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Vollständige Version anzeigen : Wer bildet die Ju-Jutsu-kas weiter?



soto-deshi
19-08-2010, 20:40
Hallo,

es würde mich interessieren, wer und wo bilden sich die Grossmeister und Ausbildungsmeister für Ju-Jutsu weiter.

Im Ju-Jutus werden Judo, Karate, Aikido, Kali-Eskrima, usw. - Techniken von diesen Stilarten unterrichtet. Woher lernt der Ju-Jutsu Meister im kleinen Dojo all diese Feinheiten?
Ich denke doch nicht nur aus dem Buch Ju-Jutsu 1x1 und einigen Lehrgängen bei Ju-Jutsu-kas ( die das auch nur kurz erläutert bekamen) ?
Wenn ich mir das Ju-Jutsu Journal ansehe und was es so auf Video gibt, bin ich mir nicht mehr sicher, woher unsere Meister ihr Wissen haben.
Wer klärt mich auf?
soto-deshi

Exodus73
19-08-2010, 20:47
Hallo,

es würde mich interessieren, wer und wo bilden sich die Grossmeister und Ausbildungsmeister für Ju-Jutsu weiter.

Im Ju-Jutus werden Judo, Karate, Aikido, Kali-Eskrima, usw. - Techniken von diesen Stilarten unterrichtet. Woher lernt der Ju-Jutsu Meister im kleinen Dojo all diese Feinheiten?
Ich denke doch nicht nur aus dem Buch Ju-Jutsu 1x1 und einigen Lehrgängen bei Ju-Jutsu-kas ( die das auch nur kurz erläutert bekamen) ?
Wenn ich mir das Ju-Jutsu Journal ansehe und was es so auf Video gibt, bin ich mir nicht mehr sicher, woher unsere Meister ihr Wissen haben.
Wer klärt mich auf?
soto-deshi

DA gibts nen Geheimen Zirkel eine verschworen Bruderschaft die die Großmeister Weiterbilden! :D:D:D

Mal ehrlich... ich denke mal die entsprechenden Leute werden sich halt auch genauso Weiterbilden wie jeder andere auch... Lehrgänge anderer STile besuchen, evtl. betreiben sie einen 2. Stil, usw.

soto-deshi
19-08-2010, 20:54
DA gibts nen Geheimen Zirkel eine verschworen Bruderschaft die die Großmeister Weiterbilden! :D:D:D

Mal ehrlich... ich denke mal die entsprechenden Leute werden sich halt auch genauso Weiterbilden wie jeder andere auch... Lehrgänge anderer STile besuchen, evtl. betreiben sie einen 2. Stil, usw.

Lieber Exodus,
ich habe diese Frage gestellt, da leider die Vorstellungen einiger Ju-Jutsu-kas zur Selbstverteidigung, siehe ( nur ne Frage), wirklich nicht begeistern können. Dabei handelt es sich um Meister mit dem roten Gürtel.

Noch einen schönen Abend.. soto-deshi

Exodus73
19-08-2010, 21:07
Lieber Exodus,
ich habe diese Frage gestellt, da leider die Vorstellungen einiger Ju-Jutsu-kas zur Selbstverteidigung, siehe ( nur ne Frage), wirklich nicht begeistern können. Dabei handelt es sich um Meister mit dem roten Gürtel.

Noch einen schönen Abend.. soto-deshi

Ich weiß, aber was für ne Antwort Erwartest Du? :)

Und zum Thema SV... ich habe selbst genug Sachen wo ich JJ in Punkto SV kritisiere z.B. nur eingeschränkt realistische Messerabwehr, oft fehlendes VK-Sparring, zuviel "Sport"-Gedanken bei vielen Mitgliedern, sehr häufig kein Szenariotraining usw. ... nicht umsonst mache ich ja noch Alpha! ABER...
ich habe mcih auch schon mit JJ erfolgreich verteidigen müssen und es hat funktioniert. Es kann also nicht ALLES so furchtbar schlecht sein wie es hier dargestellt wird, leider hängt vieles vom Verein/Trainer ab! Wenn man Glück hat und einen guten erwischt ist auch das JJ gut... wenn nicht dann naja dann eher nicht!

soto-deshi
19-08-2010, 21:16
[QUOTE=Exodus73;2295759]Ich weiß, aber was für ne Antwort Erwartest Du? :)



Hallo, Exodus 73,
Du hast recht, es ist leider so. Da wird Ju-Jutsu als moderne Selbstverteidigung vorgestellt, sogar ein Lehrbuch Ju-Jutsu 1x1 erstellt, aber die Meister in den kleinen Verein die lesen dann im Training im Buch nach.
Beim Lehrgang von Erich Reinhardt, ist schon sehr lange her, da wußte ich, der kann Karate und konnte auch diese Techniken vermitteln.
Aber aus einem Buch eine Technik zu lernen und diese dann noch an Schüler zu vermitteln ob das klappt.
Danke für Deine freundliche Nachricht, soto-deshi

Kable
19-08-2010, 21:19
Er lernt die erforderlichen Techniken von anderen Trainern, und sobald ihn etwas besonders begeistert oder er mehr erfahren will geht er auf Lehrgänge oder in die Schulen von Leuten die sich darauf spezialisiert haben.
Das ganze nennt man "Über den Tellerrand schauen";)
Aber ich kann mir schon vorstellen wo dieser Thread hinführen soll.

Exodus73
19-08-2010, 21:23
Ja ich weiß... finde den Spagat den JJ versucht zwischen SV, Breitensport und Wettkampf auch zum ... :narf: !

Ich denke mal das ich mit unserem Verein zumindest das Glück gehabt habe einen sehr guten Trainer in Punkto Technik zu finden! Ob das nach anderen Maßstäben auch noch gut ist... keine Ahnung... aber bislang habe ich mich mit meinem erlernten noch nie zu Schämen brauchen egal ob ich zum Alpha, Krav Maga, Jiu-Jitsu, *ing*ung, Karate, Aikido oder sonst wo als Gast zum Training war! Und ich denke mal das spricht schon für sich... das ich schwächen beim Werfen habe, weiß ich - aber ich arbeite dran.

Das Buch JJ 1x1 ist vor allem ein Hilfsmittel für JJkas die sich auf die Prüfung vorbereiten damit sie wissen was verlangt wird.
Das ersetzt keinen Trainer oder Unterricht! :) Habe auch noch nie gehört das ein Trainer sich TEchniken aus dem Buch abgeschaut bzw. gelernt hat... zumindest nicht bei uns! :)

hmmm war ich unfreundlich? war keine Absicht!

Schnueffler
19-08-2010, 21:42
Beispiel wäre das DJJV Bundesseminar.

Ju-Jutsu-Ka
19-08-2010, 22:37
Es gibt in NRW einige Lehrgänge wo auch viele hochdekorierte Trainer hingehen.
(Ju-Jutsu ist eine deutsche Sportart, nicht nur deswegeb mag ich persönlich die Titel [Sensei,Großmeister,...] nicht)


- Bundes/Landeslehrgänge zu allen möglichen Themen
- Bundesseminar
- ....


Dazu gibt es noch die ausgeschriebenen Vorgänge, die dann wirklich in Richtung closed gehen

- Landes-Dan-Tag (nur für Danträger)
- Technische Arbeitstagung (n für Dan-Prüfer/Vorstand)

Daemonday
19-08-2010, 22:53
tja ist halt blöd das die KK so heißt.^^

Wenn ihr se nicht unbenennt werdet ihr den Japan Touch nie los.

Lg
Micha

Ju_Jutsu_Lübeck
19-08-2010, 23:18
die meisten trainer in meiner umgebung machen crosstraining
von MT bis FMA ist alles dabei
von denen ich weis auch dementsprechend unter den jeweiligen schulleitern oder wie auch immer sie nennt
extrem beispiel waere uwe clausen aus schwerin
andere sind zusätzlich MT lehrer usw

ich kenne wenige referenten die eingleisig fahren

Dakan
20-08-2010, 08:12
Dann will ich mal ein absolutes Negativbeispiel anführen: meinen Trainer :D 2. oder 3. Dan im Judo (so ich erinnere hat er den 3. neulich für besondere Verdienste verliehen bekommen), 1. Dan im JJ, 5. Kyu im Shotokan Karate und ist Tae Bo Trainer. Darüber das er nur jedes halbe Jahr mal auftaucht um sich um die JJ Sektion zu kümmern und der Rest an mir hängen bleibt werde ich jetzt mal kein Wort verlieren ;)
Der gute man ist beruflich bei der Kripo im Aussendienst und fährt regelmäßig zu Judoseminaren. Ab und zu (also jedes Jahr mal) auchn JJ Lehrgang. Zu den FMA muss er ja nicht, das ist ja im JJ schon drin.
Jedesmal wenn er da ist erklärt er irgendwelche Dinge über Schläge und Tritte (und Blocks im Karate :mad:) bei denen ich ihm dann erstmal erklären muss warum er Unsinn redet. (Ich bin höflich also mach ich das nicht vor dem Rest der Gruppe. Wobei ich langsam die Geduld verliere.)
So das zu meinem Trainer. Wenn man die Tatsache das er fast nie da ist mal ausser acht lässt, dann denke ich hat man ein sehr gutes Bild vom Durchschnitts -JJ-Trainer. Ja ich weiß bei euch ist das ganz anders und sowieso alles besser, aber meine Erfahrung mit allen Trainern die ich bisher getroffen ist die: "Ist im JJ also brauch ichs nicht zusätzlich trainieren!" oder "Ja ich mach ja eigentlich Kickboxen und Judo aber ich noch ne Graduierung mehr." (Die KK im letzten Satz darf man beliebig austauschen ;))

max.warp67
20-08-2010, 08:44
Dann will ich mal ein absolutes Negativbeispiel anführen: meinen Trainer :D 2. oder 3. Dan im Judo (so ich erinnere hat er den 3. neulich für besondere Verdienste verliehen bekommen), 1. Dan im JJ, 5. Kyu im Shotokan Karate und ist Tae Bo Trainer. Darüber das er nur jedes halbe Jahr mal auftaucht um sich um die JJ Sektion zu kümmern und der Rest an mir hängen bleibt werde ich jetzt mal kein Wort verlieren ;)
Der gute man ist beruflich bei der Kripo im Aussendienst und fährt regelmäßig zu Judoseminaren. Ab und zu (also jedes Jahr mal) auchn JJ Lehrgang. Zu den FMA muss er ja nicht, das ist ja im JJ schon drin.
Jedesmal wenn er da ist erklärt er irgendwelche Dinge über Schläge und Tritte (und Blocks im Karate :mad:) bei denen ich ihm dann erstmal erklären muss warum er Unsinn redet. (Ich bin höflich also mach ich das nicht vor dem Rest der Gruppe. Wobei ich langsam die Geduld verliere.)
So das zu meinem Trainer. Wenn man die Tatsache das er fast nie da ist mal ausser acht lässt, dann denke ich hat man ein sehr gutes Bild vom Durchschnitts -JJ-Trainer. Ja ich weiß bei euch ist das ganz anders und sowieso alles besser, aber meine Erfahrung mit allen Trainern die ich bisher getroffen ist die: "Ist im JJ also brauch ichs nicht zusätzlich trainieren!" oder "Ja ich mach ja eigentlich Kickboxen und Judo aber ich noch ne Graduierung mehr." (Die KK im letzten Satz darf man beliebig austauschen ;))

So, jetzt hast Du ein schönes Beispiel für einen schwachen Trainer gepostet. Genau diesen Typ wirst Du aber auch in (hier beliebiege Kampfsportart einfügen) finden.

Es sind in der Regel die Sportler und Trainer selbst welche die Qualität ausmachen, Möglichkeiten gibt es genug. Gerade im Ju-Jutsu wird keiner gehindert über den Tellerrand zu blicken und Dinge in "sein" Ju-Jutsu zu integrieren. Der Eine mcht das, der Andere nicht. Beim Einen klappt es gut, beim Anderen weniger gut. Menschen halt!

Zur Weiterbildung der Ju-Jutsutrainer:

JJ-Landestechniklehrgänge mit diversen Inhalten, JJ-Bundestechniklehrgänge mit diversen Inhalten, Landesseminare, Bundesseminar mit großer Referentenliste aus allen möglichen Kampfsportarten.

Darüber hinaus steht es jedem Trainer frei sich selbst weiterzubilden.

Ich unterichte auch Ju-Jutsu, meine bereits besuchten Lehrgänge für dieses Jahr:
2x JJ-Landestechniklehrgang / 1xJJ-Bundestechniklehrgang / 2x Pekiti-Tirsia-Kali Seminar / 2x MMA-Seminar / 2x BJJ Seminar

Das sollte doch für einen Berufstätigen Menschen der Kampfsport in seiner Freizeit im Verein unterrichtet genug Weiterbildung und über den Tellerrand blicken sein!

Ich halte mich weder für Mr. Supertrainer noch für Mr. SuperSV sondern einfach nur einen normalen, engagierten Kampfsporttrainer wie es viele im Ju-Jutsu gibt.

mrx085
20-08-2010, 11:16
Es kann also nicht ALLES so furchtbar schlecht sein wie es hier dargestellt wird, leider hängt vieles vom Verein/Trainer ab! Wenn man Glück hat und einen guten erwischt ist auch das JJ gut... wenn nicht dann naja dann eher nicht!


Das JJ generell schlecht ist behauptet ja niemand, da gibt es sicher sehr gute und auch sehr schlechte Vetreter bei jeder KK. Ich persönlich bin immer noch ein fan dieser KK. Das problem scheint ja primär zu sein, das die meisten JJ videos die man im Netz findet eher schlecht sind, und das bestärkt bei manchen Leuten den Eindruck, das JJ mitunter nix taugt. aber wie du schon sagtest muss nur einen guten JJ verein finden, und das ist alles andere als unmöglich. Das JJ aber sehr verbeitet ist, gibt es eben auch viele Nieten. Aber davondas JJ generell schlecht ist war nie die Rede.

Franz
20-08-2010, 11:29
Bundesseminar, Bayernseminar, einige sind in anderen Disziplinen ebenfalls hochgraduiert.
Hanke, Thumfarth und auch andere bekannte seien hier als Beispiel genannt.
Austausch mit anderen Meistern wird ebenfalls betrieben.
Die Frage ist eher wie lange dauert es bis das jeweilige Know How und andere Änderungen bis in die Vereine vordringen und es dort auf Akzeptanz und Personen trifft die das vermittteln können. Daher ist es wichtig, dass möglichst viel Mitglieder und Trainer als Multiplikatoren auf die großen Seminare und Lehrgangsangebote gehen.

Exodus73
20-08-2010, 12:05
Das JJ generell schlecht ist behauptet ja niemand, da gibt es sicher sehr gute und auch sehr schlechte Vetreter bei jeder KK. Ich persönlich bin immer noch ein fan dieser KK. Das problem scheint ja primär zu sein, das die meisten JJ videos die man im Netz findet eher schlecht sind, und das bestärkt bei manchen Leuten den Eindruck, das JJ mitunter nix taugt. aber wie du schon sagtest muss nur einen guten JJ verein finden, und das ist alles andere als unmöglich. Das JJ aber sehr verbeitet ist, gibt es eben auch viele Nieten. Aber davondas JJ generell schlecht ist war nie die Rede.

Das Stimmt... folgen und/oder Ursachen der (Breiten)-Versportlichung!
Glaube dieses Problem trifft irgendwann alle KK wenn sie eine gewisse Größe und Mitgliederzahl überschreiten! :(

mrx085
20-08-2010, 13:18
Stimmt die Versportlichlung stellt fast in jeder KK ein Problem da. Bei JJ ist es extrem, da dort Versucht, Breitensport und ernsthafte SV unter einem Hut zu bekommen.Ob das sinnvoll ist oder nicht kann ich aufgrund meiner fehlenden Erfahrung nicht sagen. Nichts destro trotz finde das das deutsche JJ immer noch sehr interssant, und freue mich schon auf das Bayernseminar im Oktober um dort mal in das JJ reinzuschnuppern.

soto-deshi
21-08-2010, 06:08
[QUOTE=Franz;2296298]Bundesseminar, Bayernseminar, einige sind in anderen Disziplinen ebenfalls hochgraduiert.
Hanke, Thumfarth und auch andere bekannte seien hier als Beispiel genannt.
Austausch mit anderen Meistern wird ebenfalls betriebenLieber Franz,

einer der von Dir aufgeführten Meister des Ju-Jutsu, Herr Achin Hanke, 7. Dan Ju-Jutsu, wird gerade für seine tollen Videos im board gelobt.

Ein anderer Meister, der für seine gründliche Ausbildung - auch in anderen Kampfsportarten bekannt war - macht kein Ju-Jutsu mehr. Ich denke da an Christian Braun, Schüler von Jeff Espinous in Eskrima, usw.

Ju-Jutsu kann eine gute Kampfsportart sein, wenn man - wie in anderen Kampfsportarten auch - an einen guten Lehrer kommt. Aber wie will ich Karate-Techniken können, wenn diese von einem Ju-Jutsu Trainer unterrichtet werden, der nicht einmal die Grundtechniken des Karate richtig beherrscht.
Die Weiter- und Fortbildung im Ju-Jutsu für die " Ausbilder " in den Vereinen da muss etwas getan werden.
Wenn ich Glück habe und besuche ein Seminar bei einem guten Ju-Jutsu-ka dannn beherrsche ich einige Techniken - kann diese auch erläutern - besser als der Ausbilder.
Noch einen schönen Tag, ich nehme Ju-Jutsu einfach nicht mehr so ernst,
soto-deshi

Jens_78
21-08-2010, 07:07
Noch einen schönen Tag, ich nehme Ju-Jutsu einfach nicht mehr so ernst,
soto-deshi

Ist ja auch dein gutes Recht.
Ich für meinen Teil mach JJ gerne. Meine Ambitionen liegen irgendwo im Bereich "verbissenen Breitensport", d.h. die 2x die Woche gehe ich gerne hin und gebe Gas, das langt mir dann aber auch.

Das gemotze über JJ hier kann ich immer nur Bedingt nachvollziehen. Sicher, die Tainerproblematik kenn ich auch. Wir haben Trainer die können nicht so gut vermitteln, ein anderer Trainer redet zu viel und trainiert zu wenig, ein anderer ist eigentlich gut - macht leider immer nur das gleiche. So siehts halt aus. Und gerade in den niedrigen Kyu-Graden kann ich daran wenig ändern.

Der Punkt den ich nun nicht verstehe ist der: Wenn mir doch mein JJ Training zu lasch ist oder mich andere Sachen immens Stören warum öffne ich nicht ein Textverarbeitungsprogramm und tippe die Worte "hiermit melde ich mich zum nächstmöglichen Zeitpunkt ab .." in einen Brief, kleb den zu und schick den ab?
Ich finds immer komisch wenn Leute in etwa schreiben: "Seit Jahren stört mich xyz an meinem Trainer immens und ich empfinde mein SV Training als Zeitverschwendung" - ja, warum dann so lange JJ machen?
Gibt genus andere Sachen da draußen um jedes Klientel zu bedienen.

Gruß

soto-deshi
21-08-2010, 09:02
[B][QUOTE=Noctum;2297323]Ist ja auch dein gutes Recht.
Ich für meinen Teil mach JJ gerne. Meine Ambitionen liegen irgendwo im Bereich "verbissenen Breitensport", d.h. die 2x die Woche gehe ich gerne hin und gebe Gas, das langt mir dann aber auch.


Ich finds immer komisch wenn Leute in etwa schreiben: "Seit Jahren stört mich xyz an meinem Trainer immens und ich empfinde mein SV Training als Zeitverschwendung" - ja, warum dann so lange JJ machen?
Gibt genus andere Sachen da draußen um jedes Klientel zu bedienen.

Hallo, Du hast recht Noctum,
nur ist es dann wie in der Politik, jeder meckert aber keiner ist bereit für Änderungen nur eine Kleinigkeit zu machen.
Warum nicht selbst auf Lehrgänge bei verschiedenen Meistern gehen ab und zu auch mit dem " Trainer " reden - ist kein Kampfsportkönig wie in anderen Kampfsportarten.
Vielleicht ist dies ein Weg etwas in seinem Verein zu ändern.
Was ist Deine Ansicht?
soto-deshi

Dakan
21-08-2010, 09:05
Der Punkt den ich nun nicht verstehe ist der: Wenn mir doch mein JJ Training zu lasch ist oder mich andere Sachen immens Stören warum öffne ich nicht ein Textverarbeitungsprogramm und tippe die Worte "hiermit melde ich mich zum nächstmöglichen Zeitpunkt ab .." in einen Brief, kleb den zu und schick den ab?
Ich finds immer komisch wenn Leute in etwa schreiben: "Seit Jahren stört mich xyz an meinem Trainer immens und ich empfinde mein SV Training als Zeitverschwendung" - ja, warum dann so lange JJ machen?
Gibt genus andere Sachen da draußen um jedes Klientel zu bedienen.

Da sich das wahrscheinlich auch auf mich bezog geb ich mal die für mich zutreffende Erklärung ab: Kein weiteres Angebot in der Nähe. Also von keiner KK. Soweit mir bekannt sind wir der einzige KK Verein in 30km Umgebung. Auf dem Lande... Ich habe kein Auto... Wo kann ich sonst hingehen?
Ausserdem sind viele im Endeffekt mit Breitensport zufrieden ;) Denen reicht auch ein "schlechter" Trainer weil sie sich eigentlich nur bewegen wollen und es cool finden das "Erbe der Samurai, Ninja, etc." anzutreten, auch wenns nicht stimmt und sie es nie zugeben würden ;)

@soto-deshi: sic!

Exodus73
21-08-2010, 12:31
[QUOTE=Franz;2296298]Bundesseminar, Bayernseminar, einige sind in anderen Disziplinen ebenfalls hochgraduiert.
Hanke, Thumfarth und auch andere bekannte seien hier als Beispiel genannt.
Austausch mit anderen Meistern wird ebenfalls betriebenLieber Franz,

einer der von Dir aufgeführten Meister des Ju-Jutsu, Herr Achin Hanke, 7. Dan Ju-Jutsu, wird gerade für seine tollen Videos im board gelobt.

Ein anderer Meister, der für seine gründliche Ausbildung - auch in anderen Kampfsportarten bekannt war - macht kein Ju-Jutsu mehr. Ich denke da an Christian Braun, Schüler von Jeff Espinous in Eskrima, usw.

Ju-Jutsu kann eine gute Kampfsportart sein, wenn man - wie in anderen Kampfsportarten auch - an einen guten Lehrer kommt. Aber wie will ich Karate-Techniken können, wenn diese von einem Ju-Jutsu Trainer unterrichtet werden, der nicht einmal die Grundtechniken des Karate richtig beherrscht.
Die Weiter- und Fortbildung im Ju-Jutsu für die " Ausbilder " in den Vereinen da muss etwas getan werden.
Wenn ich Glück habe und besuche ein Seminar bei einem guten Ju-Jutsu-ka dannn beherrsche ich einige Techniken - kann diese auch erläutern - besser als der Ausbilder.
Noch einen schönen Tag, ich nehme Ju-Jutsu einfach nicht mehr so ernst,
soto-deshi

Gott sei Dank werden nicht mehr soviele Karatetechniken im JJ unterrichtet! ^^, zumindest mal was die Fauststöße angeht! ^^ Aber im Prinzip gebe ich Dir recht... das Du JJ nicht mehr richtig ernst nimmst ist dein gutes Recht geht mir ja mit vielen KK (sogar mit einigen JJkas) genauso!

NotDeadYet
21-08-2010, 12:55
Hallo,

es würde mich interessieren, wer und wo bilden sich die Grossmeister und Ausbildungsmeister für Ju-Jutsu weiter.

Im Ju-Jutus werden Judo, Karate, Aikido, Kali-Eskrima, usw. - Techniken von diesen Stilarten unterrichtet. Woher lernt der Ju-Jutsu Meister im kleinen Dojo all diese Feinheiten?

Das kommt wohl im Wesentlichen auch darauf an, worauf er sich spezialisieren will (wie später bei dem Schüler auch). Alles zu können ist illusorisch. Zwei Trainer bei mir befassen sich intensiv mit Eskrima (und haben da einen sehr erfahrenen Trainer), ein anderer hat einen starken BJJ-Hintergrund.

Wobei man bei dem Niveau natürlich auch unterscheiden muß, was für die Ausbildung der Schüler reicht. Ein Ju-Jutsuka sollte zwar Ahnung vom Stockkampf haben, aber das Niveau eines jahrelang gut ausgebildeten FMAlers wird er kaum erreichen. Es sei denn, er trainiert sehr viel und spezialisert sich darauf - dann ist das aber kein Ju-Jutsu mehr.

soto-deshi
21-08-2010, 20:15
[QUOTE=NotDeadYet;2297564]Das kommt wohl im Wesentlichen auch darauf an, worauf er sich spezialisieren will (wie später bei dem Schüler auch). Alles zu können ist illusorisch. Zwei Trainer bei mir befassen sich intensiv mit Eskrima (und haben da einen sehr erfahrenen Trainer), ein anderer hat einen starken BJJ-Hintergrund.

Hallo, NodDeadYet,

toller Name! Ju-Jutsu soll eine moderne Selbstverteidigungsart sein, die aus verschiedenen Kampfsportstilarten besteht. Judo, Karate, ( altes Jiu-Jitsu = ist eigentlich etwas aus dem Kodokan Judo) und Aikido.
Ich möchte mich auf Erich Reinhardt 7. Dan Ju-Jutsu beziehen, einer der ersten Dan-Träger im Ju-Jutsu. Er hat Erfahrung aus dem Karate 3. Dan, Judo 4. Dan daher waren seine Techniken bei Lehrgängen auch Techniken des Karate und Judo.
Wer nun mit Aikido anfängt, ist etwas ganz anderes, schon die Kampfstellung ist dem Kendo gleich und die Art den Angreifer abzuwehren - mit langen schönen Techniken - die müssen weich sein - ist für jeden Karate-ka neu.

Jetzt sollen noch Techniken aus dem Wing Chun, Eskrima , usw. in das JuJuts eingebaut und von den Trainern vermittelt werden. Daher wollte ich wissen, wie soll das ein Vereinstrainer noch alles lernen - damit er es seinen Schülern vermitteln kann.

Natürlich gibt es im Ju-Jutsu wie in anderen Kampfsportarten auch gute und weniger gute Trainer. Nur muß die Verbandsleitung auch daran denken, wie der Trainer sich in all den neuen Kampfsportsystemen auskennen soll.

Noch einige Zeilen aus dem Ju-Jutsu -Journal, BUSEM 2010:
" Im Rahmen des Bundesseminars und anlässlich seines Geburtstages erhielt Herbert Frese seinen 7. Dan im Ju-Jutsu."
War das ein Geburtstagsgeschenk - nur eine Urkunde zum 7. Dan?

Noch einen schönen Abend...soto-deshi

NotDeadYet
21-08-2010, 21:30
Jetzt sollen noch Techniken aus dem Wing Chun, Eskrima , usw. in das JuJuts eingebaut und von den Trainern vermittelt werden. Daher wollte ich wissen, wie soll das ein Vereinstrainer noch alles lernen - damit er es seinen Schülern vermitteln kann.
...
Nur muß die Verbandsleitung auch daran denken, wie der Trainer sich in all den neuen Kampfsportsystemen auskennen soll.

Wenn er schlau ist, lernt er das erst gar nicht, sondern bleibt bei seinem Spezialgebiet. Was nützen mir 2486 tolle Techniken, wenn davon nur 7 funktionieren und die nicht zusammenpassen?
Das Problem ist im Wesentlichen, daß die Leute, die diese tolle Zielsetzung festlegen das selber nicht erfüllen können.



Hallo, NodDeadYet,
toller Name!

Danke.

Exodus73
21-08-2010, 22:35
Hi!

Also die Sache mit den ganzen Techniken ist so ne Sache für sich...

Man(n) muß nicht alles können, sehr häufig ist es einem selbst überlassen ob ich FAuststöße aus dem Karate, aus dem *ing*Ung oder dem Boxen ins Training/Prüfung einbaue! Der Trend geht aber eindeutig zum Boxen.
Das gleiche gilt auch für alle anderen Techniken. Einzig einige wenige Techniken werden als Pflicht-/Basistechniken vorgegeben und abgeprüft!

z.B. Mawashi-Geri, Hüftwurf, usw.

Ansonsten kann sich jeder das Aussuchen was ihm am meisten liegt,
das gilt natürlich auch für Trainer. Ich selbst bin recht Atemi-lastig und mein Schwerpunkt liegt auf der Messer- und Waffen(abwehr) bzw. auf Szenario-Stresstraining (etwas was es im JJ bislang nicht so häufig gibt)... dazu fahre ich dannauf alle möglichen Lehrgänge vom Alpha bis zum Kapap um mich besonders in diesem Bereich weiterzubilden. Inzwischen mache ich zusätzlich zum JJ Alpha-Combat als 2. Stil und fürs Messer bin ich inzwischen Basic-Knife-Instructor (fahre aber auch weiterhin zu anderen Lehrgängen anderer Stile). Und viele Trainer machen das genauso! :)

Klar kann man dies und das Kritisieren, aber aus meiner Sicht ist die Vielfältigkeit des JJ und die damit verbunden "Freiheit" sein eigenes JJ
zu kreiren eine seiner Stärken. Dass das auch Nachteile hat z.B. das man nicht in allen Bereichen so gut ist wie die Spezialisten auf ihrem Gebiet muß man halt in Kauf nehmen. Allerdings sollte man VERSUCHEN so gut wie möglich zu sein... das ist das Ziel! :)

soto-deshi
22-08-2010, 14:10
[QUOTE=Exodus73;2298043]Hi!

Also die Sache mit den ganzen Techniken ist so ne Sache für sich...

Man(n) muß nicht alles können, sehr häufig ist es einem selbst überlassen ob ich FAuststöße aus dem Karate, aus dem *ing*Ung oder dem Boxen ins Training/Prüfung einbaue! Der Trend geht aber eindeutig zum Boxen.
Das gleiche gilt auch für alle anderen Techniken. Einzig einige wenige Techniken werden als Pflicht-/Basistechniken vorgegeben und abgeprüft!

Hallo, lieber Exodus 73,

ich finde es super, was Du alles in Deiner Freizeit für Kampfsportarten betreibst. Zum Boxen hätte ich als SV einen kleinen Hinweis, der kommt vom Vollkontakt-Karate ohne Schützer. Mit Boxhandschuhen sind meine Fäuste geschützt - auch bein Angriffen auf den harten Kopf- ohne Boxhandschuhe muß ich da deutlich mehr aufpassen.
Noch einen schönen Sonntag... soto-deshi

Exodus73
22-08-2010, 18:51
Hi Soto:

... und grade komme ich von nem Kapap-Lehrgang! ;)

Das mit den Handschützern ist zwar richtig aber das heißt ja nicht das man die Techniken aus dem Boxen dann im JJ auch NUR mit Faustschützern ausführt! Bei uns werden die Techniken nur im Sparring mit Schützern und am Sandsack (entweder mit Bandagen oder spez. Sandsackhandschuhen die das Handgelenk stabilisieren) benutzt. An den Pratzen und im normalen Training nicht! Genauso siehts im Alpha aus! Und grade beim Kapap wars auch so... ;)

Neuerdings trainiren wir auch häufig mit dem sog. Impact-Kopf (ich glaub so heißt das Ding) das ist ein Gummi-Kopf der annnähernd so Hart sit wie ein echter Kopf, und da wird ohne Schützer draufgeschlagen! :)

Ju_Jutsu_Lübeck
22-08-2010, 19:06
bei mir gibs sandsack, pratzen , schlagpolster immer ohne schützer
zusätzlich liegestütz auf den faeusten

jjjens
22-08-2010, 19:51
Da sich das wahrscheinlich auch auf mich bezog geb ich mal die für mich zutreffende Erklärung ab: Kein weiteres Angebot in der Nähe. Also von keiner KK. Soweit mir bekannt sind wir der einzige KK Verein in 30km Umgebung. Auf dem Lande... Ich habe kein Auto... Wo kann ich sonst hingehen?
Ausserdem sind viele im Endeffekt mit Breitensport zufrieden ;) Denen reicht auch ein "schlechter" Trainer weil sie sich eigentlich nur bewegen wollen und es cool finden das "Erbe der Samurai, Ninja, etc." anzutreten, auch wenns nicht stimmt und sie es nie zugeben würden ;)
@soto-deshi: sic!

Wenn Du der Meinung bist, dass es so nicht gut ist wie es ist, dann ändere es halt. Werde selber Trainer und biete das Training an, das Dir vorschwebt. Habe ich jedenfalls immer so gemacht.

jjjens
22-08-2010, 19:53
Da wird Ju-Jutsu als moderne Selbstverteidigung vorgestellt, sogar ein Lehrbuch Ju-Jutsu 1x1 erstellt, aber die Meister in den kleinen Verein die lesen dann im Training im Buch nach.

Ich hoffe doch sehr, dass hier niemand das JJ 1x1 für ein Lehrbuch hält???:ups: Es ist ein Referenzwerk und will auch gar nicht mehr sein.

Michael N.
22-08-2010, 21:51
Ich hoffe doch sehr, dass hier niemand das JJ 1x1 für ein Lehrbuch hält???:ups:

Doch, die gibt es .. leider :ups:

soto-deshi
23-08-2010, 05:31
Hallo,
warum ist das Ju-Jutsu 1x1 kein Lehrbuch des Ju-Jutsu?
Bei den Prüfungen werden alle Techniken die geprüft werden aus diesem Buch entnommen und die Prüfer wollen auch die Techniken aus diesem Buch sehen.

Natürlich kann man das Ju-Jutsu 1x1 nicht mit dem Buch von Josef Art und Erich Reinhardt, Ju-Jutsu Praxis vergleichen.
Habe dieses Buch, von 1980, ist in meinen Augen ein gutes Lehrwerk für die Polizei und Sicherheitskräfte. Natürlich auch für den normalen Ju-Jutsu-ka- dann hat er eine kleine Vorstellung davon- welche Ju-Jutsu Techniken für den Sicherheitsdienst wichtig sind.

Auf dem Lehrgang von Erich Reinhardt, 7. Dan, Ju-Jutsu, stellte er Techniken aus dem Karate und Judo vor, die konnte er auch vermitteln, hat auch Dan-Grade im Karate und Judo.
Wer sich mit den Kampfsportarten näher beschäftigt, es gibt einige - die haben einen ähnlichen Aufbau, z.B Karate, Taekwondo, die Kampfstellung im Judo ist schon anders, Aikido völlig andere Ansichten der Techniken, Kampfstellung aus dem Kendo, alle Bewegungen werden in Kreisbahnen umgeleitet. Beim Combat-Arnis haben wir wieder die Kampfstellung aus dem Karate, daher ist da schon etwas bekannt.
Aus meiner Zeit bei den Feldjägern, konnte nur wenige Techniken, die aber perfekt - hat auch genützt. Daher war ich auch vom Buch von Erich Reinhardt begeistert, hätte dieses Buch früher haben müsssen.

Meiner Ansicht nach, Ju-Jutsu ist eine moderne Selbstverteidigung aber man sollte sich auf Techniken beschränken, die aus artverwandten Systemen kommen. Das Sammeln von Techniken aus verschiedenen Systemen, die sich in ihrem Aufbau völlig unterscheiden bringt nichts.
Aber was ich leider auch im neuen Ju-Jutsu 1x1 völlig vermisse, sind einfache Hinweise wie ich eine Gefahr erkennen und diese vermeiden kann. Nicht alle Ju-Jutsu-ka arbeiten im Sicherheitsdienst - da muss ich leider eingreifen.

Danke noch für die sehr sachliche Besprechung dieses Themas.
Noch eine schöne Zeit... soto-deshi

lamiech
23-08-2010, 09:41
Meiner Ansicht nach, Ju-Jutsu ist eine moderne Selbstverteidigung aber man sollte sich auf Techniken beschränken, die aus artverwandten Systemen kommen.

Deswegen hat man ja jetzt auch weitestgehend die Möglichkeit, die Judo/ Aikido/ Karate Altlasten fast komplett zu entsorgen und ein wirklich stimmiges System zu trainieren.
Bis in die späten 90 war Ju Jutsu doch ungekonntes Judo mit schlechtem Karate und Katastrophalem Aikido gemixt.
Je weniger von den drei genannten (in sich eigentlich geschlossenen Systemen aus denen man weder was rausnehmen noch was reinstecken kann) übrig bleibt, um so besser ist doch eigentlich das JJ.
Die Kickboxgeschichten beißen sich von der Beinarbeit nicht mit dem FMA Kram (mit den Karate Dachis sehr wohl) und die kleinen Kreise und schnellen Handwechsel beim Trapping lassen doch wesentlich mehr Möglichkeiten, individuelle Präferenzen an eine gewisse Bewegungsbasis anzupassen als das ausholende unendlich langsam zu erlernende Aikido.


Ansonsten in Sachen Fortbildung:

die meisten (guten) JJ Trainer die ich kenne besuchen nur eben soviel Lehrgänge bei JJ Danträgern, wie es zum Erhalt der Lizenzen erforderlich ist.
Den Rest machen die über Lehrgänge bei Größen wie Dieter Knüttel, Bernd Hillebrand, Peter Schirra, Adyconda und und und.
Und so sollte es doch sein.
Ju Jutsu als "anpassungsfähge Selbstverteidigung" heißt doch nicht, irgendeine Techniksammlung stupide durchzugehen und zeigen (bzw. besser andeuten) zu können.
Es heißt, sich mit den dahinter stehenden Themen beschäftigen, für sich selbst die passenden Konzepte rauspicken und sein eigenes Ju Jutsu schaffen und dann in der Lage sein, die Fachleute für die eigenen Spezialitäten zu finden -sozusagen ein jeweils eigener Weg.
Bei uns im Verein ist das ganz gut zu sehen.
Je höher die Graduierung schon im Kyu Bereich, umso mehr unterscheiden die einzelnen Vertreter sich, weil halt jeder eigene Neigungen und Schwerpunkte hat (zugegebenermaßen beschäftigen sich so noch fast alle neben dem Ju Jutsu mit irgendeinem Ergänzungsstil, den sie aber übers JJ gefunden haben).
Seht JJ doch einfach in einer Lotsen- oder Wegweiserfunktion.

IMO bringt es so aber auch nichts, immer nur seinem JJ Trainer hinterherzutrainieren, dann kanns nix geben, meine Schüler werden mein JJ nie können, aber ggf. ein ganz eigenes, vielleicht sogar besseres für sich entwickeln. Wenn ich das schaffe, dann hab ich meiner Interpretation nach alles richtig gemacht.

Und zum Schluss möchte ich noch gerne alle für doof erklären, die von Ju Jutsu Meistern sprechen.
Es gibt Dan Träger, ok. Ansonsten sehe ich solche Leute als Trainer oder Sportlehrer.
Dieses pseudo Budo Gehabe beisst sich doch mal extrem mit dem Anspruch moderne Selbstverteidigung, wo soll da ein authentischer Meister herkommen, wie man ihn ggf. im richtigen Budo oder Kung Fu findet.
Ich plädiere dafür, ab heute für jeden Meister im JJ 50 Liegestütze abpumpen zu lassen, betitelt sich jemand damit sogar selber, bin ich dafür, dass er sie unter Wasser leistet, schön mit Bleiweste und Betonschuhen. Schafft er das, dann können wir ja gerne noch mal darüber reden.

Gruß
Lamiech

Exodus73
23-08-2010, 12:04
Deswegen hat man ja jetzt auch weitestgehend die Möglichkeit, die Judo/ Aikido/ Karate Altlasten fast komplett zu entsorgen und ein wirklich stimmiges System zu trainieren.
Bis in die späten 90 war Ju Jutsu doch ungekonntes Judo mit schlechtem Karate und Katastrophalem Aikido gemixt.
Je weniger von den drei genannten (in sich eigentlich geschlossenen Systemen aus denen man weder was rausnehmen noch was reinstecken kann) übrig bleibt, um so besser ist doch eigentlich das JJ.
Die Kickboxgeschichten beißen sich von der Beinarbeit nicht mit dem FMA Kram (mit den Karate Dachis sehr wohl) und die kleinen Kreise und schnellen Handwechsel beim Trapping lassen doch wesentlich mehr Möglichkeiten, individuelle Präferenzen an eine gewisse Bewegungsbasis anzupassen als das ausholende unendlich langsam zu erlernende Aikido.


Ansonsten in Sachen Fortbildung:

die meisten (guten) JJ Trainer die ich kenne besuchen nur eben soviel Lehrgänge bei JJ Danträgern, wie es zum Erhalt der Lizenzen erforderlich ist.
Den Rest machen die über Lehrgänge bei Größen wie Dieter Knüttel, Bernd Hillebrand, Peter Schirra, Adyconda und und und.
Und so sollte es doch sein.
Ju Jutsu als "anpassungsfähge Selbstverteidigung" heißt doch nicht, irgendeine Techniksammlung stupide durchzugehen und zeigen (bzw. besser andeuten) zu können.
Es heißt, sich mit den dahinter stehenden Themen beschäftigen, für sich selbst die passenden Konzepte rauspicken und sein eigenes Ju Jutsu schaffen und dann in der Lage sein, die Fachleute für die eigenen Spezialitäten zu finden -sozusagen ein jeweils eigener Weg.
Bei uns im Verein ist das ganz gut zu sehen.
Je höher die Graduierung schon im Kyu Bereich, umso mehr unterscheiden die einzelnen Vertreter sich, weil halt jeder eigene Neigungen und Schwerpunkte hat (zugegebenermaßen beschäftigen sich so noch fast alle neben dem Ju Jutsu mit irgendeinem Ergänzungsstil, den sie aber übers JJ gefunden haben).
Seht JJ doch einfach in einer Lotsen- oder Wegweiserfunktion.

IMO bringt es so aber auch nichts, immer nur seinem JJ Trainer hinterherzutrainieren, dann kanns nix geben, meine Schüler werden mein JJ nie können, aber ggf. ein ganz eigenes, vielleicht sogar besseres für sich entwickeln. Wenn ich das schaffe, dann hab ich meiner Interpretation nach alles richtig gemacht.

Und zum Schluss möchte ich noch gerne alle für doof erklären, die von Ju Jutsu Meistern sprechen.
Es gibt Dan Träger, ok. Ansonsten sehe ich solche Leute als Trainer oder Sportlehrer.
Dieses pseudo Budo Gehabe beisst sich doch mal extrem mit dem Anspruch moderne Selbstverteidigung, wo soll da ein authentischer Meister herkommen, wie man ihn ggf. im richtigen Budo oder Kung Fu findet.
Ich plädiere dafür, ab heute für jeden Meister im JJ 50 Liegestütze abpumpen zu lassen, betitelt sich jemand damit sogar selber, bin ich dafür, dass er sie unter Wasser leistet, schön mit Bleiweste und Betonschuhen. Schafft er das, dann können wir ja gerne noch mal darüber reden.

Gruß
Lamiech

:D Super!

soto-deshi
23-08-2010, 18:35
[QUOTE=lamiech;2299425]Deswegen hat man ja jetzt auch weitestgehend die Möglichkeit, die Judo/ Aikido/ Karate Altlasten fast komplett zu entsorgen und ein wirklich stimmiges System zu trainieren.

Es heißt, sich mit den dahinter stehenden Themen beschäftigen, für sich selbst die passenden Konzepte rauspicken und sein eigenes Ju Jutsu schaffen und dann in der Lage sein, die Fachleute für die eigenen Spezialitäten zu finden -sozusagen ein jeweils eigener Weg.

Lieber lamiech,
einiges verstehe ich nun doch nicht ganz - vieleicht stehe ich gerade auf der Leitung. Jeder macht sein eigenes Ju-Jutsu ( auch der höhere Schüler )- trainiert nebenher noch eine andere Kampfsportart - zB: Combat Arnis und die unter Anleitung eines Meisters entsprechend den Stilvorgaben. Dieses baut er in sein Ju-Jutsu ein und lernt nur die Grundlagen für die Prüung. Gut - aber was macht er jetzt?
Combat Arnis - Ju-Jutsu?
Sollte man dann doch lieber eine Kampfsportart oder moderne SV lernen und das ganze Ju-Jutsu vergessen. Lerne ich jetzt Krav Maga ( ist auch ein Mischsystem aus verschiedenen Kampfsportarten) oder doch lieber Gracie Jiu-Jitsu dann kann ich mich auf ein System konzentriern und es richtig lernen.
Vielleicht auch bei Meister Dan Inosanto dessen Jeet Kune Do oder Kali-Eskrima - dann lerne ich ein System richtig.
Bei Dan Inosanto hätte ich sogar einen Meister und keinen " Präsidenten eines Verbandes", was soll ich Deiner Ansicht nun machen?

Bin auf Deine Gedankengänge gespannt. soto-deshi

lamiech
23-08-2010, 19:13
[B][QUOTE=lamiech;2299425]Bei Dan Inosanto hätte ich sogar einen Meister und keinen " Präsidenten eines Verbandes", was soll ich Deiner Ansicht nun machen?

Bin auf Deine Gedankengänge gespannt. soto-deshi

Dich mit JKD und ggf. auch mit dem Dan mal eingehender beschäftigen.
Wären wir hier im JKD (welches damals bei seiner Entstehung definitiv den geschickteren Weg gegangen ist und auch tatsächlich von Größen bzw. einer begnadeten Größe begründet wurde) könnte ich jetzt zumindest sagen, du hättest es nicht verstanden.
Wir sind aber dummerweise im betonkopflastigen Ju Jutsu, welches nun mal durchaus seine Berechtigung neben meinetwegen BJJ, FMA oder was auch immer hat (neben dem JKD müsste ich überlegen ob dass noch sinnig wäre :D ).
Und um noch einmal auf die Anspielung auf den Meister bzw. Guru Inosanto zurückzukommen -zum einen sind wir da schon wieder eher in der Nähe Kung Fu und zum anderen ist das von ihm gesehene im Vergleich zu allen, was ich bis jetzt im JJ sehen durfte ja wohl mehr als meisterhaft oder kannst du mir auch nur einen Namen (ich sag nur B. Hillebrand sticht, viel höher dürfte man nicht kommen), der auch nur einen homäopathisch daranreichenden Level erreicht.

Nebenbei, wusstest du, dass z. B. in NRW bis vor zwei drei Jahren keine fünf Danträger den fünften Grad nur durch Prüfungen erreicht haben, aber jede Menge Fünfte und höhergraduiert da rumlaufen?
Einer davon wurde übrigens auch noch verscheucht.
Jetzt les noch mal den Thread "Nur mal ne Frage" (oder so ähnlich) und dann überlege, wie groß die Chance bei all dem, was zwischen den Zeilen in deinen und in meinen Texten noch geschrieben steht, ist, dass wir beide auf einen Nenner kommen.
Anschließend musst du nur noch entscheiden, ob du die entsprechende Diskussion für sinnfrei hälst oder die Flamewars a la Dingsbums Foren auch hier entfachen möchtest :devil:

Ansonsten bleibe ich, so es noch nicht deutlich geworden ist dabei: mit Ju Jutsu ohne was dabei wirste nix, noch nicht einmal gut im JJ. So wie es aufgebaut ist , ist es einfach dazu da, über den Tellerrand zu gucken.

Gruß
Lamiech

soto-deshi
23-08-2010, 19:30
[QUOTE=lamiech;2300314][QUOTE=soto-deshi;2300291]

[B]Wir sind aber dummerweise im betonkopflastigen Ju Jutsu, welches nun mal durchaus seine Berechtigung neben meinetwegen BJJ, FMA oder was auch immer hat (neben dem JKD müsste ich überlegen ob dass noch sinnig wäre :D ).

Hallo, lieber lamiech

danke für Deine freundliche Antwort. Du hast leider recht, neben Ju-Jutsu muß man eine andere Kampfsportart lernen - oder man hat das große Glück einen guten Trainer in der Nähe zu haben.
Ich werde Deinen Ratschlag befolgen und weiterhin Lehrgänge bei anderen Kampfsportarten besuchen.

Noch einen schönen Abend und Danke für den freundlichen Gedankenaustausch. soto-deshi

Dakan
23-08-2010, 20:24
Wenn Du der Meinung bist, dass es so nicht gut ist wie es ist, dann ändere es halt. Werde selber Trainer und biete das Training an, das Dir vorschwebt. Habe ich jedenfalls immer so gemacht.

Was denkst du denn wer das Training gibt, wenn mein "Trainer" nicht da ist ;) Ich muss das machen. Ich will nicht! So überlegen wir mal:
Ich habe den 3. Kyu JJ und den 2. Kyu Karate. Mir wird andauernd erzählt ich soll mich beeilen meinen JJ Dan zu machen, weil ich das ja eigentlich alles schon kann. Das bisschen Stock- und Messerabwehr würde ich schnell lernen bei meinen Vorkenntnissen und der Rest wäre auf Danniveau.
Ahja also meine Meinung: Ich bin noch nicht mal in meinem eigenen Stil (Karate) auf Danniveau obwohl dafür 4x soviel trainiere. Ich kann nicht werfen und auch nicht hebeln. Ja klar ich kann gleichschwere Gegner mit Kraft umrummsen wies im Sportjudo gemacht wird (zur Erinnerung mein Trainer ist dort 3. Dan), aber wenn sich jemand wirklich wehrt oder 10kg schwerer ist als ich kann ich ihn nicht werfen. (Die Würfe und Hebel des Karate lernt man in meinem Verein nicht, ich bilde mich da durch Lehrgänge weiter.)

Was also mache ich? Genau. Karate. Ohne Kihon. Ohne Kata. Weils das im JJ nicht gibt und ich das denen nicht beibringen darf. --.--" Toll. Das System von dem ich Ahnung habe und das ich in der SV erfolgreich anwenden kann, darf ich nur verstümmelt weitergeben. Naja mehr als mich bei der Vereinsleitung beschweren und den JJka sagen was Sache ist kann ich auch nicht. Sie nichts machen zu lassen täte mir Leid. Ich bin zwar sauschlecht - keine Ahnung warum das JJ-Meister ;) :P bis zum 4. Dan (höhere hab ich noch nicht getroffen) anders sehen - aber ich muss das Training geben. Der berühmte Spruch "Bei den Anfängern kann man ja nix falsch machen." :mad: Doch! Und zwar gewaltig! Aber ich habe inzwischen mehr Wissen über funktionelle Bewegung als alle meine Trainer zusammen :mad:
Ich bin die beste Alternative also lehre ich, bevor die Leute nach 20 Jahren kaputte Gelenke haben :mad: Es kotzt mich so an :mad::mad::mad:
Ja ich weiß ich bin in einem Scheißverein. Was soll ich machen ich kann erst in 2 Jahren wegziehen (Ausbildung) :mad::mad::mad:

So jetzt hab bin ich sauer und ihr habt ein Beispiel dafür wies "im Osten" mit dem JJ steht.
Gute Nacht.

Exodus73
23-08-2010, 22:19
Was denkst du denn wer das Training gibt, wenn mein "Trainer" nicht da ist ;) Ich muss das machen. Ich will nicht! So überlegen wir mal:
Ich habe den 3. Kyu JJ und den 2. Kyu Karate. Mir wird andauernd erzählt ich soll mich beeilen meinen JJ Dan zu machen, weil ich das ja eigentlich alles schon kann. Das bisschen Stock- und Messerabwehr würde ich schnell lernen bei meinen Vorkenntnissen und der Rest wäre auf Danniveau.
Ahja also meine Meinung: Ich bin noch nicht mal in meinem eigenen Stil (Karate) auf Danniveau obwohl dafür 4x soviel trainiere. Ich kann nicht werfen und auch nicht hebeln. Ja klar ich kann gleichschwere Gegner mit Kraft umrummsen wies im Sportjudo gemacht wird (zur Erinnerung mein Trainer ist dort 3. Dan), aber wenn sich jemand wirklich wehrt oder 10kg schwerer ist als ich kann ich ihn nicht werfen. (Die Würfe und Hebel des Karate lernt man in meinem Verein nicht, ich bilde mich da durch Lehrgänge weiter.)

Was also mache ich? Genau. Karate. Ohne Kihon. Ohne Kata. Weils das im JJ nicht gibt und ich das denen nicht beibringen darf. --.--" Toll. Das System von dem ich Ahnung habe und das ich in der SV erfolgreich anwenden kann, darf ich nur verstümmelt weitergeben. Naja mehr als mich bei der Vereinsleitung beschweren und den JJka sagen was Sache ist kann ich auch nicht. Sie nichts machen zu lassen täte mir Leid. Ich bin zwar sauschlecht - keine Ahnung warum das JJ-Meister ;) :P bis zum 4. Dan (höhere hab ich noch nicht getroffen) anders sehen - aber ich muss das Training geben. Der berühmte Spruch "Bei den Anfängern kann man ja nix falsch machen." :mad: Doch! Und zwar gewaltig! Aber ich habe inzwischen mehr Wissen über funktionelle Bewegung als alle meine Trainer zusammen :mad:
Ich bin die beste Alternative also lehre ich, bevor die Leute nach 20 Jahren kaputte Gelenke haben :mad: Es kotzt mich so an :mad::mad::mad:
Ja ich weiß ich bin in einem Scheißverein. Was soll ich machen ich kann erst in 2 Jahren wegziehen (Ausbildung) :mad::mad::mad:

So jetzt hab bin ich sauer und ihr habt ein Beispiel dafür wies "im Osten" mit dem JJ steht.
Gute Nacht.

Oh mann das ist mal ein echtes Beispiel dafür wie es nicht laufen sollte! :(
Da kann ich verstehen das man aufs JJ schimpft! Aber Gott sei Dank ist das wirklich nicht überall so!

@ Soto:
Das mit dem guten Verein stimmt, hatte ich ja auch schon geschrieben, aber das gilt nicht nur fürs JJ ... im Grunde gilt das für alle Systeme/Stile!
Habe im FMA, Karate usw. auch schon Vollpfeifen erlebt wo man ich gefragt hat wie die ihren Trainerschein/Meistergrad erreicht haben!

@ Lamix: Die Aussage nur mit JJ wirst Du nichts... kann ich so nicht stehen lassen.... es kommt drauf an welchen Anspruch Du hast... willst DU effektivte realitätsnahe SV lernen, willst DU dich einfach nur Fit halten, usw. ... für manches reicht das standart JJ - Training vollkommen aus, für anderes brauchst Du eine Verein der über ein entsprechenden Trainer und Fachwissen verfügt udn für ganz andere Sachen wirst Du nicht umher kommen noch woanders zu gucken! Es ist immer eine Frage der Prioritäten!

jjjens
25-08-2010, 20:34
warum ist das Ju-Jutsu 1x1 kein Lehrbuch des Ju-Jutsu?

Seufz. Das hat viele Gründe ...



Bei den Prüfungen werden alle Techniken die geprüft werden aus diesem Buch entnommen und die Prüfer wollen auch die Techniken aus diesem Buch sehen.

Deshalb ist es ja auch das Referenzwerk.



Natürlich kann man das Ju-Jutsu 1x1 nicht mit dem Buch von Josef Art und Erich Reinhardt, Ju-Jutsu Praxis vergleichen.

Das ist einer der Gründe, warum es kein Lehrwerk ist.



Aber was ich leider auch im neuen Ju-Jutsu 1x1 völlig vermisse, sind einfache Hinweise wie ich eine Gefahr erkennen und diese vermeiden kann. Nicht alle Ju-Jutsu-ka arbeiten im Sicherheitsdienst - da muss ich leider eingreifen.

Auch das würde ich eher in einem Lehr- als in einem Referenzwerk erwarten.

Also, ich versuche es mal zu erklären. Vielleicht geht das am einfachsten mit einem kleinen Blick in die Vergangenheit. Wer erinnert sich noch an die frühen Fassungen des JJ1x1? Dort war in direkter Nachfolge des Ju-Jutsu Brevier nur das reine Prüfungsprogramm aufgelistet (also in etwa nur das, war heute auf der jeweils ersten Seite jeder Graduierung als Tabelle seht, plus einem meistens unkenntlichen Foto zu jeder Technik). Zusätzlich waren Teile aus Satzungen, Verbandsadresse usw. mit abgedruckt.

Dies reichte jahre(jahrzehnte)lang als Referenzwerk aus: Wer sich mit dem Prüfungsprogramm beschäftigen wollte, legte sich das Teil neben die Matte und konnte mit einem Blick sehen, woran er arbeiten musste (ebenso konnten die Prüfer danach vorgehen). Das ging, weil die allermeisten Techniken schon sehr lange bekannt und auch in anderen Quellen wie zum Beispiel den Ziegeln von Art und Reinhardt, der ursprünglichen Serie von Heim und Gresch oder später der von Frese recht gut beschrieben waren.

Mit JJ 2000 kam aber viel Neues, und so entstand der Bedarf, im Referenzwerk etwas genauer zu erklären, was mit den einzelnen Prüfungsaufgaben gemeint ist.

Das hat Bernd Hillebrand damals sehr gut gemacht, aber das 1x1 wurde dadurch auch plötzlich viel umfangreicher. Die Wettkampfregeln und andere Regelwerke, die dort mit abgedruckt waren, waren entweder schneller veraltet, als das Buch ausgeliefert werden konnte, oder interessierten sowieso nur ganz wenige. Layouttechnisch gab es viele Ideen, was man noch verbessern könnte, und auch inhaltlich wollte man einiges vereinheitlichen, verständlicher machen oder einfach auch nur nach dem organischen Wachstum über all die Jahre mal wieder ein einen vernünftigen Gesamtrahmen zusammenbringen.

Es wurde dabei auch diskutiert, ob man ein Lehrwerk daraus machen sollte, oder ab man sich nach wie vor auf ein Referenzwerk "beschränken" möchte. Eine einfache Hochrechnung hat ergeben, dass bei der Anzahl der zu berücksichtigenden Techniken und Prüfungsaufgaben ein Lehrwerk von irgendwas zwischen 1500 und 3000 Seiten herausgekommen wäre. Diese Arbeit war weder ein Einzelner bereit zu leisten, noch hätte man einen solches Telefonbuch gerne zum täglichen Training mitgenommen. Also kam das nicht in Frage. Aber auch für das Referenzwerk alleine hat man schon kürzen müssen, so sind ja z.B. nicht alle Hebeltechniken in der Stoffsammlung, die einem so einfallen könnten. Man hat sich stattdessen auf die gängigsten Techniken beschränkt (und das finde ich auch gut so).

Trotzdem sind die Ideen und Ansätze, die daraus ein Lehrwerk machen würden, nicht vergessen und man arbeitet daran.

Aber lasst mich mal meine Meinung zu Lehrbüchern im Kampfsport einstreuen: Aus Büchern lernt man sowas nicht. Zum Nachschlagen für Trainer und fortgeschrittene Schüler ist es ganz hilfreich, aber sich nur mit dem Lehrbuch auf die Matte zu begeben und danach loszulegen - bitte nicht! Deshalb bin ich mit dem Begriff Lehrbuch nicht so wirklich glücklich.

jjjens
25-08-2010, 20:42
Ich bin zwar sauschlecht

Wirklich schlecht ist nur der, der sich für gut hält und deshalb meint, nichts mehr dazu lernen zu müssen. Wer sich selber einschätzen kann, kann soo schlecht nicht sein - zumindest ist es nicht hoffnungslos.



Der berühmte Spruch "Bei den Anfängern kann man ja nix falsch machen." :mad: Doch! Und zwar gewaltig!

Stimmt.



Aber ich habe inzwischen mehr Wissen über funktionelle Bewegung als alle meine Trainer zusammen :mad:
Ich bin die beste Alternative also lehre ich, bevor die Leute nach 20 Jahren kaputte Gelenke haben :mad:

Geht manchen Danträgern auch nicht besser, falls Dich das tröstet. Liegt ja mehr am individuellen Können und dem Ehrgeiz, ein gutes Training anzubieten, als an der Graduierung. Wenn Du Dir so viele Gedanken machst, wie Du schreibst, glaube ich nicht, dass Dein Training (bis auf einige Techniken, die Du Deiner Beschreibung nach selber nicht so gut kannst) sooo schlecht ist.



Ja ich weiß ich bin in einem Scheißverein. Was soll ich machen ich kann erst in 2 Jahren wegziehen (Ausbildung) :mad::mad::mad:

Halte durch!

mrx085
26-08-2010, 08:33
Ich hoffe doch sehr, dass hier niemand das JJ 1x1 für ein Lehrbuch hält???:ups: Es ist ein Referenzwerk und will auch gar nicht mehr sein.

Ich persönlich muss zugeben, das ich das JJ 1x1 für ein Lehrbuch hielt, und mit dem Gedanken spielte es mir zu kaufen, da ich mich für das deutsche JJ sehr interssiere. Gut das ich das gelesen habe, so habe ichmir einen Fehlkauf erspart. Gibt es jetzt überhaupt so ein Referenz Werk über das JJ was einen guten Überblick über das JJ liefert?

Franz
26-08-2010, 08:38
das Referenzwerk ist das Ju Jutsu 1x1
da dort das Prüfungsprogramm beschrieben wird, sowie eine Techniksammlung vorhanden ist. Es ist eine Referenz kein Lehrwerk.

mrx085
26-08-2010, 08:43
das Referenzwerk ist das Ju Jutsu 1x1
da dort das Prüfungsprogramm beschrieben wird, sowie eine Techniksammlung vorhanden ist. Es ist eine Referenz kein Lehrwerk.

Danke für die Anwort.:) Also wenn man dort alle gängigen Techniken des JJ findet ist es doch genau das Buch was ich gesucht habe. werde so und so am Bayernseiminar teilnehmen um mir live und und in Farbe einen Überblick über das deutsche JJ zu machen, aber es wäre trotzdem nicht schlecht auch etwas in Buchform zu haben.

Exodus73
26-08-2010, 11:24
Danke für die Anwort.:) Also wenn man dort alle gängigen Techniken des JJ findet ist es doch genau das Buch was ich gesucht habe. werde so und so am Bayernseiminar teilnehmen um mir live und und in Farbe einen Überblick über das deutsche JJ zu machen, aber es wäre trotzdem nicht schlecht auch etwas in Buchform zu haben.

Hallo! Also Du findest zwr einige Techniken im JJ aber bei weitem nicht alle!
Im Grunde finest Du dort nur einige Beispiele was man im Rahmen des Prüfungsprogramms zum Beispiel zeigen KÖNNTE! Nehmen wir mal den Schulterwurf... da gibt es zig unterschiedliche Griffarten im Buch findest Du allerdings (wenn ich micht täusche) nur eine Art die Beschrieben wird!

Allerdings, ist es ein gutes Buch wenn Du Dir einen Überblick verschaffen möchtest wie das JJ aufgebaut ist! Prüfungsinhalte, Wettkampfregeln usw.
Achte aber darauf das Du die neuste Ausgabe besitzt, denn ab 2000 sind verschiedene Ausgaben mit anderen Inhalten im Umlauf!

mrx085
26-08-2010, 12:11
@Exodus73 Danke für die Infos. Tja in diesem Fall dürfte das JJ 1x1 schon interssant interssant für mich sein. Ich würde mir die Ausgabe von 2009 kaufen, das dürfte die aktuellste sein.

jjjens
28-08-2010, 00:13
Nehmen wir mal den Schulterwurf... da gibt es zig unterschiedliche Griffarten im Buch findest Du allerdings (wenn ich micht täusche) nur eine Art die Beschrieben wird!

Ist nicht ganz richtig. Beschrieben werden nur die Knotenpunkte, die jeder auf der Prüfung zeigen muss. Damit man weiß, welche Techniken zu einer gegebenen Prüfungsaufgabe gefragt sind und welche nicht. Für Schulterwurf z.B. wird weder Ippon-seoi-nage noch Morote-seoi-nage noch irgend eine andere konkrete Form beschrieben (es werden sogar die abgeknieten Varianten zugelassen) - der Prüfling hat die freie Wahl, welche Form von Schulterwurf ihm am meisten liegt.


Allerdings, ist es ein gutes Buch wenn Du Dir einen Überblick verschaffen möchtest wie das JJ aufgebaut ist! Prüfungsinhalte, Wettkampfregeln usw.
Also die Wettkampfregeln sind ab der Ausgabe 2009 bewusst nicht mehr drin, weil die sich eh jedes Jahr ändern und somit immer hinterherhinken würden. Wer die braucht, sollte sie unter Deutscher Ju-Jutsu-Verband e.V. (http://www.djjv.net) nachschlagen.

Aber als Referenz, um die Prüfungsinhalte zu kennen, ist das JJ 1x1 definitiv das beste verfügbare Werk. Schon alleine deshalb, weil es die offizielle Veröffentlichung des Prüfungsprogramms des DJJV ist - alle anderen Bücher könnten da bestenfalls abschreiben, d.h. bei allen Abweichungen wäre im Zweifel das JJ 1x1 maßgeblich.


Achte aber darauf das Du die neuste Ausgabe besitzt, denn ab 2000 sind verschiedene Ausgaben mit anderen Inhalten im Umlauf!
Genau, Ausgabe 2009 ist derzeit die aktuellste (genauer gesagt die zweite Auflage der Ausgabe 2009, aber die Unterschiede sind so minimal, dass die meisten gar nicht merken, welche Auflage sie in der Hand haben).

Ju-Jutsu-Ka
28-08-2010, 00:27
Ist nicht ganz richtig. Beschrieben werden nur die Knotenpunkte, die jeder auf der Prüfung zeigen muss. Damit man weiß, welche Techniken zu einer gegebenen Prüfungsaufgabe gefragt sind und welche nicht. Für Schulterwurf z.B. wird weder Ippon-seoi-nage noch Morote-seoi-nage noch irgend eine andere konkrete Form beschrieben
der Prüfling hat die freie Wahl, welche Form von Schulterwurf ihm am meisten liegt.

Richtig



...
(es werden sogar die abgeknieten Varianten zugelassen) -
....

Wenn Schulterwurf gefragt ist: Bei uns nicht, weil die Aushebebewegung fehlt.

In einer Kombination, wo eine andere Technik gefragt ist: Ja