn ein Dachverband Zertifikate vergibt ist das für Dich gleich eine Verbündung gegen Nichtmitglieder, aber andererseits sollen sie sich um Zertifikate eines anderen Dachverbands kümmern?

scarabe
10-08-2010, 21:53
na ja, wenn ein Dachverband nur dazu dienen würde, Zertifikate zu vergeben und dafür zu sorgen, daß Kassen nur solche Lehrer akzeptieren, dann wär das ja nicht die feine Art, oder?

Wär doch eine schöne Sache, wenn auf diese Art Duan-Prüfungen mehr Glaubwürdigkeit und Substanz bekämen, ich denke, wer Zertifikate vergeben kann, ist sicher auch in der Lage, bei Prüfungen Qualitätssicherung zu betreiben...

bluemonkey
11-08-2010, 07:52
Nein. Wenn jemand Taijiquan "ernsthaft" lernen will, dann gehört doch alles dazu. Dann benutze ich prinzipiell alle Konzepte und Erklärungen...



wenn jemand die Grundrechenarten nicht beherrscht, dann bring ich ihm doch nicht Infinitesimalrechnung bei, nur weil das zur Mathematik dazugehört, wenn man sie ernsthaft lernen will?
In einigen Taijiverbänden gibt es ja Vertiefungsstufen und die haben eventuell nicht nur den Zweck, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Wenn ich einen blutigen Anfänger habe sehe ich drei Möglichkeiten und eventuelle Mischungen:

1.) Ich zeige ihm erstmal den äußeren Ablauf der Form, damit er ein Übunginstrument hat und wenn er das mal kann fülle ich das mit Inhalt. Aber doch nicht mit allen Prinzipien, die ich kenne? Wenn er die äußere Form noch nicht sicher kann, ist er mit dem Inhalt überfordert.

2.) Ich zeige Ihm eine Formbewegung, und arbeite dann anhand dieser Formbewegung mit bestimmten Inhalten (aber auch nur einen auf einmal) z.B. Dantianbewegung, Gleichgewicht in alle Richtungen, Wai San He, Energieflüsse......

3.) Ich mache die Form immer wieder vor, so gut ich kann und weise die Schüler an, genau hinzugucken und das zu machen, was sie sehen:cool:


Ich hab auch schon an Wochenendseminaren bei BB teilgenommen. Da wurden Vorübungen gezeigt, und Form gelaufen. Keine Ahnung ob er die Form absichtlich schlecht gelaufen ist, aber wenn ich die Prinzipien nicht kenne bin ich doch dadurch auch nicht verwirrt?
Hat der alle Prinzipien und Erklärungen gegeben, die er kannte?
Wohl kaum und das war ein eher fortgeschrittenes Publikum, von denen der Großteil schon jahrelang Taiji praktizierte.
Seh ich ob jemand sein Kua hochzieht, wenn ich nicht wieß, was das ist, dass ich das machen soll und wie es geht?




edit: ja, mit den Armen sind schon viele überfordert und bauen Stress auf, ja nicht vor der Gruppe zu versagen. Und ja, ich predige, das ist nicht das wichtige. Und nein, es blieb für sie dennoch ein Stressfaktor, wenn auch nur eine/r "es" besser konnte,

Ja, schon schlimm mit den Menschen, dass die menschlich sind

rudongshe
11-08-2010, 07:59
wenn jemand die Grundrechenarten nicht beherrscht, dann bring ich ihm doch nicht Infinitesimalrechnung bei, nur weil das zur Mathematik dazugehört, wenn man sie ernsthaft lernen will?
In einigen Taijiverbänden gibt es ja Vertiefungsstufen und die haben eventuell nicht nur den Zweck, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Wenn ich einen blutigen Anfänger habe sehe ich drei Möglichkeiten und eventuelle Mischungen:

1.) Ich zeige ihm erstmal den äußeren Ablauf der Form, damit er ein Übunginstrument hat und wenn er das mal kann fülle ich das mit Inhalt. Aber doch nicht mit allen Prinzipien, die ich kenne? Wenn er die äußere Form noch nicht sicher kann, ist er mit dem Inhalt überfordert.

2.) Ich zeige Ihm eine Formbewegung, und arbeite dann anhand dieser Formbewegung mit bestimmten Inhalten (aber auch nur einen auf einmal) z.B. Dantianbewegung, Gleichgewicht in alle Richtungen, Wai San He, Energieflüsse......

3.) Ich mache die Form immer wieder vor, so gut ich kann und weise die Schüler an, genau hinzugucken und das zu machen, was sie sehen:cool:


Ich hab auch schon an Wochenendseminaren bei BB teilgenommen. Da wurden Vorübungen gezeigt, und Form gelaufen. Keine Ahnung ob er die Form absichtlich schlecht gelaufen ist, aber wenn ich die Prinzipien nicht kenne bin ich doch dadurch auch nicht verwirrt?
Hat der alle Prinzipien und Erklärungen gegeben, die er kannte?
Wohl kaum und das war ein eher fortgeschrittenes Publikum, von denen der Großteil schon jahrelang Taiji praktizierte.
Seh ich ob jemand sein Kua hochzieht, wenn ich nicht wieß, was das ist, dass ich das machen soll und wie es geht?




Ja, schon schlimm mit den Menschen, dass die menschlich sind

Wir reden hier von 10 Stunden, von denen nicht mal alle genommen werden müssen.
Ich rede von den Krankenkassekursen, die meist nur einmal laufen.
Dort sind allermeist keine Leute, die Taijiquan lernen wollen sondern was ausprobieren zum entspannen, weil es die Krankenkasse bezahlt, und die schon Pilates, Yoga, Autogenes Training, Qi Gong und was auch immer ausrprobiert haben.
Entweder willst Du das nicht verstehen oder ich drücke mich schlecht aus.
Jedenfalls gehe ich auf das Thema nicht weiter ein.

bluemonkey
11-08-2010, 08:34
Wozu einen Dachverband, wenn er wenig bietet und viel kostet?
Doch wohl nicht nur, um sich durch Vergabe von Zertifikaten gegen Nichtmitglieder zu verbünden und ihnen den beruflichen Weg schwer zu machen?Letztendlich ist der Austausch, von dem der DDQT berichtet, ja etwas feines, aber wenn sich Schulen udn Verbände ernsthaft austuaschen wollen, können sie das ja wohl auch ohne gleich einen Dachverband einzuschalten, oder?


na ja, wenn ein Dachverband nur dazu dienen würde, Zertifikate zu vergeben und dafür zu sorgen, daß Kassen nur solche Lehrer akzeptieren, dann wär das ja nicht die feine Art, oder?


Nein, aber ein Dachverband ist zunächst ein Zusammenschluss von mehreren Schulen/Verbänden, die gemeinsame Interessen verfolgen und eventuell einheitliche Standards zu setzen, damit eine Zulassung von Krankenkassen erleichtert wird.
So kann man geschlossen mit der KK verhandeln und nicht jedes einzelne Mitglied muss der KK seine Qualifikation verdeutlichen.
Das heißt, ein Verein ist keine böse vom Teufel gemachtes Kontrollorgan, sondern einfach ein Zusammenschluss von mehreren Leuten, die zusammenarbeiten und sich gegenseitig bei gemeisamen Zielen unterstützen.

Warum Du dann gleich daraus eine Ausgrenzungssache machst, verstehe ich nicht?
Wie kommst Du darauf, dass der Verband dafür sorgt, dass Nichtmitglieder keine Zulassung bekommen?




Wär doch eine schöne Sache, wenn auf diese Art Duan-Prüfungen mehr Glaubwürdigkeit und Substanz bekämen, ich denke, wer Zertifikate vergeben kann, ist sicher auch in der Lage, bei Prüfungen Qualitätssicherung zu betreiben...

Das kostet aber Geld und dazu müssten dann die Mitglieder mehr Kohle zahlen. Eventuell haben die meisten Mitglieder gar kein Interesse an Duan-Prüfungen.

Ist doch ganz einfach:

Du bist Taijiquanlehrerin, die sich keiner Traditionslinie verfplichtet sieht, lediglich dem Chenjiagou Taijiquan?
Du möchtest entsprechende Duanprüfungen?

Dann schließe Dich mit Gleichgesinnten freien Taijiquanlehrern zusammen, die diese Duanprüfungen auch haben wollen und gründe einen Verband, der eure Interessen vertritt. (Oder auch ohne Verband, einfach ab un zu reden, treffen, ohne Organisation, ohne Verpflichtungen, Du kennst ja die Menschen, ist alles unnötig:p)
Wenn Ihr genug seid, dann könnt ihr auch Reisen nach Chenjiagou organisieren und bei Meisterseminaren Rabatte rausschlagen, Bibliotheken aufbauen und Trainingshallen einrichten... :)

Fei Long
11-08-2010, 08:52
na ja, wenn ein Dachverband nur dazu dienen würde, Zertifikate zu vergeben und dafür zu sorgen, daß Kassen nur solche Lehrer akzeptieren, dann wär das ja nicht die feine Art, oder?

Wär doch eine schöne Sache, wenn auf diese Art Duan-Prüfungen mehr Glaubwürdigkeit und Substanz bekämen, ich denke, wer Zertifikate vergeben kann, ist sicher auch in der Lage, bei Prüfungen Qualitätssicherung zu betreiben...

Ich denke der DDQT wurde nun mal als Interessensvertretung und mit dem hauptsächlichen Ziel gegründet, gewissen Qualitätsstandards zu definieren, bin da aber nicht so im Thema. Ich sehe das aber auch nicht als problematisch an, wenn man ein klares Ziel bzw. einen klaren Aufgabenbereich definiert und eben nicht sagt "wir wollen damit komplett alles kontrollieren und Vorschriften machen".
Wir sind ja hier bei dem Thema Krankenkassenanerkennung. Die Frage ist doch, was gibt es für Alternativen?

Irgendwie muß es ja wohl Interessensvertreter geben, wenn man sich mit den Krankenkassen auseinander setzten will. Ein Dachverband, der eben auch tatsächlich als offener Dachverband von mehreren Praktizierenden aus unterschiedlichen Stilen und Linien gegründet wurde (wo also nicht eine einzelne Person einfach IMO unrichtiger Weise behauptet einen Dachverband zu leiten wie das bei dem anderen "Dachverband" in Deutschland ja der Fall ist) ist da doch wohl zumindest ein Anfang. Klar fühlt sich auch dort nicht jeder gut aufgehoben, alleine deshalb weil es da nie ohne Kompromisse gehen wird, derjenige kann dann versuchen konstruktiv mitzuarbeiten oder wenn das nicht klappt sich dann natürlich auch anderweitig organisieren und eine eigene Interessensvertretung gründen (die dann auch wieder der Kritik ausgesetzt wäre nicht für alle zu sprechen).

Die Alternative wäre doch, jeder Lehrende müßte sich selber mit den KK auseinandersetzen. Dafür müßten dann die KKs sachkundige Leute haben und selber Prüfungen entwerfen und ggf. sogar Ausbildungen organisieren. Dazu sind die sicher nicht in der Lage, und auch da würde es dann wieder was zu jammern geben, daß die Kriterien nicht stimmen, daß das ein "Monopol" wäre, daß da Leute was entschieden haben die gar nicht mit dem Thema auskennen oder andersrum sich da jemand aus Linie XY besonders rein gedrängt hat und und und.

Und ich halte es auch nicht für verwerflich, wenn ein Dachverband sich hinsetzt und Ausbildungsleitlinien ausarbeitet und dann auch Zertifikate dafür verteilt. Natürlich kann man auch da wieder diskutieren ob die gut und ausreichend sind, aber andersrum muß man doch sagen, es ist zumindest ein Anfang und immer noch besser wenigstens Mindestkriterien zu haben, als wenn es gar keine Kriterien gibt und jeder der ´nen halbes Jahr TJQ gemacht hat sich als Meister ausgeben und Kurse anbieten kann, und ggf. ´ne Kassenzulassung bekommt weil er die schönste Powerpointpräsentation hinbekommen hat um den "Taiji-Beauftragten" bei der KK zu überzeugen.

Zumal die Frage bleibt, warum die eigenen Zertifikate schlecht sein sollen, aber wenn dieser Dachverband Duanprüfungen von einem anderen Dachverband übernimmt wäre das glaubwürdiger und würde mehr Qualität bringen.
Ich weiß das Du auf das Duan-System stehst, und will jetzt auch nicht wieder das Thema aus dem anderen Thread aufwärmen, aber die Duans sind letztlich genau so ein Zertifikat von einer Interessensvertretung, mit dem Ziel das diejenigen die da mitmachen einen Vorteil bekommen gegenüber denen die da nicht dran teilnehmen, und auch die Zertifikate bzw. die Prüfungen dazu werden nach subjektiven Kriterien entworfen/vergeben, und auch da wird "nur" von Menschen geprüft die mehr oder weniger fähig und objektiv sein können.
Da kann man also exakt die gleichen Kritikpunkte vorbringen wie an den DDQT-Zertifikaten.

Hanspeter
11-08-2010, 08:59
Wir reden hier von 10 Stunden, von denen nicht mal alle genommen werden müssen.
Ich rede von den Krankenkassekursen, die meist nur einmal laufen.
Dort sind allermeist keine Leute, die Taijiquan lernen wollen sondern was ausprobieren zum entspannen, weil es die Krankenkasse bezahlt, und die schon Pilates, Yoga, Autogenes Training, Qi Gong und was auch immer ausrprobiert haben.
Entweder willst Du das nicht verstehen oder ich drücke mich schlecht aus.
Jedenfalls gehe ich auf das Thema nicht weiter ein.

Ja, beim Affen weiß man nie, ob er nicht kann oder nicht will... ;) Ist aber manchmal auch nicht schlecht, wenn er auf Lücken in der Argumentation hinweist.

Was mir noch nicht klar ist, und vielleicht kannst du doch noch mal drauf eingehen, weil es ja doch interessant ist, wie sich der Snake-Style eventuell von anderen Yang-Stilen unterscheidet und vielleicht anderen Lehrern auch Denkanstöße übers Unterrichten gibt: Ist dieser Stil nach Bob Boyd und Ip Tai Tak so wenig entspannend am Anfang, dass du ihn nicht unterrichten kannst? Kannst also nicht irgendwelche Grundlagen unterrichten, die die Leute schon mal ein bisschen entspannt und sie vielleicht so sehr anregt, dass sie noch mal wiederkommen?

So hört sich das nämlich an, weil du den Leuten, die sich "nur" entspannen wollen, extra was anderes zeigst.

scarabe
11-08-2010, 09:10
@ fei long

na, gegen vorteile hab ich ja nichts, solange es keine ausgrenzung oder echte berufliche nachteile für die bedeutet, die eben nicht dabeisein/ mitmachen wollen. wenn jemand keinen duan hat, ist das den kassen letztendlich egal, auch wenn es den einzelnen kunden vielleicht beeindruckt.
wenn einer aber keine kassenzulassung bekäme, weil er nicht vom richtigen dachverband zertifiziert ist, wäre das schon eine ganz andere ( und schwerwiegendere) sache...

scarabe
11-08-2010, 09:13
Warum Du dann gleich daraus eine Ausgrenzungssache machst, verstehe ich nicht?
Wie kommst Du darauf, dass der Verband dafür sorgt, dass Nichtmitglieder keine Zulassung bekommen?



Ist doch ganz einfach:

Du bist Taijiquanlehrerin, die sich keiner Traditionslinie verfplichtet sieht, lediglich dem Chenjiagou Taijiquan?
Du möchtest entsprechende Duanprüfungen?

Dann schließe Dich mit Gleichgesinnten freien Taijiquanlehrern zusammen, die diese Duanprüfungen auch haben wollen und gründe einen Verband, der eure Interessen vertritt. (Oder auch ohne Verband, einfach ab un zu reden, treffen, ohne Organisation, ohne Verpflichtungen, Du kennst ja die Menschen, ist alles unnötig:p)
Wenn Ihr genug seid, dann könnt ihr auch Reisen nach Chenjiagou organisieren und bei Meisterseminaren Rabatte rausschlagen, Bibliotheken aufbauen und Trainingshallen einrichten... :)

zu oben: in den anfangsposts klang es schon ein wenig danach, als ob die zertifikate des dachverbandes dank lobby so bedeutend geworden wären, daß einzelkämpfer kaum noch chancen bei den kassen haben...?

zu unten:
mal sehen, was sich machen läßt...

Fei Long
11-08-2010, 09:32
@ fei long

na, gegen vorteile hab ich ja nichts, solange es keine ausgrenzung oder echte berufliche nachteile für die bedeutet, die eben nicht dabeisein/ mitmachen wollen. wenn jemand keinen duan hat, ist das den kassen letztendlich egal, auch wenn es den einzelnen kunden vielleicht beeindruckt.
wenn einer aber keine kassenzulassung bekäme, weil er nicht vom richtigen dachverband zertifiziert ist, wäre das schon eine ganz andere ( und schwerwiegendere) sache...

Hm, verstehe jetzt nicht worauf Du hinaus willst. Wenn die Duans den KKs eh egal sind, warum soll sich dann der Dachverband darum kümmern?

Und warum sprichst Du von Ausgrenzung? Ein Dachverband ist nun mal ein zusammenschluß von Leuten mit dem Ziel, eine gemeinsames Gremium, eine Interessensvertretung zu haben. Natürlich können die letztlich nur für ihre Mitglieder sprechen und handeln.
Wenn der Dachverband ´nen guten Job macht und bspw. die KKs überzeugt, daß deren Leitlinien und die daraus resultierenden Zertifikate sich positiv auf die Qualität der TJQ-Angebote auswirkt, kann das natürlich bedeuten daß die KK´s dann sagen, gut, das leuchtet uns ein, daher akzeptieren wir Eure Zertifikate. Und klar sind dann erst mal Leute die solche Zertifikate nicht haben außen vor.
Aber das ist doch keine Ausgrenzung. Diese Leute müssen dann halt - durch einen andere Interessensvertretung oder im Alleingang - die KKs überzeugen daß sie eben auch gewissen Mindestqualitätsstandards garantieren können. Das steht ihnen ja frei.

Mir ist auch klar, dass sowas in der Praxis nie so einfach ist, so glatt und stressfrei läuft, daß man nie allen gerecht werden kann etc.
Nur, kritisieren ist eine Sache, aber noch mal die Frage, was wäre denn die Alternative in Deinen Augen?

bluemonkey
11-08-2010, 09:35
zu oben: in den anfangsposts klang es schon ein wenig danach, als ob die zertifikate des dachverbandes dank lobby so bedeutend geworden wären, daß einzelkämpfer kaum noch chancen bei den kassen haben...?



Das liegt aber wohl an den Krankenkassen (Dao sprach von einigen) und ist nicht dem Verband anzulasten, oder gar als seine Zielsetzung hinzustellen.
Wenn es Anbauverbände im Biolandbau gibt, die eine bestimmte Qualität grantieren, dann kann der Einzelkämpfer-Biobauer ja auch schwerlich erwarten, dass eine Biovermartungskette seinen Hof extra einzeln prüft und überwacht, nur weil der keinem Verband angehören mag.
Das ist aber kein Grund zu folgern, die Anbauverbände hätten das Ziel Einzelkämpferbiobauern zu mobben oder dass diese das EU-Biosiegel überwachen sollen.

Und es dürfte sich wenig daran geändert haben, dass medizinische oder pädagogische Berufe die Zulassung stark erleichtern und dass das Hauptkriterium für die Zulassung ist (ich bin positiv überrascht, dass KK auch von Ärzten das DDQT Zertifikat verlangen?).
Wir haben hier ja erfahren, dass es in KK-Kursen nur um Entspannung geht und nicht um Taijiquan, bzw. dass das gewöhnliche Klientel eher Anlass für Reaktionen zwischen Verzweiflung, Resignation und Spott ist.
Da sind die entsprechenden Berufe, die sich mit solchen Menschen auskennen, ja eher für so etwas prädestiniert, als irgendwelche Profis mit höheren Zielen...:)

Snakesqueezer
11-08-2010, 10:10
Das Dilemma mit der Zielgruppe der KK-Kurse steht in jenem Leitfaden (Punkt 5):

"Die Teilnehmer der Maßnahmen sollen befähigt und motiviert werden, nach Abschluss der Intervention das erworbene Wissen bzw. die erworbenen Fertigkeiten / Übungen selbstständig anzuwenden und fortzuführen sowie in ihren (beruflichen) Alltag zu integrieren. Eine kontinuierliche Inanspruchnahme dieser Maßnahmen (Dauerangebote) kann von den Krankenkassen nicht finanziert werden."

Ich hab mal nach gleichem Muster mal einen Kurs "Progressive Muskelentspannung nach Jacobson" durchgeführt (darin wird man mit 2 Wochenenden Kursleiter, ist aber auch weniger komplex als TCC...), da wollte im Grunde - was das oben genannte theoretische Ziel ist - niemand wirklich diese abrufbare Technik erlernen, sondern das entspannt werden genießen, "Ach das ist immer so schön, Schade dass nach 10 mal Schluss ist". Wenn da die - menschlich verständliche - Passivität da ist, liegt ja schon auf der Hand, dass es mit Tai Chi Chuan bei gleicher Zielgruppe besonders schwierig ist. Dazu kommt es geht um PRÄVENTION bezüglich Stress, d.h. theoretisch sind im Kurs Leute, die nicht gestresst sind. Ich weiss dass in Präventionskursen bezüglich Haltung/Rücken fast nur Menschen kommen, die schon das eine oder andere Aua haben (die dürften genaugenommen nicht teilnehmen...), also wird es mit der Stress-Zielgruppe genauso sein, das sollte man nicht außer Acht lassen.

Ich hab von Lehrern gehört, die das so verpacken, dass der Kassenkurs ein neu startender Anfänger- Schnupperkurs zu Sonderkonditionen ist, oder dass es einfach 1mal im Jahr für 10 Teilnahmen eine Bescheinigung für die Kasse gibt. Soll einen aber die Zulassung kosten wenn es rauskommt, da Kassenkurse immer nur diese für sich stehenden Stundenpakete sein sollen, nach denen man ja dann alles nötige gelernt hat um sich perfekt zu regenerieren (s.o.)... Eine Kampfkunst, die u.a. zur "Lebenspflege" taugt, lässt sich offensichtlich in ein System mit "Techniken" nicht ohne Verstümmelung integrieren, jedenfalls nicht in 10 Stunden. Und bei den "Techniken" klappt es ja schon nicht wirklich (s.o.).

Anspruch und Wirklichkeit sind schon so ne Sache. Dauernde Aktivität sinnvollerweise zu honorieren hätte wahrscheinlich einen hohen Kostenaufwand beim Nachweis, da pro Mitglied im Jahr 2 € nochwas für Prävention ausgegeben werden "müssen" laut SGB V, würde das wahrscheinlich den Rahmen sprengen. Und sollte es gelingen, will ich nen Nichtraucher-Bonus, den gibt es auch nicht, nur wenn ich zum Kurs "Tabakentwöhnung" gehe... :p

scarabe
11-08-2010, 11:16
Hm, verstehe jetzt nicht worauf Du hinaus willst. Wenn die Duans den KKs eh egal sind, warum soll sich dann der Dachverband darum kümmern?

Und warum sprichst Du von Ausgrenzung? Ein Dachverband ist nun mal ein zusammenschluß von Leuten mit dem Ziel, eine gemeinsames Gremium, eine Interessensvertretung zu haben. Natürlich können die letztlich nur für ihre Mitglieder sprechen und handeln.
?

Wozu ist ein Dachverband da, doch wohl nicht nur, um die Krankenkassen zu beeinflussen, oder?

rudongshe
11-08-2010, 11:18
Ja, beim Affen weiß man nie, ob er nicht kann oder nicht will... ;) Ist aber manchmal auch nicht schlecht, wenn er auf Lücken in der Argumentation hinweist.


Ich mag den Affen :) Das keine Misverständnisse entstehen.

Zu dem anderen:

Es gibt Unterschiede. Die finde ich aber nicht so gravierend, was die Unterrichtbarkeit angeht.
Der Tigerstil ist sequentiell in jeder Bewegung aufgebaut.
Der Schlangenstil gleichzeitig.

Deswegen habe ich in der ersten Stunde die Grundbewegung gemacht.
Solo. Mit Schritt. Mit Wolkenhänden im Stand.
Ich dachte, das eine Woche geübt, kann man aufbauen.
Nächste Woche dann Vogel am *******, auch ein Bild ohne Schrittfolge. So hoffte ich einen Einstieg zu finden.
Nur es übte niemand. Alle hatten meine e-mail, die meisten hatten Internet.
Sie hatten auch eine Vorlage an Video.

scarabe
11-08-2010, 11:22
"Die Teilnehmer der Maßnahmen sollen befähigt und motiviert werden, nach Abschluss der Intervention das erworbene Wissen bzw. die erworbenen Fertigkeiten / Übungen selbstständig anzuwenden und fortzuführen sowie in ihren (beruflichen) Alltag zu integrieren. Eine kontinuierliche Inanspruchnahme dieser Maßnahmen (Dauerangebote) kann von den Krankenkassen nicht finanziert werden."

Ich hab von Lehrern gehört, die das so verpacken, dass der Kassenkurs ein neu startender Anfänger- Schnupperkurs zu Sonderkonditionen ist, oder dass es einfach 1mal im Jahr für 10 Teilnahmen eine Bescheinigung für die Kasse gibt. Soll einen aber die Zulassung kosten wenn es rauskommt, da Kassenkurse immer nur diese für sich stehenden Stundenpakete sein sollen, nach denen man ja dann alles nötige gelernt hat um sich perfekt zu regenerieren (s.o.)... Eine Kampfkunst, die u.a. zur "Lebenspflege" taugt, lässt sich offensichtlich in ein System mit "Techniken" nicht ohne Verstümmelung integrieren, jedenfalls nicht in 10 Stunden. Und bei den "Techniken" klappt es ja schon nicht wirklich (s.o.).

Anspruch und Wirklichkeit sind schon so ne Sache. Dauernde Aktivität sinnvollerweise zu honorieren hätte wahrscheinlich einen hohen Kostenaufwand beim Nachweis, da pro Mitglied im Jahr 2 € nochwas für Prävention ausgegeben werden "müssen" laut SGB V, würde das wahrscheinlich den Rahmen sprengen. Und sollte es gelingen, will ich nen Nichtraucher-Bonus, den gibt es auch nicht, nur wenn ich zum Kurs "Tabakentwöhnung" gehe... :p

Tja, dann ist Taiji genaugenommen für KK-Kurse sowieso absolut ungeeignet, da kein Mensch nach 10 Stunden halbwegs fehlerfrei eine Form laufen kann.
Am ehesten käme dan noch eine Kurzform mit 8 Bewegungen in Frage (hat nicht GM CZL eine?), aber letztendlich ist es ein Ding der Unmöglichkeit, einen anfänger in 10 Stunden soweit zu bringen, eine Form soweit korrekt zu alufen, daß er nicht nur Bewegung hat, sondern sich auch gesund bewegt und den inneren energiefluß nicht blockiert...

rudongshe
11-08-2010, 11:24
Ich hab von Lehrern gehört, die das so verpacken, dass der Kassenkurs ein neu startender Anfänger- Schnupperkurs zu Sonderkonditionen ist, oder dass es einfach 1mal im Jahr für 10 Teilnahmen eine Bescheinigung für die Kasse gibt. Soll einen aber die Zulassung kosten wenn es rauskommt, da Kassenkurse immer nur diese für sich stehenden Stundenpakete sein sollen, nach denen man ja dann alles nötige gelernt hat um sich perfekt zu regenerieren (s.o.)... Eine Kampfkunst, die u.a. zur "Lebenspflege" taugt, lässt sich offensichtlich in ein System mit "Techniken" nicht ohne Verstümmelung integrieren, jedenfalls nicht in 10 Stunden. Und bei den "Techniken" klappt es ja schon nicht wirklich (s.o.).


Ich habe immer gesagt, es sind Kurse, da könnt ihr ins Taiji allgemein reinschauen. Es gibt unterschiedliche Stile. Wenn ihr weitermacht wollt, schaut euch um, was für euch günstig ist, welche Schule euch gefällt oder nahe liegt. Eigenwerbung war vertraglich verboten, weil mein Anbieter natürlich auch Folgekurse machen wollte.

Die kamen aber nie zustande, wenn es pro Kurs nur einen oder zwei Interessierten gab und die KK aber nur einmal in gewissen Zeitrum Entspannung bezahlt. Drei oder vier Leute immerhin haben weitergemacht mit Taiji als "ihr" Ding. Ist ja auch was.

Integration in den Alltag und Knie, Schultern, Rücken waren immer meine genannten Ziele.

Dennoch ist ein gewisses Maß an Übungsbereitschfaft nötig.

Ich finde nicht, das man KK-Kurse als Werbung nutzen sollte.

bluemonkey
11-08-2010, 11:32
Ich hab von Lehrern gehört, die das so verpacken, dass der Kassenkurs ein neu startender Anfänger- Schnupperkurs zu Sonderkonditionen ist, oder dass es einfach 1mal im Jahr für 10 Teilnahmen eine Bescheinigung für die Kasse gibt. Soll einen aber die Zulassung kosten wenn es rauskommt, da Kassenkurse immer nur diese für sich stehenden Stundenpakete sein sollen, nach denen man ja dann alles nötige gelernt hat um sich perfekt zu regenerieren (s.o.)...

Auch wenn das als Anfänger-/Schnupperkurs durchgeführt wird?
Das ist doch dann eigenstehend und ich kann doch nix dafür, dass die Leute hinterher bei mir weitermachen wollen?

Ich kann mir doch auch Qigong-Wochenendseminare von der KK bezuschussen (sind meist teurer als 80Euro) lassen, falls der Anbieter 'ne Zulassung hat?
Die sind dann in sich abgeschlossen aber ich werd das dann doch eventuell vertiefen.

rudongshe
11-08-2010, 11:36
Auch wenn das als Anfänger-/Schnupperkurs durchgeführt wird?
Das ist doch dann eigenstehend und ich kann doch nix dafür, dass die Leute hinterher bei mir weitermachen wollen?

Ja, ist eine Gradwanderung. Habe das auch mit dem Anbieter vorher geklärt.
Ist auch klar, wenn man seinen Stil macht, das man ihn dann vertritt.

Man muss halt andere Stile erwähnen.
Ich habe versucht, feste Lernziele für den Kurs vorher zu definieren, die für den Kurs Richtlinie sind.

Fei Long
11-08-2010, 11:40
Wozu ist ein Dachverband da, doch wohl nicht nur, um die Krankenkassen zu beeinflussen, oder?

Ehrlich gesagt ist es mir relativ egal wofür ein Dachverband sich alles zuständig sieht. Das entscheiden ja wohl auch die Mitglieder, welche Interessen von dem Dachverband vertreten werden sollen. Man darf ja auch nicht vergessen dass einige Mitglieder im Dachverband ja selber Gruppierungen sind, wie z.b. die WCTAG, das Netzwerk, Kolibri Seminare etc., und dort dann auch viel von dem abgedeckt wird was Du von einem Dachverband erwartest, und dann auch noch zielgerichteter (weil die WCTAG bspw. eben Seminare nach deren Bedürfnissen ausrichten kann und eben nicht allen gerecht werden muß. Das ist vielleicht gerade eine Selbstständigkeit die den Gründern wichtig war und auch die Vielfalt erhalten soll).

Aber hier geht´s doch nicht um ´ne Grundsatzdiskussion über einen Dachverband, sondern um das Thema Krankenkassen, und was ein Dachverband in dem Zusammenhang für eine Rolle spielt. Antworte daher doch vielleicht erst mal auf die für diesen Thread wichtigeren Punkt: Du siehst den Dachverband extrem kritisch, sprichst auch hier wieder von "Beeinflussen". Ist ja OK wenn das Deine Meinung ist. Aber das ist jetzt ausschließlich Kritik. Was wäre denn Deine Alternative? Wie könnte es Deiner Meinung nach besser geregelt werden? Wo ist Dein Ansatz?

Klaus
11-08-2010, 11:42
10 Stunden sind mehr als genug, um Übungen die der GESUNDHEIT dienen sollen (und können) zu vermitteln.

rudongshe
11-08-2010, 11:47
10 Stunden sind mehr als genug, um Übungen die der GESUNDHEIT dienen sollen (und können) zu vermitteln.

Gebe ich Dir recht. Dennoch muss man sie praktizieren, ggf. einüben mit Erklärungen. Die das machten, hatten kein Problem. Waren aber die wenigsten.

Und das Angebot lautet Taiji, und das haben die Leute auch erwartet. Die Kasse bietet ja auch Qi Gong u.a. an. Also ein Rest an Formbildern musste sein, auch wenn sie dann wenige üben wollte.
So ich muss jetzt mal raus

Fei Long
11-08-2010, 11:52
Ja, ist eine Gradwanderung. Habe das auch mit dem Anbieter vorher geklärt.
Ist auch klar, wenn man seinen Stil macht, das man ihn dann vertritt.

Man muss halt andere Stile erwähnen.
Ich habe versucht, feste Lernziele für den Kurs vorher zu definieren, die für den Kurs Richtlinie sind.

Ich schätze darum geht es den KK auch, das der Kurs in sich abgeschlossen sein soll, daß man eben da raus geht und ein bestimmtes Ziel erreicht hat, etwas gelernt hat mit dem man etwas anfangen kann.
Wenn ein Kurs hingegen als "Schnupperkurs" so aufgebaut ist daß er nur 1,2 oder 5% von "Ziel X" (bzw. zumindest eine Kurzform hinterher selbstständig wirklich sauber laufen zu können) abdeckt was dann in einem Anschlußkurs weiter gelernt werden muß, hätten dann diejenigen die nicht weiter manchen wollen sondern nur den einen Kurs belegen haben nix davon gehabt. Und damit hätte die KK das Geld auch umsonst ausgegeben.

Ob diese "Logik" der Krankenkassen Sinn macht, ist sicher zweifelhaft. Die Idee dahinter ist verständlich, aber das nützt ja nix wenn´s an der Realität/Praxis vorbei geht.

Snakesqueezer
11-08-2010, 12:11
Wozu ist ein Dachverband da, doch wohl nicht nur, um die Krankenkassen zu beeinflussen, oder?

Richtig.

Richtig ist wohl aber auch, dass ohne den Zusammenschluss im DDQT Tai Chi Chuan mit seinen positiven gesundheitlichen Aspekten bisher weniger ernst oder wahrgenommen würde. Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit geht da Hand in Hand und ist Thema von Verbänden. Behaupte ich einfach mal.

Dennoch würde ich mit der Kassengeschichte nicht auf Teilnehmerfang gehen, wie schon so oft hier erkannt. Es wird der Teilnehmer mit 10 Stunden Anleitung im Jahr nicht alleine "laufen" gelernt haben. Zertifizierung hin oder her, der Verband hat in der Richtung find ich was gutes bewirkt von dem letztendlich alle Anbieter erst mal irgendwie profitieren. Und wenn wer die paar Euro im Jahr unbedingt wieder haben will von der Kasse und dann nach dem Kurs nicht weiter macht, das ist dann der Teilnehmer, auf den ich dann auch verzichten kann.

scarabe
11-08-2010, 12:21
Aber das ist jetzt ausschließlich Kritik. Was wäre denn Deine Alternative? Wie könnte es Deiner Meinung nach besser geregelt werden? Wo ist Dein Ansatz?

Lies doch einfach meine früheren Posts.
Da findest Du Vorschläge und auch die angedeutete Frage, ob man Dachverbände braucht...
Letztendlich erwarten zahlende Mitglieder ja auch, daß sie dann als Gegenleistung ihr Zertifikat bekommen, was weitere Fragen eröffnet...

Und was Taiji betrifft: Da könnte die Kasse ja auch einen Dreimonatskurs alle zwei Jahre bezahlen, dann könnten die Leute wenigstens soviel lernen, daß sie zuhause tatsächlich sinnvoll weiterüben können. Taiji ist nun mal eine Kampfkunst, die man nicht so ohne weiteres an unsere hiesigen Ideen von Prävention durch Bewegung in wenigen Stunden anpassen kann und es stellt sich auch die Frage, was so eine Beschneidung bringt.
(Im Qi Gong können die Inhalte ja an 10 Stunden angepaßt werden, auch wenn das genaugenommen gerade mal der allererste Anfang ist...)

Snakesqueezer
11-08-2010, 12:25
Auch wenn das als Anfänger-/Schnupperkurs durchgeführt wird?
Das ist doch dann eigenstehend und ich kann doch nix dafür, dass die Leute hinterher bei mir weitermachen wollen?

Ich kann mir doch auch Qigong-Wochenendseminare von der KK bezuschussen (sind meist teurer als 80Euro) lassen, falls der Anbieter 'ne Zulassung hat?
Die sind dann in sich abgeschlossen aber ich werd das dann doch eventuell vertiefen.

Für die Oigong-Kurse gelten die gleichen regeln, diese 10 Stunden lassen sich auch als Blockseminare zusammenfassen, es gibt ja Kassen,die ganze Reiseangebote damit kombinieren, "Nordic Walking in der Toskana". Ich denk mal der Unterschied ist, dass es relativ kurze Qigong-Übungsfolgen gibt, die leichter reproduzierbar sind als eine ganze Form. Somit wird es sicher leichter Qigong in kleinere Happen zu verpacken denk ich mal.

(wie das die Kasse im Enzelfall wertet ist sehr individuell, die heilige Kuh scheint das "in sich geschlossen"-sein eines Angebotes zu sein)

bluemonkey
11-08-2010, 12:58
Lies doch einfach meine früheren Posts.
Da findest Du Vorschläge und auch die angedeutete Frage, ob man Dachverbände braucht...
...)

eher wenig Vorschläge, aber einen angedeuteten Nazivergleich:p:


Und wozu das GAnze? Daß man nach einem Haufen Geld, Zeit und Mühe eventuell eine Kassenanerkennung bekommt, die durch diesen Lobbyismus jenen verwährt wird, die nicht mitmachen wollen oder Ausländer sind. Daß man nicht mehr unabhängig und frei seine Ziele gestalten kann, sondern abhängig ist vom Trend der Zeit/des Verbandes? (quasi wie früher der Zwang, in die Partei einzutreten... na supi!)
......

.....
genau genommen- wenn jetzt schon Nicht-Mitgliedern die Zulassung entzogen wird, sind wir schon fast wieder so weit wie vor ca 60 Jahren... gar nicht gut...




Letztendlich erwarten zahlende Mitglieder ja auch, daß sie dann als Gegenleistung ihr Zertifikat bekommen, was weitere Fragen eröffnet...


und jetzt noch die angedeutete Verdächtigung, der Korruption.

Wie stehst Du eigentlich zum TÜV?

Snakesqueezer
11-08-2010, 13:09
Wie stehst Du eigentlich zum TÜV?


:rotfltota

Fei Long
11-08-2010, 13:11
Lies doch einfach meine früheren Posts.
Da findest Du Vorschläge und auch die angedeutete Frage, ob man Dachverbände braucht...
Letztendlich erwarten zahlende Mitglieder ja auch, daß sie dann als Gegenleistung ihr Zertifikat bekommen, was weitere Fragen eröffnet...

Und was Taiji betrifft: Da könnte die Kasse ja auch einen Dreimonatskurs alle zwei Jahre bezahlen, dann könnten die Leute wenigstens soviel lernen, daß sie zuhause tatsächlich sinnvoll weiterüben können. Taiji ist nun mal eine Kampfkunst, die man nicht so ohne weiteres an unsere hiesigen Ideen von Prävention durch Bewegung in wenigen Stunden anpassen kann und es stellt sich auch die Frage, was so eine Beschneidung bringt.
(Im Qi Gong können die Inhalte ja an 10 Stunden angepaßt werden, auch wenn das genaugenommen gerade mal der allererste Anfang ist...)

Also in diesem Thread finde ich - sorry falls ich was übersehen habe- keine anderen Ansatz den Du nennst - bezogen auf das Thema Krankenkassen. Kritik ja, persönliche Erfahrungen von Dir auch, aber eben keinen Vorschlag wie man den KK gegenüber vielleicht Verbesserungen durchsetzen könnte.

Gerade was Du da ansprichst, daß eben diese 10 Stunden-Kurse kaum dazu taugen den Leuten genug TJQ (also jetzt nicht einfach nur etwas Gymnastik oder abgespecktes Qi Gong, sondern was sich auch noch sinniger Weise TJQ nenne kann) mitzugeben, und das da andere Lösungen besser geeignet wären, ist doch ein Thema was den KK gegenüber nur vertreten werden kann, wenn es auch Interessensvertretungen gibt.
Genau wie die Qualitätin den Kursen (im Gesamtdurchschnitt), wo Du doch auch sagst daß "da draußen" zu viele Leute unterrichten die dazu eigentlich noch nicht fähig sind, sicher auch nur besser werden kann, wenn die Leute die Unterrichten zumindest ein Mindestmaß an Qualifikation nachweisen können. Und auch da sind Interessensvertretungen die Leitlinien festlegen doch wohl immer noch ein besserer Ansatz als gar nichts.

Du schreibst auf Seite 1 "...Warum wird nicht der Unterricht geprüft nach Kriterien, die für den jeweiligen Stil gelten? (da muß man natürlich genau wissen, worauf es je Stil wirklich ankommt...)" Das passiert doch schon innerhalb der Schulen/Verbände. Die WCTAG bspw. hat doch eigene Prüfungen die für die WCTAG-Kriterien ausgelegt sind - die aber den Leitlinien des DDQT trotzdem genügen (bzw. diese sogar übertreffen). Die allgemeinen Leitlinien sind da ja tatsächlich sehr allgemein gehalten, ich vermute ganz stark um genau das zu bewerkstelligen, eben das a) die Eigenheiten der Stile erhalten bleiben und b) dann auch diejenigen die in dem Stil zuhause sind festlegen worauf es ankommt, aber halt gewisse Mindestanforderungen (bspw. die Laufzeit von min. drei Jahren und min. X Unterrichtsstunden, und auch Grundlangen die für´s Unterrichten wichtig sind wie Didaktik und sportmedizinische Basics) bewerkstelligt werden können.
Aber man kann doch nicht von den KK, die sich offensichtlich eh schon nicht sonderlich gut mit der Thematik TJQ auskennen, erwarten, daß sie dann auch noch die Eigenheiten spezieller Stile kennen und beurteilen können und dann Leute danach anerkennen oder ablehnen. Nicht, wenn die auf der anderen Seite Zertifikate von einem selbsternannten 1-Mann-Dachverband anerkennen und wenn die mehr Wert darauf legen daß die Leute Lehrer oder Mediziner (etc.) sind als daß sie ordentlich TJQ gelernt haben.

Findest Du nicht daß es da wichtig wäre wenn es Interessensvertretungen gibt die versuchen bei den KK das Verständnis zu verbessern und Verbesserungen durchzusetzten? Oder wie sonst sollte das möglich sein, wenn nicht über Einrichtungen wie Dachverbände o.ä.?

Snakesqueezer
11-08-2010, 13:53
Findest Du nicht daß es da wichtig wäre wenn es Interessensvertretungen gibt die versuchen bei den KK das Verständnis zu verbessern und Verbesserungen durchzusetzten? Oder wie sonst sollte das möglich sein, wenn nicht über Einrichtungen wie Dachverbände o.ä.?

Ich denk mal die Fragestellung beschreibt eine gewisse Umbruchsituation, wenn es ein für und wieder zu relativ neuen Interessengemeinschaften, Verbänden etc. gibt. Sofern es die bisher "Unabhängigen" betrifft, wird sich da der eine oder andere fragen "was soll ich mich krumm machen da mit einzutreten (Zeit und Geld...), ich bin doch schon gut und besser als xy". Mag ja alles sein. Chinese sein reicht auch nicht für die Kassen (oder doch...?).

Schwingt da vielleicht ein bissl Angst mit, nicht für voll genommen zu werden? Angst im "falschen" Verband zu sein um erfolgreich zu sein?
Ich will nichts unterstellen, ist halt erst mal normal als Reaktion, aber auf die lange Sicht entscheiden unsere Teilnehmer, ich habe nicht den Eindruck, dass so ein Verbandslogo - zumindest für Einsteiger - derartig entscheidend ist. Oder hat da wer andere Erfahrungen? Liest sich halt cool "nach SGB V §20 anerkannte Primärpräventionskurse im Handlungsfeld Stressbewältigung und Entspannung". Wenn ich ehrlich bin, erstickt das eher meine Idee von TCC als umfassende Kampf- und Lebenskunst und füttert das Bild "alter langsamer Chinese im Park". von Tui Shou, auch noch so "freundlich", will ich da gar nicht reden.

Dennoch: Gewerkschaften haben auch die eine oder andere Vergünstigung rausgeholt von der Nicht-Mitgleider profitieren die kein Arbeitnehmer missen will, nämlich auch Zeit und Geld. In unserem Falle sind die vielleicht nicht so gut messbar.

scarabe
11-08-2010, 13:58
und jetzt noch die angedeutete Verdächtigung, der Korruption.

Wie stehst Du eigentlich zum TÜV?

Wie schön, daß dir Provokationen solche Freude bereiten-

aber das sind Deine Worte, nicht meine- letztendlich wird eine Interessenvereinigung ja ein gemeinsames Interesse haben- in diesem Fall wohl die Zertifizierung...(?)

Und letztendlich: Heutzutage läuft vieles in dieselbe Richtung wie früher, auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen oder einfach nicht erkennen:
wer nicht der richtigen Lobby angehört oder sonstwie unangepaßt/unbequem ist (zig Auskunfteien, Internet etc) hat es schwer; es gibt deshalb Leute, die keinen Job mehr bekommen und sogar welche ohne Bankkonto, die kaum Chancen auf Verbesserung haben- auch wenn die nicht gleich in ein KZ gesperrt und umgebracht werden, an die Existenz geht es denen auch-
und (fast) alle von uns halten still, weil es einen ja schließlich nicht direkt betrifft, unbequem wäre... oder Angst macht.
Schau mal die Kik-Story an (z.B.), Zustände der Ausbeutung und Klassenunterschiede.... brrr!

scarabe
11-08-2010, 14:05
@ Fei Long

neben zertifikaten eine Art "TÜV" für Duan-Prüfungen, internationale Trainingsmöglichkeiten, ermäßigte Seminare mit bekannten Meistern,
Bibliotheken o.ä., Trainingszentren....

Da gibt es schon einiges, was Dachverbände sinnvoll anleiern könnten, wenn ich z.B. an meine früheren Austauschtrainings im Schwimmen denke, an Trainingslager, an geförderte Wettkämpfe, an Weiterbildung und landesweite Trainerscheine, die bei anderen Dachverbänden gemacht werden können (wo einfach das Können überprüft wird)... usm.

@ Blue:
TÜV? Ist das nicht eine staatliche Einrichtung?
Läßt sich ein Auto nicht recht einfach mechanisch überprüfen im Gegensatz zu der Bandbreite von richtig/falsch im Taiji?
Soweit ich weiß, dürfen alle Autos zum TÜV, nicht nur die der Mitglieder?

Snakesqueezer
11-08-2010, 14:07
letztendlich wird eine Interessenvereinigung ja ein gemeinsames Interesse haben- in diesem Fall wohl die Zertifizierung...(?)


Auch, why not, siehe DDQT - Deutscher Dachverband fr Qigong und Taijiquan e.V. - Willkommen (http://www.ddqt.de) - da ist das in der Satzung ziemlich klar ausgedrückt und muss da "e.V." denk ich mal auch ernsthaftes Thema sein:

§ 2 Aufgaben

Der Verein versteht sich als Interessenvertretung der Qigong- und Taijiquan-Praktizierenden und -Lehrenden. Der DDQT verfolgt als übergeordnete Organisation im Namen seiner Mitglieder folgende Ziele und Aufgaben:

a) Die Methoden des Qigong und Taijiquan in seiner Vielfalt in der Gesellschaft bekannt zu machen.

b) Die Interessen der Mitglieder gegenüber staatlichen, öffentlich-rechtlichen und privaten Institutionen und Verbänden zu vertreten, insbesondere die staatliche Anerkennung des Berufsbildes "Taijiquan- und/oder Qigong-Lehrende/r".

c) Erarbeitung und Festlegung von Ausbildungsleitlinien und Richtlinien zur Berufsausübung. In Konsequenz dessen sorgt der Dachverband für Methodentransparenz und erstellt anbieterübergreifende Kriterien, die Verbrauchern dabei helfen können, qualifizierte LehrerInnen und KursleiterInnen zu erkennen.

d) Kontrolle und Überprüfung von Ausbildungsleitlinien und Richtlinien zur Berufsausübung

e) Förderung eines fachspezifischen Erfahrungsaustausches

f) Zusammenarbeit mit Ausbildungsstätten

g) Unterstützung der Fort- u. Weiterbildung

h) Pflege internationaler Kontakte

Ist doch ok was da zu lesen ist. Und es geht nicht nur um ein Stück Papier so wie ich das verstehe.

Snakesqueezer
11-08-2010, 14:13
@ Fei Long
neben zertifikaten eine Art "TÜV" für Duan-Prüfungen, internationale Trainingsmöglichkeiten, ermäßigte Seminare mit bekannten Meistern,
Bibliotheken o.ä., Trainingszentren....

Da gibt es schon einiges, was Dachverbände sinnvoll anleiern könnten, wenn ich z.B. an meine früheren Austauschtrainings im Schwimmen denke, an Trainingslager, an geförderte Wettkämpfe, an Weiterbildung und landesweite Trainerscheine, die bei anderen Dachverbänden gemacht werden können (wo einfach das Können überprüft wird)... usm.


Ähm... Bitte trete in den DDQT ein und bring Ideen ein. :D

Ich denke mal die Ausmaße die ein Deutscher Schwimmverband mit dem DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) im Rücken leisten kann (Vater Staat und die Beiträge von vielen Vereinen schieben da mit an, olympische Disziplinen werden besonders gefördert...), davon ist so ein kleines Gremium in seinen Möglichkeiten meilenweit entfernt, dazu bedarf es Hauptamtlicher.

bluemonkey
11-08-2010, 14:25
TÜV? Ist das nicht eine staatliche Einrichtung?


nein



Soweit ich weiß, dürfen alle Autos zum TÜV, nicht nur die der Mitglieder?

dort muss man für die Zertifizierung der Verkehrstüchtigkeit zahlen.
Die Zertifizierung ist allerdings staatlich vorgeschrieben.
Also eine kostenpflichtige Zwangszertifizierung

Wie freiheitlich dagegen die Taiji Dachverbände:
Du kannst Dich entscheiden, ob Du Dich der Zertifizierung stellst oder nicht.
Die Zertifizierung bringt Dir eventuell Vorteile.
Das ist aber in der freien Wirtschaft nicht unüblich. Kunden oder Geschäftpartner verlangen den Nachweis bestimmter Standards (Umwelt, Qualität, Sicherheit...) anhand von Zertifikaten. Und die gibts wohl nicht umsonst.

bluemonkey
11-08-2010, 14:40
@ Fei Long

neben zertifikaten eine Art "TÜV" für Duan-Prüfungen, internationale Trainingsmöglichkeiten, ermäßigte Seminare mit bekannten Meistern,
Bibliotheken o.ä., Trainingszentren....

Da gibt es schon einiges, was Dachverbände sinnvoll anleiern könnten, wenn ich z.B. an meine früheren Austauschtrainings im Schwimmen denke, an Trainingslager, an geförderte Wettkämpfe, an Weiterbildung und landesweite Trainerscheine, die bei anderen Dachverbänden gemacht werden können (wo einfach das Können überprüft wird)... usm.


Nochmal: für 150 Euro im Jahr pro Mitgliedsverband/Schule?

Du zahlst denen 150 Euro im Jahr und alle Deine Schüler dürfen 10 Euro billiger auf CXW Seminare? Oder nur Du, als Schullleiterin?
Das bieten teilweise Verbände, aber die kassieren dann pro Nase und nicht pro Verein.

Fei Long
11-08-2010, 18:40
@ Fei Long

neben zertifikaten eine Art "TÜV" für Duan-Prüfungen, internationale Trainingsmöglichkeiten, ermäßigte Seminare mit bekannten Meistern,
Bibliotheken o.ä., Trainingszentren....

Da gibt es schon einiges, was Dachverbände sinnvoll anleiern könnten, wenn ich z.B. an meine früheren Austauschtrainings im Schwimmen denke, an Trainingslager, an geförderte Wettkämpfe, an Weiterbildung und landesweite Trainerscheine, die bei anderen Dachverbänden gemacht werden können (wo einfach das Können überprüft wird)... usm.
...


Das sind ja alles schön Wünsche. Wie schon erwähnt kümmern sich ja zumindest einige angeschlossene Organisationen schon um einen Teil dessen was Du Dir da wünscht.
Vielleicht wollte man bei der Gründung genau diese Unabhängigkeit der einzelnen Mitglieder, wollte wirklich einen Dachverband der nur in eine bestimmte Richtung - quasi "nach außen" - arbeitet bzw. vertritt, um halt nach außen "mit einer Stimme" zu sprechen.
Und nur weil die nicht alles abdecken was Du Dir wünscht, bedeutet das doch wohl auch nicht, daß sie das worum sie sich kümmern nicht gut und wichtig sein kann.

Allerdings hat das alles immer noch nichts mit dem Thema KK bzw. überhaupt Vertretung gegenüber anderen relevanten Instanzen zu tun. Außer daß Du immer wieder auf die Duan-Prüfungen zu sprechen kommst. Warum? Der DDQT
hat seine Ausbildungsrichtlinien und Zertifikate. Um die Duan-Sachen sollte sich dann doch eher der Deutsche Verband kümmern der mit der chinesischen Organisation verbunden ist, was dann wohl die Deutsche Wushu Federation wäre. Und die könnten dann ja auch gegenüber den KK als Interessesnvertretung auftreten. Damit hätte man dann auch mehr Vielfalt und Lehrende könnten sich aussuchen wo sie sich besser aufgehoben sehen.
Wichtig wäre doch in erster Linie, daß es überhaupt Interessensvertretungen gibt.
Zumindest für diejenigen die nicht eh sagen, daß man sich auf das "Kerngeschäft" seiner eigenen Schule konzentriert und einfach so qualitativ guten Unterricht anbietet, jenseits von KK-Zuschüssen etc.

scarabe
12-08-2010, 01:39
ist ja alles gut und schön, aber was nutzt ein Zertifikat von einem deutschen Dachverband im Ausland? Das ist ja schon 10km neben der Grenze nichts mehr wert, in China lachen die drüber- also entweder das internationale Renommee ausbauen oder das bisher einzige weltweit zumindest halbwegs anerkannte System integrieren, denn es soll ja auch Leute geben, die nicht ihgr ganzes Leben in diesem Land verbringen wollen.

Sobald ich über die Grenze bin, brauche ich entweder die Lehrerlaubnis eines int. bekannten hochkarätigen Meisters oder einen Duan, und das ist bei jedem anderen genauso- oder er tritt dann im jeweiligen Land auch einem Dachverband bei, sofern es einen gibt...

Hanspeter
12-08-2010, 05:13
ist ja alles gut und schön, aber was nutzt ein Zertifikat von einem deutschen Dachverband im Ausland? Das ist ja schon 10km neben der Grenze nichts mehr wert, in China lachen die drüber- also entweder das internationale Renommee ausbauen oder das bisher einzige weltweit zumindest halbwegs anerkannte System integrieren, denn es soll ja auch Leute geben, die nicht ihgr ganzes Leben in diesem Land verbringen wollen.

Sobald ich über die Grenze bin, brauche ich entweder die Lehrerlaubnis eines int. bekannten hochkarätigen Meisters oder einen Duan, und das ist bei jedem anderen genauso- oder er tritt dann im jeweiligen Land auch einem Dachverband bei, sofern es einen gibt...


Oder du unterrichtest einfach ohne Duan oder Lehrerlaubnis...

bluemonkey
12-08-2010, 07:26
Sobald ich über die Grenze bin, brauche ich entweder die Lehrerlaubnis eines int. bekannten hochkarätigen Meisters oder einen Duan, und das ist bei jedem anderen genauso- oder er tritt dann im jeweiligen Land auch einem Dachverband bei, sofern es einen gibt...

Du meinst, dann zahlt Dir die ausländische Krankenkasse einen Zuschuss zum Unterricht? :)

die int. bekannten hochkarätigen Meister haben meist eigene Verbände mit entsprechenden Landesvertretungen.
Das sind dann aber im Gegensatz zu Dachverbänden keine Non-Profit-Organisationen sondern dienen neben der Verbreitung und Förderung des chinesischen Kulturtguts doch wohl auch der Vermarktung.
Ansonsten kannst Du Dich auch bei einem noch nicht so bekannten aber hochkarätigen Meister als direkter Schüler anbieten, als Gegenleistung baust Du ein entsprechendes Vertriebsnetz für ihn in dem Land Deiner Wahl auf, und/oder überzeugst ihn einfach von Deinen Qualitäten, seine Kunst zu durchdringen und kompetent zu verbreiten.

Oder Du folgst dem Vorschlag von Hanspeter, bietest irgendwo einen Kurs an und überzeugst durch Qualität, dann wirst Du Dir auch mit der Zeit einen Kundenstamm aufbauen, der zu Dir passt. Dass ist dann eventuell nicht der kommerzielle Riesenerfolg eines Großkonzerns, aber möglicherweise das gute Auskommen eines etablierten und geschätzten Kleinunternehmers.

Ob sich der Duan als Wettbewerbsvorteil in Zeiten, wo sich jeder Anfänger im Internet infomieren kann, durchsetzt... wir werden sehen, aber dafür gibt es ja einen anderen Thread. ;)

Fei Long
12-08-2010, 07:30
ist ja alles gut und schön, aber was nutzt ein Zertifikat von einem deutschen Dachverband im Ausland? Das ist ja schon 10km neben der Grenze nichts mehr wert, in China lachen die drüber- also entweder das internationale Renommee ausbauen oder das bisher einzige weltweit zumindest halbwegs anerkannte System integrieren, denn es soll ja auch Leute geben, die nicht ihgr ganzes Leben in diesem Land verbringen wollen.

Sobald ich über die Grenze bin, brauche ich entweder die Lehrerlaubnis eines int. bekannten hochkarätigen Meisters oder einen Duan, und das ist bei jedem anderen genauso- oder er tritt dann im jeweiligen Land auch einem Dachverband bei, sofern es einen gibt...

Ah, also ist das der Grund, Du findest die Duane besser und deshalb ist jede andere Lösung schlecht?

Das Zertifikat nützt einem in Deutschland, wo wohl 99% der deutschen TJQ-Lehrer in der Realität unterrichten werden - und wo - wenn überhaupt - wohl 100% der TJQ-Lehrer KK-Zuschüsse bekommen.
Vor allem sind die DDQT-Zertifikate auf deutsche Bedürfnisse zugeschnitten, es geht dabei in erster Linie darum die Leute auszubilden daß sie ordentlich unterrichten können.

Bei den Duanen ist doch bisher nicht mal klar, was da genau geprüft wird (oder gibt´s da inzw. ausführliche Infos auch in deutscher oder zumindest englischer Sprache - bei dem entsp. Thread vor 2-3 Monaten gab´s das ja noch nicht)? Gibt´s da Mindestlernzeiten, Mindeststundenzahlen, didaktische Schulung, sportmedizinische Sachen etc.? Das ganze System ist völlig neu "auf dem Markt". Vielleicht etabliert es sich ja irgendwann, und vielleicht sind die Kritierien ja "kompatibel" zu den hier geltenden Ansprüchen, und dann kann es ja durchaus sein daß auch der DDQT das übernimmt. Aber das macht ja das aktuelle System nicht schlecht.
Und es bleibt ja auch jedem frei gestellt sich, so lange das noch nicht der Fall ist, einer Duan-Pürfung zu unterziehen, wenn er mal vor hat im Ausland zu Unterrichten und denkt daß das dafür nötig ist.

Und vor allem, was wäre der Unterschied zu vorher bzgl. Deiner Kritikpunkt von wegen Monopol und Nichtmitgliedern das Leben schwer machen usw.? Nur weil sich der Inhalt einer Prüfung ändert würde das doch gar nichts an den Punkten ändern.
Und was würde sich an der Interessensvertretung gegenüber den KK ändern, wenn man ein Zertifikat durch ein anderes ersetzt?

P.S.: Was man auch nicht ganz vergessen sollte ist, daß der DDQT ja nicht nur der Dachverband für TJQ ist, sondern auch für Qi Qong. Gibt´s da auch Duane für?

scarabe
12-08-2010, 10:10
man muß nicht gleich in Extreme gehen, warum nicht beides (Duan und Zertifikat), wenn es ausgereift, fair und jedem zugänglich ist?

Trotzdem, wem seine Anerkennung hierzulande so wichtig ist, daß er sich zertifizieren läßt, der wird ja wohl auch daran denken, was diese Anerkennung dann anderswo wert ist, sollte das Leben unerwartete Wege für ihn geplant haben...

Abgesehen davon argwöhne ich, daß viele zwar sagen, die Trauben wären ihnen nur zu sauer und die die Korruptionsgerüchte Duans betreffend etwas aufbauschen, aber eine Duanprüfung muß man ja auch erst mal bestehen und in China ist nunmal ein unwesentlich sportlicherer Stil üblich, als hier (hat sich aber auch schon angeglichen)... könnte da ein bißchen was dran sein?

Immerhin gibt es im duan-System klare Reglements und inzwischen sogar eine Videoserie zum Lerrnen- warum das hierzulande nicht klar ist, liegt nicht am Duan-System, sondern an der Nachlässigkeit unserer Schulen und Verbände- warum ein fremdes Duan_System akzeptieren, wenn man mit den eigenen Prüfungen viel besser im (finanziellen) Rennen bleibt?

Trotzdem- ich bin durchaus der Meinung, daß für guten Unterricht auch noch andere Faktoren bedeutsam sind, ich fände landesweit geltende Zertifikate, (vgl.TÜV), die Wissensstandards und Können überprüfen (fair und unabhängig von Schulnamen, Vereinen, Bekanntheit) die jeder erlangen kann unabhängig von einer Mitgliedschaft durchaus überlegenswert.
In der Reiterei (FN) z.B. gibt es ja auch Trainerscheine, die man erwerben kann. Außerdem gibt es Vorbereitungskurse, die den Interessenten (die natürlich alle schon reiten können und nur noch den letzten Schliff brauchen) das entsprechende Wissen vermitteln.
Diese könnten im Taiji sowohl von den einzelnen Schulen, als auch vom Veranstalter der Zertifizierungsprüfungen angeboten werden.
Eine klare Sache, auf die sich jeder vorbereiten kann, wie er mag. Und wie beim TÜV: Viele bestehen, manche aber auch nicht.

Fei Long
12-08-2010, 12:18
Ich denke Du solltes vielleicht mal versuchen das Thema mehr als ganzes und nicht nur aus Deiner persönlichen Sicht zu sehen. Es mag in Deinen Überlegungen eine Rolle spielen, aber ich schätze das es für keine 5% der TJQ-Lehrenden relevant ist, ob die Zertifizierung im Ausland anerkannt wird. Die braucht man hier in D um von den KK anerkannt zu werden, ggf. auch um hier in D eine Art "Gütesiegel" für seine Schule zu haben, um deutschen Schüler zu zeigen daß man zumindest keine Totalniete ist.
Zumal man auch im Ausland wie hier in D mit Quailtät und ohne Zertifikat überzeugen kann, und dann auch immer noch die Möglichkeit besteht kurzfristig ´nen Duan zu machen (da gibt´s doch keine mehrjährigen Ausbildungen, das macht man doch wenn man "so weit ist", oder?).

Man sollte vielleicht auch mal sehen das sich die Leute die den DDQT gegründet haben sich etwas gedacht haben, was eben ein ganz anderer Ansatz ist. Wenn man sich mal die Präambel bei der DDQT duchließt, dann wird da bewust gesagt, daß man den einzelnen Mitglieder sehr viel Freiheiten einräumen will und bewust nicht zu enge Vorschriften was Stil etc. angeht vorgibt, um eben den unterschiedlichen Stilen, dem unterschiedlichen schwerpunktmäßigen Ausrichtungen - die durchaus auch mal von der sportlichen Variante aus China abweichen kann, ohne das es direkt qualitativ minderwertig wäre - der angeschlossenen Mitglieder (was ja Schulen oder Verbände sind) rechnung zu tragen und Vielfalt zu erhalten, nicht gleichzuschalten. Es wird ein Rahmen vorgegeben über den sich wohl alle einig waren daß das an Mindestanforderungen gegeben sein muß, aber in dem Rahmen kann sich jeder bewegen wie er will. Und es ist halt auch klar auf die Lehrtätigkeit ausgerichtet, nicht primär auf die individuelle Qualität des Praktizierenden.


Du schreibst doch selber: "Trotzdem- ich bin durchaus der Meinung, daß für guten Unterricht auch noch andere Faktoren bedeutsam sind, ich fände landesweit geltende Zertifikate, (vgl.TÜV), die Wissensstandards und Können überprüfen (fair und unabhängig von Schulnamen, Vereinen, Bekanntheit) die jeder erlangen kann unabhängig von einer Mitgliedschaft durchaus überlegenswert." Schau die mal die Präambel der DDQT an, das klingt irgendwie genau so als wäre exakt das das Ziel gewesen als man die Leitlinien entwurfen hat.

Wie gesagt, und die Duans mit dem anderen Ansatz sollte hier in D doch eigentlich der entsprechende Verband zuständig sein, was halt die Wushu Federation wäre. Warum müßte die DDQT da unbedingt zweigleisig fahren, gerade wenn man mit den eigenen Zertifikaten bei den Krankenkassen gerade zumindest einen ersten Fuß in der Tür hat. Gerade wenn man versucht bei den KK ein größeres Verständnis zu erzeugen, würde es u.U. doch einige Probleme geben wenn man plötzlich mit einem völlig anderen Konzept ankommt.

Es würde doch gar nichts dagegen sprechen wenn man im Anschluß an eine Lehrerausbildung auch gleich noch die Duan-Prüfung mit abnimmt, sofern an der Ausbilsdungsstätte einer ist der berechtigt ist solche Prüfungen zu machen. Jan könnte das doch bspw. bei der WCTAG machen. Genau wie Jan doch auch jetzt schon die WCTAG-Ausbildungsleitlinien runter schrauben könnte (die liegen ja über den Anforderungen der DDQT) und Duans vergeben, oder ggf. auch Leuten die Erlaubis geben innerhalb der WCTAG (wo ja keine KK-Zulassung nötig ist) zu unterrichten, die nur ´ne Duan-Prüfung gemacht haben. Ich glaube nicht das der DDQT da was dagegen hätte.


Ein ganz anderes Themas ist natürlich noch mal wie das alles in der Praxis aussieht, auch wenn ich - was gar nicht so gewollt war - hier viel über die DDQT schreibe, weder ich noch unsere Schule hat was mit denen zu tun.

Ich beziehe mich also nur auf das was deren offizielle Linie ist. In der Realität läuft das sicher nicht alles glatt, nur daß wiederum ist ein Problem was es sicher in alle Vereinen, Verbänden, Organisationen und auch inoffiziellen Gruppierungen gibt.
Und ich beziehe mich jetzt auch vorallem darauf, was ich im Kontext mit den KK für relevant halte. Mir persönlich würden sicher auch einige Punkte/Ausrichtungen besser gefallen wenn sie anders ausgelegt wären. Mal völlig ab von der Frage ob - jenseits von KK-Zuschüssen - Zertifikate und organisationen die diese Vergeben überhaupt benötigt werden, oder ob sich Qualität nicht auch so durchsetzt.

P.S.: Und sorry daß es wieder so lang geworden ist, wenn ich einmal drauf los schreibe merke ich gar nicht wie viel das wird.

Hanspeter
12-08-2010, 17:11
Die Lösung ist gefunden. Ismet Himmet bietet eine Lehrerausbildung an. Und was steht da: "Das Zertifikat ist weltweit gültig und ist zeitlich unbegrenzt." Zu finden unter Wudang Pai (http://www.wudang-xuan-wu-jing-xue.de/index.html).

Snakesqueezer
12-08-2010, 20:06
Die Lösung ist gefunden. Ismet Himmet bietet eine Lehrerausbildung an. Und was steht da: "Das Zertifikat ist weltweit gültig und ist zeitlich unbegrenzt." Zu finden unter Wudang Pai (http://www.wudang-xuan-wu-jing-xue.de/index.html).

Ah ja...
Ich hoffe doch dass "internationale Anerkennung" nicht gleichzusetzen ist mit "hey, in Land X (vielleicht China?) gibt´s Leute die mich (warum auch immer) für besser halten als andere, weil ich an ihren Verband abdrücke und deswegen coole Urkunden bekomme", weil das Neu- und Naivlinge besonders beeindruckt so dass sie eintreten/unterschreiben?

Jetzt mal ein bissl überspitzt, denn der Gedanke liegt nah...

"Fresst Scheiße, Milliarden Fliegen können nicht irren" - das kann es ja auch nicht sein denk ich mal.

scarabe
12-08-2010, 20:10
Prima, alles wechselt zum Wudang....:p

Aber mal ehrlich, sowas auch für andere Stile (mit entsprechenden Voraussetzungen, was jemand an Formen, Anwendungen etc. als Basis schon mitbringen muß- was anfangs dann überprüft wird) als intensive Förderausbildung wär nicht schlecht!

Stellt Euch mal vor, jemand muß eben auch mindestens 2 Jahre oder soundsoviele Stunden Trainingspraxis nachweisen und auch noch sein Können zeigen und macht dann eine Intensivausbildung mit 500 Stunden extra- da kann schon was Gutes dabei rauskommen!

Also z.B. Beginners Instructor Chen Tjq
mit Voraussetzung einer Kurzform, z.B 18er/19er und Laojia, sowie eine bestimmte Anzahl Anwendungen, Tuishou, ZZ und Seidenfaden schon gut gelernt zu haben- und dann ein intensiver Aufbau mit Vertiefung und Korrekturen, Theorie etc (nicht nur ein- oder zwei Tage, wenn der GM gerade im LAnd ist) - das wär gar nicht schlecht...

Beginners Level 2 dann mit Laojia Paochui, Säbel und Schwert oder Stock und mehr Anwendungen/Tuishou...

usw...

man müßte nur aufpassen, daß die Teilnehmer die Formen usw tatsächlich schon gut können, so daß es sich um intensive Vertiefung und Verbesserung handelt udn nicht um ratzfatz-neulernen-und-Diplom-kassieren...

Fei Long
12-08-2010, 20:10
Die Lösung ist gefunden. Ismet Himmet bietet eine Lehrerausbildung an. Und was steht da: "Das Zertifikat ist weltweit gültig und ist zeitlich unbegrenzt." Zu finden unter Wudang Pai (http://www.wudang-xuan-wu-jing-xue.de/index.html).

Weltweit gültig ist das DDQT-Zertifikat sicher auch. Da bliebe aber immer noch die Frage - in dem Punkt muß ich Scarabe dann doch Recht geben - wer es in der großen weiten Welt tatsächlich anerkennt (außerhalb von Wudang-Kreisen). Wird´s denn überhaupt in Deutschland von den KK anerkannt? ;)

Wobei ich klar sagen muß, ich bin überzeugt wenn Ismet Leute ausbildet, dann legt der bestimmt viel Wert auf Qualität und läßt ganz sicher keine Stümper auf die Welt los. Für mich persönlich wäre ein Zertifikat von ihn daher schon ein Zeichen von Qualität.

scarabe
12-08-2010, 20:13
das sind eben die zuvor von mir erwähnten, anerkannten Meister. Außerdem ist es ja auch von Ismets Meister, der ein anerkannter Wudang-Meister ist, also wenn etwas in der KK- Welt (nicht unbedingt bei den ahnungslosen Kassen) akzeptiert wird, dann sicherlich so etwas.