Vollständige Version anzeigen : Aufrichten
Mir ist schon zu meinen WT-Zeiten aufgefallen, dass verschiedenste Yip Man-Schüler am Ende der Biu-Tze-Form eine Bewegung machen, die ich nicht nachvollziehen kann. (Andere Wing Chun-Stile machen an dieser Stelle meist eine etwas andere, für mich einleuchtendere Bewegung.) Hier mal beispielhaft ein Video von Sifu Wong Shun Leung, aber auch z.B. Leung Ting, William Cheung, Moy Yat und Yip Chun machen im Prinzip das gleiche:
j0WOEnxFyGA
Er richtet sich am Ende drei mal aus dem Rücken auf. Diese Übung schult meiner Meinung nach ein nachteilhaftes Verhalten. Um seine Struktur wiederherzustellen, sollte man sich doch wohl besser aus den Beinen aufrichten. So wie hier gezeigt kann das doch gar nicht funktionieren. :confused:
Wie wird diese Bewegung denn (in den verschiedenen Stilrichtungen) erklärt? Warum sollte das ein vorteilhaftes Bewegungsverhalten sein?
(Zum Vergleich, diese Biu-Tze hier kann ich eher nachvollziehen: Klick! (http://de.youtube.com/watch?v=tLsVu6wh2jA))
Gruß,
Wolfgang
Mir ist schon zu meinen WT-Zeiten aufgefallen, dass verschiedenste Yip Man-Schüler am Ende der Biu-Tze-Form eine Bewegung machen, die ich nicht nachvollziehen kann. (Andere Wing Chun-Stile machen an dieser Stelle meist eine etwas andere, für mich einleuchtendere Bewegung.) Hier mal beispielhaft ein Video von Sifu Wong Shun Leung, aber auch z.B. Leung Ting, William Cheung, Moy Yat und Yip Chun machen im Prinzip das gleiche:
j0WOEnxFyGA
Er richtet sich am Ende drei mal aus dem Rücken auf. Diese Übung schult meiner Meinung nach ein nachteilhaftes Verhalten. Um seine Struktur wiederherzustellen, sollte man sich doch wohl besser aus den Beinen aufrichten. So wie hier gezeigt kann das doch gar nicht funktionieren. :confused:
Wie wird diese Bewegung denn (in den verschiedenen Stilrichtungen) erklärt? Warum sollte das ein vorteilhaftes Bewegungsverhalten sein?
(Zum Vergleich, diese Biu-Tze hier kann ich eher nachvollziehen: Klick! (http://de.youtube.com/watch?v=tLsVu6wh2jA))
Gruß,
Wolfgang
Wong abstrahiert doch nur, um eben nicht in die Knie gehen und damit den Stand (die Struktur) allzu sehr aufgeben zu müssen. Im Grunde aber macht Wong es doch genau richtig: zuerst gehen die Arme hoch, dann erst der Kopf. Dass man sich dabei auf den Knien befindet, denkt man sich dabei einfach.
R.
pascallondon
23-09-2010, 08:07
Also bei uns hat das ganze verschiedene bedeutungen, die sich immer damit beschaeftigen wie man sich von einem Fehler (z.B. ich wurde Runter gezogen und bin dabei im Schwitzkasten zu landen) erholen koennte.
Biu Jee ist voll von krams den man unter normalen Umstaenden eben nicht machen sollte. Notmassnahmen eben.
pascallondon
23-09-2010, 08:19
Ein interview ueber die Biu Jee:
Questions and answers with master Ho Kam Ming about Biu Gee | wing chun blog (http://wingchunblog.com/questions-and-answers-with-master-ho-kam-ming-about-biu-gee/)
mykatharsis
23-09-2010, 08:25
Unsere Variante ist da auch ein wenig anders. Man geht beim Aufrichten erst in die Knie um dann von einer bereits wieder Recht stabilen Lage aus vollends aufzustehen. Dabei macht man dann noch eine Armbewegung um den Kopf ähnliche der im zweiten Clip.
Ich denke es ist eine Idee aus einer Nachteilhaften Position schnellsmöglich wieder in einer vorteilhafteren zu gelangen und man sollte gewisse Sachen beachten...
Die Biu Jee behandelt Situtationen die "Abstrakt" sind, wo man mit den gewöhnlichen Ideen und das Angelernte aus der SNT und CK nicht weiterkommen würde, um aber eben den Kampf noch zu überleben oder zu überstehen, gibt es gewisse Ideen und Handlungsweisen in der Biu Jee.
Aus dem Interview mit WSL und Barry Lee von Erle Montaigue:
Barry Lee: Bil Jee is like standing outside your style and fighting, or knowing how to use your technique and not be bound by what you have learned in Sil Lim Tao or Chum Kiu (the first two forms), where you are bound by certain principles. In Bil Jee you are standing outside looking at it. You have achieved a certain level that enables you to perhaps defend yourself, if you have to, against more than one person; to defend yourself if one arm is cut.
It teaches you to be able to use a specific technique to be able to still protect yourself. It´s all defence, more than anything else. So you are using weapons – the elbow, the fingers – to areas that will damage quite drastically when you hit them. So you have to do that, because you´re fighting more than one person, or you have a cut arm, you´re disabled in some way. So in other words, it teaches you to apply your Wing Chun techniques more naturally and not be bound by what you have learnt previously.
Um deine Frage zu beantworten: Ich sehe es so wie der Roberto, die Hände zu allererst hoch dann den Kopf um vor möglichen nicht Sichtbaren Angriffen sich zu schützen und gegebenfalls noch Verteidigungsfähig zu sein...
Unsere Variante ist da auch ein wenig anders. Man geht beim Aufrichten erst in die Knie um dann von einer bereits wieder Recht stabilen Lage aus vollends aufzustehen.
:halbyeaha So habe ich das dann auch immer gemacht. Heute ist das so (nur mit anderem Stand und anderer Armbewegung) Teil meines Aufwärmprogramms. Ich halte das für ein recht wichtiges Bewegungsmuster.
Gruß,
Wolfgang
Wong abstrahiert doch nur, um eben nicht in die Knie gehen und damit den Stand (die Struktur) allzu sehr aufgeben zu müssen.
Es ist umgekehrt. In die Knie zu gehen würde die Struktur wieder herstellen und man könnte sich überhaupt erst aufrichten. Wie will man sich denn aus dem Rücken aufrichten, wenn man nach unten gezogen/gedrückt wird? Ich kann das jedem leicht demonstrieren. Die Körpermechanik ist so schlichtweg falsch, weil er sich aus dem Rücken aufrichtet, da ist es völlig egal, ob er mit den Armen irgendwas richtig macht. Daher: Konitioniert falsches Kampfverhalten.
Das Einzige, was da weg-abstrahiert wird und werden kann, ist der Schritt, den man dabei in der Anwendung machen muss. Ihn wegzulassen finde ich okay, weil je nach Situation gehören ja unterschiedliche Schritte dazu.
Gruß,
Wolfgang
Es ist umgekehrt. In die Knie zu gehen würde die Struktur wieder herstellen und man könnte sich überhaupt erst aufrichten. Wie will man sich denn aus dem Rücken aufrichten, wenn man nach unten gezogen/gedrückt wird? Ich kann das jedem leicht demonstrieren.
Keine Ahnung, ich hab einfach mal frei interpretiert; bin ja kein Wing Chun Experte.
Die Körpermechanik ist so schlichtweg falsch, weil er sich aus dem Rücken aufrichtet, da ist es völlig egal, ob er mit den Armen irgendwas richtig macht. Daher: Konditioniert falsches Kampfverhalten.
Gruß,
Wolfgang
Vielleicht wusste Wong einfach zig Jahre nicht genau, was er da tut?! Oder er hat es den Leuten absichtlich falsch gezeigt?
Vielleicht stimmt aber die Sache für sein System genaus so, wie er sie auf den Vid ausführt? Vielleicht müssen die Bewegungen eines Systems in sich schlüssig sein und brauchen für andere Systeme gar keine Relevanz zu haben? Ich tendiere zum letzten Punkt.
Ciao,
R.
Defence-Group
23-09-2010, 12:50
Hi Wolfgang,
diese Bewegung dient der Befreiung und dem gesicherten Aufrichten wie hier schon erwähnt wurde. Zur Anwendung oder wie funktioniert diese Bewegung.
Würde ich dem ganzen eine abstrakte Beschreibung geben würde ich das ganze Körper Bong-Sao nennen ;-)
Übung dazu: Schwitzkasten ansetzen -- Oberkörper gibt nach -- Gegner hält unten fest -- Spannung im unteren Rücken (sollte zumindest so sein, wenn nicht üben) -- Gegner lässt los -- Oberkörper federt allein wieder hoch (nicht aufrichten sondern eher nach oben federnd).
Die Bewegung lehrt dich für die Anwendung, auf ruckhafte (das macht ja keiner langsam mit gleichmäßigem Druck mit dir) Nackenzugbewegung (Clinch) oder ähnliches wie dem Schwitzkasten...
... nachzugeben und zwar mit dem gesamten Oberkörper bis zum nächsten Gelenk (Hüfte). Ähnlich Druck auf Unterarm, gesamte Unterarm gibt nach und Ellbogen ist das Schlüsselgelenk. Deshalb Körper Bong-Sao ;-)
Hat dein Körper diese Funktion verinnerlicht, reagiert er von allein schon im Ansatz nachgebend auf die eben genannten Druckeinwirkungen. Stehaufmännchen-Effekt. Der Anwender soll durch diese Bewegung "ungreifbar" werden. Der Gegner setzt ruckhaft an -- Federmechanismus wird ausgelöst, der Anwender schießt nach unten und federt befreit wieder nach oben d.h. die Befreiung findet nicht erst unten oder gar auf dem Weg nach oben statt sondern im Ansatz der "Runter" Bewegung. Lass dich nicht greifen! Lässt du dich greifen und Gegner kann dich unten halten ist das ein anderes Problem.
Ähnliche Problemlösungen kann man auch bei MMA Kämpfern sehen die sich körperlich unvorteilhaft überbeugen und mit Hilfe von ihren Armen, die Arme des Gegners hochdrücken um ihren Kopf nach unten rauszuziehen. Manchmal flutscht es... das wäre dann der Effekt.
Gruß Oli
Vielleicht wusste Wong einfach zig Jahre nicht genau, was er da tut?!
Wenn ich voraussetzen würde, dass es so ist, hätte ich hier die Frage nicht stellen müssen. War ja wirklich eine Frage aus Interesse. Aber andererseits: Gibt es einen Grund, das prinzipiell auszuschließen? Gerade von Übenden des Wong Shun Leung Wing Chun in diesem Forum habe ich gelernt, dass Erfahrung alleine nichts bedeutet und man seine Sache auch Jahrzehnte lang falsch machen könne. ;)
Vielleicht stimmt aber die Sache für sein System genaus so, wie er sie auf den Vid ausführt. Vielleicht müssen die Bewegungen eines Systems in sich schlüssig sein und brauchen für andere Systeme gar keine Relevanz zu haben? Ich tendiere zum letzten Punkt.
Ich tendiere dazu, dass es ein paar Bewegungsprinzipien gibt, die ziemlich universell sind.
@Defence-Group:
Danke, das ist zumindest die erste vollständige Erklärung dafür.
Übung dazu: Schwitzkasten ansetzen -- Oberkörper gibt nach -- Gegner hält unten fest -- Spannung im unteren Rücken (sollte zumindest so sein, wenn nicht üben) -- Gegner lässt los -- Oberkörper federt allein wieder hoch (nicht aufrichten sondern eher nach oben federnd).
Habe ich das richtig verstanden: Wenn man nach vorne aus der Struktur gebracht wurde / die Balance gestört wurde, soll man Spannung im unteren Rücken gegen den Druck/Zug des Gegners halten? Statt direkt die Hüften wieder halbwegs unter die Schultern zu bringen und so die Balance wieder herzustellen? :ups: Warum um Himmels willen sollte man das tun?
Der Rest klang dann danach, als würdest du unter dem Griff rauszirkeln wollen. Das ist natürlich denkbar, klappt aber halt nur in vereinzelten Situationen und ist auch das, was dort jeder Anfänger instinktiv sowiso macht.
Gruß,
Wolfgang
Vielleicht stimmt aber die Sache für sein System genaus so, wie er sie auf den Vid ausführt? Vielleicht müssen die Bewegungen eines Systems in sich schlüssig sein und brauchen für andere Systeme gar keine Relevanz zu haben? Ich tendiere zum letzten Punkt.
edit
Dass man sich dabei auf den Knien befindet, denkt man sich dabei einfach.
R.
Hehe, ich stell mir das nächste Mal einfach vor, ich würde Liegestütze machen :D ;)
Aber insgesamt:
Mal AUSNAHMSWEISE eine rein technische Frage..... und kein Mensch will drauf antworten :rolleyes:
DeepPurple
23-09-2010, 14:12
Das liegt an der Fragestellung ;).
Ich habe keine schlüssige Erklärung gekriegt, aber auch nicht sonderlich nachgefragt.
Ich bin kein Fan davon, sich so aus dem Rücken aufzurichten, vor allem wenn man Gewicht vorne drauf hat. Da sind die Knie allemal gesünder und auch stärker.
BlackFist
23-09-2010, 14:12
Hi
Gary Lam praktiziert es derart, dass er zuerst in die Knie geht, das Becken wieder unter den Schwerpunkt bringt und dann zuerst die Arme über den Kopf bringt um geschützt (vor hauptsächlich Schlägen mit und ohne Gegenstand) aufstehen zu können.
pascallondon
23-09-2010, 14:19
Also ich konzentriere mich bei der Bewegung eher auf meine Schultern und Arme.
Ich benutze das Spreizen der Arme und den Schwung der daraus entsteht um mich aufzurichten. Dazu denke ich mir immer das die Bewegung in der Praxis wohl eher in eine Richtung eingesetzt wird, soll heissen sobald ich oben bin spreize ich natuerlich nicht beide Arme, sondern nur die Seite auf der der Gegener ist um ihn zu drehen etc, aehnlich Man Sau.
Also ich konzentriere mich bei der Bewegung eher auf meine Schultern und Arme.
Hmm... So ziemlich die einzige Bewegung in den Formen, bei der man mal eine sehr große Bewegung mit dem Körper macht... und du konzentrierst dich dabei eher auf die Schultern und Arme? Darf ich das ein klein wenig bizarr finden? ;) Und sollte man nicht eigentlich immer versuchen, sich auf die Körpereinheit zu konzentrieren?
Gruß,
Wolfgang
Ist glaube ich die am meisten diskutierte Bewegung aus den Formen in diesem Forum. Die Diskussion taucht so alle drei Monate auf. Einfach mal stöbern.
pascallondon
23-09-2010, 15:48
Was ich damit sagen wollte ist das ich mich durch den Schwung der nach oben kreisenden Arme aufrichte, statt gross ueber meinen Ruecken oder anderes nachzudenken ... klar das der ganze Koerper mitgeht ...
Trinculo
23-09-2010, 16:04
Was ich damit sagen wollte ist das ich mich durch den Schwung der nach oben kreisenden Arme aufrichte, statt gross ueber meinen Ruecken oder anderes nachzudenken ... klar das der ganze Koerper mitgeht ...
Ich sehe immer noch nicht, was das bringen soll. Der Beitrag der Arme ist relativ unerheblich im Bezug auf die Muskeln, die man gerade nicht mit einbezieht. Gerade in einem Stil, der sonst so hüftbetont ist :p
Und sollte man nicht eigentlich immer versuchen, sich auf die Körpereinheit zu konzentrieren?
Gruß,
Wolfgang
Stimmt! Und deshalb sollte man auch die Siu Lim Tao abschaffen. Bewegungen zu üben, ohne dabei eine ordentliche Schrittarbeit zu integrieren, verstößt eben gegen diese Konzept -> Körpereinheit. Oder doch nicht?
Viele Wege führen nach Rom. Letztendlich zählt, was am Ende rauskommt. Andererseits könnten sich natürlich ein paar mehr Leute aus der VT-Ecke melden, um diese Frage kompetent zu beantworten.
Ciao,
R.
Ich sehe immer noch nicht, was das bringen soll. Der Beitrag der Arme ist relativ unerheblich im Bezug auf die Muskeln, die man gerade nicht mit einbezieht. Gerade in einem Stil, der sonst so hüftbetont ist :p
Ja, aber bei der Biu Jee hat man eben genau diese Idee verlassen bzw. verlassen müssen. Man verlässt quasi das Ving Tsun. Stattdessen schaut man bzw. zeigt man stattdessen hinter den Horizont (oder war es der Mond?).
StefanB. aka Stefsen
23-09-2010, 16:10
"Arm vor Kopf"...so hab ichs erklärt bekommen. Ist, wie in allen Formebewegungen, eben nur auf diese eine(oder halt andere) Sache reduziert.
Dabei jetzt auf die Beine zu schielen macht da IMHO keinen Sinn.
Nebenbei bemerkt mag ich die Form nicht, mag sie nicht trainieren und mache das auch nur sehr, sehr selten. :p
...es geht nur darum wenn man in der Situation ist und so schlecht da steht wie in der Form, dass von links und rechts die Raketen einschlagen das man die Arme vor dem Kopf hoch nimmt und nicht anders herum wie es so oft gezeigt wird. Diese Bewegungen simulieren eine fiktive Situation...mir hat es geholfen beim Sparring.....
StefanB. aka Stefsen
23-09-2010, 16:38
...es geht nur darum wenn man in der Situation ist und so schlecht da steht wie in der Form, dass von links und rechts die Raketen einschlagen das man die Arme vor dem Kopf hoch nimmt und nicht anders herum wie es so oft gezeigt wird. Diese Bewegungen simulieren eine fiktive Situation...mir hat es geholfen beim Sparring.....
Das ist ja auch wichtig und richtig, nur ich denke, um in so einer Situation wirklich klar zu kommen, brauchst halt mehr als nur ne Form, sprich, das will auch so trainiert, gedrillt werden. ;)
Das ist ja auch wichtig und richtig, nur ich denke, um in so einer Situation wirklich klar zu kommen, brauchst halt mehr als nur ne Form, sprich, das will auch so trainiert, gedrillt werden. ;)
...natürlich reicht da die Form nicht...ist doch klar...
..die anderen Situationen müssen im VT auch gedrillt werden...alleine nur einen vernüftigen Schlag machen....
...ich denke es ist wichtig mit welchen Gedanken man in so eine Form geht.
1) Trainiere ich die richtige Bewegung?...oder etwas das verwässert wurde..
2) Trainiere ich die Form konzentriert?...oder reiße ich sie nur so runter...
3) Und trainiere ich diese Situationen auch mal beim Training?... wie du schon geschrieben hast sie müssen gedrillt werden...
"Arm vor Kopf"...so hab ichs erklärt bekommen. Ist, wie in allen Formebewegungen, eben nur auf diese eine(oder halt andere) Sache reduziert.
Und den anderen Aspekt macht man deshalb konsequenterweise falsch, weil's um den gerade nicht geht?
Dabei jetzt auf die Beine zu schielen macht da IMHO keinen Sinn.
Begründung?
Gruß,
Wolfgang
StefanB. aka Stefsen
23-09-2010, 16:57
Und den anderen Aspekt macht man deshalb konsequenterweise falsch, weil's um den gerade nicht geht?
Begründung?
Gruß,
Wolfgang
Welchen anderen Aspekt? Worum soll es denn nochmal gehen?
"Arm vor Kopf" - nicht mehr und nicht weniger.
Stimmt! Und deshalb sollte man auch die Siu Lim Tao abschaffen. Bewegungen zu üben, ohne dabei eine ordentliche Schrittarbeit zu integrieren, verstößt eben gegen diese Konzept -> Körpereinheit. Oder doch nicht?
Ich sehe da keinen Zusammenhang. Nutzen nicht sogar manche chinesischen Kampfkünste bewegungslose Übungen (Zhan Zhuang), um Körpereinheit zu schulen?
Gruß,
Wolfgang
Ich sehe da keinen Zusammenhang. Nutzen nicht sogar manche chinesischen Kampfkünste bewegungslose Übungen (Zhan Zhuang), um Körpereinheit zu schulen?
Gruß,
Wolfgang
Ja, tun sie - und das halte ich ja auch für Quatsch. :)
StefanB. aka Stefsen
23-09-2010, 17:12
@ Roberto
Das mit der Körpereinheit ist ein gutes Argument! Den Stellenwert nimmt dann wohl die CK und auch die HP in Anspruch. Gehört halt alles zusammen.
@ Roberto
Das mit der Körpereinheit ist ein gutes Argument! Den Stellenwert nimmt dann wohl die CK und auch die HP in Anspruch. Gehört halt alles zusammen.
Mir musst Du das nicht erzählen, ich weiss das. Ich wollte durch das SLT-Beispiel nur wfn.j verdeutliche , dass man rhetorisch viel zurückgeben kann. Man muss mit Paradigmata vorsichtig sein, den man kann sie überall anwenden.
Defence-Group
23-09-2010, 17:21
hi wolfgang,
es ist missverstanden dass der anwender sich aus dem unteren rücken heraus gegen die Kraft stellt... wenn mann wie gesagt unten ist und der angreifer festhält (also greifen konnte) ist das ein anderes problem.
Die Übung die ich aufgeschrieben habe dient nur um funktion in die bewegung zu bekommen.... in Anwendung greift dann diese Funktion beim Ansetzen zB eines Schitzkastens! Die Befreiung findet in der "abwärts" Bewegung statt. Der Anwender flutscht sozusagen durch ;-) Abgleiten...
Die beschriebene Übung stellt sicher dass sich der Körper unmittelbar nach dem rausflutschen wieder von alleine aufrichtet (federkraft).
Gruß
BlackFist
23-09-2010, 17:53
Hi
Es wird ja nur in der Form mit beiden Armen ausgeführt.
In der Anwendungssituation kann es ja durchaus sein, dass man nur mit einem Arm kreist, während der andere schon auf dem Weg zum Gegner ist.
Ja, tun sie - und das halte ich ja auch für Quatsch. :)
Soll mir Recht sein. Aber den Vorschlag mit dem Abschaffen der SNT/SLT wollte ich mir eigentlich für einen späteren Thread aufheben. :p
Gruß,
Wolfgang
Soll mir Recht sein. Aber den Vorschlag mit dem Abschaffen der SNT/SLT wollte ich mir eigentlich für einen späteren Thread aufheben. :p
Gruß,
Wolfgang
Auch gut, bin dabei! ;)
derKünstler
23-09-2010, 19:53
Ich stimme Wolfgang zu.
Solch eine Bewegung, egal wer sie ausführt, kann biomechanisch nicht sinnvoll sein.
Ebenso wie fast alle "formalen" Bewegungen aus den gängigen wing chun Linien.
Teils mag es Sachzwänge geben, die eine "optimale" Bewegung verbieten*, aber sich auf die Übung generell kaum körpergerechter Bewegung zu "spezialisieren", sehe ich als verschenktes Potential an.
*Aber selbst dann wäre es sinnig, den GESAMTEN Körper für solche wie auch alle anderen Fälle anpassbar zu machen.
Eine Isolierung einzelner Funktionen unter Vernachlässigung eines ganzheitlichen Körperverständnisses (Körpergefühls) macht doch - mal jetzt ganz praktisch und undogmatisch gedacht, keinen Sinn.
Und genau das findet in besagter Übung auf diese Art und Weise statt (völlig gleichgültig, welche Art Anwendung oder Idee aus welcher Richtung dahinter stehen mag)
Solch eine Bewegung führt man gegebenfalls dann aus, wenn man beide Beine inklusive Hüftgelenk eingegibst hat, oder anderweitig im kompletten Unterkörper fixiert ist. Ist solch ein Notfall gemeint?
Grüße
..es geht nicht darum biomechanisch sinnvoll oder nicht...nur darum nicht an die Glocke zu bekommen...nur eine Bewegung die normal werden sollte so wie ein Schlag...
Trinculo
23-09-2010, 20:04
...nur eine Bewegung die normal werden sollte so wie ein Schlag...
Eben, und das Aufrichten mit steifem Rücken, nicht aus den Beinen, ist so ziemlich die unnatürlichste Variante.
Geht net genau darum? Du bist im oberkörper abgeknickt und willst dich schnellstmöglich möglichst sicher aufrichten, während die schläge auf dich einprasseln? Der punkt ist doch nicht, wenn dich jmd. von oben drückt, nat versuchst du da nicht aus dem Rückrat aufzustehen...
Und wenn ihr die SLT nicht mit dem ganzen Körper arbeitet, macht ihr was falsch :p
Wenn auch nicht vierdimensional... ;)
Trinculo
23-09-2010, 20:18
Geht net genau darum? Du bist im oberkörper abgeknickt und willst dich schnellstmöglich möglichst sicher aufrichten, während die schläge auf dich einprasseln? Der punkt ist doch nicht, wenn dich jmd. von oben drückt, nat versuchst du da nicht aus dem Rückrat aufzustehen...
Es hat mich also niemand gedrückt, ich habe freiwillig eine tiefe Verbeugung gemacht, und jetzt möchte ich blitzartig nach oben federn :)? Das ergibt doch alles keinen Sinn - gerade dann, würde ich versuchen, die Hüfte unter den Oberkörper zu kriegen, und den Rumpf wieder halbwegs aufrecht zu halten.
Wo prasseln denn die Schläge hin, während ich meine Schnürsenkel betrachte? Wenn ich gegen jemanden Kämpfe, dessen Körper tiefer als horizontal ist, dann schlage ich bestimmt nicht nach seinem Kopf, ich drücke den einfach in den Asphalt und mache dann weiter. Wenn ich schlüge, böten sich die Nieren an, und die sind durch dieses Hochgehen ohnehin nicht gedeckt.
Außerdem wird doch immer davon geredet, dass es nicht um Anwendungen geht, sondern generell um Verhalten (z.B. Ellbogen tief und mittig). Das Verhalten, dass ich mit dieser Übung erzeuge, ist, sich steif aus dem Rücken aufzurichten, Punkt.
und v.a. der kopfschutz. hast Du schonmal Boxen gesehen? nach nem harten treffer gehen da öfter welche runter, acuh wenn sies nie so trainiert haben. ;)
...keiner von uns will in diese Situation kommen...aber wenn sind mir meine Beine in dem Moment ladde, weil ich froh sein kann in dem Moment überhaupt noch zu stehen, und wenn ich hoch komme die Arme vor dem Kopf...das ist alles. Weiste...wenn de da raus kommst mach dir Gedanken über deine Haltung deines Rückens dabei....
Trinculo
23-09-2010, 20:34
...keiner von uns will in diese Situation kommen...aber wenn sind mir meine Beine in dem Moment ladde, weil ich froh sein kann in dem Moment überhaupt noch zu stehen, und wenn ich hoch komme die Arme vor dem Kopf...das ist alles. Weiste...wenn de da raus kommst mach dir Gedanken über deine Haltung deines Rückens dabei....
Ich wette, Du machst Dir in dieser Situation über nichts Gedanken, was Du angeblich in der Form lernen sollst. Und Du wirst die Hände am Kopf haben, um Dich zu schützen.
Dann hat er halt nicht genug 3. Form geübt :p
Kleine Idee zum ausprobieren: Unterteilt mal das "Abtauchen/Auftauchen" und das "Rudern"
Lasst Euch mal im Stehen vom Partner mit den Händen an der Brust stark nach hinten schubsen.
Das ganze einmal OHNE Armbewegung. Das andere mal MIT der rudernden Armbewegung.
Den Unterschied merkt man sehr schnell... es hilft ungemein dabei nicht das Gleichgewicht zu verlieren wenn man voller Kraft nach hinten geschubst wird...Man fällt nicht auf den ***** und hat die Hände wieder vorne in Angriffsrichtung.
Das Abtauchen erklärt sich mir das es besser ist mit den Händen als mit den Schneidezähnen auf der Strasse zu landen. Und das Aufstehen/Aufrichten lieber mit den Händen als mit dem Kopf zuerst. Denn "fühlen" (sorry! :) ) tut es sich besser mit den Pfoten, wenn da einer über einem steht und nach unten zum Kopf nachsetzt...:D
Gibt es im VT nun doch Anwendungen in der Form?
Trinculo
24-09-2010, 08:42
Das Abtauchen erklärt sich mir das es besser ist mit den Händen als mit den Schneidezähnen auf der Strasse zu landen. Und das Aufstehen/Aufrichten lieber mit den Händen als mit dem Kopf zuerst. Denn "fühlen" (sorry! :) ) tut es sich besser mit den Pfoten, wenn da einer über einem steht und nach unten zum Kopf nachsetzt...:D
Solange dein Kopf unten ist, kriegst du mein Knie zu spüren, da ist es eher nachteilig, wenn deine Hände über dem Kopf sind. Will ich meine Hose nicht beschmutzen, dann warte ich, bis dein Kopf hoch genug zum Schlagen ist. Sind deine Hände über dem Kopf, gibts einen Uppercut, sind sie vor dem Kopf, einen Haken, usw.
Von oben mit tiefem Ellbogen auf deinen Hinterkopf boxen werde ich jedenfalls nicht.
Aber vielleicht mangelt es mir einfach an Vorstellungsvermögen ... macht doch mal ein Video von dieser Anwendung. Ferdi :)?
BlackFist
24-09-2010, 09:04
Hi
Vielleicht fällt es leichter sich vorzustellen, man ist auf den Knien/am Boden und jemand schlägt mit einem Gegenstand Stock/Flasche/Wagenheber auf einen ein.
Wäre doch sinnvoller erst die Arme hochzunehmen als mit dem Kopf zu blocken.
Zudem soll die Bewegung ja einen in den Kampf zurückbringen, bzw. ermöglichen so wenig wie möglich abzubekommen um abhauen zu können etc.
Trinculo
24-09-2010, 09:09
Gerade dann würde ich die Arme nicht von mir strecken. Dadurch kann man sie nämlich ganz leicht aus dem Weg räumen.
BlackFist
24-09-2010, 09:28
Vielleicht falsch angesetzt.
Man streckt die Arme ja nicht vorab von sich sondern die Bewegung entsteht in dem Moment, wenn der Andere schlagen will. In diesem Falle räume ich seine Angriffsbewegung weg nicht er meine und gehe gleichzeitig mit meinem aufstehen zum "Gegenangriff" über.
Wenn jemand mit einem Gegenstand auf mich einschlägt, gehe ich mal davon aus,wird es ihm wurst sein ob er was wegräumen muß oder nicht, er wird einfach wild drauf losschlagen.
Gehe jetzt nicht davon aus, dass es ein tacktierender Escrimador ist.
Trinculo
24-09-2010, 09:32
Mein Vorstellungsvermögen verlässt mich gerade :)
Versuch mal beim nächsten Training die Schubsnummer...und einmal ohne, einmal mit rudernden Armen... beim Versuch das Gleichgewicht ohne rudernde Arme zu halten stell Dich mal lieber noch ein bischen von der Wand hinter Dir weg...hehehe! :)
Gregor-M
24-09-2010, 10:39
[SIZE="2"]Günt
Versuch mal beim nächsten Training die Schubsnummer...und einmal ohne, einmal mit rudernden Armen... beim Versuch das Gleichgewicht ohne rudernde Arme zu halten stell Dich mal lieber noch ein bischen von der Wand hinter Dir weg...
Wenn dein Oberkörper nicht steif ist brauchst du das nicht, die oftmals übliche Wing Chun-Steifheit im Oberkörper führt oft zu Problemen, die man ansonsten nicht hätte! Lockere Hüfte, durchlässiger Körper schon löst du das schubsen auf natürlichere Weise, das brauchst kein "rudern" aus der Form!
Gruß
Dave aus Witten
24-09-2010, 10:52
Schubsen ist nicht so sehr der Angriff oder die Verteidigung sich mit Wing Chun zu beschäfigen.
Locker ,durchlässig und natürlich auch nicht.
Aber Du meinst wahrscheinlich es gibt andere Möglichkeiten um mit dem Schubsen klarzukommen.
Gruss Dave
Dave aus Witten
24-09-2010, 10:54
Mein Vorstellungsvermögen verlässt mich gerade :)
Sehr gut.Beste Vorraussetzung um Wing Chun zu lernen.
Daran scheiterts oft.Zu viel Vorstellungsvermögen.
Hat hier schonmal jemand daran gedacht,dass es sich dabei,wie bei allem anderen,um ne übung handelt-und sonst nichts?schonmal daran gedacht,dass es schlicht ne übung zum wiederfinden der struktur sein könnte-und zwar aus der denkbar schlechtesten position heraus?und schonmal daran gedacht,dass das rudern mit den armen eher zu der denkbar schlechten position/ausgangssituation gehören könnte?
Wenn dein Oberkörper nicht steif ist brauchst du das nicht, die oftmals übliche Wing Chun-Steifheit im Oberkörper führt oft zu Problemen, die man ansonsten nicht hätte! Lockere Hüfte, durchlässiger Körper schon löst du das schubsen auf natürlichere Weise, das brauchst kein "rudern" aus der Form!
Gruß[/QUOTE]
Da ich kein Limbotänzer bin, laufe ich lieber gezwungenermassen nen Schritt zurück und stehe wieder sicher da. Kann ja auch ein Tritt sein, der Dich nach hinten stolpern lässt. BJ heisst ja auch "Notfallkonzept".
Mist, gerade wo´s spannend wird muss ich zum Dienst... :(
Wiedersehn!
Trinculo
24-09-2010, 11:36
schonmal daran gedacht,dass es schlicht ne übung zum wiederfinden der struktur sein könnte-und zwar aus der denkbar schlechtesten position heraus?
Sagen wir ja die ganze Zeit ... es ist der denkbar schlechteste Weg, zu einer vernünftigen Struktur zurückzufinden.
Solange dein Kopf unten ist, kriegst du mein Knie zu spüren, da ist es eher nachteilig, wenn deine Hände über dem Kopf sind. Will ich meine Hose nicht beschmutzen, dann warte ich, bis dein Kopf hoch genug zum Schlagen ist. Sind deine Hände über dem Kopf, gibts einen Uppercut, sind sie vor dem Kopf, einen Haken, usw
Und wenn Du ein rechte gerade schlägst, weiche ich nach rechts aus und verpasse Dir eine, wenn Du die Hände oben hast, hau ich zum Bauch, wenn Du sie unten hast gibts auf die Nase...
Mal ehrlich, Trinculo, was ist das bitte für eine Argumentation?
Wenns mal so einfach wäre....
Trinculo
24-09-2010, 12:13
Und wenn Du ein rechte gerade schlägst, weiche ich nach rechts aus und verpasse Dir eine, wenn Du die Hände oben hast, hau ich zum Bauch, wenn Du sie unten hast gibts auf die Nase...
Mal ehrlich, Trinculo, was ist das bitte für eine Argumentation?
Wenns mal so einfach wäre....
Ich sehe einfach keine Art des Angriffs, gegen die dieses Verhalten schützen würde. Die Hände sind da, wo sie mich nicht schützen, und von wo aus sie wenig Optionen haben. Wenn ich die Hände in Kopfnähe lasse und den Oberkörper mit den Unterarmen schütze, habe ich wesentlich mehr Wahlmöglichkeiten, aus dieser Ausgangsposition verschieden Aktionen gegen unterschiedliche Angriffe zu starten. Nach deiner Argumentation wäre es ja mehr oder weniger egal, wo sie sich befinden - irgendeine Lücke gibt's immer. Mein Punkt war nicht, dass man immer ein Weg findet, diese "Verteidigung" zu umgehen, sondern, dass sie nur gegen einen Angriff schützen würde, der praktisch nie vorkommt.
Training erzeugt Verhalten, und falls diese Übung tatsächlich zu einem Verhalten führt, dann zu einem Ausrichten rein aus dem Rücken ohne die Hüfte vorher unter den Körper zu bringen. Das ist es was der Körper macht, und was er lernt. Ob man sich bei der Erklärung dazu vorstellt, man kniee oder läge auf dem Boden, ist für den Lerneffekt unerheblich.
Hab mir mal ein paar Threads mehr hier durch gelesen.
Es hat jeder Recht.
Bei einigen "Anwendungen" kommt es auf die Ausgangssituation an.
Diese Pendelbewegung wo man tendenziell die Arme Richtung "Decke" hoch nimmt, wird wohl eher aus einer Position entstehen, wo die Arme herabhängen.
Also eher aus einer Situation, wo keine direkte Gefahr ausgeht.
Bei einer Kampfsituation sind die Arme oben,
auch wenn ich gezogen (Nacken) wurde, nehmen die Arme eine gerade Richtung Gegner.
(Abwehr Kniestöße und sonstigem => wobei das Aufrichten aus dieser "gebeugten" Haltung so geschieht , wie es WFN beschreibt - aus den Beinen, um auch Saft hinter die Bewegung zu bekommen)
Grundsätzlich, wenn man Richtung Boden geht,
und auf einen eingeschlagen wird, gehören die Arme an den Körper/Kopf und nicht weg!
Ich hatte mal bei LT glaube ich gesehen, dass er jemandem der hinter ihm stand, aus dieser Position die Beine weggezogen hatte :)
Mir ist schon zu meinen WT-Zeiten aufgefallen, dass verschiedenste Yip Man-Schüler am Ende der Biu-Tze-Form eine Bewegung machen, die ich nicht nachvollziehen kann. (Andere Wing Chun-Stile machen an dieser Stelle meist eine etwas andere, für mich einleuchtendere Bewegung.) Hier mal beispielhaft ein Video von Sifu Wong Shun Leung, aber auch z.B. Leung Ting, William Cheung, Moy Yat und Yip Chun machen im Prinzip das gleiche:
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Er richtet sich am Ende drei mal aus dem Rücken auf. Diese Übung schult meiner Meinung nach ein nachteilhaftes Verhalten. Um seine Struktur wiederherzustellen, sollte man sich doch wohl besser aus den Beinen aufrichten. So wie hier gezeigt kann das doch gar nicht funktionieren. :confused:
Wie wird diese Bewegung denn (in den verschiedenen Stilrichtungen) erklärt? Warum sollte das ein vorteilhaftes Bewegungsverhalten sein?
(Zum Vergleich, diese Biu-Tze hier kann ich eher nachvollziehen: Klick! (http://de.youtube.com/watch?v=tLsVu6wh2jA))
Gruß,
Wolfgang
...also ganz ehrlich was du als alternative ausgesucht hat geht ja gar nicht!
sieht aus wie schwimmen....das gesicht offen wie ein scheunentor...
ich findes es absolut witzig wie ihr so eine simple bewegung hier zerredet...
es geht wirklich nur darum arme vor kopf....ist das so schwer zu begreifen?
..und deine argumentation dann macht du das knie und denne das usw. ist jawohl der absolute hammer weil du das nie so dagen kannst...oder du kannst das? arme vor kopf sofort wieder schlag bereit...was willste denn mehr wenn du in so einer situation bist....
Die Biu Jee hat dieses Prinzp nicht nur in dieser Bewegung; auch gibt es eine Sequenz, wo man sich nach "rechts und links" dreht: hier stellt man sich vor, der Gegner befände sich einem; und deshalb bringt man zuerst die Arme in die Richtung und dreht erst dann den Kopf hin (siehe ab Minte 01:58; man wirft quasi irgendetwas in den Raum, bevor man den Kopf hinstreckt).
Beispiel aus dem Sporttauchen:
Beim Auftauchvorgang führt man zuerst die Hand durch die Wasseroberfläche, wartet 1-2 Sekunden ab und folgt erst dann mit dem Kopf nach. Sofern z. B. ein Motorboot ankommen sollte, kann der Fahrer die Hand vielleicht noch rechtzeitig sehen, und ausweichen. Sofern es aber doch zu knapp sein sollte, fährt das Boot eben über die Hand (schlimm genug!) aber nicht über den Kopf.
Bei der Biu Jee geht es demnach nicht um Idealsituationen; es geht darum, den Schaden am Kopf bestmöglich einzuschränken. Wobei ich hier versuche eine Erklärung dessen abzugeben, was ich glaube verstanden zu haben. Ob diese Konzepte grundsätzlich gut oder schlecht sind, tangiert mich nicht allzu sehr; das sollen andere beurteilen.
...also ganz ehrlich was du als alternative ausgesucht hat geht ja gar nicht!
sieht aus wie schwimmen....das gesicht offen wie ein scheunentor...
Ich hab nicht mal drauf geachtet, was die Arme genau machen, da man wohl alle möglichen Armbewegungen irgendwie mehr oder weniger plausibel begründen kann - und daher jeder Stil hierbei ruhig eigene Wege gehen kann.
ich findes es absolut witzig wie ihr so eine simple bewegung hier zerredet...
es geht wirklich nur darum arme vor kopf....ist das so schwer zu begreifen?
Diese Begründung hatte ich schon lange begriffen, bevor ich diesen Thread gestartet habe.
Aber: Warum beugt man sich dann überhaupt ab und richtet sich wieder auf? ;) Das Abbeugen und Aufrichten muss ja auch einen Zweck erfüllen. Warum also macht man es so, wie man es macht? Oder anders: Wie konkret würde sich dein Wing Chun verschlechtern, wenn du dich aus den Beinen aufrichtest? (Die Frage geht auch an Stefsen, der ja explizit schrieb, es ergäbe für ihn keinen Sinn, bei der Übung die Beine zu beachten.)
Wie es sich verschlechtert, wenn du es aus dem Rücken machst, kann ich dir sagen: Du gewöhnst dir dieses nicht-funktionale Bewegungsmuster beim Aufrichten an, das dich in so ziemlich allen Situationen blockiert, in denen du die schlechte Ausgangslage hast, nach vorne gebeugt zu sein.
..und deine argumentation dann macht du das knie und denne das usw. ist jawohl der absolute hammer weil du das nie so dagen kannst...oder du kannst das? arme vor kopf sofort wieder schlag bereit...was willste denn mehr wenn du in so einer situation bist....
Ich bin nicht Trinculo. (Aber Recht hat er trotzdem. ;))
Gruß,
Wolfgang
marcelking
24-09-2010, 13:51
Sehe das so wie roberto! Man Versucht hier erstmal die Arme zwischen sich und seinem Gegner zu bekommen. z. b. beim Aufstehen gehen die Arme zuerst vor. Ich will so Geschütz wie möglich Hochkommen. Genauso wie es in der Biu tze die Idee gibt, wenn man vom Gegner weggedreht steht und sich wieder zu ihm Ausrichtet, erst die Arme und dann die Wendung.
Ich glaube , da spielt die Hüfte beim Aufrichten erstmal keine Rolle. Meiner Meinung nach!
marcelking
24-09-2010, 13:56
@ wfm.j : Denkst du daran aus dieser Position jemanden hochzuheben?
Denkst du daran aus dieser Position jemanden hochzuheben?
Nein. Wäre jetzt ja auch nicht unbedingt Wing Chun-typisch. ;) Aber eigentlich ist es egal, ob man jemanden ausheben will oder nur seine Struktur wieder herstellen will und dabei irgend einen Griff neutralisieren, der einem in die schlechte Ausgangslage gebracht hat (z.B. Schwitzkasten, Neck-Tie, selten sogar mal Guilleotine), oder sonstige Sachen mit ähnlicher Problemstellung - das Prinzip ist immer das gleiche.
Gruß,
Wolfgang
marcelking
24-09-2010, 14:19
OK. Ich denke einfach mal , das diese Übung nicht gegen Schwitzkasten usw. gedacht ist! Seine Strucktur bei dem Bewegungsablauf hat man ja nach jeder beendigung wieder hergestellt.
gruß
OK. Ich denke einfach mal , das diese Übung nicht gegen Schwitzkasten usw. gedacht ist!
Macht man die Bewegung also, wenn man auf den alten "Dein-Schnürsenkel-ist-offen"-Trick reingefallen ist?
Seine Strucktur bei dem Bewegungsablauf hat man ja nach jeder beendigung wieder hergestellt.
Und warum wäre es jetzt nachteilhaft, sich dabei aus den Beinen aufzurichten, was Stefsen angedeutet hat? ;) (Gab ja hier auch schon zwei Leute, die gesagt haben, dass es in ihrer Schule so gemacht wird. Welcher Nachteil entsteht denen?)
Gruß,
Wolfgang
Und warum wäre es jetzt nachteilhaft, sich dabei aus den Beinen aufzurichten, was Stefsen angedeutet hat? ;) (Gab ja hier auch schon zwei Leute, die gesagt haben, dass es in ihrer Schule so gemacht wird. Welcher Nachteil entsteht denen?)
Gruß,
Wolfgang
Ich glaube nicht, dass es hier um Vor-/ bzw. Nachteile geht. Das VT ist nunmal so aufgebaut, dass stets der Stand gewahrt werden soll (die Gründe dafür sind die gleichen, weshalb auch der 3. Satz der SLT langsam ausgeführt wird, und sie wurden hier zschon ausgiebig diskutiert).
Ergo: das permanente verinnerlichen des Standes ist wichtiger als die unzähligen Möglichkeiten, aus denen ich die Bewegung machen könnte. Mit einem Partner kann ich ja die Szenarien durchgehen; es ist deshalb nicht nötig, sie alle in einer Form zu fassen.
R.
woddendummy
24-09-2010, 14:43
Hi,
diese Technik wird im Holzpuppen-Chi-Sao angewandt: Mein Gegner gibt mir einen heftigen Nackenzug. Er knickt mich also in der Hüfte. Beim nach kippen werden die Arme vorm Körper/Kopf nach unten bewegt und schützen vor Kniestößen (bevor jetzt wieder kommt: funktioniert nicht, probierts erst mal und wenn's dann nicht funzt macht ihrs falsch...). Da die Knie nicht gebeugt sind, kann ich mich nicht aus den Knien aufrichten. Ich richte mich auch nicht gegen dan Zug auf (wäre gegen alle Prinzipien) sondern pendle am Ende der Zugbewegung etwas zur Seite am Arm des Gegners vorbei.
Die Arme kommen über dem Kopf hoch um mich zu schützen solange ich nicht sehe was oben los ist. Meine Hand an der vom Gegner abgewanden Seite macht einen Pack zum Arm des Gegner um ihn nach unten zu knallen, mein anderer Arm wird zu einem von oben einfallenden Faak.
Es ist also eine Problemlösung für eine Situation die ich vorher vermasselt habe: Die Hand des Gegners darf nicht in meinen Halsbereich kommen.
Grüße
pascallondon
24-09-2010, 14:59
Macht man die Bewegung also, wenn man auf den alten "Dein-Schnürsenkel-ist-offen"-Trick reingefallen ist?
Nicht ganz, aber ich habe auch Leute das Abtauchen benutzen sehen um nach dem Bein oder Fuss des Gegners zu greifen wenn er es geschafft hat sich in den Ruecken zu stellen. Dann noch aufrichten, aufs knie setzen, fertig ist die knee bar.
Ich hab nicht mal drauf geachtet, was die Arme genau machen, da man wohl alle möglichen Armbewegungen irgendwie mehr oder weniger plausibel begründen kann - und daher jeder Stil hierbei ruhig eigene Wege gehen kann.
Diese Begründung hatte ich schon lange begriffen, bevor ich diesen Thread gestartet habe.
Aber: Warum beugt man sich dann überhaupt ab und richtet sich wieder auf? ;) Das Abbeugen und Aufrichten muss ja auch einen Zweck erfüllen. Warum also macht man es so, wie man es macht? Oder anders: Wie konkret würde sich dein Wing Chun verschlechtern, wenn du dich aus den Beinen aufrichtest? (Die Frage geht auch an Stefsen, der ja explizit schrieb, es ergäbe für ihn keinen Sinn, bei der Übung die Beine zu beachten.)
Wie es sich verschlechtert, wenn du es aus dem Rücken machst, kann ich dir sagen: Du gewöhnst dir dieses nicht-funktionale Bewegungsmuster beim Aufrichten an, das dich in so ziemlich allen Situationen blockiert, in denen du die schlechte Ausgangslage hast, nach vorne gebeugt zu sein.
Ich bin nicht Trinculo. (Aber Recht hat er trotzdem. ;))
Gruß,
Wolfgang
hi wolfgang
...sorry aber dich und Trinculo verwechsle ich immer....weis nicht woran das liegt...
Warum beugt man sich dann überhaupt ab und richtet sich wieder auf?
...weil man einen abbekommen hat oder dir fetzen so fliegen das man sich nicht anders schützen kann...aus reflex...aus angst....such dir was aus...
Das Abbeugen und Aufrichten muss ja auch einen Zweck erfüllen. Warum also macht man es so, wie man es macht?
...weil man nur eine situation nachspielt sozusagen...es erfüllt nur den zewck das die arme vor dem kopf kommen mehr nicht...man macht es weil da die fetzen fliegen und ich meine arme da hinbringen will wo es abgeht wo ich geschlagen werde...evtl. auch von mehreren...(ist nicht real nur ein gedanke..)...und da will ich nicht zu erst meinen kopf hoch heben ...obwohl dann ist es auch schnell vorbei :)
Wie konkret würde sich dein Wing Chun verschlechtern, wenn du dich aus den Beinen aufrichtest?
...gar nicht hauptsache die arme kommen zu erst....
lg
...sorry aber dich und Trinculo verwechsle ich immer....weis nicht woran das liegt...
Du weißt es nicht? Ts ts ts. Hättest du jetzt gesagt, es läge an unserem gleichermaßen eloquenten Schreibstil, unseren smarten Ideen und nicht zuletzt daran, dass wir beide wahnsinnig gutaussehend sind, hätte ich es dir leichter verzeihen können. :D
Wie konkret würde sich dein Wing Chun verschlechtern, wenn du dich aus den Beinen aufrichtest?
...gar nicht hauptsache die arme kommen zu erst....
Das ist sehr gut. Dann möchte ich hiermit jedem Wing Chunler der offen für neue Ideen ist empfehlen, das einfach mal auszuprobieren, wenn's ja zumindest nicht schaden kann. Vielleicht nutzt es ja sogar was. :)
Gruß,
Wolfgang
Du weißt es nicht? Ts ts ts. Hättest du jetzt gesagt, es läge an unserem gleichermaßen eloquenten Schreibstil, unseren smarten Ideen und nicht zuletzt daran, dass wir beide wahnsinnig gutaussehend sind, hätte ich es dir leichter verzeihen können. :D
Das ist sehr gut. Dann möchte ich hiermit jedem Wing Chunler der offen für neue Ideen ist empfehlen, das einfach mal auszuprobieren, wenn's ja zumindest nicht schaden kann. Vielleicht nutzt es ja sogar was. :)
Gruß,
Wolfgang
ach dann geht es euch beiden also wie mir...wenn es mit dem kampfkünstler nix wird, gehen wir halt als models loß.... :D
marcelking
24-09-2010, 16:25
Also ich denke, es geht einfach darum die Arme zuerst vorzunehmen. Ob jetzt das Aufrichten aus den Beinen einen Vorteil bringt, keine Ahnung.
Die Bewegung mit Abbeugen des Oberkörpers soll wohl nicht direkt dem Schnürsenkelblick dienen. Vielleicht ein kurzer!
Niemand wird sich so Abbeugen. Also ist wohl irgendwas passiert das ich in einer schlechten Position bin . Villeicht weggerutscht? Tja nun schnell wieder hochkommen! Wie mach ich das? Na aufstehen. Zuerst die Arme. Man steht ja mit den Beinen auf, also drückt man sich ja irgendwie ja hoch damit. Aber b ei einer Form wirst du ja nicht extra ausrutschen, um das Hochkommen zu üben!
PS Der Blick gehört dem Gegener nicht dem Schuh:)
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