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Vollständige Version anzeigen : Bericht im Spiegel



Ewiger Weissgurt
04-10-2010, 22:41
Hirnforschung: Kampfsportler spüren weniger Schmerzen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,721138,00.html)
Hört sich interessant an. Kann das jemand bestätigen?
Es geht um den Kern der Aussage, nicht um Ungenauigkeiten/Verallgemeinerungen durch die Redakteure! :D

Grüße vom Ewigen Weissgurt

TRMT
04-10-2010, 22:45
Tja, wir sind halt abgestumpft und gefühllos.

Tracer
04-10-2010, 22:47
den kern der aussage kann ich bestätigen. Zumindest bei "kleinen" Schmerzen.
Wie von Tritten oder so was.
Ist wohl sicher ein Gewöhnungseffekt.;)

Zahnweh und ähnliches tut sicher jedem gleich weh. Allerdings lernt man durch KK auch eine gewisse Selbstbherrschung wenn es um Schmerzen geht.

Kraken
04-10-2010, 22:50
Schmerz ist eine reine Kopfsache, und die Einstellung zu selbigem ist entscheidend.

Als Kampfsportler findet man sich damit ab, dass man Schmerzen empfinden wird, und das ist schonmal eine grosse Sache.

Das Ergebnis der Studie ist so trivial, dass ich mich schon durch deren Existenz in meinem Intellekt beleidigt fühle :p

Ganglion
04-10-2010, 22:54
glaub ich sofort. ich denke heute wird aus einem kleinen blauen fleck oft ein drama gemacht.
ich würde mal unterstellen, dass früher, als das Leben wesentlich härter (aber auch kürzer) war, die Leute weniger Probleme mit Schmerzen hatten. Gewöhnungssache.

El_Hefe
05-10-2010, 01:15
Schmerz ist eine reine Kopfsache, und die Einstellung zu selbigem ist entscheidend.


Najo, alles hat seine Grenzen. Mir ist neulich ein vereiterter Zahnerv rausgenommen worden. Das wurde während ich auf dem Weg zum Zahnarzt war so heftig, dass ich Kreislaufprobleme gekriegt habe, und der Schmerz bis runter in Nacken und hoch hinter die Augen zog, und die Augen anfingen zu tränen, das war als würde in meinem Kiefer einer mit nem hydraulischen Spreizer von der Feuerwehr herumbohren, einfach nur krank. Als der Zahnarzt mit mir fertig war hab ich mich gefühlt als sei ich grade nen Marathon gerannt.

War aber auch das erste mal dass ich derartige körperliche Reaktionen nur durch Schmerz hatte, aber gut, das ist ja doch eine sehr andere Situation als das was einen so im Training trifft.

Kraken
05-10-2010, 01:22
Und andere Menschen würden auch das hinnehmen ;)

Ich nicht... du nicht... die allermeister nicht.

Aber manche Menschen haben eine derart tiefe Kontrolle über sich, dass sie unglaubliche Schmerzen verdrängen können oder "wegatmen" oder wie auch immer man das nennen will.

ZbeMQ4k8vMc

Die entspannen VÖLLIG im Angesicht grösster Schmerzen!

Wieso können sie das?

Nun, zum einen ist der Schmerz selbst induziert.... ein eiternder Zahn macht einem Sorgen. Diese Personen vertrauen darauf, dass Ihnen nichts droht, und der Schmerz wird deshalb nicht als Bedrohung wahrgenommen.

Und sie nehmen den Schmerz BEWUSST hin, bewusst auf, sie empfangen ihn, denn er ist nichts schlimmes. Nur dadurch können sie derartige Schmerzen überhaupt ertragen, und das ist gleichbedeutend mit einer geringeren Schmerzreaktion.

Manche Fakire tun sich im Zuge der Selbstgeisselung sogar noch schlimmere Dinge an, und nehmen sie ohne jede Regung hin.

ALLES Einstellungssache

Fry_
05-10-2010, 02:00
Weil das Gehirn allmählich zu Brei geschlagen wird, leidet halt auch das Schmerzgedächtnis.
Oder, etwas naheliegender:
Körperliche Schwerarbeit macht auch unempfindlicher, warum auch immer. KS-Training ist ja zuweilen auch anstrengend, da dürfte es dann ähnliche Effekte geben.

Saarbrigga
05-10-2010, 08:45
ALLES Einstellungssache

Manche sind da schon krass drauf.

Ein bekannter eines Kollegen hatte mal nen "ungewöhnlichen" Unfall. Er kletterte über den Zaun eines Schwimmbades um einen rausgeflogenen Ball zu holen.

Beim drüberklettern blieb er mit seinem Ehering im Zaun hängen...fiel aber auf der anderen Seite runter.

Der Finger war ab...und er merkte erst nicht was los ist.

Als er es checkte suchte er den Finger...ein kleiner Junge stand drauf. Er zum Junge: "Hey Kleiner, Du stehst auf meinem Finger". :D

Lag wohl am Adrenalin.


@ Fry

Zustimmung, aber das ist nicht nur bei KS so. Radrennfahrer z. B. sind auch extrem harte Hunde was das angeht. Die fahren häufig mit gebrochenen Knochen oder schwersten Fleischverletzungen weiter als ob nichts ist.

Tuborgjugend
05-10-2010, 08:49
schade, dass das nur bei asiatischen kampftechniken, wie karate und kung fu funktioniert

Dinozzo
05-10-2010, 08:52
Also ich kann nur sagen, dass seit ich Kampfsport mache immer abgehärteter gegen Schmerzen bin. Daher glaube ich schon dass es stimmt.

RAMON DEKKERS
05-10-2010, 11:24
Wenn ich das richtig verstanden habe , dann sagen diese Professoren das nur die Schmerzempfindung bei Kampfsportlern verändert wird , aber nicht der eigentliche Schmerz , der ist der gleiche .

Was ist denn mit den Nerven ? Bei Schienbeinabhärtung zum Beispiel , kann es nicht sein das da auch nerven absterben , oder weiß jemand was darüber ?

Zunte
05-10-2010, 11:42
Wenn ich das richtig verstanden habe , dann sagen diese Professoren das nur die Schmerzempfindung bei Kampfsportlern verändert wird , aber nicht der eigentliche Schmerz , der ist der gleiche .



Hääh? Der Schmerz definiert sich doch ausschließlich über das empfinden.

Epirus
05-10-2010, 11:46
Ich weine trotzdem bei Liebesfilmen!

Kraken
05-10-2010, 11:47
Hääh? Der Schmerz definiert sich doch ausschließlich über das empfinden.

Fand die Bemerkung auch seltsam :D

Epirus
05-10-2010, 11:51
Verringertes Schmerzempfinden aber nur im GYM und im Ring. Auf der Straße gehen die trotzdem alle durch Lucky Punch KO oder fangen an zu weinen.

Kraken
05-10-2010, 12:30
Wenn ich das richtig verstanden habe , dann sagen diese Professoren das nur die Schmerzempfindung bei Kampfsportlern verändert wird , aber nicht der eigentliche Schmerz , der ist der gleiche .

Was ist denn mit den Nerven ? Bei Schienbeinabhärtung zum Beispiel , kann es nicht sein das da auch nerven absterben , oder weiß jemand was darüber ?

Nö, Nerven sterben durch Reizung NICHT ab!

Im Gegenteil!!!

Sie verbessern die Durchleitung...... wenn irgendwo ständig Schmerzsignale kommen, oder sonstige nervliche Reize wird die Durchleitung für diese verbessert.

Der Gewöhnungseffekt tritt im Kopf ein: Aufgrund der fortwährenden Menge an Botenstoffen fühlt sich der Körper veranlasst, die Rezeptoren zum Empfang dieser zu mehren.

Es braucht dann MEHR Botenstoffe, um an allen Rezeptoren anzudocken, und die gleiche Menge Botenstoffe wird als geringerer Reiz empfunden.

Ist genau derselbe Effekt, der bei Drogensüchtigen auftritt, die immer höhere Mengen des Medikaments einnehmen müssen. Ganz stark z.B. bei Morphium.


Verringertes Schmerzempfinden aber nur im GYM und im Ring. Auf der Straße gehen die trotzdem alle durch Lucky Punch KO oder fangen an zu weinen.

Ironie? :gruebel:

Epirus
05-10-2010, 12:31
Ironie? :gruebel:

Sorry aber ich häng zuviel mit WTlern ab. :o

Kraken
05-10-2010, 12:37
Hmmm.. eine beängstigende Tendenz ;) :D

Armin
05-10-2010, 12:39
Schmerz ist eine reine Kopfsache, und die Einstellung zu selbigem ist entscheidend.

Hallo Kraken,

innerhalb eines gewissen Rahmens gebe ich Dir da grundsätzlich recht. Andererseits finde ich diese Aussage sehr zynisch. Starke chronische Schmerzen über Jahre/Jahrzehnte hinweg sind keine reine "Kopfsache".

Kraken
05-10-2010, 12:40
Doch

Hat nichts mit Zynismus zu tun, ist Tatsache.

Ewiger Weissgurt
05-10-2010, 14:11
Hallo Kraken,

innerhalb eines gewissen Rahmens gebe ich Dir da grundsätzlich recht. Andererseits finde ich diese Aussage sehr zynisch. Starke chronische Schmerzen über Jahre/Jahrzehnte hinweg sind keine reine "Kopfsache".

Nun, der Nutzen der Forschung soll ja eben die Hilfe für Kranke mit chronischen Schmerzen sein, wenn ich den Artikel richtig gelesen habe:
Zitat:
"Wir hoffen, neue Ansatzpunkte zur Behandlung von krankhaften Schmerzen zu finden, wenn es uns gelingt, die Mechanismen, die bei der verminderten Schmerzwahrnehmung von Kampfkünstlern auftreten, noch besser zu verstehen", sagt die Bochumer Neurologin.
Ende Zitat

Es steht da allerdings nichts von "Kopfsache" sondern von "Mechanismen".
Kleiner, aber feiner Unterschied...... :D

Grüße
Ewiger Weissgurt

Kraken
05-10-2010, 14:14
Da die Mechanismen der Schmerzwahrnehmung aber im Kopf ablaufen............

Ewiger Weissgurt
05-10-2010, 14:18
Da die Mechanismen der Schmerzwahrnehmung aber im Kopf ablaufen............

Hmm, mit "Kopfsache" verbinde ich (als Laie!) eine bewusste Einstellungsänderung bzw. eine Bewusstmachung von "Tatsachen", die mir helfen, den Schmerz "anders" sprich, als weniger schlimm zu empfinden.
Mit Mechanismus ist wohl eher etwas "Unbewusstes" gemeint.
Wie gesagt: Ist meine Laien-Meinung.


Grüße vom

Ewigen Weissgurt

Kraken
05-10-2010, 14:21
Hängt aber beides viel enger zusammen, als man sich das gemeinhin vorstellt.

Ja, Schmerz kann man bewusst in der Wahrnehmung verändern, indem man seine Einstellung zu selbigem ändert.

Das soll nicht respektlos gegenüber chronischen Schmerzpatienten sein, und sowieso hat man nicht immer und überall die Musse sich mit den Schmerzen zu befassen..... Aber es ist nunmal eine Tatsache.

Deine Betonung, dass du ein Laie seist erscheint mir aber verdächtig..... steckt da was dahinter?

Ewiger Weissgurt
05-10-2010, 14:46
Deine Betonung, dass du ein Laie seist erscheint mir aber verdächtig..... steckt da was dahinter?

Klar steckt da was dahinter: Die Tatsache, daß ich ein Laie bin ......:p:p

Kraken
05-10-2010, 14:58
Nun, ich sag auch ab und an, wenn mich jemand besonders nervt, dass ich nur ein Tastaturninja und Maulheld bin...... obwohl ich miene Brötchen mit Kampfsport verdiene.

Deswegen kommt mirs verdächtig vor, wie sehr du betonst, du wärst ein Laie :gruebel:

Ewiger Weissgurt
05-10-2010, 15:51
Nun, ich sag auch ab und an, wenn mich jemand besonders nervt, dass ich nur ein Tastaturninja und Maulheld bin...... obwohl ich miene Brötchen mit Kampfsport verdiene.

Deswegen kommt mirs verdächtig vor, wie sehr du betonst, du wärst ein Laie :gruebel:
Hallo kraken,
Du weisst selbst wie schnell in diesem Forum alles über-ernst genommen wird. Da arten dann Statements zu Glaubenskriegen der übleren Sorte aus.
Ich bin auf dem Gebiet der Medizin absoluter Laie (ohne Hintergedanken). Auf dem Gebiet der Schmerzforschung bin ich Laie mit Hang zu unreflektierten Selbstversuchen (2-3 Mal die Woche Training). Obwohl: Ich mach´ja nur Shotokan.... :D
Also erst recht Laie.... :p

Ernsthaft: Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, daß meine Meinung aus dem besteht, was Lieschen Müller sich so zusammenstrickt, wohl wissend um meine eigene Unzulänglichkeit.

Gruß vom Ewigen Weissgurt

Kanomann
05-10-2010, 21:32
Hirnforschung: Kampfsportler spüren weniger Schmerzen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,721138,00.html)
Hört sich interessant an. Kann das jemand bestätigen?
Es geht um den Kern der Aussage, nicht um Ungenauigkeiten/Verallgemeinerungen durch die Redakteure! :D

Grüße vom Ewigen Weissgurt

Ich bin seit 35 Jahren in verschiedenen Kampfsportstilen unterwegs....
Schmerz ist immer noch nix schönes für mich - allerdings bin ich nicht sicher wie ich empfinden würde wenn ich nicht mit dem Kampfsport begonnen hätte.



:rolleyes:

trick17
05-10-2010, 21:43
Hängt aber beides viel enger zusammen, als man sich das gemeinhin vorstellt.

Ja, Schmerz kann man bewusst in der Wahrnehmung verändern, indem man seine Einstellung zu selbigem ändert.



erklär mal z.b. krebspatienten im endstadium das sie doch bitte ihre einstellung zum schmerz ändern sollen, dann ist es leichter zu erstragen...

manchmal frage ich mich wirklich was du dir bei manchen statements denkst...

Scorp1on King
05-10-2010, 22:00
Was ist das für ne Aussage?
Er hat nicht gesagt, dass das jeder kann und auch nicht, dass das mal eben so passiert.

Kneif dich mal, oder lass dich kneifen.
Einmal ohne Vorwarnung und einmal mit.Jeweils 10 Sekunden lang.

Beim ersten mal tuts Sau weh beim zweiten mal wenn du dich drauf konzentrirst nicht.

Wie kannst du da sagen Schmerz wäre kene Kopfsache?

Ich kann das beim Kneifen oder auch wenn ich was gebrochen hatte...Oder im Kampf.

Andere wiederrum bei extremen Schmerzen über Jahre hinweg.;)

Zunte
05-10-2010, 22:01
erklär mal z.b. krebspatienten im endstadium das sie doch bitte ihre einstellung zum schmerz ändern sollen, dann ist es leichter zu erstragen...

manchmal frage ich mich wirklich was du dir bei manchen statements denkst...

Wirklich.

Kraken manchmal musst du einfach mal die Klappe halten

KlingonJake
05-10-2010, 22:54
@topic: es stimmt , dass leute, die über einen längeren zeitraum KK/KS trainieren irgendwann den schmerz akzeptieren, eben so wie im artikel beschrieben...viele menschen bewerten (punktuelle) schmerzen über, denke ich...

paka
05-10-2010, 23:00
Als er es checkte suchte er den Finger...ein kleiner Junge stand drauf. Er zum Junge: "Hey Kleiner, Du stehst auf meinem Finger". :D
.

Wie geil ist das denn bitte LOL

Kraken
05-10-2010, 23:30
Hallo kraken,
Du weisst selbst wie schnell in diesem Forum alles über-ernst genommen wird. Da arten dann Statements zu Glaubenskriegen der übleren Sorte aus.
Ich bin auf dem Gebiet der Medizin absoluter Laie (ohne Hintergedanken). Auf dem Gebiet der Schmerzforschung bin ich Laie mit Hang zu unreflektierten Selbstversuchen (2-3 Mal die Woche Training). Obwohl: Ich mach´ja nur Shotokan.... :D
Also erst recht Laie.... :p

Ernsthaft: Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, daß meine Meinung aus dem besteht, was Lieschen Müller sich so zusammenstrickt, wohl wissend um meine eigene Unzulänglichkeit.

Gruß vom Ewigen Weissgurt

Geht mir nicht gross anders.

Aber ich bin halt auch sehr interessierter Laie :)


erklär mal z.b. krebspatienten im endstadium das sie doch bitte ihre einstellung zum schmerz ändern sollen, dann ist es leichter zu erstragen...

manchmal frage ich mich wirklich was du dir bei manchen statements denkst...

Ich glaube umgekehrt, dass du und ich uns gar nicht vorstellen können, was für Schmerzen diese und andere Menschen ertragen, und trotzdem erhobenen Hauptes gehen!

Ich glaube, wenn es einen einfach so *peng* mit diesen Schmerzen belasten würde, man würde sich den Tod wünschen.

Doch diese Menschen kämpfen weiter, trotz Schmerzen die wir uns nichtmal vorstellen können.

Du hast dir also argumentativ einfach ins eigene Fleisch geschnitten, siehs ein ;)

re:torte
06-10-2010, 07:53
Du hast dir also argumentativ einfach ins eigene Fleisch geschnitten, siehs ein ;)


und da er wenig Schmerzen hat, scheint er auch ganz gut damit umgehen zu können. :ups:

trick17
06-10-2010, 09:08
Ich glaube umgekehrt, dass du und ich uns gar nicht vorstellen können, was für Schmerzen diese und andere Menschen ertragen, und trotzdem erhobenen Hauptes gehen!

Ich glaube, wenn es einen einfach so *peng* mit diesen Schmerzen belasten würde, man würde sich den Tod wünschen.

Doch diese Menschen kämpfen weiter, trotz Schmerzen die wir uns nichtmal vorstellen können.

Du hast dir also argumentativ einfach ins eigene Fleisch geschnitten, siehs ein ;)

warst du schonmal auf ner krebsstation im krankenhaus? da ist wenig mit erhobenen hauptes...

natürlich gibt es auch fälle wo menschen eine unvorstellbare selbstdisziplin etc. aufbringen, trotzdem empfinde ich die unterteilung von schmerzempfindenden menschen nach: der eine erträgt seinen schmerz "gut" hat also eine richtige einstellung zu schmerz und der rest geht daran kaputt weil er eben nicht die richtige einstellung hat, ein bischen... naja geschmacklos.

aber davon ab könnte man ja wenns nicht zu politisch wäre (was hier im board ja verboten ist) vieleicht ne kleine debatte über sozialdarwinismus auf grundlage deiner thesen starten.


:D:D:D wer sich hier argumentativ ins eigene fleisch schneidet oder nicht entscheidest zum glück du ;)
tut mir leid das ich deine allwissenheit angezweifelt habe mr. kraken. seines zeichens schulenbetreiber, erfolgreicher wettkämpfer ( dafür meinen vollsten respekt, keine frage! ) und nebenbei auch noch durch internet zitate und wikipedia metallurge, physiker, fachmann für armee und waffensysteme, psychologe, soziologe, anthropologe und noch vieles mehr...

BämBäm
06-10-2010, 09:51
Also ich kann bestätigen, dass das Schmerzempfinden nachläßt mit der Zeit, was aber viel wichtiger ist das die Sensation des Schmerzes nachläßt und das auch schon nach relativ kurzer Zeit.
Es tut zwar immer noch weh, aber ich bin nicht mehr so geschockt oder gelähmt und kann weiter agieren.
Man gewöhnt sich dran, man weiß ok das tut weh, aber die Angst ist weg und das hilft doch schon eine Menge.

KlingonJake
06-10-2010, 10:24
ich habs grad gestern wieder bei den kindern gemerkt...da ist erstmal null dehnung und sie haben auch noch diese 'schmerzen'...das kann ich so schreiben, weil bei mir natürlich auch ein gewisses ziehen da ist. da aber eben zutreffend ist, was in dem artikel beschrieben wird, habe ich da nur noch ein gefühl...natürlich könnte man jetzt auch sagen, dass jahrelanges KK-training schmerzpervers macht..oder das meine 'gehirnströme sich geändert' haben...vlt. trifft es zu was BämBäm mit der kurzen zeit schreibt, dazu gehört dann aber auch ernsthaftes betreiben...und die akzeptanz des schmerzes :D

AndyLee
06-10-2010, 11:22
Naja - alles relativiert sich, wenn man das "Supertalent" schaut - oder? Einen kleinen "Anker" durch die Zunge, daran ein Seil, daran eine kleine Plattform auf der ein Mensch sitzt. Über diese Zunge wird der Mensch gezogen...war das ein Kampfsportler? Nööö....

Kraken
06-10-2010, 12:30
warst du schonmal auf ner krebsstation im krankenhaus? da ist wenig mit erhobenen hauptes...

Geistige Einstellung.... wenn der Körper da nicht mehr mitmacht mindert das keineswegs den Stolz.



natürlich gibt es auch fälle wo menschen eine unvorstellbare selbstdisziplin etc. aufbringen, trotzdem empfinde ich die unterteilung von schmerzempfindenden menschen nach: der eine erträgt seinen schmerz "gut" hat also eine richtige einstellung zu schmerz und der rest geht daran kaputt weil er eben nicht die richtige einstellung hat, ein bischen... naja geschmacklos.

Tja, dann empfinde sie als geschmackslos. Ist ja nicht meine Sache.

Ein Fakir erträgt im Zuge der Selbstgeisselung auch Schmerzen, die ICH keineswegs ertragen könnte, und ist mir deshalb, was diese Sache angeht, überlegen.

Scheinbar im Gegesatz zu dir akzeptiere ich jedoch, dass manche Menschen in manchen Dingen besser sind als ich.



aber davon ab könnte man ja wenns nicht zu politisch wäre (was hier im board ja verboten ist) vieleicht ne kleine debatte über sozialdarwinismus auf grundlage deiner thesen starten.

Und? Mir doch egal!

Ich muss nicht alles schönreden, und so tun als gäbe es keine Unterschiede zwischen den Menschen!

Es gibt Menschen die schöner, andere die Intelligenter, die stärker, die ausdauernder sind als ich. Damit muss ich mich abfinden, und diese Überlegenheiten niederzureden ist ein Unding der heutigen Zeit!

Und ebenso gibt es nunmal Menschen, die Schmerzen besser ertragen als du oder ich.



:D:D:D wer sich hier argumentativ ins eigene fleisch schneidet oder nicht entscheidest zum glück du ;)
tut mir leid das ich deine allwissenheit angezweifelt habe mr. kraken. seines zeichens schulenbetreiber, erfolgreicher wettkämpfer ( dafür meinen vollsten respekt, keine frage! ) und nebenbei auch noch durch internet zitate und wikipedia metallurge, physiker, fachmann für armee und waffensysteme, psychologe, soziologe, anthropologe und noch vieles mehr...

Wow, welch geistreiche und von überlegener Intelligenz und vor allem Kultur zeugende Argumentation..... ich bin beeindruckt!

Dass du mich des Plagiats beschuldigst ist einfach arm...... weise mir doch mal ein Zitat nach, welches ich nicht klar als solches gekennzeichnet habe ;)
Schonmal darüber nachgedacht, dass zufälligerweise die üblichen Themen hier an Board mit meinen Interessen korrelieren?

Wenn DU nicht damit fertig wirst, dass ich von ein paar Themen Ahnung habe, ist das deine Sache!

Das erinnert mich an die Typen, die zu faul sind den Finger aussem ***** zu nehmen und zu trainieren, und dafür behaupten, ich würde Steroide nehmen.... und dies auch von jedem anderen denken, der muskulöser ist als sie selbst.

Genauso du: Anstatt der Logik einfachsten Schluss zu nehmen, dass ich ein sehr wissenschaftsinteressierter Mensch binm und ne Menge lese....... beschuldigst du mich lieber des Plagiats...... wahrscheinlich bist du einfach zu faul, dich weiterzubilden, und kannst dir schlichtweg nicht vorstellen, dass das andere Menschen tun.

Mein Fachwissen über Metallurgie erhielt ich bei meiner 2 Jahre dauernden Tätigkeit in der Victorinox, und durch die Tatsache, dass ich Waffen (Blank- und Feuerwaffen) sammel. Dies hängt auch mit meiner Militärfaszination in zweiseitiger Beziehung zusammen. Und Physik war nunmal stets das Fach, welches mir am besten lag, ich könnte dir sogar erklären wieso, aber das ginge zu weit, und du würdest mich nur weiterhin der Lüge beschuldigen :rolleyes:

Leb' also weiterhin mit der Einstellung, dass niemand dem anderen überlegen sein kann.... schon gar nicht dir. Mich berührt das nur insofern, dass ich mich angegriffen und beleidigt fühle durch den Vorwurf des Plagiats, und dich auffordere, dies zurückzunehmen!

Kraken
06-10-2010, 12:35
und da er wenig Schmerzen hat, scheint er auch ganz gut damit umgehen zu können. :ups:

lol :D

bluemonkey
06-10-2010, 13:16
Hääh? Der Schmerz definiert sich doch ausschließlich über das empfinden.

Schmerz ist überlebensnotwendig, daher gibt es spezielle Schmerzrezeptoren.
Wenn die ansprechen und ein Signal an das Gehirn weiterschicken, kann man schon von Schmerz sprechen.
Ob und wie dieses Schmerzsignal im Gehirn wahrgenommen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Man kann z.B. unter Hynose die bewusste Schmerzwahrnehmung unterdrücken, so dass man damit teilweise Operationen ohne Anästhesie durchführen kann.
Im Schock- oder Adrenalin-Zustand nimmt man oft auch weniger Schmerzen wahr, weil dem Organismus anderes wichtiger erscheint.
Auf Schlachtfeldern wurden früher auch Amutationen und ähnliches ohne Schmerzmittel durchgeführt.
(Wer denkt, er könne jeglichen Schmerz einfach mental kontrollieren soll sich mal bei einem Kieferchirurgen seiner Wahl in den Kiefer bohren lasse:D;))

Bei den bewusst angewendeten Mentaltechniken würde ich zwei Gruppen unterscheiden:

1.)Den Schmerz ausblenden oder mit einer Phantasie/Imagination wie bei der Zahnarzthypnose überdecken

2.)Den Schmerz direkt betrachten, und annehmen, und erkennen, dass er nur neutrale Energie ist, aber nicht aus sich selbst heraus "schlecht".

(Vielleicht erinnert sich ja jemand and die Szene mit der Natronlauge in dem Film Fightclub:cool:)


In einem Kampf läuft das aber wohl unbewusst ab, denn wer kann sich dabei noch mental auf eine Südseeinsel beamen und trotzdem effektiv Kämpfen?

bluemonkey
06-10-2010, 13:49
Oder, etwas naheliegender:
Körperliche Schwerarbeit macht auch unempfindlicher, warum auch immer. KS-Training ist ja zuweilen auch anstrengend, da dürfte es dann ähnliche Effekte geben.


Es werden ja in entsprechenden Situationen (Anstrengung/Schmerz) auch körpereigene Opiate, Endorphine, ausgeschüttet.
Die können eventuell auch fast süchtig machen.

Es dürfte auch ein Unterschied sein, ob man sich freiwillig bzw. akzeptierend (wie beim Sport) in eine Schmerzsituation hineinbegibt, oder ob man der Situation ohnmächtig ausgeliefert ist, wie bei Krebs oder den Gelenkschäden nach Beendigung der sportlichen Karriere.
Manche sagen ja, dass >= 90% des Leids aus der individuellen Beurteilung der Situation und nicht aus der Situation selbst bedingt sind.

Noch ein Tip für den Hobby-Fakir, der nicht gleich zur Natronlauge greifen möchte:
Falls ihr eine ansehnliche Brustbehaarung habt (oder das Potential, einfach mal wachsen lassen:D), könnt ihr das Epiliergerät eurer Freundin nehmen und euch ganz entspannt die Brust enthaaren. :D

Armin
06-10-2010, 15:07
Man kann z.B. unter Hynose die bewusste Schmerzwahrnehmung unterdrücken, so dass man damit teilweise Operationen ohne Anästhesie durchführen kann.
Gibt's dafür eine verifizierbare Quelle?! Urban Legend?

bluemonkey
06-10-2010, 17:29
Gibt's dafür eine verifizierbare Quelle?! Urban Legend?

Medicine: Hypnosis for Surgery - TIME (http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,867432,00.html)

Hypnosis, No Anesthetic, For Man's Surgery - The Early Show - CBS News (http://www.cbsnews.com/stories/2008/04/22/earlyshow/health/main4033962.shtml)

hier eine Darstellung von Studien über die Auswirkung von Hypnose als Zusatz zur Anästhesie, wodurch die Medikamentengabe zumindest stark reduziert werden konnte:

Hypnosis in Surgery (http://www.institute-shot.com/hypnosis_pain_utility.htm)

Armin
06-10-2010, 19:56
Medicine: Hypnosis for Surgery - TIME (http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,867432,00.html)

Hypnosis, No Anesthetic, For Man's Surgery - The Early Show - CBS News (http://www.cbsnews.com/stories/2008/04/22/earlyshow/health/main4033962.shtml)

hier eine Darstellung von Studien über die Auswirkung von Hypnose als Zusatz zur Anästhesie, wodurch die Medikamentengabe zumindest stark reduziert werden konnte:

Hypnosis in Surgery (http://www.institute-shot.com/hypnosis_pain_utility.htm)
Danke.

Chenjul
06-10-2010, 20:53
In dem Artikel wird in erster Linie auf die veränderte Schmerzwahrnehmung hingewiesen, die Schmerzentstehung ist natürlich noch ganz normal, die Kampfsportler "Schutzmechanismen ignorieren lässt".

Also meiner Meinung nach liegt die Ursache hier eher in der Bewertung des Schmerzes und dem damit zusammenhängenden Lernverhalten. Bei KS lernt man Schmerz zumindest teilweise mit Erfolg gleichzusetzen, die damit verbundenen "Belohnungsprozesse ", die Glücksgefühle nach dem Auspowern sind dann der Schlüssel zur Schmerzbewältigung.

Jeder Anfänger kennt das: am Anfang tut die Pratze dir mehr weh als du ihr ;) aber man spürt bei jedem Schlag neben den Schmerz die Befriedigung es trotzdem zu tun.

Wie der Pawlow´sche Hund sabbert freut sich der KKler wenn er eine auf den Deckel kriegt :D

Hackmet
06-10-2010, 21:45
"Wer regelmäßig asiatische Kampftechniken wie Kung-Fu oder Karate ausübt, wird unempfindlicher gegen Schmerz."
Scheisse, man muss auch noch asiatische Kamptechniken üben... Mist...

Kraken
06-10-2010, 21:59
Es werden ja in entsprechenden Situationen (Anstrengung/Schmerz) auch körpereigene Opiate, Endorphine, ausgeschüttet.
Die können eventuell auch fast süchtig machen.

Es dürfte auch ein Unterschied sein, ob man sich freiwillig bzw. akzeptierend (wie beim Sport) in eine Schmerzsituation hineinbegibt, oder ob man der Situation ohnmächtig ausgeliefert ist, wie bei Krebs oder den Gelenkschäden nach Beendigung der sportlichen Karriere.
Manche sagen ja, dass >= 90% des Leids aus der individuellen Beurteilung der Situation und nicht aus der Situation selbst bedingt sind.

Noch ein Tip für den Hobby-Fakir, der nicht gleich zur Natronlauge greifen möchte:
Falls ihr eine ansehnliche Brustbehaarung habt (oder das Potential, einfach mal wachsen lassen:D), könnt ihr das Epiliergerät eurer Freundin nehmen und euch ganz entspannt die Brust enthaaren. :D

EXAKT!! :verbeug:

Wenigstens einer, der das so sieht wie ich. Und sich nicht bequatschen lässt von wegen das wär respektslos den SChmerzpatienten gegenüber!


Schmerz ist überlebensnotwendig, daher gibt es spezielle Schmerzrezeptoren.
Wenn die ansprechen und ein Signal an das Gehirn weiterschicken, kann man schon von Schmerz sprechen.
Ob und wie dieses Schmerzsignal im Gehirn wahrgenommen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Man kann z.B. unter Hynose die bewusste Schmerzwahrnehmung unterdrücken, so dass man damit teilweise Operationen ohne Anästhesie durchführen kann.
Im Schock- oder Adrenalin-Zustand nimmt man oft auch weniger Schmerzen wahr, weil dem Organismus anderes wichtiger erscheint.
Auf Schlachtfeldern wurden früher auch Amutationen und ähnliches ohne Schmerzmittel durchgeführt.
(Wer denkt, er könne jeglichen Schmerz einfach mental kontrollieren soll sich mal bei einem Kieferchirurgen seiner Wahl in den Kiefer bohren lasse:D;))

Bei den bewusst angewendeten Mentaltechniken würde ich zwei Gruppen unterscheiden:

1.)Den Schmerz ausblenden oder mit einer Phantasie/Imagination wie bei der Zahnarzthypnose überdecken

2.)Den Schmerz direkt betrachten, und annehmen, und erkennen, dass er nur neutrale Energie ist, aber nicht aus sich selbst heraus "schlecht".

(Vielleicht erinnert sich ja jemand and die Szene mit der Natronlauge in dem Film Fightclub:cool:)


In einem Kampf läuft das aber wohl unbewusst ab, denn wer kann sich dabei noch mental auf eine Südseeinsel beamen und trotzdem effektiv Kämpfen?

:verbeug::verbeug:

In einem Kampf herrscht übrigens weniger eine bewusste Situation.

Schmerz erfüllt, wei du treffend bemerkt hast, eine biologische Funktion: Er signalisiert, dass etwas kaputt ist, und wir das betreffende Körperteil nicht belasten sollten, Pflege tut gut, weil es förderlich für die Wundheilung ist. Unser Körper Belohnt und bestraft uns, wenn wir tun was gut/schlecht ist, sehr einfach gesagt. Fortpflanzung ist ein Riesenspass.... deswegen nehmen wir diese Mühen auf uns ;)

DIe Schmerzunempfindlichkeit im Kampfe nun auf Adrenalin zu schieben ist viel zu kurz gedacht, da spielen noch ne Menge anderer Botenstoffe mit.

Einfach gesagt: Unser Körper ist nicht blöd! Diejenigen, welche vor hundertausnden Jahren mitten im Kampf unterbrochen haben um einen versauchten Fuss zu schonen wurden halt gekillt....... doch jene, welche das nicht bemerkten, weil sie im Kampf "umgeschaltet" haben, hatten einen erheblichen Vorteil bei Kämpfen, die Wahrscheinlichkeit der Paarung stieg.

Unserem Körper ist also durchaus klar, wenn wir uns in einem Kampf befinden, er "Fährt das Programm hoch" wie ich sage (Weil ich die Fachtrmini nunmal nicht kenne :D ) und wir ertragen ne Menge im Kampf, und zum "Programm" Kampf gehört nunmal auch, dass wir Schmerzen nicht, oder nur schwach/verändert wahrnehmen, weil uns alles andere u.U. das Leben kosten würde.

Es hat also eine ganz einfache Erklärung, wieso wir im Kampf weniger Schmerzen spüren.

Die meisten haben auch schon erfahren, dass im Sparring hingegen die Schmerzen durchaus da sind :o

Es hat also eine ganz einfache biologische Erklärung :)

Kraken
06-10-2010, 22:23
Und wenn Schmerzen eurer Meinung nach so absolut sind, und nicht mentale Einflüsse, die ebenso durch mentale Beeinflussung verändert werden können.

Dann erklärt mir mal das:

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Oder DAS:

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Oder DAAAAAAS:

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Kommt, erklärts mir..... wenn's nicht von mentaler Einstelung abhängt, von was dann?

Wieso ertragen diese Menschen unglaubliche Schmerzen freiwillig? Teilweise ohne Gefühlsregung?

Scorp1on King
06-10-2010, 22:36
Autsch...

PS:Kraken wär cool wenn du kurz bei Facebook on kommen könntest...

Kraken
06-10-2010, 22:45
Jo, nachher dann, geh jetzt noch was essen.

Ca. 30 Minuten?

Scorp1on King
06-10-2010, 22:48
Okay...Danke

bluemonkey
07-10-2010, 01:48
Kommt, erklärts mir..... wenn's nicht von mentaler Einstelung abhängt, von was dann?

Wieso ertragen diese Menschen unglaubliche Schmerzen freiwillig? Teilweise ohne Gefühlsregung?

Gruppendruck/soziale Zugehörigkeit/subjektiv als wichtiger beurteilte Ziele?

Bei irgendeinem Naturvolk kriegt man beim Übergang zur Pubertät die Schneidezähne angespitzt. Ohne Betäubung und mit ziemlich einfachen Werkzeugen.
Die Kinder zeigen äußerst starke Gefühlsregungen, die Erwachsenen finden das eher lustig.
Angeblich ist das "freiwillig", wer das aber nicht macht, wird wohl verspottet und etwas zum Außenseiter.
Für die meisten Menschen ist und war die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe lebensnotwendig.
Solche Handlungen werden in Naturvölkern nicht selten innerhalb eines Rituals vollzogen, das Trance einschließt.


Es ist wie gesagt auch ein Unterschied zwischen einer Schmerzsituation, in die man sich

a.)hineinbegibt, die zeitlich begrenzt ist, und aus der man dann irgendwann wieder hinaustritt; In der man für den ertragenen Schmerz vielleicht noch eine Gegenleistung bekommt (Endorphine, sozialer Status, Gewinn/Überleben in körperlicher Auseinandersetzung, Kind, größere Brüste, straffere Haut...).

Und einer, in die man

b.) unfreiwillig hineingerät, die nur Einschränkungen ohne Gegenleistung *) darstellen, die körperlichen Verfall anzeigen, aus der man nicht mehr so einfach heraus komm, der man quasi ausgliefert ist.
Im Gegensatz zu jemanden der mit gebrochenem Kiefer weiterkämpft, ist der Krebspatient im Endstadium ja für die meisten kein "Held" kein "Vorbild".
Ein Sportler oder Bewegungsmensch, der es gewohnt ist, sich selbst in Schmerzsituationen zu begeben, kann durchaus an Schmerz, der ihn daran hindert (oder anzeigt), dass er seine Leidenschaft, das, worauf er sein ganzes Leben ausgerichtet hat und das eventuell das Leben für ihn lebenswert macht, in eine tiefe Lebenskrise geraten.

Vor allem sollte man die Aussage "90% des Leids sind Folge der subjektiven Beurteilung" nicht als Anklage an diejenigen gebrauchen, die leiden, im Sinne "stellt euch nicht so an, die Fakire schaffen es ja auch". Die meisten, die sowas sagen, wissen nicht, wovon sie sprechen (gilt auch für psychische Erkrankungen wie Depressionen). Denn dann gibt man den Betroffenen noch weiteres Leid, weil man ihnen die Schuld für Ihr Leiden zuweist und so einfach ist es wirklich nicht (Buddhisten brauchen auch mehrere Leben).
Vielmehr sollte diese Feststellung eine Hoffnung und Erleichterungsmöglichkeit aufzeigen. Es gibt z.B. Achtsamkeitsmethoden nach Jon Kabatt Zinn, die die Leuten nicht aus Ihrer Situation herausführen, aber das Leiden erleichtern, indem eben aufgehört wird, die Situation abzulehnen.

Eine interessante Persönlichkeit im Zusammenhang Schmerzen und Leid zu akzeptieren, ohne zu verbittern war wohl Milton Erickson (http://de.wikipedia.org/wiki/Milton_H._Erickson), der in seinem Leben gleich zweimal an "Kinder"-Lähmung erkrankte und dadurch sehr eingeschränkt war.
Durch seine Einschränkung verbunden wohl mit einem natürlichen Talent entwickelte er in jungen Jahren eine außergeöhnliche Beobachtungsfähigkeit.
Da er als Begründer der modernen Hypnosetherapie ein Spezialist für Trance-Zustände war, konnte er seine Schmerzen teilweise lindern.

*) ich hab mal gehört, dass bei älteren Männern teilweise chronische Schmerzen schlimmer sind, wenn ihre Partnerin anwesend ist, und sie durch diese Schmerzen Zuwendung bekommen. Das ist allerdings wohl keine bewusste Strategie (bevor jetzt einer schreit: "alles Simulanten")
Wer mit Kindern zu tun hat, hat eventuell auch schon mal die Erfahrung gemacht, dass die nach außen gezeigte Reaktion (Weinen) auf leichte Schmerzen unterschiedlich ausfällt, je nachdem ob gerade einer guckt oder nicht.
Bei einem stark sozialen Wesen wie dem Menschen erhält man für die Schmerzäußerung eventuell Hilfe. Auch manche Haustiere zeigen ihre Schmerzen eher als Wildtiere, da ein Haustier vom Menschen eventuell Hilfe bekommt, ein Wildtier dadurch Schwäche und "leichte Beute" signalisiert.
In stark hirarchischen Gruppen von Menschen darf man allerdings teilweise auch wenig Schwäche zeigen, will man seine hohe Stufe in der Rangordnung bewahren.

bluemonkey
07-10-2010, 01:54
Danke.

Ich habe zu danken, habe ich doch durch die kurze Recherche aufgrund der kritischen Nachfrage dazugelernt. Scheinbar greift man in den meisten Operationen auf Kombination zurück.
Oft ersetzt wohl Hypnose also nicht die gesammte Anästhesie, sondern lediglich die Beruhigungsmittel.
Scheint aber noch weitere Vorteile für den Genesungsprozess zu haben

hier ein Artikel in Deutsch:

Hypnose in der Medizin: Entspann dich, jetzt kommt das Skalpell - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,593655,00.html)

Raging Bull
07-10-2010, 09:11
glaub ich sofort. ich denke heute wird aus einem kleinen blauen fleck oft ein drama gemacht.
ich würde mal unterstellen, dass früher, als das Leben wesentlich härter (aber auch kürzer) war, die Leute weniger Probleme mit Schmerzen hatten. Gewöhnungssache.

:halbyeaha

Definitiv. Siehst Du heute gut an Leuten aus anderen Kulturkreise die in der Regel noch viel härter gegen sich selbst sind.

Letztens wollte ich die Mutter von einem Jungen im Training beruhigen, die sich Sorgen um Verletzungen machte. Ich war auf nem ganz guten Weg, als ich sagte: "Klar gibts mal ein blaues Auge"....Fail

Die hat dem untersagt noch mal wiederzukommen, weil sie doch ihren Sohn nicht verprügeln lasse. Für mich ein "schönes" Negativbeispiel. Als ich 14 war, war meine Mutter erstaunt, wenn ich mal kein blaues Auge hatte - sei es vom Spielen, vom Boxen oder von den kleinen Rangeleien, die man so als 14-jähriger hat.

Passiert an der PS3 halt net...



Wer regelmäßig asiatische Kampftechniken wie Kung-Fu oder Karate ausübt, wird unempfindlicher gegen Schmerz

Nur bei asiatischen? :rolleyes:

Kraken
07-10-2010, 10:08
Gruppendruck/soziale Zugehörigkeit/subjektiv als wichtiger beurteilte Ziele?

Der Grund für die mentale Einstellung stand hier aber nicht zur Frage ;)

Du wirst doch kaum bezweifeln, dass die von dir genannten Gründe einzig den Auslöser darstellen, WIESO jemand eine mentale Einstellung hat, die es ihm ermöglicht solche Schmerzen zu ertragen.



Es ist wie gesagt auch ein Unterschied zwischen einer Schmerzsituation, in die man sich

a.)hineinbegibt, die zeitlich begrenzt ist, und aus der man dann irgendwann wieder hinaustritt; In der man für den ertragenen Schmerz vielleicht noch eine Gegenleistung bekommt (Endorphine, sozialer Status, Gewinn/Überleben in körperlicher Auseinandersetzung, Kind, größere Brüste, straffere Haut...).

Und einer, in die man

b.) unfreiwillig hineingerät, die nur Einschränkungen ohne Gegenleistung *) darstellen, die körperlichen Verfall anzeigen, aus der man nicht mehr so einfach heraus komm, der man quasi ausgliefert ist.

Natürlich

Das hat eben ERHEBLICHEN Einfluss auf unsere Einstellung zum Schmerz!

Etwas, dass man quasi-freiwillig mitmacht, kann man viel leichter ertragen, weil einem bewusst ist, dass man jederzeit abbrechen könnte.

Das sind allerdings nur Gründe zweiter Konsequenz.



Im Gegensatz zu jemanden der mit gebrochenem Kiefer weiterkämpft, ist der Krebspatient im Endstadium ja für die meisten kein "Held" kein "Vorbild".
Ein Sportler oder Bewegungsmensch, der es gewohnt ist, sich selbst in Schmerzsituationen zu begeben, kann durchaus an Schmerz, der ihn daran hindert (oder anzeigt), dass er seine Leidenschaft, das, worauf er sein ganzes Leben ausgerichtet hat und das eventuell das Leben für ihn lebenswert macht, in eine tiefe Lebenskrise geraten.

Bezweifelt keiner.



Vor allem sollte man die Aussage "90% des Leids sind Folge der subjektiven Beurteilung" nicht als Anklage an diejenigen gebrauchen, die leiden, im Sinne "stellt euch nicht so an, die Fakire schaffen es ja auch".

Tat hier ja auch niemand.

Manche der *mimimi*-Fraktion legten das z.B. mir in den Mund, aber ich habe nie sowas gesagt, und werde es auch nicht.

Ich halte nur die Fakten fest... Vorwürfe sind mir fremd in solchen Dingen.

Es ist wie die Behauptung: "Die Fähigkeit zu gehen hängt ganz massgeblich davon ab, dass die Hirnsignale die Beine erreichen"

Und dann kommen ein paar Gutmenschen daher und motzen: " *mimimi* Erzähl das mal nem Gelähmten im Rollstuhl!"

Darauf ich: "Ja siehste, weil sein Rückmark durchtrennt ist, erreichen die Signale die Beine nicht mehr!"

"Da!!! Sozialdarwinismus... Nazi! Nazi!"

So ungefähr verlief die Diskussion bis jetzt ;) (Abgesehen von dir)





Vielmehr sollte diese Feststellung eine Hoffnung und Erleichterungsmöglichkeit aufzeigen. Es gibt z.B. Achtsamkeitsmethoden nach Jon Kabatt Zinn, die die Leuten nicht aus Ihrer Situation herausführen, aber das Leiden erleichtern, indem eben aufgehört wird, die Situation abzulehnen.

EBEN

Darauf wollte ich hinaus. Betonte ich ja mehrfach, dass es den Schmerz erheblich erleichtert, indem man ihn akzeptiert und empfängt!

Dass das nicht jeder einfach so kann ist klar. Dass das in manchen Situationen erheblich schwieriger ist, als in anderen, ist ebenso klar.



*) ich hab mal gehört, dass bei älteren Männern teilweise chronische Schmerzen schlimmer sind, wenn ihre Partnerin anwesend ist, und sie durch diese Schmerzen Zuwendung bekommen. Das ist allerdings wohl keine bewusste Strategie (bevor jetzt einer schreit: "alles Simulanten")

Kann ich mir schon vorstellen, dass die armen Männer mehr leiden, wenn sie zusätzlich noch ihre Partnerin ertragen müssen :ironie:

Ne, ist schon klar, ist ja bei Kindern dasselbe....



Wer mit Kindern zu tun hat, hat eventuell auch schon mal die Erfahrung gemacht, dass die nach außen gezeigte Reaktion (Weinen) auf leichte Schmerzen unterschiedlich ausfällt, je nachdem ob gerade einer guckt oder nicht.

Huch, schon kommen die Kinder zum Zuge :D

Das Weinen der Kinder erfüllt ja ganz allgemein eine biologische Funktion: Es ist ein Hilferuf! Babys die sich noch nicht sprachlich ausdrücken können, weinen auch, wenn sie Hunger haben, oder sonstwie Pflege benötigen.

Und bei Schmerzen oder Verletzungen bleibt dieser Effekt am längsten Erhalten!

Es ist dabei ein Unding der heutigen Zeit, dass die Mütter wegen jedem kleinsten Furz ihrer Balgen gleich losspringen.....so werden die nie selbstständig! Ich halte beim Kindertraining die Mütter an, unter KEINEN Umständen zum Kind zu gehen und es zu trösten, ausser ich erteile die Erlaubnis dazu. Aber ansonsten werden weinende Kinder einfach ignoriert, und hören dabei erstaunlich schnell auf, so empfindlich zu sein.

Bei seelischen Verletzungen weinen übrigens sogar Erwachsene ;) manchmal brauchen auch wir noch den Trost von jemand anderem.....




Nur bei asiatischen? :rolleyes:

Nun, es wurden anscheinend nur die asiatischen untersucht ;)

Die Aussage ist somit völlig korrekt.

Wir könnten nun als These annehmen, dass sich das insbesondere auch af Europäische Sportarten, und allgemein Vollkontakt-Kampfsportarten in erheblichem Masse übertragen lässt.

Das würde dann eine weitere Untersuchung veranlassen...

Willkommen in der Wissenschaft :D

bluemonkey
07-10-2010, 10:47
Der Grund für die mentale Einstellung stand hier aber nicht zur Frage ;)

Du wirst doch kaum bezweifeln, dass die von dir genannten Gründe einzig den Auslöser darstellen, WIESO jemand eine mentale Einstellung hat, die es ihm ermöglicht solche Schmerzen zu ertragen.


Ja. Bei der Frage wie schaffen die das? ist das aber wesentlich.
Wenn jemand wissen will, wie man eine Erektion kriegt, dann ist die Antwort:
"Gesteigerter Blutzufluss in den Penis bei gleichzeitigtem veringerten Abfluss", dann ist diese Antwort zwar richtig, Machen können das aber die wenigsten.
Wenn ich allerdings sage: "guck Dir ein Bild einer schönen nackten Frau (oder was sonst so erregt:D) an", dann klappt das mit dem oft Blutfluss von alleine.
Darauf beruht vielleicht auch die Einwände Deiner "Gegner", dass eben die Beschreibung der Funktion mit einem Lösungsvorschlag verwechselt wird, weil man impliziert, dass mentale Einstellung einfach so eingeschaltet werden kann.

bluemonkey
07-10-2010, 10:54
Bei seelischen Verletzungen weinen übrigens sogar Erwachsene ;)

Das ist völlig normal, die griechischen Helden wie Archill waren teilweise richtige Heulsusen.
Bei uns dagegen durften Männer lange Zeit nicht weinen und haben teilweise den Zugang zu Ihren Gefühlen verloren.

Kraken
07-10-2010, 11:06
Ja. Bei der Frage wie schaffen die das? ist das aber wesentlich.
Wenn jemand wissen will, wie man eine Erektion kriegt, dann ist die Antwort:
"Gesteigerter Blutzufluss in den Penis bei gleichzeitigtem veringerten Abfluss", dann ist diese Antwort zwar richtig, Machen können das aber die wenigsten.
Wenn ich allerdings sage: "guck Dir ein Bild einer schönen nackten Frau (oder was sonst so erregt:D) an", dann klappt das mit dem oft Blutfluss von alleine.
Darauf beruht vielleicht auch die Einwände Deiner "Gegner", dass eben die Beschreibung der Funktion mit einem Lösungsvorschlag verwechselt wird, weil man impliziert, dass mentale Einstellung einfach so eingeschaltet werden kann.

Nein, die Gegenseitge hat statt Argumente zu bringen rumgeheult und die Moralkeule geschwungen.... einer bemühte sogar Godwins Law ;)

Natürlich hast du Recht, aber meine Behauptung bezog sich nunmal auf die biologischen Aspekte... wenn manche das nicht klar trennen können, finde ich das schade.


Das ist völlig normal, die griechischen Helden wie Archill waren teilweise richtige Heulsusen.
Bei uns dagegen durften Männer lange Zeit nicht weinen und haben teilweise den Zugang zu Ihren Gefühlen verloren.

Das ist ebenfalls richtig. Die Verklemmtheit der heutigen Zeit, und die Unfähigkeit über Gefühle zu sprechen und Hilfe in Anspruch zu nehmen, die Erwartungshaltung, die an Männer gesetzt wird, das hat wohl schon manche Untat zur Folge gehabt :(

Raging Bull
07-10-2010, 20:28
Nun, es wurden anscheinend nur die asiatischen untersucht ;)

Die Aussage ist somit völlig korrekt.

Wir könnten nun als These annehmen, dass sich das insbesondere auch af Europäische Sportarten, und allgemein Vollkontakt-Kampfsportarten in erheblichem Masse übertragen lässt.

Das würde dann eine weitere Untersuchung veranlassen...

Willkommen in der Wissenschaft :D

Was widerrum die Frage aufwirft, warum nur die Asiatischen untersucht wurden. Die Urheber der Studie gehen da offensichtlich von einem Unterschied aus.

Oder viel profaner - der Journalist hat Kampfkunst gelesen und quasi reflexartig KK und Asien gleichgesetzt.