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Vollständige Version anzeigen : Trotz KK-Erfahrung im Sparring grottenschlecht



rockyfighter
15-09-2010, 19:46
Hallo alle zusammen,

Seit 10 Jahren bin ich nun schon im Kampfsport aktiv:
5 Jahre Ju-Jitsu, 3 Jahre Karate, 2 Jahre Taijitsu, ein paar Wochen in Kickboxen reingeschnuppert, seit 2008 nun Krav Maga.

Mein Problem ist folgendes: Obwohl ich nun seit 10 Jahren Kampfsportler bin, kriege ich beim Sparring nichts auf die Reihe. Es ist so, also ob ich all das Gelernte plötzlich vergessen hätte: Sehr wenige, und wenn dann halbherzige Kombinationen; Passivität statt Aggressivität; wenn ich es mal schaffe, einen Schlag abzuwehren, dann war es eher eine instinktive als eine technisch einstudierte Abwehr. Ich kassiere ständig mehr, als dass ich austeile. Außerhalb des Sparrings, also im reinen Schlag- und Techniktraining bin ich eigentlich ein guter und bereits fortgeschrittener Schüler (jetzt auf das Krav Maga bezogen).

Ich muss hier allerdings betonen, dass ich trotz 10 Jahren Kampfsport noch ein Sparrings-Anfänger bin, da in den jeweiligen Disziplinen, in denen ich trainiert hab, kaum oder gar nicht gesparrt wurde/wird. (Nur im Kickboxen wurde gesparrt, doch da hörte ich schon nach wenigen Wochen auf, als ich im Sparring eine Rippenprellung davontrug. Im Krav Maga sparren wir nur sehr selten).

Ich befürchte eher, dass es eine Kopfsache ist: Ich habe Skrupel, die meine Trainingspartner scheinbar nicht haben. Ist es nur die Angst, den Trainingspartner zu verletzen oder selbst verletzt zu werden? Ich gehe das Sparring daher eher freundschaftlich (also locker) an, in der Hoffnung, dass mein Trainingspartner dann ebenfalls auf der gleichen Ebene bleibt. Doch meistens werde ich mit dem ersten genommenen Treffer eines besseren belehrt. Hier stellt sich für mich natürlich die Frage, ob der Schlag objektiv hart war oder ob ich das nur so empfunden habe. Erst nachdem ich ein paar ordentliche Treffer kassiert habe, starte ich – aus purem Frust – einige wütende, aber planlose Gegenangriffe.

Oder liegt es vielleicht einfach nur daran, dass ich als Leichtgewicht (1,82m 68kg) meistens gegen +80kg-Leute antreten muss und somit von vornherein schlechte Karten habe?

Wie glaubt ihr, dass ich diese Hemmungen/Blockade abbauen kann? Ich kann doch nicht mit einer Alles-Scheiss-Egal-Einstellung auf meinen Sparringspartner losgehen. Wie schaffe ich es, die für ein Sparring notwendige Aggressivität aufzubauen, ohne dass dies zu willkürlichen Verletzungen meines Partners führt?

Natürlich habe ich mir deswegen schon oft die Frage gestellt, ob Sparring wirklich notwendig ist, um sich auf der Straße verteidigen zu können (dazu gabs hier im Forum ja schon kontroverse Diskussionen). Ich persönlich denke immer noch, dass Sparring wichtig ist; aufgrund meiner frustrierenden Erfahrungen habe ich aber irgendwie die Lust am Sparring verloren und würde am liebsten drauf verzichten.

Was denkt ihr?

mfg

IMA-Fan
15-09-2010, 20:05
-

BuZuS
15-09-2010, 20:18
Mein Problem ist folgendes: Obwohl ich nun seit 10 Jahren Kampfsportler bin, kriege ich beim Sparring nichts auf die Reihe.
Und wenn ich 20 Jahre an Land Schwimmbewegungen trainiere, für das erste Mal im Wasser bringt das ungefähr nichts.


Ich befürchte eher, dass es eine Kopfsache ist: Ich habe Skrupel, die meine Trainingspartner scheinbar nicht haben. Ist es nur die Angst, den Trainingspartner zu verletzen oder selbst verletzt zu werden? Ich gehe das Sparring daher eher freundschaftlich (also locker) an, in der Hoffnung, dass mein Trainingspartner dann ebenfalls auf der gleichen Ebene bleibt

Oder liegt es vielleicht einfach nur daran, dass ich als Leichtgewicht (1,82m 68kg) meistens gegen +80kg-Leute antreten muss und somit von vornherein schlechte Karten habe?

Wie glaubt ihr, dass ich diese Hemmungen/Blockade abbauen kann? Ich kann doch nicht mit einer Alles-Scheiss-Egal-Einstellung auf meinen Sparringspartner losgehen. Wie schaffe ich es, die für ein Sparring notwendige Aggressivität aufzubauen, ohne dass dies zu willkürlichen Verletzungen meines Partners führt?
Du machst dir selbst was vor. "Wenn ich wollte, könnte ich ja... aber ich will ja niemandem weh tun, blablabla" Woher ich das weiß? Weil ich das selbst gemacht habe, nach meinen anfänglichen, schmerzhaften Sparringerfahrungen. Genau wie sich der Kung Fu'ler einredet, er hätte den BJJ-Braungurt schon besiegt wenn er sich getraut hätte die Todestechnik einzusetzen... in der Realität funktioniert das leider nicht. Weil wenn du richtig machst, macht das der andere auch, und dann stehst du wieder am kürzeren Hebel.
Es hilft nur: üben. üben. üben. Angst vorm Sparring verliert man durch... Sparring. Ansonsten kann ich IMA-Fan nur beipflichten: Mit Erfahrenen sparren und "kontrolliert" Druck aufbauen und Druck aushalten. Sich vor dem Sparring 1-2 Kombinationen und 1-2 Konter zurechtlegen und diese durchziehen! Schritt für Schritt. Irgendwann kommt die Ruhe, die Antizipation, man merkt schon im Ansatz was kommt und wie man ausweichen / kontern kann.

geetar
15-09-2010, 20:25
ein Problem das manche haben ist, dass sie 110 Prozent gehen wenns kracht, aber es in einer freundlichen Sparringsatmosphäre nicht abrufen können...
Kenne so einen Fall, wo der jenige sogar Türsteher war. Der konnte sich fetzen wie kein anderer, aber im Sparring total tapsig und verkrampft.

Das liegt eben daran, dass man auf der Straße nichts denkt, den Kopf frei hat und somit praktisch ''Autopilot-mäßig'' kämpft.
Beim Sparring denkt man zu viel nach, will um jeden Preis seine Techniken durch- bzw. umsetzen, sich nicht treffen lassen und kämpft somit eben verkrampft.
Das Einzige was hillft ist üben!

YOKE
15-09-2010, 20:32
hallo Rockyfighter,
du sagst selbst, dass du Skrupel hast.
Macht ihr keine Abhärtung beim KM? :ups:
Da sollte man eigentlich Angst vorm Treffen und getroffen werden verlieren.

Beim Sparring


Vergiss einfach, dass er dein Freund/Kamread oder whatever ist und druff
Das sollte helfen. Der andere muss sich schließlich auch verteidigen können :D

rockyfighter
15-09-2010, 20:37
Danfe für die Antworten.




2) Wie oft sparrst du denn? 1-2 mal die Woche ist wirklich nicht viel und glaub mir, die meisten Leute die das so betreiben sind alles andere als ,,überragend".

Wie gesagt, ich sparre nicht sehr oft. Dieses Jahr hatten im KM 2x Sparring. Privat sparre ich manchmal mit ein paar Kumpels und auch hier ist das letzte Sparring schon ein Weilchen her.

Vor allem macht mir halt zu schaffen, dass ich soviel Skrupel habe. Ein Trainingspartner, der erst 3 Jahre Krav Maga macht (vorher nie was mit KK am Hut), lässt mich im Sparring echt alt aussehen, obwohl er mir rein technisch gesehen, nur hauchdünn überlegen ist. Dafür geht er aber im Sparring hemmungslos zur Sache und landet bei mir einen Treffer nach dem anderen! Echt frustierend, sowas!

IMA-Fan
15-09-2010, 20:41
Danfe für die Antworten.

Wie gesagt, ich sparre nicht sehr oft. Dieses Jahr hatten im KM 2x Sparring. Privat sparre ich manchmal mit ein paar Kumpels und auch hier ist das letzte Sparring schon ein Weilchen her.


Da hast du doch schon die Antwort. Du solltest das regelmäßig am besten mindestens 2 mal die Woche machen. Es muss Routine werden und nicht Abenteuer ;)

Grüße Ima-Fan

UlkOgan
15-09-2010, 20:43
Du schreibst doch selbst, dass du kaum Erfahrung im Sparring hast...
Also sammel Erfahrung... ;)

rockyfighter
15-09-2010, 20:43
du sagst selbst, dass du Skrupel hast.
Macht ihr keine Abhärtung beim KM? :ups:
Da sollte man eigentlich Angst vorm Treffen und getroffen werden verlieren.

Beim Sparring


Vergiss einfach, dass er dein Freund/Kamread oder whatever ist und druff
Das sollte helfen. Der andere muss sich schließlich auch verteidigen können :D

Das ist ja das Problem. Ich denke, ich hätte wirklich weniger Skrupel, wenn es ein Feind und nicht ein Freund wäre.

Abhärtung? In wie fern? Gezielt Abhärtung trainieren wir nicht sehr viel. Natürlich kriegt man ab und zu mal beim SV-Training einen leichten Tritt oder Schlag ab, aber da ist ja alles auch abgesprochen (Angreifer-Verteidiger).

YOKE
15-09-2010, 20:49
Das ist ja das Problem. Ich denke, ich hätte wirklich weniger Skrupel, wenn es ein Feind und nicht ein Freund wäre.

Abhärtung? In wie fern? Gezielt Abhärtung trainieren wir nicht sehr viel. Natürlich kriegt man ab und zu mal beim SV-Training einen leichten Tritt oder Schlag ab, aber da ist ja alles auch abgesprochen (Angreifer-Verteidiger).

Abhärtung läuft ungefähr so ab:
einer hält das zu abhärtende Körperteil (meistens Oberschenkel, Wade, Bauch und Oberarm) hin und der andere schlägt oder tritt wie abgesprochen drauf
( härte wird natürlich reguliert und ist im ertragbaren Bereich :D) und dann wird gewechselt.
Das hin und her geht meist so 2 minuten pro Körperteil

KlingonJake
15-09-2010, 20:52
so, hab jetzt nur den eingangspost gelesen...und denke, dass du sehr viel sparring machen musst um dann irgendwann dich besser zu fühlen, es kommt mit der zeit...der weg ist haRT, aber iwann klappts...und ja, einstecken musst du da auch können..das wird alles...

ps: regeln (bestimmter systeme/stile) sind im sparring egal...da brauchst du einen freien geist und keine techniksachen, das ergibt sich alles von selbst...ernsthaft: technik, abwehr oder sonstewas im kampf krampfhaft anzuwenden zu versuchen wird fehlschlagen...hab euinen freien geist...und alles kommt von selbst.
ich kann das so sagen, weil ich letztens bei einem mitschüler die gleiche situation hatte...viel spaß beim training, viele blaue flecken, wenig brüche ;)

F3NR1R
15-09-2010, 20:52
Wahrscheinlich erwartest du einfach zuviel von dir selber,dass mit dem ich habe Skrupel meine Partner zu verletzen schlag dir das erstmal aus den Kopf.

YOKE
15-09-2010, 20:52
Nach so einer abhärtung sind ein paar Treffer im Sparring nicht mehr so schrecklich :D
und du weisst, dann was der andere ebenfalls verträgt.

Pflaumenmus
15-09-2010, 22:01
kämpfen lernst du durchs kämpfen, und nicht durchs ablaufen von formen oder pratzentraining (was nicht heissen soll dass pratzentrainig oder sandsackarbeit nicht auch seinen sinn und zweck hätte). dass du da ein wenig auf die mütze bekommst als sparrings-neuling ist klar.
du brauchst dafür keine aggresivität oder sowas, sieh die sache spielerisch, sag deinem partner er soll locker machen und beweg dich viel, dann verliert man auch schneller die angst vor treffern und wird den reflex los die augen zu schließen. so hab ich jedenfalls die erfahrung gemacht. es ist ja schließlich nur sparring, du brauchst deinen gegner nicht zu klump zu hauen, und auch keine angst davor zu haben dass das mit dir passiert (wenn du einen vernünftigen partner hast). da isses dann auch nicht sooo wichtig wer schwerer und stärker ist. die intensität kannst du ja später auch noch steigern wenn du ein bisschen das gefühl dafür bekommen hast.

marq
16-09-2010, 00:46
sparring und fighten lernt man im stand up bereich nur in einer kontaktsport art wie boxen, kickboxen oder muay thai und dies , in dem dich ein veranwortungsvoller trainer an dieses ziel heran führt.... bei manchen leute dauert das kürzer bei anderen länger... ein gewisses niveau kann jeder erreichen....... geduld und training sind die stichworte, die es einzuhalten gilt...

BillaP
16-09-2010, 01:26
Von abhärtung halte ich so gesehn net viel, wenn dann sollte lieber hart gesparrt werden aber einfach arme und beine hin halten und der andere kloppt drauf finde ich schon ein wenig seltsam. Sowas kann man alleine am boxsack trainieren aber wenn abgehärtet werden sollte dann beim sparring.

Naja zum thema, sag einfach den leuten das sie leichter zulangen sollen. Das mache ich auch wenn es zu hart wird. Da braucht man sich nicht für schämen denn du gehst zum training um stärker zu werden und nicht um schwächer und ängstlicher zu werden. Man kann auch sparring mit ganz leichtem kontakt machen. Wenn jemand bei uns neu ist und er macht bei uns sparring dann mache ich auch ganz leicht mit ihm und sage das wir nur leicht machen.

Huangshan8
16-09-2010, 05:22
hi

Als ich mit dem Sparring angefangen habe mit 14/15 J (nun 38) war es am Anfang auch nicht optimal.
Ja es ist oft eine Kopfsache(Schlaghemmumgen,Angst vom Einstecken...).
Mit der Zeit und Erfahrung,Uebung........ wurde es besser!

Sprich mit deinem Lehrer ueber dein Problem, er muesste fuer dich eine Loesung finden.(Dafuer ist ein Lehrer da)



Welche Art von Sparring macht ihr im Krav Maga?

Ir-khaim
16-09-2010, 08:09
Du machst dir selbst was vor. "Wenn ich wollte, könnte ich ja... aber ich will ja niemandem weh tun, blablabla" Woher ich das weiß? Weil ich das selbst gemacht habe, nach meinen anfänglichen, schmerzhaften Sparringerfahrungen. Genau wie sich der Kung Fu'ler einredet, er hätte den BJJ-Braungurt schon besiegt wenn er sich getraut hätte die Todestechnik einzusetzen... in der Realität funktioniert das leider nicht. Weil wenn du richtig machst, macht das der andere auch, und dann stehst du wieder am kürzeren Hebel.
Es hilft nur: üben. üben. üben. Angst vorm Sparring verliert man durch... Sparring. Ansonsten kann ich IMA-Fan nur beipflichten: Mit Erfahrenen sparren und "kontrolliert" Druck aufbauen und Druck aushalten. Sich vor dem Sparring 1-2 Kombinationen und 1-2 Konter zurechtlegen und diese durchziehen! Schritt für Schritt. Irgendwann kommt die Ruhe, die Antizipation, man merkt schon im Ansatz was kommt und wie man ausweichen / kontern kann.

Das triffts den Nagel auf den Kopf. Du hast keine unnatürliche Blockade, du kannst es einfach nicht.
Akzeptiere, das dein bisheriges KK Training aus kämpferischer Sicht kaum was gebracht hat und mach ab jetzt sparring, dann wird das was.

Harrington
16-09-2010, 08:34
sparring und fighten lernt man im stand up bereich nur in einer kontaktsport art wie boxen, kickboxen oder muay thai und dies , in dem dich ein veranwortungsvoller trainer an dieses ziel heran führt.... bei manchen leute dauert das kürzer bei anderen länger... ein gewisses niveau kann jeder erreichen....... geduld und training sind die stichworte, die es einzuhalten gilt...

eben, evtl. mal über nen besuch in nem boxclub nachdenken, da geht´s bei regelmässigem sparring mit erfahrenen Jungs ganz schnell über diese hemmschwelle hinaus, und du kannst es gut verwenden. aber wird ein längerer weg, und du musst dich durchbeissen.

Elias166
16-09-2010, 08:35
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass du mit regelmäßigem Sparring viel entspannter ins Sparring gehst und lernst wie du dich verhalten musst und welche Aktionen in bestimmten Momenten die richtigen sind.

Allerdings habe auch ich meine Probleme mit wesentlich schwereren Sparringspartnern und schrecke öfter zurück..

Zongeda
16-09-2010, 08:38
Vielleicht sollte du gezielt Sparren. Einfach drauf los und ohne eine konkrete Absicht habe ich die Befürchtung, dass du nur das abspulst, was du bisher kanntest und keinen Erfahrungsgewinn machst.

Wie wäre es, wenn dein Sparringspartner mal den defensiveren Part einnimmt und dich mal kommen lässt? Sprich: deine Aufgabe ist es, mal nen ordentlich Angriff zu starten oder von mir aus nen starken Konter zu bringen.

Harrington
16-09-2010, 08:43
genau, mach mal ein paar runden bedingtes sparring mit wechselnder aufgabenstellung, danach mal versuchen ganz soft, schnell und mit beinarbeit ein lockeres freies sparring durchzuziehen, partner muss erfahren und darf kein vollklopper sein. kopfschutz auf, los geht´s..

haigo
16-09-2010, 08:56
Wie gesagt, ich sparre nicht sehr oft. Dieses Jahr hatten im KM 2x Sparring. Privat sparre ich manchmal mit ein paar Kumpels und auch hier ist das letzte Sparring schon ein Weilchen her.

Ganz ehrlich?

Wenn Du in einem Verein bist der in diesem Jahr jetzt in 9 Monaten nur 2 x Sparring gemacht hast, dann solltest Du besser den Verein wechseln.

Bei so wenig Übung kannst Du es natürlich nicht lernen.

Und ohne Sparring hat das ganze dann nichts mehr mit Krav Maga zu tun...

El_Hefe
16-09-2010, 10:21
Sehe ich ähnlich: Die beschriebenen Erfahrungen sind nichts anderes als das was die Leute ständig predigen: Dass kooperative Partnerübungen ohne die praktische Anwendung einen in entscheidenden Kampfrelevanten Qualitäten kein bisschen weiterbringen. Zum weiterkommen braucht es einen unkooperativen Gegner der sich wehrt.

Das ist wie sich mit nem Fahrrad mit Stützrädern Fahrrad fahren lernt. Beim ersten Radrennen stellen die einem dann ein Fahrrad ohne Stützräder hin, und dann fällt man ziemlich aufs Maul, weil man nicht gelernt hat, dass man auch umfallen kann.

Insofern ist deine Erfahrung ganz normal. Als Lösung gibts nur eins: Regelmässig frei sparren, anders wird das nicht besser werden.

Cheeseburgerking
16-09-2010, 10:59
Hey rocky, ich glaube wirklich das es eine kopfsache bei dir ist. Also wenn du sagst das du technisch keine probleme hast und kraft und konditionsmäßig auch alles ok ist dann kann es nur daran liegen das du im sparring verkrampfst.
Ich bin mir sicher das du deinen gegner nicht wehtun möchtest und selber vielleicht auch ein bisschen angst hast verletzt zu werden.

Versuch dich zu entspannen, mach dich ganz locker beim sparring und denk nur daran wie du deinen gegner kontrollieren kannst. Denk einfach mal daran das es scheiß egal ist jemanden zu schlagen (da es ja nur sparring ist und dem training dient) und geschlagen zu werden darf dir auch nichts ausmachen. Durch das adrenalin wirst du schläge auch nicht so intensiv spüren. Ich glaube du brauchst diesbezüglich auch noch mehr erfahrung, nach einiger zeit wirst du dich daran gewöhnen.

Ir-khaim
16-09-2010, 11:33
Hey rocky, ich glaube wirklich das es eine kopfsache bei dir ist. Also wenn du sagst das du technisch keine probleme hast und kraft und konditionsmäßig auch alles ok ist dann kann es nur daran liegen das du im sparring verkrampfst.


Das ist Bullshit. Wenn er die Techniken mit kooperativem Partner zeigen kann, heißt das nicht, dass er sie im sparring anwenden kann.

Raging Bull
16-09-2010, 18:26
Möglicherweise versteht der geneigte Leser an diesem Beispiel, warum einige User immer wieder den Wert des Sparrings betonen und es recht kritisch sehen, dass in diversen KKen gar nicht gesparrt wirde.

Learning by doing...try and error....sind doch eigentlich alles alte Hüte...

rockyfighter
16-09-2010, 20:20
Nochmals danke für die Antworten.




Welche Art von Sparring macht ihr im Krav Maga?

Es geht in die Richtung von Kick- und Thaiboxen.



Ganz ehrlich?

Wenn Du in einem Verein bist der in diesem Jahr jetzt in 9 Monaten nur 2 x Sparring gemacht hast, dann solltest Du besser den Verein wechseln.

Bei so wenig Übung kannst Du es natürlich nicht lernen.

Und ohne Sparring hat das ganze dann nichts mehr mit Krav Maga zu tun...

Hier muss ich mal unseren Verein etwas in Schutz nehmen. Unser KM-Verein (angegliedert an Krav Maga Worldwide) bietet ausschliesslich "Self-Defense" (und neuerdings auch KM-Cardio) an. Sparring findet üblicherweise in der "Fight-Class" statt. Und diese Abteilung wird bei uns (noch) nicht angeboten.

Unser Sparringseinheiten fanden im Rahmen eines "Schnupper-Seminars" für die Fight-Class statt.

Was denkt ihr: Kann man sich auch ohne viel Sparrings-Erfahrung auf der Strasse verteidigen?

BuZuS
16-09-2010, 20:32
Was denkt ihr: Kann man sich auch ohne viel Sparrings-Erfahrung auf der Strasse verteidigen?
Ehrlich gesagt: nein.
Kommt sicher auf die Situation an, und durch gehobenes Selbstvertrauen durch's Training komm ich erst gar nicht in die Situation, und durch Szenario-Training kann ich Stress-Situationen von vornerein vermeiden, und ich kann weglaufen und blablabla. Aaaaaaber wenn es zum Kampf kommt, dann sieht's ohne Sparring ganz, ganz duster aus, wenn man kein absolutes Naturtalent ist. Auch hier kann ich aus eigener Erfahrung von meinen ersten Sparrings sagen: katastrophal. Einfrieren bei Treffer, wegdrehen, "einrollen" in die Doppeldeckung, Augen schliessen... wenn mir das auf der Strasse passiert wäre, gute Nacht. Sind halt typische Anfängerfehler, die man schnell und einfach wegtrainieren kann. Der 0815 Kneipenschläger und Diskostresser ist dir da überlegen, denn der "trainiert" das des öfteren. Wenn du es nicht trainierst, und diese Fehler dann gehen solche Probanden machst: 0 Chance.

Schnueffler
16-09-2010, 20:42
Ich sag nur eins:
ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN!

Raging Bull
16-09-2010, 22:23
Was denkt ihr: Kann man sich auch ohne viel Sparrings-Erfahrung auf der Strasse verteidigen?

Kann man, wenn man 3x auf nem Mofa gesessen hat ne Hayabusa fahren?

Nix für ungut, aber eines wie das andere geht imo übel aus.

geetar
17-09-2010, 16:24
wenn es zum Kampf kommt, dann sieht's ohne Sparring ganz, ganz duster aus, wenn man kein absolutes Naturtalent ist.

Also da muss ich wiedersprechen! Man kann eine Schlägerei nicht mit einem Sparring vergleichen! Beim Sparring bekommt man keinen Tunnelblick, schüttet nicht so viel Adrenalin aus und denkt viel zu viel nach.
Wenn man in eine Schlägerei gerät, schaltet der Kopf ab und man kämpft instinktiv.
Ich hatte damals 3 1/2 Jahre Shotokan trainiert und nie ein vollkontakt Sparring bestritten, als ich in meine erste Schlägerei geraten bin und ich hatte keine Probleme damit, zuzuschlagen und Schwingern auszuweichen.
Um sich prügeln zu können, muss man eigentlich gar keine KK trainieren, wieso sollte dann jemand auf's Maul bekommen, WENN er eine trainiert?
Wenn man natürlich ein absoluter Vollpfosten ist, der von seiner kleinen Schwester verprügelt wird, kann ich mir vorstellen, dass ohne Sparring nichts geht...

BuZuS
17-09-2010, 16:59
Man kann eine Schlägerei nicht mit einem Sparring vergleichen!
Uhm... doch? Dir steht einer gegenüber, der dich angreift...? Fällt dir da keine Ähnlichkeit auf?

Beim Sparring bekommt man keinen Tunnelblick, schüttet nicht so viel Adrenalin aus und denkt viel zu viel nach.
Und? Beim Moped hat man weniger PS und weniger Gewicht, also taugt Moped nicht als Vorbereitung auf's Motorrad? :rolleyes:

Wenn man in eine Schlägerei gerät, schaltet der Kopf ab und man kämpft instinktiv.
Richtig, und wer hat bessere Instinkte? Der, der sie durch Sparring verbessert hat... oder der, der sie nicht durch Sparring verbessert hat? :rolleyes:

Ich hatte damals 3 1/2 Jahre Shotokan trainiert und nie ein vollkontakt Sparring bestritten, als ich in meine erste Schlägerei geraten bin und ich hatte keine Probleme damit, zuzuschlagen und Schwingern auszuweichen.
Glückwunsch! Und dein (angeblicher) Erfolg führt dich zu dem Rückschluss, dass Sparring unnütz ist...?

Um sich prügeln zu können, muss man eigentlich gar keine KK trainieren, wieso sollte dann jemand auf's Maul bekommen, WENN er eine trainiert?
Wenn man natürlich ein absoluter Vollpfosten ist, der von seiner kleinen Schwester verprügelt wird, kann ich mir vorstellen, dass ohne Sparring nichts geht...
Irgendwie ist dein Beitrag völlig sinnlos. Was ist eigentlich dein Punkt? Zum Prügeln braucht man keine Kampfkunst... und Sparring schon gar nicht...? Kommt mir irgendwie so vor, als hättest du deine erfolgreiche Schulhofrangelei einfach mal der Öffentlichkeit preisgeben wollen...

Schnueffler
17-09-2010, 17:08
@ BuZuS:
Volle Zustimmung!

F3NR1R
17-09-2010, 17:37
@BuZuS
bitte nerv hier nicht mit wasserdichten Argumenten rum,ok:D

besser kann man sich doch garnicht vorbereiten als mit Sparring

Gose
17-09-2010, 17:47
@BuZuS
bitte nerv hier nicht mit wasserdichten Argumenten rum,ok:D

besser kann man sich doch garnicht vorbereiten als mit Sparring

Natürlich nicht. Sparring ist schon ne gute Sache.

Aber zu sagen man könnte sich ohne nicht verteidigen ist Quatsch.

BuZuS
17-09-2010, 19:19
Aber zu sagen man könnte sich ohne nicht verteidigen ist Quatsch.
Wer sagt das denn? Richtig, niemand.
Aber Fakt ist, dass man sich ohne Sparring nicht souverän und zuverlässig verteidigen kann. Weil man eben nichtmal ansatzweise weiß, wo man steht. Weil man noch nie einen "Kampf" bestritten hat (und Sparring ist eben ein Übungskampf). Es gibt sicherlich Leute, die sich ohne jede Kampfkunst- und Sparringserfahrung jede Woche erfolgreich prügeln, dritte Halbzeit und so. Aber es geht ja hier um Selbstverteidigung... und üblicherweise wird man auf der "Straße" von Leuten angegriffen, die das nicht zum ersten Mal machen (Kneipenschläger, Diskostresser, etc.). Und dann sieht es eben auf dem Papier so aus: "Schlägereierfahrener Klopper vs. kompletter Neuling"... wem würdest du mehr Chancen einräumen? :rolleyes:

Großglockner
17-09-2010, 20:38
Also da muss ich wiedersprechen!

Bitte nich schon wieder! :) (Meinst du "wieder sprechen" oder "widersprechen"?)



Wenn man in eine Schlägerei gerät, schaltet der Kopf ab und man kämpft instinktiv.

Und warum soll es nicht sinnvoll sein, mittels Sparring die Reflexe so zu trainieren, dass man Techniken auch im "Tunnelblick-Modus" richtig anwendet?

Zongeda
17-09-2010, 20:40
Was denkt ihr: Kann man sich auch ohne viel Sparrings-Erfahrung auf der Strasse verteidigen?


Ja, man kann sich unter Umständen sogar sehr gut verteidigen. Immerhin hast du einen Kampfsport/-kunst-Hintergrund. Aber damit sollte man eben nicht zuviel erwarten. Kampfkunst ohne Sparring ist ein wenig wie Schwimmen ohne nass zu werden. Also man sollte schon mal testen wie sich die Trockenschwimmübungen im Wasser anfühlen.
Ein Sparring ist auch nicht auf eine Klopperei 1:1 umsetzbar. Von daher kann es dir unter Umständen auch mit viel Sparringserfahrung passieren, auf "der Straße" umgemäht zu werden. Absolutheiten gibt es schlicht nicht.

Fazit: Unbedingte Notwendigkeit für Sparring besteht nicht. Wer sich aber einen großen Gefallen tun will, sollte Sparring betreiben. Es erhöht die Wahrscheinlichkeit sich im Ernstfall auch wirklich mit dem zu verteidigen was man so gelernt hat um geschätzte mehrere tausend Prozent. Der Wert des Sparrings ist in meinen Augen fast nicht hoch genug einzuschätzen. Es ist nicht die Lösung für alles aber die sinnvollste Annäherung an realistische Übungsabläufe.

geetar
17-09-2010, 21:03
Irgendwie ist dein Beitrag völlig sinnlos. Was ist eigentlich dein Punkt? Zum Prügeln braucht man keine Kampfkunst... und Sparring schon gar nicht...? Kommt mir irgendwie so vor, als hättest du deine erfolgreiche Schulhofrangelei einfach mal der Öffentlichkeit preisgeben wollen...

Hab ich gesagt, dass Sparring unnütz ist?
Du hast behauptet, dass man ohne Sparring keine Chance bei einer Schlägerei hat, wenn man keine geborene Kampfmaschiene ist und das ist Bullshit...

Raging Bull
17-09-2010, 21:58
@Buzus
Danke für den Top-Beitrag :yeaha:

@geetar
Nö. Es gibt sicherlich Leute, die können das einfach so.

Die Frage ist doch ganz einfach: Der TE ist laut eigener Aussage trotz einigen Jahren KK-Erfahrung im Sparring grottenschlecht.

Was führt dich zu der Annahme, der TE wäre "auf der Straße" besser? Warum sollten da Instinkte greifen, die im Sparring offenbar nicht greifen?

Noch ein Fallbeispiel:
Du erklärst jemandem das Schwimmen und lässt ihn Trockenübungen machen. Anschließend probiert ihr es im Schwimmbad, was nicht sonderlich gut klappt.
Wie bitteschön kommt man jetzt auf die Idee, dass das im offenen Meer besser klappt?

BuZuS
17-09-2010, 22:34
Du hast behauptet, dass man ohne Sparring keine Chance bei einer Schlägerei hat, wenn man keine geborene Kampfmaschiene ist und das ist Bullshit...
Nein, kein Bullshit, nur Logik und Wahrscheinlichkeit... aber das sind offensichtlich beides nicht deine großen Stärken.
Nochmal: wer ohne Sparringserfahrung in seine erste Schlägerei gerät, hat keinerlei Kampferfahrung. Derjenige, der die Schlägerei anzettelt, wird Erfahrung haben. Also kämpft ein Erfahrener gegen einen komplett Unerfahrenen... wer hat bessere Chancen...?
Noch dazu hat der Themenersteller die Erfahrung gemacht, dass er im Sparring schlecht aussieht. Diese Erfahrung habe ich auch gemacht, wie schon beschrieben: verkrampft, wegdrehen, Augen zu, etc... wäre der Themenersteller oder ich auf der "Straße" besser? Sicher nicht... wie ja sogar du bemerkst, würde es eher noch schlechter aussehen. Dass es bei tollen Naturtalenten wie dir (wolltest du doch hören, du Killer du) auch ganz ohne Training klappt, mag ja vorkommen. Aber bei 0815-Sportlern wie mir und 90% aller anderen Normalsterblichen, sieht es eben anders aus.

geetar
17-09-2010, 22:40
@Buzus
Danke für den Top-Beitrag :yeaha:

@geetar
Nö. Es gibt sicherlich Leute, die können das einfach so.

Die Frage ist doch ganz einfach: Der TE ist laut eigener Aussage trotz einigen Jahren KK-Erfahrung im Sparring grottenschlecht.

Was führt dich zu der Annahme, der TE wäre "auf der Straße" besser? Warum sollten da Instinkte greifen, die im Sparring offenbar nicht greifen?

Noch ein Fallbeispiel:
Du erklärst jemandem das Schwimmen und lässt ihn Trockenübungen machen. Anschließend probiert ihr es im Schwimmbad, was nicht sonderlich gut klappt.
Wie bitteschön kommt man jetzt auf die Idee, dass das im offenen Meer besser klappt?

Wenn du einem sogenannten ''Kneipenschläger'' oder ''Discostresser'' Boxhandschuhe anziehst und ihn sparren lässt, wird er gnadenlos untergehen.
Wie kann es dann sein, dass er sich trotzdem auf der Straße kloppen kann?
Und woher kommt eigentlich die Annahme, dass man sich als KK'ler noch nie im Leben geprügelt hat und dann im Ernstfall immer auf einen ''Kneipenschläger-Veteranen'' trifft der sich seit 1980 jedes Wochenende prügelt?
Ich denke, wenn man mal in eine Schlägerei verwickelt war und weiß, wie das abläuft und wie es sich anfühlt, braucht man nicht zwangsläufig regelmäßig zu sparren, um ''gewappnet'' zu sein, auch wenn es vielleicht die beste Übung ist.
Manche stellen es aber so dar, als würde jeder nicht VK'ler sowieso auf's Maul bekommen, wenn es ernst wird.

Raging Bull
17-09-2010, 22:59
Wenn du einem sogenannten ''Kneipenschläger'' oder ''Discostresser'' Boxhandschuhe anziehst und ihn sparren lässt, wird er gnadenlos untergehen.
Sollte er. Ansonsten mache ich seit etlichen Jahren so ziemlich alles falsch.



Wie kann es dann sein, dass er sich trotzdem auf der Straße kloppen kann?
Was weiß ich? Vielleicht daran, dass er sich hauptsächlich Opfer sucht und keine Gegner?

Aber es geht ja auch gar nicht darum, einem Schläger Boxen beizubringen, sondern darum, wie man einen Nichtschläger so verbessert, dass er gegen den bestehen kann.




Und woher kommt eigentlich die Annahme, dass man sich als KK'ler noch nie im Leben geprügelt hat und dann im Ernstfall immer auf einen ''Kneipenschläger-Veteranen'' trifft der sich seit 1980 jedes Wochenende prügelt?

Weil man nicht immer von nem Glücksfall sondern am besten vom GAU (Grösster anzunehmender Unfall) ausgehen sollte.
Ich halte mit meinem Geld auch Haus in der Annahme, dass ich irgendwann mal keines mehr verdiene und kaufe nicht in der Hoffnung auf einen Lottogewinn.



Ich denke, wenn man mal in eine Schlägerei verwickelt war und weiß, wie das abläuft und wie es sich anfühlt, braucht man nicht zwangsläufig regelmäßig zu sparren, um ''gewappnet'' zu sein, auch wenn es vielleicht die beste Übung ist.
Manche stellen es aber so dar, als würde jeder nicht VK'ler sowieso auf's Maul bekommen, wenn es ernst wird.

Nochmal: Ja, es gibt Leute, die können sich auch ohne Sparring oder KK verteidigen. Die meisten machen aber KK, weil sie es nicht können/konnten.

Um diesen beizubringen, wie man sich verteidigt, ist Sparring imo ein notwendiges Mittel. Natürlich kann man dann immer noch verlieren, weil man von hinten die Bierflasche übergezogen kriegt. Irgendwo hat alles seine Grenzen.

Aber es gibt überhaupt keinen Hinweis dafür, dass sich die Situation ohne Sparring gebessert hätte. Es gibt aber umgekehrt sehr viele Hinweise, dass sich regelmäßig sparrende Leute besser verteidigen können als andere.

Deswegen ist keiner unbesiegbar. Sogar die besten Boxer haben in ihrem Metier verloren. There is no such thing as invinciblilty...

Aber auch bei der Selbstwahrnehmung hat Sparring seine Vorteile - im Vergleich zu seinen nichtsparrenden Kollegen weiß der sparrende KK/KSler in aller Regel sein Verteidigungsfähigkeit realistischer einzuschätzen.

geetar
17-09-2010, 23:25
Weil man nicht immer von nem Glücksfall sondern am besten vom GAU (Grösster anzunehmender Unfall) ausgehen sollte.

Nun, wenn du jetzt vom absoluten Extremfall ausgegangen bist, gebe ich dir natürlich Recht.
Ich persönlich dachte bei KK'lern jetzt nicht unbedingt an Leute, denen man ersteinmal beibrigen muss, vor Schock nicht zusammen zu klappen, wenn sie nach ner Kippe gefragt werden... eher an normale Leute, die Lust haben, kämpfen zu lernen und die sich eben auch prügeln könnten, wenn sie 'nur' im Fußballverein wären.
Wenn man in punkto Gewalt null Erfahrung hat und eher ein 'Opfertyp' ist, ist sparring natürlich die einzige Möglichkeit, sich halbwegs 'straßentauglich' zu machen.

BuZuS
18-09-2010, 07:46
Wenn du einem sogenannten ''Kneipenschläger'' oder ''Discostresser'' Boxhandschuhe anziehst und ihn sparren lässt, wird er gnadenlos untergehen.
Bullshit, und zwar viel größerer Bullshit als "ohne Sparring geht gar nichts". Man kann einen Boxkampf / Boxsparring durch Aggressivität und Power gewinnen/dominieren. Und das sind Dinge, die Straßenklopper üblicherweise haben. Ein Bob Sapp hätte auch niemals einen Ernesto Hoost besiegen dürfen, hat er aber 2 Mal.

Gose
18-09-2010, 08:10
Wer sagt das denn? Richtig, niemand.


Doch, du höchst selbst hast das behauptet, vergleiche hierzu Post #29, genauso wie Raging Bull in Post #31...:rolleyes:

BuZuS
18-09-2010, 08:18
Doch, du höchst selbst hast das behauptet, vergleiche hierzu Post #29, genauso wie Raging Bull in Post #31...:rolleyes:


Ehrlich gesagt: nein.
Bis hierhin hast du gelesen, naja immerhin.

Kommt sicher auf die Situation an, und durch gehobenes Selbstvertrauen durch's Training komm ich erst gar nicht in die Situation, und durch Szenario-Training kann ich Stress-Situationen von vornerein vermeiden, und ich kann weglaufen und blablabla. Aaaaaaber wenn es zum Kampf kommt, dann sieht's ohne Sparring ganz, ganz duster aus, wenn man kein absolutes Naturtalent ist..
Hier wird das ganze dann relativiert, aber hey, soviele Worte und so, wir verstehen schon dass du dir den Stress nich antun willst...

Raging Bull
18-09-2010, 08:26
Bullshit, und zwar viel größerer Bullshit als "ohne Sparring geht gar nichts". Man kann einen Boxkampf / Boxsparring durch Aggressivität und Power gewinnen/dominieren. Und das sind Dinge, die Straßenklopper üblicherweise haben. Ein Bob Sapp hätte auch niemals einen Ernesto Hoost besiegen dürfen, hat er aber 2 Mal.

YouTube - Ernesto Hoost vs Bob Sapp(1st) (http://www.youtube.com/watch?v=9MtjfKlRHYE)

Naja...nach Minute 1 ist Sapp nicht mehr wirklich aggressiv (fraglich warum sich Hoost auf die Prügelei mit dem Monster einlässt) und Hoost beherrscht ihn eigentlich nach Belieben.

Warum sich Hoost dann in der 2. Minute in das Ringseil drücken lässt bleibt fraglich. Den Kampf hätte er nicht verlieren müssen

YouTube - Ernesto Hoost vs Bob Sapp(2nd) (http://www.youtube.com/watch?v=60JcBLgfKXw&feature=related)

Hier gehts Hoost cleverer an und lässt sich Sapp erstmal austoben. Danach ist er auch wieder in Führung. Das Ende läutet quasi ein Lucky Punch ein. Hoost hat denoch gute Szene, lässt sich aber wieder in die Ecke drücken.


Man darf auch nicht Sapps enorme körperliche Konstitution vergessen. Da ist es -wie Hoost erfahren musste- tödlich mitzufighten. Dazu hat der Bursche zuviel Gewalt.

Also ja, man kann einen Boxkampf durch Aggressivität und Power gewinnen, aber ein -körperlich einigermaßen gleichwertiger- Boxer sollte gegen einen Straßenschläger damit zurecht kommen. Sapp hat ja auch oft genug verloren.

Das der Schläger unbedingt untergehen muss ist sicherlich zu pauschal, aber wird dennoch in der Masse der Fälle zutreffen. (Körperlich vergleichbare Konstitution vorausgesetzt)

Bei nem Mann wie Sapp würde ich auf der Straße einfach nur laufen. Dass der nicht allzu lange hinterherläuft ist klar. Sich auf ne Prügelei mit ihm einlassen ist -egal welche KK/KS man betreibt- nicht empfehlenswert. Dazu ist das zuviel Masse. (Würd ich bei Valuev im Übrigen genauso machen.)

Gose
18-09-2010, 08:28
Bis hierhin hast du gelesen, naja immerhin.

Hier wird das ganze dann relativiert, aber hey, soviele Worte und so, wir verstehen schon dass du dir den Stress nich antun willst...

Cool, dann bin ich ja ein Naturtalent! :cool:

Genauso wie viele Leute die ich kenne... Muss wohl ziemlich viele Naturtalente geben!^^

Raging Bull
18-09-2010, 08:31
Doch, du höchst selbst hast das behauptet, vergleiche hierzu Post #29, genauso wie Raging Bull in Post #31...:rolleyes:

Der Thread-Titel ist Dir wohl völlig gleich, was?

ES GEHT UM JEMANDEN DER IM SPARRING GROTTENSCHLECHT IST! GLaubst Du wirklich, dass der dann auf der Straße auf einemal zum Verteidigungsmonster mutiert???? :rolleyes:

BuZuS
18-09-2010, 08:40
Cool, dann bin ich ja ein Naturtalent! :cool:

Genauso wie viele Leute die ich kenne... Muss wohl ziemlich viele Naturtalente geben!^^
Mh-hm... und ich kenn ganz viele Leute, die in ihrem ersten Sparring ganz ganz schlecht ausgesehen haben (so ~90%), und die hätten auf der Strasse nicht besser ausgesehen... aber im Internet sind wir halt alle Killer, ne? :cool:

Raging Bull
18-09-2010, 08:48
Bei manchem hier frag ich mich echt, warum er denn ne KK/KS macht, wenn er ohnehin schon so n krasser Straßenhauer ist und das sowieso alles unnütz ist, was man in ner KK/KS macht....

Ist irgendwie schwer bedenklich, dass man in nem KAMPFKUNSTBOARD Sparring verteidigen muss...

rockyfighter
18-09-2010, 10:15
Ist ja ne richtige Diskussion hier entbrannt. :)

Ja, ich denke auch, dass Sparring einem enorm helfen kann, seine Chancen auf der Strasse zu verbesseren, halte es aber andererseits für Unsinn zu behaupten, dass ohne Sparring gar nix geht.

Eine Auseinandersetzung besteht ja nicht immer nur aus einem Faustkampf, sondern du kannst ja auch gewürgt, umklammert, mit einem Messer bedroht werden. Und hier denke ich, dass Stressdrills dir helfen, dich mit Befreiungstechniken aus der Situation zu retten. In Stressdrills schneide ich eigentlich immer gut ab.


ES GEHT UM JEMANDEN DER IM SPARRING GROTTENSCHLECHT IST! GLaubst Du wirklich, dass der dann auf der Straße auf einemal zum Verteidigungsmonster mutiert????


Keine Ahnung, wie es auf der Strasse sein wird. Ich weiss nur, dass ich im Training gegen FREUNDE sparre, auf der Strasse aber gegen FEINDE antrete. Ob ich dann noch genauso viel Skrupel habe, wage ich zu bezweifeln.

Ich werd dann mal in Zukunft versuchen, mehr mit den Sparringspartnern reden, um die Härte abzusprechen und an meiner Einstellung arbeiten.

Teashi
18-09-2010, 12:13
Das liegt eben daran, dass man auf der Straße nichts denkt, den Kopf frei hat und somit praktisch ''Autopilot-mäßig'' kämpft.
Beim Sparring denkt man zu viel nach, will um jeden Preis seine Techniken durch- bzw. umsetzen, sich nicht treffen lassen und kämpft somit eben verkrampft.
wer denkt beim sparring nach?
der unterschied zwischen sparring und einem echten strassenkampf ist, dass du weisst das auf der strasse dich keine regeln schützen und es besser für deine gesundheit ist das du gewinnst. man hat ein mulmiges gefühl, angst und jede menge adrenalin.

El_Hefe
18-09-2010, 22:16
Keine Ahnung, wie es auf der Strasse sein wird. Ich weiss nur, dass ich im Training gegen FREUNDE sparre, auf der Strasse aber gegen FEINDE antrete. Ob ich dann noch genauso viel Skrupel habe, wage ich zu bezweifeln.


Dieses Argument hört man öfter. Dabei solltest du allerdings nicht vergessen, dass dein GEGNER beim Sparring ebenso mit halber Kraft laufen, nicht nur du. Meiner Ansicht nach ist das häufig ein wenig Selbstbetrug. Natürlich heisst es nicht zwangsläufig, dass du im Ernstfall nur an die Backen kriegst, wenn ich aber im Sparring dauernd unterliegen würde, dann wüsste ich woran ich zu arbeiten habe, denn ein GUTES Zeichen ist das sicher nicht.

Das hast du ja aber offenbar schon selbst erkannt, also hau rein.

Raging Bull
18-09-2010, 22:59
Geh doch einfach mal in einen anderen Verein und sparre mit Leuten, die Du nicht kennst. Das sind dann keine Freunde. Und dann guck mal, ob die Hemmungen weg sind.

Ich bezweifle es.

paka
19-09-2010, 11:23
Keine Ahnung, wie es auf der Strasse sein wird. Ich weiss nur, dass ich im Training gegen FREUNDE sparre, auf der Strasse aber gegen FEINDE antrete. Ob ich dann noch genauso viel Skrupel habe, wage ich zu bezweifeln.


was für Skrupel?
Ich hatte sowas nur entweder wenn der andere keinen Mundschutz anhat oder deutlich körperlich unterlegen ist
ich habe auch noch nie jemanden erlebt der "Skrupel" im Sparring hatte, unter gleichguten, bist du sicher dass du nicht eher Skrupel davor hast dass wenn du zuhaust das Echo doppelt zurückkommt? Ansonsten beschreib mal was du überhaupt meinst ?! Wie kannst du Angst haben dem anderen weh zu tun wenn das noch nie passiert ist

Matti
01-10-2010, 16:44
Früher, als ich nur Karate gemacht habe, hatte ich ähnliche Probleme wie rockyfighter. In den meisten Kampfkünsten einschließlich Karate wird kein effektives Reaktionstraining gemacht, weshalb sportlich Untalentierte das Gelernte einfach nicht anwenden können. Grundschul-Kumite hat mit Reaktionstraining nichts zu tun, und freies Kumite hat wenig Trainingseffekt, weil es überwiegend aus Rumgehoppel und nicht aus Angriffen besteht.

Im WT und JKD gibt es bessere Trainingsmethoden. Hier mal ein kurzer Überblick über Reaktionstraining im WT: Anfänger machen aus dem Paksao-Fauststoß-Drill heraus verschiedene Angriffe und Konter. Zum einen lernt man dadurch, mit permanenten Angriffen umzugehen. Zum anderen automatisiert man Konter, weil im Drill nach jeder Abwehr ein Fauststoß kommt. Damit man nicht nur den Bewegungsablauf auswendig lernt, werden andere nicht abgesprochene Angriffe alle paar Sekunden eingebaut. Fortgeschrittene machen zusätzlich Chi-Sao, um sich im Kampf nicht nur auf die langsamen Augen, sondern mehr auf den schnellen Tastsinn zu verlassen.

Raging Bull
02-10-2010, 22:24
Ich weiß ja nicht, wie das sonst so ist, aber bei uns dient Sparring unter anderem dazu, das Gelernte auszuprobieren.

Man kann da auch durchaus ganz locker sparren, um sich halt eher zu trauen und nicht dazustehen und nur vor dem nächsten Konter Angst zu haben.

Sparre mit guten Leuten, die lassen eher was zu und der Wettkampfgedanke tritt eher in den Hintergrund.

Reaktionstraining in allen Variationen kann ich nur als Ergänzung empfehlen. Kämpfen lernt man nur durch kämpfen, genauso wie man ins Wasser muss, um Schwimmen zu lernen.

Hüben wie drüben gehen vernünftige Leute aber erst ins tiefe Wasser, wenn die Basics recht sicher sitzen. Ein guter Trainer oder Partner sollte immer dabei sein.

Zongeda
03-10-2010, 16:06
Fortgeschrittene machen zusätzlich Chi-Sao, um sich im Kampf nicht nur auf die langsamen Augen, sondern mehr auf den schnellen Tastsinn zu verlassen.

Also rein physiologisch ist doch das Auge viel näher am Hirn dran als ein Arm. Das Auge ist im Prinzip teil des Gehirns und soll daher langsamer sein, als der Tastsinn, der zum Teil nen Meter Wegstrecke zurücklegen muss, schneller sein?

Und wenn ich mir die ganzen Tischtenisspieler anschaue, müssen die auch "nur" mit den "langsamen" Augen reagieren. Ich glaube bisher hat sich noch niemand über deren Reaktionstempo beschwert. Von ihrem Tempo kann man sich ne Scheibe abschneiden.

Von daher halte ich die Aussage für falsch. Der Tastsinn ist nicht schneller als der Sehsinn.

Raging Bull
03-10-2010, 20:17
Tastsinn hilft wohl mehr dem Tastaturkrieger :D

Matti
03-10-2010, 22:18
@Zongeda
Die Reaktionszeit des Auges ist ~0,2 sec. Das ist viel zu langsam, um einen ansatzlosen Schlag in der Nah-Distanz abwehren zu können, denn der schlägt schon nach ~0,1 sec ein. Ein geschulter Tastsinn ist schneller, denn ein erlernter Reflex wird vom Rückenmark verarbeitet und muß nicht das träge Gehirn bemühen. Ich hab dafür zwar jetzt keine Messwerte, kann aber aus eigener Erfahrung sagen, daß man auch schnelle Schläge blind abwehren kann, wenn man Kontakt zum schlagenden Arm des Gegners hat.


Reaktionstraining in allen Variationen kann ich nur als Ergänzung empfehlen. Kämpfen lernt man nur durch kämpfen, genauso wie man ins Wasser muss, um Schwimmen zu lernen.

Ich geb dir Recht, daß Sparring wichtig ist. Ohne Sparring lernt man kein Kämpfen. Aber Reaktionstraining ist fast genauso wichtig, vor allem, wenn man wenig sportliches Talent hat, so wie ich ;)

Zongeda
04-10-2010, 10:06
Ich wüsste jetzt nicht wo du diese Zahlen hernimmst. Die Boxer lernen und beweisen doch tagtäglich, dass ein Schlag sehr wohl mit dem Auge erkannt werden kann.
Wenn ich mir die MMA Veranstaltungen anschaue, dann bekomme ich auch mit, dass die Herren sich erstaunlich selten wirklich treffen.
Zudem ist das reine Fühlen auch nicht hilfreich, wenn der andere in Trittdistanz ist. Und in der Fauststoßdistanz zu verharren und zu warten, was kommt, ist ebenso abwegig. Die Kontrahenten bewegen sich und im Zweifelsfall schlagen sie einander.

re:torte
04-10-2010, 10:11
mit geschulten Augen nimmt man schon die Vorbereitung für einen Schlag wahr. Das fühlen kommt erst wenn er trifft.

Matti
04-10-2010, 20:55
Ich wüsste jetzt nicht wo du diese Zahlen hernimmst.
Die visuelle Reaktionszeit habe ich per Computer-Programm gemessen, siehe hier: http://www.kampfkunst-board.info/forum/f18/reaktion-35818/ Nur die Download-URL ist veraltet, du mußt home.arcor.de/matthias.rossmy (http://home.arcor.de/matthias.rossmy) nehmen.
Die Schlag-Zeit ergibt sich z.B. aus der Kettenfauststoß-Frequenz. Geübte WTler schaffen ~10 pro sec, also braucht 1 Schlag 0,1 sec bis zum Einschlag. Das bezieht sich natürlich auf die Nah-Distanz. Wenn man den Körper bewegen muß, um Distanz zu überbrücken, ist man deutlich langsamer.


Zudem ist das reine Fühlen auch nicht hilfreich, wenn der andere in Trittdistanz ist. Und in der Fauststoßdistanz zu verharren und zu warten, was kommt, ist ebenso abwegig. Die Kontrahenten bewegen sich und im Zweifelsfall schlagen sie einander.
Ich hab ja auch nie behauptet, daß Chi-Sao das einzig wahre ist. Aber in einigen Situationen ist ein gut trainierter Tastsinn hilfreich.


mit geschulten Augen nimmt man schon die Vorbereitung für einen Schlag wahr.
Bei großer Distanz ja, aber nicht im Infight.

Raging Bull
04-10-2010, 21:00
@Zongeda
Die Reaktionszeit des Auges ist ~0,2 sec. Das ist viel zu langsam, um einen ansatzlosen Schlag in der Nah-Distanz abwehren zu können, denn der schlägt schon nach ~0,1 sec ein. Ein geschulter Tastsinn ist schneller, denn ein erlernter Reflex wird vom Rückenmark verarbeitet und muß nicht das träge Gehirn bemühen. Ich hab dafür zwar jetzt keine Messwerte, kann aber aus eigener Erfahrung sagen, daß man auch schnelle Schläge blind abwehren kann, wenn man Kontakt zum schlagenden Arm des Gegners hat.

Bezüglich den Reflexen spiegelt das nicht den neueren Stand der Forschung wieder. Um es genau wiederzugeben müsste ich nachschlagen. Heute nicht mehr, sollte Bedarf bestehen, hole ich das nach.




Ich geb dir Recht, daß Sparring wichtig ist. Ohne Sparring lernt man kein Kämpfen. Aber Reaktionstraining ist fast genauso wichtig, vor allem, wenn man wenig sportliches Talent hat, so wie ich ;)

Selbstverständlich ist Reaktionstraining wichtig. Deswegen schrieb ich, dass ich es als Ergänzung empfehle. Das "nur" bezog sich darauf, dass man damit das Sparring nicht ersetzen kann.