PDA

Vollständige Version anzeigen : Taiji und eine 2te Kampfkunst dazu?



Abukriha
17-08-2010, 21:11
Hallo Leute,
seit einigen Jahren genieße ich nun die Pekingform als Gesundheitssystem und habe vor einem Jahr mit dem Chen-Stil angefangen. Ein absoluter Neueinsteiger also, was Taiji als Kampfkunst angeht.

Da ich die Philosophien hinter den Kampfkünsten sehr schätze, liebäugel ich momentan damit zusätzlich mit einem WT System (schreibweise abgewandelt) anzufangen (hatte vor einigen Jahren schon einmal eine kurze WT Zeit, weiß so ungefähr worauf ich mich einlasse).

Würdet ihr mir dazu raten, davon abraten oder evtl. dazu noch einige Jahre eine Kampfkunst zu verinnerlichen?

Hat vielleicht schon jmd. positive/negative Erfahrungen gesammelt?

Danke für eure Antworten

PS: entschuldigt, falls ich ich ein bestehenden Thread zum Thema übersehen haben sollte

IMA-Fan
17-08-2010, 21:57
Boxen/Ringen/Bodenkampf/MMA finde ich alle sehr schön ergänzend zum Tai Chi und wären meine Vorschläge, wenn man was dazu machen möchte!

Bei anderen Sachen bin ich teilweise sehr skeptisch, weil ich immer noch die Ansicht vertrete, dass es Körpermechanisch sehr schwer wird, beides unter einen Hut zu bringen.

Grüße Ima-Fan

bluemonkey
18-08-2010, 08:02
Da ich die Philosophien hinter den Kampfkünsten sehr schätze, liebäugel ich momentan damit zusätzlich mit einem WT System (schreibweise abgewandelt) anzufangen (hatte vor einigen Jahren schon einmal eine kurze WT Zeit, weiß so ungefähr worauf ich mich einlasse).

*ing *ung wegen der Philosophie?
Da hast Du doch im Taijiquan mehr als genug. :p

Klaus
18-08-2010, 10:28
WT/Wing Chun und Taiji passen überhaupt nicht zusammen.

Abukriha
18-08-2010, 13:36
Danke für eure Antworten, hatte ja auch schon Bedenken was das Gemisch Taijiquan mit "WT" angeht, darum mein Beitrag. Wäre dann wohl nichts Halbes und nichts Ganzes.

Werde wohl doch noch an nem Probetraining Muay Thai teilnehmen. Keine Ahnung warum aber ich hab da irgendwie schon immer ein irrational, negatives Gefühl zu. Ich werde mal schauen.

Zu der Philosophie beim "WT" dachte ich mir was zielstrebiges, direktes würde ergänzend gut für mich passen und das System sagt mir zu.

Auf dem Taijiquan liegt in jedem Fall mein Fokus, da habe ich das Richtige für mich gefunden.
Vielleicht will ich auch einfach zuviel und sollte komplett beim Taijquan bleiben und mich in Geduld und vor allem in Taijiquan üben :).

bluemonkey
18-08-2010, 14:32
Zu der Philosophie beim "WT" dachte ich mir was zielstrebiges, direktes würde ergänzend gut für mich passen und das System sagt mir zu.


Taijiquan ist doch auch zielstrebig und geht nach Möglichkeit direkt ins Zentrum?



Auf dem Taijiquan liegt in jedem Fall mein Fokus, da habe ich das Richtige für mich gefunden.
Vielleicht will ich auch einfach zuviel und sollte komplett beim Taijquan bleiben und mich in Geduld und vor allem in Taijiquan üben :).

Kampferfahrung außerhalb *ing*ung/Taijiquansettings schadet zumindest nicht

Hongmen
18-08-2010, 14:51
Danke für eure Antworten, hatte ja auch schon Bedenken was das Gemisch Taijiquan mit "WT" angeht, darum mein Beitrag. Wäre dann wohl nichts Halbes und nichts Ganzes.

Werde wohl doch noch an nem Probetraining Muay Thai teilnehmen. Keine Ahnung warum aber ich hab da irgendwie schon immer ein irrational, negatives Gefühl zu. Ich werde mal schauen.

Zu der Philosophie beim "WT" dachte ich mir was zielstrebiges, direktes würde ergänzend gut für mich passen und das System sagt mir zu.

Auf dem Taijiquan liegt in jedem Fall mein Fokus, da habe ich das Richtige für mich gefunden.
Vielleicht will ich auch einfach zuviel und sollte komplett beim Taijquan bleiben und mich in Geduld und vor allem in Taijiquan üben :).

Du solltest Dir auf jedenfall einen Tai Chi Lehrer suchen der auch wirklich was von der Kampfkunst Tai Chi versteht.

Gruß
Hongmen

T. Stoeppler
18-08-2010, 18:23
Du solltest Dir auf jedenfall einen Tai Chi Lehrer suchen der auch wirklich was von der Kampfkunst Tai Chi versteht.


Amen. Falls das nicht möglich sein sollte, nimm das Chen-Taiji eben als Körperausbildung, dazu sind Sachen wie Ringen/Judo/Boxen sehr gut ergänzend. MT ist auch in Ordnung. Xing Yi wäre der konsequenteste Weg, wenn dafür ein guter Lehrer zur Verfügung steht.

Wing Chun mischt sich nicht so gut mit Taijiquan.

Gruss, Thomas

Huangshan8
18-08-2010, 20:50
Hi

Ich halte wenig von WT als Ergänzung(auch als Hauptsystem) und auch wenig von pseudo- Philosophie in einigen Kampfkünsten.

Schließe mich den Anderen an.

Normalerweise sollte ein guter Lehrer jedoch auch Taiji Quan als Kampfsystem und nicht nur als Bewegungs-/Gesundheits- System vermitteln.


In China z.B.üben zusätzlich Einige Xing Yi oder Bagua Quan zum Taiji Quan aus.


Wenn der Freikampf/Anwendung zu kurz kommt(Krankenkassen Taiji) , kannst du Sanda/Sanshou oder ähnliche Kampfsportarten ausüben(Kickboxen,Muay Thai,MMA,Grappling..) oder Krav Maga als SV Ergänzung.

CchamploO
19-08-2010, 09:43
Hey Leuts,

warum mischt sich WT mit Taijiquan denn nicht gut?

Grüße,

T. Stoeppler
19-08-2010, 12:20
Die Bewegungsmechanik und die daraus resultierende Bewegungslogik ist komplett anders. Das mischt sich halt nicht gut - besonders nicht am Anfang, wo man die Basics einschleifen muss.

Es ist natürlich ok bzw förderlich ab und an mit erfahrenen Wing Chung Praktikern zu trainieren.

Gruss, Thomas

Huangshan8
20-08-2010, 11:41
hi Stoeppler

Bin deiner Meinung !

Um Missverständnissen vorzubeugen!

Man muss jedoch zwischen den vielen W/V--C/T Systemen unterscheiden.

Die Rede ist hier vom Leung Ting WT und seinen Abspaltungen !

Für mich hat dieses System den Ruf der chinesischen Kampfkünste geschädigt durch sein (Pyramiden) Geschäftssystem und durch das dauernde schlecht reden,schreiben anderer Kampfkünste/sport Arten ...................!

Die einzige Philosophie die dahinter steckt,ist die der Geldvermehrung !;)

GilesTCC
20-08-2010, 13:08
Was auch immer man von der Geschäftspraktiken von WT und Co. halten mag, der Threadsteller hat seine Frage auf die Kampfkunst selbst bezogen. Sonst kriegen wir schnell das gleiche WT-Bash und -Kontrabash wie drüben bei unseren Forennachbarn... :(

Auch von mir (natürlich ;)) kommt die Meinung, daß Tai Chi Chuan und WT sich nicht gut (am Anfang) vertragen. Weil: in manchen Hinsichten sind sie sich zu ähnlich, und dann wiederum zum Teil doch gar nicht, wie Stoeppler Thomas schon sagt.
Beide System arbeiten u.A. mit taktilen (Trainings)methoden, und der Kampfdistanz ist daher oft ähnlich. Nur: wenn man die haptischen und propriozeptischen Informationen einmal hat, wird auf Basis dieser Information etwas unterschiedlich bei Tai Chi und WT gehandelt.
Ich bin einigen Menschen begegnet, die eine "Tai Chi / Wing Chung- Mischung" gemacht haben, und die Resultate fande ich nie wirklich überzeugend oder effektiv.

@ Abukriha: Fehlen dir momentan die Schlagtechniken in deiner Tai Chi-Praxis, und möchtest du diese "Lücke" durch WT-Training auffüllen? Eigentlich sollte das Schlagen in Tai Chi-Anwendungen und auch in Tui Shou mit integriert sein. Nicht sofort, da die Verteidigungsaspekte und -techniken am Anfang wichtiger sind, aber hast du einmal die Basisenergien ein bisschen erfahren und deine Verteidigung weniger blockend oder eckig und stattdessen mehr rund ist, dann kannst du anfangen, offensive Techniken inkl. Schläge einzubauen. Und diese offensive Techniken sind keinesfalls weniger direkt oder "aua" als die in WT, sonstigen Kungfu-Stilen oder wie auch immer :). Ansonsten frage deinen Lehrer, wie es damit aussieht.

Schöne Grüsse,

Giles

Huangshan8
20-08-2010, 13:29
Giles:


Da ich die Philosophien hinter den Kampfkünsten sehr schätze, liebäugel ich momentan damit zusätzlich mit einem WT System (schreibweise abgewandelt) anzufangen (hatte vor einigen Jahren schon einmal eine kurze WT Zeit, weiß so ungefähr worauf ich mich einlasse).

Nun ja er spricht von Philosophie!:rolleyes:

GilesTCC
20-08-2010, 14:12
Nun ja er spricht von Philosophie!:rolleyes:

Ja, verstehe was du meinst.
Auch bei Tai Chi gibt es einerseits die Philosophie des stetigen Wandels und yin/yang-Ausgleich und andererseits manch Tai Chi-Lehrer oder auch -Meister, die anscheinend mehr dem Dollar als dem Dao zugeneigt bin...:D

Ich finde es trotzdem sinnvoll, die jeweilige Kampfkunst selbst - mitsamt ihrer 'inhärenten' Philosophie - von den verwendenten Vermarktungsmethoden zu unterscheiden.

Schöne Grüsse,

Giles

christoph
20-08-2010, 16:17
Ich würde in Richtung Ringen oder Judo gehen, weil Du da schön TJ Sachen mit "resisting opponents" trainieren kannst. Wenn ich nochmal die Zeit dafür hätte, würde ich das selbst probieren.
Systema wäre wegen ähnlicher Ansätze auch ne Überlegung wert.

T. Stoeppler
20-08-2010, 18:38
Systema ist ein gutes Cross-Training für IMAler allgemein, aber auch da sind Eigenheiten, die sich mit traditionellem TJQ nicht gut vertragen aber glücklicherweise so eigenständig sind, dass man sie kaum mischt - das ist zumindest meine Erfahrung.

Die Körperschulung allgemein ist sehr gut und davon kann jeder Taijiler eigentlich nur profitieren.

Gruss, Thomas

Klaus
20-08-2010, 22:23
Ich denke, Taijiquan verträgt sich extrem gut mit BJJ, weil man da ein ordentliches Verständnis für echte Submissions erwirbt. Danach ist man auch nicht mehr so empfänglich für Bullshit-Aktionen die aus Formelementen irgendwie zusammengebastelt sind, gegen Angriffe von Stan oder Ollie.

Hongmen
20-08-2010, 22:41
Ich denke, Taijiquan verträgt sich extrem gut mit BJJ, weil man da ein ordentliches Verständnis für echte Submissions erwirbt. Danach ist man auch nicht mehr so empfänglich für Bullshit-Aktionen die aus Formelementen irgendwie zusammengebastelt sind, gegen Angriffe von Stan oder Ollie.

Hi Klaus

Und ich Denke, Tai Chi verträgt sich mit garnichts! Tai Chi richtig verstanden, braucht keine anderen "Einflüsse"! Im Gegenteil, andere Stile schaden dem Wesen Tai Chi.

YouTube - Chaîne de bailimtao (http://www.youtube.com/user/bailimtao#p/u/1/A0cK7SXia5c)

Gruß
Hongmen

Klaus
20-08-2010, 23:10
Ab wann wäre denn Deiner Meinung nach eine Frau von sagen wir 1,65 und 60 Kilo fähig, mit Taijiquan jemanden abzuwehren ? Mit BJJ klappt das spätestens nach einem halben Jahr schon ordentlich, mit Überraschungseffekt, und in dem Fall wird es viel häufiger zu reinen 1:1-Duellen am Boden kommen. Bei Männern muss man noch zur Vorsicht raten, weil man schon mal öfter gegen mehr als einen kommt, und da ist an den Kopf getreten werden nicht lustig.

Bei 3 Jahren intensivem Training sehe ich Taijiquan-Grundlagen schon ordentlich entstehen, aber wenn jemand nebenbei BJJ richtig bei guten Leuten lernt, dann stellt der gleiche Mensch schon ganz andere Kaliber vor ordentliche Probleme.

Hongmen
20-08-2010, 23:16
Ab wann wäre denn Deiner Meinung nach eine Frau von sagen wir 1,65 und 60 Kilo fähig, mit Taijiquan jemanden abzuwehren ? Mit BJJ klappt das spätestens nach einem halben Jahr schon ordentlich, mit Überraschungseffekt, und in dem Fall wird es viel häufiger zu reinen 1:1-Duellen am Boden kommen. Bei Männern muss man noch zur Vorsicht raten, weil man schon mal öfter gegen mehr als einen kommt, und da ist an den Kopf getreten werden nicht lustig.

Bei 3 Jahren intensivem Training sehe ich Taijiquan-Grundlagen schon ordentlich entstehen, aber wenn jemand nebenbei BJJ richtig bei guten Leuten lernt, dann stellt der gleiche Mensch schon ganz andere Kaliber vor ordentliche Probleme.

Klaus, bitte! Du weisst doch auch, daß für eine effektive SV, Timing, Distanz und Schnelligkeit wichtig sind! Was, ausser Tai Chi, ist dafür besser für eine Frau geeignet? Du verstehst was ich meine?

Detlef
YouTube - Chaîne de bailimtao (http://www.youtube.com/user/bailimtao#p/u/1/A0cK7SXia5c)

john_doe
21-08-2010, 07:39
(...) Was, ausser Tai Chi, ist dafür besser für eine Frau geeignet? Du verstehst was ich meine?

Liuhe Bafa? :D

Oder z.B. Baguazhang, Xingyiquan, Bajiquan, um nur einige zu nennen; die div. Shaolin- bzw. andere Waijia-Stile wie Hung Gar, Choy Lee Fut, alle *ing *ung-Varianten, jap. und kor. Stile, moderne Hybrid-/SV-Systeme usw. usf.

Natürlich immer unter der Voraussetzung, daß die "eine Frau" wirklich an SV interessiert ist und entsprechend ernsthaft trainiert ... Du verstehst was ich meine? ;)


Schöne Grüße,
john_doe

Abukriha
21-08-2010, 10:02
Danke für die vielen Erfahrungen, Gedanken und Ideen in euren Beiträgen.

Zunächst einmal habe ich das Gefühl bekommen meinen TJQ Lehrer hier in Schutz nehmen zu wollen. Zu der Geldmacherei: Die Beiträge sind sehr moderat und ich kann häufig zum Training oder aber auch freien Training gehen. Ich denke wenn ich bei jmd. TJQ als wirkliche Kampfkunst lernen kann, dann gehört er definitif zu diesem Personenkreis. Außerdem finde ich ihn als Menschen super.

Aber zu meinem ursprünglichen Titel hier:
Mittlerweile musste ich selber feststellen, dass es nicht so einfach ist diese beiden Stile mischen zu wollen (was für meine momentane Situation gilt).

Nachdem ich nur 2x beim Probetraining WT/WC etc. war, habe ich schon angefangen meinen Arm beim TJQ Fauststoß durchzustrecken und bei einer der Grundtechniken WT/WC etc. habe ich mein TJQ nicht "abstellen" können (was wohl eher positiv zu sehen ist^^).

Auch habe ich beide Lehrer zu ihren Meinungen gefragt, wobei ich einmal auf mein Bauchgefühl hören soll und einmal Bedenken zu Qualität und den richtigen Anwendungen waren (Bsp. Kraft vs. richtige Gelenkausrichtung und innerer Kraft).

Da mein Bauchgefühl nicht eindeutig ist, habe ich mich mal gefragt, was hinter dem Wunsch steht WT/WC etc. zusätzlich zu erlernen. Das hatte ich hier schon einmal (fälschlicherweise?) als Philosophie angedeutet.

Ich versuche das noch einmal anders / genauer zu beschreiben. Beim Probetraining WT/WC etc. war SV von Anfang an integriertes Thema, was sich auch in rollenspielerischen Situationen fand. Verbales, Distanz und Anwendung, was ich sehr gut fand.
Es entwickelte sich innerhalb von 3 Std. tatsächlich das Gefühl schon etwas
für eine SV Situation mitgenommen zu haben (natürlich wird das im Ernstfall nicht so sein).

Beim TJQ habe ich für mich sehr viel gewonnen, sonst wäre ich diesen Weg kaum bis heute gegangen. Leider Gottes ist der Weg das Ziel und was Kung Fu bedeutet ist mir wohl bekannt...
Ich denke der Weg einer inneren KK ist Zeitinternsiver und dauert auf den ersten Blick länger (wir fangen ja mit den feinfühligen Dingen an, was bei vielen KK umgekehrt der Fall ist).

Da ich ja erst kurz dabei bin TJQ wirklich als KK zu erlernen (Schul- und Lehrerwechsel), bin ich wohl in die Falle des "zu viel/schnell Wollens" hineingetappt.

Ich denke ich werde anstatt eine 2te Kampfkunst anzugehen mein Üben zu Hause ausweiten (momentan bin ich bei 1-1,5 Std. am Tag, fast 7 Tage die Woche), meinen Lehrer von den SV Gedanken berichten und mein Training in diese Richtung ausbauen. Momentan denke ich an Einzelunterricht und schnelle Übungen an Sandsack etc.

Ich danke euch noch einmal mich ein Stück meines Weges begleitet und mir zu Klarheit verholfen zu haben und würde mich freuen wenn ihr von Erfahrungen berichtet, was den SV Gedanken (auch bzw. gerade bei Frischlingen) vom TJQ angeht und wie ihr ihn an/gegangen seit.

GilesTCC
21-08-2010, 10:20
Das klingt gut: Du weißt, was deine Ziele sind (man kann mehr als ein Ziel zugleich haben, und sie müssen nicht jetzt sofort in den nächsten 2 Wochen voll kompatibel sein;)), kannst deine Erfahrungen gut verarbeiten und hast fürs Erste eine gute Strategie, um für dich weiterzukommen.
Weiterhin viel Glück und Spaß! :)

Schöne Grüsse,

Giles

bluemonkey
21-08-2010, 11:15
Ich danke euch noch einmal mich ein Stück meines Weges begleitet und mir zu Klarheit verholfen zu haben und würde mich freuen wenn ihr von Erfahrungen berichtet, was den SV Gedanken (auch bzw. gerade bei Frischlingen) vom TJQ angeht und wie ihr ihn an/gegangen seit.


Inwieweit dein Lehrer auf SV eingeht hängt sicher auch von seinen eigenen Erfahrungen in diesem Gebiet zusammen.
Das können wir hier natürlich nicht beurteilen.

Wenn Dir das Thema und gerade das drumherum (Psychologie, Kommunkation, Rollenspiele...) wichtig ist, dann solltest Du Dir eventuell zusätzlich tatsächlich ein modernes SV-System mit diesen Schwerpunkten anschauen.
Es gibt da ja einige, die damit werben, schnell erlernbar zu sein (dann geht Dir auch nicht soviel Taijiquan-Übungszeit verloren), und mit den natürlich vorhandenen Mitteln arbeiten, um solche Situationen zu überstehen.
Ich kann mir vorstellen, dass Du dort dann den Taijiquan-Bewegungsmodus in die Sachen einbringen kannst.
Schließlich arbeiten die mit Hebeln, Würfen, Schlägen und Tritten aller Art, die möglichst einfach sind und ohne lange Körperschulung erlernbar, bzw die auch noch unter Stress, wenn die feine Körperaussteuerung eventuell versagt funktionieren soll.
Und wenn keine Körperschulung stattfindet, dann kommst Du wahrscheinlich nicht in Konflikt mit einer anderen Körperschulung. :)

scarabe
21-08-2010, 21:13
Ab wann wäre denn Deiner Meinung nach eine Frau von sagen wir 1,65 und 60 Kilo fähig, mit Taijiquan jemanden abzuwehren ? Mit BJJ klappt das spätestens nach einem halben Jahr schon ordentlich, mit Überraschungseffekt, und in dem Fall wird es viel häufiger zu reinen 1:1-Duellen am Boden kommen. Bei Männern muss man noch zur Vorsicht raten, weil man schon mal öfter gegen mehr als einen kommt, und da ist an den Kopf getreten werden nicht lustig.

Bei 3 Jahren intensivem Training sehe ich Taijiquan-Grundlagen schon ordentlich entstehen, aber wenn jemand nebenbei BJJ richtig bei guten Leuten lernt, dann stellt der gleiche Mensch schon ganz andere Kaliber vor ordentliche Probleme.

ok, ich war jahrelang 170 und 60 Kilo- doch, es kann gehen, wenn einigermaßen Gleichgewicht und Verwurzelung da sind und sie gelernt hat, die Fersentritte der Taiji-Form gut anzuwenden- ggf. nicht nur gegens Knie, sondern eins höcher mittig:D (vielleicht lieber Knie statt Ferse verwenden?) und den Fauststoß etwas höher als in der Form, ebenfalls mittig auf Kehlkopf oder von unten gegen die Nase gerammt (geht auch mit Handballen und flacher Hand). Buddhas Wächter beinhaltet einen schönen Stampf, der u.U. hilfreich sein kann...

Das würde aber einen Trainer erfordern, der auf solche Dinge Wert legt, was wiederum weniger realistisch ist nach 6 Monaten. Also schließe ich mich an, wer schnell lernen will, sich zu verteidigen, sollte sich gewisse Grundkenntnisse in anderen Stilen aneignen.

ametysta
25-08-2010, 11:06
... würde mich freuen wenn ihr von Erfahrungen berichtet, was den SV Gedanken (auch bzw. gerade bei Frischlingen) vom TJQ angeht und wie ihr ihn an/gegangen seit.

Danke für den Thread, hab mehr sachliche Infos bekommen als bei einigen weitschweifigen Grundsatzdiskussionen.

Meine Erfahrung ist etwas untypisch, aber Du hast gefragt :)

Ich bin sehr absichtslos ins TJQ gestolpert, nur Qigong war zu wenig Bewegung über SV hab ich gar nicht (mehr) nachgedacht.
Bei den Bewegungen war dann immer wieder ne Anwendungserklärung bei.
Meist als Korrekturhilfe "das ist ein Block -was willst du mit den Armen so nah am Körper?" ...
Da ist mir dann gedämmert, das es mehr ist als Gesundheitsgymnastik :rolleyes:

Meine Bewegungen und meine Wahrnehmung haben sich verändert.
Im Großstadtgedränge weicht mein Körper Zusammenstößen aus, bevor ich die Situation bewusst analysiert habe.
Da hinkt mein Kopf dann hinterher- wieso hab ich grad nen Schritt zur Seite gemacht? Ach so, das war da sehr eng, stimmt.
Das klappt nicht immer, aber öfter.

Gar nicht erst in ernsthafte Situationen geraten ist vielleicht das Effektivste was es gibt.

Mir nützt die tollste Technik nix, wenn ich im Ernstfall handlungsunfähig bin.
Vertrauen auf mich, mein Körpergefühl und meine Wahrnehmung hilft mir viel weiter.
Hab also SV auf einer anderen Ebene gelernt ;) und ganz anders als "normal".

Snakesqueezer
29-08-2010, 09:01
..., gegen Angriffe von Stan oder Ollie.

http://www.youtube.com/watch?v=Oeaq8FA4rCk&feature=related :D

Hongmen
29-08-2010, 22:11
Liuhe Bafa? :D

Oder z.B. Baguazhang, Xingyiquan, Bajiquan, um nur einige zu nennen; die div. Shaolin- bzw. andere Waijia-Stile wie Hung Gar, Choy Lee Fut, alle *ing *ung-Varianten, jap. und kor. Stile, moderne Hybrid-/SV-Systeme usw. usf.

Natürlich immer unter der Voraussetzung, daß die "eine Frau" wirklich an SV interessiert ist und entsprechend ernsthaft trainiert ... Du verstehst was ich meine? ;)


Schöne Grüße,
john_doe

Ich verstehe was Du meinst! Vielleicht hast Du auch damit recht? Nur, Tai Chi eignet sich besonders, gerade für Frauen, zur SV.

Gruß
Hongmen