Vollständige Version anzeigen : Behinderte und Karate
Das würd mich mal interessieren obs z.B bei euch im Verein behinderte Menschen gibt (z.B. welche die keinen Arm haben usw.) ob die Karate machen und so und ob das auch empfehlenswert is für Menschen mit einer Behinderung Karate zu machen.
Was denkt Ihr darüber? Postet mal alles was euch einfällt!!!
Oss...
keksi
Black Fire
25-10-2003, 08:28
Erwartest du jetzt ein Pauschelurteil a lá "klar, Karate ist für jeden" oder "nur für Gesunde"?
Es gibt durchaus Behinderungen, die ein sinnvolles Training des Karate als Sport ode Selbstverteidigung verhindern. Es wäre sehr schwer, einem Beinlosen einen Zenkutzu-dachi beizubringen und ihm zu erklären, was Beinspanung heißt, um mal ein Extrembeispiel zu bringen.
Der Bereich Behinderung und der Bereich Karate sind beide sehr breit. Eine Universalantwort gibt es da einfach nicht.
Zwei Beispiele, wo es klappt:
In der Gruppe, die ich betreue ist ein Junge, der eine motorische Behinderung (nichts körperliches) hat. Woher die genau kommt, weiß ich nicht. Vielleicht angeboren, vielleicht erst entstanden. Er lernt nur sehr langsam, mit seinem Körper umzugehen. ABER er lernt.
Wenn man nicht zu viel erwartet und Geduld hat, dann geht es bei ihm auch voran.
Vielleicht kennst du denjenigen, von dem ich rede. (Hab ihn mal in Herford getroffen..) Ein ehemaliger Judoka, der einen Unfall hatte. Danach waren die Knie steif. Durch das Karate-Training hat sich die Sache mit seinen Knien ziemlich verbessert. Sicher kann er keinen Leistungssport mer betreiben, aber guten Karate macht es trotzdem.
Noch viel Spaß beim Training.
Oss
Sensei69
25-10-2003, 20:25
Hallo !!!
Ich sehe da kein Problem. Karate soll man auch das ganze leben Trainieren,
nicht nur wenn man gesund und beweglich ist - das alles ist vergänglich.
Man muß Karate an sich selbst und eigene möglichkeiten anpassen, nicht umgekehrt.
Es sind doch nicht nur die Techniken und Stellungen, Blocks und Katas....
Es ist ein Weg und eine geistliche Erfühlung die jeder anderes erlebt...
Und das Ziel ... hmm das ist der Weg ....
Wieso soll man das alles den behinderten Menschen
vorenthalten - noch eine Art von Diskkrimination in unseren
kranken Welt ????
Schöne Grüße und OSU !!
Black Fire
25-10-2003, 21:53
Den Weg kann man auch beim Ikebana gehen...oder beim Chado (Teezeremonie).
Wir machen Karate-do.
Und als Lehrer muß ich Karate vermitteln, eine Kampfkunst als den Weg.
Ich kann Karate angepaßt vermitteln an den Schüler. Allerdings muß ich den Schüler dabei auch fordern. Da ich aber die entsprechende Behinderung nicht vollständig einschätzen kann, da ich sie ja nicht selber habe, gleicht ein solches Training einer schwierigen Gratwanderung zwischen über- und unterfordern. Das erfordert auch ein größeres Maß an Zeit und Aufmerksamkeit.
Und dazu noch ein vernünftiges Training für den Rest der Gruppe zu machen, die ja auch ein Recht darauf hat, das ich mich um sie kümmere, ist eben nur begrenzt möglich.
Und bei 2 Behinderten eine neue Trainingsgruppe aufzumachen ist weder sinnvoll noch wirtschaftlich vertretbar, selbst wenn ich das entscheiden könnte.
Das hat nichts damit zu tun, das jemand mutwillig diskriminiert wird.
Das ist schlicht und einfach Realität.
Dem Schicksal kann man letztendlich das Diskrminieren nicht verbieten.
Bei uns machen auch gehandicapte Leute mit. Die meisten kommen damit recht gut klar. Ein Sensei erzählte uns mal, das sogar ein Karateka mit einem amputierten Arm Weltmeister wurde.
hi leute,
schaut euch zu diesem thema mal die seite www.hatamoto.de vom lothar j. ratschke aus erfurt an. dort wird direkt karate für rollstuhlfahrer angeboten. hab auch selbst auf einem lehrgang mal eine vorführung einer kata und deren bunkai gesehen, war sehr interessant und aufschlussreich.
schönes wochenende.
thomas
ps: alternativ auch unter http://www.rollstuhl-karate.de
Rollstuhlfahrer können dank Karate sicherlich recht effizient sein. Ein Verwandter von mir hat mal mit einem gesparrt. Er sagte, er kam da kaum durch dessen Verteidigung.
Ich kenne auch einen Rollstuhlfahrer der Wing Chun betreibt und entsprechende Techniken für sich optimiert hat. Jemand, der ihn z.B. an der Jacke packen will, hätte es schwer.
Jedenfalls finde ich es schon bewunderstwert, wenn gehandicapte Leute Karate machen.
PS: Wen es interessiert: Ein relativ "feuchtes" Bild unserer Gruppe (bei diesem Lehrgang ohne Rollstuhlfahrer, weil keiner von ihnen Zeit hatte) ist in der aktuellen JKA-Zeitung (im Heft 3/2003) auf Seite 34 zu sehen :).
Ich glaube, es gibt keinen Sport, den man als "Behinderter" (ich empfinde das als ein perverses Wort) nicht ausüben kann.
Seht es mal so, schon unter uns "Gesunden" gibt es kaum 2, welche eine Übung 100% gleich ausführen, es wird immer an den eigenen Körper angepasst. Das wiederum heißt wir kompensieren permanent Defizite. ABER es ist auch eine Frage des Grades der "Behinderung"! Was aber auch nichts anderes heißt als, nicht jeder kann alles!
Gruß
Tengu
King Karl
11-11-2003, 13:34
Das würd mich mal interessieren obs z.B bei euch im Verein behinderte Menschen gibt (z.B. welche die keinen Arm haben usw.) ob die Karate machen und so und ob das auch empfehlenswert is für Menschen mit einer Behinderung Karate zu machen.
Was denkt Ihr darüber? Postet mal alles was euch einfällt!!!
Oss...
keksi
Ich finde, dass man allen die Möglichkeit geben sollte, es zu versuchen. Allerdings wird´s schon schwer, wenn man im Rohlstuhl sitzt oder so, aber ansonsten sollte man das schon versuchen...
Ich finde es schon schlimm genug, wenn sich ein paar gewisse Leute aus meinem Verein immer über Schwule lustig machen...
Ich finde es schon schlimm genug, wenn sich ein paar gewisse Leute aus meinem Verein immer über Schwule lustig machen...
Wegen der weichen Techniken oder weil sie beim Grappling nicht aufgeben? Oder wie sollen wir das in diesem Zusammenhang verstehen?
Gruß
Tengu
Ich finde, dass man allen die Möglichkeit geben sollte, es zu versuchen. Allerdings wird´s schon schwer, wenn man im Rohlstuhl sitzt oder so, aber ansonsten sollte man das schon versuchen...
Ich finde es schon schlimm genug, wenn sich ein paar gewisse Leute aus meinem Verein immer über Schwule lustig machen...
Homosexualität ist keine Krankheit oder Behinderung :rolleyes: sorry *g* allerdings kann man diskriminierung/lustig machen über Personen die anders sind mit hinzupacken ^^.
Keksi
Bei uns im Verein gibt es jemand, der von Geburt an Schwierigkeiten mit der Feinmotorik hat.
ABER:
Diese Person ist das ganze Jahr über bei jedem Training dabei!
Selbstverständlich sind auch Fortschritte sichtbar.
Best wishes!
Corum
Bei uns im Verein gibt es jemand, der von Geburt an Schwierigkeiten mit der Feinmotorik hat.
ABER:
Diese Person ist das ganze Jahr über bei jedem Training dabei!
Selbstverständlich sind auch Fortschritte sichtbar.
Best wishes!
Corum
Ich habe eigentlich das selbe Problem (ich weiß jetzt nicht wie stark das bei dem von dir geschilderten Fall ausgeprägt ist). Allerdings kompensiere ich das einfach mit Willenskraft :) (obwohl manche Sachen dann anstrengender sind als für Leute mit "normaler" Motorik). Beim Karate habe ich eigentlich keine größeren Probleme als meine anderen Trainingspartner. Uhrmacher oder Mikrochirug wären allerdings kein passender Job für mich :D.
Hi @ all,
finde auch das jeder die Chanse bekommen sollte, wenn er es wirklich will. Aber es wird Menschen mit Handycap nicht gerade einfach gemacht einen Trainer oder Verein zu finden und das ist das was ich verdammt schade finde.
Gruß Koneko
Hi @ all,
finde auch das jeder die Chanse bekommen sollte, wenn er es wirklich will. Aber es wird Menschen mit Handycap nicht gerade einfach gemacht einen Trainer oder Verein zu finden und das ist das was ich verdammt schade finde.
Gruß Koneko
Einer unserer Karate-Bekanntschaften (ein Sensei des 4.Dan) will sich, nachdem er unsere Truppe besuche, (wo auch zwei Rollstuhlfahrer drin sind) ausgiebig über Rollstuhlkarate informieren und versuchen, es in seinem Dojo anzubieten.
Ich glaube für Rollstuhlkarate gab es hier vor kurzen auch mal einen Link von einem Moderator.
Das hört sich ja ganz gut an aber leider gibt es von solchen Sensei viel zu wenig.
Also ich wüßte jetzt von den Vereinen die ich hier bei mir kenne nur einen der sich überhaupt über solche Dinge informiert hat aber den gibt es jetzt mittlerweile auch nicht mehr.
Gruß Koneko
moin,
@ wingman -> siehe mein posting vom 07-11. :D
find ich übrigens sehr lobenswert wenn es leute gibt die unsere "behinderten"(wie hies es so schön in der einen werbung: behindert ist man nicht behindert wird man!) mitmenschen fördern!
schönes we.
Hi Amaroc,
Ich habe mir gerade Dein Profil durchgelesen. Bist an der TU in Chemnitz? Ich war mal FPM-Mitglied ;) (feuchte Zeiten, sind aber schon 10 Jahre vorbei) :cry: .
Wir hatten damals Ninjutsu zum Hochschulsport gemacht. Coole Zeiten!
Gruß
Tengu
Hallo Tengu und Thomas,
eh, die Welt ist klein. Ich habe in der 35 gewohlt - 7. Etage. Ca. 5 m Luftlinie vom FPM entfernt. Freitags zum Moshclub war ich quasi immer live dabei. :)
Und zum Thema Ninjutsu an der Uni fällt mir glatt die Bernsbachhalle ein. Dort hab' ich (damals noch USG, Abt. Shotokan) auch trainiert.
Ey, Boah ey - die Welt ist wirklich klein.
Tschüssi
Ike
Hallo Tengu und Thomas,
eh, die Welt ist klein. Ich habe in der 35 gewohlt - 7. Etage. Ca. 5 m Luftlinie vom FPM entfernt. Freitags zum Moshclub war ich quasi immer live dabei. :)
Und zum Thema Ninjutsu an der Uni fällt mir glatt die Bernsbachhalle ein. Dort hab' ich (damals noch USG, Abt. Shotokan) auch trainiert.
Ey, Boah ey - die Welt ist wirklich klein.
Tschüssi
Ike
Rh 35/303 und dann später V70/410!!! Moshclub habe ich mir nur aus Versehen angetan! In der Bernsbachhalle , das war nach meiner Zeit. Wir haben noch in der Judobaracke bzw. Thüringer Weg trainiert!
Gruß
Tengu
Ps.: Was für ein Matrikel warst Du?
moin,
@ wingman -> siehe mein posting vom 07-11. :D
find ich übrigens sehr lobenswert wenn es leute gibt die unsere "behinderten"(wie hies es so schön in der einen werbung: behindert ist man nicht behindert wird man!) mitmenschen fördern!
schönes we.
Ah, danke für den Tip. Der Link war ja ganz in der "Nähe". :D
Es gibt, glaube ich keinen wirklichen Grund, warum Menschen mit Behinderung nicht eine für sie passende /an sie angepasste Kampfsportart betreiben können. Es gibt ja schließlich auch Rollstuhlhockey, -basketball und sogar Rollstuhlrugby. An der Schule für Blinde und Sehbehinderte in Soest gibt es einen Judokurs und vielleicht werde ich mich dort einmal mit Selbstverteidigung in Richtung TKD/ Kickboxen einbringen.
Letztendlich müssen sowohl die Teilnehmer mit ihren Einschränkungen und die Trainer ihre Ängste /Vorbehalte abbauen und aufeinander zugehen.
Gruß
Kusisqa
KAE IN SOG IN ist eine Kampfkunst für Menschen mit Handicap, aber sehr gut aufgebaut. Hat seinen Ursprung von TaeKwonDo glaube ich und der Begründer ist Horst Kohl. Ich habe mal in seinem Unterricht teilgenommen und muss sagen, dass er wirklich sich an sehr viele Feinheiten angepasst und daran gedacht hat. Man kann das System auch bei IFMAC finden.
cu
mahlzeit,
@tengu
gehört zwar nich ganz zum thema, aber ich wohne quasi direkt überm fpm. :D
so na dann, schönes wochenende
Foofightaa
16-11-2003, 11:13
Warum sollten Behinderte denn kein Kampfsport betreiben?! Ich meine, sie sollten es nur unter einem anderen Gesichtspunkt betrieben und anstatt auf den Selbstverteidigungsaspekt mehr Wert auf die ethischen Werte legen. Ich kann mir eigentlich auch überhaupt nicht vorstellen, dass jemand einen behinderten Menschen angreifen würde... Ich halte es auch nicht für möglich, sich in einem Rollstuhl gegen eine physisch uneingeschränkte Person durchzusetzen (Lass mich aber auch gerne eines Besseren belehren :) )
PS: Nicht, dass man mich falsch versteht - ich habe sehr viel Respekt vor physisch und psychisch behinderten Menschen.
MfG Foo :D
Ich halte es auch nicht für möglich, sich in einem Rollstuhl gegen eine physisch uneingeschränkte Person durchzusetzen (Lass mich aber auch gerne eines Besseren belehren :) )
MfG Foo :D
Da hab ich aber schon ganz andere Storys gehört...
Black Fire
16-11-2003, 14:34
Kann mir denn jemand sagen, wo ich mich in Richtung "Behinderten-Karate-Trainer" schulen lassen kann?
Welche Möglichkeiten gibt es da?
Interesse hätte ich da nämlich schon.
Allerdings kenne ich niemanden, der das macht und wo ich mich informieren kann.
Foofightaa
16-11-2003, 17:45
Da hab ich aber schon ganz andere Storys gehört...
..."Everybody was rollstuhlfighting lallala as fast as lightning..." ;) Das müssen dann aber schon Leute gewesen sein, die sehr viel Selbstvertrauen und Erfahrung in einer Kampfkunst haben, sonst kann ich mir das wirklich nicht vorstellen - man ist ja in einem Rollstuhl leider nicht besonders wenig, das ist ein seehr großer Nachteil.
MfG Foo :D
..."Everybody was rollstuhlfighting lallala as fast as lightning..." ;) Das müssen dann aber schon Leute gewesen sein, die sehr viel Selbstvertrauen und Erfahrung in einer Kampfkunst haben, sonst kann ich mir das wirklich nicht vorstellen - man ist ja in einem Rollstuhl leider nicht besonders wenig, das ist ein seehr großer Nachteil.
MfG Foo :D
Hast du schonmal einen Rullstuhl ausprobiert? Es gibt schon Stellungen, in denen man eine gute Defensive hat. Man muß diese nur rausfinden (natürlich gibt es Rollis, welche besser und schlechter geeignet sein können). Das verwirrt vor allem den Gegner erstmal, da er eine Abwehrstellung bei Rollstuhlfahrern nicht erwartet. Ich habe mal eine Keilerei zwischen einem Rollstuhlfahrer (ab jetzt RF) und "Gehenden" erlebt. Der RF konnte ihn solange fernhalten, bis der andere demotiviert aufgegeben hat. Und der RF hatte keinerlei KK-Erfahrung.
Das müssen dann aber schon Leute gewesen sein, die sehr viel Selbstvertrauen und Erfahrung in einer Kampfkunst haben, sonst kann ich mir das wirklich nicht vorstellen...
Auch "normale" Menschen brauchen sehr viel Selbstvertrauen und Erfahrung, damit sie eine KK so anwenden können, wie sie gedacht ist (leider gibt es ja einige "Instantsysteme", welche Erfolg in wenigen Wochen oder so verprechen).
ShortBrini
04-07-2004, 20:11
Hallo!
Also der Thread ist ja schon etwas älter, aber ich bin neu hier und als "Betroffene" denke ich sollte ich mal mein Komentar dazu abgeben. Ich habe einen geistig behinderten Bruder (Down Syndrom). Als ich früher im Judo war, fand er es sehr toll, meine Eltern haben gefragt, wie das wäre mit einer Vereinaufnahme, aber der Verein sagte, dass sie ihn aufnehmen würden, es aber nicht viel bringen würde. (Die Gruppe bestand aus über 60 Kindern) und wir hätten es verstanden. Jetzt mache ich Karate und mein Bruder möchte es auch mal ausprobieren. nach den Ferien startet bei uns ein neuer Anfängerkurs, und wir werden testen, wie es klappt. Der Trainer hatte bei der Frage keinerlei Probleme a la "Naja ich weiß nicht ob das so gut ist", oder so, sondern er sagte wir sollen vorbeikommen und es selbst erstmal einige Zeit testen.
Ich denke solange die Anforderung stimmen , also die Gruppe nicht zu groß ist bzw, genug Trainer da sind, und die Fähigkeiten der Person da sind ( mein bruder ist ziemlich weit in seiner Entwilckung) klappt das auf jeden Fall. Und ich denke das es nicht nur was eine KK angeht so ist, sondern bei allem, was man Lernen kann. Ich denke einfach man unterschätzt behinderte Menschen einfach zu häufig.
Brini
P.S. Sorry wegen Rechtschreibfehlern.
Ich denke, dass Behinderte durchaus erfolgreich im Kampfsport aktiv sein können. Zwar sollten sie besonders darauf achten, dass die Gruppe, in der sie trainieren, klein ist (wir hatten mal eine Behinderte zu Gast und das große Problem war, dass wir 45 Personen waren), aber ansonsten ist das möglich.
Hallo !
Ich habe den ganzen thread durchgelesen und immer darauf gewartet, dass jemand mal etwas Anderes sagt als: Kein Problem !
Ich sehe das jedenfalls zwiespältig.
Kurz gesagt: Ist das denn noch Karate, wenn es ein "Rollstuhlfahrer" ausübt ?
Sicher, auch Fußgänger können nicht Alles gleichgut, aber wenn die Stellungen weitgehend wegfallen, die Kicks und wenn ich mit den Händen auch noch den Rollstuhl bewegen muss, dann bleibt -korrigiert mich, wenn ich das falsch sehe- nicht mehr viel übrig.
Gruß !
Kann mir denn jemand sagen, wo ich mich in Richtung "Behinderten-Karate-Trainer" schulen lassen kann?
Welche Möglichkeiten gibt es da?
Interesse hätte ich da nämlich schon.
Allerdings kenne ich niemanden, der das macht und wo ich mich informieren kann.
Spät, aber hoffentlich nicht zu spät kommt hier mal ne Antwort: In Leipzig gibt es eine Rollstuhl-Karategruppe www.rollstuhl-karate.de
Da die Jungs und Mädels ja nicht so weit weg sind (von DD aus), kannst du ja mal vorbeischauen. Ansonsten biete ich mich auch gerne mal als Tipp-Geber an. Demnächst wird auch ein Buch darüber veröffentlicht. Und im Termin-Forum steht ein Lehrgang zum Thema drin: www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?t=18023
Gruß
Dirk
... Ist das denn noch Karate, wenn es ein "Rollstuhlfahrer" ausübt? Sicher, auch Fußgänger können nicht Alles gleichgut, aber wenn die Stellungen weitgehend wegfallen, die Kicks und wenn ich mit den Händen auch noch den Rollstuhl bewegen muss, dann bleibt -korrigiert mich, wenn ich das falsch sehe- nicht mehr viel übrig ...
Tach Ki.
Erstmal vorneweg: Karate-do heisst übersetzt "Weg der leeren HAND" und nicht "Weg der leeren Kicks und Stellungen" (ursprünglich bedeutete es mal "chinesische Hand", aber das gehört nicht hierher).
Dir die Sache technisch zu erklären, ist auf schriftlichem Wege aufwändig oder sogar sinnlos. Besser sind praktische Demos. Aber du kannst sicher sein: Eine Kampfkunst mit Behinderung ist immer noch die selbe Kampfkunst. Eine Kampfsystem, was sich nicht dem Kämpfer anpassen kann, ist uneffektiv. Wenn ein Kampfsystem die Anpassung auf Behinderungen zulässt, zeichnet dies ein System aus! Ein paar Beispiele: Es gibt viel mehr Arm- als Beintechniken. Außerdem kannst du fast jede Technik, die du mit den Beinen ausführst, äquivalent mit den Armen machen: Ein Halbkreisfußtritt wird zum Halbkreisfauststoß, der Vorwärtstritt ein gerader Stoß, anstatt seitwärts zu treten stößt du mit der Handkante zur Seite. Die Liste lässt sich endlos verlängern. Abwehrtechniken werden ohnehin vorrangig mit den Händen oder Unterarmen ausgeführt. 90 Prozent aller Hebel- und Immobilisiertechniken sind Armtechniken. Atemitechniken können NUR mit den Händen gemacht werden. Was fehlt noch? Ach ja. Einen Rollifahrer kannst du schwerer hebeln oder werfen und jegliche Lowkicks gegen einen Rolli sind wirkungslos. Dafür kann DICH ein Rolli hervorragend zu Boden bringen, denn er hat Vorteil des sehr tiefen Schwerpunktes. Er kann sich, Körperkontakt vorausgesetzt, schneller und flexibler seinem stehenden Gegner anpassen, als umgekehrt, denn er muss keine Beinarbeit koordinieren, sondern kann sich auf seinen Rädern leicht
und widerstandlos herumdrehen.
Wenn du es immer noch nicht glaubst, kämpf mal gegen einen Rollstuhl-Karateka.
Gruß
Dirk
Godfather
14-07-2004, 07:23
Ich glaube, es gibt keinen Sport, den man als "Behinderter" (ich empfinde das als ein perverses Wort) nicht ausüben kann.
Seht es mal so, schon unter uns "Gesunden" gibt es kaum 2, welche eine Übung 100% gleich ausführen, es wird immer an den eigenen Körper angepasst. Das wiederum heißt wir kompensieren permanent Defizite. ABER es ist auch eine Frage des Grades der "Behinderung"! Was aber auch nichts anderes heißt als, nicht jeder kann alles!
Gruß
Tengu
hürdenlauf als rollstuhlfahrer wird interessant....
hürdenlauf als rollstuhlfahrer wird interessant....
Das trainieren die jeden Tag...fürchte ich... :(
Gruß
Tengu
ShortBrini
06-02-2005, 14:15
So, einige Zeit ist seit meinem Kommentar vergangen und ich kann sagen in dem Fall meines bruder ist seine Behinderung gar kein Problem. Am Dienstag hatte er seine erste Prüfunh (Weißgurt) und hat diese, nicht mal als schlechtester, bestanden. Er hat sich MÜhe gegeben und es hat sehr gut geklappt, klar waren Leute dabei, bei denen die Techniken eher erkennbar waren, als bei ihm, aber es klappte shcon recht gut. Nunja. Der Trainer hat ebenfalls kein Problem mit ihm. Am Freitag hat die Kindergruppe sogar mit Waffentraining (Hanbo) angefangen, und auch das klappt echt gut.
Brini
... Am Dienstag hatte er seine erste Prüfunh (Weißgurt) und hat diese, nicht mal als schlechtester, bestanden ...
:yeaha:
Na dann richte deinem Bruder mal einen herzlichen Glückwunsch von mir aus, Brini!
Gruß
Dirk
Also wir haben jeweils Samstags eine geistig und leicht Körperbehinderte Trisomie 21 (?!?) Patientin, klappt meistens einwandfrei, bei einigen Übungen macht sie einfach nicht mit und mein Sensei muss es ihr halt 2 mal erklären bis sie die Übung begreift, aber eigentlich läuft das ganz OK.
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