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Vollständige Version anzeigen : "Bilder" für das Karate-Training



SKA-Student
05-10-2010, 14:00
Moin,

habe hier des öfteren (oder war es nur von kanken?) schon von den "Bildern" für das Karate-Training gehört, selbst aber kaum erlebt / gemacht / trainiert.
Und bevor ich irgendetwas komplett misverstanden habe: Mit Bildern meint ihr doch Vorstellungen, wie zB beim "unbendable arm" die Tür an der Hallenseite gegenüber zu erreichen... ?

Was für Bilder / Vorstellungen benutzt ihr im Training?
Technik-spezifische und allgemeine, und : gibt's dazu ein gutes Buch? :)

SKA-Student
05-10-2010, 15:08
Einfache Bilder, die die Amis gebracht haben:
"If you attack chudan, try to get through to your opponents backbone!"

Etwas anspruchsvoller (in der Umsetzung), beim barfuß joggen übern Feldweg:
"Breathe through your feet."
Und bei den Liegestützen auf Fäusten: "Breathe through the knuckles."

FireFlea
06-10-2010, 07:39
Bei Tsukis bspw. den Arm als Kette oder Wasserschlauch vorstellen, durch den Wasser schießt. Erst locker und am Schluß baaam :D

Lanariel
06-10-2010, 08:13
Hatte mal eine Zeit lang beim Tsuki oft die Schultern hochgezogen. Mein Trainer meinte dann ich soll mir mal vorstellen, ich würde jetzt eine Zeitung unter den Arm klemmen. :D Hat super geholfen.

Das lustigste Bildnis aber war bisher auf dem McCarthy Lehrgang, als er angefangen hat ein Huhn nachzuäffen um Koken zu erklären. lol

Sojobo
06-10-2010, 08:53
Bei Tsukis bspw. den Arm als Kette oder Wasserschlauch vorstellen, durch den Wasser schießt. Erst locker und am Schluß baaam :D

Oder einfach "Peitsche".

SKA-Student
06-10-2010, 09:07
Na, das ist doch schon mal was, mehr bitte!

Ach ja, für die Zukis nannten die Amis immer "ball on a chain", also Metallkugel am Ende einer Kette.

Vegeto
06-10-2010, 17:52
In den Kiatsu Büchern von Koichi Tohei findest du verschiedenste solcher Übungsformen erklärt

kanken
06-10-2010, 22:13
Solche Bilder kann man nicht im Netz "erklären". Die gehören im Training persönlich vermittelt, da man sonst vieles einfach nicht erläutern kann.

Die Sachen mit "in den Boden atmen" oder der Wasserstrahl beim Schlagen gehen die Richtung, die ich kenne, sind jedoch sehr sehr stark vereinfacht und isoliert.

Grüße

Kanken

SKA-Student
07-10-2010, 07:17
In den Kiatsu Büchern von Koichi Tohei findest du verschiedenste solcher Übungsformen erklärt

Die man fürs Karate nutzen kann?

SKA-Student
07-10-2010, 07:19
Solche Bilder kann man nicht im Netz "erklären". Die gehören im Training persönlich vermittelt, da man sonst vieles einfach nicht erläutern kann.


Sehe ich ein, wollte mal hören, wer denn überhaupt mit Bildern arbeitet, Ideen sammeln.
Von meinen deutschen Karate Trainern bisher keiner. Sehr schade.

Lanariel
07-10-2010, 09:52
Von meinen deutschen Karate Trainern bisher keiner. Sehr schade.
Wieso schade? Wenn jemand etwas erklärt und die anderen das verstehen bzw wissen wie sie es dann umsetzen sollen, dann reicht das doch.

SKA-Student
07-10-2010, 10:17
Wieso schade? Wenn jemand etwas erklärt und die anderen das verstehen bzw wissen wie sie es dann umsetzen sollen, dann reicht das doch.

Verstehen ist nicht gleich verstehen, verstehst du? ;)
Das Problem ist eher, dass viele Sachen gar nicht erklärt werden, bzw einem keine besseren Vorstellungen zur Umsetzung (eben diese Bilder) gegeben werden.
Bin auch kein Freund von großen Erklärungen im Training, und auch da helfen Bilder, das abzukürzen.

shorinryuchemnitz
07-10-2010, 11:52
Bilder zB


Ein weiterer Punkt ist: „Der Einsatz der Hüfte“. Dieser Ausdruck hat unterschiedliche Bedeutungen, da sich die Hüftregion bei den Japanern woanders befindet als bei den Amerikanern. Wenn sich jemand durch Vorspannung und Drehung entlang der Angriffslinie bewegt, wird er gleichzeitig die Angriffspunkte schützen und sich schnell bewegen wollen. Der Hüfteinsatz bedeutet, den Rücken einzusetzen, die Schulter nach vorn fallen zu lassen, zu entspannen, das auszunutzen, was ich als „schwebenden Körper“ bezeichne und bereit zu sein, sich zu bewegen. Die Körperhaltung, die Stellung ist nicht statisch sondern dynamisch.
Es gibt einen Unterschied zwischen der realen und der wahrgenommenen Geschwindigkeit. Das ist der altmodische Weg.
Quelle: Oshiro Dojo Freiberg - Shorin-Ryu (http://www.oshiro-dojo-freiberg.de/index.php?option=com_content&view=article&id=67&Itemid=67)

Gruß

SKA-Student
07-10-2010, 13:19
Wieso schade? Wenn jemand etwas erklärt und die anderen das verstehen bzw wissen wie sie es dann umsetzen sollen, dann reicht das doch.

Außerdem haben Bilder eine ganz andere Wirkung. Wir haben mal eine Übung zu Ude Uke (Uchi Uke) gemacht, und ein Bild dazu (ich weiß nicht mehr was es war) hat mehr gebracht als alle Erklärungen vorher.

Holzkeule
07-10-2010, 15:10
Solche Bilder kann man nicht im Netz "erklären".

Versuch es . ;)

Also bei uns gibts zwar auch ab und zu Sinn-Bilder aber wenn man das nicht selber spürt find ich hat man davon auch nicht soviel. Kommt mir immer so vor wie ein autogenes Training wenn ich Kraft aus dem Boden saugen soll...

kanken
07-10-2010, 15:23
Versuch es . ;)


Das würde nur in Mißverständnissen enden. Diese Dinge muss man am eigenen Leib spüren, und sie müssen in die Kata (z.B. Sanchin) integriert werden. Am Partner muss dich der Lehrer sofort korrigieren und z.B. die Ausrichtung deiner Hände ändern. Man spürt dann die Dinge, dieses "spüren" kann man nicht in Worte fassen. Es geht nicht darum etwas intellektuell zu verstehen, sondern darum dem Körper etwas zu zeigen.

Wenn ich hier anfangen würde von den verschiedenen Energiezentren, der Lautzuordnung, dem "Energiefluss durch den Körper" und der Manipulation der Zentren am Gegner zu reden, würden mich alle hier für einen esoterischen Spinner halten. Wenn ich dann noch die Aura und den "Angriffskreis" mit reinbringe würde ich wahrscheinlich von dem Rest für bekloppt gehalten.

Wenn ich dir das dann jedoch auf der Matte an Beispielen demonstriere, spürst du sofort den Unterschied. Das "Anhaften" klappt mit dem Bild der Aura einfach sofort und das "Eindringen" in das Zentrum des Anderen wird dadurch erst möglich.

Wenn du mich nicht kennst, würdest du mich wahrscheinlich direkt in die "Bekloppten-" oder "Esoterikecke" packen. Im Training könnte ich dir dann jedoch sofort und direkt die westlich anatomischen und physiologischen Zusammenhänge erläutern, wozu ein Forum einfach viel zu umständlich ist. Wofür ich im Training 5 Minuten brauche, schreibe ich hier mindestens 30...

Grüße

Kanken

Grüße

Kanken

freakyboy
08-10-2010, 09:00
Mach doch einfach mal ein Video? :D

Dakan
08-10-2010, 09:44
Glaubt ihm das es nicht geht. Bei mir hat ja nach... sagen wir mal "Foreninstruktion" ja noch nicht mal der "unbendable arm" geklappt. Kaum zeigt mir kanken das im Dojo funktionierts sofort. Also wenn ihr sowas lernen wollt geht ihn heimsuchen :devil:

tensho
08-10-2010, 10:06
Hallo,

für mich ein perfektes Beispiel für "Bilder" im Training verwenden sind die Trainings mit Sensei Martin Nienhaus (Shotokan - soweit ich weiss)!

Er arbeitet viel mit den Elementen (Feuer, Wasser usw.) im Training und erklärt die dazugehörigen Eigenschaften sehr bildhaft. Wodurch ich oft auch neue Wirkungsweisen und "Aha Effekte" in eigentlich alt-bekannten Techniken gefunden habe!

Macht auf jeden Fall viel Spass und hat mich noch jedes Mal wirklich einen Schritt vorwärts gebracht. (Tipp dazu: Internationales Yuishinkan Sommercamp in Kamen)

lg, Tensho

PS: Kennt ihr die Zeichentrick Serie "Der Avatar"? - Ist eines seiner Lieblingsthemen beim Erklären! Absolut genial!!!

Sojobo
08-10-2010, 10:18
Der Nienhaus macht aus einer Kata eine einzige Bildergeschichte. Ich erinner mich dunkel an einen Lehrgang bei ihm: Erst kämpft der Tiger mit starken, kraftvollen Bewegungen, dann unterliegt er und sein Freund, der Drache, kommt ihm zu Hilfe. Der ist schwächer und nutzt daher die Kraft des Gegners. Dann hat auch der Drache Probleme, bis sein Tigerfreund wieder eingreift, usw.

Zum Kata-Anfang fällt mir noch ein Bild ein: Wenn man die linke Hand vor die rechte legt und die Hände dann auseinander zieht, dann öffnet sich das Tor der Burgfestung.

Trunkenbold
08-10-2010, 12:19
Tiere
Als große Tiere begegnen uns der Drache und der Tiger. Sie stellen die Aufgabe und das hohe Ziel der Entwicklung dar. Die Vielseitigkeit des Drachen, als Tier des Himmels mit der Kraft des Tigers, als stärkstes Tier der Erde zu vereinen, ist eines der höchsten Ziele der Kampfkunst.

Schlange und der Leopard entsprechen den beiden großen Vorgaben, repräsentieren dabei aber die kleinere und schwächere Variante. Damit zeigen sie die Wege des Kämpfens gegen überlegene Gegner auf.

Der Kranich steht mit seiner Klarheit im Ausdruck auch für ein die Gegensätze verbindendes Element. Er taucht oft an entscheidenden Stellen in den Kata auf und bietet mit seinen Eigenschaften einen wichtigen Schlüssel zur kämpferischen und energetischen Arbeit.


Für mich sind die Aussagen nur völliger Blödsinn.

Bildhaftes erklären kann man einsetzten, sollte aber im Rahmen bleiben und auch verständlich sein. Ganz schlimm finde ich es wenn wie bei diesem Beispiel nicht die Spur von Lehre hinter der Aussage steht.

cross-over
08-10-2010, 12:56
Ach ja, für die Zukis nannten die Amis immer "ball on a chain", also Metallkugel am Ende einer Kette.

Das kommt doch von Bruce Lee. Sinngemäß sagte er Karateschläge sind wie Schläge mit einer Eisenstange. Kung Fu Schläge sind wie Schläge mit einer Kette mit einer Eisenkugel am Ende. Ist wenn ich mich nicht irre aus dem s.g. "lost interview". Er machte noch "nette" Geräusche dazu :-)

SKA-Student
08-10-2010, 13:02
Das kommt doch von Bruce Lee. Sinngemäß sagte er Karateschläge sind wie Schläge mit einer Eisenstange. Kung Fu Schläge sind wie Schläge mit einer Kette mit einer Eisenkugel am Ende.

Sagte der nicht auch zu Karate Leuten sowas wie "Ihr habt fest/steif gemacht, was einst locker/flexibel war" oder so?

Edit: Wohlgemerkt, mit "die amis" meine ich immer meine SKA/Ohshima-Shotokan-Leute, die deutlich "lockerer" sind als anderes Shotokan (manchmal sehen die Kata etwas lullig aus...).

tensho
08-10-2010, 13:11
Für mich sind die Aussagen nur völliger Blödsinn.

Bildhaftes erklären kann man einsetzten, sollte aber im Rahmen bleiben und auch verständlich sein. Ganz schlimm finde ich es wenn wie bei diesem Beispiel nicht die Spur von Lehre hinter der Aussage steht.
Heute 11:18



@Trunkenbold:

...und Du sagst jetzt, dass hinter diesen "Ideen" oder Bildern die sowohl v. zB.: Nienhaus, Ratschke, Nöpel verwendet werden keine Lehren stehen?

Ich bin der Meinung, dass man ja grundsätzliches Alles mögen oder auch nicht mögen kann. ABER: Deinen Vorwurf finde ich (gerade auch in bezug auf Fritz Nöpel) eine ziemlich gewagte Aussage!

mfg, Tensho

Trunkenbold
08-10-2010, 13:20
Für mich sind die Aussagen nur völliger Blödsinn.

Bildhaftes erklären kann man einsetzten, sollte aber im Rahmen bleiben und auch verständlich sein. Ganz schlimm finde ich es wenn wie bei diesem Beispiel nicht die Spur von Lehre hinter der Aussage steht.
Heute 11:18



@Trunkenbold:

...und Du sagst jetzt, dass hinter diesen "Ideen" oder Bildern die sowohl v. zB.: Nienhaus, Ratschke, Nöpel verwendet werden keine Lehren stehen?

Ich bin der Meinung, dass man ja grundsätzliches Alles mögen oder auch nicht mögen kann. ABER: Deinen Vorwurf finde ich (gerade auch in bezug auf Fritz Nöpel) eine ziemlich gewagte Aussage!

mfg, Tensho

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Holzkeule
08-10-2010, 13:24
Tor der Burgfestung ???

@ Dakan

wenn wir jetzt aber alle nach Münster pilgern würde das die Kleingruppen sprengen

tensho
08-10-2010, 13:36
@Trunkenbold:

Na dann, schreite bitte fort in deinem Wagnis und erklär mir doch bitte, woher du dein "Wissen" nimmst, dass die Themen "Elemente im Karate", "Tiersymbole im Karate" usw. keinen traditionellen Hintergrund bzw. Lehre beinhalten?

mfg, Tensho

Sojobo
08-10-2010, 13:50
Für mich sind die Aussagen nur völliger Blödsinn.

Bildhaftes erklären kann man einsetzten, sollte aber im Rahmen bleiben und auch verständlich sein. Ganz schlimm finde ich es wenn wie bei diesem Beispiel nicht die Spur von Lehre hinter der Aussage steht.

Ich würd mir zwar noch nicht anmaßen, so etwas als Blödsinn zu betiteln, aber bei diesem Lehrgang hab ich in der Tat kaum verstanden, was der Nienhaus eigentlich wollte. Da es ein Goju Ryu-Lehrgang war, wollte er wahrscheinlich nur die Harmonie aus Go und Ju mit dem Tiger und Drachen aufzeigen. Das wäre aber wirklich einfacher gegangen, finde ich.

Wenn Fritz Nöpel mit den Elementen oder Tierstilen ankommt, ist es jedenfalls immer selbst für Anfänger verständlich.


Tor der Burgfestung ???
Ich weiß nicht mehr, von wem ich die Metapher habe. Gemeint ist die erste Bewegung der Hände, wenn sie in etwa so (http://www.youtube.com/watch?v=6NlbQ1GqCZQ) ausgeführt wird.
Wenn ich nach "Burgtor" und "Kata" google, find ich aber auch nur was vom Nienhaus (S. 4 (http://www.karatedojogoslar.de/pdf/kata_und_selbstverteidigung.pdf), obwohl ich nicht weiß, ob dieselbe Burgverteidigung gemeint ist oO)

Trunkenbold
08-10-2010, 15:16
@Trunkenbold:

Na dann, schreite bitte fort in deinem Wagnis und erklär mir doch bitte, woher du dein "Wissen" nimmst, dass die Themen "Elemente im Karate", "Tiersymbole im Karate" usw. keinen traditionellen Hintergrund bzw. Lehre beinhalten?

mfg, Tensho

Sehr einfach, ich unterrichte es nicht, und sehe weiter dazu auch keinen Bedarf.

Trunkenbold
08-10-2010, 15:30
Ich würd mir zwar noch nicht anmaßen, so etwas als Blödsinn zu betiteln, aber bei diesem Lehrgang hab ich in der Tat kaum verstanden, was der Nienhaus eigentlich wollte. Da es ein Goju Ryu-Lehrgang war, wollte er wahrscheinlich nur die Harmonie aus Go und Ju mit dem Tiger und Drachen aufzeigen. Das wäre aber wirklich einfacher gegangen, finde ich.

Wenn Fritz Nöpel mit den Elementen oder Tierstilen ankommt, ist es jedenfalls immer selbst für Anfänger verständlich.



Eben darauf wollte ich hinaus. Was bringen Vergleiche einem Schüler die er nicht versteht. In diese Aussagen kann man viel hineininterpretieren, darin liegt letztendlich wohl auch der Sinn. Aussagen zu treffen die sich zumindest tiefgründig anhören.

„Himmelstiere, Erdtiere, schwächere Tiere gegen überlegene Gegner, verbindendes Elementtier.“