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Vollständige Version anzeigen : Richtige Kampfsportart, Mittdreißiger, nicht sehr groß



Jurassien
24-09-2010, 20:15
Wie man aus der Überschrift schon lesen kann bin ich mit 34 nicht mehr ganz jung, ich bin 167 groß und wiege gute 60 Kg, habe bislang regelmäßig Fitneß gemacht. Das Thema Kampfsport find ich schon länger interessant, hatte aber immer auch viele andere Interessen, so daß ichs doch nie angefangen hab, da sich aber jetzt die Gelegenheit ergeben würde bzw. ich mal Lust hätte, um etwas Neues zu probieren, überlege ich mal eine Kampfsportart auszuprobieren, aber was paßt wohl am besten auf mein Profil?

- Wo wohnst du (Heimatort / bevorzugter Trainingsort) und welche KK/KS werden in deiner Gegend angeboten / kannst du für ein regelmäßiges Training sinnvoll erreichen?
PLZ - Gebiet 845 / Ne ländliche Gegend, geboten werden Jujutsu, Judo, Karate, Boxen, Kickboxen, Aikido (ich denk das wars dann allerdings schon so ziemlich)

- Wie wichtig ist dir Selbstverteidigung?
wichtig

- Wie wichtig ist dir Wettkampf?
Unwichtig (mit 34 wird man wohl auch kein Wettkämpfer mehr werden)

- Wie wichtig ist dir spirituelle Entwicklung/Philosophie?
Unwichtig (spirituell bin ich gefestigt ;))

- Wie wichtig ist dir Ästhetik/schöne Bewegung?
Unwichtig (ich bin grobmotorisch veranlagt)

- Wie wichtig ist es dir, den Umgang mit Waffen erlernen?
Unwichtig (dafür gibts Schützenvereine ;))

- Scheust du dich vor Körperkontakt?
Damit ist körperliche Nähe gemeint - wer auf näheres Kuscheln keine Lust hat sollte z.B. lieber nicht zum Judo oder BJJ...
Stört nicht, ne ringerische Komponente wär vielleicht auch gar nicht das Schlechteste, denn wenn ich mich an die (sehr seltenen, mehr als harmlosen) Raufereien in meiner Jugend erinner, dann hab ich eigentlich immer eher versucht zu ringen, wie zu schlagen.

- Hast du irgendwelche Gelenk-, Rücken- oder Atemprobleme?
Nein, nicht wirklich, Hexenschuß kam schonmal vor, sonst nichts.

- Wie stehst du in Bezug auf Schlaghärte?
Nicht jeder hat Lust, in seiner Freizeit Vollkontaktschläge zu kassieren...
Leichter Kontakt, blaue Augen etc. machen sich denk ich auch in meinem Job nicht allzu gut!;)

amasbaal
25-09-2010, 12:14
... dann bleibt v.a. ju jutsu, jiu jitsu, hap ki do, bjj (brasilianische variante des jiu jitsu mit schwerpunkt auf "ringerisches") in einem sv-orientierten verein übrig.
die sv-systeme a la krav maga und ähnliches KÖNNTEN dir evtl. als zu wenig "ringerisch" und zu "hart" im training erscheinen - keine ahnung. sowas kannst du nur selbst herausfinden. sind aber auch ganz gut. v.a., wenn du in kurzer zeit kämpferische attribute drauf haben willst, ohne dich mit der vielzahl der techniken aus den oben genannten sv-kks herumschlagen zu wollen. ist hier im board ziemlich "hip".

ich wär ja eher für ne im weitesten sinne "boxerische" (boxen, thai boxen u.ä.) grundlage, garniert mit was ringerischem (ringen, nicht allzu versportlichtes judo...) oder einem der erstgenannten systeme. dazu sollte man m.e. immer auch zumindest die basics aus den fma (stile, die arnis, kali oder eskrima in ihrem "namen" führen) lernen, denn "mit waffen umgehen" bedeutet im fall der fma 1. etwas GEGEN waffen zu lernen, was dir die reinen sv-systeme in der qualität und quantität nicht bieten können und 2. v.a. mit schlagwaffen (stock lässt sich durch stuhlbein, spazierstock, flasche, zusammengerollte zeitung usw. ersetzen) und klingenwaffen (messer) umgehen zu können. dazu kommt, dass die fma hervoragende waffenlose methoden und techniken bieten. kannst dich im forum ja mal entsprechend umschauen. stichwort: panantukan, kadena, dumog (das letzte ist übrigens "ringerisch").

na ja, will dir hier nicht meine eigenen vorlieben aufschwatzen.
guck dich halt einfach mal um in deiner nähe und mach alles mit, was du kriegen kannst

keine angst vor "boxerischem" in einem korrekten verein. da wird keiner verprügelt, der es nicht drauf ankommen lassen will. habe noch nie ein blaues auge vom boxen gehabt, da ich nie wettkämpfe betrieben habe und beim freundschaftlichen sparring, das ich auch nicht ständig mache, eher aufgrund von körpertreffern kurzfristig ne "pause" einlegen muss (o.k., nach den vielen jahren muss ich wohl auch zugeben, dass ich da wohl auch glück gehabt habe, denn sooo perfekt ist meine deckungsarbeit nun auch nicht ;) ) . ansonsten achtet man da sehr aufeinander. die "härte" ist eine frage der absprache. das kann auch locker laufen und muss nicht in ner "schlägerei" ausarten. wenn du dich dann dran gewöhnt hast, gibst du halt die nächsthöhere "grenze" an. gute boxer betrachten ihre mittrainierenden als partner und schauen, dass sie die nicht vergraulen oder gar verletzen. man braucht sich schließlich im training.

shenmen2
25-09-2010, 12:27
Jujutsu, Judo, Karate, Boxen, Kickboxen, Aikido Wenn dir SV wichtig ist, guck dir als erstes Jujutsu und Kickboxen an,


Wie wichtig ist dir Ästhetik/schöne Bewegung?
Unwichtig (ich bin grobmotorisch veranlagt)
:( Das finde ich immer sehr traurig. Ich lese in diesem Forum ständig solche Sätze. "Ich bin Grobmotoriker/ungeschickt/ungelenkig und brauche darum einen Sport, der mich in dieser Hinsicht möglichst wenig fordert".
Eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall.
Grobmotoriker zu sein ist kein Schicksal (sofern keine Krankheit/Behinderung vorliegt) und KK ist bestens geeignet, um an den eigenen körperlichen Defiziten zu arbeiten.

amasbaal
25-09-2010, 14:53
Grobmotoriker zu sein ist kein Schicksal (sofern keine Krankheit/Behinderung vorliegt) und KK ist bestens geeignet, um an den eigenen körperlichen Defiziten zu arbeiten.

recht hast du - und wie! :halbyeaha

Jurassien
25-09-2010, 17:49
Also zunächst mal, euch beiden herzlichen Dank für die ausführlichen Beiträge, daß ihr euch Zeit genommen habt!:)

Ok, also Jujutsu hatte ich auch schon im Kopf, da gibts auch Vereine in meiner Gegend, allerdings hab ich keine Ahnung wie die orientiert sind, zwei davon betreiben ein Leistungszentrum miteinander, was ggf. auf eine eher sportliche Ausrichtung deuten könnte! Andererseits bietet einer davon wiederum gelegentlich mal SV-Kurse (leider nur) für Frauen an.

Über Bjj oder Krav Maga brauch ich mir fast keine Gedanken zu machen, das gibts hier sicher nicht! Ich arbeite zwar in München, wo es ein breiteres Angebot gibt, aber als Pendler, der um 6.15 Uhr das Haus verläßt und ne gute Stunde Fahrzeit hat, möcht ich ungern in München auch noch ne Freizeitaktivität anfangen, womit ich dann vermutlich so gegen Mitternacht heimkäme!

Hm, also das mit dem Ringerischen entstammt halt dem Gedanken, daß ich einfach instinktiv eher dazu neige, zu "ringen" als zu schlagen und daß es vielleicht daher sinnvoll wäre, etwas zu trainieren, das diesem "Instinkt" entgegen kommt, vielleicht ist dieser Gedanke aber auch falsch! Und du hast sicher mehr als recht damit, daß im Hinblick auf SV, es nicht verkehrt sein kann, wenn man richtig schlagen kann!

Ok, das mit den Waffen hatte ich schon richtig verstanden und der Schützenverein war eher humorig gemeint! ;) Allerdings wird ja die Waffenabwehr auch hier im Forum recht kontrovers diskutiert und ich weiß nicht, ob es für mich wirklich so sinnvoll wäre, dort nen Schwerpunkt zu setzen! Bzw. als sinnvoll kann ichs mir halt nur dann vorstellen, wenn mir ein Bewaffneter tatsächlich nach dem Leben trachten sollte, insofern würd ich das für mich persönlich einfach mal als weniger wichtig werten!

Ja, also..... nicht traurig sein!;) War vielleicht auch ein bissel falsch ausgedrückt bzw. falsch platziert von mir! Hab auch mit Ü30 noch snowboarden gelernt, bin also kein völliger Bewegungsversager! Es ist natürlich schon so, daß ich z. B. als Kind gelegentlich meine liebe Not mit komplizierteren Bewegungsabläufen im Sportunterricht etc. hatte, glaub, daß ich einfach zu viel denk dabei und daher manchmal über mich selber stolper!;) Andererseits, eine Situation, mit der ich gern umgehen können möchte, besteht z. B. darin, daß ich die Sicherheit hab, mir einen aggressiven Volksfestmitbesucher, Discomitbesucher, U-Bahnmitbenutzer (werden auch immer aggressiver, hab ich das Gefühl) etc. vom Hals halten zu können, wenns wirklich mal nötig ist und das ist halt der Grund, weshalb ich jetzt auf das Erlernen von ästhetischen Bewegungen weniger Wert legen könnte, das hätte ich vielleicht gleich schreiben sollen! Ich hoffe, daß ich es soweit klarstellen konnte!

Lanariel
25-09-2010, 18:03
Worin liegt denn der große Unterschied, nach der Arbeit zu trainieren und dann um Mitternacht heimzukommen oder erst heimzufahren, zu trainieren und dann ebenfalls erst gegen Mitternacht heimzukommen?

Bei der genannten Auswahl würd ich auch zuerst mal ins Ju Jutsu reinschnuppern, nach deiner Beschreibung.

amasbaal
25-09-2010, 19:14
Ok, also Jujutsu hatte ich auch schon im Kopf, da gibts auch Vereine in meiner Gegend, allerdings hab ich keine Ahnung wie die orientiert sind, zwei davon betreiben ein Leistungszentrum miteinander, was ggf. auf eine eher sportliche Ausrichtung deuten könnte!

hört sich gut an. in diesem fall ist "sportlich" nicht das problem, sondern die lösung, denn es bedeutet, dass viel wert auf sparring mit schutzausrüstung gelegt wird: boxen, treten, hebeln, werfen und bodenkampf mit sich wehrenden gegnern/partnern - perfekt.


Hm, also das mit dem Ringerischen entstammt halt dem Gedanken, daß ich einfach instinktiv eher dazu neige, zu "ringen" als zu schlagen und daß es vielleicht daher sinnvoll wäre, etwas zu trainieren, das diesem "Instinkt" entgegen kommt, vielleicht ist dieser Gedanke aber auch falsch! Und du hast sicher mehr als recht damit, daß im Hinblick auf SV, es nicht verkehrt sein kann, wenn man richtig schlagen kann!

nein, falsch ist das nicht. es ist immer besser, das zu trainieren, was zur person passt, als das, woran sich die person orientieren muss (wenn es v.a. dem sv aspekt dienen soll und aus gründen des spaßes, der m.e. immer noch das witchtigste ist). allerdings sieht man in den mma kämpfen recht gut, dass ein guter "ringer" besser auch die tritt- und schlagdistanz beherrschen sollte - zumindest, um mit gegnern klar zu kommen, die v.a. gut schlagen können, denn sonst gibt es probleme, überhaupt erst in die distanz zu kommen, die man fürs ringen braucht. und selbst in der nahdistanz wird es zum problem, seine "griffe" korrekt ansetzen zu können, wenn man nicht zumindest techniken und strategien draufhat, die "waffen" eines guten "schlägers" gewissermaßen zu neutralisieren. sei es durch entsprechende deckungsarbeit, während man versucht, in die gewünschte position zu kommen oder sei es durch entsprechende anpassungen der "ringerischen" techniken, die es im reinen ringen nicht gibt - da darf ja nicht geschlagen und getreten werden, also sehen die "eingänge" ins ringerische auch entsprechend anders aus. deshalb: entweder mma, juju (mit sparring) oder eben erfahrungen im ringen UND boxen - selbst wenn dein ziel und dein schwerpunkt "ringerisch" ist.
dein schwerpunkt kann/soll also durchaus im ringerischen sein, aber für gute sv brauchst du ne ergänzung für die anderen distsanzen und um mit gegneren aus dem "schläger"-bereich besser klarzukommen.
auch hier: jujutsu mit viel sparring ist da recht gut geeignet (andere stile auch, aber das angebot, das dir zu verfügung steht ist ja nun mal so, wie es ist...)


Allerdings wird ja die Waffenabwehr auch hier im Forum recht kontrovers diskutiert und ich weiß nicht, ob es für mich wirklich so sinnvoll wäre, dort nen Schwerpunkt zu setzen! Bzw. als sinnvoll kann ichs mir halt nur dann vorstellen, wenn mir ein Bewaffneter tatsächlich nach dem Leben trachten sollte, insofern würd ich das für mich persönlich einfach mal als weniger wichtig werten!

... wohl weniger im fma-forum ;). wenn du fma mit zb. ju jutsu in sachen waffenabwehr vergleichst, weißt du, wo der unterschied liegt und warum v.a. nicht-fmaler mit recht skeptisch sind. wer von anfang an auch MIT waffen trainiert, hat da eine ganz andere voraussetzung für, als jemand, der zb. nur ju jutsu macht und mit den "dingern" nicht mal umgehen kann. der soll nun von seinem ebenso ausgebildeten kollegen angegriffen werden (mit nem schlagstock zb.). was kommt denn dann dabei raus? ein recht "merkwürdiger" angriff, dem meist auf der basis einer bewegungsmechanik begegnet wird, die nahezu ausschließlich auf waffenloses kämpfen basiert und dementsprechend irgenwie unpassend wirkt (ich hasse das wort "unrealistisch", da das, was "realistisch" passieren wird ja nicht im vorraus gesehen werden kann. das kann in verschiedenen fällen sehr verschieden aussehen). eine große streitfrage ist eher der sinn von messerabwehr. wenn ich waffenlos gegen nen total zum töten entschlossenen psycho vielleicht gerade mal 5% chancen habe ohne SCHWERE verletzungen zu überleben, dann verdoppelt sich meine chance durch gutes training immerhin - aber 10% sind halt auch keine sichere bank für ne wette...
nur WENN es keine chance mehr zum entkommen gibt, dann sind mir die 10% halt doch lieber. als fmaler mit nem kleinen messer in der tasche, sieht das dann allerdings schon besser aus (trotzdem: in so ner situation gibt es sehr wahrscheinlich zwei verletzte. da geht es nur ums überleben, nicht ums "heil rauskommen"). hier greift bei mir zb. eher der spaß-effekt beim training als argument für "knifefighting" und - nicht zu unterschätzen - die positiven folgen für die allgemenien "kämpferischen" eigenschaften, wie speed, koordination, technische feinheit, trotz hektik, distanzgefühl usw. usf.. in "meinem" fma-stil wird zb. das messertraining vor allem als "didaktisches mittel" betrachtet, allgemein besser kämpfen zu lernen. aber dieser ganze bereich ist ein thema für sich.
meine empfehlung: mach es wie sehr viele ju jutsukas und schau gelegentlich bei fma-seminaren vorbei, um dich zumindest mit den prinzipien vertraut zu machen (nicht, um es zu "lernen". das geht auf seminaren eh nicht).

und was die "ästhetischen bewegungen" betrifft: die braucht keiner für die sv. sie sind halt nur schön. ästhetik ist ja nicht nur was äußeres. wenn ich ein "schönes" körpergefühl habe oder mit der zeit bekomme, ist das auch einaspekt der ästhetik- und auf diese art ästhetik kann und will ich nicht verzichten. das hat mit dem "spaßfaktor" zu tun. da ich bisher noch nie überfallen wurde und es hoffentlich auch nie erleben werde, ist es schon wichtig, dass man das, was man für die sv macht, auch "schön" im weitesten sinne findet - oder?

:)

Jurassien
25-09-2010, 19:56
Worin liegt denn der große Unterschied, nach der Arbeit zu trainieren und dann um Mitternacht heimzukommen oder erst heimzufahren, zu trainieren und dann ebenfalls erst gegen Mitternacht heimzukommen?

Bei der genannten Auswahl würd ich auch zuerst mal ins Ju Jutsu reinschnuppern, nach deiner Beschreibung.


Na, es ist so, hier beginnen die Trainingszeiten meistens gegen 19.30 Uhr bis 20.00 Uhr, was ich mit meinem Normalzug gut schaffe, meist sinds 90 Minuten, was ich so gesehen hab, dann noch 15 Minuten Fahrt nachhause, bin ich gegen 21.15 Uhr zuhause. In München muß ich erstmal noch vom Trainingsort mit der U-Bahn mehr oder weniger lang zum Bahnhof, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erwisch ich dann nicht nahtlos nen Zug, sondern muß auf den nächsten warten, um die Zeit gehen die Züge nur stündlich und es sind Bummelzüge, die an jeder Milchkanne halten, dann noch 15 Minuten mit dem Auto und ich kann froh sein wenn ich gegen 0.00 Uhr daheim bin, find das schon nen Unterschied, grad wenn man am folgenden Tag um 5.30 Uhr gnadenlos aus den Federn geschmissen wird!;)

@amasbaal
Hey, nochmal ganz lieben Dank für deine, wirklich ausführliche, Antwort, du nimmst dir da echt viel Zeit, weiß das zu schätzen! Bin leider grad am Sprung und habs jetzt daher nur überflogen, aber ich werd auf jeden Fall morgen nochmal genauer nachlesen! Jedenfalls ein DANKESCHÖN an dich!

Jurassien
26-09-2010, 19:23
hört sich gut an. in diesem fall ist "sportlich" nicht das problem, sondern die lösung, denn es bedeutet, dass viel wert auf sparring mit schutzausrüstung gelegt wird: boxen, treten, hebeln, werfen und bodenkampf mit sich wehrenden gegnern/partnern - perfekt.

Die Info ist natürlich sehr interessant, sowas weiß man als Außenstehender natürlich nicht, bzw. ist einem so nicht klar! Ist natürlich eine wertvolle Info!
Der Verein ist auch, soweit ichs überblicken kann, relativ erfolgreich im sportlichen Bereich!




nein, falsch ist das nicht. es ist immer besser, das zu trainieren, was zur person passt, als das, woran sich die person orientieren muss (wenn es v.a. dem sv aspekt dienen soll und aus gründen des spaßes, der m.e. immer noch das witchtigste ist). allerdings sieht man in den mma kämpfen recht gut, dass ein guter "ringer" besser auch die tritt- und schlagdistanz beherrschen sollte - zumindest, um mit gegnern klar zu kommen, die v.a. gut schlagen können, denn sonst gibt es probleme, überhaupt erst in die distanz zu kommen, die man fürs ringen braucht. und selbst in der nahdistanz wird es zum problem, seine "griffe" korrekt ansetzen zu können, wenn man nicht zumindest techniken und strategien draufhat, die "waffen" eines guten "schlägers" gewissermaßen zu neutralisieren. sei es durch entsprechende deckungsarbeit, während man versucht, in die gewünschte position zu kommen oder sei es durch entsprechende anpassungen der "ringerischen" techniken, die es im reinen ringen nicht gibt - da darf ja nicht geschlagen und getreten werden, also sehen die "eingänge" ins ringerische auch entsprechend anders aus. deshalb: entweder mma, juju (mit sparring) oder eben erfahrungen im ringen UND boxen - selbst wenn dein ziel und dein schwerpunkt "ringerisch" ist.
dein schwerpunkt kann/soll also durchaus im ringerischen sein, aber für gute sv brauchst du ne ergänzung für die anderen distsanzen und um mit gegneren aus dem "schläger"-bereich besser klarzukommen.
auch hier: jujutsu mit viel sparring ist da recht gut geeignet (andere stile auch, aber das angebot, das dir zu verfügung steht ist ja nun mal so, wie es ist...).

Also ich versteh gut worauf du hinaus willst und da hast du sicherlich auch recht! Da ich zeitlich kaum zwei Sportarten betreiben können werd, läuft das dann jetzt doch relativ stark auf eine raus, die beides integriert und da gibts ja bei mir hier nichts anderes wie Jujutsu.




... wohl weniger im fma-forum ;). wenn du fma mit zb. ju jutsu in sachen waffenabwehr vergleichst, weißt du, wo der unterschied liegt und warum v.a. nicht-fmaler mit recht skeptisch sind. wer von anfang an auch MIT waffen trainiert, hat da eine ganz andere voraussetzung für, als jemand, der zb. nur ju jutsu macht und mit den "dingern" nicht mal umgehen kann. der soll nun von seinem ebenso ausgebildeten kollegen angegriffen werden (mit nem schlagstock zb.). was kommt denn dann dabei raus? ein recht "merkwürdiger" angriff, dem meist auf der basis einer bewegungsmechanik begegnet wird, die nahezu ausschließlich auf waffenloses kämpfen basiert und dementsprechend irgenwie unpassend wirkt (ich hasse das wort "unrealistisch", da das, was "realistisch" passieren wird ja nicht im vorraus gesehen werden kann. das kann in verschiedenen fällen sehr verschieden aussehen). eine große streitfrage ist eher der sinn von messerabwehr. wenn ich waffenlos gegen nen total zum töten entschlossenen psycho vielleicht gerade mal 5% chancen habe ohne SCHWERE verletzungen zu überleben, dann verdoppelt sich meine chance durch gutes training immerhin - aber 10% sind halt auch keine sichere bank für ne wette...
nur WENN es keine chance mehr zum entkommen gibt, dann sind mir die 10% halt doch lieber. als fmaler mit nem kleinen messer in der tasche, sieht das dann allerdings schon besser aus (trotzdem: in so ner situation gibt es sehr wahrscheinlich zwei verletzte. da geht es nur ums überleben, nicht ums "heil rauskommen"). hier greift bei mir zb. eher der spaß-effekt beim training als argument für "knifefighting" und - nicht zu unterschätzen - die positiven folgen für die allgemenien "kämpferischen" eigenschaften, wie speed, koordination, technische feinheit, trotz hektik, distanzgefühl usw. usf.. in "meinem" fma-stil wird zb. das messertraining vor allem als "didaktisches mittel" betrachtet, allgemein besser kämpfen zu lernen. aber dieser ganze bereich ist ein thema für sich.
meine empfehlung: mach es wie sehr viele ju jutsukas und schau gelegentlich bei fma-seminaren vorbei, um dich zumindest mit den prinzipien vertraut zu machen (nicht, um es zu "lernen". das geht auf seminaren eh nicht)..

Ok, den Einblick hab ich natürlich nicht und kann das schlecht beurteilen! Hab halt mehrere Threads gesehen, in denen relativ kontrovers über das Thema diskutiert wurde, ohne mich aber näher damit zu beschäftigen! Es wird aber wohl auch so sein, daß ich mich am Anfang erstmal eh mit anderen Dingen beschäftigen müssen werd!;) Aber Danke für den Tipp, später kann ich ihn ja dann evtl. mal umsetzen.


und was die "ästhetischen bewegungen" betrifft: die braucht keiner für die sv. sie sind halt nur schön. ästhetik ist ja nicht nur was äußeres. wenn ich ein "schönes" körpergefühl habe oder mit der zeit bekomme, ist das auch einaspekt der ästhetik- und auf diese art ästhetik kann und will ich nicht verzichten. das hat mit dem "spaßfaktor" zu tun. da ich bisher noch nie überfallen wurde und es hoffentlich auch nie erleben werde, ist es schon wichtig, dass man das, was man für die sv macht, auch "schön" im weitesten sinne findet - oder?

:)

Stimmt schon, wobei mein Kommentar nicht als grundsätzliche Kritik o. ä. gemeint war, sondern einfach als Antwort auf die in dem Formular gestellte Frage und da ging mein Gedankengang dann so in Richtung Taichi, wenn du verstehst was ich meine, also, wenn ich sag, ästhetische Bewegungen sind mir sehr wichtig, dann kommt Taichi o. ä. raus, also das war mein Hintergedanke.
Daß man Bewegungasbläufe möglichst gut und perfekt beherrschen sollte, daran besteht natürlich kein Zweifel!

Ach, vielleicht ne dumme Frage, aber ich war bislang nicht der große Vereinssportler, wie ist das im Normalfall bei den Vereinen so, kann man als Beginner jederzeit einsteigen? Muß mich eh nochmal dort konkret erkundigen, aber wär halt interessant zu wissen, wies woanders im Normalfall gehandhabt wird!

amasbaal
27-09-2010, 10:40
i.d.r. kann man zu jeder zeit einsteigen.
wenn dich interessiert, ob der verein bekannt ist und was andere davon halten, stell die frage doch ganz konkret im juju-forum.
allerdings halte ich es immer für am besten, unabhängig von der meinung anderer, einfach mal beim training vorbeizuschauen. ist definitiv die beste möglichkeit, sich zu informieren.

Jurassien
09-10-2010, 19:01
Nochmals Danke, war jetzt im Streß, weil ich nächste Woche in Urlaub flieg (u. a. werd ich auch das Shaolin-Kloster besichtigen)! Aber das waren wirklich nützliche Infos für mich!
Naja, wer meine Angaben gelesen hat und vielleicht noch die Region hier kennt, dürfte eigentlich wenig Zweifel haben, welche Vereine diejenigen sind! ;) Ich will auch nicht unnötig Threads eröffnen, es ist ja richtig, ich muß es mir selber anschauen, nur so werd ich rausfinden können obs für mich paßt oder nicht! Werd das mal für nach meinem Urlaub verstärkt ins Auge fassen!