Faustschlag - Stabilisationsproblem dank Handschweiß-.- [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Faustschlag - Stabilisationsproblem dank Handschweiß-.-



gravx
22-09-2010, 19:14
Folgendes:

Beim Sparring viel mir unlängst auf, dass ich wesentlich sicherer bin beim Boxen als wenn ich es ohne Handschuhe mache.
Nach reiflicher Beobachtung ist mir aufgefallen, dass ich ohne Handschuhe einen "gefühlten" hohen Stabilitätsverlust habe, da meine Faust nicht fest ist.
Das klingt sicher dumm, aber ich werd das Problem mal erklären.
Da ich von Natur aus viel in den Händen schwitze, habe ich beim Schlagen das Gefühl "abzurutschen".
Ich hab mir in 2 Schlägereien 2 Mal die Hand gebrochen und auch jetzt noch, nach knapp 4, 5 Monaten Training bin ich es immer noch leid und fühle mic hauf der Straße so nicht wirklich gewappnet wenn ich nichtmal in meine eigenen Hände vertrauen hab, daher meine Frage:

Kann es wirklich ein Problem sein, dass die Handflächen zu verschwitzt sind und man dadurch erhöhtes Verletzungsrisiko hat / mangelnde Stabilität in der Faust? Oder ist es einfach nur ne Schutzbehauptung, nen "Trauma" oder irgendwas, aber nicht wirklich das was ich vermute?
Ich freu mich über geistige Antworten dei auch gerne länger als ne "Hand voll Wörter" sind, vielen Dank :)

amasbaal
22-09-2010, 23:03
erstmal doch nur ne handvoll:

warum bricht sich mike tyson denn "ständig" die hand, wenn er außerhalb des rings zuschlägt (ist ihm mindestens zwei mal passiert, so weit ich mich erinnern kann)?

kann daran liegen, dass die faust eigentlich nicht zum schlagen mit den knöcheln gegen knochen gedacht ist. hammerfaust? ok. ne gerade zum kopf aber lieber mit der offenen hand (handballen, "geschnitten-stoßend" mit der kante usw.) oder aber nur als kurze gerade oder uppercut, die nicht noch die ganze körpermasse hinter sich haben. korrekte haken? kannst du vergessen. das knirscht noch am ehesten. dann besser power-slaps oder unterarme oder ellenbogen.

ansonsten: wer sich prügelt, kann sich auch verletzen. ist nicht zu verhindern und sollte man sein lassen, wenns irgendwie geht.

quirl
22-09-2010, 23:55
evtl. liegts auch unter anderem an zu wenig Stützmuskulatur. Das passiert, wenn du immer nur mit Handschuhen/Bandagen trainierst, weil die deine Hand und dein Handgelenk eben ungemein stützen.
Ich hab mir angewöhnt, die boxsackhandschuhe offen zu lassen, da merkt man auch gleich, wenn man die Hand beim Schlag nicht ganz gerade hält.

Zudem gibts noch dieses nette Prinzip "Hartes auf Weiches, Weiches auf Hartes".
Das kann man unter anderem so auslegen, dass man weiche Ziele (Magen, Nieren,...) mit harten Körperteilen (z.B. Faust) treffen sollte, dafür harte Ziele (Stirn, ähnliches) mit weichen Dingen (Handballen, Fußballen..).

Mir gefällt der eigentlich sehr gut. Besonders, wenn man's darum erweitert, dass man mit einem kleinen, zerbrechlichen Knochen besser nicht auf etwas stabiles treffen will. Da kann man ja iwie nur verlieren.

Ob man das dann in einer SV-Situation realisieren kann ist natürlich leider wieder was anderes...

gravx
23-09-2010, 18:52
hmm ich kann eure Punkte gut nachvollziehen...

Ich muss daz usagen im Training selbst trainiere ich auch immer ohne Handschuhe, nur halt beim Sparring nicht, und offengestanden bleib ich immer noch bei der sache mit dem handschweiß hängen, das ist wirklich belastend weil ich meine Faust als solches kaum stabil kriege.

Und es sollte doch möglich sein im Ernstfall mit der Faust schlagen zu können ohne Gefahr zu laufen sich diese zu brechen :(

Was haltet ihr von meiner "schweß-Theorie"?

Gorfang
24-09-2010, 16:25
Da neben Stürzen, Schläge mit der geschlossenen Faust die häufigste Ursache für Mittelhandfrakturen sind, würde ich mal schätzen das es nicht am Schweiß liegt sondern die Faust nicht mit vollem Körpereinsatz gegen harte Oberflächen gesemmelt werden sollte. Wenn jemand das trotzdem macht und nix passiert hat derjenige eben glück gehabt, man sieht ja wie schon geschrieben wurde, das selbst Leute die seit Jahrzehnten ihre Fäuste trainieren trotzdem nicht vor Verletzungen gefeit sind.

Hosenscheisser 79
25-09-2010, 00:12
hmm ich kann eure Punkte gut nachvollziehen...

Ich muss daz usagen im Training selbst trainiere ich auch immer ohne Handschuhe, nur halt beim Sparring nicht, und offengestanden bleib ich immer noch bei der sache mit dem handschweiß hängen, das ist wirklich belastend weil ich meine Faust als solches kaum stabil kriege.

Und es sollte doch möglich sein im Ernstfall mit der Faust schlagen zu können ohne Gefahr zu laufen sich diese zu brechen :(

Was haltet ihr von meiner "schweß-Theorie"?

Ich würde die Schlagtechnik ändern und die vertikale Faust benutzen.

Kentai
25-09-2010, 00:27
Ich kann mich nur anschließen^^
Wenn du deine Faust nicht zusammenhalten kannst, dann schlag nicht mit deiner Faust zu^^

neben den Knöcheln hast du nach meiner Zählung (zählt...) 7 weitere trefferzonen an deiner Hand alleine (wenn man handgelenk dazuzählt^^), 8 wenn man die Fingerkuppen dazuzählst, aber wenn du dir die nicht wie die Shaolin Mönche an Steinbecken verstümmelst giebt es nur begrenzte einsatzmöglichkeiten für die. Obwohl einige spezielle "Fäuste" verschiedener Kampfkünste möglichkeiten bieten mit den Fingerkuppen effektiv anzugreifen.

Jedenfalls:
Wenn deine Faust nicht sicher ist, wähle eine andere Trefferzone.
Beim Training gegen Ziele achte ich generell darauf soviele Handtrefferzonen wie möglich pro durchlauf zu verwenden.

Auf diese Weise kann ich in einem Kampf noch mehr Treffer pro Zeit reinbringen, weil es mir plötzliche, effektive Richtungsänderung und angriffsmöglichkeit aus fast allen Positionen ermöglicht ^-^

mfg,
Kentai

PS:
Sicher gibt es ganze Schulen für Kampfkunst mit jahrhunderte langer Erfahrung, aber selbst wenn du auf diese Erfahrung zurückgreifst, solltest du dir darüber im klaren sein, dass dein Körper einzigartig ist und du möglicherweise manche bewegungen und techniken daran anpassen musst. Es geht fast jedem so, bei vielen ist das halt nur so geringfügig, dass sie es automatisch machen, ohne es direkt wahrzunehmen.

KlingonJake
25-09-2010, 02:16
gehen dir die finger auf oder is da einfach ne instabilität im handgelenk? mir persönlich gehts manchmal so, das ich dann kein stabiles handgelenk habe...hab das auch schon bei richtig guten gesehen (auch frauen), die nach einem jab auf die deckung mit der faust/dem handgelenk abknickten..da is einfach nicht genug muskel )wie auch am handgelenk) oder knorpel (kann ich mir auch schlecht vorstellen) vorhanden....und grade beim Keysi kannst du ja auch viel mit dem ellenbogen arbeiten (vlt. nicht unbedingt beim freikampf im training, das könnte arg enden).
ansonsten kann ich mich dem hier schon geschriebenen nur anschließen, manches mal auch mit der 'offenen' hand zum kopf des gegeners versuchen zu gelangen...ich hatte das grad am donnerstag im training (lustige situation, weil der sparringspartner bei mir auch gleichzeitig mit der offennen hand durchkam - quasi double)...ansonsten üben, üben, üben und noch mehr üben...

gravx
26-09-2010, 20:00
Servus Jkob, und erstmal danke an alle anderen für die vielen Kommentare :)

Bei mir isses jetzt wiefolgt:

Früher wars eher so dass ich die Instabilität im Handgelenk "gespürt" habe, aber wenn ich so drüber nachdenke, dann ist es ein großer Unsicherheitsfaktor wenn die Handinnenfläche so veschwitzt ist dass du quasi gar keinen "Grip" hast.
Beim Sparring neulich muss ich aber sagen dass es da wiederum überraschend gut verlief, mich interessiert einfach nur ob Handschweiß nen bekanntes Problem ist oder zu einem werden kann.

Gesetz diesen Falles könnte ich dann halt entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen, soltle dies aber nicht der Fall sein, dann soltle ich meinen Fokus wieder auf ne eventuell andere Ursache richten :)