Vollständige Version anzeigen : Grenzalter schon überschritten? / Wichtigkeit von Wettkämpfen
Nokdiaen
21-09-2010, 11:40
Ich hab gelesen das man mit karate als kind anfangen soll oder als 16 Jährieger etc.. Is mal mit mitte 20 schon zu alt um da noch was zu erreichen?
kerberos7
21-09-2010, 11:42
nein man ist nie zu alt
netwolff
21-09-2010, 11:44
Lass mich das aufnehmen. Um was zu erreichen?
Mach hin und geh trainieren, gut für Körper, gut für Ausgleich, gut für Chikas, gut für Bekannte finden - also kannst du eine Menge erreichen.
DerUnkurze
21-09-2010, 11:44
ja viel zu alt, solltest lieber schonmal an das altersheim denken...
ob du zu alt bist kommt immer nur darauf an was du erreichen willst, vollkontaktweltmeister wirds wohl nimmer spielen, aber wenn das nicht gerade dein ziel ist spricht doch nichts dagegen, oder?
Nokdiaen
21-09-2010, 11:56
Gut :)
Wieso was is mit Wettkämpfen kann man die noch machen oder zu alt?
Ab welchem Gürtelgrad fangen die Wettkämpfe beim shotokan eigentlich an wenn man die mitmachen möchte?
Und muss man zb um nen Dan zb zu bekommen Wettkämpfe gemacht haben?
FireFlea
21-09-2010, 12:09
1. Mit 25 bist Du natürlich NICHT zu alt.
2. Wettkämpfe werden eigentlich in jeder Gürtelkategorie angeboten.
3. Du brauchst keine Wettkämpfe für den Dan
Du brauchst überhaupt nie Wettkämpfe machen und kannst trotzdem oder gerade dann erst Karate lernen. Wettkämpfe sind nur was fürs Ego, aber nicht für die Kampfkunst.
Holzkeule
21-09-2010, 12:33
Was habt ihr eigentlich immer gegen das Ego ? :D
Du brauchst überhaupt nie Wettkämpfe machen und kannst trotzdem oder gerade dann erst Karate lernen. Wettkämpfe sind nur was fürs Ego, aber nicht für die Kampfkunst.
Falsch.
Eine solche Aussage kann nur von jemandem kommen, der entweder nie gekämpft hat, oder den Sinn seines Tuns nicht verstanden hat.
netwolff
21-09-2010, 12:35
Du brauchst überhaupt nie Wettkämpfe machen und kannst trotzdem oder gerade dann erst Karate lernen. Wettkämpfe sind nur was fürs Ego, aber nicht für die Kampfkunst.
Wettkämpfe sind zwingend benötigt, wenn man mal seinen eigentlichen Stand kennen lernen will. Hat absolut nichts mit Ego zu tun sondern damit, dass irgendwann der Vergleich mit, am besten, "Fremden" da sein muss um weiter zu kommen, Lücken zu analysieren etc.
DerUnkurze
21-09-2010, 12:51
der allgemeinen empörung schließe ich mich einmal an, wettkämpfe sind wichtig
wie will man kämpfen lernen, wenn man nie kämpft? (vollkontakt muss es ja nicht unbedingt sein)
Wettkämpfe sind unwichtig. Punkt. Ich kenne Kickboxer die nie Wettkämpfe machen und trotzdem kämpfen können. Crosssparring reicht denen völlig als Test. Klar können Wettkämpfe bestimmte Attribute schulen und sind auch nicht völlig unnütz, aber diese Attribute kann ich auch anders erlernen. Und was mir der (extrem) regelbasierte Kampf für mein Karate bringt habe ich noch nicht gemerkt.
Man kann es machen, da ist überhaupt nichts falsch dran und es hat auch positive Seiten, aber es ist definitiv kein muss.
Wettkämpfe sind unwichtig. Punkt. Ich kenne Kickboxer die nie Wettkämpfe machen und trotzdem kämpfen können. Crosssparring reicht denen völlig als Test.
Tja.... manchen reicht ein Fiat 500 auch völlig aus.
Trotzdem ist die Behauptung falsch, er wäre deswegen genausoschnell wie ein Formel1 Bolide ;)
Ich kenne auch Leute die meinen, die können gut kämpfen..... gegen einen Wettkämpfer aber sind sie hilflos wie kinder.
Klar können Wettkämpfe bestimmte Attribute schulen und sind auch nicht völlig unnütz, aber diese Attribute kann ich auch anders erlernen.
Nein, diese Annahme ist völlig falsch.
Und was mir der (extrem) regelbasierte Kampf für mein Karate bringt habe ich noch nicht gemerkt.
Man kann es machen, da ist überhaupt nichts falsch dran und es hat auch positive Seiten, aber es ist definitiv kein muss.
Es ist kein Muss, richtig.
Es ist auch kein Muss überhaupt Karate zu trainieren.......
Aber es hilft ungemein zu kämpfen! Es lehrt einen Dinge, die man nie im Training lernen kann. Es entiwckelt einen technisch, körprlich, und geistig weiter in einem unglaublich scheinenden Masse!
Tja.... manchen reicht ein Fiat 500 auch völlig aus.
Trotzdem ist die Behauptung falsch, er wäre deswegen genausoschnell wie ein Formel1 Bolide ;)
Richtig.
Ich kenne auch Leute die meinen, die können gut kämpfen..... gegen einen Wettkämpfer aber sind sie hilflos wie kinder.
Hmm gut zugegeben, ich kenne nicht viele Vollkontaktler (persönlich), ich kenne an Wettkämpfern eher die LK Fraktion, daher kann ich dazu nur sagen, dass mit der LK Fraktion der Boden aufgewischt wird.
Nein, diese Annahme ist völlig falsch.
Erleuchte mich bitte :D
Aber es hilft ungemein zu kämpfen! Es lehrt einen Dinge, die man nie im Training lernen kann. Es entiwckelt einen technisch, körprlich, und geistig weiter in einem unglaublich scheinenden Masse!
Hier stimme ich dir zu 100% zu. Aber kämpfen und Wettkampf sind für mich persönlich 2 verschiedene Sachen. Klar ist man im Ring (oder im Käfig) näher an der Realität als beim LK, trotzdem ist es meiner Meinung nach nicht nötig. Es kommt auf das eigene Training an: Mir persönlich sind die meisten Wettkampfsysteme zu restriktiv. Da mache ich lieber ernsthaftes randori, was nicht sofort abgebrochen wird wegen unfairen Handlungen.
Zitat eines Freundes von mir aus den Staaten:
"If you have never even tried to win a fight with rules, what makes you so sure you will win a fight without them?"
Auf welchem Level das Ganze passiert, etwas intensiveres Sparring mit den Dojo-Kollegen, Besuch eines Sparringstreffens, Wettkämpfe, oder eine Kombination mehrerer Möglichkeiten, ist egal.
IMO muss man seine Fähigkeiten in jedem Falle zumindest ab und an überprüfen, wenn man sicher sein will, das man im viel beschworenen 'Ernstfall' keinen Blödsinn macht, bzw. überhaupt handlungsfähig ist.
Außerdem wurde mir zugetragen, das Wettkämpfe manchen Leuten sogar Spaß machen sollen :D
Die Sache mit dem Schwimmen und dem Wasser mal wieder...
Fähigkeiten überprüfen? Auf jeden Fall! Ist der Wettkampf dafür der richtige Ort? Jain. :) Es kommt darauf an was ich erreichen will. Da du den Ernstfall anschneidest: Ich denke dafür hilft als Realitycheck kein Wettkampf. Mal wenns regnet raus und VK Sparring gegen mehrere (bewaffnete) Gegner schon eher.
Und wenns einem Spaß macht sagte ich ja bereits: warum nicht?
Ich sehe nur die Notwendigkeit für Wettkämpfe nicht und bisher konnte mir da niemand beweisen, dass ich falsch liege. :o
Hmm gut zugegeben, ich kenne nicht viele Vollkontaktler (persönlich), ich kenne an Wettkämpfern eher die LK Fraktion, daher kann ich dazu nur sagen, dass mit der LK Fraktion der Boden aufgewischt wird.
Nun, ich hingegen kenne keine Leichtkontaktler... aber ich wäre auch da nicht so vorschnell mit dem Urteilen ;)
Erleuchte mich bitte :D
Ein tatsächlciher Zweikampf ist eine der extremsten und vor allem ehrlichsten Situationen, die man heutzutage noch erleben kann.... lässt sich jetzt schwer beschreiben.
Es ist absolut nicht vergleichbar mit Sparring, egal wie hart dieses auch sein mag.
Du lernst, was du WIRKLICH kannst, was du wirklich umsetzen kannst.
Du lernst eine MENGE über dich selber!
Hier stimme ich dir zu 100% zu. Aber kämpfen und Wettkampf sind für mich persönlich 2 verschiedene Sachen. Klar ist man im Ring (oder im Käfig) näher an der Realität als beim LK, trotzdem ist es meiner Meinung nach nicht nötig. Es kommt auf das eigene Training an: Mir persönlich sind die meisten Wettkampfsysteme zu restriktiv. Da mache ich lieber ernsthaftes randori, was nicht sofort abgebrochen wird wegen unfairen Handlungen.
Dann kämpft halt mma ;)
Ausserdem: Regeln beschützen immer nur den unterlegenen.... wer mit Regeln schon auf die Mütze kriegt, sollte es ohne solche und ohne schützenden SChiedsrichter gar nicht erst versuchen!
Zitat eines Freundes von mir aus den Staaten:
"If you have never even tried to win a fight with rules, what makes you so sure you will win a fight without them?".
:verbeug:
Mal wenns regnet raus und VK Sparring gegen mehrere (bewaffnete) Gegner schon eher.
Falls du das ernst meinst, dass dein Reality Check ist, und du diesen bestehst..... ist dein Reality-Check ein epic fail ;)
cross-over
21-09-2010, 14:57
Fähigkeiten überprüfen? Auf jeden Fall! Ist der Wettkampf dafür der richtige Ort? Jain. :) Es kommt darauf an was ich erreichen will. Da du den Ernstfall anschneidest: Ich denke dafür hilft als Realitycheck kein Wettkampf. Mal wenns regnet raus und VK Sparring gegen mehrere (bewaffnete) Gegner schon eher.
Zitat eines Freundes von mir aus den Staaten:
Zitat:
"If you have never even tried to win a fight with rules, what makes you so sure you will win a fight without them?"
Hier ein schönes Interview zum Thema Realkampf vs. Wettkampf von Bas Rutten:
Quelle: Interview mit Bas Rutten (http://www.kahnertverlag.de/html/interview_mit_bas_rutten.html)
Zum Schluß etwas über die Leute, die ich gerne kennenlerne: Jeder, der in einen Ring, einen Käfig oder auf die Matte geht. Jeder, der in Wettkämpfen antritt. Falls Du niemals selbst gegen andere in Wettkämpfen angetreten bist und Du immer darüber redest, wie Kämpfer dies oder das tun sollten, weißt Du nicht, wovon Du sprichst! Sie sagen häufig “Dieser Typ ist gut, er hat einen Schwarzgurt” oder “Er hatte eine Menge an Straßenkämpfen gemacht” oder “Er ist wirklich gut im Dojo”. Dies alles bedeutet einen Scheiß im Vergleich zum Kämpfen vor Zuschauern, Freunden, Familie, vielleicht im Fernsehen und mit einem echten Kämpfer als Gegner. Nicht mit irgendeinem Typ auf der Straße, der von nichts eine Ahnung hat. Was hörst Du? Dieser Typ ist unbesiegt in 500 Straßenkämpfen. Na und? Er kämpfte gegen untrainierte Leute. Ich kann in einer einzigen Nacht einen Rekord von 50 zu 0 aufstellen, falls ich möchte. Kämpfe gegen richtige Kämpfer und DANN bist Du der Mann. Egal, ob Du gewinnst oder verlierst, lege einfach nur einen guten Kampf hin.
Das kann man aber auch anders sehen. Ist aber eine interessante Sichtweise
Sehe ich genau so!
Wer WIRKLICH kämpfen kann, das sieht man einzig im Kampf Mann gegen Mann!
Und einen besoffenen Strassenschläger auseinanderzunehmen ist keine Sache, Security bezeichnen das als Tagwerk ;)
re:torte
21-09-2010, 15:05
Zum Schluß etwas über die Leute, die ich gerne kennenlerne: Jeder, der in einen Ring, einen Käfig oder auf die Matte geht. Jeder, der in Wettkämpfen antritt. Falls Du niemals selbst gegen andere in Wettkämpfen angetreten bist und Du immer darüber redest, wie Kämpfer dies oder das tun sollten, weißt Du nicht, wovon Du sprichst! Sie sagen häufig “Dieser Typ ist gut, er hat einen Schwarzgurt” oder “Er hatte eine Menge an Straßenkämpfen gemacht” oder “Er ist wirklich gut im Dojo”. Dies alles bedeutet einen Scheiß im Vergleich zum Kämpfen vor Zuschauern, Freunden, Familie, vielleicht im Fernsehen und mit einem echten Kämpfer als Gegner. Nicht mit irgendeinem Typ auf der Straße, der von nichts eine Ahnung hat. Was hörst Du? Dieser Typ ist unbesiegt in 500 Straßenkämpfen. Na und? Er kämpfte gegen untrainierte Leute. Ich kann in einer einzigen Nacht einen Rekord von 50 zu 0 aufstellen, falls ich möchte. Kämpfe gegen richtige Kämpfer und DANN bist Du der Mann. Egal, ob Du gewinnst oder verlierst, lege einfach nur einen guten Kampf hin.
+1
:halbyeaha
dass könnte man in bestimmten Foren pinnen ...
Zitat eines Freundes von mir aus den Staaten:
"If you have never even tried to win a fight with rules, what makes you so sure you will win a fight without them?"
Das hängt aber stark von den Rules ab. Ich wüßte wirklich nicht, was einem Stock- und Schwertkämpfer ein MMA-Turnier bringen sollte. :)
Spaß beiseite - Schau Dir mal die Regelpolitik beim Sportjudo an oder denk an die Leute, bei denen Waffen und Knock-Out-Würfe eine große Rolle spielen.
Letztere sind auf dem schön gefederten Boden eines waffenlosen MMA-Kampfs einfach mal gelackmeiert.
Klar können die ihr Training dann so umstellen, daß es zum MMA paßt: Nach Takedown minutenlanges Kräftemessen am Boden, statt kurzes Abschalten eines schon ziemlich weggeknallten Geworfenen, Verzicht auf Angriffe in die Genitalien, Verzicht auf Waffentraining zugunsten der waffenlosen Sachen, Verzicht auf Kampf in Rüstung/schwerer Kleidung zu Gunsten nackten Kämpfens, etc.
Man kann auch das Judotraining immer fein so anpassen, daß es zum jeweils jüngsten Verbandsunsinn paßt.
Aber das ist dann hinterher eine andere KK. Wettkampf ist nicht der Mittelpunkt des Universums. Wettkampf kann sehr wohl auch den Schwächeren gegenüber dem Stärkeren benachteiligen, wenn er dem Schwächeren nämlich die Mittel verbietet, mit denen dieser körperliche Nachteile auszugleichen trainiert. Und genau das passiert beim Wettkampfsport nämlich. Das nennt man dann Fairness. :)
Das heißt nicht, daß man auf Randori und Sparring verzichten sollte, im Gegenteil.
Aber Wettkämpfe verändern das Training. Gewichtsklassen sorgen beispielsweise dafür, daß Kampfhandlungen nur noch zwischen Gleichschweren trainiert werden. Man spezialisiert sich darauf und verlernt dann, wie man auch schwerere Gegner umwirft. Der "Schutz der Schwächeren" im Wettkampf sorgt da im Endergebnis dafür, daß die Schwächeren verlernen, sich effektiv zu schützen. Weil sie es für den Wettkampf nie brauchen...
Spaß beiseite - Schau Dir mal die Regelpolitik beim Sportjudo an oder denk an die Leute, bei denen Waffen und Knock-Out-Würfe eine große Rolle spielen.
Letztere sind auf dem schön gefederten Boden eines waffenlosen MMA-Kampfs einfach mal gelackmeiert.
Klar können die ihr Training dann so umstellen, daß es zum MMA paßt: Nach Takedown minutenlanges Kräftemessen am Boden, statt kurzes Abschalten eines schon ziemlich weggeknallten Geworfenen, Verzicht auf Angriffe in die Genitalien, Verzicht auf Waffentraining zugunsten der waffenlosen Sachen, Verzicht auf Kampf in Rüstung/schwerer Kleidung zu Gunsten nackten Kämpfens, etc.
Niemand verbietet dir, einen Verband zu gründen, in welchem gerüstet Judo gekämpft wird ;)
btw ist es nicht der "schön gefederte" Boden eines MMA-Käfigs der die Geworfenen vor der Ohnmacht schützt, sondern vielmehr der Trainingszustand.
Das bewaffnete Kämpfen einzubringen ist aber einetwegen ziemlich Themenfremd....
cross-over
21-09-2010, 15:21
+1
:halbyeaha
dass könnte man in bestimmten Foren pinnen ...
Ich denke, das ist nur einer von möglichen Ansätzen! Ich zitiere mal woanders.
Quelle: Karate-Nord - Okinawisches Karate und Kobudo im ?Oshiro Dojo Hamburg? (http://www.karate-nord.de/)
Zitat:"Das Shima-Ha Karate unterlag im Gegensatz zu vielen modernen Karatestilen nicht dem prägenden Einfluss von sportlichen Wettkämpfen. Grundgedanke ist also der tatsächliche Kampf geblieben, so wie es ihn die Schöpfer des okinawischen Karate vor Augen hatten. Shima-Ha Karate ist als Selbstverteidigung konzipiert. Daraus ergeben sich markante Unterschiede für die Vermittlung des Wissens und dem Blickwinkel auf die Techniken des Karate und ihrer Ausführung. So wird nicht von einem Gegner ausgegangen, der nur oberhalb der Gürtellinie angreift, wie es oftmals im modernen Karate üblich ist. Vielmehr steht der Schutz möglichst sämtlicher Schwachstellen im Vordergrund der geübten Bewegungen und Prinzipien. Ausgangspunkt ist eine Situation, in der der Gegner nicht erkennen soll, dass man sich wehren kann und wird und es vielleicht bereits tut. Entsprechend ist es ein übergeordnetes Ziel, dem Gegner sofort die Initiative abzunehmen und einen Kampf schnellstmöglich zu beenden. Daher ist z.B. die vermittelte Deckungsarbeit weitaus unscheinbarer als es in wettkampforientierten Stilen der Fall ist. Denn ohne vorherige, sichtbare und typische Deckungshaltung lassen sich Überraschungsmomente erzeugen und ausnutzen. Daher gilt es, wettkampftypische Haltungen zu vermeiden und die eigenen Bewegungen mit Hilfe bestimmter Prinzipien vor dem Auge des Gegners zu verbergen. Im Wettkampf dagegen ist es nicht erforderlich die Deckungsarbeit zu verbergen, da hier zum einen im Rahmen genau bestimmter Regeln gekämpft wird und zum anderen bekannt ist, dass es zu Angriffen und Gegenangriffen über bestimmte Zeiten kommen wird. Das Fehlen einer direkt sichtbaren Deckung ist selbst in den abgewandelten, modernen Kata des Karate erhalten geblieben. Wettkampftypische Regeln, Gewichts- oder Altersklassen sind jedoch abseits des Wettkampfes außer Kraft gesetzt. Umso wichtiger wird es für das wehrhafte Opfer, alle Möglichkeiten zu nutzen, die dem Entkommen einer aggressiven Konfrontation mit heiler Haut dienen."
Auch dieser Ansatz ist für mich nachvollziehbar.
Ich denke, das ist nur einer von möglichen Ansätzen! Ich zitiere mal woanders.
Quelle: Karate-Nord - Okinawisches Karate und Kobudo im ?Oshiro Dojo Hamburg? (http://www.karate-nord.de/)
Zitat:"Das Shima-Ha Karate unterlag im Gegensatz zu vielen modernen Karatestilen nicht dem prägenden Einfluss von sportlichen Wettkämpfen. Grundgedanke ist also der tatsächliche Kampf geblieben, so wie es ihn die Schöpfer des okinawischen Karate vor Augen hatten.
Nö, so ist der Kampf völlig entschwunden, und ein inhaltsloser Tanz geblieben!
Gleich einem Gigolo der es ablehnt mit Präservativ zur Sache zu gehen, weil es nicht dem natürlichen Akt entspreche... und deshalb lehnt er es aus Prinzip und Sicherheitsgründen ab überhaupt dem Akt anhin zu fallen.
Er redet sich jedoch ständig ein, dass er "jederzeit könnte, sofern ich nur wollte" und DANN würde er "Völlig befreit von den Regeln der anderen eine viel höhere Leistung bringen"
Dass dies nur leeres Gewäsch ist, sollte jedem klar sein ;)
Auch dieser Ansatz ist für mich nachvollziehbar.
Für mich nicht....
re:torte
21-09-2010, 15:26
klar, aber zuerst sollte mal kämpfen gelernt werden. Wenn dass alles halbwegs klappt, kann man sich Gedanken über Non- Telegraphic machen.
klar, aber zuerst sollte mal kämpfen gelernt werden. Wenn dass alles halbwegs klappt, kann man sich Gedanken über Non- Telegraphic machen.
Ich weiss auch nicht, wieso die immer davon ausgehen, dass man als erster angreifen darf :gruebel:
Erinnert mich ehrlichgesagt an die WT-ler.. finde es schade, sowas im Karate zu hören :(
Spaß beiseite - Schau Dir mal die Regelpolitik beim Sportjudo an oder denk an die Leute, bei denen Waffen und Knock-Out-Würfe eine große Rolle spielen.
Letztere sind auf dem schön gefederten Boden eines waffenlosen MMA-Kampfs einfach mal gelackmeiert.
Warum sind sie gelackmeiert? Tut ein KO-Wurf nicht trotzdem weh? Bringt er nicht trotzdem Punkte...?
Nach Takedown minutenlanges Kräftemessen am Boden, statt kurzes Abschalten eines schon ziemlich weggeknallten Geworfenen,
:rolleyes: Du scheinst extrem viel Ahnung von Bodenkampf und MMA zu haben.
Wettkampf kann sehr wohl auch den Schwächeren gegenüber dem Stärkeren benachteiligen, wenn er dem Schwächeren nämlich die Mittel verbietet, mit denen dieser körperliche Nachteile auszugleichen trainiert. Und genau das passiert beim Wettkampfsport nämlich. Das nennt man dann Fairness. :)
Von welchen Mitteln redest du? Wenn der Stärkere diese Mittel auch zur Verfügung hat, kann der Schwächere sie nicht mehr ausnutzen. Nicht nur kleine, schwache Asiaten können jemandem in die Eier treten... das können große, starke Ostblock-Kickboxer auch. Meistens sogar besser und härter...
Der "Schutz der Schwächeren" im Wettkampf sorgt da im Endergebnis dafür, daß die Schwächeren verlernen, sich effektiv zu schützen. Weil sie es für den Wettkampf nie brauchen...
Hä? Eben wurden noch die Stärkeren geschützt, weil man den Schwächeren die "Mittel kürzt". Im Training hat man immer auch Gegner aus anderen Gewichtsklassen, da wird nix verlernt. Und "effektiver Schutz" sollte doch auch gegen Gleichschwere funktionieren, warum das dann nicht beibehalten?
Mal andersrum: wenn ich so lustige Techniken "trainiere", die im Wettkampf nicht angewendet werden, woher weiß ich dann, dass sie im Ernstfall funktionieren?
Niemand verbietet dir, einen Verband zu gründen, in welchem gerüstet Judo gekämpft wird ;)
Mann, jetzt krieg ich diese Bilder ewig nicht mehr aus dem Kopp. :D
btw ist es nicht der "schön gefederte" Boden eines MMA-Käfigs der die Geworfenen vor der Ohnmacht schützt, sondern vielmehr der Trainingszustand.
Ohnmacht? Ach, wegen K.O.-Wurf. Setz halt "technisches KO." Mit entsprechender Fallschule kann man es normalerweise schon vermeiden, auf dem Kopf zu landen, richtig. :)
Knochenbrüche, rausgeschossene Gelenke und gestauchte Wirbel sind der Punkt. Deswegen haben bestimmte Würfe im Ring nichts zu suchen. Und deswegen federt man auch den Boden ab.
Das bewaffnete Kämpfen einzubringen ist aber einetwegen ziemlich Themenfremd....
Nö. Speziell verdeckte Waffen sind ein wichtiger Punkt.
Worauf ich hinauswill: Sportorientierung verändert ein Kampfsystem nicht nur zum Guten, weil sich Sportler gern auf ein bestimmtes Regelwerk einschießen und dann alles andere vernachlässigen.
Mann, jetzt krieg ich diese Bilder ewig nicht mehr aus dem Kopp. :D
MAch doch ;)
Ohnmacht? Ach, wegen K.O.-Wurf. Setz halt "technisches KO." Mit entsprechender Fallschule kann man es normalerweise schon vermeiden, auf dem Kopf zu landen, richtig. :)
Knochenbrüche, rausgeschossene Gelenke und gestauchte Wirbel sind der Punkt. Deswegen haben bestimmte Würfe im Ring nichts zu suchen. Und deswegen federt man auch den Boden ab.
Der Ringboden hat normalerweise eine 2cm Matte.
Das Einzige, was er verhindert, sind blaue Flecken an den äussersten Knochen wie Ellebogen, Hüfte etc.
Nö. Speziell verdeckte Waffen sind ein wichtiger Punkt.
Worauf ich hinauswill: Sportorientierung verändert ein Kampfsystem nicht nur zum Guten, weil sich Sportler gern auf ein bestimmtes Regelwerk einschießen und dann alles andere vernachlässigen.
Und inwiefern wird denn das besser geübt, ohne Kämpfe?
re:torte
21-09-2010, 15:47
Ich weiss auch nicht, wieso die immer davon ausgehen, dass man als erster angreifen darf :gruebel:
Erinnert mich ehrlichgesagt an die WT-ler.. finde es schade, sowas im Karate zu hören :(
es ist halt einfacher von seiner Tödlichkeit überzeugt zu sein, als daran mit Blut, Schweiß und Tränen zu arbeiten.
es ist halt einfacher von seiner Tödlichkeit überzeugt zu sein, als daran mit Blut, Schweiß und Tränen zu arbeiten.
So ist es nunmal!
Und es gibt ne Menge Leute die sich das allzugerne einreden lassen.....
Und die, wenn sie mal von nem Sportler auf die SChnautze kriegen, sich damit rausreden, dass sie auf der Strasse einfach den allmächtigen Eirtritt ausgepackt hätten :D
DerUnkurze
21-09-2010, 15:51
ich glaub kranken du hast du hast einfach nur den angesprochenen punkt verpasst
gemeint ist, dass duch zuviel konzentration auf den wettkampf all die dinge, die unter wettkampfbedingungen nicht eingesetzt werden können/dürfen, darunter leiden (wie es zb beim judo passiert ist und immer noch passiert)
kämpfe sind wichtig und nicht wegzulassen, da sind wir einer meinung, aber man darf zumindest in kampfkünsten den wettkampf nicht in den mittelpunkt stellen.
re:torte
21-09-2010, 15:51
ich hab mir gerade vorgestellt, wie Bas Rutten eine 50:0:0 Quote hinlegt. In 15 min, in einer Disko .. :ups:
Warum sind sie gelackmeiert? Tut ein KO-Wurf nicht trotzdem weh? Bringt er nicht trotzdem Punkte...?
Er ist kein KO-Wurf mehr. Weil der Geworfene kampffähig bleibt.
Von welchen Mitteln redest du?
Schußwaffen, Messer, Elektroschocker, Kubotan, Schlagring, Schlüsselbund, Totschläger, Beil, Rechen, Heugabel, Knüppel, Wagenheber, ...
Ach! Hat im Sport nichts zu suchen? Ja, eben.
Der Sinn von Waffen ist es üblicherweise, daß man etwas hat, was der andere nicht hat. Und möglichst auch nicht erwartet.
Ist zwar keine sportlich-faire Logik, ist aber so.
Hä? Eben wurden noch die Stärkeren geschützt, weil man den Schwächeren die "Mittel kürzt". Im Training hat man immer auch Gegner aus anderen Gewichtsklassen, da wird nix verlernt. Und "effektiver Schutz" sollte doch auch gegen Gleichschwere funktionieren, warum das dann nicht beibehalten?
Nun, mit dem Problem, daß mehr als zwei Phänomene gleichzeitig auftreten können, bist Du noch etwas überfordert. Das kommt aber noch, wenn Du größer bist.
Und im Training, das zeigt nun einmal das reale Geschehen in den Kampfsportarten, wird trainiert gegen Leute aus der eigenen Gewichtsklasse zu kämpfen. Weil man sich damit Lernaufwand spart. Im Sportjudo und im schöne deutschen JJ sind viele Leute heute sogar felsenfest davon überzeugt, man könne gar nicht gewichtsklassenlos werfen.
Sie haben es gar nicht mehr gelernt. Nicht nur nicht vernachlässigt oder seltener trainiert. Sie KENNEN es überhaupt nicht mehr.
Weil sie es in ihren schönen Wettkämpfen auch nie brauchen.
Mal andersrum: wenn ich so lustige Techniken "trainiere", die im Wettkampf nicht angewendet werden, woher weiß ich dann, dass sie im Ernstfall funktionieren?
Ja, woher sollte man jetzt wissen, wie sich das punktemäßig macht, wenn man die Schädeldecke auf den Beton gedroschen kriegt oder die Beinaterie aufgeschnitten wird?
Nee, das weiß man natürlich nicht.
Denn was man nicht in der Sportschau sieht, gehört einfach nicht zur Wirklichkeit.
Nimms mir bitte nicht übel, wenn ich Dich mal kurz ignoriere. Ich hab nicht so viel Zeit.
Der Ringboden hat normalerweise eine 2cm Matte.
Und besteht aus Beton, Kacheln, Asphalt?
Und inwiefern wird denn das besser geübt, ohne Kämpfe?
Ohne Kämpfe wird nur schlecht geübt. Da sind wir uns ja einig.
Aber zwischen einem ernstgemeinten Randori, bei dem verschiedene Situationen und Fähigkeiten getestet werden, und Wettkampfsport besteht nochmal ein Unterschied in den Möglichkeiten und Auswirkungen auf den Trainingsalltag.
Wobei ich den Sport ja auch überhaupt nicht schlechtmachen will. Ich hab vor VK-Sportlern höchsten Respekt.
seoi-nage
21-09-2010, 16:09
...Ich kenne auch Leute die meinen, die können gut kämpfen..... gegen einen Wettkämpfer aber sind sie hilflos wie kinder.
...Aber es hilft ungemein zu kämpfen! Es lehrt einen Dinge, die man nie im Training lernen kann. Es entiwckelt einen technisch, körprlich, und geistig weiter in einem unglaublich scheinenden Masse!
Sehe ich auch so. Man muss sein Training ja nicht komplett auf den Focus "Wettkampf" umstellen. Aber an und wann mal teilnehmen schadet nicht. Vor allem weiß man nach so einem Wettkampf, wo man leistungsmäßig steht. So kann man jahrelang die schönste Kyu-Prüfung vortanzen und im Wettkampf kriegt man ordentlich auf den Deckel. :ups:
Ich will es nicht missen, ab und wann mal an einem Wettkampf teilzunehmen. Gottseidank gibts die noch in meiner Altersklasse :)
Und wieso sollte es nicht möglich sein, einerseits Sportliche WEttkämpfe zu betrieben, andererseits im Training auch Aspekte zu üben, die im Sport nicht erlaubt sind?
Ich z.B. übe MMA... bin aber durchaus fähig auch an Grappling-WEttkämpfen teilzunehmen, ja bin sogar schon im Ringen gestartet.
ich glaub kranken du hast du hast einfach nur den angesprochenen punkt verpasst
Nur so am Rande:
Kraken: böser, böser MMA'ler, der den Leuten immer weh tut (und damit auch ganz guten Erfolg hat :D )
Kanken: weichgespülter Karateka, der keinen Wettkampf mag (aber Kämpfen für wichtig hält ;) )
Kranken: nein, ich werde mit Kraken keinen Nachwuchs produzieren und auch nicht mit ihm verschmelzen.
Zum Wettkampf:
Wettkämpfe haben im Karate viel dazu beigetragen, dass die ursprüngliche Bewegungsart verschwunden ist, da sich Wettkämpfer an das gegebene Regelwerk halten (müssen) und ihre Taktik daran anpassen.
Bei Grappling-Stilen sind Wettkämpfe klasse, da man sich dann mit anderen Kämpfen austauschen kann und sieht wo man steht.
Bei schlagenden/tretenden Stilen machen Wettkämpfe nur dann Sinn, wenn es so gut wie keine Regeln gibt. Das ehrlichste ist dann immer noch MMA. Die Jungs da sind gut und effektiv, passen sich aber auch noch einem Regelwerk an (was nicht heißt, das sie nicht ohne Regeln kämpfen können!)
Es macht eben doch einen Unterschied, ob ich auf einen Betonboden mit rumliegenden Steinen, Bordsteinen, Säulen etc. knalle, oder auf einen gepolsterten Ring-/Schwingboden. Auch die Wurfausführung ist eine andere. Auch ein MMA'ler muss trainieren, wie er Leute "verboten" wirft, tut er das nicht "fehlt" ihm etwas im Sinne der "SV-Anwendung".
Ein Kampf im "Te" fand früher in der nahen Distanz statt (erweitert mit Tritten), jetzt schaut euch mal einen heutigen Wettkampf an...
Grüße
Kanken
Und wieso sollte es nicht möglich sein, einerseits Sportliche WEttkämpfe zu betrieben, andererseits im Training auch Aspekte zu üben, die im Sport nicht erlaubt sind?
Möglich ist das durchaus. Aber wie wahrscheinlich ist es?
Mein Judotraining habe ich jedenfalls geschmissen, weil das, was ich da lernen konnte, für mich keinerlei Nutzen außerhalb seltsamer Verbandsstrukturen hätte.
Das Werfen schwererer Trainingspartner wurde mir glatt verboten. Das geht nicht, das macht man nicht, das ist unsportlich. Atemi gibt es nicht. Ist im Wettkampf verboten und wäre es Teil des Judo, stünde es in den PO. "Tai Otoshi" wird so grottenfalsch gelehrt, daß jeder damit Angegriffene automatisch dem Angreifer das Bein zertrampelt und stehen bleibt. Das muß man den Kindern erstmal mühsam aberziehen. Das ist nämlich unsportliches Verhalten.
Erfolg wird schnell an POs und Wettkampmedaillen gemessen, und wer will nicht erfolgreich sein?
Wie gesagt, ich hab nichts generell gegen Wettkampfsport. Aber ich hab die negativen Auswirkungen gesehen. Und eine Ausrede, deswegen auf harte Tests gegen unkooperative Gegner zu verzichten, hab ich nicht im Sinn.
Er ist kein KO-Wurf mehr. Weil der Geworfene kampffähig bleibt.
Tut ein KO-Wurf nicht trotzdem weh? Bringt er nicht trotzdem Punkte...?
Wenn ich so eine Technik sicher beherrsche, kann ich damit Kämpfe gewinnen. Ob der Gegner direkt KO geht, oder halt ständig geworfen wird und somit nach Punkten verliert.
Sprich: dein KO-Wurf würde im Ring immer noch was bringen. Einfach nur schwaches Beispiel.
Der Sinn von Waffen ist es üblicherweise, daß man etwas hat, was der andere nicht hat. Und möglichst auch nicht erwartet.
Ist zwar keine sportlich-faire Logik, ist aber so.
So? Kenn ich vom Fechten irgendwie anders :rolleyes: Aber deinen lustigen Waffenkampf, den der Gegner nicht erwartet, kann man ohnehin nicht trainieren... daher bleibt die Frage, was eigentlich genau dein Punkt sein sollte...?
Im Sportjudo und im schöne deutschen JJ sind viele Leute heute sogar felsenfest davon überzeugt, man könne gar nicht gewichtsklassenlos werfen.
Sie haben es gar nicht mehr gelernt. Nicht nur nicht vernachlässigt oder seltener trainiert. Sie KENNEN es überhaupt nicht mehr.
Weil sie es in ihren schönen Wettkämpfen auch nie brauchen.
Dass trifft auf alle Judokas und JJ-Leute, die ich kenne, nicht zu. Da scheint einer von uns beiden eine sehr unrepräsentative Gruppe zu kennen, angeblich :rolleyes:
Ja, woher sollte man jetzt wissen, wie sich das punktemäßig macht, wenn man die Schädeldecke auf den Beton gedroschen kriegt oder die Beinaterie aufgeschnitten wird?
Du hast die Frage leider nicht verstanden. Die Punkte sind logischerweise unwichtig (dachte das würde dir selbst auffallen, aber ich hätte es offensichtlich dazusagen müssen, sorry). Aber woher weiß ich, wie genau, wie fest, auf welche Stelle, ich jemanden auf Beton werfen muss, wenn ich's noch nie gemacht habe? Und viel wichtiger, wie kriege ich dass im Ernstfall, also in einer extremen Stresssituation, hin? Frag mal jemanden, der Wettkämpfe oder zumindest VK-Sparrings absolviert, was von den Bilderbuch-Techniken so übrig bleibt, gerade bei Neulingen. Und da stellt sich die berechtigte Frage, wie gut man eine Technik anbringen kann, die man niemals komplett durchgezogen, niemals gegen einen unkooperativen Gegner, niemals in einer Wettkampfsituation gemacht hat...
Denn was man nicht in der Sportschau sieht, gehört einfach nicht zur Wirklichkeit.
Nimms mir bitte nicht übel, wenn ich Dich mal kurz ignoriere. Ich hab nicht so viel Zeit.
Blub blub blub... sorry, dass ich dich hier mit Logik und Sachargumenten nerven muss. Wenn's dir zu anstrengend wird, geh in den Keller und üb' paar Todestechniken oder Rechen-Kampf.
Damit man sich vorstellen kann, was ich mit KO-Würfen meine, hier mal ein paar Würfe, bei denen ich mir wirklich nicht sicher bin, ob man die in einer Wettkampfsituation bringen möchte. Ernsthaft durchgezogen geht das immer schön auf die Rübe drauf und staucht die Halswirbelsäule.
GC2q6IKUfXQ
6cgN5cMDUG4
b6JXXId6Ynk
9pp_a7MMgA0
Die Würfe, bei denen man in der Ausführung das Ellenbogen- oder Handgelenk des Geworfenen bricht, suche ich jetzt nicht raus. Man kann Seoi Nage und Familie übrigens auch werfen, indem man den Gegner an Hals und Kopf packt. Springt er nicht mit, macht es knack.
Sowas kann man genauso wie Messerkampf nur begrenzt üben, und im Wettkampfsport hat es meiner Meinung nach nichts zu suchen.
(Wobei für Klingenwaffen sicher irgendwann eine technische Lösung gefunden wird.)
FireFlea
21-09-2010, 18:07
Ich habe den Titel mal angepasst, da es hier ja mittlerweile mehr um (Wett-)kämpfe geht.
seoi-nage
21-09-2010, 19:27
Damit man sich vorstellen kann, was ich mit KO-Würfen meine, hier mal ein paar Würfe, bei denen ich mir wirklich nicht sicher bin, ob man die in einer Wettkampfsituation bringen möchte...
Warum denn nicht? Ganz normale Techniken, die auch im Wettkampf gerne mal verwendet werden. Selbstverständlich immer situationsbedingt. Für die SV auf der "Straße" muß man natürlich die Winkel etwas anders stellen, damit es nicht nur weh tut, sondern der KO kommt. Rambat kann dazu bestimmt ein Lied singen.
...Springt er nicht mit, macht es knack...
Ist jedem Wettkämpfer bekannt. Je nach Ehrgeiz und Situation versucht man rauszugehen oder springt halt mit, falls es sowieso schon vorbei ist.
Wobei "mitspringen" relativ zu sehen ist. Man versucht möglichst komfortabel aus der Situation rauszukommen, rollt ab, etc...
@Kraken: Hast ne PN.
@Califax und kanken: Endlich jemand, der versteht was ich meine :)
Es geht ja gar nicht um gar schröckliche Tohohodestechniken, sondern schlicht darum, dass man einige Sachen im Ring nicht macht (bzw. kann/darf) und diese dadurch nicht trainiert werden. Wenn mir jetzt einer von euch Leistungssportlern erzählen will, dass ihr diese Techniken auch übt, dann lach ich. Ich kenne keinen Leistungsportler auf hohem Niveau, der etwas übt was im Wettkampf nicht geht oder nicht erlaubt ist. Wieso nicht? Weil ers nicht braucht. So siehts nunmal aus. Übrigens ein Training bei rambat hat mir das mitspringen schon relativ gut abgewöhnt: Mich kann plötzlich kein Judoka aus dem örtlichen Judoverein mehr werfen. (Ausgenommen, der verrückte Kickboxer, der genug Kraft hat, mich an ausgestreckten Armen über seinem Kopf zu halten, aber das ist für mich kein werfen mehr.) Es stimmt also durchaus, wenn Califax sagt, dass viele Judoka das heutzutage nicht mehr können. Achja ich weiß bei euch ist das alles ganz anders und ich kann sowieso nix, weil ich noch nie im Käfig stand stimmt... :D ;)
seoi-nage
21-09-2010, 22:04
Ich sprech dir deine Kompetenz keinesfalls ab, aber das hier
Mich kann plötzlich kein Judoka aus dem örtlichen Judoverein mehr werfen.
spricht nicht für deinen örtlichen Judoverein :rolleyes:
Mich kann plötzlich kein Judoka aus dem örtlichen Judoverein mehr werfen.
Dann mach doch mal bei den Vereinsmeisterschaften mit, verlieren kannste dann ja nich :rolleyes:
(Ausgenommen, der verrückte Kickboxer, der genug Kraft hat, mich an ausgestreckten Armen über seinem Kopf zu halten, aber das ist für mich kein werfen mehr.)
Verrückte Kickboxer im Judoverein...? Oh-kay...
Hmm einer von denen trainiert wohl seit nem halben Jahr in irgendeinem Leistungszentrum... Aber ich bin von denen auch nicht überzeugt. Vereinsmeisterschaften gibts nicht. Und das mit dem Kickboxer ist ne längere Geschichte ;)
Kranken: nein, ich werde mit Kraken keinen Nachwuchs produzieren und auch nicht mit ihm verschmelzen.
Schade!
http://ubuntuforums.org/picture.php?albumid=136&pictureid=401
:D
Wobei ich das "Kranken" irgendwie ständig höre ;)
Zum Wettkampf:
Wettkämpfe haben im Karate viel dazu beigetragen, dass die ursprüngliche Bewegungsart verschwunden ist, da sich Wettkämpfer an das gegebene Regelwerk halten (müssen) und ihre Taktik daran anpassen.
Man mag diese Entwicklung nun gutheissen oder nicht......
Ich tue es jedenfalls :)
Bei Grappling-Stilen sind Wettkämpfe klasse, da man sich dann mit anderen Kämpfen austauschen kann und sieht wo man steht.
Bei schlagenden/tretenden Stilen machen Wettkämpfe nur dann Sinn, wenn es so gut wie keine Regeln gibt. Das ehrlichste ist dann immer noch MMA. Die Jungs da sind gut und effektiv, passen sich aber auch noch einem Regelwerk an (was nicht heißt, das sie nicht ohne Regeln kämpfen können!)
:halbyeaha
Es macht eben doch einen Unterschied, ob ich auf einen Betonboden mit rumliegenden Steinen, Bordsteinen, Säulen etc. knalle, oder auf einen gepolsterten Ring-/Schwingboden. Auch die Wurfausführung ist eine andere. Auch ein MMA'ler muss trainieren, wie er Leute "verboten" wirft, tut er das nicht "fehlt" ihm etwas im Sinne der "SV-Anwendung".
Nun, Wettkampfmässig zu trainieren und Wettkämpfe zu machen erhöht in exorbitanter Weise die Möglichkeit, dass man nicht derjenige ist, der auf den Betonboden knallt ;)
Wie man Leute "verboten" wirft, kann man durchaus trainieren...... ich jedoch machte ungewollt die Erfahrungen, dass auch ein Regelgerechter Wurf auf Beton mit einem untrainierten Uke völlig ausreicht, um ihn erstmal ausser Gefecht zu setzen....
Ein Kampf im "Te" fand früher in der nahen Distanz statt (erweitert mit Tritten), jetzt schaut euch mal einen heutigen Wettkampf an...
Grüße
Kanken
Tja.. .schade!
Und dann werden noch bewusst Beinangriffe verboten, damit man nicht von den pösen Ringern auf die Schnautze kriegt :D
Möglich ist das durchaus. Aber wie wahrscheinlich ist es?
Tja, muss jeder selbst wissen ;)
Ich trainiere alles mögliche, wie bereits erwähnt....
Hauptsächlich nach sehr freien MMA-Regeln, muss mich da immer einschränken an Kämpfen. Im Grappling desgleichen.
Wenn ich mal wieder die Zeit finde, trainiere ich auch wieder mehr Stockkampf... wieso auch nicht?
Wie gesagt, ich hab nichts generell gegen Wettkampfsport. Aber ich hab die negativen Auswirkungen gesehen. Und eine Ausrede, deswegen auf harte Tests gegen unkooperative Gegner zu verzichten, hab ich nicht im Sinn.
Ich hingegen sehe zur Genüge die Auswirkungen des fehlenden Wettkampfes auf Kaampfkünste......
Lanariel
22-09-2010, 00:14
Ich werde jetzt hier erstmal auf die Ausgangsfrage antworten bevor ich weiter ausschweife.
Um dies beantworten zu können muss man halt wissen was du erreichen willst. Es liegt halt einfach auch daran auf welchen Turnieren man teilnimmt und wieviel Talent man hat. Als Erwachsener Anfänger macht es natürlich wenig Sinn gegen erwachsene Schwarzgurte anzutreten, aber man kann sich ja auf kleineren Turnieren mit anderen messen und da hat man dann sicher auch ne gute Chance auch zu gewinnen wenn man sich anstrengt. Ich würde halt einfach sagen versuch es. So hab ich es zumindest gemacht. Habe erst mit 23 mit Karate angefangen starte jedoch auch auf Wettkämpfen, in meiner Gürtelklasse halt. Wenn ich mich weiter anstrenge und hart trainiere rechne ich mir in ein paar Jahren auch in höheren Klassen durchaus Chancen aus zumindest was Kata betrifft, fürs kämpfen hab ich kein Talent, was mich aber nicht davon abhält es trotzdem immer wieder zu probieren.
Durch Wettkämpfe lernt man aus meiner Sicht Dinge, die man nicht einfach so schnell woanders lernen kann. Man lernt mit Stresssituationen umzugehen, ob die Technik da auch noch funktioniert, wie man sich selbst verhält. Das sind Dinge die man im Dojo so nicht lernen kann, da man sich nach wievor in gewohnter Umgebung befindet. Darüberhinaus ist ein Sparringpartner im Dojo immer noch kooperativer als ein Gegner im Wettkampf. Es bringt doch viel mehr sich mal mit Leuten zu messen, die einfach woaners trainiert haben. Man muss sich auf ein völlig anderes Kampfverhalten einstellen.
Dass man traditionelles, also SV-bezogenes Karate und Wettkampftraining nicht miteinander verbinden kann ist schlichtweg einfach eine Lüge. Man kann im Dojo Nahkampf trainieren mit Hebeln und Würfen, Griffen usw und trotzdem in der nächsten Trainingseinheit mit Schutzausrüstung frei gegeneinander Sparring betreiben. Man kann die Anwendungen aus einer Kata lernen, wie man Bewegungen SV-bezogen einsetzt und man kann genauso lernen wie man die Kata "läuft" um auf Wettkämpfen zu punkten. Wenn die Techniken gut ausgeführt werden und man weiß was man tut ist die Kata gut, im Wettkampf und bei der SV.
Hinzufügen möchte ich, dass ich zur Zeit eher die Erfahrung mache, dass diejenigen, die auch auf Wettkämpfen starten in ihrem eigenen Karate schneller Fortschritte erzielen.
Trunkenbold
22-09-2010, 07:47
@Kraken: Hast ne PN.
@Califax und kanken: Endlich jemand, der versteht was ich meine :)
Es geht ja gar nicht um gar schröckliche Tohohodestechniken, sondern schlicht darum, dass man einige Sachen im Ring nicht macht (bzw. kann/darf) und diese dadurch nicht trainiert werden. Wenn mir jetzt einer von euch Leistungssportlern erzählen will, dass ihr diese Techniken auch übt, dann lach ich. Ich kenne keinen Leistungsportler auf hohem Niveau, der etwas übt was im Wettkampf nicht geht oder nicht erlaubt ist. Wieso nicht? Weil ers nicht braucht. So siehts nunmal aus. Übrigens ein Training bei rambat hat mir das mitspringen schon relativ gut abgewöhnt: Mich kann plötzlich kein Judoka aus dem örtlichen Judoverein mehr werfen. (Ausgenommen, der verrückte Kickboxer, der genug Kraft hat, mich an ausgestreckten Armen über seinem Kopf zu halten, aber das ist für mich kein werfen mehr.) Es stimmt also durchaus, wenn Califax sagt, dass viele Judoka das heutzutage nicht mehr können. Achja ich weiß bei euch ist das alles ganz anders und ich kann sowieso nix, weil ich noch nie im Käfig stand stimmt... :D ;)
Nein, kanken erweist dir damit einen Bärendienst. Nimm an Wettkämpfen teil, dann dir wird von alleine klar was ich meine.
Trunkenbold
22-09-2010, 08:26
Nur so am Rande:
Kraken: böser, böser MMA'ler, der den Leuten immer weh tut (und damit auch ganz guten Erfolg hat :D )
Kanken: weichgespülter Karateka, der keinen Wettkampf mag (aber Kämpfen für wichtig hält ;) )
Kranken: nein, ich werde mit Kraken keinen Nachwuchs produzieren und auch nicht mit ihm verschmelzen.
Zum Wettkampf:
Wettkämpfe haben im Karate viel dazu beigetragen, dass die ursprüngliche Bewegungsart verschwunden ist, da sich Wettkämpfer an das gegebene Regelwerk halten (müssen) und ihre Taktik daran anpassen.
Bei Grappling-Stilen sind Wettkämpfe klasse, da man sich dann mit anderen Kämpfen austauschen kann und sieht wo man steht.
Bei schlagenden/tretenden Stilen machen Wettkämpfe nur dann Sinn, wenn es so gut wie keine Regeln gibt. Das ehrlichste ist dann immer noch MMA. Die Jungs da sind gut und effektiv, passen sich aber auch noch einem Regelwerk an (was nicht heißt, das sie nicht ohne Regeln kämpfen können!)
Es macht eben doch einen Unterschied, ob ich auf einen Betonboden mit rumliegenden Steinen, Bordsteinen, Säulen etc. knalle, oder auf einen gepolsterten Ring-/Schwingboden. Auch die Wurfausführung ist eine andere. Auch ein MMA'ler muss trainieren, wie er Leute "verboten" wirft, tut er das nicht "fehlt" ihm etwas im Sinne der "SV-Anwendung".
Ein Kampf im "Te" fand früher in der nahen Distanz statt (erweitert mit Tritten), jetzt schaut euch mal einen heutigen Wettkampf an...
Grüße
Kanken
Hallo kanken,
vorneweg möchte ich dir bei dem Teil deiner Aussage zustimmen, in dem du den Verlust an Techniken (darf man jetzt eigentlich noch von Techniken sprechen?) durch den Wettkampf hinweist. Und auch in der Ursachenanalyse des fehlenden realen Kampfes im Wettkampf gebe ich dir soweit recht.
Aber deine Schlussfolgerung stimme ich dennoch nicht zu, dies möchte ich einmal kurz erläutern.
Wettkampf Karate traditionelle Art:
Der Sinn des traditionellen Wettkampfstils ist die Vermittlung des „Ippon“ Gedankens. Hierbei wird im Training und beim Wettkampf schnelles reagieren auf Basis optischer Reize trainiert.
Wettampf Karate Vollkontakt:
Durch den Einsatz von Helmen kann man eine Reihe von Techniken im realen Einsatz testen. Gleichzeitig kann man wunderbar „kleben“ (Infight) bis hin zum Bodenkampf trainieren.
Visuelle Wahrnehmung und Taktile Wahrnehmung, gekoppelt mit den dazu gehörigen Verhaltensmustern sind die Eckpfeiler jedes Kämpfers. Diese Fertigkeiten vermitteln die beiden angeführten Wettkampfsysteme. Gekoppelt mit deinem ohne Zweifel großen Wissen über SV, werden daraus wirklich starke Kämpfer.
Mit 20 ist der Zug sowas von abgefahren,da kannste vielleicht noch dem Sensei nach dem Training nen Kaffee kochen,aber mehr wird`s nicht werden.
...sorry,aber zu so einer bescheuerten Frage muss ich einfach bescheuert antworten.
Gruss
Ingo
@Trunkenbold
"Kämpfen" kann man auch außerhalb von Wettkämpfen. ;)
Von Helmen halte ich persönlich nichts, da sie die Trefferwirkung kaschieren. Wenn jemand einen Treffer am Kopf bekommt, wird er auf eine bestimmte Art und Weise reagieren, hat er einen Helm, wird diese Art der Trefferwirkung nicht eintreten. Das muss jetzt kein KO sein, aber alles was die reale Trefferwirkung ändert, beeinflusst mein Verhalten. Angst ist in Kämpfen immer da und ich muss lernen mit ihr umzugehen. Wenn ich meinen Kopf in Watte packe, nehme ich mir die Angst mich zu verletzen, das hat dann mit "echtem" Kampf nichts zu tun.
Das äußerste der Gefühle sind Zahnschutz, Unterleibschutz und DÜNNE Handschützer um Cuts zu vermeiden.
Je nach "Kampfsituation" kann ich dann den Grad des Kontaktes zum Kopf dosieren von hart nach weich (man kann sich ja nicht immer die Birne weichkloppen). Wer nicht die Kontrolle hat seine Trefferstärke am Kopf zu dosieren, sollte auch noch nicht kämpfen, meine Meinung. Unfälle passieren immer mal, aber prinzipiell muss die Kontrolle schon da sein.
Der Ippon Gedanke ist ja schön und gut, nur leider ziemlich realitätsfern, und auch nicht im Sinne des Te. Dort findest du keinen, der nach nur einer Technik aufhört, im Gegenteil, die erste Technik dient der "Kontaktaufnahme" und dann geht es weiter.
Der Ippon-Gedanke kommt doch aus Funakoshis Äußerung des "mit einem Schlag tötens", das wiederum soll doch nur auf eine geistige Einstellung hindeuten, die einer Bewegung zu Grunde liegt. Sie spiegelt den Teil des "Yi" der IMA wieder. Das findet man übrigens auch im "Kime" (kimeru - eine Entscheidung treffen) ;)
Die Überprüfung unter Situationen mit hartem Kontakt macht Sinn, muss allerdings nicht zwangsläufig im Rahmen eines Wettkampfes stattfinden. Wir machen so etwas z. B. im Rahmen unserer Prüfungen beim Jissen-Kumite. Je nach Level, geht es dann auch mal raus in die Baumschule (dann immer im Frühjahr oder Herbst, wenn der Boden angefroren und/oder matschig ist) um das Gelernte zu überprüfen. Das ist dann auch immer ein Test für die jeweiligen Prüfer, die ja die "Angreiferrolle" übernehmen.
Grüße
Kanken
Lanariel
22-09-2010, 09:48
Wer nicht die Kontrolle hat seine Trefferstärke am Kopf zu dosieren, sollte auch noch nicht kämpfen, meine Meinung.
Und wie soll man´s lernen, wenn man noch nicht kämpfen darf, weil man es ja noch nicht kann? Oder lernen deine Schüler kämpfen über Nacht ohne vorher jemals einen Kampf ausgetragen zu haben?
Selbst ein leichter Treffer zum Kopf ohne Schutz kann schon gefährlich sein. Und ein mittelstarker Treffer mit Schutz tut auch schon ordentlich weh. Deshalb seh ich keinen Sinn darin diesen abzuschaffen. Man merkt das man getroffen wird und es Schmerzen verursacht und dann reagiert man drauf. Mit Kopfschutz meine ich jetzt nicht Helm.
geht es dann auch mal raus in die Baumschule (dann immer im Frühjahr oder Herbst, wenn der Boden angefroren und/oder matschig ist)
Damit man am nächsten Tag gleich mit einer Erkältung oder Grippe im Bett liegt, na klasse...
Und wie soll man´s lernen, wenn man noch nicht kämpfen darf, weil man es ja noch nicht kann? Oder lernen deine Schüler kämpfen über Nacht ohne vorher jemals einen Kampf ausgetragen zu haben?
Es gibt ja auch Vorübungen für das Jissen. Bei uns werden die Leute langsam an das freie Kämpfen rangeführt und Kontrolle kann man nicht in freiem Kampf lernen, da dort immer die Angst mitkämpft. Freier Kampf dient der Überprüfung des Gelernten, unter Angst lernt der Körper nicht.
Kampf- und Bewegungsprinzipien müssen in einen angstfreien Setting gelernt und geschliffen werden, damit ich sie hinterher unter Stress anwenden kann.
Es geht eben um Prinzipien, nicht im konkrete Techniken, die entstehen immer nur aus der Situation heraus. Aus einem Kizami-tsuki kann ganz schnell ein Age-uke werden, wenn man das Prinzip verstanden hat. Das muss jedoch unterbewußt geschehen und dafür brauch man eben seine Zeit, bis man das kann.
Grüße
Kanken
Trunkenbold
22-09-2010, 12:53
@Trunkenbold
"Kämpfen" kann man auch außerhalb von Wettkämpfen. ;)
Von Helmen halte ich persönlich nichts, da sie die Trefferwirkung kaschieren. Wenn jemand einen Treffer am Kopf bekommt, wird er auf eine bestimmte Art und Weise reagieren, hat er einen Helm, wird diese Art der Trefferwirkung nicht eintreten. Das muss jetzt kein KO sein, aber alles was die reale Trefferwirkung ändert, beeinflusst mein Verhalten. Angst ist in Kämpfen immer da und ich muss lernen mit ihr umzugehen. Wenn ich meinen Kopf in Watte packe, nehme ich mir die Angst mich zu verletzen, das hat dann mit "echtem" Kampf nichts zu tun.
Das äußerste der Gefühle sind Zahnschutz, Unterleibschutz und DÜNNE Handschützer um Cuts zu vermeiden.
Je nach "Kampfsituation" kann ich dann den Grad des Kontaktes zum Kopf dosieren von hart nach weich (man kann sich ja nicht immer die Birne weichkloppen). Wer nicht die Kontrolle hat seine Trefferstärke am Kopf zu dosieren, sollte auch noch nicht kämpfen, meine Meinung. Unfälle passieren immer mal, aber prinzipiell muss die Kontrolle schon da sein.
Der Ippon Gedanke ist ja schön und gut, nur leider ziemlich realitätsfern, und auch nicht im Sinne des Te. Dort findest du keinen, der nach nur einer Technik aufhört, im Gegenteil, die erste Technik dient der "Kontaktaufnahme" und dann geht es weiter.
Der Ippon-Gedanke kommt doch aus Funakoshis Äußerung des "mit einem Schlag tötens", das wiederum soll doch nur auf eine geistige Einstellung hindeuten, die einer Bewegung zu Grunde liegt. Sie spiegelt den Teil des "Yi" der IMA wieder. Das findet man übrigens auch im "Kime" (kimeru - eine Entscheidung treffen) ;)
Die Überprüfung unter Situationen mit hartem Kontakt macht Sinn, muss allerdings nicht zwangsläufig im Rahmen eines Wettkampfes stattfinden. Wir machen so etwas z. B. im Rahmen unserer Prüfungen beim Jissen-Kumite. Je nach Level, geht es dann auch mal raus in die Baumschule (dann immer im Frühjahr oder Herbst, wenn der Boden angefroren und/oder matschig ist) um das Gelernte zu überprüfen. Das ist dann auch immer ein Test für die jeweiligen Prüfer, die ja die "Angreiferrolle" übernehmen.
Grüße
Kanken
Helme im Wettkampf:
Wenn du dir die Videos ansiehst wirst du feststellen, dass selbst mit Helmen einige fix und fertig durch die Kopftreffer sind.
An der Stelle gebe ich dir nur zum Teil recht, durch den Kopftreffer wird die Realität natürlich nicht erreicht.
Ippon Gedanke:
Dieser Gedanke wird auch im Bubishi beschrieben und ist nicht nur Teil des „modernen“ Karate.
Wenn ich es nicht besser wüsste, siehe eigene Beschreibung, hätte ich dich eher der WT Ecke zugeordnet als dem Karate. Thema aufnehmen, was hindert einen Kämpfer neben dem Erstschlag den Gegner aufzunehmen, nur eines die Unkenntnis dieser Art zu kämpfen. Ansonsten versetzt gerade die Fähigkeit dieser Wettkampfform einen Kämpfer in die Lage in die Distanz zu kommen oder Gegner Abzuwehren. Sei es nun auf der Strasse oder im Zweikampf. Dies habe ich selbst an einigen KK ausprobiert. Zum Beispiel erkannte Sifu Altmaier seiner Zeit (lange her) diese Fähigkeit, gab mir Boxhandschuhe (Zum Schutz seiner Meisterschüler) und freie Hand die Jungs Abzuwehren. Nicht ohne lautem Gebrüll vom Meister, nach jedem Einschlag beim Versuch der Kontaktaufnahme.
Löse dich vom Gedanken Ippon Kämpfer wäre nicht gut, eine völlige Fehleinschätzung dieser Kämpfer, und vor allem dem was man daraus schult. Wenn es auch durch immer mehr durch Veränderungen am Wettkampfsystem schlechter wird.
Wettkampf als solches:
Nur durch den Wettkampf im großen Stil, bekommt man auch immer mehr gute Kämpfer vor die Flinte. Es bringt nichts im kleinen Dojo und gegen Anfänger zu kämpfen. Es benötigt Gegner von eigenem Kaliber oder besser damit man selbst gefordert wird.
Anmerkung:
Es gab eine Zeit, da hielt ich mich schon für die ganz große Nummer. Hatte ich nicht schon so viele Gegner besiegt deutsche Meister und sogar ein Europameister war dabei, auch gegen andere KK recht erfolgreich. Damals fuhr ich dann auf ein eher kleines Turnier. Meinen ersten Gegner hatte ich schon vorher gesehen so ein Motorrad Typ mit echter Wildwest Lederkleidung.
Kampf begann, alles im grünen Bereich, der Typ macht auf defensiv, eigentlich meine Haltung im Kampf, aber was soll mal schnell rüber und eine Eingeschenkt. Er blockt und Zack, eine eingefahren 0:1. Ok, dumm reingelaufen wie eine Anfänger, dass kann ich besser. Der Typ bleibt locker und immer schön auf Distanz, dann muss ich und Zack 0:2 Ippon Kampf zu Ende, Turnier vorbei…(jetzt kommt es)
Danach noch schnelle auf eine Bier, dabei meinte Er: „Siehst du, dass ist das schöne wenn man kämpfen geht. Es kommt immer die Zeit in der man abhebt und nur durch solche Erlebnisse, die ich auch schon hatte, kommt man wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.“
[Außenprüfung bei Scheißwetter]
Damit man am nächsten Tag gleich mit einer Erkältung oder Grippe im Bett liegt, na klasse...
Ich glaube, daß die am nächsten Tag alle möglichen Probleme haben, aber ganz sicher keine Erkältung. :D
Scorp1on King
22-09-2010, 14:34
Falsch.
Eine solche Aussage kann nur von jemandem kommen, der entweder nie gekämpft hat, oder den Sinn seines Tuns nicht verstanden hat.
Ich wuste es :D:D:D
Grade von dir musste sowas kommen ;)
Stimme dir allerdings zu 100%...;)
Das äußerste der Gefühle sind Zahnschutz, Unterleibschutz und DÜNNE Handschützer um Cuts zu vermeiden.
Sehe ich eigentlich auch als optimal an! Je nach Härte ist ein Kopfschutz sicher auch nicht verkehrt, aber ansonsten sehe ich das von dir beschriebene Szenario in Verbindung mit guten Drills/Partnerübungen als das Optimum für den freien Kampf an!
Grüße Ima-Fan
Scorp1on King
22-09-2010, 15:08
Wie kann jemand der noch nie gekämpft hat sagen obs was bringt oder nicht...
Ich sage doch auch nicht Judo ist kacke obwohl ichs nochnie gemacht habe.
Das ist doch unlogisch also mal ehrlich...:(:mad:
Kämpfen ist ein Gefühl das warscheinlich niemals jemand verstehen kann der nicht auch selbst kämpft.
Dieses Gefühl gab mir so extrem viel.
Es bildet den Charakter die Technik und alles was mann so haben möchte :P
Also wie kann man sagen das würde nichts bringen obwohl man keine Ahnung hat!!??
Ist dir eventuell in den Sinn gekommen, dass die Leute die sich hier gegen Wettkämpfe äußern eventuell auch schon gekämpft haben? Ich verstehe nicht wieso hier mancher denkt, dass man kämpfen nur beim Wettkampf lernt. Kämpfen lernt man durchs kämpfen. Da sind wir uns ja alle einig. Warum das nun im Wettkampf (gewinnen wegen dem Ego) besser geht als in einem anderen Kampf (einfach nur gewinnen) verstehe ich nicht.
Nehmen wir mal an: Kanken kann mich plattmachen. Weiß er das jetzt wenn wir kämpfen oder weiß er das erst nachdem er mich in einem Wettkampf fertig gemacht hat? Ich meine das kriegt er doch genauso mit, wenn wir uns in Straßenklamotten prügeln. Wozu also der Wettkampf wenn es nur um das testen der Fähigkeiten geht?
Ist dir eventuell in den Sinn gekommen, dass die Leute die sich hier gegen Wettkämpfe äußern eventuell auch schon gekämpft haben? Ich verstehe nicht wieso hier mancher denkt, dass man kämpfen nur beim Wettkampf lernt. Kämpfen lernt man durchs kämpfen. Da sind wir uns ja alle einig. Warum das nun im Wettkampf (gewinnen wegen dem Ego) besser geht als in einem anderen Kampf (einfach nur gewinnen) verstehe ich nicht.
Warum muss man denn aufgrund seiner eigenen Minderwertigkeitskomplexe Wettkämpfer als Egomanen darstellen? Finde ich nicht gut.
Nehmen wir mal an: Kanken kann mich plattmachen. Weiß er das jetzt wenn wir kämpfen oder weiß er das erst nachdem er mich in einem Wettkampf fertig gemacht hat? Ich meine das kriegt er doch genauso mit, wenn wir uns in Straßenklamotten prügeln. Wozu also der Wettkampf wenn es nur um das testen der Fähigkeiten geht?
Häh? Was ist dein Punkt? Dass Straßenkampf genauso gut ist wie Wettkampf...?
Warum muss man denn aufgrund seiner eigenen Minderwertigkeitskomplexe Wettkämpfer als Egomanen darstellen? Finde ich nicht gut.
Warum habe ich bitte Minderwertigkeitskomplexe und wo stelle ich jemanden als Egomanen dar? Wenn ich beim Mensch-ärgere-dich-nicht gewinnen will, dann passiert das auch aufgrund meines Egos. Das ist eine ganz natürliche Sache. Wenn ich auf der ominösen Straße gewinnen will, dann weils um meinen ***** geht. Da spielt mein Ego nicht mehr rein. Daher verstehe ich nicht, warum ich zum trainieren ausgerechnet eine Art des Kampfes brauche, die auf dem Ego aufbaut.
Häh? Was ist dein Punkt? Dass Straßenkampf genauso gut ist wie Wettkampf...?
Mein Punkt ist immernoch, dass Wettkampf nicht zwingend notwendig ist um kämpfen zu lernen.
Warum habe ich bitte Minderwertigkeitskomplexe und wo stelle ich jemanden als Egomanen dar? Wenn ich beim Mensch-ärgere-dich-nicht gewinnen will, dann passiert das auch aufgrund meines Egos.
Echt? Bedenklich... soll ja Leute geben, die sowas einfach aus Spaß machen...
Wenn ich auf der ominösen Straße gewinnen will, dann weils um meinen ***** geht. Da spielt mein Ego nicht mehr rein. Daher verstehe ich nicht, warum ich zum trainieren ausgerechnet eine Art des Kampfes brauche, die auf dem Ego aufbaut.
Mein Punkt ist immernoch, dass Wettkampf nicht zwingend notwendig ist um kämpfen zu lernen.
Was ist denn die Alternative? Weil nur Straßenkampf, in dem es "um meinen ***** geht", ist auf Dauer ungesund. Und kommt üblicherweise auch recht selten vor. Und es entspricht auch weniger einem lernen, als vielmehr natürlicher Auslese. Sicher kann ich eventuell schwimmen lernen, wenn mich einer auf hoher See über Bord wirft. Aber ich bezweifle ganz arg, dass das die beste Methode ist :rolleyes:
Holzkeule
22-09-2010, 16:16
Wenn ich auf der ominösen Straße gewinnen will, dann weils um meinen ***** geht. Da spielt mein Ego nicht mehr rein.
Also ich versteh immer nicht so recht was das Ego im Karate oder TKD ist. Kommt das aus dem Zenbuddhismus ?
Man kanns doch auch so sehen. Je stärker mein Ego umso größer ist mein Selbstbewußtsein und umso größer die Chance eine gefährliche Situation alleine durch das Auftreten und die Körperhaltung für mich zu entscheiden oder zu deeskalieren und so dem Motto " es gibt keinen ersten Angriff " Genüge zu tun. ;)
@BuZuS: Ich spiele Mensch-ärgere-dich-nicht auch weils mir Spaß macht, trotzdem will ich gewinnen, sonst brauch ich gar nicht anfangen zu würfeln. Was daran bedenklich ist das erkläre mir bitte. Alternativen wurden doch schon genannt...
Also ich versteh immer nicht so recht was das Ego im Karate oder TKD ist. Kommt das aus dem Zenbuddhismus ?
:ups: Nein. Das Ego von dem ich spreche kommt aus der Psychologie...
Man kanns doch auch so sehen. Je stärker mein Ego umso größer ist mein Selbstbewußtsein und umso größer die Chance eine gefährliche Situation alleine durch das Auftreten und die Körperhaltung für mich zu entscheiden oder zu deeskalieren und so dem Motto " es gibt keinen ersten Angriff " Genüge zu tun.
Das halte ich für illusorisch. Wenn dich einer plattmachen will, nützt dir deine Ausstrahlung gar nichts.
Tja, jetzt sind wir wieder bei der schönen Frage nach dem "Do" :cool:
In den KK Japans wird seit der Meiji-Zeit auch viel Wert auf die geistige Schulung gelegt. Es gilt den Zustand des "Eins-Seins" mit dem Gegner/Schwert/Universum/Was-auch-immer zu erreichen, um sich von der Idee der Selbstverblendung zu lösen.
Das Zen wird hier und da eine Rolle gespielt haben, aber die alten Religionen wie der Shintoismus und der Konfuzianismus sicher auch. In den KK, die aus chinesischen Stilen beeinflusst wurden (z.B. das Karate), spielten gewisse Ideen des Daoismus auch eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Wichtig ist jedoch, dass dies erst nach der Ausbildung der kämpferischen Fähigkeiten (des "jutsu") eine zunehmend größere Rolle spielte. Erst kämpfen lernen, dann den "Weg" entdecken und beides miteinander verschmelzen.
Früher gab es nicht die Idee des Kämpfens als Wettkampf um Pokale, Titel etc.. Man kämpfte um Ehre, Ansehen und andere konfuzianische Werte und um seine Fähigkeiten zu teste, dabei blieben auch manchmal Leute auf der Strecke.
Selbst Kano hatte ja sein Judowettkampfsystem nicht gegründet um das "Ego" zu fördern, sondern um es zu demolieren, schaut euch mal die alten! Kodokan Regeln an, wie da monatlich gekämpft wurde. Man musste quasi verlieren. Rambat kann darüber jedoch dtl. mehr sagen als ich.
Es geht darum einen Zustand zu entwicklen (besser: entwickeln zu lassen), in dem kein "Ich, Du, Kampf etc" existiert. "Es" kämpft, oder "Es" läuft mich die Kata". In vielen KK-Traditionen ist dieser Zustand ein Ziel, egal ob Einflüsse aus Zen, Shamanismus, Daoismus oder der indischen Götterwelt, sogar beim Capoiera gibt es das.
Björn Friedrich beschreibt ja hier für das BJJ einen ganz ähnlichen Zustand und nennt es "Flow".
Das zu entwickeln ist ebenfalls Teil des Karate und gehört in meinen Augen mit zu einem guten Unterricht für Fortgeschrittene. Damit verändert sich jedoch der Zugang zum "kämpfen" radikal. Wettkämpfe lassen sich damit nicht vereinbaren.
Brauche ich das um ein guter ein Kämpfer zu werden? Nein. Brauche ich das jedoch evtl. um mich nach Erreichen einer gewissen technischen Ebene noch weiterentwickeln zu können? In meinen Augen schon.
Leute die VK in den Ring steigen tun das nicht ohne Grund, jedenfalls die, die ich kenne und je effektiver sie sind, desto besser sind ihre unterschwelligen Gründe. Jeder wirkliche Kämpfer, den ich kennengelernt habe, hatte einige "Leichen" in seine Psyche.
Die Art und Weise sich über das Auflösen des Egos dem Thema "Kampf" zu nähern ist eine Möglichkeit sich diesen "Leichen" zu nähern und zu versuchen mit ihnen klar zu kommen. Letztendlich ist KK auch eine ganzheitliche Geschichte. Ich kann in einem Kampf nicht meine Psyche Ausblenden (Stichwort "Angst", auch der Ausgangspunkt für den Einstieg in den "Weg")
Ich persönliche habe auf diesem Weg radikale Veränderungen (in meinen Augen Verbesserungen) meiner kämpferischen Fähigkeiten erlebt.
Ob jemand jedoch diesen Weg gehen will oder nicht, muss jeder selber Wissen. Gerade mit Anfang 20 will, kann und muss man das evtl nicht sehen, aber auch die Wettkämpfer werden älter. Die Psyche bleibt. Einige setzen sich evtl. erst dann mit diesem Aspekt einer KK auseinander andere auch dann nicht. Auch gut.
Noch einmal in aller Deutlichkeit: Ich halte "Kämpfen können" in einer KK für die absolut essentiellste Grundlage!
Erst wenn man diese Grundlage geschaffen hat, kann man sich mit dem "Weg", dem "Flow", dem "Dao" oder was auch immer beschäftigen.
Will man nicht kämpfen, kann man ja auch Blumen stecken oder Tee kochen um seine "Wegerfahrung" zu machen.
Ich hoffe ich konnte deutlich machen, warum für mich persönlich Kämpfen wichtig ist, Wettkampf jedoch kontraproduktiv/"falsch" ist. Ich habe nichts gegen Wettkämpfe, es ist eben nur nicht meins.
Grüße
Kanken
Scorp1on King
22-09-2010, 21:11
@BuZuS: Ich spiele Mensch-ärgere-dich-nicht auch weils mir Spaß macht, trotzdem will ich gewinnen, sonst brauch ich gar nicht anfangen zu würfeln. Was daran bedenklich ist das erkläre mir bitte. Alternativen wurden doch schon genannt...
:ups: Nein. Das Ego von dem ich spreche kommt aus der Psychologie...
Das halte ich für illusorisch. Wenn dich einer plattmachen will, nützt dir deine Ausstrahlung gar nichts.
Mein Gott ne ey...
Mach doch nicht einen auf schlau...
Was hat das Ego beim kämpfen zu tun ??
Man(n) kämpft weil der Wille zu kämpfen in ihm drin ist.
Weil wir Menschen sind und wir seid Tausenden von Jahren kämpfen.
Ich will doch nicht um meines Egos Willen gewinnen, sondern weil es das geilste Gefühl der Welt ist etwas geschafft zu haben wofür man SOOOO hart gearbeitet hat.
Das Ego spielt allerdings auf der Straße eine große Rolle...
Wenn man angemacht wird und man sein Ego nicht zurückhalten kann und sich deswegen prügelt...Naja das nenn ich:
"nicht notwendig"
Denk doch was du willst aber hör auf mit deinem ich bin so schlau und weiß alles übers kämpfen obwohl du meines erachtens nach anscheinend noch nie gekämpft hast.
@kanken: Wieder mal gelingt es dir auszudrücken was ich meine. Faszinierend.
@Black Samurai: Viel du noch zu lernen hast mein junger Padawan. :D (Das war auf schlau machen ;))
Ich lege hier nur meinen Standpunkt dar und mache das ausnahmsweise mal rein sachlich. Was das Ego damit zu tun hat? Alles und nichts. Eine Entwicklung eben. Die meisten unserer Handlungen sind durch unser Ego bestimmt, ob wir das nun wissen oder nicht. Meistens kriegen wir das bewusst nicht mit ;)
Ich will doch nicht um meines Egos Willen gewinnen, sondern weil es das geilste Gefühl der Welt ist etwas geschafft zu haben wofür man SOOOO hart gearbeitet hat.
Genau dieses Gefühl hast du aber aufgrund deines Egos.
Ich habe hier nicht behauptet alles übers kämpfen zu wissen. Und ich finde es interessant das du weisst, dass ich noch nie gekämpft habe. Du weisst mehr über mich als ich selbst :D Ich frage mich allerdings warum du diese bis jetzt sachliche Diskussion so auf die private Ebene ablenken willst? Könnte es sein das ich irgendwo doch einen Nerv getroffen habe?
Karateka94
22-09-2010, 22:01
nein
Holzkeule
22-09-2010, 22:36
Es geht darum einen Zustand zu entwicklen (besser: entwickeln zu lassen), in dem kein "Ich, Du, Kampf etc" existiert. "Es" kämpft, oder "Es" läuft mich die Kata".
Ist das daselbe wie das freudsche Es ? Was ist Es ? Das Unbewußte ?
Aber diesen Flow kann man doch eigentlich überall erleben auch schon im Teenageralter.
Beim Skatebordfahren , Kitesurfen. Dann doch vielleicht auch im Ring ?
Ist das daselbe wie das freudsche Es ? Was ist Es ?
Aber diesen Flow kann man doch eigentlich überall erleben auch schon im Teenageralter.
Beim Skatebordfahren , Kitesurfen. Dann doch vielleicht auch im Ring ?
Ich denke wir meinen da einen Unterschiedlichen "Flow", bzw. eine andere "Abstufung" ;)
Den Flow den du meinst beschreibt eine unterbewußt ablaufende Handlung, den den ich meinem beschreibt das Gefühl des Auflösens des Egos, die Loslösung von Emotionen, das Gefühl des "Einsseins". Das Eine mag Teil des anderen Sein, keine Frage, aber es gibt doch deutliche Unterschiede.
Das "Flow-Gefühl" der Psychologie hat übrigens eine Grundvoraussetzung: die Tätigkeit darf keine Angst hervorrufen und einen nicht überfordern!!!! Also wird das im Ring schon schwer...
Die "Flow-Forschung" ist in der Psychologie momentan angesagt. Die Ergebnisse, die man dort findet, finden sich teilweise auch bei der Meditation und dem Qi-gong, vor allem im Bezug auf das limbische System und dem Neokortex im funktionalen MRT.
Für mich ist das "Flow-Gefühl" abstufbar, in seiner extremsten Ausprägung verschwimmen dann die Grenzen zwischen Ich-Wahrnehmung, Außenwelt und Zeit.
Ich finde jetzt leider den Pubmedlink mit den Ergebnissen der Studien der meditierenden Mönche und der Qi-gong'ler nicht mehr. Wenn es dich interessiert kannst du ja versuchen es selber zu finden. Es waren Untersuchungen mittels Positronen-Emissions-Tomographie und funktioneller Magnetresonanztomographie.
Ich finde diese Forschung sehr spannend, allerdings sollte man versuchen das nüchterne Erforschen/Betrachten und das Erleben dieses Zustandes zu trennen. Die alten Traditionen hatten da gute Wege diesen Zustand herbeizuführen und psychische Veränderungen zu bewirken.
Ob das Ganze jetzt nur eine "Verarsche" unseres Gehirns ist, oder doch der Weg zu Gott, der Erleuchtung, was auch immer, werden wir wohl nie feststellen...
Grüße
Kanken
Helme im Wettkampf:
Wenn du dir die Videos ansiehst wirst du feststellen, dass selbst mit Helmen einige fix und fertig durch die Kopftreffer sind.
An der Stelle gebe ich dir nur zum Teil recht, durch den Kopftreffer wird die Realität natürlich nicht erreicht.
Ja, aber du siehst auch, dass sie viel mehr Kopftreffer zulassen, als in Sportarten, in denen kein Kopfschutz getragen wird.... weil eben die WIrkung stark abgeschwächt ist.
Löse dich vom Gedanken Ippon Kämpfer wäre nicht gut, eine völlige Fehleinschätzung dieser Kämpfer, und vor allem dem was man daraus schult. Wenn es auch durch immer mehr durch Veränderungen am Wettkampfsystem schlechter wird.
Der Ippon Gedanke des Karate, also mit JEDEM Schlag versuchen den Kampf zu entscheiden (sofern ich das richtig verstanden habe) funktioniert aber nur gegen technisch unterlegene, oder taktisch ungeschulte Gegner...
Da musste auch ich umlernen, und tausende vor- und nach mir. Anfänger versuch das... sie stürmen rein, und suchen schnellstmöglich die Entscheidung! DIe meisten Amateur-MMA Kämpfe gehen nicht über die 1. Runde.
Doch dann.... irgendwann geraten alle mal an einen taktisch klugen Gegner, der sich nicht beeindrucken lässt vom Stürmen, und kriegen auf die SChnauze. Lernen entweder um, oder fangen an zu verlieren.
Wettkampf als solches:
Nur durch den Wettkampf im großen Stil, bekommt man auch immer mehr gute Kämpfer vor die Flinte. Es bringt nichts im kleinen Dojo und gegen Anfänger zu kämpfen. Es benötigt Gegner von eigenem Kaliber oder besser damit man selbst gefordert wird.
:halbyeaha
Es bringt eben auch nichts, Sparring mit einem Kampf zu verwechseln!
Das ist Perversion des Sparringgedankens!!!
Man sparrt stets MITEINANDER, und niemals GEGENeinander.
Danach noch schnelle auf eine Bier, dabei meinte Er: „Siehst du, dass ist das schöne wenn man kämpfen geht. Es kommt immer die Zeit in der man abhebt und nur durch solche Erlebnisse, die ich auch schon hatte, kommt man wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.“
So ging es mir, als ich ins Yogaka kam!
Ich hatte in den 2 Jahren vorher nur einen einzigen Kampf verloren, und weit weit über 100 gewonnen, und dachte ich wäre der Superheld mit geschwellter Brust.
Bis ein 40jähriger Rafael Perlungher mir das Gefühl vermittelte, ich stünde zum ersten Mal auf der Matte :D
Sehe ich eigentlich auch als optimal an! Je nach Härte ist ein Kopfschutz sicher auch nicht verkehrt, aber ansonsten sehe ich das von dir beschriebene Szenario in Verbindung mit guten Drills/Partnerübungen als das Optimum für den freien Kampf an!
Grüße Ima-Fan
Kopfschutz ist gut, wenn man LANGE sparrt, oder sehr hart sparrt.
Im Kampf macht er keinen Sinn.
Kämpfen lernt man durchs kämpfen. Da sind wir uns ja alle einig. Warum das nun im Wettkampf (gewinnen wegen dem Ego) besser geht als in einem anderen Kampf (einfach nur gewinnen) verstehe ich nicht.
Was für andere Kämpfe kann man denn so machen?
Willst du Leute auf der Strasse verprügeln, und das einen Sieg nennen?
Bitte sage mir nicht, dass du einer der Typen bist, die denken Sparring wäre ein Kampf, und nach nem Sparring rumlatschen und denken sie hätten "gewonnen" wenn sie im Sparring die Laufrichtung dominierten.....
Falls das der Fall ist, und du glaubst, Sparring mit deinen Vereinskollegen wäre kämpfen.... hast du was GANZ essentielles verpasst was Kämpfen anbelangt ;)
Nehmen wir mal an: Kanken kann mich plattmachen. Weiß er das jetzt wenn wir kämpfen oder weiß er das erst nachdem er mich in einem Wettkampf fertig gemacht hat? Ich meine das kriegt er doch genauso mit, wenn wir uns in Straßenklamotten prügeln. Wozu also der Wettkampf wenn es nur um das testen der Fähigkeiten geht?
Wieder dasselbe: Wie wollt ihr kämpfen ohne Wettkampf?
Sparring ist KEIN Testen der Fähigkeiten, kein Kampf, sondern eine Übung, die auf den Kampf vorbereitet!
Wenn ich auf der ominösen Straße gewinnen will, dann weils um meinen ***** geht. Da spielt mein Ego nicht mehr rein. Daher verstehe ich nicht, warum ich zum trainieren ausgerechnet eine Art des Kampfes brauche, die auf dem Ego aufbaut.
Was ist mit einem Profikämpfer?
Wll der auch nur des Ego wegens gewinnen? Schliesslich geht's ihm auch "um den *****" weil er mit Niederlagen den Job verlieren könnte.
Was meinst du als scheinbar grosser Psychoanalytiker dazu?
Ich habe hier nicht behauptet alles übers kämpfen zu wissen. Und ich finde es interessant das du weisst, dass ich noch nie gekämpft habe. Du weisst mehr über mich als ich selbst :D Ich frage mich allerdings warum du diese bis jetzt sachliche Diskussion so auf die private Ebene ablenken willst? Könnte es sein das ich irgendwo doch einen Nerv getroffen habe?
Höhö..... es ist nicht schwierig einen Nerv zu treffen, wenn man nervende und unsachliche Behauptungen in den Raum stellt ;)
Es geht einfach um folgendes:
Um über die Wichtigkeit von Wettkämpfen mitreden zu können, sollte man Erfahrungen in selbigen haben.
Ganz einfach.
Und je mehr Erfahrung jemand im Wettkampf hat, desto mehr Gewicht messe ich seinem Wort bei, wenn es um die Wichtigkeit von Wettkämpfen geht. Auch logisch, oder?
Dabei ist natürlich einzurechnen, dass natürlich wer den Wettkämpfen von vornherein mehr Bedeutung beimisst eher mehr Erfahrung darin sammeln wird.
Aber wer keine Wettkampferfahrung hat, dessen Aussage ist wertlos.
Allgemein wenns ums Kämpfen geht....... Wenn mir einer was übers Kämpfen erzählen will, der nie gekämpft hat, höre ich zwar anständig zu, und amüsiere mich manchmal prächtig, was ich da zu hören kriegen...... aber viel Wert messe ich dem nicht bei.
Wenn mir aber einer was erzählt, der in 100 Kämpfen, in 1000 Kämpfen gestanden hat... dann weiss ich, dass er ganz genau weiss, wovon er spricht!
Sparring hat da gar nichts damit zu tun..... Sparring ist kein Kampf, sondern nur eine vorbereitende Übung. Ohne Sparring ist imho gar kein Kampfkunsttraining möglich.
FireFlea
23-09-2010, 02:52
Was für andere Kämpfe kann man denn so machen?
Wie wärs mit dojo yaburi? Das ist kein Wettkampf und kein Sparring :p
Was für andere Kämpfe kann man denn so machen?
Willst du Leute auf der Strasse verprügeln, und das einen Sieg nennen?
Bitte sage mir nicht, dass du einer der Typen bist, die denken Sparring wäre ein Kampf, und nach nem Sparring rumlatschen und denken sie hätten "gewonnen" wenn sie im Sparring die Laufrichtung dominierten.....
Falls das der Fall ist, und du glaubst, Sparring mit deinen Vereinskollegen wäre kämpfen.... hast du was GANZ essentielles verpasst was Kämpfen anbelangt ;)
Sparring ist kein Kampf, sondern eine Vorbeireitung dazu. Jetzt kommt es einfach erstmal darauf an wie man Sparring macht. Ich kann entweder nach meinem Wettkampfreglement sparren oder ich kann sagen:"Keine Angriffe direkt ins Gelenk und bevor was bricht abklopfen. Los gehts."(Ich weiß, es gibt Leute die auch im Sparring direkt ins Gelenk gehen...) Der Unterschied dabei ist in meinen Augen der, dass ich bei der 2. Variante dem Gegner in die Eier treten oder ihn beissen darf. Nach meiner Erfahrung macht es einen Unterschied ob man z. B. im Bodenkampf an jemandem rumnagt oder nicht.
Diese Art des Sparrings übt man und dann (!) kann man mal richtig kämpfen. Jissen nennt sich das im Karate. Übersetzung? Lasst euch leben :D Ja dabei kann was passieren. Sehr wahrscheinlich sogar. Man soll sowas ja auch nicht jede Woche machen. Meiner Meinung nach reicht dafür einmal im Jahr, auch aufgrund des Verletzungsrisikos, allerdings muss ich darauf hinweisen, dass ich das bisher noch nicht gemacht habe. Es ist nur meiner Meinung nach der beste Weg, den man gehen kann und der Weg den ich gehen möchte.
Was ist mit einem Profikämpfer?
Wll der auch nur des Ego wegens gewinnen? Schliesslich geht's ihm auch "um den *****" weil er mit Niederlagen den Job verlieren könnte.
Was meinst du als scheinbar grosser Psychoanalytiker dazu?
Ich würde eher sagen er will wegen seines Magens gewinnen, denn wer hunger hat... xD
Okay Spaß beiseite. Ich glaube (Spekulation! Ich kenne keine Profikämpfer persönlich, kann also nur mutmaßen.), dass jeder der Profikämpfer ist, ja auch mal klein angefangen hat. In der 1. Phase ging es ihm mit Sicherheit nur ums Ego, weil er es da noch nicht berufsmäßig gemacht hat. Wenn allerdings die eigene Existenz an so einem Kampf hängt ist das nochmal was ganz anderes als wenn man mal sporadisch zu einem Turnier fährt und im Endeffekt keine weiteren Konsequenzen zu erwarten hat. In dem Fall dient der Wettkampf aber einem anderen Zweck: dem der Selbsterhaltung (mal fachlich korrekt ausgedrückt). Ja ich weiß das sich das alles sehr theoretisch (und eventuell auch klugscheisserisch) anhört. Ich hoffe aber das du zumindest meinen Gedankengang nachvollziehen kannst. Für Profis ist das ihr Job, die verbinden damit andere Dinge als jemand der nicht davon leben muss. (So zumindest meine bisherigen Erfahrungen.)
Höhö..... es ist nicht schwierig einen Nerv zu treffen, wenn man nervende und unsachliche Behauptungen in den Raum stellt ;)
Hey wo war ich unsachlich?
Um über die Wichtigkeit von Wettkämpfen mitreden zu können, sollte man Erfahrungen in selbigen haben.[...]
Ich stimme dir zu. Ich sagte ja auch: Ich habe nur Erfahrung beim LK. Jetzt kann man sich natürlich streiten ob dort der Grund an Wettkämpfen teilzunehmen sich von dem an VK Wettkämpfen teilzunehmen unterscheidet. Ich denke nein. Aber diesen Hinweis habe ich ja schon mehrfach gegeben, daher könnt ihr alle hier selber entscheiden ob ich einfach keine Ahnung habe, in dem Fall könnt ihr mich ja ignorieren, oder ob ich vielleicht nur andere Erfahrungen gemacht habe als ihr, dann solltet ihr zumindest erstmal zuhören und mich danach für verrückt erklären :)
In dem zusammenhang wüsste ich übrigens gerne welche Attribute man denn nur durch Wettkämpfe entwickeln kann? Das scfheint ja hier ein Standpunkt zu sein. (Der den ich nicht verstehe.)
Wie wärs mit dojo yaburi? Das ist kein Wettkampf und kein Sparring :p
Kenn' ich nicht :o
Was ist denn das?
Das was Wikipedia mir sagt, den Leiter einer anderen Schule zum Kampfe fordern, ist für mich durchaus ein Wettkampf.
Sparring ist kein Kampf, sondern eine Vorbeireitung dazu. Jetzt kommt es einfach erstmal darauf an wie man Sparring macht. Ich kann entweder nach meinem Wettkampfreglement sparren oder ich kann sagen:"Keine Angriffe direkt ins Gelenk und bevor was bricht abklopfen. Los gehts."(Ich weiß, es gibt Leute die auch im Sparring direkt ins Gelenk gehen...) Der Unterschied dabei ist in meinen Augen der, dass ich bei der 2. Variante dem Gegner in die Eier treten oder ihn beissen darf. Nach meiner Erfahrung macht es einen Unterschied ob man z. B. im Bodenkampf an jemandem rumnagt oder nicht.
Beides ist kein Kampf.
Den Mund öffnen tät ich am Boden nicht, das kann üble Kieferbrüche geben ;)
Diese Art des Sparrings übt man und dann (!) kann man mal richtig kämpfen.
Genau, dann kann man anschliessend richtig kämpfen gehen ;):p
Jissen nennt sich das im Karate. Übersetzung? Lasst euch leben :D Ja dabei kann was passieren. Sehr wahrscheinlich sogar. Man soll sowas ja auch nicht jede Woche machen. Meiner Meinung nach reicht dafür einmal im Jahr, auch aufgrund des Verletzungsrisikos, allerdings muss ich darauf hinweisen, dass ich das bisher noch nicht gemacht habe. Es ist nur meiner Meinung nach der beste Weg, den man gehen kann und der Weg den ich gehen möchte.
Einmal im Jahr = Nahezu gar nicht, vernachlässigbar, ohne wirklichen Trainingseinfluss. Höchstens mir mehr oder minder grossem Einfluss auf den Geist.
Ich würde eher sagen er will wegen seines Magens gewinnen, denn wer hunger hat... xD
Okay Spaß beiseite. Ich glaube (Spekulation! Ich kenne keine Profikämpfer persönlich, kann also nur mutmaßen.), dass jeder der Profikämpfer ist, ja auch mal klein angefangen hat. In der 1. Phase ging es ihm mit Sicherheit nur ums Ego, weil er es da noch nicht berufsmäßig gemacht hat. Wenn allerdings die eigene Existenz an so einem Kampf hängt ist das nochmal was ganz anderes als wenn man mal sporadisch zu einem Turnier fährt und im Endeffekt keine weiteren Konsequenzen zu erwarten hat. In dem Fall dient der Wettkampf aber einem anderen Zweck: dem der Selbsterhaltung (mal fachlich korrekt ausgedrückt). Ja ich weiß das sich das alles sehr theoretisch (und eventuell auch klugscheisserisch) anhört. Ich hoffe aber das du zumindest meinen Gedankengang nachvollziehen kannst. Für Profis ist das ihr Job, die verbinden damit andere Dinge als jemand der nicht davon leben muss. (So zumindest meine bisherigen Erfahrungen.)
Und jemand, der wie Wanderlei Silva in den Favellhas aufwächst, und mit dem Kampfsport anfängt, um der Scheisse zu entkommen?
Was ich damit sagen will:
Sei nicht vorschnell mit deinen Urteilen!
Hey wo war ich unsachlich?
Die Ego-Sache, die muss nicht sein ;)
In dem zusammenhang wüsste ich übrigens gerne welche Attribute man denn nur durch Wettkämpfe entwickeln kann? Das scfheint ja hier ein Standpunkt zu sein. (Der den ich nicht verstehe.)
Es gibt hauptsächlcih Attribute, welche man weitaus stärker und effektiver, und weitergehender durch einen Kampf entwickeln kann, als durch Sparring etc.
Aber die geistige Einstellung macht den grössten Unterschied.
Im Sparring weisst du, dass du jederzeit aufhören kannst, und es nur eine Übung ist.
Aber stell dir vor, irgendein Typ reist vom Ende der Welt an, mit dem einzigen Ziel, dich zu zermantschen ;)
Die psychische Belastung ist viel höher als in JEDER anderen Situation, die man normalerweise so erlebt.
Auch wenn z.B. am Wochenende irgendwelche Gäste stresssen auf "die Strasse.." stresst mich das nicht annähernd so sehr.. sind nur Vollidioten.
Sparring stresst sowieso nur Anfänger........
Und Sparring ist IMMER zu einem gewissen Masse kooperativ, keiner wird dich verletzen wollen im Sparring.
Im Kampf ist es aber eine gern ignorierte Tatsache, dass jeder danach lechzt, dass der Gegner verletzungsbedingt den Kampfaufgeben muss. Dass jeder dem andern so viele Schmerzen zufügen will, und ihn so in die Schesse drücken will, um den Willen des anderen zu brechen.
Der KAMPF unterscheidet sich von allen anderen Situationen durch die Anforderungen an deinen Geist, an deinen Willen!
Mind over MAtter :cool:
Im Kampf ist es aber eine gern ignorierte Tatsache, dass jeder danach lechzt, dass der Gegner verletzungsbedingt den Kampfaufgeben muss. Dass jeder dem andern so viele Schmerzen zufügen will, und ihn so in die Schesse drücken will, um den Willen des anderen zu brechen.
Womit wir wieder bei den "Leichen" und der Frage wären, warum man sich das antut, was einen dazu treibt? ;)
(Ist nicht im geringsten abwärtend gemeint!)
Grüße
Kanken
netwolff
23-09-2010, 11:55
Womit wir wieder bei den "Leichen" und der Frage wären, warum man sich das antut, was einen dazu treibt? ;)
(Ist nicht im geringsten abwärtend gemeint!)
Grüße
Kanken
Grundsätzlich würde ich sagen, weil man besser sein will als der andere, weil man dominieren will, weil der Adrenalinschub geil ist, weil Vergleichen und sich Messen vollkommen normale menschliche Eigenheiten sind, die nichts mit kaputtem Ego zu tun haben.
Ob das zur Zeit gesellschaftlich ok ist, oder gerne gesehen wird, oder als überholt angesehen wird von einigen - das kann gut sein, aber ich denke trotzdem, dass es vollkommen normal ist.
Das was Wikipedia mir sagt, den Leiter einer anderen Schule zum Kampfe fordern, ist für mich durchaus ein Wettkampf.
Dojo Yaburi hat den Nachteil öfter mal nen Toten zu produzieren. Da gabs hier vor nicht allzu langer Zeit mal nen Thread darüber ob das heutztage nicht fehlt.
Beides ist kein Kampf.
Nein, das ist wie ich Sparring für sinnvoll halte.
Genau, dann kann man anschliessend richtig kämpfen gehen ;):p
Vor dem Kampf muss man üben oder? Mehr habe ich nicht gemeint, sorry wenn das unverständlich ausgedrückt war.
Einmal im Jahr = Nahezu gar nicht, vernachlässigbar, ohne wirklichen Trainingseinfluss. Höchstens mir mehr oder minder grossem Einfluss auf den Geist.
Wie gesagt: Ich habe sowas noch nicht gemacht und es ist daher Spekulation, die auf den Aussagen von Leuten beruht, die sowas machen. (Mir wurde erzählt soundso läufts ab. Meine Spekulation betrifft die Häufigkeit.)
Und jemand, der wie Wanderlei Silva in den Favellhas aufwächst, und mit dem Kampfsport anfängt, um der Scheisse zu entkommen?
Was ich damit sagen will:
Sei nicht vorschnell mit deinen Urteilen!
Ich kenne den Mann nicht und darum erlaube ich mir auch kein Urteil. Ich habe ja immer dazugeschrieben, wo ich spekuliere...
Die Ego-Sache, die muss nicht sein ;)
Wie gesagt ich meinte damit ganz nüchtern psychologische Vorgänge. Wenn sich davon jemand beleidigt fühlt tut es mir Leid, ich halte das alles für normal. Ob ich das jetzt "Ego" nenne oder anders... Ich komme mit diesem Begriff am besten klar. Kanken hat das wahrscheinlich verständlicher beschrieben als ich.
Es gibt hauptsächlcih Attribute, welche man weitaus stärker und effektiver, und weitergehender durch einen Kampf entwickeln kann, als durch Sparring etc.
Ja welche denn?
Aber die geistige Einstellung macht den grössten Unterschied.
Ja genau. Und im Wettkampf hatte ich persönlich eine ganz andere geistige Einstellung als zu anderen Begenheiten. Vielleicht ist man da beim MMA ja näher dran, kann ich nicht beurteilen, aber so wie ich es erlebt habe fördert der Wettkampf eine andere Einstellung.
Aber stell dir vor, irgendein Typ reist vom Ende der Welt an, mit dem einzigen Ziel, dich zu zermantschen ;)
Die psychische Belastung ist viel höher als in JEDER anderen Situation, die man normalerweise so erlebt.
Kann ich nicht beurteilen für mich ist noch keiner soweit angereist, also vertraue ich da einfach mal deiner Erfahrung.
Und Sparring ist IMMER zu einem gewissen Masse kooperativ, keiner wird dich verletzen wollen im Sparring.
Ja Sparring ist immer zu einem Teil kooperativ. Allerdings kann man den Grad da sehr weit nach unten schrauben, was allerdings kaum gemacht wird. (positives Beispiel? Die Jungs und Mädels aus Preetz würde ich nach meinem ersten Eindruck sagen :D)
Im Kampf ist es aber eine gern ignorierte Tatsache, dass jeder danach lechzt, dass der Gegner verletzungsbedingt den Kampfaufgeben muss. Dass jeder dem andern so viele Schmerzen zufügen will, und ihn so in die Schesse drücken will, um den Willen des anderen zu brechen.
Der KAMPF unterscheidet sich von allen anderen Situationen durch die Anforderungen an deinen Geist, an deinen Willen!
Mind over MAtter :cool:
Wieder mal stimme ich dir zu.
Diese Geisteshaltung lässt sich aber auch ohne Wettkampf trainieren meine ich. Dafür ist das Jissen im Karate nach meiner Auffassung da. Beim Jissen will ich dem Gegner die Beine brechen, die Augen auskratzen, etc. Ich will ihn ein für alle mal ausschalten. Deshalb darf man das auch nicht so oft machen und muss auf einem hohen Level sein. Das ist weitaus brutaler als jeder MMA Kampf. Das ist eine Grenzerfahrung nach der man erstmal seine Psyche wieder in den Griff bekommen muss.
Ich denke so kann man die Geisteshaltung erlernen. Und dann, wenn man sich ihrer bewusst ist, kann man Regeln einführen und das Ganze sicherer machen, aber mit der gleichen Geisteshaltung weiterüben. Dazu muss man diese Grenzerfahrung aber erstmal gemacht haben. Ich habe Leute getroffen, die da durch sind. Und es sind die Kampfkünstler vor denen ich heute den größten Respekt habe und die, im Gegensatz zu vielen anderen die ich traf, wirklich können was sie sagen.
€dit:
Grade gesehen:
Grundsätzlich würde ich sagen, weil man besser sein will als der andere, weil man dominieren will, weil der Adrenalinschub geil ist, weil Vergleichen und sich Messen vollkommen normale menschliche Eigenheiten sind, die nichts mit kaputtem Ego zu tun haben.
Wie kommen die Leute immer nur auf eine kaputtes Ego? Nur weil man etwas wegen des Egos macht heisst das noch nicht, dass dieses kaputt ist. Es ist ganz normal. Die Frage die kanken hier stellt ist vielmehr: Wenn man nur dominieren (usw.) will, dann kann man das auch beim Hallenhalma. Warum müssen da Schmerzen dabei sein? Wegen der besagten (psychischen) "Leichen". Egal ob einem das jetzt bewusst ist oder nicht, aber dazu schrieb ich ja bereits was.
FireFlea
23-09-2010, 12:13
Kenn' ich nicht :o
Was ist denn das?
Das was Wikipedia mir sagt, den Leiter einer anderen Schule zum Kampfe fordern, ist für mich durchaus ein Wettkampf.
Naja, eher nicht meiner Meinung nach. Du gehst in eine andere Schule, sagst die können nix und dann gibts einen Kampf ohne Regeln. So ähnlich wie die frühen Grace Challenges.
Womit wir wieder bei den "Leichen" und der Frage wären, warum man sich das antut, was einen dazu treibt? ;)
(Ist nicht im geringsten abwärtend gemeint!)
Grüße
Kanken
Was das mit Lichen zu tun hat erschliesst sich mir nicht :o
Aber wieso man das tut..... kann sich jeder nur selbst beantworten.
Ja, bei mir wars anfänglich eine Ego-Sache.
Ich wurde von meiner "Mutter" SEHR schlecht behandelt, und ich musste mir immer anhören, ich wäre ein Versager, und würde es nie zu etwas bringen, das härte ich auch des öfteren in der Schule, weil ich starkes Hunter habe, und mich schlecht konzentrieren kann (jedoch eigentlich sehr begabt bin laut Psychologen....)
Und ich wollte es den ganzen Pennern einfach beweisen, dass ich besser bin!
Tja, und Kampfsport reizte mich seit ehedem...... wie beinahe jeder andere habe ich einen bestimten Grund, weshalb ich ausgerechnet Kampfsport betreibe, dieser ist meist tief psychsch verankert, mich unterscheidet einzig, dass ich meinen Grund kenne.
Inzwischen geht es mir aber mehr um die Erfahrungssammlung. Um den Spass am Wettkampf... oder um genauer zu sein: Den Spass am Gewinnen. Es geht mir darum mehr zu wissen, mehr zu können, mehr zu lernen.
Dojo Yaburi hat den Nachteil öfter mal nen Toten zu produzieren. Da gabs hier vor nicht allzu langer Zeit mal nen Thread darüber ob das heutztage nicht fehlt.
Wir alle kennen die Storys von den Kämpfen "auf Leben und Tod" dass dabei allerdings fast nie einer tatsächlich gestorben ist, wissen die wenigsten.
Es ging viel eher darum, den andern in eine Lage zu bringen, in der du über sein Leben entscheiden konntest, dies führte zum Sieg. Oder die Anerkennung der eigenen Niederlage durch den Gegner, indem er aufgab.
Ein Knockout, wie wir es heute nennen, ist z.B. so eine Situation.
Nein, das ist wie ich Sparring für sinnvoll halte.
Zustimmung!
Vor dem Kampf muss man üben oder? Mehr habe ich nicht gemeint, sorry wenn das unverständlich ausgedrückt war.
Abermals Zustimmung!
Da scheine ich falsch gelesen zu haben....
Wie gesagt: Ich habe sowas noch nicht gemacht und es ist daher Spekulation, die auf den Aussagen von Leuten beruht, die sowas machen. (Mir wurde erzählt soundso läufts ab. Meine Spekulation betrifft die Häufigkeit.)
Nun, vieles wird wohl auch übertrieben und mystifiziert......
Ähnliches habe ich schon oftmals gesehen, aber ich erkannte nie den tatsächlichen unabdingbaren Willen den anderen zu töten, oder zu zerstören. Vielmehr den nach innen gerichteten Willen, etwas Hartes durchzustehen...... in meinen Augen war genau DAS ein Ego-Ding ;)
Ich kenne den Mann nicht und darum erlaube ich mir auch kein Urteil. Ich habe ja immer dazugeschrieben, wo ich spekuliere...
Interessierte mich nur......
Wie gesagt gings mir rein darum, dich davon abzubringen, vorschnelle SChlüsse zu ziehen.
Wie gesagt ich meinte damit ganz nüchtern psychologische Vorgänge. Wenn sich davon jemand beleidigt fühlt tut es mir Leid, ich halte das alles für normal. Ob ich das jetzt "Ego" nenne oder anders... Ich komme mit diesem Begriff am besten klar. Kanken hat das wahrscheinlich verständlicher beschrieben als ich.
Ist eben halt nicht korrekt, bzw. sehr ungenau.
Ist ähnlich wie bei den Menschen die behaupten, andere Menschen würden nur deshalb teure und schnelle Autos kaufen, um Minderwertigkeitskomplexe zu befriedigen, und Mitmenschen zu beeindrucken.
Diese beiden Dinge versteht man übrigens gemeinhin darunter, wenn man etwas des "egos" wegen tut ;)
Ja welche denn?
Willen an allererster Stelle.
Härte, Determination.
Das ganze mentale Training konzentriert sich um Schmelztiegel des Kampfes!
Ich schrieb an anderer Stelle: Heiss muss das Feuer sein, um ein hartes und edles Stück Stahl zu schmieden als Grundlage für ein Messer rein und ohne Tadel.
Und beispielsweise ein MMA-Kampf ist ein verdammt heisses Feuer!
Ein Sparringskampf ist wie Feuer gemat auf Papier.... sieht zwar ähnlich aus, und kann helfen beim Feuermachen, hat aber letztendlich nicht viel damit zu tun.
Weiterhin lernt man mit dem DRUCK umzugehen, cool zu bleiben etc. Spielt aber auch wieder in die Mentalen Faktoren.
Es geht darum, an unkooperativen Gegner die Techniken zu applizieren. DAS lernt man.
Ja genau. Und im Wettkampf hatte ich persönlich eine ganz andere geistige Einstellung als zu anderen Begenheiten. Vielleicht ist man da beim MMA ja näher dran, kann ich nicht beurteilen, aber so wie ich es erlebt habe fördert der Wettkampf eine andere Einstellung.
Guck, ich habe bisher bewusst nichts dazu gesagt... weil ich nicht falsch verstanden werden möchte, und nicht den Eindruck erwecken mlchte überheblich zu sein, oder die Leistung jener Athleten herunterzuspielen.
Aber du kannst einen Leichkontakt-Wettkampf nicht mit einem richtigen Kampf vergleichen. Die Unterschiede sind grösser als die Gemeinsamkeiten.
Ich habe auch schon im Sanda gekämpft beispielsweise... auch Vollkontakt, doch schon das war ein Sonntagsspaziergang im Vergleich zu dem, was du im MMA erlebst.
Und im Leichtkontakt ists noch VIEL entspannter. Es ist schon irgendwie kämpfen....... Aber die Unterschiede sind Exorbitant!
In einem Leichtkontakt-Match versuchst du Punkte zu sammeln.
In einem MMA-Kampf (oder jedem Vollkontakt-Sport) versucht du, den Gegner zu DOMINIEREN. KONTROLLE über ihn und seine Aktionen zu erlangen!
Der Gedanke ist viel extremer, und gleich den Kämpfen auf Leben und Tod.
Ein Knockout bedeutet, du bist absolut wehrlos, es liegt an mir zu entscheiden, was ich tue, während du bewusstlos bist.
Ein Würger oder Genickhebel sowieso... lasse ich los, darfst du leben.
Dies sehr primitiv ausgedrückt macht immense Unterschiede.
die Wahrnehmung der Situation ist deshalb eine völlig andere!
Ob man sich auf die Schnauze haut um zu sehen, wer zuerst trifft..... oder ob man dasselbe tut mit dem Ziel den anderen niederzuschlagen.
Kann ich nicht beurteilen für mich ist noch keiner soweit angereist, also vertraue ich da einfach mal deiner Erfahrung.
Es ist extrem :D
Also ich persönlich kämpfe lieber im Ausland, als dass einer anreist ;)
Aber es ist insgesamt eine extreme Situation.
Ja Sparring ist immer zu einem Teil kooperativ. Allerdings kann man den Grad da sehr weit nach unten schrauben, was allerdings kaum gemacht wird. (positives Beispiel? Die Jungs und Mädels aus Preetz würde ich nach meinem ersten Eindruck sagen :D)
Natürlich ist gutes hartes Sparring sehr unkooperativ, keine Frage.
Aber bereits dieser Kleine Teil reicht, um es völlig vom Kampfe zu trennen.
Und eben, die mentale Einstellung:
Ich z.B. sparre mit dem Ziel, etwas zu lernen, meine Techniken auszuprobieren etc. Klar, ich haue mienen SparringsPARTNER, und er haut ich, und wir versuchen NICHTS zuzulassen, sind völlig unkooperativ.
Der mentale Unterschied zu einem Kampf ist demnoch ENORM. Grösser als von Schlafen zu Sparring ist von Sparring zu Kampf der Sprung ;)
Wieder mal stimme ich dir zu.
Diese Geisteshaltung lässt sich aber auch ohne Wettkampf trainieren meine ich. Dafür ist das Jissen im Karate nach meiner Auffassung da. Beim Jissen will ich dem Gegner die Beine brechen, die Augen auskratzen, etc. Ich will ihn ein für alle mal ausschalten. Deshalb darf man das auch nicht so oft machen und muss auf einem hohen Level sein. Das ist weitaus brutaler als jeder MMA Kampf. Das ist eine Grenzerfahrung nach der man erstmal seine Psyche wieder in den Griff bekommen muss.
Wie gesagt bezweifle ich ehrlich gesagt, dass das WIRKLICH der Wille der Teilnehmenden ist.
Die Erfahrung besteht viel mehr daraus, dass man das KÖNNTE, wenn man nur wollte. Dass theoretisch der andere einem "die Augen auskratzen" könnte. Geschene wird sowas wohl selten bis nie.
Ich denke so kann man die Geisteshaltung erlernen. Und dann, wenn man sich ihrer bewusst ist, kann man Regeln einführen und das Ganze sicherer machen, aber mit der gleichen Geisteshaltung weiterüben. Dazu muss man diese Grenzerfahrung aber erstmal gemacht haben. Ich habe Leute getroffen, die da durch sind. Und es sind die Kampfkünstler vor denen ich heute den größten Respekt habe und die, im Gegensatz zu vielen anderen die ich traf, wirklich können was sie sagen.
Ja, eben.
Wer sowas macht, oder gemacht hat, dem werde ich glauben, wenn er sagt er tut dies, oder tut jenes.
Warum? Er HAT es schon gemacht ;)
[/QUOTE]
Wie kommen die Leute immer nur auf eine kaputtes Ego? Nur weil man etwas wegen des Egos macht heisst das noch nicht, dass dieses kaputt ist. Es ist ganz normal. Die Frage die kanken hier stellt ist vielmehr: Wenn man nur dominieren (usw.) will, dann kann man das auch beim Hallenhalma. Warum müssen da Schmerzen dabei sein? Wegen der besagten (psychischen) "Leichen". Egal ob einem das jetzt bewusst ist oder nicht, aber dazu schrieb ich ja bereits was.[/QUOTE]
Nö, Hallenhalma ist keine Domination!
Ich dominiere DICH, wenn dein Leben in meiner Hand liegt.... Plain and simple!
Naja, eher nicht meiner Meinung nach. Du gehst in eine andere Schule, sagst die können nix und dann gibts einen Kampf ohne Regeln. So ähnlich wie die frühen Grace Challenges.
Jo, das ist für mich dann ein Wettkampf:)
Herausforderung, man einigt sich auf ein Regelwerk (z.B. wer zuerst stirbt hat verloren :D) und dann geht's los.
Genauso funktionierts :)
Wir alle kennen die Storys von den Kämpfen "auf Leben und Tod" dass dabei allerdings fast nie einer tatsächlich gestorben ist, wissen die wenigsten.
Es ging viel eher darum, den andern in eine Lage zu bringen, in der du über sein Leben entscheiden konntest, dies führte zum Sieg. Oder die Anerkennung der eigenen Niederlage durch den Gegner, indem er aufgab.
Ein Knockout, wie wir es heute nennen, ist z.B. so eine Situation.
Ich zitiere einfach mal Sakujiro Yokoyama (einer der 4 Könige des Kodokan):
„In those days contests were extremely rough and not infrequently cost the participants their lives. Thus, whenever I sallied forth to take part in any of those affairs, I invariably bade farewell to my parents, since I had no assurance that I should ever return alive. Competitions were of such a drastic nature that few tricks were barred ... I have had experiences of this kind without number.“Quelle: „The Fighting Spirit of Japan“ , E. J. Harrison
Und das war im letzten Jahrhundert als das Dojo Yaburi offiziell breeits abgeschafft war.
Und im Leichtkontakt ists noch VIEL entspannter. Es ist schon irgendwie kämpfen....... Aber die Unterschiede sind Exorbitant!
In einem Leichtkontakt-Match versuchst du Punkte zu sammeln.
In einem MMA-Kampf (oder jedem Vollkontakt-Sport) versucht du, den Gegner zu DOMINIEREN. KONTROLLE über ihn und seine Aktionen zu erlangen!
Ich sehe den Unterschied eigentlich in den Schmerzen. Auch im LK dominiert man den Gegner. Aber da ist unsere Definition von Dominanz wohl verschieden. Dominanz ist nach meiner Definition einfach das Durchsetzen der eigenen Interessen gegenüber jemand anderem.
Der Gedanke ist viel extremer, und gleich den Kämpfen auf Leben und Tod.
Ein Knockout bedeutet, du bist absolut wehrlos, es liegt an mir zu entscheiden, was ich tue, während du bewusstlos bist.
Ein Würger oder Genickhebel sowieso... lasse ich los, darfst du leben.
Du darfst mich nicht töten, da hat der Schiedsrichter was dagegen. ;) Aber ich verstehe natürlich worauf du hinaus willst. Wenn du mich killen willst kann mir der Schiri auch nicht mehr helfen, so meintest du es oder?
Wer sowas macht, oder gemacht hat, dem werde ich glauben, wenn er sagt er tut dies, oder tut jenes.
Gute Einstellung :halbyeaha
Nö, Hallenhalma ist keine Domination!
Ich dominiere DICH, wenn dein Leben in meiner Hand liegt.... Plain and simple!
Wie gesagt wir definieren da unterschiedlich. Auch beim Schach z. B. dominiert man, oder eben nicht.
Ich zitiere einfach mal Sakujiro Yokoyama (einer der 4 Könige des Kodokan):
Quelle: „The Fighting Spirit of Japan“ , E. J. Harrison
Und das war im letzten Jahrhundert als das Dojo Yaburi offiziell breeits abgeschafft war.
Ja...... ist ja schön und gut......... ich habe einen Bekannten, der Fischer ist, der erzählt auch immer, dass er früher Fische fung die "SOOOOOOOOOOO" gross waren ;)
Ich sehe den Unterschied eigentlich in den Schmerzen. Auch im LK dominiert man den Gegner. Aber da ist unsere Definition von Dominanz wohl verschieden. Dominanz ist nach meiner Definition einfach das Durchsetzen der eigenen Interessen gegenüber jemand anderem.
Nö, das ist nicht dominanz.
Das ist Überlegenheit ;)
Überlegenheit: Ich kann etwas besser als der andere
Dominanz: Ich bestimmt das Schicksal des anderen, was er tut, darf und kann. Ich übe Macht über den anderen aus.
Du darfst mich nicht töten, da hat der Schiedsrichter was dagegen. ;) Aber ich verstehe natürlich worauf du hinaus willst. Wenn du mich killen willst kann mir der Schiri auch nicht mehr helfen, so meintest du es oder?
Nein
Natürlich will ich ihn NICHT töten, ich will ihn nichtmla verletzen, obwohl ich eine Verletzung billigend in Kauf nehme.
Der Schiedsrichter ist unter anderem da, um das zu überwachen.
Aber wenn DU bewusstlos auf dem Boden liegst, liegt DEIN Leben in meiner Hand.
DAS ist Dominanz über dich!
Gute Einstellung :halbyeaha
Die einzig echte, imho :)
Wie gesagt wir definieren da unterschiedlich. Auch beim Schach z. B. dominiert man, oder eben nicht.
Eben nicht..... man kann im Schach überlegen sein.
Oder man dominiert die Züge des Gegners, weil man ihn durch geschickte Taktik dazu zwingt, bestimmt Züge zu ziehen.
Man dominiert aber nicht den Gegner selbst..... er könnte jederzeit aufstehen und davonlaufen ;)
Was das mit Lichen zu tun hat erschliesst sich mir nicht :o
Aber wieso man das tut..... kann sich jeder nur selbst beantworten.
Genau das meinte ich. Du bist ein Hunter, du hast dich schon mit Psychologen unterhalten, du bist hochintelligent, du bist erfolgreich in VK-Wettkämpfen, du willst andere dominieren. Diese und ähnliche Geschichten habe ich schon öfter gehört.
Ich kenne dich nicht und ich will jetzt keinen "Psychokram" hier mit reinbringen. Du selbst hast ja hier schon einiges geschrieben, aber evtl. gibt es noch mehr. Jemand der Schmerzen sucht tut es nicht ohne Grund.
Jemand mit deinen Attributen ist der geborene Kämpfer, aber das ist evtl. noch nicht alles? Wie gesagt ich kenne dich nicht und ein Forum ist nicht der Ort um solche Gespräche zu führen. Sollten wir uns mal treffen, können wir uns gerne über das "Do" und das Kämpfen unterhalten.
Verstehe mich nicht falsch, dass heisst nicht, dass du eine "psychische Störung" oder dergleichen hast! Manchmal kann einen die Arbeit an der eigenen Psyche einfach zu einem glücklicheren/ausgeglicheren Menschen machen.
Viele Grüße
Kanken
Ja...... ist ja schön und gut......... ich habe einen Bekannten, der Fischer ist, der erzählt auch immer, dass er früher Fische fung die "SOOOOOOOOOOO" gross waren ;)
Ich glaube in dem Fall könnte dir rambat sicher um einiges mehr an Quellen liefern als ich. Wenn es dich also interessiert frag ihn, er hat einiges Material dazu.
Oder man dominiert die Züge des Gegners, weil man ihn durch geschickte Taktik dazu zwingt, bestimmt Züge zu ziehen.
Von dieser Art Dominanz spreche ich. Die hat man nämlich auch beim LK oder eben Hallenhalma :D
Man dominiert aber nicht den Gegner selbst..... er könnte jederzeit aufstehen und davonlaufen ;)
Kann er das bei einem MMA Kampf nicht? Nein stimmt, da ist ja n Zaun. Aber wenn dieser Zaun nicht da wäre würde er doch bei Kampfbeginn genauso rennen können...
Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe ist man für dich erst dann dominant, wenn man mit der nächsten Bewegung dem Gegner das Leben nehmen könnte? Das sehe ich wie gesagt ganz anders. Sobald der Gegner nur noch machen kann was ich will dominiere ich ihn. Wenn ich dazu bringe mit nem linken Cross zu kommen, dann dominiere ich, weil ich will das er das tut. Das ist mein Verständnis von Dominanz.
Aber ich ich glaube das wird grade alles zu theoretisch oder? ;)
Dominanz ist gestaffelt....
Wenn er auf diene Finte hereinfällt und das tut, was du willst, z.B. den linken Haken bringen. Dominierst du seine AKTION.
Du dominierst IHN, wenn du komplett entscheidest, was er tut, ich entscheide, ob du weiterlebst.
JA, die absolute Dominanz ist erst gegeben, wenn ich dein Leben in meinen gnädigen Händen halte ;) :cool:
Bei Wettkampfbeginn kann er rennen.... klar, da dominiere ich ihn ja auch noch nicht, sonst hätte ich ja bereits gewonnen!
Wenn er aber ohnmächtig am Boden liegt... kann er nicht mehr rennen :p
Okay jetzt verstehe ich was du meinst :idea::blume:
Trunkenbold
24-09-2010, 14:18
Aber du kannst einen Leichkontakt-Wettkampf nicht mit einem richtigen Kampf vergleichen. Die Unterschiede sind grösser als die Gemeinsamkeiten.
Ich habe auch schon im Sanda gekämpft beispielsweise... auch Vollkontakt, doch schon das war ein Sonntagsspaziergang im Vergleich zu dem, was du im MMA erlebst.
Nein, Leichtkontakt oder besser weil etwas anderes traditionelles Karate hat nichts mit einem realen Kampf zu tun. Wie sie ist auch jede andere Wettkampfform die heute noch offiziell betrieben wird ist nicht gleich dem wirklichen Leben.
Aber all diese Wettkampfformen vermitteln Fähigkeiten die ein Kämpfer benötigt. MMA stellt derzeit ohne Frage darin eine Art Königsdisziplin dar. Vor allem hat sie mit unsagbar viel Unsinn aufgeräumt, wenn auch theoretische Profis heute noch munter ihre Lehren verkünden.
Persönlich würde ich mich im MMA nie stellen, dazu habe ich zu große Angst. Ein Vorrecht vor allem der Jugend, welches im Alter so langsam abhanden kommt. Ist wie Auto fahren, erst mit den Jahren wird einem Bewusst was alles hätte passieren können.
Nichts desto trotz sehe ich in den anderen mehr oder minder wichtige Lehren für jeden einzelnen. Alles besser als nur theoretische Darstellungen zu übern oder sich nur mittels Sparring vorzubereiten. Zumal Sparring ja eine Wettkampfvorbereitung ist…
Das hat nichts mit Angst zu tun.
Jeder hat Respekt vor dem Kampf.
Jeder wägt die Risiken ab.
Und diese Abwägung sieht mit 46 nunmal anders aus, als mit 20.
aber mit Angst hat das nichts zu tun ;)
Das hat nichts mit Angst zu tun.
Jeder hat Respekt vor dem Kampf.
Jeder wägt die Risiken ab.
Und diese Abwägung sieht mit 46 nunmal anders aus, als mit 20.
aber mit Angst hat das nichts zu tun ;)
Kraki, nur weil du keine Angst kennst beim Kämpfen, heißt das nicht, dass andere Menschen keine haben....ich hab beispielsweise vor jedem Kampf auf der Matte ziemliche Angst gehabt.....die Überwindung selbiger und das Gefühl danach ist allerdings dann natürlich auch ein geiles Ding :)
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.