Kindertraining [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Darkster
28-09-2010, 11:04
Hallo Zusammen,

bin mir nicht so sicher, ob diese Frage so 100%ig in den Bereich innere Stile paßt, da ich aber selber in diesem zu Hause bin, versuche es einfach mal hier thematisch unterzubringen.
Meine Frage richtet sich insbesondere an diejenigen unter Euch, die selber kleine Kinder haben und diesen die Kampfkünste näher bringen wollen:

Was denkt Ihr, ab welchem Kindesalter könnte man frühestens darüber nachdenken sein Kind mit den Kampfkünsten vertraut machen?

Würdet Ihr differenzieren zwischen Startalter externe/ interne Stile?

Von meinem chinesischen Lehrer weiß ich, daß er mit 3 Jahren wohl schon von seinem Vater unterwiesen wurde (innere Stile)

Wie handhabt Ihr das, bringt Ihr Euren Sprösslingen selber die Kampfkünste näher oder habt Ihr das "outgesourced". Ist ja wahrscheinlich immer etwas problematischer das eigene Kind zu unterrichten? Oder seht Ihr das anders?

Grundsätzlich würde ich mir schon zutrauen meinem Sohn eine Grundunterweisung angedeihen zu lassen, bin mir aber nicht sicher, ob es nicht sinnvoller ist, jemand Anderen das zu übergeben.

Gruß

kanou65
28-09-2010, 11:16
moin,
als judo-trainer halte ich 5 jahre für ein vernünftiges einstiegsalter.
im einzelfall habe ich auch schon 4-jährige trainiert-in einer gesonderten gruppe.
dies war dann eher kibotu (kinderbodenturnen) mit judo-elementen.
natürlich halte ich grundsätzlich auch jeden anderen stil für geeignet-kommt halt immer auf den trainer/in an.
mit inneren stilen kenne ich mich im kleinkinderbereich nicht so gut aus-weiß aber,dass es auch hier recht gute kollegen gibt.vielleicht melden die sich ja hier noch zu worte.
eigene kinder: problematisch. ich bin meistens zu streng mit meinen junx,weil ich wohl-ohne es zu wollen-höhere ansprüche an sie stelle. ein problem in wohl allen sportarten-also auch in der kk/ks.

p.s. eine vernünftige ausbildung in dem bereich ist sinnvoll-z.b. übungsleiter allgemeinsport

Alfons Heck
28-09-2010, 11:22
bin mir nicht so sicher, ob diese Frage so 100%ig in den Bereich innere Stile paßt,
wir haben ein extra Forum -> schieb

Darkster
28-09-2010, 11:34
eigene kinder: problematisch. ich bin meistens zu streng mit meinen junx,weil ich wohl-ohne es zu wollen-höhere ansprüche an sie stelle. ein problem in wohl allen sportarten-also auch in der kk/ks.


das ist auch mein kleines Dilemma. Auf der einen Seite kenne ich meinen Sohn natürlich sehr gut, auf der Anderen seite besteht natürlich die Gefahr, daß ich entweder zu streng oder zu lasch mit ihm umgehe.
Da ich ihn aber sehr gut kenne , kann es möglicherweise einfacher sein ihn auch schon früher an kampfkünste heranzuführen?

(Vielleicht kurz Hintergrundinfos: Mein Sohn ist 3 Jahre und 2 Monate alte: Motorisch würde ich sagen recht fit, insbesondere Hand-Augen-Koordination, vielleicht kleinere Defizite im Gleichgewichtsbereich (könnte aber durch das Training verbessert werden). Auch im sprachlichen Bereich ist er gut dabei und versteht viele Zusammenhänge und kann sich meines Erachtens nach auch selber gut artikulieren)

GilesTCC
28-09-2010, 11:38
Meine Tochter ist fast 5. Ich übe Verschiedenes mit ihr - von ein paar spezifischen Techniken wie Griffbefreiungen zum allgemeinen Rollen, Raufen, Aufeinanderspringen, kontrolliert Schlagen. Und zwar schon seit Jahren. Aber alles NUR als Spiel: wann sie Lust dazu hat, und in dem Maßen, wie sie Lust hat. Klar, ich möchte ihr jede Menge Sachen beibringen, aber ich passe sehr gut auf (muß mich manchmal dolle beherrschen ...;)), daß alles ohne Zwang, Stress, versteckte Botschaften und Erwartungen usw. passiert. Mir ist lieber, daß sie weniger lernt und vielleicht auch nie "formell" eine Kampfkunst macht (obwohl ich es natürlich liebend gern hätte...), als daß sie zu irgendetwas gezwungen wird. Und man kann auch ein Kind zu Sachen 'zwingen', wenn man unbewußt vermittelt: "Papa liebt dich mehr, wenn du X oder Y machst/lernst....".

Sie macht auch Kindertanz (NICHT Ballet!!!) und Kinderyoga im Kindergarten.
Körperlich fit ist sie jetzt schon geworden, hat einen ganz guten Muskeltonus und Motorik, viel Spaß an Bewegung und eine relativ gute Fähigkeit, Grenzen zu setzen :). Und das soll bleiben. Wenn sie in die Schule kommt, werde ich schauen, wie der IG-Judolehrer drauf ist und es ihr anbieten, es erstmal auszuprobieren. Vielleicht mag sie darauf eingehen.

Indem sie älter wird, werde ich immer das 'leise Angebot' für sie offen halten, 'richtig' Tai Chi Chuan zu lernen. Und wenn sie keine Lust dazu hat, dann Schade, aber es gibt wirklich viel Wichtigeres im Leben.


Schöne Grüsse,

Giles

Darkster
28-09-2010, 11:59
Ich übe Verschiedenes mit ihr - von ein paar spezifischen Techniken wie Griffbefreiungen zum allgemeinen Rollen, Raufen, Aufeinanderspringen, kontrolliert Schlagen

In die Richtung gehen meine jetzigen Bemühungen auch. In der Regel sogar von meinem Sohn aus. Wer kennt das nicht: Samstag Morgen 07:00 Uhr. Junior kommt ins Schlafzimmer spaziert und startet erstmal eine kleine Attacke aus dem Hinterhalt auf Papa und ehe man sich versieht, befindet man sich in einer spielerischen Rauferei.
Darüber hinaus habe ich mir in unserem Haus im Keller einen Raum eingerichtet, in dem ich fast täglich trainieren kann. Auch hier ist mein Sohn ab und zu (völlig freiwillig) dabei und will natürlich in seiner kindlichen Neugier wissen, was Papa da macht. Das sind dann so die Momente, wo ich mir seine Neugier "zunutze" mache und ich ihm zumindest ansatzweise die Kampfkünste näherbringe (Bsp. Bagua: Er findet das Kreislaufen um das Yin Yang Symbol am Boden tierisch lustig , allerdings in einer affenartigen Geschwindigkeit).
Natürlich sollte grundsätzlich nichts mit Zwang passieren, auch der unterbewußte Zwang ist natürlich eine heikle Sache und sollte nicht außer acht gelassen werden, wobei möglicherweise ein leichtes Stupsen in die Richtung nicht unsinnvoll ist (allein aufgrund der Verteidigungsfähigkeit, die er dann eventuell in ein paar Jahren schon erreicht haben könnte...)

samabe
29-09-2010, 06:36
Meine Kinder haben Fußball, Ballett, Schwimmen etc. gelernt - alles das, was sie gerne wollten (oder zu wollen glaubten). Irgendwann sind sie dann beim Taekwondo gelandet, und da geblieben.

Bei den ganz Kleinen ist es völlig egal, welchen Sport sie machen - hauptsache sie bewegen sich und bekommen ein Körpergefühl.

Ich dressier mir doch keinen Affen ran, der dann Bewegungen nachmacht, die er / sie gar nicht verstehen kann.

FoXoo
29-09-2010, 15:20
Also, ich habe zwar keine eigenen Kinder denen ich eine KK/KS beipulen kann, aber generell würde ich nie versuchen einem 3, 5 oder 13 Jährigen irgendwas aufzuzwängen.

Okay, ich würde es nicht aufe Reihe bekommen wenn ich n Kind hätte und es garkeinen Sport macht, denn Kinder müssen Fit bleiben und soziale Kontakte Knüpfen, was, selbst so aufgewachsen, sehr wichtig ist.

Aber die Kids müssen es selber entscheiden.

Mein Neffe zum Beispiel ist Beim Fussball weil er es will, war vorher aber beim schwimmen, boxen, Handball usw.

Also lasst Ihnen die Zeit die sie brauchen und so lange, tobt mit ihnen herum...

Danke...