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Vollständige Version anzeigen : "Sekundärtugenden"



Dojokun
13-10-2003, 22:36
Im Karate wird immer wieder von traditioneller Seite (und auch von mir) darauf hingewiesen, dass gewisse Sekundärtugenden wie Höflichkeit, Bescheidenheit, aber auch Kampfgeist, eine gewisse Härte gegen sich selbst und Durchhaltevermögen im Karate erlernt und im Alltag gelebt werden sollen.

Seht Ihr das genauso?
Und wenn ja, welche Tugenden haltet Ihr für besonders wichtig?
Oder lebt Ihr auch andere Prinzipien im Alltag?


Oss

Dojokun

wankan
14-10-2003, 08:56
Im Karate wird immer wieder von traditioneller Seite (und auch von mir) darauf hingewiesen, dass gewisse Sekundärtugenden wie Höflichkeit, Bescheidenheit, aber auch Kampfgeist, eine gewisse Härte gegen sich selbst und Durchhaltevermögen im Karate erlernt und im Alltag gelebt werden sollen.

Seht Ihr das genauso?
Und wenn ja, welche Tugenden haltet Ihr für besonders wichtig?
Oder lebt Ihr auch andere Prinzipien im Alltag?


Oss

Dojokun

Diese Tugenden halte ich für sehr wichtig, obwohl es im Alltag manchmal schwer fällt diese einzuhalten.
Härte im Karate ist meines erachtens unerlässlich, denn wir haben nun mal nur unseren Körper zur Verfügung, und den gilt es abzuhärten. Letztendlich kann ich Karate nur über körperliche Anstrengung lernen, lehren und auch verstehen.
Es soll einfach Spaß machen sich im Training zu schinden und erschöpft aus der Halle zu gehen.
In diesem Sinne Gruß
Jürgen

Tweek
14-10-2003, 18:53
Ich mag die leute nicht, die denken nur weil sie älter sind und nen höheren gurt haben die "Anfaenger" rumschupfen zu können...potz, hat einer ne blutige nase, und die möchte-gern-karate tiger haben nichts darsugelernt...

CeKaVau
15-10-2003, 12:27
Hallo Tweek,

ich habe nicht so richtig verstanden, was das mit dem Thema zu tun hat. Vielleicht könntest Du das noch mal kurz erläutern.

Tschüssi
Ike

wt-cmw
15-10-2003, 13:59
Also, wenn ich als WTler (aber ehemaliger Karateka) mich auch beteiligen darf:
1. Seht ihr das genauso?
- Ja ;-))

2. Welche Tugenden sind besonders wichtig?
Durchhaltevermögen, Beharrlichkeit, Einsicht in eigene Fehler, Stressverträglichkeit (Mut?), Konzentrationsfähigkeit, Gelassenheit

Im WT gibt es das Motto Dim Dim Chin. Nein, das kann man nicht essen...;-)))

Gemeint ist, dass man in der Form jede Bewegung sauber und ordentlich zu Ende machen soll, bevor man die nächste beginnt. Gleiches gilt ja wohl auch in einer Karate-Kata.
Auf den Alltag übertragen kann man das verstehen als Konzentration auf das Hier und Jetzt. das, was ich jetzt ute, was hier ist, ist wichtig.

Dojokun
15-10-2003, 17:36
Erst einmal Danke für die bisherigen Antworten!

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass aber auch andere Prinzipien, die im Karate (aber natürlich auch in allen anderen Kampfkünsten) eine Rolle spielen, im Alltag sehr nützlich sind.

Ein Beispiel:
Im Karate ist korrektes Timing sehr wichtig. Übgertragen wir das mal auf den Alltag.
Das umfasst einmal den Aspekt Pünktlichkeit. Pünktlichkeit ist höflich und einfach eine wichtige Tugend. Aber durch Pünktlichkeit erspart man sich viel Stress. Wenn man zu spät kommt ist man meist sehr abgehetzt, gestresst und bei der Arbeit freut es den Chef gar nicht - was wiederum in Stress ausartet. Somit: Richtiges Timing vermeidet diesen Stress.
Zum anderen bedeutet Timing aber auch, Dinge zur rechten Zeit zu tun. Sei es direkt "zuschlagen" (bildlich gesprochen), abwarten, jemanden erst einmal ausreden lassen etc.

Ich denke, dass bewußte Auseinandersetzung mit den Aspekten des Karate und mit dem Alltag erstaunliche Parallelen aufzeigt.


Oss

Dojokun

Tweek
15-10-2003, 18:06
O_o hab ich wieder was verkehrt gelabert, passiert mir manchmal :D
sorry, ich wollte sagen, dass man sich unter kontrolle halten soll und nicht übermütig wird, auch wenn man vllt. weiß dass man besser ist als andere!
Ich hoffe das ist besser :D

cryphos
01-12-2003, 12:14
Karate ist bekannter Weise nicht ein reiner Sport, auch wenn es manche so sehen.
Mir brachte man im Dojo bei, Karate sei eine Lebenseinstellung und dabei gerieten meine Sensei nie ins philosophieren und sie predigten auch nie, sie lebten es vor.
Daraus zog ich viel für mich und es bildete sowohlmeinen Geist weiter sowie es auch mich als Person wesentlich prägte.
Folgendes lernte ich im Karate und dies halte ich auch für Sinnvoll.
- Bescheidenheit und Demut
- Konzentration
- Innere Ruhe
- Termintreue
- Rücksicht
- Härte ir selbst gegen über- NAchsicht anderen gegenüber
- Toleranz und Akzeptanz
Um es in wenigen Worten zusammenzufassen.
Ich lernte, dass alles was ich zu leusten fähig bin aus mirkommt und ich nur dann an die Grenzen stossen und diese sogar erweitern kann, wenn ich Einheitlich trainiere, also immer mit voller Konzentration und mit allem Einsatz. Dabei darf man aber nie sein gegenüber vergessen und sollte sich dem Anpassen.
Ist der Troiningspartner schwächer fordete, aber überfordere ihn nicht. Und schlussendlichlernte ichein möglichst ruhiges undmanchmal schneinbar gefühlkaltes Auftreten, weil ich schweige (sowohl in Worten als auch mit den Gefühlen) beobachte und lerne.

Diese Sekundärtugenden, wie Dojokun sie nannte,sind zumindest für mich elemtare Bausteine meines Lebens und ich achte sie auch bei anderen sehr hoch. Deshalb bin ich jedem Dojo in dem man dies erlebt dankbar, da in unserer Gesellschaft diese Tugenden leider eher Territärtugenden sind. also vernachlässigt werden....


P.S.
War lange Zeit verhindert, deshalb erst jetzt wieder ein Beitrag.