Vollständige Version anzeigen : Wurfprinzipien - Judo
Ich finde es funktioniert doch erstaunlich gut mit den Beschreibungen und fand O-goshi auch sehr verständlich.
Viel besser als so manche schlecht fotographierte Bildserie aus "offiziellen" Büchern oder deren Texte.
Seht mal ... es gibt in der Gokyo-no-Kaisetsu sooo viele spannende methodische Reihen ...
Wenn man bspw. von Ô-Soto-Gari ausgeht, landet man bei Würfen, die man so nicht erwartet hätte.
:D
FG
Rambat
Wenn du möchtest, was weißt du über das Prinzip O-Soto-Gari?
PS: Wenns dir zu viel Arbeit sag ruhig. Ich bin jetzt schon mehr als dankbar für deine ausführlichen Ausführungen.
PS: Ich wußte es. Man kann sowas hier nicht dergestalt beschreiben, daß es jeder versteht. Aber immerhin hab ich mich bemüht ...
ach, eigentlich gab es nur einen punkt der hakelig war: eben das der rechte fuss stehen bleibt. der rest war verständlich. ;)
wir haben ja auch tsuri-komi-goshi und den rest gut verstanden. die gesamte gokyu-no-kaisetsu wäre zuviel verlangt, aber die ersten 3-4 würfe aus jeder hauptfamilie wären sehr willkommen. :o
du kannst es ja, wenn du zeit hast, nach und nach in einem textdokument vervollständigen und irgendwann mal hier posten. so musst du nicht warten, bis du das gesamte text hier fertig schreibst. ich hoffe das klingt nicht zu dreist. :o
Ich schreib's hier rein, wie es mir in den Sinn kommt ... oder als Antwort auf eure Fragen, ok?
:)
Zusammenstellen müßtet ihr euch das aber bitte schon selbst, ja?
:)
FG
Rambat
kein problem. ich dachte nur das du auf diese weise weniger arbeit hast. ;)
:D
Das ist übrigens die verrückteste Variante dieses Angriffs, die mir bisher untergekommen ist.
Und ich weiß schon vom Lesen, daß sie wunderbar funktioniert, sobald man diesen "Hüpfer" hinbekommt.
Kann man sich da vom Hüftschwung nach vorn tragen lassen oder muß man wirklich abspringen?
Graubereich
01-09-2010, 23:18
Äääähm ...
Ich hab gerade erfahren, daß hier jemand mitliest und sich das wohl auch eifrig kopiert, der die Absicht hat, mich damit "öffentlich bloßzustellen, indem er seine Kopien meines Geschreibsels mal RICHTIGEN Judotrainern zeigt".
Ich bin entlarvt.
:rofl:
FG
Rambat
Du mußt schnell alle deine Beiträge editieren. ;)
seoi-nage
01-09-2010, 23:39
Außerdem ... wir haben Kekse! :D:D
Damit hast du mich endgültig überzeugt! :D:D
Mjöllnir
01-09-2010, 23:50
Mich würde interessieren, wie o soto otoshi auf o soto gari folgt.
Dachte bisher immer, es wäre umgekehrt :o
seoi-nage
01-09-2010, 23:52
Das hört sich doch gut an. Die Reihe über O-Soto-Gari -> O-Soto-Otoshi -> ... würde mich brennend interessieren.
Edit: Ups, Mjöllnir war schneller... :)
Eine, ähm, elefantöse Variante hatten wir letztens im Dojo:
Uke steht auch mit rechtem Bein vorn, Tori springt/gleitet neben ihn, so daß sein linkes Bein neben Ukes rechter Backe landet (nicht zu nahe ran!), vom Schwung des Sprungs "kippt"/gleitet Tori nach rechts in einen halbtiefen stabilen Stand, wodurch sein rechtes Bein unter Uke auf den Boden gestellt wird.
Abgeschossen wird durch das stabile breitbeinige Hinstellen und Aufrichten Toris (eine Bewegung, die mit Schmackes aus der Hüfte kommen muß) - Ukes rechte Gesäßbacke/Oberschenkel wird weggefegt.
Hmm. Ich krieg keine anständige Beschreibung hin. Vielleicht wenn ich ihn beherrsche. Gibt's so 'ne Variante im Judo?
Während wir also unser Gewicht durch den KLEINEN Schritt mit links nach links hinten verlagern (rechter Fuß bleibt STEHEN!!!), führt die linke Hand die beschriebene Aktion aus.
Gleichzeitig schlägt der rechte Arm so hinter Ukes Rücken (in Taillenhöhe), daß Uke durch diese drei koordinierten Bewegungen (Schritt; Zug mit links, Umfassen von Ukes Hüfte mit rechts) sozusagen mit seiner Brust gegen unsere Brust prallt.
Dabei halten wir unseren Kopf so, daß Ukes Kopf an unserer linken Kopfseite vorbei gezogen wird.
Seht ihr - er steht nun mit dem Gewicht VORN auf seinem rechten Fuß.
Nach hinten weg kann er jetzt nicht (jedenfalls nicht ohne große Anstrengung), denn unser Zug links und unsere "Fesselung" seiner Hüfte mit unserer rechten Hand verhindert das.
Nun kann Uke aber auch nicht weiter nach vorn.
Er hat ja sein Gewicht auf dem rechten Fuß.
Er kann nur seinen linken Fuß ebenfalls nach vorn nehmen - und da stehen wir.
So.
Nun müssen wir nur noch unser eigenes Gewicht auf den RECHTEN Fuß verlagern, damit wir dann (ohne irgend etwas an den Zug-Verhältnissen zu ändern) UNS SELBST drehen können.
Dabei ist eine Sache absolut wichtig: Uke bleibt an unsere Brust "gefesselt".
Er wird durch unsere Drehung (den linken Fuß bogenförmig hinter den rechten führen, nicht zu eng!) mit uns "mitgenommen" und da er mit dem rechten Fuß keinen Schritt mehr machen kann (auf dem hat er ja sein eigenes Gewicht) wird er ÜBER unsere Hüfte sozusagen "weggehebelt" und fällt.
da ich den anfang nur überflogen und erst jetzt sorgfälltig gelesen habe, kommen mir fragen auf.
wenn wir uke an unsere brust drücken und halten, wie können wir uns dabei drehen? er dreht sich doch mit uns und ich kriege die hüfte nicht dazwischen über die er kippen soll.
Sollte ich hier weiterschreiben, sähe er sich gezwungen, meine Inkompetenz (er hat das unfreundlicher ausgedrückt) hier öffentlich zu machen ...
Ob er Dir Deine Inkompetenz wohl auch auf der Matte beweisen würde???? :D Ich steh mit Videokamera und Notfallrucksack am Mattenrand...
Kopfschüttelnde Grüße
Kanken
snowtear
02-09-2010, 11:57
der Thread ist 1A, weiter so.
Ju_Jutsu_Lübeck
02-09-2010, 12:48
wieder ins jujutsu forum damit
wir schauen über den tellerrand und wolln weiter lernen :D
alles was mir hilft einen auf die matte/straße zuhauen nehm ich gerne an
vorallem wen ich dabei kraft sparen kann :rolleyes:
--yawara--
02-09-2010, 13:27
Sehr interessant und lesenswert bisher. Vielen, vielen Dank für deine Mühe, Rambat! Obwohl ich Tom und seine Truppe schon ein paar mal live in Aktion sehen (und fühlen:D) durfte bin ich immer wieder beeindruckt.
Also bitte weiter und wen's nicht interessiert muss ja nicht mitlesen...
max.warp67
02-09-2010, 13:31
Auch wenn ich Dich manchmal zu garstig finde :p muß ich sagen lass Dich hier von so einer Mail nich aufhalten. Du beschreibst Techniken wie sie nach Deiner Erfahrung funktionieren und Andere können es nachmachen und ausprobieren.
Wenn der besagte Judotrainer es besser weiss kann er ja hier einen Thread aufmachen und (versuchen) Deine Thesen sachlich wiederlegen.
Solange keiner dem anderen verbal die Augen auskratzt können wir Alle doch nur lernen und uns selbst eine Meinung bilden.
Also hau rein!
:rotfltota
Wetten, daß der Kerl zu feige ist, seine Behauptungen auf der Matte zu beweisen? :D
Machense mal weiter, Genosse. Ich bin noch nicht konfus genug.
...Verführer der Jugend :D
Klingt doch sehr gut bis jetzt - super thread!
Ich meld mich im Lauf des Monats, wie das mit dem Lehrgang aussieht - hoffe das kriegen wir hin.
Weiter so! :halbyeaha
Ich hab gerade (kein Witz!) von einem, der sich als "verantwortungsvoller Judotrainer" bezeichnet und nach eigenen Angaben den 2. Dan trägt, eine Email bekommen, in der ich höflich, aber doch seeeehr energisch gebeten werde, diese Thread zu beenden.
Ja, einfach mal hintenrum ankommen und sagen "du, ich finde das doof was du schreibst, hör doch auf damit".
Schließlich würden hier auch Kinder und Jugendliche mitlesen, und meine "wirren und fehlerhaften Beschreibungen" würden diese Kinder und Jugendlichen so verwirren, daß sie ihren Trainern nicht mehr vertrauen würden.
Der Verführer der Jugend. :P
Auch würden sie mit ihren Fragen das Training stören.
Das ist echt das allerschlimmste, wenn Kinder auf einmal anfangen Fragen zu stellen, so was ist unbedingt abzustellen. :P
Sollte ich hier weiterschreiben, sähe er sich gezwungen, meine Inkompetenz (er hat das unfreundlicher ausgedrückt) hier öffentlich zu machen ...
Jedem das seine, du machst halt das was du von deinem Lehrer bis auf Kano einwandfrei zurückverfolgen kannst, er macht das, was irgendwelche komischen Heinis sich für Prüfungsordnungen und Turnierregeln zusammenschustern.
Ich hätte nach den neuesten Regeländerungen des DJB ja auch sinkendes Vertrauen in den Haufen. :D
Wenn das denen unangenehm ist, dann ist das eine Sache, aber dir den Mund verbieten können sie nicht und es gibt hier genug Leute, die mehr Interesse an dem haben was du machst, als an der neuesten Prüfungsordnung des DJB.
Mein Beitrag ist eigentlich redundant, aber ich wollte zum Ausdruck bringen wie amüsiert ich über diese Anschuldigungen bin. :D
Nun gut, wir haben alle herzlich gelacht, weiter im Text. :D
Die methodischen Reihen, welche mit dem Ô-Soto-Gari beginnen, sind vielfältig.
:)
Man kann und soll zunächst den Ô-Soto-Otoshi dranhängen.
Von dort aus aber verzweigen sich die methodischen Reihen doch ziemlich ...
Es kann weitergehen mit Hiza-Guruma ... und allem, was dann so folgt.
Es kann weitergehen mit Tani-Otoshi (also mit dem "old school" tani-Otoshi, der eben NICHT so gemacht wird, daß man ein Bein hinter Uke fummelt und dann mit ihm zusammen umkippt).
Es kann weitergehen mit Ashi-Guruma ...
Es gibt so vieles, für das der Ô-Soto-Gari die Basis ist.
Ich bin wie immer an allem interessiert, was man möglichst freihändig bzw. mit Waffen in den Händen ausführen kann ohne das eigene Gleichgewicht zu opfern.
Das bringt mich auf eine Idee. Wie müßte mein Lieblingswurf aussehen?
Man bleibt in Linie zum Gegner, dreht ihm nie Front oder Rücken zu und kann eine Seite (Leber bzw. Holster) außerhalb der Reichweite halten.
Man benötigt keine Finger dafür, kann also auch verletzt kämpfen oder Waffen/bzw Wertgegenstände halten.
Man benötigt keine Leichtfüßigkeit dafür, kann sich also auch stapfend oder schlitternd bewegen, springt nicht und dreht nie auf dem belasteten Bein (wegen Boots auf Asphalt z.B.)
Man bleibt in einem stabilen Stand.
Der Gegner wird auf hartem Untergrund ausgeschaltet oder landet so, daß man mit Folgeschritt auf seinen Kopf stampft und ihn damit ausschaltet.
Es geht schnell.
Welche Methoden neben O-Soto Gari und O Soto Otoshi kommen dafür in Frage?
Es kann weitergehen mit Hiza-Guruma ... und allem, was dann so folgt.
(Sasae-tsuri-komi-ashi und) Hiza-guruma?!
...um mein gefährliches Halbwissen zu überprüfen ;)
Edit sagt Califax war schneller...
Hallo!
Ich wär für Tani-Othoshi.....(kann aber auch warten, ich kann das alles im Moment eh nicht in Echtzeit nachvollziehen.....:o)
Gruß Sebastian
Budoka_Dante
02-09-2010, 14:45
Ich suche gerade in den "Kosen judo" Videos auf Youtube nach dem O-soto-otoshi, aber finde ihn nicht.
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie die Sache mit dem Hinstellen des rechten Beines von Tori und dem dadurch verursachten Einknicken des linken Knies von Uke funktioniert...
Wo finde ich also den Wurf in den Kosen judo Videos?
Ich suche gerade in den "Kosen judo" Videos auf Youtube nach dem O-soto-otoshi, aber finde ihn nicht.
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie die Sache mit dem Hinstellen des rechten Beines von Tori und dem dadurch verursachten Einknicken des linken Knies von Uke funktioniert...
Probier das am besten mal mit 'nem Partner aus, dann gehts am einfachsten.
Als Vorübung: Uke steht wie für O Soto Gari. Du stellst den Fuß so in seine Kniekehle, daß Deine Ferse oder das "Seitenschwert" bei Belastung auf seinem Unterschenkelmuskel und in der Kniekehle ruhen.
Wenn Du dann in den Knick seines Kniegelenk drückst (bleib in der anatomisch erlaubten Richtung, sonst schreit er), fällt er aufs Knie.
Dann das ganze mit seinem Standbein hinten. Da machst mit links einen Schritt an ihm vorbei, so daß Du Deinen rechten Fuß in seine Kniekehle stellen kannst. Gleichzeitig mit dem Schritt links kannst Du ihn durch Aufwärtsdruck gegen sein Kinn mit dem rechten Handballen nach hinten aufspannen. Ist eine Standard-Variante, die man in allen möglichen SV-Demos sieht.
Und dann machst Du nur noch einen kleinen Schritt links und schleuderst Dein rechtes Bein mit Hoola-Hoop im Uhrzeigersinn nach vorn, so daß es in seiner Kniekehle landet und Dich der Hüftschwung auf dem linken Fuß nach vorn "hoppelt".
Also: für das, was du suchst, eignen sich aus Sicht des "old school" Jûdô Wurfprinzipien wie [...] Hiza-Guruma[...]
Dann bitte weiter mit Hiza Guruma. :D
habe ich die schritte für uki-goshi richtig zusammengefasst?
1. tori hat rechtes bein vorne und uke auch
2. tori geht einen kleinen schritt mit links zurück, macht einen zug mit dem linken arm nach links aussen und packt uke am kragen
3. tori umfasst dabei gleichzeitig die taille von uke mit dem rechten arm
4. tori zieht die linke brust des uke an an seine rechte brust, uke hat sein gewicht auf das rechte bein verlagert und ist nach vorne gebeugt
5. tori verlagert sein gewicht auf das rechte bein und zieht sein linkes bein kreisförmig nach hinten, dabei wird die hüfte vor uke geschoben
6. durch die drehen des tori wird uke mitgedreht und kippt über die hüfte
und für harai-goshi?
1. tori hat rechtes bein vorne und uke auch
2. tori geht einen kleinen schritt mit links zurück, macht einen zug mit dem linken arm nach links aussen und packt uke am kragen
3. tori bewegt sein rechtes bein (zum linken bein von uke oder eher mittig?), so dass er mit der rechten seite zur uke zeigt
4. nachdem das rechte bein von tori die 12 uhr passiert und abgesetzt wird, schwingt das linke bein in einer hüpfenden kreisbewegung nach hinten und rückt die hüfte an uke heran
5. das rechte bein von tori wird von unten nach oben geschwungen und uke kippt über die hüfte
Budoka_Dante
02-09-2010, 15:03
Soweit mir bekannt kannst du ihn dort leider gar nicht finden, tut mir leid.
:(
Ich wage es einmal dir zu widersprechen:
Ich habe O-soto-otoshi gerade gerade ganz am Ende von "Kosen Judo 5 of 9", also dem Teil, wo auch O-soto-gari enthalten ist, gefunden :cool:
Auch wenn er dort ein wenig anders aussieht - ich kann beispielsweise keine Tritt mit der Ferse/Fußsohle gegen Wade/Knie von Uke sehen. Mir scheint eher, als würde Hirano mit seiner eigenen Wade/Knie von hinten in Ukes Knie "schlagen", wodurch dann Ukes Knie auch angewinkelt, "weich gemacht" wird.
Also würde ich sagen, dass es letztlich doch den selben Zweck erfüllt.
Auf jeden Fall ist es jetzt deutlicher. Ich danke dir und califax.
PS: Yoko-geri war doch ein Fußstoß zur Seite, oder?
Edit: Hiza-guruma gefällt mir auch. Ich kann mich noch an meinen ersten Monat im Judo erinnern, als wir den einmal üben sollten. Auf irgendeine Weise habe ich den mit meinem ziemlich dicken Partner immer locker hingekriegt, ohne mich anstrengen zu müssen. Aber dann wurde mir gesagt, ich würde es falsch machen...:rolleyes:
Sasae-Tsuri-Komi-Ashi und Hiza-Guruma sind zwei sehr, sehr unterschiedliche Wurfprinzipien der Ashi-Waza
ja... dachte trotzdem dass wir die beiden abklappern können...
Sasae-tsuri-komi-ashi -> Uke möchte vermeiden, Tori nutzt das um O-soto-gari zu werfen...
O-soto-gari -> Uke geht mit dem angegriffenen Bein nach hinten -> Hiza-guruma.
deshalb habe ich diese Würfe zusammen gebracht (das war nicht Prinzipien-basiert). Sorry, wollte keine Verwirrung stiften.
Wenn dieser Beitrag unsinnig ist, dann wurde mein Nicht-Wissen eben öffentlich ->siehe Signatur.
Ich finde das großartig!
:):)
Ich doch auch!! :):)
Ich bin begeisterter Mitleser in diesem Thread.
Vielen Dank für deine Mühe, Tom. Jeder Judointeressierte sollte zumindest einen Denkanstoß in deinen Ausführungen sehen.
Jeder, der dir den Mund verbieten will, macht sich nur selbst lächerlich - wir leben doch nicht mehr im Mittelalter.
Ich denke nicht, dass du immer noch gegen Windmühlen kämpfst. Du hast hier bereits jede Menge ernsthaft interessierte Judoka und andere Kampfsportler erreicht, die sich nicht um Verbandspolitik scheren.
Weiter so! :)
Wollen wir mit Hiza-Guruma weitermachen ...?
:klatsch:
Nun nehmen wir unser LINKES Bein, heben es kreisförmig erst nach AUSSEN (zur 9 hin) und dann nach INNEN (Richtung 3 Uhr) und klappen den linken Fuß nach "innen".
Unsere Sohle landet da, wo sie bei Ô-Soto-Otoshi mit der Ferse voran gelandet war - in Ukes Kniekkehle.
Nun aber nicht mit der Ferse voran, sondern mit den Zehen voran.
Kann es sein das diese Bewegung in den Karate-Kata als Mikazuki Geri vorkommt?
Achja danke für die Wurfbeschreibungen, hab mir grade nochmal den Uki Goshi durchgelesen, den ich vorgestern bei Wladi gemacht habe. Dabei sind mir noch ein zwei Sachen klarer geworden :) Muss ich heute gleich weiterprobieren :)
Mjöllnir
02-09-2010, 17:04
Eine Frage: Das rechte Bein macht bei Hiza Guruma nichts ?
Im Hirano Video sieht man nämlich, wie er mit dem rechten Bein einen Schritt nach rechts macht, oder deute ich das falsch ?
Eine Frage noch zum o soto otoshi im selben Video: Muss ich beim Wurf mit nach vorne fallen (so wie Hirano das tut) oder kann ich auch stehen bleiben ?
LOWKICK ;)
:devil::devil:
Budoka_Dante
02-09-2010, 22:23
Heyho,
Ich komme gerade vom Training und habe da ein paar von den hier erklärten Sachen ausprobiert.
Und ich muss sagen, dass alles, was ich üben konnte (habe leider meinen Notizzettel vergessen) ziemlich gut geklappt hat. Es ist zwar alles noch irgendwie ziemlich holperig gewesen aber ich kann bisher bestätigen, dass es mit den Ratschlägen von rambat dann doch deutlich einfacher ist, auch unser Vereinspummelchen zu werfen.
ist soto-maki-komi die weiterleitung von tsuri-komi-goshi oder zu welchem prinzip gehört das?
Hallo Teashi,
Uki-Goshi --> Tsuri-Komi-Goshi --> Soto-Makikomi ist eine der methodischen Reihen, die mit dem Uki-Goshi beginnen.
Dabei geht man von der Gruppe der Hüftwürfe und deren Prinzipien über zu der Wurfgruppe der Seitfall-Opferwürfe (Yoko-Sutemi-Waza) und zu den dort gültigen Prinzipien, von denen eines, nämlich "makikomi" (rollen, sich ein-rollen) eine Bewegungsverwandtschaft zum Prinzip "Tsuri-Komi-Goshi" hat.
Man kann tatsächlich sagen, daß Soto-Makikomi auf Tsuri-Komi-Goshi beruht und so etwas wie eine Erweiterung darstellt.
Soweit verständlich?
:)
FG
Rambat
die frage war ob soto-maki-komi in der gokyo-no-kaisetsu auch als methodische reihe des uki-goshi dargestellt ist?
Falls es keine Fragen zum Hizaguruma mehr gibt, würdest Du bitte etwas zu Tomoe-nage, Sumi-gaeshi und Tani-otoshi schreiben.
Dazu habe ich noch nichts im Zusammenhang mit Inyo Ryû Jûdô gelesen. Unterscheiden die sich auch vom Sportjudo?
seoi-nage
03-09-2010, 10:58
Wo wir schon beim Hiza-Guruma waren, würde mich das Prinzip hinter Sasae-Tsuri-Komi-Ashi interessieren. Zumal du ja sagtest, die Würfe, obwohl sie ähnlich aussehen, unterliegen völlig anderen Prinzipien.
Hat aber auch Zeit bis nach dem Wochenende. Bin auch nicht da. :)
Alfons Heck
03-09-2010, 14:00
beiträge nur zum thema. Alles andere wird ab jetzt gelöscht.
Zur Erinnerung!!!
Ich würde mich freuen, wenn Du Tom noch ausführlicher auf die letzten Würfe eingehen würdest, sobald Du Dich von den Strapazen des Lehrgangs erholt hast. :)
Budoka_Dante
06-09-2010, 14:56
Ich hab im Moment nicht ganz so viel Zeit ...
Ich werde auf die genannten Wurfprinzipien sicher später noch mal eingehen.
:)
Ich denke eigentlich, daß ich nun beinahe genug gesagt habe über die Art, in der "old school" Würfe ausgeführt werden - genug jedenfalls, damit ihr euch ein Bild davon machen konntet, soweit das in einem Forum eben möglich ist.
:)
Man muß dieses Thema nicht endlos breitwalzen. Oder wie seht ihr das?
Ich möchte vermeiden, daß es langweilig wird und/oder der Thread in die Beliebigkeit abdriftet ...
Ich denke, daß das Wesentliche gesagt wurde.
Da offenbar kaum noch jemand Fragen hat und ich es ehrlich gesagt doch ein wenig anstrengend finde, jeden Wurf ausführlich zu beschreiben, kann dieser Thread wohl beendet werden, oder?
Es sei denn, ihr habt noch Fragen ... ich beantworte sie gern, wenn ich kann und Zeit dafür habe.
(Alles weiß ich nämlich auch nicht.)
FG
Rambat
Mich würde noch einmal interessieren, wie es mit dem Seoi-nage als "Verbindungsstück" zwischen Hüft- und Handwürfen aussieht.
Du sollst natürlich nicht alle Zwischenschritte explizit erläutern. Es wird wohl reichen, inwiefern die "Grundprinzipien" erweitert werden, bis sie sich im Seoi-Nage treffen.
Ich hab im Moment nicht ganz so viel Zeit ...
Ich werde auf die genannten Wurfprinzipien sicher später noch mal eingehen.
:)
Ich denke eigentlich, daß ich nun beinahe genug gesagt habe über die Art, in der "old school" Würfe ausgeführt werden - genug jedenfalls, damit ihr euch ein Bild davon machen konntet, soweit das in einem Forum eben möglich ist.
:)
Man muß dieses Thema nicht endlos breitwalzen. Oder wie seht ihr das?
Ich möchte vermeiden, daß es langweilig wird und/oder der Thread in die Beliebigkeit abdriftet ...
Ich denke, daß das Wesentliche gesagt wurde.
Da offenbar kaum noch jemand Fragen hat und ich es ehrlich gesagt doch ein wenig anstrengend finde, jeden Wurf ausführlich zu beschreiben, kann dieser Thread wohl beendet werden, oder?
Es sei denn, ihr habt noch Fragen ... ich beantworte sie gern, wenn ich kann und Zeit dafür habe.
(Alles weiß ich nämlich auch nicht.)
FG
Rambat
Wenn dem so ist, dann muss ich meinen Chef zwingen mir im Oktober Urlaub zu geben. Dann frag ich Dir im Herbstlehrgang Löcher in den Bauch. ;)
Falls Du für mich bis dahin noch etwas über Methodische Reihen hast, an dem ich mich im Training zusätzlich entlang hangeln kann, dann bitte per PM.
Lieben Gruß und hoffentlich bis Oktober.
R.
Ich sage:
07-09-2010, 07:29
Nee oder?
rambat, einfach ignorieren.
wenn du weiter machst, ohne diesen "menschen" aufmerksamkeit zu schenken, dann ist das für die sehr viel schlimmer.
Wenn du aufhörst lullen die sich nur wieder in ihre Traumwelt ein.
Es sei denn, ihr habt noch Fragen ... ich beantworte sie gern, wenn ich kann und Zeit dafür habe.
Frage hätte ich vermutlich noch 'ne ganze Menge. Aber solange ich die Sachen nicht ein paar mal ausprobiert habe, bringen mir Nachfragen erstmal nichts. ;)
Ju_Jutsu_Lübeck
07-09-2010, 14:25
wird dabei der schwerpunkt unterlaufen?
oder zumindest mit der eigenen hüfte auf schwerpunkthöhe (becken) gebracht?
Ju_Jutsu_Lübeck
07-09-2010, 15:43
also das werfen durch kippen über die hüfte
kann vereinfacht für hüftfegen innenschenkelwurf schulterwurf und hüftwurf erfolgen
wobei bei den ersten beiden nur der halbe po vor uke ist
ungefähr richtig?
Öhem.. das mit dem Uchi-Mata hab' ich etz ned kapiert :o
Für mich war das immer mehr oder weniger ein Seio-Nage mit Hilfe, bei dem man Uke halt seitlich wegkickt, statt übern Kopp zu ziehen :D
Aber das Uchikomi habe ich stets genau gleich gemacht.....
Kannst du den genauer erläutern? :)
der Thread ist für mich immer noch eine gute Gedächtnisstütze. :)
Ob du es glaubst oder nicht, ich habe vom Lehrgang mehr behalten als du vorausgesagt hast.^^
Das nächste mal kann ich kaum noch erwarten. :D
Mal gucken ob ich den Uchi Mata nachvollziehen kann, am Ende ist ja immer alles Uki Goshi ;)
Echt super! Beim Mitlesen kommen immer wieder Details, die ich vergessen hatte oder anders gelernt hatte. Auch wenn es nicht allein reicht zum Lernen, aber super zum Nachschlagen!
Weiter so Tom!
:thumbsup:
Nun ... dieser "Trotzköpfchen-Wurf" ... nur eben "eine Etage höher" - DAS ist die Grundform des "old school" Uchi-Mata.
Na da klingelt doch was :D
Ich muss an dieser Stelle gleich mal einen Bericht vom 1. Training mit dieser Art zu werfen abgeben. Ich habe heute bei mir im Training (Karateka, Kickboxer) alles mit Uki-Goshi in die Matte gedonnert :) (im Techniktraining, kein Sparring) Sehr schön wirklich. Hab den Leuten dann gezeigt, wie das gemacht wird und auch den Trotzköpfchen-Wurf gezeigt. Waren alle begeistert. Einige kommen aus dem Sportjudo und sind jetzt total fasziniert, das man so leicht ohne Kraft, anreissen und ausheben werfen kann. Ich freu mich ja schon, das den Ju-Jutsuka am Donnerstag zu zeigen. Unseren Karateka gefiel die Variante mit des Trotzköpfchen-Wurfs noch besser als der gemeine Uki Goshi. Muss daran liegen, dass ichs ihnen so erklärt hab wie du mir Tom, also mit dem Hinweis, dass man eigentlich ja nen Ushiro Geri in die Matte macht. :)
Auch wenn ichs schon im Thread zum Lehrgang ausführlicher geschrieben habe: Danke für diese wunderbar einfache Form anderen das Leben zur Hölle zu machen :cool:
PS: Hab den Konter gegen die Würge heute ausprobiert. Fazit: Ein derbe geschockter und angepisster Kickboxer :teufling:
Sascha Broich
08-09-2010, 13:15
Also mehr so: YouTube - Uchi Mata (http://www.youtube.com/watch?v=MawY-pfkxs4)
als so: YouTube - Judo - Uchi-mata demonstrated by Kosei Inoue (http://www.youtube.com/watch?v=dAkTChZi7WA)
Zum Uchi-Mata:
Uchi-Mata ist in seiner "old school" Grundform (so wie ich sie gelernt habe) NICHT das, was die meisten kennen.
Uke wird NICHT mit dem Bein "ausgehoben".
Diejenigen, die in Münster und beim Y-Day (oder bei anderen Lehrgängen von uns) waren, erinnern sich vielleicht noch an den Ko-Tsuri-Goshi ...
(Und auch der ist etwas ganz anders als das, was heute unter dieser Bezeichnung gelehrt und gemacht wird).
Nun ... dieser "Trotzköpfchen-Wurf" ... nur eben "eine Etage höher" - DAS ist die Grundform des "old school" Uchi-Mata.
Ich hab jetzt leider nicht die Zeit, das ausführlicher zu beschreiben.:(
@Kraken:
Ich schicke dir dazu, wenn du magst, etwas per PN.
FG
Rambat
Hey danke :halbyeaha:
Ja, PN wäre super!
Noch besser ist, wenn wir's mal fertigbringen, nen Lehrgang auf die Beine zu stellen, damit du mir das Ganze live zeigen kannst :)
Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen, jeder der deine Beiträge gelesen hat und halbwegs was in der Birne hat sollte längst bemerkt haben, dass
1. du LANGJÄHRIGE Erfahrung im Leistungssportjudo und "old school-Judo" hast
2. du dein theoretisches Wissen immer wieder für mau sowohl im praktischen (Lehrgänge, Randori) als auch im theoretischen (Lehrgänge und gottseidank hier:)) unter Beweis stellst.
3. Deine Lehrer (Thiele, Hirano, und durch Thiele ja auch irgendwie Kawaishi?) zu den Besten gehören, die das Judo jemals hervorgebracht hat.
4. Deine Literatur und Quellenarbeit einwandfrei wissenschaftlich top ist, und deine japanischen Übersetzungen präziser sind als so manche andere.
5. Jeder dich jederzeit auf der Matte testen darf.
Wenn das nicht für Qualität steht, dann weiß ich es auch nicht mehr. Die Pfeifen, die dich mit pm´s belästigen täten gut daran still zu sein oder sich einer öffentlichen Debatte zu stellen.
Ich kann nur nocheinmal sagen, vielen Dank das du dein Wissen hier mit uns teilst und das du für Fragen zur Verfügung stehst.
Sascha Broich
09-09-2010, 13:51
Das auf dem ersten Video kommt von der Beinbewegung schon beinahe hin.
Es fehlt allerdings die (zumindest für Anfänger) unerläßliche Oberkörperbewegung ... und einige weitere Details sind auch etwas anders als bei uns.
Anders, nicht "schlechter", ok?
Tja, ich hab nur bei youtube nach Uchi Mata gesucht und dann eben den mir am ehesten passend erscheinenden genommen. In solchen Fällen zeigt ein gutes Video mehr, als man mit Worten beschreiben kann.
Und wie der Uchi Mata von dir wirkt, kann ich mangels Erfahrung in diesem Sektor kaum bewerten.
Alfons Heck
14-09-2010, 17:30
Hallo Tom,
geht der bei 1:05 als Wurf nach diesen Prinzipien durch?
YouTube - Daido juku MMA karate knockdown (http://www.youtube.com/watch?v=M5AvCcLwaJQ)
Gruß
Alfons.
Könntest Du mal das Prinzip des Hane Goshi erklären? Gerade dieser Wurf wurde mir noch in jedem Verein anders gezeigt, nicht nur in unterschiedlichen Varianten, sondern komplett anders "interpretiert".
Teils wird der Wurf wie Harai Goshi ausgeführt, nur das statt zu fegen das Bein angeheoben wird. Überzeugender fand ich ich die Version, bei der kaum eingedreht wird, sondern die eigene Hüfte schräg nach vorne unter die Hüften des Gegners geschoben wird.
rambat, kannst du utsuri-goshi erklären?
ich habe ihn letztens bei einem schweren partner versucht und das ging ziemlich auf das knie. bei einer anderen fassart konnte ich ihn nicht mal hochheben.
Kanomann
26-09-2010, 23:35
Gib mir ein bißchen Zeit, ja?
Ich hab gerade 'ne OP am Ellbogen hinter mir und das Tippen fällt mir noch ein wenig schwer.
LG
Rambat
Gute Besserung !!!
Gute Besserung !!!
Dem kann ich mich nur aus tiefsten Herzen anschließen!
Grüße
bugei
Gib mir ein bißchen Zeit, ja?
Ich hab gerade 'ne OP am Ellbogen hinter mir und das Tippen fällt mir noch ein wenig schwer.
LG
Rambat
eilt nicht.
seoi-nage
27-09-2010, 20:07
Hi,
da hier schon einige Leute Erfahrungsberichte geschrieben haben und auch immer wieder Fragen nach neuen Berichten kommen, möchte ich auch meine Erfahrungen hier einbringen.
Ich hatte Gelegenheit am Wochenende an einem Lehrgang mit Rambat (Tom) und seinem Lehrer Frank Thiele (9. Dan) teilzunehmen. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und fühlte mich von Anfang an willkommen. Beide haben eine freundliche und ausdauernde Art Techniken und Prinzipien auf einfache und verständliche Weise zu erklären und wurden nicht müde, jeden noch so kleinen Fehler zu korrigieren.
Der erste wirkliche Unterschied zum mir bekannten Training war die Erwärmung. Dort wurden Elemente aus dem Yoga und Übungen von Feldenkrais benutzt, um Gelenke zu mobilisieren und die Muskulatur auf das Training vorzubereiten. An meinem eigenen (steifen) Körper wurde demonstriert, dass man mit der richtigen Körperwahrnehmung und Bewegung die eigene Beweglichkeit ziemlich steigern kann. Ich hab mir vorgenommen, vieles daraus in meinen Trainingsplan zu übernehmen.
Viele der in diesem Thread beschriebenen Techniken konnte ich sehen und teilweise auch am eigenen Leib erfahren und natürlich auch trainieren. Wenn man eine Weile Judo gemacht hat, erkennt man die Techniken natürlich alle wieder. Sie unterscheiden sich aber durch Kleinigkeiten von dem was ich bisher gelernt habe. Es sind sicher nur Kleinigkeiten, die Wirksamkeit wird dadurch aber extrem erhöht. Es wird kaum mit Kraft gearbeitet, sondern sehr viel Wert auf richtigen Krafteinsatz und richtige Wurfvektoren geachtet. Alle Techniken funktioniert mit einer erstaunlichen Leichtigkeit und überschaubarem Krafteinsatz. Das Kuzushi wird eher unbemerkt und nebenbei erzeugt. Aber schon das ist so wirkungsvoll, das man als Uke eigentlich fast schon ohne den eigentlichen Wurfansatz umfällt. Hätte das hier einer vor meiner Lehrgangsteilnahme geschrieben, hätte ich auch gesagt "Das glaube ich nicht!" Aber ich habe es selbst erfahren und getestet. ;) Die Beschreibungen Rambats hier in den Beiträgen sind zwar sehr gut, aber um alles richtig zu erfassen, muss man es einfach sehen und spüren. Das ist durch nichts zu ersetzen.
Eigentlich hatten wir uns auf dem Lehrgang vorgenommen, eine ganze Menge an Techniken durchzugehen. Aber wir sind am O-Soto-Gari hängengeblieben. Jetzt kann man sagen "10 Stunden O-Soto-Gari, boah ist das langweilig". Nein, ganz im Gegenteil. Es war faszinierend, was in diesem doch sehr simplen Wurf alles drinsteckt, welche Weiterführungs- und Kombinationsmöglichkeiten existieren. So sind wir ausgehend von O-Soto-Gari auf Kombinationen zu O-Soto-Otoshi, Tani-Otoshi, Uki-Otoshi, Tai-Otoshi und Yoko-Wakare gekommen. Alle diese Würfe wurden immer wieder in einer sehr simplen und doch sehr effektiven Art und Weise gezeigt und auch trainiert.
O-Soto-Gari haben wir nicht mit dem üblichen Auftaktschritt trainiert, sondern haben gelernt, den eigenen Körper durch ein "Pendeln" um Uke herum in die Wurfposition zu bekommen. Das statische Gleichgewicht wurde durch die Kreiselbewegung in ein dynamisches Gleichgewicht gewandelt. Anfangs dachte ich, das ist schwer zu koordinieren, aber nach einigen Versuchen merkte ich, dass ich mich selber in einem sehr viel stabileren Gleichgewicht befand, als ich es bisher bei O-Soto-Gari gewohnt war. Resultat war ein sehr kurzer und knackiger Fall von Uke, dem bei nicht ganz getimter Fallschule schon mal für eine Minute die Luft wegblieb ;)
Am Ende des Beitrags noch ein kurzer Bezug zur SV. Jeder der Zweifel an der SV-Fähigkeit des Old-School-Judos hat, sollte es sich ansehen. Viele Techniken wurden mit Griffvarianten für den Gi und ohne gezeigt. Als Variante für das Randori und als Variante für den Extremfall mit teilweise verheerenden Auswirkungen. Und es funktioniert. Also das Argument der Gegner hat ein T-Shirt an und damit ist Judo nicht mehr anwendbar, da kein Gi vorhanden ist, zieht nicht mehr. Selbst die Würfe, die man immer für schwer durchführbar hält, wie z.B. Uki-Otoshi, der fast zur reinen Kata-Technik verkommen ist, wurden anwendungsbereit gezeigt. Beim Uki-Otoshi hat die Luft förmlich gepfiffen, so ist Uke darauf abgegangen. Nach solch einer Landung auf Betonboden hat sich jegliche Diskussion über die Fortführung eines Kampfes erledigt. Wahrscheinlich für immer.
Rambats Behauptung, ein leichter Gegner kann einen Schweren werfen, wurde auf dem Lehrgang mehrfach eindrucksvoll bewiesen. Es ist schwer zu glauben, aber wer es nicht glaubt, der hat wirklich keine andere Wahl als einmal an einem solchen Lehrgang teilzunehmen. Man kann es nicht beschreiben, man muss es sehen und selber probieren. Ich bin mit meinen 90 Kilo sicher auch keine Elfe, aber oft hatte ich keine andere Wahl, als einfach zu fallen.
Allgemeines Fazit: Rambats Judo macht süchtig. Ich kann jedem, der an der Verwendbarkeit dieser Art des Judos und den Aussagen Rambats zweifelt nur empfehlen sich die Sachen anzuschauen. Danach darf er weiterzweifeln, oder auch nicht. ;) Ich für meinen Teil bleibe dabei und versuche so viel wie möglich an Wissen auf diesen Lehrgängen mitzunehmen!
Sorry, für den langen Text. Ich hoffe es war wenigstens interessant :)
Hi,
Sorry, für den langen Text. Ich hoffe es war wenigstens interessant :)
Danke für den langen Text, beim Lesen hab ich meinen Lehrgang mit Tom auch nochmal durchlebt.
Hey Rambat,
Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen!
Mich würde die Biomechanik beim "Old-School-Judo" im Allgemeinen sehr interessieren.
Auf welche Weise kann man überhaupt ökonomisch werfen und an welchen Schwachpunkten bzw.
"menschlichen Schanieren" wird angesetzt?
So zu sagen die "übergeordneten" Prinzipien einzelner Würfe. Gerne weiter so anschaulich
wie hier bei konkreten Würfen:
Uki-Goshi:
Man kann es sich so vorstellen:
Da steht aus dem Turn-Unterricht ein ... sagen wir: ein Bock.
Gegen den rennt nun jemand.
Der Bock befindet sich etwa auf Hüfthöhe dessen, der dagegenrennt - und derjenige fliegt drüber, OHNE daß der Bock ihn "hochheben" müßte.
... "Hochgehoben" wird dabei niemand, Uke wird nicht "ausgehoben", weil das absolut nicht nötig ist.
Soto-Makikomi:
Man muß sich das so vorstellen:
Vor Uke bohrt sich ein riesiger Korkenzieher in die Matte, und Uke hat das Pech, daß sein rechter Ärmel darin hängenbleibt.
Viele Grüße
Vampire
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