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Vollständige Version anzeigen : Krav Maga zum Karate



Karateka94
23-08-2010, 15:36
Moin

Will zu meinem Karatetraining (2 Mal pro Woche) noch 2 Mal in der Woche Krav Maga trainieren. Ich erhoffe mir, so noch mehr Erfahrung im Bereich der Selbstverteidigung zu erlangen, und diese Erfahrung mit jenen aus dem Karate effektiv zu verbinden. Frage ist nun: Was haltet ihr
1. von meiner Idee
2. was haltet ihr von dieser Schule: Krav Maga Street Defence Hamburg - Sei kein Opfer ! (http://www.krav-maga-essen.de/de/hamburg.php)

Viele Grüße aus Hamburg (:

MatzeOne
23-08-2010, 15:45
1. Gute Idee.

2. Schau dort einfach mal rein und mach mit. Mach auch ein Probetraining in der Sportschule Hamburg (http://www.sportschule-hamburg.de)

gast
23-08-2010, 16:09
Ja, und schreib ins Forum was dir besser gefallen hat.

Drops
23-08-2010, 19:21
Ich würde eher sagen das sich das beissen wird. Krav Maga ist ne geile Sache für die SV aber KM und Karate sind von den Bewegungen her doch schon ziemlich verschieden.
Gibt es denn hier welche die beides trainieren und dazu was sagen können?

Je m'en fous
23-08-2010, 20:38
Drops hat da völlig recht. Ich kenne Leute die vor KM lange Karate gemacht haben, die haben massive Schwierigkeiten die Deckung oben zu halten auch und auch das Punchen ist schwer für die. Das merkt man besonders in hochstress Phasen, sprich gegen mehrere Gegner oder beim Sparring, da ham die Leute oft einen Totalausfall und bringen fast nur Karatetechniken.
Ich denke aber das auch die Personen ankommt, aber dennoch sind die Unterschiede in den Techniken sehr groß und wirklich nicht kombinierbar

Polarlicht
23-08-2010, 20:47
Ich seh es so, eben weil die Techniken teilweise verschieden sind ist die Gefahr geringer, das zu vermischen.

Ich habe da keine Probleme, umzuschalten. Bin aber bei beiden KK auch noch Anfänger, so dass noch wenig automatisiert ist. Wie sich das weiter entwickelt, abwarten. Ich sehe da aber z Z keine Probleme.

Ich würde es an deiner Stelle ausprobieren. Und wenn es gar nicht klappt, kannst du immer noch entscheiden.

LG
Polarlicht

Sojobo
23-08-2010, 21:39
Ich habe aus dem KM vor allem die Methodik ins Karate-SV-Training übertragen: Stressdrills, Rollenspiele etc. Die KM-Methoden lassen sich wunderbar ins Karatetraining übertragen! Man muss es nur anpassen. Mein Karate hat in kurzer Zeit stark davon profitiert und hat unser Training erweitert. Kann ICH nur nur empfehlen.

Drops
23-08-2010, 21:47
Ich habe aus dem KM vor allem die Methodik ins Karate-SV-Training übertragen: Stressdrills, Rollenspiele etc. Die KM-Methoden lassen sich wunderbar ins Karatetraining übertragen! Man muss es nur anpassen. Mein Karate hat in kurzer Zeit stark davon profitiert und hat unser Training erweitert. Kann ICH nur nur empfehlen.

Wie sah denn das beim Sparring aus? Gab es da bei dir keine Schwierigkeiten mit der Umstellung?
Wie lange hast du Karate trainiert bevor du mit KM angefangen hast?

Paul_Kersey
23-08-2010, 22:48
Ich habe aus dem KM vor allem die Methodik ins Karate-SV-Training übertragen: Stressdrills, Rollenspiele etc. Die KM-Methoden lassen sich wunderbar ins Karatetraining übertragen! Man muss es nur anpassen. Mein Karate hat in kurzer Zeit stark davon profitiert und hat unser Training erweitert. Kann ICH nur nur empfehlen.

Für SV Training das auf Karate basiert ist diese Methodik auch sicher ein guter Ansatz, aber es kommt ja deshalb im Training trotzdem kein Krav Maga vor.

Dem TE gehts ja darum ob beides kombinierbar ist.
Ich glaube das ist ganz stark vom Trainierenden selbst abhängig.
Schlagen und treten kannst du letztlich durchs Karate, aber SV ist nicht Karatetraining und Krav Maga ist auch kein Karate.
Am schwierigsten wird es wahrscheinlich sein sich auf die Trainingsweise des Krav Maga einzulassen. Das heißt: Kontakt, nicht immer volles Rohr, aber schon in den Anwendungen und Partnerübungen mit einem gewissen Druck an die Sache ran zu gehen. Gleichzeitig die Offenheit für "Tricks". Letztlich ist für die SV Situation alles erlaubt. Das Krav Maga Training ist ja so gar nicht "Dojo-Like".

Ich würde sagen man kann beides machen wenn man sauber trennt und Karate zum Beispiel im Sinne einer klassischen Kampfkunst trainiert.
Krav Maga verfolgt andere Ziele und erreicht diese Ziele mit anderen Mitteln und einer anderen Herangehensweise.

Sojobo
23-08-2010, 23:58
Wie sah denn das beim Sparring aus? Gab es da bei dir keine Schwierigkeiten mit der Umstellung?
Wie lange hast du Karate trainiert bevor du mit KM angefangen hast?

8 Jahre Karate, 4 Monate KM. Wenn man schon mit Kontakt trainiert, muss man m.A.n. nicht allzuviel ändern.


Für SV Training das auf Karate basiert ist diese Methodik auch sicher ein guter Ansatz, aber es kommt ja deshalb im Training trotzdem kein Krav Maga vor.

Dem TE gehts ja darum ob beides kombinierbar ist.
Ich glaube das ist ganz stark vom Trainierenden selbst abhängig.
Schlagen und treten kannst du letztlich durchs Karate, aber SV ist nicht Karatetraining und Krav Maga ist auch kein Karate.
Am schwierigsten wird es wahrscheinlich sein sich auf die Trainingsweise des Krav Maga einzulassen. Das heißt: Kontakt, nicht immer volles Rohr, aber schon in den Anwendungen und Partnerübungen mit einem gewissen Druck an die Sache ran zu gehen. Gleichzeitig die Offenheit für "Tricks". Letztlich ist für die SV Situation alles erlaubt. Das Krav Maga Training ist ja so gar nicht "Dojo-Like".

Ich würde sagen man kann beides machen wenn man sauber trennt und Karate zum Beispiel im Sinne einer klassischen Kampfkunst trainiert.
Krav Maga verfolgt andere Ziele und erreicht diese Ziele mit anderen Mitteln und einer anderen Herangehensweise.

Ich weiß nicht, wie du dir Karatetraining vorstellst. In der Regel - so kenne ich Karate nur - teilt man das Training in verschiedene Aspekte auf. Wenn SV dran ist, wird ganz anders trainiert, als es karate-klischee-mäßig getan wird. Zwischen der Ausführung des SV-Aspektes des Karate und dem KM-Training gibt es keine so großen Unterschiede. KM ist da nur methodenreicher und viel ausgeklügelter, da es halt nur und reine SV ist. Für Karate ist es nur ein Teil des Trainings. Ich jedenfalls habe mich beim KM sofort ganz heimisch gefühlt. War für mich so, als würde ich nur Karate-SV trainieren (mit ein paar kleinen Unterschieden in der Technik).

Paul_Kersey
24-08-2010, 00:12
8 Jahre Karate, 4 Monate KM. Wenn man schon mit Kontakt trainiert, muss man m.A.n. nicht allzuviel ändern.



Ich weiß nicht, wie du dir Karatetraining vorstellst. In der Regel - so kenne ich Karate nur - teilt man das Training in verschiedene Aspekte auf. Wenn SV dran ist, wird ganz anders trainiert, als es karate-klischee-mäßig getan wird. Zwischen der Ausführung des SV-Aspektes des Karate und dem KM-Training gibt es keine so großen Unterschiede. KM ist da nur methodenreicher und viel ausgeklügelter, da es halt nur und reine SV ist. Für Karate ist es nur ein Teil des Trainings. Ich jedenfalls habe mich beim KM sofort ganz heimisch gefühlt. War für mich so, als würde ich nur Karate-SV trainieren (mit ein paar kleinen Unterschieden in der Technik).

Klar, das denk ich mir schon. Wäre ja auch schade wenns nicht so wäre.
Ich hab auch nur mal ein knappes Jahr Karate gemacht mit 15 / 16 und bezieh dass mit meiner Einschätzung auch eher auf das was ich von richtigen Karateka mitbekommen hab.
Also kein Angriff aufs Karate ;)

Sojobo
24-08-2010, 07:59
Klar, das denk ich mir schon. Wäre ja auch schade wenns nicht so wäre.
Ich hab auch nur mal ein knappes Jahr Karate gemacht mit 15 / 16 und bezieh dass mit meiner Einschätzung auch eher auf das was ich von richtigen Karateka mitbekommen hab.
Also kein Angriff aufs Karate ;)

Hab ich auch nicht so verstanden. Kam nur so rüber, als würdest du meinen, dass man im Karate keine realitätsbezogene SV machen könnte. Viele Karateka machen das zwar tatsächlich nicht, aber auch die können es in ihr Training aufnehmen.
Das Karatetraining kann von KM profitieren, weil SV und Karate sich eben nicht beißen. Karate ist eigentlich auch SV, das haben nur viele vergessen. KM als Hilfe, back to the roots zu finden; angepasst an europäische Breitensportler, statt an okinawanische Bauern von vor 100 Jahren.

hashime
24-08-2010, 08:17
Drops hat da völlig recht. Ich kenne Leute die vor KM lange Karate gemacht haben, die haben massive Schwierigkeiten die Deckung oben zu halten auch und auch das Punchen ist schwer für die. Das merkt man besonders in hochstress Phasen, sprich gegen mehrere Gegner oder beim Sparring, da ham die Leute oft einen Totalausfall und bringen fast nur Karatetechniken.
Ich denke aber das auch die Personen ankommt, aber dennoch sind die Unterschiede in den Techniken sehr groß und wirklich nicht kombinierbar

Tja, vielleicht ist das gut, dass sie dann mal merken, wie man "in echt" blocken und schlagen muss? KM bringt sicher jeden Karateka raus aus seinem Elfenbeinturm auf den Boden der Realität (und das im wahrsten Sinn des Wortes :D)

SKA-Student
24-08-2010, 11:08
Shotokan - Krav Maga? :D

Unbedingt machen!
Öffnet einem die Augen, was für Defizite das Shotokan-Training hat. (Okay, nicht überall, aber meistens)

Unbedingt Mundschutz und Handschuhe mitnehmen.

Paul_Kersey
24-08-2010, 11:16
Hab ich auch nicht so verstanden. Kam nur so rüber, als würdest du meinen, dass man im Karate keine realitätsbezogene SV machen könnte. Viele Karateka machen das zwar tatsächlich nicht, aber auch die können es in ihr Training aufnehmen.
Das Karatetraining kann von KM profitieren, weil SV und Karate sich eben nicht beißen. Karate ist eigentlich auch SV, das haben nur viele vergessen. KM als Hilfe, back to the roots zu finden; angepasst an europäische Breitensportler, statt an okinawanische Bauern von vor 100 Jahren.

Du sagst es ja selbst, viele trainieren überhaupt nicht SV oder Realitätsbezogen und ich denke diese vielen stellen doch eher die Mehrheit.
Schön wenn es auch Ausnahmen gibt!
Ich hab mir rein aus Neugier mal Kyokushinkai angesehen und fand das z.b. richtig Klasse und deutlich realistischer. (Habs aber dann nicht angefangen weil ich dieses hohe Treten doch seeeeehr anstrengend finde :D und mir die Fahrerei auch zu viel war.)

Ich denke dass es unterm Strich so aussieht dass das Karatetraining vom KM profitieren kann.
Aber rein vom SV Aspekt aus gesehen würde ich vlt. sowas wie Arnis / Escrima / Kali, J(i)u-J(i)utsu, Luta Livre oder verstärkt Boxen machen.

gast
24-08-2010, 11:18
Du sagst es ja selbst, viele trainieren überhaupt nicht SV oder Realitätsbezogen und ich denke diese vielen stellen doch eher die Mehrheit.


Das Problem ist halt wenn man nichts anderes kennt glaubt man oft auch man macht eh tolles SV Training bzw. sehr realitätsbezogenes Training... ;)

Paul_Kersey
24-08-2010, 11:31
Das Problem ist halt wenn man nichts anderes kennt glaubt man oft auch man macht eh tolles SV Training bzw. sehr realitätsbezogenes Training... ;)

Ja das kann schon sein. Ich will da auch niemandem einen Vorwurf machen oder Stile bashen. Aber man muss schon sagen dass viele Sachen die unter KK oder KS laufen und nebenher auch mit SV werben ziemlich unbrauchbar sind.
Das hängt mit der Trainingsweise zusammen und teilweise auch damit dass man die Realität nicht so ganz sieht. Echte Kämpfe bzw. Selbstverteidigungsituationen sehen völlig anders aus als Partnertraining, Sparring oder Slowfight.

Ich hab mir vieles angesehen, überall mal mitgemacht und hatte immer dieses Gefühl "hier stimmt was nicht" (rein subjektives Empfinden gemessen an dem was ich mir von so einem Training gewünscht habe.)
Für mich wars nie so schlimm weil ich zu Hause ne Art Training bekommen hab und in den seltenen Fällen in denen es brenzlig wurde immer gut zurecht kam auch als nicht Kampfsportler.

Ich war dann trotzdem neugierig auf Krav Maga und muss sagen dass ich davon sehr angetan bin. Du merkst dass es absolut auf Anwendbarkeit ausgerichtet ist und das gefällt mir.

shimin
24-08-2010, 11:57
Krav Maga und Karate sind wie zwei unterschiedliche paar Schuhe.

Wenn Du beides miteinander vereinen, kombinieren, etc. kannst ist das schon eine Topsache.

Ich wünsche Dir gutes gelingen und viel Spass dabei.

Gruß Horst

pronto_salvatore
24-08-2010, 12:08
Möchte trotzdem mal ne Lanze fürs Shotokan brechen. In welchem Stil findet man Trainer mit ähnlich langer Erfahrung? Genug Shotokaner haben über dies auch Kenntnis in anderen Disziplinen, wenn sie die vermitteln kann ganz hervorragendes SV-Training dabei herauskommen.

Über den Tellerrand schauen sollte man auf jeden Fall, auf der anderen Seite fänd ichs natürlich schade wenn ein junges, aufstrebendes Karateka vom rechten Weg abkommt und an eins dieser Hybridsysteme gerät das ihm das blaue vom Himmel verspricht - Im Karate gibt es keine Abkürzungen:D

Paul_Kersey
24-08-2010, 12:14
Möchte trotzdem mal ne Lanze fürs Shotokan brechen. In welchem Stil findet man Trainer mit ähnlich langer Erfahrung? Genug Shotokaner haben über dies auch Kenntnis in anderen Disziplinen, wenn sie die vermitteln kann ganz hervorragendes SV-Training dabei herauskommen.

Über den Tellerrand schauen sollte man auf jeden Fall, auf der anderen Seite fänd ichs natürlich schade wenn ein junges, aufstrebendes Karateka vom rechten Weg abkommt und an eins dieser Hybridsysteme gerät das ihm das blaue vom Himmel verspricht - Im Karate gibt es keine Abkürzungen:D

Wer verspricht denn das blaue vom Himmel und was soll das bitte genau sein ??

F-factory
24-08-2010, 12:27
Moin

Will zu meinem Karatetraining (2 Mal pro Woche) noch 2 Mal in der Woche Krav Maga trainieren. Ich erhoffe mir, so noch mehr Erfahrung im Bereich der Selbstverteidigung zu erlangen, und diese Erfahrung mit jenen aus dem Karate effektiv zu verbinden. Frage ist nun...
Hi Karateka94,

ich habe 4 1/2 Jahre Karate (Shukokai) gemacht und ca. 1 Jahr parallel Krav Maga trainiert.
Generell war es kein Problem. Einige Elemente haben mir für das Krav Maga geholfen (z.B. vernüftige Körpermechanik beim Schlagen). Jedoch waren andere Sachen eher gegensätzlich: z.B. Stand, taktisches Bewegung, Deckung, Angriffskombinationen.
Die selben Probleme sehe ich jetzt, wenn jemand lange Zeit Karate trainiert hat. Für das reine Techniktraining ist es weniger ein Problem, aber sobald sie Sparring oder gegen multiple Angreifer arbeiten müssen, sind die alten Bewegungsmuster wieder da und eher hinderlich.

Ich würde es aber einfach mal probieren. Vielleicht macht es Dir auch einfach Spaß.

Gruß
John.

Paul_Kersey
24-08-2010, 12:35
Hi Karateka94,

ich habe 4 1/2 Jahre Karate (Shukokai) gemacht und ca. 1 Jahr parallel Krav Maga trainiert.
Generell war es kein Problem. Einige Elemente haben mir für das Krav Maga geholfen (z.B. vernüftige Körpermechanik beim Schlagen). Jedoch waren andere Sachen eher Gegensätzlich: z.B. Stand, taktisches Bewegung, Deckung, Angriffskombinationen.
Die selben Probleme sehe ich jetzt, wenn jemand lange Zeit Karate trainiert hat. Für das reine Techniktraining ist es weniger ein Problem, aber sobald sie Sparring oder gegen multiple Angreifer arbeiten müssen, sind die alten Bewegungsmuster wieder da und eher hinderlich.

Ich würde es aber einfach mal probieren. Vielleicht macht es Dir auch einfach Spaß.

Gruß
John.

:halbyeaha Eben, man kann durchaus Teilbereiche des einen für das andere nutzen. Rein SV mäßig seh ichs wie John und würde sagen wenn einem Karate (oder meinetwegen Aikido, Judo oder sonstwas) einfach gut gefällt und Spaß macht, soll man es einfach aus diesem Grund weiter machen.

pronto_salvatore
24-08-2010, 12:56
Oh, das ist keine Kritik am Krav Maga aber jegliche Form von SV Training ist in ihrer Wirksamkeit zunächst rein hypothetisch. Wie oft kommt man schon in die Situation es anwenden zu müssen?

Da ich - wie Du weißt - nur wenig Einblicke ins KM habe, hier meine These:

Krav Maga sieht einen seiner Schwerpunkte darin, die Leute gezielt auf mögliche Gefahrensituationen vorzubereiten damit im Falle eines Falles die Chance schadlos daraus hervorzugehen steigt. Vermittelt wird dies ausschließlich durch den Trainer.

Die Stärke des Shotokans hingegen sehe ich allgemeiner in der Charakterbildung. Nach relativ kurzer Zeit ist man zwar längst noch nicht kampffähig aber man übernimmt Verantwortung. Dadurch, dass man z.B. Teile des Unterrichts leitet.

Hat beides was für sich, allgemein würde ich sagen KM kann als Hobby betrieben werden Shotokan MUß eine Profession sein, damit es funktioniert. Und deshalb finde ich es eben schade, wenn jemand nach zig Jahren Shotokan zum augenscheinlich wirksameren KM wechselt und aus dem Blick verliert worauf es im Karate eigentlich ankommt, nämlich die Tradition fortzuführen, irgendwann selbst eine Gruppe zu leiten damit Karate weiter fortbesteht!

(Übrigens durchaus auch mit einem vom eigentlichen Training komplett unterschiedlichem SV-Teil den man aus anderen Stilen übernimmt)

Paul_Kersey
24-08-2010, 13:06
Oh, das ist keine Kritik am Krav Maga aber jegliche Form von SV Training ist in ihrer Wirksamkeit zunächst rein hypothetisch. Wie oft kommt man schon in die Situation es anwenden zu müssen?

Da ich - wie Du weißt - nur wenig Einblicke ins KM habe, hier meine These:

Krav Maga sieht einen seiner Schwerpunkte darin, die Leute gezielt auf mögliche Gefahrensituationen vorzubereiten damit im Falle eines Falles die Chance schadlos daraus hervorzugehen steigt. Vermittelt wird dies ausschließlich durch den Trainer.

Die Stärke des Shotokans hingegen sehe ich allgemeiner in der Charakterbildung. Nach relativ kurzer Zeit ist man zwar längst noch nicht kampffähig aber man übernimmt Verantwortung. Dadurch, dass man z.B. Teile des Unterrichts leitet.

Hat beides was für sich, allgemein würde ich sagen KM kann als Hobby betrieben werden Shotokan MUß eine Profession sein, damit es funktioniert. Und deshalb finde ich es eben schade, wenn jemand nach zig Jahren Shotokan zum augenscheinlich wirksameren KM wechselt und aus dem Blick verliert worauf es im Karate eigentlich ankommt, nämlich die Tradition fortzuführen, irgendwann selbst eine Gruppe zu leiten damit Karate weiter fortbesteht!

Schön und gut aber etwas Fortbestehen lassen hat ja nichts mit Selbstverteidigung zu tun. Man muss das schon unterscheiden.
Wenn ich Karate oder eine andere Kampfkunst (und ich meine jetzt eine Kunst im vollen Sinn) betreibe dann liegt mein Hauptaugenmerk natürlich nicht in der Anwendbarkeit bei einer SV Situation.

Dann lebt man eine Kunst und es geht einem um den DO.
Ist auch ne wirklich tolle Sache, gar keine Frage, aber Charakterschulung (die im übrigen auch im KM Training erfolgt ;) ) ist primär was anderes als praxisorientierte SV.

Krav Maga (oder auch andere, vergleichbare Hybridsysteme) erheben ja gar nicht den Anspruch eine vollumfassende Kampfkunst mit "DO-Elementen" zu sein.
Aber mehr als bei vielen anderen Angeboten gilt beim Krav Maga: What you see is what you get.

Einfache, schnell zu erlernende (Self Perfection jetzt mal aussen vor gelassen), realitätsbezogene Selbstverteidigung.

Und den Effekt der Verantwortungsübernahme (auch und gerade im Alltag) hast du doch auch gegeben. Ich könnte mir nämlich vorstellen dass jemand der sich mit SV beschäftigt und es ne Zeitlang trainiert sich auch schon nach relativ kurzer Zeit sicherer fühlt (ob er es wirklich ist bezweifel ich in den meisten Fällen) und gerade dadurch bereiter ist Zivilcourage zu zeigen wo es nötig ist.


Edit: @pronto : Dann ist es aber irgendeine SV und nicht Karate oder Karate SV ;)

mario63
24-08-2010, 13:07
Möchte trotzdem mal ne Lanze fürs Shotokan brechen. In welchem Stil findet man Trainer mit ähnlich langer Erfahrung? Genug Shotokaner haben über dies auch Kenntnis in anderen Disziplinen, wenn sie die vermitteln kann ganz hervorragendes SV-Training dabei herauskommen.



Genau, kann sein, das da was gutes (für die SV) herauskommt. Muss aber nicht, da Karate nunmal nicht in erster Linie SV-Training ist, sondern ein ganzheitliches Konzept, bei dem die SV im besten Fall einer von vielen Bereichen ist.



Über den Tellerrand schauen sollte man auf jeden Fall, auf der anderen Seite fänd ichs natürlich schade wenn ein junges, aufstrebendes Karateka vom rechten Weg abkommt und an eins dieser Hybridsysteme gerät das ihm das blaue vom Himmel verspricht - Im Karate gibt es keine Abkürzungen:D

In den Hybriden auch nicht, aber das Ziel ist ein anderes und deshalb ist der Weg einfach kürzer.
Und genau darauf kommt es an:
Welches Ziel verfolgt der Trainierende?
Und wie schnell möchte er dort ankommen?

Gruß
Mario

hashime
24-08-2010, 13:13
Ich finds auch insofern gut, als der Karateka die SV, die er im Krav Maga lernt, vielleicht irgendwann als Unterrichtender in sein Karatetraining einbauen und so den Fokus erweitern kann....oft fehlt die SV im Karatetraining ja

pronto_salvatore
24-08-2010, 13:14
auf der anderen Seite fänd ichs natürlich schade wenn ein junges, aufstrebendes Karateka vom rechten Weg abkommt und an eins dieser Hybridsysteme gerät das ihm das blaue vom Himmel verspricht - Im Karate gibt es keine Abkürzungen:D

Dann hab ich mich tatsächlich etwas flapsig ausgedrückt, es war nicht meine Absicht KM zu diskreditieren.

Worauf ich hinaus wollte ist, das Shotokan ist besser als sein Ruf ist. Wäre wirklich interessant zu wissen, wie viele KM-Instruktoren damit als Kids angefangen haben.

Paul_Kersey
24-08-2010, 13:18
Dann hab ich mich tatsächlich etwas flapsig ausgedrückt, es war nicht meine Absicht KM zu diskreditieren.

Worauf ich hinaus wollte ist, das Shotokan ist besser als sein Ruf ist. Wäre wirklich interessant zu wissen, wie viele KM-Instruktoren damit als Kids angefangen haben.

Is ja okay, Missverständniss sind online fast vorprogrammiert, kann ich ein Lied von singen :D

Also jemand mit dem ich trainiere sagte mal auf dem Heimweg zu mir:
"Irgendwie haben wir doch alle mal mit Shotokan angefangen" :D

DocDog
24-08-2010, 13:43
Ein alter Trainer von mir würde sagen: "Des is oas Dschu Dschidsu!" :D

Wir haben doch alle mal mit Shotokan oder Judo angefangen.

Gruss,
Doc (der mit 5 seine ersten Tzukis geschlagen hat :))

Paul_Kersey
24-08-2010, 13:48
Ein alter Trainer von mir würde sagen: "Des is oas Dschu Dschidsu!" :D


:rofl:
Wie geil!
Ein Bayer in Kiel ?

DocDog
24-08-2010, 13:52
Fast - der Trainer war in Eutin; dortige Polizeischule. Hat in den Pausen immer Zigarre gepafft :D Gott, ist das mittlerweile lange her.

Paul_Kersey
24-08-2010, 14:01
Fast - der Trainer war in Eutin; dortige Polizeischule. Hat in den Pausen immer Zigarre gepafft :D Gott, ist das mittlerweile lange her.

Solche Leute nennt man "Originale" und leider sterben die langsam aus :cry:

SKA-Student
24-08-2010, 16:18
Möchte trotzdem mal ne Lanze fürs Shotokan brechen. In welchem Stil findet man Trainer mit ähnlich langer Erfahrung? Genug Shotokaner haben über dies auch Kenntnis in anderen Disziplinen, wenn sie die vermitteln kann ganz hervorragendes SV-Training dabei herauskommen.

Ich würde sogar sagen: könnte vielleicht, und auch nur mit sehr gutem Trainer UND guten Trainingspartnern.
Eigentlich enthält Shotokan das meiste, was man für SV braucht.
ABER 1. viele Trainer scheinen das nicht zu wissen, 2. wenn doch dann unterrichten Sie es zu selten, 3. sind die Trainierenden nicht deswegen beim Shotokan, und man kann mit den meisten keine SV trainieren, weil die einfach so luschig angreifen.


Ich finds auch insofern gut, als der Karateka die SV, die er im Krav Maga lernt, vielleicht irgendwann als Unterrichtender in sein Karatetraining einbauen und so den Fokus erweitern kann....oft fehlt die SV im Karatetraining ja
Ja, und auch die Art SV zu trainieren.


Ich war jetzt 2 mal (wow!) beim Krav Maga, nach 3 Jahren Shotokan, davon die letzten beiden Jahre in Deutschland (das erste in USA war gut, war alles drin).
Ich dachte mir ganz oft im KM Training: Warum wird Shotokan nicht so trainiert? Warum?

Fazit für den OP:
Mach es!
Du musst dich dann nur beim Karate-Training zusammenreißen, und alles angesagte immer schön Grundschul-mäßig ausführen. Ich habe schon mal solche Sprüche vom Trainer bekommen:
Beim Ippon Kumite: "Das ist gerade kein SV Training hier" (war auch sonst fast nie)
Bei Mawashi-Bahnen: "Wenn du den so durchziehst, haust du dem anderen ja den Kopf ab" (äh, ja, warum nicht?)

Drops
24-08-2010, 19:33
Es wäre natürlich auch ne Möglichkeit zusätzlich beim AKS (American Karate System) vorbeizuschauen. Dort findet man Karate mit großem SV-Anteil. Dann müsste man nicht was komplett anderes lernen da einem vieles doch vertraut ist.

pronto_salvatore
24-08-2010, 21:49
Es wäre natürlich auch ne Möglichkeit zusätzlich beim AKS (American Karate System) vorbeizuschauen. Dort findet man Karate mit großem SV-Anteil. Dann müsste man nicht was komplett anderes lernen da einem vieles doch vertraut ist.

Da sagst Du was, außerdem gibts in HH noch ne American Kenpo Gruppe und ATK wobei ich nicht weiß, wie groß der Karate Anteil bei den Systemen ist.

mrx085
24-08-2010, 22:13
@Threadersteller Ich würde dir auch raten es zu probieren. Wenn du beide Stille kombinieren kannst ist das schon eine feine Sache. Ich persönlich finde Karate auch interssant, habe es mir aber noch einem Probe Training nicht zugetraut beides zu machen. Du hast aber bereits Karateerfahrung, und deshalb solltest du beim KM keine Probleme haben. Soweit ich das beobachtet habe, tun sich Leute die vor dem KM bereits andere KKs gemacht haben, als die "Normalos" die vorher nichts traniert haben.

hashime
25-08-2010, 09:54
Mein Schönster hat 10 Jahre Shotokan trainiert und jetzt macht er seit ein paar Monaten Krav Maga.....er ist total begeistert :)

Drops
25-08-2010, 11:18
Hmm...also ich glaube schon das Krav Maga auf jeden Fall begeistern wird. Aber grad was das Sparring angeht halte ich es einfach für zu unterschiedlich. Ich hab ja ursprünglich auch mit Karate meine KK Laufbahn begonnen und empfand den Wechsel auf das eher boxerische schon schwierig (hab allerdings nie KM gemacht).
Klar kann man versuchen beides zu kombinieren. Ich glaube aber das es bei den meisten wohl dazu kommen wird das sie sich nur noch auf KM konzentrieren werden.

Drops
25-08-2010, 11:20
Da sagst Du was, außerdem gibts in HH noch ne American Kenpo Gruppe und ATK wobei ich nicht weiß, wie groß der Karate Anteil bei den Systemen ist.

Also ich kenne American Kenpo und ATK nur aus Videos aber so viel (Shotokan) Karate-Anteile hab ich da nicht entdecken können. Evtl war ja mal der Anteil größer. Das JJ hat sich ja auch immer mehr von den Karateelementen entfernt.

mrx085
25-08-2010, 11:48
Drops Nur mal so aus Neugier, sind die Handtechniken im Karate wirklich sehr viel anders als die westlichen Box Techniken?

@Karateka94 Wie lang machst du schon Karate? Bist du den Grundlagen des Karate schon gut oder eher nicht? Wenn nicht, könnte die Gefahr bestehen, das man etwas durcheinander kommt, was die Bewegungen betrifft. Aber das ist von Mensch zu Mensch unterchiedlich. Da hilft nur ausprobieren wie gut du die Techniken des KM mit deinem Karate Wissen vereinbaren kannst.

Drops
25-08-2010, 11:53
Ja, die Unterschiede sind doch schon gewaltig. Auch die Deckung und Beinarbeit sind stark unterschiedlich. Schau einfach mal bei youtube und vergleiche mal Wettkämpfe von Karate und Boxen...
Ich sehe auch immer wieder das karatetechniken angepasst werden um sie für die SV fit zu machen oder aber um Boxelemente erweitert werden. Das soll aber jetzt nicht heissen das Boxen grundsätzlich immer dem Karate in der SV überlegen ist (meine Meinung). Karate muss aber halt wie gesagt für die SV angepasst/abgeändert werden und das ist beim Boxen in dem Umfang nicht nötig.

hashime
25-08-2010, 12:08
Drops Nur mal so aus Neugier, sind die Handtechniken im Karate wirklich sehr viel anders als die westlichen Box Techniken?


Kommt drauf an, welches Karate du machst....Kyokushin und Boxen geht super zusammen, da muss man kaum etwas ändern, außer ein bisschen Fußstellung und ein wenig engere Kopfdeckung....
Shotokan und Boxen sind zwei Welten ohne wirklichen Bezug....da musst du dann wirklich komplett umstellen.....

mrx085
25-08-2010, 12:25
Hashime und Drops Danke für die Anworten. Soweit ich das mitbekommen habe, macht der TE ja Shotokan, da wird er sich beim KM etwas umstellen müssen, da die Basis von KM ja aus Boxtechniken besteht.

hashime
25-08-2010, 13:37
Hashime und Drops Danke für die Anworten. Soweit ich das mitbekommen habe, macht der TE ja Shotokan, da wird er sich beim KM etwas umstellen müssen, da die Basis von KM ja aus Boxtechniken besteht.

Ja, er wird sich sehr umstellen müssen....allerdings muss das ja nichts Schlechtes sein, mal ein anderes Konzept kennen zu lernen.

Deltamood
26-08-2010, 17:12
Kann einiges hier bestätigen.
Habe nach ca. zehn Jahren Pause vom Karate, vor ein paar Wochen mit Krav Maga angefangen.
Anscheinend sitzen Teile des Shotokan noch so tief dass Sie mir im Krav Maga teilweise im Weg sind.

Ein paar Beispiele:
-Tiefer Stand: Im Karate wurden wir immer angehalten so tief wie möglich und noch ein Stück tiefer zu stehen. Zusätzlich lernten wir die Fersen immer fest auf dem Boden zu halten. Bringt einen festen Stand.

Im KM Training stehe ich nun immer etwas tiefer als die anderen und fühle mich eher immobilisiert. Was auf längerer Distanz noch schnell ist kann in SV Situationen einfach einen Tick zu langsam sein.

-Kime: Meistens bei einer "rechten Geraden" bleibt mein Arm einen Bruchteil einer Sekunde in Kime stehen. Der Bruchteil reicht aber oft aus die Folgetechniken zu versauen.

-Atmung: Ok, nicht wirklich ein Problem aber teilweise recht amüsant.
Da ich es gewöhnt bin laut zu Atmen auch wenn ich getroffen werde, denken meine Trainingspartner meist das sie mir Wehtun wenn sie mich treffen.
Oder Sie sind ziemlich verwundert wenn ich mit lauter Pressatmung angreife.
Ok, letzterer Punkt kann durchaus ein Vorteil sein. Ich bin schon gespannt wann mir mal ein ordentliches KIAI auskommt.

Ich bin aber der Meinung das ein wenig KM einem Karateka nicht schaden kann und wenn es auch nur zum Nachdenken anregt.

andyy
26-08-2010, 18:28
ich habs grad umgekehrt versucht: durch Wohnortwechsel vom KM (vorher MT) zum Shotokan.
Ist halt ein völlig anderes "Konzept", aber ich komm da gar nicht klar, weder mit Deckung, noch mit dem Stand. Finde das ganze zwar echt interessant, und die langjährigen Karatekas haben auch echt was drauf, aber das Ganze beisst sich m.E. zu sehr. Dann lieber MT/FMA/KB zum KM. Werde also dann erhöhte Fahreziten auf mich nehmen und bei KM bleiben.

cross-over
15-09-2010, 15:48
Ich bin der Meinung das man grundsätzlich alles mit allem kombinieren kann. Ob man dann noch einen stilistisch sauberen Stil hat ist eine andere Sache. Ich habe es von je her für wichtig gehalten über den Tellerrand zu gucken und es hat mir meiner Meinung nach auch nicht geschadet.
Du kannst von jedem etwas lernen. Manchmal lernst Du auch wie man es nicht macht.