Ist Kampfsport schon was für 3-Jährige? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Ist Kampfsport schon was für 3-Jährige?



julia80
23-10-2010, 19:59
Hallo zusammen,
mein Sohnemann wird jetzt am Montag 3 Jahre alt.
Er ist sehr schüchtern (was ich gar nicht schlimm finde...) aber er hat auch nicht wirklich grosses Selbstvertrauen, sprich: Wird er angesprochen (egal ob von Oma, Tante oder Fremden) versteckt er sich hinter mir oder Papa.
Im Kindergarten wird er (so habe ich das Gefühl) links liegen gelassen und gehört auch keinem Grüppchen an, weil er einfach zu schüchtern ist, sich in das Geschehen zu integrieren (und weil er ausserdem der Kleinste ist, obwohl weit jüngere Jungs mit ihm in den Kiga gehen, die aber teilweise einen Kopf grösser sind)
Ich habe mal gelesen, das Kampfsport das Selbstvertrauen stärkt und natürlich auch gleichzeitig dem Kind vermittelt, wie es sich in Gefahrensituationen verhalten kann/muss/soll.
Versteht mich nicht falsch... ich möchte nicht, das mein Kind lernt drauf zu schlagen, sondern nur, das er sich wehren kann (sollte dieses mal eine Situation erfordern) und das er Selbsbewusster wird und sich auch schön auspowern kann..
Jetzt meine Frage:
Ist es sinnvoll, unseren Sohn in einem Verein anzumelden?
Gibt es überhaupt Kampfsportarten, die er mit 3 schon machen kann?
Wenn ja, welche wären sinnvoll für den kleinen Wirbelwind, der es liebt mit seinem Papa spielerisch zu raufen?
Über jede Antwort freue ich mich riesig...
Liebe Grüsse
Julia

GoldenDempsey
23-10-2010, 20:03
Was spricht den dagegen?^^

Ganglion
23-10-2010, 20:03
hmm, schwierige Frage, Kampfsport für Kinder und wenn ja ab welchem Alter wurde aber schon das ein oder Andere mal im Board diskutiert. Bemüh mal die Suchfunktion, da wirst du bestimmt was finden.

Wenn eine Kampfsportart, dann eine ohne Striking (Schlagen, Treten). Was für Kinder sehr beliebt ist, ist Judo. Da ist auch die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass es Kindertrainings gibt.
Aber in dem Alter ist es meines Erachtens nicht unbedingt wichtig WAS für ein Sport betrieben wird, sondern DASS Sport betrieben wird.

Brezlmeier
23-10-2010, 20:04
Ich würde Judo empfehlen:
gibts fast überall, die kleinen können sich austoben und kostet nicht die welt.

schau mal obs ihm gefällt

Qwiral
23-10-2010, 20:11
Ich denke auch das ist nicht schlecht,aber halt eher sowas wie Judo,der Aspekt mit dem Austoben wurde schon genannt,außerdem wird er daurch auch selbstbewusster und er lernt mit anderen leuten um zugehen.

jedoch sollte man beachten,wenn er so früh zum z.B. jugo geschickt wird dann verliert er vlt. ,aber auch nur vlt. , den spaß am sport, natürlich kann auch das gegenteil passieren,das er sich immer mehr dafür interessiert,aber judo is bestimmt ne echt klasse sache!

Qwiral
23-10-2010, 20:12
Und wenn du es ausprobieren würdest,würde mich echt interessieren wie dein sohn darauf reagiert :)

Yolli51
23-10-2010, 20:22
Hey :)
Also als ich früher bei den Jüngeren trainiert hatte da war acuh immer so ein 3 - 4 jähriges kind...

Es begriff garnichts und hatte keinen Partner für die technik übungen...

Also ich fand das total schade , aber er hatte sich auch nicht viel Mühe gegeben muss ich sagen.

Nunja es ist sicher eine klasse idee aber wenns so wie bei uns ist , dann wäre das sinnlos !

Alex R.
23-10-2010, 20:33
Ich habe meine beiden Mädels (mittlerweile 7 und 6) mit jeweils ca 3 Jahren mal zum Karate gebracht. Die bieten hier bei uns ein super Kindertraining an. Den Mädels hats gefallen und sie sind heute noch da. Für meinen Junior (19 Monate) steht das Probetraining bei denen auch auf dem Programm. Aber halt erst mit 3, vorher bieten die nur Mutter/Vater-Kind-Bewegungskurse an. Und da mir und meiner Frau dafür einfach die Zeit fehlt (Die Kurse sind immer vormittags), geht das nicht.
Insofern:
Geh mit ihm zum Karate oder Judo, da dort die Chance am größten ist, dass es Kindertraining gibt. Das ist dann eh mehr Spiel, Spaß und Bewegung als "echter" Kampfsport.

TimKabim
23-10-2010, 20:58
Hallo.

Hmmm...3 ist schon früh, ich würd noch 2-3 Jahre warten. Sonst kann ich auch nur wie oben schon geschrieben Judo empfehlen.

julia80
23-10-2010, 21:42
@Qwiral
Ich musste gerade ein wenig schmunzeln... aber nicht, weil irgendetwas witzig war, sondern aus Scham.
Wie gerne würde ich meinem Sohn in einer Sportart zeigen, das es Spaß macht, aber da bin ich nicht der Typ für. Nicht, weil es mir keinen Spaß macht, sondern wegen der Tatsache, das ich vor einem Monat entbunden habe und bei mir die Schwangerschaftsdiabetis nicht erkannt worden ist.
So sitze ich hier und habe in der letzten Schwangerschaft knappe 40 kg zugenommen, was zu den vorherigen 10 kg Übergewicht nun zu knappen 50 kg Übergewicht geführt hat. Bis ich die auch nur ansatzweise wieder runter habe, wird wohl so einige Zeit in`s Land gehen... Und dafür schäme ich mich.
Gerne würde ich ihm den Kampfsport näher bringen, da er mir persönlich auch lange lange Zeit Spaß gemacht hat (ich habe Taekwondo gemacht) aber mit meinem jetzigen Aussehen schäme ich mich einfach zu sehr dafür.
@alle anderen
vielen Dank für Eure bisherigen Antworten :-)

miskotty
23-10-2010, 21:55
ich find 3 jahre schon zu jung... schick ihn zum turnen oder sowas. hat er mehr von:)

Schnueffler
23-10-2010, 23:45
Bei uns wird Judo ab 3 angeboten!
Ist am Anfang mehr ein wie falle ich ohne mir weh zu tun und was passiert, wenn ich mich entsprechend bewege.
Das "kämpfen" kommt später dazu!

Tea-Kwon_Joe
24-10-2010, 00:00
Ich würd ihm erstmal Schwimmen beibringen. Ich halte ihn für viel zu jung dafür. Und an dich : Wir KSler sind doch die tolerantesten Sportler überhaupt, also ab zum Training ;)

Sven K.
24-10-2010, 12:06
@julia80

Hallo und Willkommen im KKB.

Selbstverständlich kann dein Kind zum KK-Training. Aber...

...wichtig ist hier, dass in dem Training eine spielerische Herangehensweise
an den Tag gelegt wird. Hier ist der technische Aspekt zweitrangig. Das Kind
soll sich bewegen und Spaß haben. Das ist die Hauptsache. Dies könnte es
natürlich auch in irgendeiner anderen Sportart haben. Warum aber nicht das
Kind schon früh in die "Umgebung" der Kampfkünste bringen ? Besser oder
schlechter gibt es hier nicht. Es steht und fällt mit dem Training. Also immer
hingehen, anschauen, mitmachen und schauen ob das Kind Spaß hat.
Nicht ist schlimmer, als wenn die Eltern das Kind gegen sein Willen zum
Training schleppen.

Auf Grund der motorischen Fähigkeiten, in diesem Alter, bieten sich alle
haptischen KK mehr an als schlagende und/oder tretende. Also wäre Ringen,
Judo, Sambo, Luta Livre, Brasilien Jiu Jitsu eventuell etwas für Euch.
Natürlich ist auch hier die Ausnahme die Regel. Es gibt sehr engagierte
Konzepte aus dem Karate oder anderen KKs. Es hilft also nur ein Hingehen
und Ausprobieren. ;)

Die Attribute, die mit Kampfsport in Beziehung gestellt werden, sind sehr oft
Marketingstrategien. Nicht dass sie nicht stimmen würden. Das tun sie sehr
wohl. Nur schaffen das eben andere Sportarten auch. Da der Kleine gerade
am Übergang in die Frage-Phase ist, könnte das Verstecken noch ein Rückfall
ins "fremdeln" sein. Es gibt aber einige entwicklungsspezifische Vorteile, die
sehr gut von einem frühen Training bedient werden. Damit lösen sich dann
meist auch die "Problemchen" sehr schnell auf.

Meine 2 ct.

marq
24-10-2010, 12:14
ich würde an deiner stelle ins mutterkind turnen mit ihm gehen. du tust was für dich und zusätzlich schult der kleine seine motorischen fähigkeiten....

kampfsport im dem alter nur bei en trainern mit fachlicher kompetenz ; dh kampfsportler mit einer pädagoischen Ausbildung, die überprüfbar ist....

Sven K.
24-10-2010, 12:40
ich würde an deiner stelle ins mutterkind turnen mit ihm gehen. du tust was für dich und zusätzlich schult der kleine seine motorischen fähigkeiten....

kampfsport im dem alter nur bei en trainern mit fachlicher kompetenz ; dh kampfsportler mit einer pädagoischen Ausbildung, die überprüfbar ist....

Hhhhmm ? Und die Mutter/Kind-Trainer haben alle eine überprüfbare
pädagogische Ausbildung ? Beim KK-Training werden die motorischen
Fähigkeiten nicht trainiert ?
Hast Du eigene Kinder ? Warst Du mal beim Mutter/Kind-Turnen ?

marq
24-10-2010, 12:52
Hhhhmm ? Und die Mutter/Kind-Trainer haben alle eine überprüfbare pädagogische Ausbildung ?
Beim KK-Training werden die motorischen Fähigkeiten nicht trainiert ?
Hast Du eigene Kinder ? Warst Du mal beim Mutter/Kind-Turnen ?

nein aber die mutter ist anwesend und macht zusammen mit dem kind sport und kann durch jederzeit eingreifen/trösten etc.....

doch , aber allgemeine motorische fähigkeiten werden auch beim turnen gefördert. die kleinkindprogramme im KS sind ja in erster linie auch kein kampfsport , sonder bewegungsschule.

nee bin ja keine mutter, kenne nur viele mit mutterkindturnen zufriedene mütter ;)

GeeStar
24-10-2010, 13:46
Normal, ich würde meinen Sohn auch mit 3 dahinschicken damit er seine ersten Erfahrungen machen kann und heutzutage fangen so viele so früh an ....

Bad Robot
25-10-2010, 11:25
Normal, ich würde meinen Sohn auch mit 3 dahinschicken damit er seine ersten Erfahrungen machen kann und heutzutage fangen so viele so früh an ....

Tatsächlich? Ich habe selbst Kinder und kenne viele Eltern von denen niemand sein 3-jähriges Kind zu irgendwas KS-mäßigem schickt. Ich habe mich selbst für meinen Sohn mit dem Thema auseinadergesetzt und dabei die Erfahrung gemacht, dass häufig erst Schulkinder trainiert werden oder das Training eher allgemeine Bewegungsspiele beinhaltet als KK.

Zum Thema generell: Ich finde 3 Jahre schon extrem früh und in dem Alter muß man sicher auf das einzelne Kind schauen. Jedes Kind ist nunmal anders. Das Problem der TE, dass ihr Kind zu "schüchtern" ist spricht m.E. auch eher dagegen es irgendwo hinzuschicken, in der Hoffnung, dass es dort Selbstbewußtsein entwickelt. Das Problem müßte wohl eher in der Kita und in den Situationen selbst angegangen werden.

AndyLee
25-10-2010, 11:57
Tatsächlich? Ich habe selbst Kinder und kenne viele Eltern von denen niemand sein 3-jähriges Kind zu irgendwas KS-mäßigem schickt. Ich habe mich selbst für meinen Sohn mit dem Thema auseinadergesetzt und dabei die Erfahrung gemacht, dass häufig erst Schulkinder trainiert werden oder das Training eher allgemeine Bewegungsspiele beinhaltet als KK.

Zum Thema generell: Ich finde 3 Jahre schon extrem früh und in dem Alter muß man sicher auf das einzelne Kind schauen. Jedes Kind ist nunmal anders. Das Problem der TE, dass ihr Kind zu "schüchtern" ist spricht m.E. auch eher dagegen es irgendwo hinzuschicken, in der Hoffnung, dass es dort Selbstbewußtsein entwickelt. Das Problem müßte wohl eher in der Kita und in den Situationen selbst angegangen werden.

Ganz meine Meinung. Die Frage ist doch auch, ob ein 3jähriges Kind schon schüchtern sein kann oder ob das hinein interpretiert wird? Um etwas nachhaltig zu erlernen, wie z. B. Selbstbewußtsein, was impliziert, dass man sich über seine Stärken aber auch über seine Schwächen bewußt ist, muss man schon einen gewisse Reifegrad besitzen. Mit 3 Jahren gehen Kinder gerade erstmal in den Kindergarten und machen ihre ersten sozialen Erfahrungen mit "fremden" Kindern...dort sollte eigentlich das Erlernen dieser "soft skills" zumindest angeregt und fachlich begleitet werden.

Wie auch immer, ich weiß, einige Eltern fangen bei ihren Sprösslingen schon mit 2 Jahren an, ihnen - möglichst frühzeitig - irgendetwas beizubringen. Dabei können sie das Kind nicht fragen, da es selbst noch nicht über die Sprachgewalt verfügt, eigene Wünsche zu äußern. D. h. es handelt sich hierbei ausschließlich um die Realisierung der Wünsche der Eltern. Ich finde, das sollte klar sein.

Alex R.
25-10-2010, 12:17
doch , aber allgemeine motorische fähigkeiten werden auch beim turnen gefördert. die kleinkindprogramme im KS sind ja in erster linie auch kein kampfsport , sonder bewegungsschule.

Und genau das sollen sie ja auch sein beim KK/KS-Kindertraining. Bewegungs-Schule, sowie Spiel und Spaß mit Altergenossen/-innen. Die KK steht erstmal hinten an, auch wenn (zumindest bei der Karate-Schule meiner Kinder) Elemente der KK mit einfließen. Zusätzlich kommen aber auch gewisse "Regeln" dazu: Still sein (beim An- und Abgrüßen), zuhören wenn der Trainer was sagt, allgemeine Disziplin. Eine tolle Erweiterung des Programms aus einem KiGa.

Wie auch immer, ich weiß, einige Eltern fangen bei ihren Sprösslingen schon mit 2 Jahren an, ihnen - möglichst frühzeitig - irgendetwas beizubringen. Dabei können sie das Kind nicht fragen, da es selbst noch nicht über die Sprachgewalt verfügt, eigene Wünsche zu äußern. D. h. es handelt sich hierbei ausschließlich um die Realisierung der Wünsche der Eltern. Ich finde, das sollte klar sein.
Unterschätz nie die Fähigkeiten eines kleinen Kindes. Auch 2-jährige (ich erlebe es ja gerade wieder) haben durchaus eigene Wünsche und Vorstellungen, die sie teils mit "brachialer" Gewalt durchsetzen wollen. (heulend auf den Boden schmeißen, rumschreien, etc)
2-jährige können sich zwar nicht wirklich sprachlich mitteilen, aber kommunikativ sind sie trotzdem. :D

Sicherlich fließen die elterlichen Wünsche mit ein. Eltern die kein Interesse an KK/KS haben, werden in den wenigsten Fällen ihre Kinder dorthin schicken. Und sicherlich besteht die Gefahr, dass die Eltern über die Wünsche des Kindes hinweg hören, weil es sich ja "wehren" können soll.
Wenn allerdings die Eltern sich kritisch mit sich selbst und ihren Kindern auseinandersetzen, dann sehe ich die Gefahr nicht.
Es geht bei KiGa-Kindern eher um die Ausbildung bzw Verfeinerung der Motorik. Ob das nun beim Karate, beim Judo, beim Ballett oder in einem Mutter/Kind-Kurs passiert, ist nebensächlich. Hauptsache, es macht dem Kind Spaß.

der herbie
25-10-2010, 12:32
Für den Bub zu irgendeinem Sport der Spass macht! Mein Bengel war auch immeer seehhhhhr schüchtern und zurückhaltend, hat sich aber positiv geändert, seit er Fußball spielt. Bei uns gab es unterhalb der Bambini schon eine KiGa-Truppe, ab 3 jahre aufwärts, Anfangs wollte er nicht so recht, ist aber jetzt seit über 4 Jahren dabei und Feuer und Flamme! Ich will damit sagen, dass es nicht immer Kampfsport sein muss, da es m. E. hier eher weniger Schulen/Vereine/Gruppen mit geeignten Kindertrainern gibt, als in Mannschaftssportarten. Daher stand für mich, obwohl ich selbst als MT-Trainer tätig bin - Kampfsoprt nie zur Debatte.

Weiterhin viel Erfolg

Grüße

der herbie

marq
25-10-2010, 12:32
Und genau das sollen sie ja auch sein beim KK/KS-Kindertraining. Bewegungs-Schule, sowie Spiel und Spaß mit Altergenossen/-innen. Die KK steht erstmal hinten an........


Es geht bei KiGa-Kindern eher um die Ausbildung bzw Verfeinerung der Motorik. Ob das nun beim Karate, beim Judo, beim Ballett oder in einem Mutter/Kind-Kurs passiert, ist nebensächlich. Hauptsache, es macht dem Kind Spaß.

da hast du vollkommen recht! ich finde aber, dass gerade bei kleinen kindern an die pädagoischen fähigkeiten des trainers hohe anforderungen gestellt werden sollten und/oder den eltern die möglichkeit zur gemeinsamen ausübung des sports gegeben werden sollte .....

insofern ist die sportart nebensächlich, sondern das kindgerechte angebot sollte im vordergrund stehen.....


spass sollte es nicht nur kindern machen ;)

Caramujo
25-10-2010, 12:33
Also ich wüsste auch nicht was dagegen spricht, solange
das Training kindgerecht aufgebaut ist und der Kurze Spaß dran hat.
Bei uns gibt es schon für die ganz Kleinen (2-4) ein Mini-Training.
Die "Minis" sollen hier halt einfach schon mal ein Gefühl für ihren
Körper bekommen, anfangen Koordination und Rhythmusgefühl zu entwickeln usw. Dafür werden dann Übungen auf ´ner Bodenmatte oder auch
später auf dem Trampolin gemacht, es wird viel gesungen und geklatscht und eben der Schwerpunkt auf den Spaß gelegt.
Alles andere sind nur nette Nebeneffekte. ;)

Klar muss hier immer Mama, Papa, Oma oder Opa (etc.) dabeisein.

Caramujo

AndyLee
25-10-2010, 12:55
Unterschätz nie die Fähigkeiten eines kleinen Kindes. Auch 2-jährige (ich erlebe es ja gerade wieder) haben durchaus eigene Wünsche und Vorstellungen, die sie teils mit "brachialer" Gewalt durchsetzen wollen. (heulend auf den Boden schmeißen, rumschreien, etc)
2-jährige können sich zwar nicht wirklich sprachlich mitteilen, aber kommunikativ sind sie trotzdem. :D
So ist das...unterschätzen darf man die Fähigkeiten natürlich auch nicht - Recht hast du! Einigen wir uns auf ein "gesundes Mittelmaß"?


Sicherlich fließen die elterlichen Wünsche mit ein. Eltern die kein Interesse an KK/KS haben, werden in den wenigsten Fällen ihre Kinder dorthin schicken. Und sicherlich besteht die Gefahr, dass die Eltern über die Wünsche des Kindes hinweg hören, weil es sich ja "wehren" können soll.
Wenn allerdings die Eltern sich kritisch mit sich selbst und ihren Kindern auseinandersetzen, dann sehe ich die Gefahr nicht.
Es geht bei KiGa-Kindern eher um die Ausbildung bzw Verfeinerung der Motorik. Ob das nun beim Karate, beim Judo, beim Ballett oder in einem Mutter/Kind-Kurs passiert, ist nebensächlich. Hauptsache, es macht dem Kind Spaß.
Ich glaube nicht, dass die elterlichen Wünsche bei einem 2-Jährigen nur "so mit einfließen" sondern das Maß der Dinge sind...anders würde es auch überhaupt nicht laufen. Wir hatten hier ja irgendwo auch mal über ein Doku diskutiert, wo Eltern alles dafür gaben, ihre Kinder zu kleinen Stars werden zu lassen...das war allein der Ego der Eltern.

Allerdings glaube ich auch, dass die Masse der Eltern nicht so extrem ist. Leider gibt es nun ja auch nicht gerade viele Angebote für 2- bzw. 6-Jährige.

Alex R.
25-10-2010, 14:17
So ist das...unterschätzen darf man die Fähigkeiten natürlich auch nicht - Recht hast du! Einigen wir uns auf ein "gesundes Mittelmaß"?
Natürlich. :)



Ich glaube nicht, dass die elterlichen Wünsche bei einem 2-Jährigen nur "so mit einfließen" sondern das Maß der Dinge sind...anders würde es auch überhaupt nicht laufen. Wir hatten hier ja irgendwo auch mal über ein Doku diskutiert, wo Eltern alles dafür gaben, ihre Kinder zu kleinen Stars werden zu lassen...das war allein der Ego der Eltern.

Allerdings glaube ich auch, dass die Masse der Eltern nicht so extrem ist. Leider gibt es nun ja auch nicht gerade viele Angebote für 2- bzw. 6-Jährige.
Sicherlich gibt es Ausreißer. Aber die Masse der Eltern ist wirklich nicht so extrem und kann doch deutlich zwischen dem unterscheiden, was die Eltern wollen und dem, was das Kind will. Auch wenn das manchmal ne harte Pille zum Schlucken ist.
Mit den Angeboten gebe ich dir recht. Es ist nun mal unwahrscheinlich, dass sich in jedem Dorf ein kindgerechtes Angebot findet. Leider.
Aber hier bei mir (Satellitenstadt bei Köln) findet sich so viel für Kinder, dass die Eltern eine schwere Wahl haben. Angeboten werden bei uns: Karate (durch 2 Vereine, einer in einem Verband, der andere verbandlos; da gehen auch meine beiden hin), Judo, Aikido, diverse Turn-/Schwimmgruppen, Fussball, Tanzen, Tennis, Reiten. Das fällt mir auf Anhieb ein.

Wichtig ist aber, dass es dem Kind Spaß macht. Allerdings ist ein weiterer nicht zu unterschätzender Punkt, dass die Eltern das auch bezahlen können müssen. Es nutzt nix, wenn meine Töchter zum Reiten wollen, ich dies aber nicht bezahlen kann. Da können die noch soviel Spaß dran haben, wenn es nicht in den Geldbeutel passt, können sie nicht hin.

Hier gilt eigentlich die gleiche Aussage wie bei den ganzen "Welche KK/KS passt zu mir?"-Threads: Hingehen, anschauen, ausprobieren, wenn es gefällt, da bleiben.

Papatom
25-10-2010, 14:46
@Qwiral
Ich musste gerade ein wenig schmunzeln... aber nicht, weil irgendetwas witzig war, sondern aus Scham.
Wie gerne würde ich meinem Sohn in einer Sportart zeigen, das es Spaß macht, aber da bin ich nicht der Typ für. Nicht, weil es mir keinen Spaß macht, sondern wegen der Tatsache, das ich vor einem Monat entbunden habe und bei mir die Schwangerschaftsdiabetis nicht erkannt worden ist.
So sitze ich hier und habe in der letzten Schwangerschaft knappe 40 kg zugenommen, was zu den vorherigen 10 kg Übergewicht nun zu knappen 50 kg Übergewicht geführt hat. Bis ich die auch nur ansatzweise wieder runter habe, wird wohl so einige Zeit in`s Land gehen... Und dafür schäme ich mich.
Gerne würde ich ihm den Kampfsport näher bringen, da er mir persönlich auch lange lange Zeit Spaß gemacht hat (ich habe Taekwondo gemacht) aber mit meinem jetzigen Aussehen schäme ich mich einfach zu sehr dafür.
@alle anderen
vielen Dank für Eure bisherigen Antworten :-)

Moin Julia,

also also...:ups:. Schämen musst Du Dich da doch mal gar nicht. Das eine Frau sich vielleicht nicht sehr wohl fühlt mit 50kg + ist klar, aber schämen?

Wir haben 3 Kids und meine Frau hat bei unserer 3. auch "normal" 30kg zugenommen. Wenn Du dann noch Schwangerschaftsdiabetes hast, kannst Du doch nichts dafür? Abgesehen davon ist es doch sowieso eine Frage, wie schnell man nach einer Schwangerschaft wieder anfangen kann/soll/ möchte. Beckenboden und so..

Kampfsport ist doch auch super um später wieder abzunehmen. Wenn Du TKD gemacht hast, wissen Deine "Kollegen" doch auch, das Du schwanger warst. Ist ja nicht jede Heidi Klum, die schon vor der Entbindung mit Rückbildung anfängt. :mad:

Kopf hoch!

Ich würde und habe unsere auch nicht mit 3 schon zum Kungfu mitgenommen. Ich persönlich finde das "zu früh", es sei denn, der Wunsch kommt direkt vom Kind. Ansonsten waren unsere so bis 4-5 beim Kinderturnen. Da konnten sie sich austoben, ohne schon in ein "System" gezwängt zu werden. Das hat ihnen Spaß gemacht und durch zunehmende Erfolgserlebnisse sind sie automatisch selbstsicherer geworden.

Abgesehen davon, ein 3jähriges Kind ist nicht zwingend "schüchtern", wenn es ehere gerne bei den Eltern bleibt. Das kann durchaus "normal" sein. Unser großer ist auch etwas "introvertierter", aber ist das gleich mangelndes Selbstbewußtsein? Hast Du mal mit der Erzieherin im KiGa gesprochen, wie die das sieht?

Viele Grüße

svc-k
25-10-2010, 14:47
Seid gegrüßt,

also ich habe selbst in dem Alter mit KK angefangen und kann nur sagen, dass es mir nicht geschadet hat. Heute unterrichte ich selbst Kinder und Jugendgruppen und bin der Ansicht, dass es nicht auf das Alter ankommt, sondern vielmehr auf die Entwicklung des Kindes. Die motorischen Fähigkeiten, sind hierbei nebensächlich, da diese schulbar sind. Viel wichtiger ist die Auffassungsfähigkeit der Kinder.

Unser Training beinhaltet bei den Kleinkindern einen gesunden Mix aus Koordination, Körperfitnes und abgestimmte Technikelemente. Das ganze ist natürlich Kindgerecht aufgebaut.

So lernen selbst die Jüngsten z.B. Blocktechniken, indem Sie eine Art fangen spielen, bei dem das Ziel ist, die Schulter des Anderen anzutippen. Der Andere wiederum versucht dies zu blocken und seinerseits die Schulter anzutippen. Die Kinder haben dabei einen riesen Spass und lernen recht schnell, da alles aus der Bewegung heraus geschieht, zu reagieren.

Auch sehr beliebt, sind Hindernispakure und Ausweichübungen.

Alles im allen, kommt es immer auf den Trainer an und weniger auf das Kind. Solange die Kleinen Spass haben, würde ich ein KK jedem Mutter-Kind Turnen vorziehen. Außerdem, wer sagt denn, dass die Mütter nicht dem Training beiwohnen dürfen?

Gruß

AndyLee
26-10-2010, 17:09
Solange die Kleinen Spass haben, würde ich ein KK jedem Mutter-Kind Turnen vorziehen. Außerdem, wer sagt denn, dass die Mütter nicht dem Training beiwohnen dürfen?
Gruß
Kinder in diesem Alter haben an allem Spaß...das ist es ja...sie können ja nicht vergleichen und sagen, dass ihnen Fußball mehr Spaß als Handball oder Tischtennis macht. Sie haben keine Erfahrungs- bzw. Referenzpunkte, so wie wir. Daher hatte ich ja gemeint, dass man als Erwachsener dazu neigt, in das Verhalten von Kindern die eigenen Wünsche hinein zu interpretieren.

Ich unterstelle einfach mal: Ein Handballer nimmt seinen Sprößling mit zum Handball...und siehe da, der Sprößling hat Spaß. Ein Turner würde seinen Sprößling mit zum Turnen nehmen und ich wette, der Sprößling hat Spaß daran. Hätte der Handball-Sprößling aber auch Spaß beim Turnen und umgekehrt? Ich glaub ja, sofern das Kind sieht, dass das von den Eltern her okay ist.

Letztlich weiß niemand, wo ein Kind später mal bleibt, dennoch sollte man den Kindern immer ein Recht auf Veränderung einräumen...allerdings gut begleitet - meine Meinung.

Vrooktar
27-10-2010, 08:43
Prinzipiell kann man jedem Kind, das schon aufrecht stehen kann Kampfkünste vermitteln. Ist in vielerlei Hinsicht auch zuträglich.
Aber da der Nutzen anfangs mikroskopisch ist und erst nach Jahren spürbar wird wärs mir das Geld für einen Verein nicht wert.
Aber hey für diejenigen die es betrifft gibt es ja bald Bildungsgutscheine ^^

Insgesamt ist die Kampfkunst für Kinder weit mehr ein Bewegungssystem zur Festigkeit des Charakters und der Beherrschung des Körpers als alles andere.
Man tut seinem Kind damit auf Dauer einen Gefallen, aber große zügige Veränderungen sind wohl nicht zu erwarten.

Bad Robot
27-10-2010, 13:05
Prinzipiell kann man jedem Kind, das schon aufrecht stehen kann Kampfkünste vermitteln.

Ja klar, Kinder können so mit rund 10-12 Monaten aufrecht stehen. Finger an die Stirn aka. "Wo ist der Piepvogel?" lernen die in dem Alter vielleicht ;)

Helmut Gensler
28-10-2010, 17:04
Als bekennender Vater habe ich mir überlegt, welche Interessen und Bedürfnisse meine Kinder mit 3 Jahren hatten. Eine wenig Schmusen gehörte sicher noch dazu, die Werkstatt mit den vielen Werkzeugen und die gigantischen Möglichkeiten war ein klarer Favorit, aber Kämpfen gehörte ganz sicher nicht dazu.... das kam einige Jahre später.

Bad Robot
29-10-2010, 07:49
Als bekennender Vater habe ich mir überlegt

Mir scheint es allerdings als wären solche Diskussionen von kinderlosen dominiert ;)

Wenn dann noch solche Brüller kommen:


Prinzipiell kann man jedem Kind, das schon aufrecht stehen kann Kampfkünste vermitteln.

:hammer:

Shugyo
29-10-2010, 08:16
Kinder in diesem Alter haben an allem Spaß...das ist es ja...sie können ja nicht vergleichen und sagen, dass ihnen Fußball mehr Spaß als Handball oder Tischtennis macht. Sie haben keine Erfahrungs- bzw. Referenzpunkte, so wie wir. Daher hatte ich ja gemeint, dass man als Erwachsener dazu neigt, in das Verhalten von Kindern die eigenen Wünsche hinein zu interpretieren.


Hallo,

an der Grundschule, an der ich das Kindertraining leite, gibt es ein breites Angebot an Aktivitäten. Die Kinder haben viele Möglichkeiten:

Fußball, Musik, Breakdance, Schwimmen, Turnen, Basteln, Poi-Dance, Yoga, Jonglieren, Karate (bei mir), usw... Die Kinder haben also ein breites Spektrum zum Ausprobieren und wissen sehr genau, was sie wollen. Das Argument mit den fehlenden Vergleichsmöglichkeiten kann ich nicht nachvollziehen.

Aber ich weiß nicht, wie es an anderen Grundschulen aussieht.

Grüße

netwolff
29-10-2010, 08:46
Als bekennender Vater habe ich mir überlegt, welche Interessen und Bedürfnisse meine Kinder mit 3 Jahren hatten. Eine wenig Schmusen gehörte sicher noch dazu, die Werkstatt mit den vielen Werkzeugen und die gigantischen Möglichkeiten war ein klarer Favorit, aber Kämpfen gehörte ganz sicher nicht dazu.... das kam einige Jahre später.

Ja, das passiert aber nur, wenn das Elternteil sich wirklich über die Bedürfnisse des Kindes Gedanken macht und nicht über die eigenen.
Toben, klettern, umschmeißen, bauen, basteln, malen sind so die Tätigkeiten im Normalfall. Bedürfnisse werden schwieriger bei den Kleinen, ich tippe mal auf Nähe, Entfaltung, Zuneigung, Kreativität, Vertrauen, Freude...

Und ich glaube, dass es bei 3-jährigen bessere Wege gibt diese Bedürfnisse zu erfüllen als Kampfkunst.

Bad Robot
29-10-2010, 10:07
Hallo,

an der Grundschule, an der ich das Kindertraining leite, ...

Es ging hier aber nicht um Grundschüler (6+) sondern um 3-jährige. Da liegen Welten zwischen ;)

Shugyo
29-10-2010, 10:08
Es ging hier aber nicht um Grundschüler (6+) sondern um 3-jährige. Da liegen Welten zwischen ;)


Stimmt. Habe ich nicht gesehen. :)

Grüße

Cillura
29-10-2010, 10:46
Also wir hatten auch schon 3-Jährige bei uns im Kindertraining. (Normalerweise erst ab 4 bei uns). Sie interessieren sich eigentlich nicht für den Kampfsport an sich. Die wollen lieber spielen. Wenn man dabei auf ein dickes Polster schlagen, treten und laut schreien darf ist das für die auch OK. Aber es ist doch alles recht großes Rumgezappel (ja normal in dem Alter). Selbst an Spielen verlieren sie meist nach 5 bis 10 Minuten die Lust, so dass man wieder ein neues Spiel machen muss usw.

Fazit: Für 3-Jährige reicht auch eine Sport- oder Turngruppe. Es muss kein Kampfsport sein. Wenn das Angebot passend ist, spricht natürlich auch nichts gegen Kampfsport.

AndyLee
29-10-2010, 16:41
Hallo,

an der Grundschule, an der ich das Kindertraining leite, gibt es ein breites Angebot an Aktivitäten. Die Kinder haben viele Möglichkeiten:

Fußball, Musik, Breakdance, Schwimmen, Turnen, Basteln, Poi-Dance, Yoga, Jonglieren, Karate (bei mir), usw... Die Kinder haben also ein breites Spektrum zum Ausprobieren und wissen sehr genau, was sie wollen. Das Argument mit den fehlenden Vergleichsmöglichkeiten kann ich nicht nachvollziehen.

Aber ich weiß nicht, wie es an anderen Grundschulen aussieht.

Grüße
Nur eine kleine Anmerkung: 3-Jährige kommen gerade mal in den Kindergarten. Jetzt kannst du bestimmt das Argument mit den fehlenden Vergleichsmöglichkeiten nachvollziehen ;)

Shugyo
29-10-2010, 17:25
Nur eine kleine Anmerkung: 3-Jährige kommen gerade mal in den Kindergarten. Jetzt kannst du bestimmt das Argument mit den fehlenden Vergleichsmöglichkeiten nachvollziehen ;)

Ja, ich habe bereits geschrieben, dass ich es zu spät gesehen habe.

Grüße

AndyLee
30-10-2010, 09:50
Ja, ich habe bereits geschrieben, dass ich es zu spät gesehen habe.

Grüße
klar...meine Blindheit...sorry

Vrooktar
04-11-2010, 12:32
Mir scheint es allerdings als wären solche Diskussionen von kinderlosen dominiert ;)

Wenn dann noch solche Brüller kommen:



:hammer:




Ja PRINZIPIELL geht das.
Gibt genügend Negativbeispiele.

Zunte
04-11-2010, 12:57
Ach dich gibts immer noch?

hennoxxx
04-11-2010, 15:08
tja, drei ist wirklich noch sehr klein, aber warum nicht?
wie ich schon in einem aehnlichen thread geschrieben hab finde ich JUDO hier am besten. warum? nun es kann den kinder spielerisch koerpergefuehl,gefuehl fuer die eigene kraft (und die des partners),ein miteinander, ja auch kampfgeist und (oha) disziplin vermitteln. muss ja auch nicht unter JUDO laufen, es gibt ja auch so ringen & raufen angebote (sicher auch bei anderen bodendisziplinen).
bei so gruppen sind die eltern auch gern als zuschauer erwuenscht (sehen auch niedlich aus, die zwerge in gi's).
...was dein vermeintliches fitnessproblem angeht, das wird wieder.:halbyeaha
gruss
Hx

@ fruchtjoghurt
bitte bitte bitte,
keinen nochmaligen expertenetarakjedimistthread mehr....:narf:

amasbaal
04-11-2010, 16:17
jetzt sind wir schon bei 3 jahren angelangt. bald fragt einer nach ner (sinnvollerweise ringerischen) kk ab den ersten krabbelversuchen.:rolleyes:

Karateka94
04-11-2010, 16:27
Hallo zusammen,
mein Sohnemann wird jetzt am Montag 3 Jahre alt.
Er ist sehr schüchtern (was ich gar nicht schlimm finde...) aber er hat auch nicht wirklich grosses Selbstvertrauen, sprich: Wird er angesprochen (egal ob von Oma, Tante oder Fremden) versteckt er sich hinter mir oder Papa.
Im Kindergarten wird er (so habe ich das Gefühl) links liegen gelassen und gehört auch keinem Grüppchen an, weil er einfach zu schüchtern ist, sich in das Geschehen zu integrieren (und weil er ausserdem der Kleinste ist, obwohl weit jüngere Jungs mit ihm in den Kiga gehen, die aber teilweise einen Kopf grösser sind)
Ich habe mal gelesen, das Kampfsport das Selbstvertrauen stärkt und natürlich auch gleichzeitig dem Kind vermittelt, wie es sich in Gefahrensituationen verhalten kann/muss/soll.
Versteht mich nicht falsch... ich möchte nicht, das mein Kind lernt drauf zu schlagen, sondern nur, das er sich wehren kann (sollte dieses mal eine Situation erfordern) und das er Selbsbewusster wird und sich auch schön auspowern kann..
Jetzt meine Frage:
Ist es sinnvoll, unseren Sohn in einem Verein anzumelden?
Gibt es überhaupt Kampfsportarten, die er mit 3 schon machen kann?
Wenn ja, welche wären sinnvoll für den kleinen Wirbelwind, der es liebt mit seinem Papa spielerisch zu raufen?
Über jede Antwort freue ich mich riesig...
Liebe Grüsse
Julia

Moin Julia
Ich weiß nicht ob Kampfsport oder Kampfkunst hier richtig sind. Meiner Meinung kann man Kampfsport erst ab einem Alter um die 16 erst "richtig" anfangen. Meiner Meinung nach solltest du mal ein paar andere Mütter ansprechen, ihr trinkt nen Kaffee und die Kids spielen. Ich glaube ein bischen Anschluss an die anderen Kids wäre hier angebrachter. Und Selbstverteidigung oder Kampfsport bringen deinem Kind auch erst ab einer gewissen Größe etwas, und wenn er (fast) ausgewachsen ist.

Vrooktar
10-11-2010, 09:09
tja, drei ist wirklich noch sehr klein, aber warum nicht?
wie ich schon in einem aehnlichen thread geschrieben hab finde ich JUDO hier am besten. warum? nun es kann den kinder spielerisch koerpergefuehl,gefuehl fuer die eigene kraft (und die des partners),ein miteinander, ja auch kampfgeist und (oha) disziplin vermitteln. muss ja auch nicht unter JUDO laufen, es gibt ja auch so ringen & raufen angebote (sicher auch bei anderen bodendisziplinen).
bei so gruppen sind die eltern auch gern als zuschauer erwuenscht (sehen auch niedlich aus, die zwerge in gi's).
...was dein vermeintliches fitnessproblem angeht, das wird wieder.:halbyeaha
gruss
Hx

@ fruchtjoghurt
bitte bitte bitte,
keinen nochmaligen expertenetarakjedimistthread mehr....:narf:



Wie belustigend.
Es war einer eurer Jünger, der das über euch kommen lassen wollte.
Witzigerweise ist auch keins der von die verwendeten Worte damit zu assoziieren.

Tunguska
10-11-2010, 09:20
jetzt sind wir schon bei 3 jahren angelangt. bald fragt einer nach ner (sinnvollerweise ringerischen) kk ab den ersten krabbelversuchen.:rolleyes:

die ersten KK-rabelgruppen mit gelben/orange/grünen Spucktüchern ...

naja ernsthaft, eine "richtige" Training halte ich in der Altergruppe nicht für sinnvoll.

Aber von KK-Vereinen könnte auch ein Kindersport angeboten werden, einfaches Turnen, Staffel-, Ballspiele um schon mal einen sportlichen Vorbau zu erreichen.

Bad Robot
10-11-2010, 12:34
naja ernsthaft, eine "richtige" Training halte ich in der Altergruppe nicht für sinnvoll.



Doch! Frag Vrooktar! Der hält schon KK-Training für 1-jährige für prinzipiell möglich :D

Franz
10-11-2010, 13:07
3 Jahre ist zu Jung, da zum einen so etwas wie soziale Verantwortung abgeht, desweiteren spielt dieser Jahrgang noch eher nebeneinander als miteinander und die Koordination ist einfach zu schlecht. Sodass eine allgemeine Bewegungsgruppe das gleiche erfüllt, denn mehr als paar Spiele kann man nicht machen

Sprawler
10-11-2010, 13:21
Doch! Frag Vrooktar! Der hält schon KK-Training für 1-jährige für prinzipiell möglich :D

Frukti gibbet noch?
Naja, aber mal wieder zurück zum Thema: 3 Jahre sind definitiv zu jung. Neben der Koordination ist doch auch die Konzentrationsfähigkeit nicht so hoch, um 'ne ganze Trainingseinheit aufmerksam mitzumachen...

Schnueffler
10-11-2010, 14:50
3 Jahre ist zu Jung, da zum einen so etwas wie soziale Verantwortung abgeht, desweiteren spielt dieser Jahrgang noch eher nebeneinander als miteinander und die Koordination ist einfach zu schlecht. Sodass eine allgemeine Bewegungsgruppe das gleiche erfüllt, denn mehr als paar Spiele kann man nicht machen

Ja, aber diese Spiele können schon in die Richtung KK gehen, sprich in die Judorichtung.

Peaceful Warrior
19-11-2010, 11:27
Hallo zusammen,
mein Sohnemann wird jetzt am Montag 3 Jahre alt.
Er ist sehr schüchtern (was ich gar nicht schlimm finde...) aber er hat auch nicht wirklich grosses Selbstvertrauen, sprich: Wird er angesprochen (egal ob von Oma, Tante oder Fremden) versteckt er sich hinter mir oder Papa.
Im Kindergarten wird er (so habe ich das Gefühl) links liegen gelassen und gehört auch keinem Grüppchen an, weil er einfach zu schüchtern ist, sich in das Geschehen zu integrieren (und weil er ausserdem der Kleinste ist, obwohl weit jüngere Jungs mit ihm in den Kiga gehen, die aber teilweise einen Kopf grösser sind)
Ich habe mal gelesen, das Kampfsport das Selbstvertrauen stärkt und natürlich auch gleichzeitig dem Kind vermittelt, wie es sich in Gefahrensituationen verhalten kann/muss/soll.
Versteht mich nicht falsch... ich möchte nicht, das mein Kind lernt drauf zu schlagen, sondern nur, das er sich wehren kann (sollte dieses mal eine Situation erfordern) und das er Selbsbewusster wird und sich auch schön auspowern kann..
Jetzt meine Frage:
Ist es sinnvoll, unseren Sohn in einem Verein anzumelden?
Gibt es überhaupt Kampfsportarten, die er mit 3 schon machen kann?
Wenn ja, welche wären sinnvoll für den kleinen Wirbelwind, der es liebt mit seinem Papa spielerisch zu raufen?
Über jede Antwort freue ich mich riesig...
Liebe Grüsse
Julia


Ich habe meinen Sohn mit 4 im Kinderjudo angemeldet und es macht ihm großen Spaß.

Kinderjudo war auch meine "Einstiegsdroge" :D

hennoxxx
19-11-2010, 12:08
Vrooktar schreibt, "Es war einer eurer Jünger, der das über euch kommen lassen wollte.
Witzigerweise ist auch keins der von die verwendeten Worte damit zu assoziieren."

Entschuldige, aber ich versteh den Beitrag nicht.
Jünger? Was denn für Jünger?
Der Satz danach ist (mir)vollkommen unverstaendlich.
Meister, erleuchte uns!
Gruss
Hx

Ineluki
19-11-2010, 13:05
jetzt sind wir schon bei 3 jahren angelangt. bald fragt einer nach ner (sinnvollerweise ringerischen) kk ab den ersten krabbelversuchen.:rolleyes:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/f60/schwanger-trotzdem-trainieren-114951/

Vielleicht sollte man ja Training während der Schwangerschaft als den einzig wahren Trainingsbeginn für Kinder aufbringen :-)

Tunguska
19-11-2010, 13:10
wieso nicht gleich zum Zeitpunkt der Zeugung vorverlegen?

KK Kamasutra Kunst

Sven K.
19-11-2010, 13:45
Leute. Nur weil Ihr Euch das nicht vorstellen könnt, muss es nicht falsch sein. :rolleyes:

amasbaal
20-11-2010, 16:43
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f60/schwanger-trotzdem-trainieren-114951/

Vielleicht sollte man ja Training während der Schwangerschaft als den einzig wahren Trainingsbeginn für Kinder aufbringen :-)

dann aber nur tae kwon do mit schwerpunkt spinning kicks in den bauchbereich :D.

Ineluki
23-11-2010, 14:18
dann aber nur tae kwon do mit schwerpunkt spinning kicks in den bauchbereich :D.

Genau, der Nachwuchs muß so früh wie möglich abgehärtet werden.


Und weil ich mir mittlerweile nicht mehr sicher bin, daß es alle selbst merken... DAS IST EIN SCHERZ!

amasbaal
23-11-2010, 15:52
Genau, der Nachwuchs muß so früh wie möglich abgehärtet werden.


Und weil ich mir mittlerweile nicht mehr sicher bin, daß es alle selbst merken... DAS IST EIN SCHERZ!

jau, und meiner hat ne doppelperspektive: als ungeborenes trifft es die innenseite! das machen die ganz "natürlich" - inklusive drehungen...:D;)
da sollte man doch so eine vorgeburtliche fähigkeit nicht verkommen lassen.


edit: sven hat mich erwischt. geht in richtung spammen. lassen wir's mal sein. war aber doch gerade so lustig, lieber sven...

Sven K.
23-11-2010, 16:31
**Hüstel** Ihr Spamt ! ;)

Xiexie
23-11-2010, 17:31
Ich finde, dass ein Alter von 3 Jahren zu jung ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass es Bedingungen gibt, unter denen es funktionieren kann.
Meine bedenken:
Kinder in dem Alter könnten schnell entmutigt sein, angesichts der kompliziereteren Bewegungen. Außerdem könnten Sportarten, bei denen es direkt an den Mann (das Männchen) geht, für einen schüchternen kleinen Kerl entmutigend sein, wenn er den kürzeren zieht.
Aber:
Wenn ihr eine Gruppe findet, in der noch andere Kinder in dem Alter unterwegs sind, wenn diese Gruppe eher auf Bewegungsschule aus ist, die Elemente aus den Kampfkünsten benützt, könnte das schon Erfolg haben. Außerdem lernen die Kinder Menschen kennen, die schon einiges gemeistert haben und deren Anerkennung sie wachsen lässt. Es sollte allerdings keine Drillseargenttruppe sein. Eine gute Atmosphäre ist sehr wichtig.
Prinzipiell geht es um Erfolgserlebnisse. Dann wächst das Kind und traut sich mehr zu. Das kann im Prinzip jede Sportart bieten. In eurem Fall fände ich am besten, wenn ein oder beide Elternteile zusammen mit dem kleinen eine Vereinssportart betreiben würde.

Sugata
23-11-2010, 18:44
Er ist sehr schüchtern (was ich gar nicht schlimm finde...) aber er hat auch nicht wirklich grosses Selbstvertrauen, sprich: Wird er angesprochen (egal ob von Oma, Tante oder Fremden) versteckt er sich hinter mir oder Papa.
Im Kindergarten wird er (so habe ich das Gefühl) links liegen gelassen und gehört auch keinem Grüppchen an, weil er einfach zu schüchtern ist, sich in das Geschehen zu integrieren (und weil er ausserdem der Kleinste ist, obwohl weit jüngere Jungs mit ihm in den Kiga gehen, die aber teilweise einen Kopf grösser sind)


mein Jüngster ist gerade drei geworden und möchte immer gerne mit den größeren Geschwistern mitmachen, wenn die Jiu-Training haben. da darf er dann auf den Matten toben.:D

im Ernst: zu nichts zwingen, immer in Rufweite bleiben, wenn er merkt, dass er sich zurückziehen kann/darf, bekommt er mehr Selbstvertrauen.
Hatte Ich beim Ältesten beim (Baby)Schwimmen mal. plötzlich hatte er Angst, das Wasser war zu kalt, ..
Ich hab mich mit Ihm ins kleine Becken (Wasser wärmer) verzogen und wir haben gespielt. nach einiger Zeit(2mon) ists dann wieder gegangen und er hatte spaß am Schwimmen.

gruß
sugata

Rafael D.
23-11-2010, 18:53
Finde die Idee, ihn in den Kampfsport zu schicken sehr gut!
Würde es nicht anders machen, auch nciht mit einem 3 jähirgen... meinetwegen auch mit 2, wenn er denn gescheit laufen könnte ;)

Er lernt mit anderen Menschen sowohl körperlich, als auch rhetorisch respektvoll umzugehen und hat dabei eine Menge Spaß.
Die Bewegung ist hierbei ja das wichtigste und der soziale Aspekt, den es zB. beim Leichtathletik nicht unbedingt gibt, wenn da jeder seine Runden joggt.
Techniken sind für Mannequins in seinem Alter sicher nicht wichtig, sondern der Sport an sich.

Versuche einfach mal Judo aus, war auch mein erster "Kampfsport", nur dass ich 9 war.

netwolff
24-11-2010, 08:44
Er lernt mit anderen Menschen sowohl körperlich, als auch rhetorisch respektvoll umzugehen und hat dabei eine Menge Spaß.
Die Bewegung ist hierbei ja das wichtigste und der soziale Aspekt, den es zB. beim Leichtathletik nicht unbedingt gibt, wenn da jeder seine Runden joggt.
Techniken sind für Mannequins in seinem Alter sicher nicht wichtig, sondern der Sport an sich.


Wie viele Kinder hast du eigentlich?
Wäre es vielleicht einmal gut sich zu überlegen, welche Bedürfnisse das Kind hat?

Nuja, Judo ist auf jeden Fall ein guter Anfang...aber sicher nicht mit 3...

Alex R.
24-11-2010, 10:21
Anscheinend gibt es hier einige, die sich unter Kampfsport für Kleinkinder tatsächlich Kampfsport vorstellen. Die Kleinkindgruppen sind meist nicht viel mehr wie Geturne, nur halt mit einem konkreten Bezug. Da stehen Bewegungsspiele auf dem Plan, Spaß haben, rumtollen. Nicht so Dinge wie Kata oder sowas.
Beispiel aus den damaligen Kindergruppen meiner Töchter:
Die spielten unter anderem Verstecken. Da wurde sich vor einem Drachen unter einem Tuch versteckt. Ziel des Spiels war eher ein disziplinäres. Nämlich still sein. Oder sie spielten Fangen. Hier war und ist das Ziel eine Förderung der Motorik. Dazu kam noch Fallen lernen. Bei den Kleinkindern liegt der Fokus auf dem Spaß an der Bewegung. Dazu kommen dann noch Sachen wie Zuhören, Stillsein und Regeln einhalten. Ja, Kinder sollten sowas lernen. Das tun sie zwar auch im Kindergarten, aber wenn es an anderen Stellen noch vertieft wird, kann es nicht wirklich schlecht sein.

Geschadet hat es meinen Mädels nicht, eher im Gegenteil, wie ich jetzt in der Schule feststelle. Sie sind beweglicher als manch anderes Kind in ihren Klassen.
Natürlich kann man auch zum Kinderturnen gehen oder zum Mutter-Kind-Schwimmen. Das überlasse ich jedem selbst. Aber ich finde nicht, dass solche Kindergruppen verschwendet oder unsinnig sind.

Sven K.
24-11-2010, 16:41
@Alex R.

:yeaha:

AndyLee
24-11-2010, 18:13
Anscheinend gibt es hier einige, die sich unter Kampfsport für Kleinkinder tatsächlich Kampfsport vorstellen. Die Kleinkindgruppen sind meist nicht viel mehr wie Geturne, nur halt mit einem konkreten Bezug. Da stehen Bewegungsspiele auf dem Plan, Spaß haben, rumtollen. Nicht so Dinge wie Kata oder sowas.
Beispiel aus den damaligen Kindergruppen meiner Töchter:
Die spielten unter anderem Verstecken. Da wurde sich vor einem Drachen unter einem Tuch versteckt. Ziel des Spiels war eher ein disziplinäres. Nämlich still sein. Oder sie spielten Fangen. Hier war und ist das Ziel eine Förderung der Motorik. Dazu kam noch Fallen lernen. Bei den Kleinkindern liegt der Fokus auf dem Spaß an der Bewegung. Dazu kommen dann noch Sachen wie Zuhören, Stillsein und Regeln einhalten. Ja, Kinder sollten sowas lernen. Das tun sie zwar auch im Kindergarten, aber wenn es an anderen Stellen noch vertieft wird, kann es nicht wirklich schlecht sein.

Geschadet hat es meinen Mädels nicht, eher im Gegenteil, wie ich jetzt in der Schule feststelle. Sie sind beweglicher als manch anderes Kind in ihren Klassen.
Natürlich kann man auch zum Kinderturnen gehen oder zum Mutter-Kind-Schwimmen. Das überlasse ich jedem selbst. Aber ich finde nicht, dass solche Kindergruppen verschwendet oder unsinnig sind.
Ich bin etwas irritiert: Wenn ich es richtig verstanden habe, vergleichst du das erste soziale laufen lernen bei Kindern unter professioneller Aufsicht im Kindergarten, mit dem doch eher laienhaft durchgeführten sozialen Handeln bei einem Kampfsporttraining. Nichts gegen gemeinnützige Arbeit, nur ihre Grenzen müsste sie schon kennen und einhalten. So wäre zum Beispiel die Frage zu klären, ob das stillsitzen bei kleinen Kindern wirklich eine zu favorisierende soziale Eigenschaft für dieses Klientel ist. Ein Kampfsportverein ist nicht der verlängerte Arm des pädagogischen Personals eines Kindergartens und sollte auch nicht damit werben. Er ist eine Möglichkeit für Kinder, sich auszutoben...nicht mehr aber auch nicht weniger.

Ob etwas schadet oder nicht schadet ist auch so eine Sache. Schadet es dem Kind, wenn es ruhig sitzen muss? Schadet es dem Kind, wenn es Fernsehen guckt oder am PC sitzt? Schadet es dem Kind, wenn die Eltern in einem Abstand von ca. 5 m rauchen oder es für 5 Min. unbeaufsichtigt lassen? Schadet es dem Kind, wenn es auch als Junge Mädchenkleider trägt? Schadet es dem Kind, wenn es mal einen Klapps bekommt und im Auto auf dem Vordersitz sitzt? Die Frage ist: was schadet Kindern und wie stellt man diese Schädigungen eigentlich fest? Ich glaube, es wird mir hier niemand widersprechen, wenn ich die These aufstellen, dass die oben erwähnten Schädigungen keine direkten, sichtbaren Auswirkungen auf das primäre Verhalten von Kindern zeigt. Heißt das aber im Umkehrschluss, dass dann alles erlaubt ist, weil die Auswirkungen davon nicht zu sehen sind?

Mir zumindest wird hier immer wieder klar, dass die betreffenden User offensichtlich nichts mit Kindern im Alter von z. B. drei Jahren anfangen können. Auch die Frage nach dem Schaden (nach dem Motto: "ein Klaps hat noch nie geschadet") wird hier schwammig in einem wenig klar definierten Handlungsrahmen dargestellt. Es ist erschreckend festzustellen, wie wenig Zeit sich hier genommen wird, um auf ein äußerst sensibles und vom Schutz ihrer Umwelt abhängiges Klientel bedürfnisgerecht einzugehen.

Vor allem der Punkt des "Schadens" wird hier ja immer wieder bedient. Ich bin mir nicht im Klaren darüber, woran du eigentlich genau festmachst, was deinem Kind schadet und was nicht? Gehst du danach, ob dein Kind sich danach im Kreis dreht, um fällt, rum hüpft oder die Augen verdreht und wenn es das nicht tut und sich augenscheinlich "normal" verhält, war das Training für dein Kind okay?
Viele Eltern setzen ihre kleinen Kinder im Auto nach vorne (wie schon erwähnt) - ohne Kindersitz...und: Die Kinder überleben das. Hat es ihnen also geschadet? Warum dann diese dumme Anschnallpflicht für Kinder...tja - wenn man selbst diese wichtigen Dinge Eltern, die vorgeben, ihr Kind sei ihr "Ein und Alles", nicht mehr vermitteln kann, wundere ich mich über nichts mehr.

Demnach können Kinder mit 3 Jahren selbstverständlich auch am Thaibox- und MMA-Training teilnehmen - wenn es "Kindgerecht" betrieben wird - sterben werden sie ganz sicher nicht davon, wenn "Tod" ein allgemein gültiger Indikator für ein nicht kind-gerechtes Training sein soll. Damit ist die Frage, was ein Kind in so einem Alter alles Trainieren kann nicht die richtige Frage. Die richtige Frage ist: "Was genau ist ein an den Bedürfnissen eines 3-jährigen Kindes gemessenes kindgerechtes Training?"... was beinhaltet es, was benötigt man dafür...?

DerBen
24-11-2010, 18:25
Ich bin etwas irritiert: Wenn ich es richtig verstanden habe, vergleichst du das erste soziale laufen lernen bei Kindern unter professioneller Aufsicht im Kindergarten, mit dem doch eher laienhaft dur[wischiwaschi]Bedürfnissen eines 3-jährigen Kindes gemessenes kindgerechtes Training?"

Wollen wir mal festhalten, dass das beschriebene Spiel nur eins von vielen ist. Außerdem lernen die Kinder sich einmal kurz zusammenzureißen und nicht zu giggeln und zu kichern, wie sie es sonst tun. Außerdem mögen sie dieses Spiel, sonst würde Trainer es sie nicht spielen lassen.

Das Training, so, wie es Alex beschrieben hat, ist ein kindgerechtes und setzt auch vernünftige Maßstäbe, wenn man mich fragt.

Du warfst eine Frage auf, die mit einer Selbstverständlichkeit geklärt war.

AndyLee
24-11-2010, 18:37
Wollen wir mal festhalten, dass das beschriebene Spiel nur eins von vielen ist. Außerdem lernen die Kinder sich einmal kurz zusammenzureißen und nicht zu giggeln und zu kichern, wie sie es sonst tun. Außerdem mögen sie dieses Spiel, sonst würde Trainer es sie nicht spielen lassen.

Das Training, so, wie es Alex beschrieben hat, ist ein kindgerechtes und setzt auch vernünftige Maßstäbe, wenn man mich fragt.

Du warfst eine Frage auf, die mit einer Selbstverständlichkeit geklärt war.

Kindern in dem Alter macht alles Spaß, was mit Bewegung zu tun hat und was die Eltern gut finden, daher findet man die Kinder auch im Thaiboxen, Boxen oder im Judo u. Ju-Jutsu. Daher war meine These die, dass die Eltern eher darauf achten sollten, was gut für ihr Kind ist, wobei wir wieder bei dem Schaden sind, auf den du so gar nicht eingegangen bist.

Warum eigentlich sollten Kinder in diesem Alter lernen, "sich zusammen zu reißen"...??

Du hast darum gebettelt, also Frage ich dich: Was also genau ist ein "kind-gerechtes Training" für ein dreijähriges Kind?

Übrigens: Ich warf eine Frage auf, weil sie für mich noch längst nicht geklärt ist.

DerBen
24-11-2010, 18:45
Kindern in dem Alter macht alles Spaß, was mit Bewegung zu tun hat und was die Eltern gut finden. Warum eigentlich sollten Kinder in diesem Alter lernen, "sich zusammen zu reißen"...??


Wenn es ihnen, wie grade festgestellt, Spaß machen kann?
(Rhetorische Frage)



Du hast darum gebettelt, also Frage ich dich: Was also genau ist ein "kind-gerechtes Training" für ein dreijähriges Kind?

Übrigens: Ich warf eine Frage auf, weil sie für mich noch längst nicht geklärt ist.

Scrolle etwas nach oben, lies dir Alex Beitrag nocheinmal durch, wenn du nicht herauskristallisieren kannst, was ich an dem Training kindgerecht und vorbildlich finde, dann wiederhole den Vorgang.

AndyLee
24-11-2010, 18:49
Wenn es ihnen, wie grade festgestellt, Spaß machen kann?
(Rhetorische Frage)
Also alles... (Rhetorische Antwort)


Scrolle etwas nach oben, lies dir Alex Beitrag nocheinmal durch, wenn du nicht herauskristallisieren kannst, was ich an dem Training kindgerecht und vorbildlich finde, dann wiederhole den Vorgang.
Nun, ich bin kein Hellseher, daher kann ich auch bei meinen meisterschaftlichen Fähigkeiten, Hellseherei zu betreiben, deine Zustimmungen im besagtem Posting nicht herauslesen.

DerBen
24-11-2010, 19:52
Also alles... (Rhetorische Antwort)

Werd ja nicht frech. Es war, speziell darauf bezogen, dass du schriebst:


Warum eigentlich sollten Kinder in diesem Alter lernen, "sich zusammen zu reißen"...??



Nun, ich bin kein Hellseher, daher kann ich auch bei meinen meisterschaftlichen Fähigkeiten, Hellseherei zu betreiben, deine Zustimmungen im besagtem Posting nicht herauslesen.

Ich glaube langsam, dass du einfach nur damit prollen willst, dass du Pädagoge, genauer: Budopädagoge bist. In diesem Zuge denkst du natürlich, dass du automatisch das bessere Training machst, weil du dir vorher Konzepte in Brainstormings erarbeitet hast, etc.

Also noch einmal für die, welche sich dumm stellen:
Ich stimme Alex in allen Punkten zu, denn er beruft sich auf Erfahrungen, die er gemacht hat und stellt fest, dass das Training, so wie es seine Kinder erfahren haben, gut ist.

Schnueffler
24-11-2010, 21:32
Stimme dem Alex auch zu!
Und das still sein und ruhig sitzen sollte auch da schon geübt werden. Die Kinder werden bestimmt nicht ne halbe Stunde ruhig sein müssen.
Genauso wie solche Sachen mit Regeln lernen und einhalten, sich wiederholende Rituale, zuschauen und zuhören können!

AndyLee
25-11-2010, 09:41
@DerBen
Wieder mal nur Provokationen und heiße Luft. Damit du aber nicht dumm stirbst: NEIN, ich bin KEIN Budopädagoge, ich bin diplomierter Soz.-Päd/ Soz.-Arb. Allein so etwas zu behaupten, zeigt, wie wenig du sachlich aufnimmst. Ich denke, damit ist die Sache zwischen uns beiden jetzt endgültig erledigt - für mich zumindest.

@Schnueffler
Warum sollen Kinder diese sozialen "soft skills" ausgerechnet im Verein üben sollen?? Warum sollten Kinder nicht dort, wo es notwendig ist, einfach nur Kinder sein dürfen? Warum in Deutschland immer dieser überzogene Ruf nach Disziplin (Ruhig sitzen, Regeln lernen u. einhalten)?

Ich glaube, auch du berücksichtigst das Alter nicht entsprechend. Habe hier nur mal das erste Ergebnis beim googlen reingestellt:


Kognitive Fähigkeiten sind in diesem Alter:

Das Sprechen von Sätzen mit 4 oder 5 Worten
Fantasiespiele spielen
Gegenstände mit einem Bild vergleichen
Gegenstände nach Farben sortieren
einen zweiteiligen Auftrag ausführen
den Begriff "zwei" verstehen

In erster Linie steht das Kind mit seinen Bedürfnissen im Vordergrund. Zum erlernen der sozialen "soft skills" gibt es den Kindergarten. Ein Verein sollte daher genau benennen können, was sie so mit den Kindern machen. Ruhig sitzen und zuhören? Vllt. lässt du mal die Kinder erzählen, was sie von dem Zuhören mitbekommen haben...wenn Kinder eine "Sprachgewalt" von ca. 4 bis 5 Worten pro Satz haben (Sprache zeigt Sach-Verständnis!) würde ich mich schon sehr wundern, dass das, was der Trainer erzählt - was immer das auch sein mag, wenn die Kinder ruhig sitzen und zuhören müssen - auch bei dem Kind ankommt.

Der Gang in einen KiGa ist da schon sehr hilfreich...aber sowas wird dann auch nicht gemacht, weil man ja als "Meister" grundsätzlich weiß, wie man mit Kindern umzugehen hat...auch wenn das nicht so sein sollte, ist das so.

Sorry, da fummeln welche an den Seelen der Kinder herum, die wirklich keine Ahnung davon haben! Das sowas dann noch "verteidigt" wird ist nur ein weitere Beweis dafür, dass das Wissen über etwas heutzutage keinen Wert mehr hat - sonst würde man damit respektvoller umgehen.

Bad Robot
25-11-2010, 09:54
Warum sollen Kinder diese sozialen "soft skills" ausgerechnet im Verein üben sollen?? Warum sollten Kinder nicht dort, wo es notwendig ist, einfach nur Kinder sein dürfen? Warum in Deutschland immer dieser überzogene Ruf nach Disziplin (Ruhig sitzen, Regeln lernen u. einhalten)?


Ich vermute weil viele Eltern ihre Kinder lieber irgendwo hinbringen als sich selbst mit ihnen auseinanderszusetzen. Kann man hier auch teilweise zwischen den Zeilen rauslesen. Wenn jemand schreibt "auspowern" steckt dahinter (meine Meinung) der Wunsch, dass das Kind hinterher erschöpft ist und man erstmal seine Ruhe hat :rolleyes:

Schnueffler
25-11-2010, 10:36
Weil viele Eltern gerne die Verantwortung abgeben. Und was das mit dem "Meister" und dem KiGa betrifft: zwei der Kindertrainer sind hauptberuflich im KiGa beschäftigt.

kleine05
25-11-2010, 10:58
Ich vermute weil viele Eltern ihre Kinder lieber irgendwo hinbringen als sich selbst mit ihnen auseinanderszusetzen. Kann man hier auch teilweise zwischen den Zeilen rauslesen. Wenn jemand schreibt "auspowern" steckt dahinter (meine Meinung) der Wunsch, dass das Kind hinterher erschöpft ist und man erstmal seine Ruhe hat :rolleyes:

Hast Du Kinder ?

Bad Robot
25-11-2010, 11:02
Hast Du Kinder ?

Ja ;)

kleine05
25-11-2010, 11:10
Ja ;)


gut,dann kennst du den alltag mit kids ja und wenn man da so ein quirliges kerlchen hat,wie meinen z.b da bin ich auch ab und an froh wenn ich den mal beim sport auspowern kann,um abends etwas ruhe zu haben.

das ist nichts verwerfliches ;)

das hat auch nichts mit abschieben zu tun,oder das man die verantwortung auf andere abwälzen möchte.

Bad Robot
25-11-2010, 11:15
gut,dann kennst du den alltag mit kids ja und wenn man da so ein quirliges kerlchen hat,wie meinen z.b da bin ich auch ab und an froh wenn ich den mal beim sport auspowern kann,um abends etwas ruhe zu haben.


Meine Kinder sind da gnadenlos. Die ruhen sich 1/2h aus und sind dann bereit zur nächsten Runde ;)

kleine05
25-11-2010, 11:19
Meine Kinder sind da gnadenlos. Die ruhen sich 1/2h aus und sind dann bereit zur nächsten Runde ;)

gut,meine große is mit fast 16 eh selten zuhause meist nur zum schlafen ;) aber meinen kleenen bekomm ich so doch noch gebremst,und das finde ich nicht schlimm.....

der hat heute nachmittag auch wieder sportprogramm ;)

Alex R.
25-11-2010, 11:26
Sagen wir mal so:
Es ist durchaus eine schöne Sache, wenn man die Kinder mal für 1-2 Stunden aus dem Haus hat. Und ob sie nun zu Freunden oder zum (in meinem Fall) Karate, macht für mich da keinen Unterschied.
Zudem geht es (zumindest mir und meiner Frau) ebenfalls darum, den Kindern ein größeres soziales Umfeld zu bieten. Also nicht nur KiGa oder Schule, sondern eben auch mal andere Gesichter. Automatisch ergibt sich daraus ja auch ein größeres soziales Umfeld für die Eltern.

Ich bin mit meinen Mädels dahin gegangen und sie haben sich das angeschaut. Sie wollten es mitmachen, also machten sie das Probetraining mit (4 Wochen). Da es ihnen danach immer noch gefiel, blieben sie dort. Am Anfang einmal die Woche, später dann 2-mal die Woche. Mittlerweile (die beiden sind 6 und 7) sind sie auf eigenen Wunsch fast täglich da. Sie wollen sogar Assistenz-Trainer dort werden. Also den richtigen Trainern helfen.

Wichtig war und ist mir, dass die Kinder Spaß an der Sache haben. Hätten sie den Spaß nicht gehabt beim Probetraining, wäre ich mit denen woanders hingegangen. Hätten sie jetzt keinen Spaß mehr an der Sache, würden sie woanders hingehen dürfen.

Bad Robot
25-11-2010, 11:27
gut,meine große is mit fast 16 eh selten zuhause meist nur zum schlafen ;) aber meinen kleenen bekomm ich so doch noch gebremst,und das finde ich nicht schlimm.....

der hat heute nachmittag auch wieder sportprogramm ;)

Es ging mir im Kern auch gar nicht um die Geschichte mit dem Auspowern (war nur Beispiel) sondern um das was hier teilweise drum herum gestrickt wird mit Disziplin lernen etc. Da erhoffen sich viele Eltern meines Erachtens, dass ihre Kinder im Verein lernen zu machen was man ihnen sagt weil sie es selbst nicht gebacken kriegen. Oder halt das Unterhaltungsprogramm an 5 Nachmittagen pro Woche (Singen, Tanzen, Turnen, Kinderyoga, Babyschwimmen, Fußball) um das eigene Gewissen zu beruhigen, dass man selbst mit seinem Nachwuchs nichts sinnvolles anzufangen weiß ;)

Schnueffler
25-11-2010, 11:27
gut,dann kennst du den alltag mit kids ja und wenn man da so ein quirliges kerlchen hat,wie meinen z.b da bin ich auch ab und an froh wenn ich den mal beim sport auspowern kann,um abends etwas ruhe zu haben.

das ist nichts verwerfliches ;)

das hat auch nichts mit abschieben zu tun,oder das man die verantwortung auf andere abwälzen möchte.

Du sagst es ja selbst, ab und an und das ist ja auch okay!
Und da gehe ich auch vollkommen konform mit.

Wo ich Andy verstehe, wenn er sagt, das es Eltern gibt, die KOMPLETT die Verantwortung abgeben wollen.

Ralph22
25-11-2010, 11:27
ich find 3 jahre schon zu jung... schick ihn zum turnen oder sowas. hat er mehr von:)


Hallo

Bin der gleichen Meinung : Kinderturnen und dann mal abwarten wie sich der 3 jährige entwickelt :)

Gruss, Ralph

kleine05
25-11-2010, 11:37
Du sagst es ja selbst, ab und an und das ist ja auch okay!
Und da gehe ich auch vollkommen konform mit.

Wo ich Andy verstehe, wenn er sagt, das es Eltern gibt, die KOMPLETT die Verantwortung abgeben wollen.

Das stimmt,das es solche Eltern gibt!

Ich bekomme auch ne Krawatte wenn ich sehe,das Mütter ihre Kinder in der Übernachmittagsbetreung haben,obwohl sie nicht arbeiten gehen.Und anderen damit Plätze weg nehmen.

Ich sehe das Problem aber eher darin,das die Mamas immer jünger werden ;) früher bekam man das erste Kind vielleicht mit mitte ende 20.Heute sind sie teilweise 17 18,klar da wird die Verantwortung dann gerne an andere abgegeben,weil sie selber noch Kinder sind!

Schnueffler
25-11-2010, 11:43
Hallo

Bin der gleichen Meinung : Kinderturnen und dann mal abwarten wie sich der 3 jährige entwickelt :)

Gruss, Ralph

Warum kein rumpurzeln auf der Matte?

AndyLee
25-11-2010, 12:05
Ich denke, wir reden in die gleiche Richtung.

Was das "Kinder abgeben" betrifft, so kann ich mich zumindest bei meinen Kindern nicht daran erinnern, dass wir sie schon im Alter von 3 Jahren in einem Verein "gegeben" hätten. Sicher: Die Großeltern...die Verwandtschaft.

Die Konsequenz: Die kleinen umsäuseln einen nunmal nach der Kindergartenzeit aber: ist das nicht normal? Ich finde, solche Entscheidungen gehören in die Kategorie: "Worüber ich mir bei einem Kinderwunsch und vor der Zeugung besonders ernsthafte Gedanken machen sollte."

Wenn das Kind erst da ist, ist es "zu spät". Es dann möglichst frühzeitig in andere Vereine unterzubringen finde ich persönlich dem kleinen Kind gegenüber ungerecht und feige...feige, weil es die Eltern dann mit der Argumentation versuchen "gutzureden", dass die Kinder "möglichst frühzeitig" gefördert werden sollen. Leider können dann zumeist nur Fachleute die Schieflage dieser Argumentation erkennen, denn ohne Wissen über die Bedürfnisse der verschiedenen Altersstufen diskutiert man sich - wie hier gut zu sehen ist - in die Bewusstlosigkeit. Da wird damit argumentiert, es würde den Kindern doch "Spaß machen"...vergessen wird dabei, dass Kindern in dem Alter eigentlich alles "Spaß macht" und dies absolut kein Indikator für ein gelungenes Angebot für Kinder in diesem Alter (3 Jahre) sein kann. Diese Kinder kenne noch keine anderen Angebote, können nicht vergleichen und wenn sie es könnten, könnten sie es sprachlich in keine Wort fassen (Stichwort: Sprachgewalt von 3-Jährigen).

Dann wird damit argumentiert, dass dies oder jenes dem Kind doch nicht schadet. Beispiele erwähnte ich bereits: Im Auto vorne sitzen, Fernsehen gucken, in der Nähe des Kindes rauchen, Minimalismus bei der Nahrungszubereitung, Erziehung mit Schläge, "Stubenarrest" (Ausschluss sozialer Kontakte), usw. usf. Alles schon erlebt und immer argumentierten die Eltern, dass das doch dem Kind nicht schade, es wäre ja gesund bzw. bei dessen Entwicklung hilfreich.

Die Aussage, so ein Training wüde dem Kind nicht schaden, ist einfach von "hinten aufgerollt". Die viel wichtigere Frage, also was das Kind fördert und worin genau diese Förderung begründet ist, wird damit fein säuberlich umgangen. Hier trennt sich einfach die Spreu vom Weizen: Professionelle Angebote können sehr Detailiert die Phasen der Förderung beschreiben und müssen sich von daher nicht hinter Worthülsen ("..das schadet dem Kind doch nicht...") verstecken und um konkrete (Nach)Fragen herum eiern.

Ralph22
25-11-2010, 13:11
Warum kein rumpurzeln auf der Matte?


Hallo

Gute Frage :D

Nun beim Turnen kann man auch rumpurzeln > Bodenturnen :D

Zudem finde ich es besser wenn ein Kind sich Polysportiv entwickelt ;)

Und Kinder auch wenn es ein spielerisches lernen ist !!! ..., im Kampfsport :rolleyes: da habe ich so meine bedenken :rolleyes:

Gruss, Ralph

Schnueffler
25-11-2010, 13:36
Hallo

Gute Frage :D

Nun beim Turnen kann man auch rumpurzeln > Bodenturnen :D

Zudem finde ich es besser wenn ein Kind sich Polysportiv entwickelt ;)

Und Kinder auch wenn es ein spielerisches lernen ist !!! ..., im Kampfsport :rolleyes: da habe ich so meine bedenken :rolleyes:

Gruss, Ralph

Ich nicht!

Sven K.
25-11-2010, 14:30
Ich denke, hier werde einfach Äpfel mit Birnen verglichen. Was ist denn der Unterschied zwischen einer Kinder-Boden-Turn-Gruppe, Kinderschwimmen oder einer Kindertanzgruppe im Gegensatz zu ein SPEZIELLEN Kindertrainingskonzept ? Wieso wird für dass Eine immer eine pädagogische Ausbildung gefordert, für das Andere aber nicht ? Ich finde es immer befremdlich, wenn hier Ängste erzeugt werden bzw. auf Verwahrlosungsansätze eingegangen wird, die faktisch gar nicht vorhanden sind. Es ist doch nicht grundsätzlich so, dass sich die Eltern, die ihrer Kinder zum KK-Training bringen wollen, automatisch Rabeneltern sind, die nur ihre Ruhe haben wollen. Die gibt es natürlich auch, doch sind sie nicht die Regel.
Hier kommt dann immer die Frage nach der "richtigen" Erziehung. Was ist dies denn, bezogen auf ein KK-Training ? Muss ein KK-Training immer erzieherisch sein ? Wenn ja, was ist dann das "richtige" für Kind ? Selbst die Fachleute sind sich nicht einige über diese Frage. Dann sollte man diese auch nicht auf den Freizeitbereich übertragen.

Auch finde ich es komisch, davon zu sprechen, dass die Kinder dazu GEZWUNGEN werden, still zu sitzen. Wer macht denn so etwas ? Machen das ALLE ? Hier werden Dinge rein-phantasiert, die wohl nur von Unkenntnis geprägt sind. Ich denke auch, dass zu viel verallgemeinert wird und nicht auf die individuelle Situation eingegangen wird. Wer kennt schon ALLE Angebote und ALLE Konzepte.

Eine grundsätzliche Verneinung von Kinder, im Übergang vom Kleinkind zum Vorschulkind, und den Kampfkünsten kann gar nicht getroffen werden. Es sei denn man hat Quelle, Belege oder andere Nachweise, dass dies ungünstig oder gar "schädlich" für das Kind wäre und es vom "Fachmann" wieder gerade gebogen werden müsse.

Hier wird immer sehr viel theoretisiert und mit Allgemeinplätzen rum geworfen, ohne genauer auf diese einzugehen. Selbst von den sogenannten Fachleuten werden nur Schlagwörter eingebracht. Diese mögen zwar alle theoretisch richtig sein, in der Realität sind sie aber kaum nützlich.

Man könnte hier jetzt eine endlose Liste, aller Vorteile, auflisten, welche aber wieder nur Schlagworte wären. Ich finde es nur irritierend, dass sich gerade die Fachleute, die es ja eigentlich besser wissen sollte, so vehement gegen ein Kindertraining stellen. All die Vorteile überwiegen bei Weitem die eventuellen Nachteile. Auch möchte ich noch mal darauf hinweisen, dass gerade die neuere kognitionspsychologischen sowie hirnphysiologischen Erkenntnisse darauf hinweisen, dass einige große Namen der Pädagogik sich auch einfach geirrt haben bzw. falsche Thesen aufstellten, die heute -mehr oder weniger- nicht mehr haltbar sind. Hier gilt es die Kinder nicht frühzeitig zu unterschätzen. Von der Wichtigkeit der Gruppe, in diesem Alter, will ich gar nicht anfangen.

Auch darf man sein (sozial-)pädagogischen Denken nicht 1:1 auf dass KK-Training anlegen. Hier werden ganz andere Schwerpunkte gesetzt. Sozialpädagogik geht immer von einem Konflikt aus. Diese Konflikte zu korrigieren ist nicht die Aufgabe eines Trainers. Manche können es, manche nicht. Sie müssen es aber auch nicht.

Meine 2 ct.

Alex R.
25-11-2010, 14:47
@AndyLee:

Was für Fachleute meinst du? Die die im Fernsehen geschwollen daher labern und völlig ausblenden, dass Kinder sehr unterschiedlich von der Entwicklung her sind? Oder meinst du KiGa-Angestellte, die froh sind, wenn sie die Kinder beschäftigt bekommen, ohne sich anstrengen zu müssen? (Malen, Spielecke, etc)

Die Liste, die hier mit den "Fähigkeiten" von 3-jährigen auftauchte, ist auch so ein tolles Beispiel. Das ist nicht das, was Kinder in dem Alter maximal können, sondern das, was sie können müssen. Also Minimal-Anforderung.
Meine Mädels haben das mit 3 dicke rausgehabt. Und nein, dass sind keine Einsteins.

Natürlich gibt es Eltern, die es übertreiben, indem sie ihre Kinder von Montags bis Freitags hin und her hetzen (KK, Schwimmen, Turnen, Reiten, Musik, Tennis, etc). Die gehören dann auch zurückgepfiffen, da sie wirklich nicht auf die Wünsche ihrer Kinder hören. Da kommen dann schon mal Sätze wie "Du sollst es später besser haben wie ich" oder "Du musst das alles können" (beides schon selbst gehört).
Aber deswegen jetzt ein Fass aufzumachen und allen Eltern Inkompetenz vorzuwerfen, weil sie ihren Kindern Sport und ein soziales Umfeld schaffen, ermöglichen, ist hart.

Und nochmal:
Die Kindergruppen in KK/KS sind selten mehr als Bewegungsspiele. Eben Kinderturnen, nur mit KK-Anklang. Und ob die das im Gi oder in Turnhosen machen, interessiert doch allerhöchstens die Klamottenindustrie.

Was wird denn gefördert durch Sport?
Die Motorik zuallererst. Und das ist wichtig, wenn man bedenkt, das "Experten" in Studien festgestellt haben, dass Kinder nicht mehr rückwärts laufen können. (Quelle:Kindergartenkinder: Rückwärts laufen - unmöglich - Bayern - Augsburger Allgemeine (http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-Rueckwaerts-laufen-unmoeglich-_arid,1524551_regid,2_puid,2_pageid,4289.html))
Insofern ist eine erweiterte Motorik-Schulung wichtig und auch sinnvoll. Kurioserweise konnten meine Kiddies das schon vorher. :D Und auch mein Kleinster (19 Monate) hat einen Riesenspaß daran, sich rückwärts zu bewegen.
Bedenke bitte dazu, dass der durchschnittliche Sport-Unterricht in KiGa's und Schulen bei maximal 3 Zeitstunden (60 Minuten) pro Woche liegt.
Was wird noch gefördert?
Das soziale Miteinander. In den richtigen Momenten mal die Klappe halten, andere Ausreden lassen, andere Meinungen zu akzeptieren, sich gegenseitig helfen. Ja, das gibt es auch in KiGa's und steht da ebenfalls auf dem Programm. Das ganze versteht sich auch mehr als Zusatzangebot zum KiGa, nicht als Ersatz. Und wo bitte sollen die Kinder das lernen, die keinen Platz im KiGa haben, weil die Eltern diesen nicht wollten? Es ist eine Sache, wenn die Mama oder der Papa sagt: "Das macht man nicht". Es ist aber eine ganz andere, wenn auf einmal ein anderes Kind oder ein anderer Erwachsener dies sagt. Insofern ist das mindestens genauso wichtig wie die Motorik. Denn wenn ein Kind nie gelernt hat, anderen zuzuhören, dann wird es in der Schule unangenehm auffallen. Und spätestens da wird es dann zum Problem. Oder glaubst du, dass ein Kind, welches nicht stillsitzt, nicht zuhört und einfach das tut, worauf es gerade Lust hat, in der Schule gut ist? Wohlgemerkt, in der Schule, nicht im Lernen!! Da wir in Deutschland aber immer noch eine Schulpflicht haben, hat das Kind keine andere Wahl als in die Schule zu gehen. Und wenn es da den Aufstand probt, dann landet es ganz schnell beim Psychiater (ADHS als Beispiel) oder auf der Sonderschule, wo es eigentlich gar nichts zu suchen hat.

Dazu kommen dann noch die bereits erwähnten sozialen Kontakte für beide, Eltern und Kind. Es ergeben sich einfach mehr Möglichkeiten mit anderen in Kontakt zu kommen.

Bad Robot
25-11-2010, 15:23
Muss ein KK-Training immer erzieherisch sein ? Wenn ja, was ist dann das "richtige" für Kind ?

Nun ja, es sind ja gerade die Verfechter der KK für Kleinkinder die immer wieder diese erzieherischen Punkte (Disziplin, Respekt) in die Diskussion werfe ;) In der Frage der TE ging es ja auch explizit darum ob das Verhalten ihres Kindes ("Fremdeln") mit KK "behandelt" werden kann und nicht darum das Kind einfach nur sportlich eine wenig zu belustigen. Da hätte ich persönlich gar keine Sorgen mit ;)

Sven K.
25-11-2010, 15:36
Nun ja, es sind ja gerade die Verfechter der KK für Kleinkinder die immer wieder diese erzieherischen Punkte (Disziplin, Respekt) in die Diskussion werfe ;) In der Frage der TE ging es ja auch explizit darum ob das Verhalten ihres Kindes ("Fremdeln") mit KK "behandelt" werden kann und nicht darum das Kind einfach nur sportlich eine wenig zu belustigen. Da hätte ich persönlich gar keine Sorgen mit ;)

Das ist ja richtig. Nur "behandelt" nicht der Trainer das Kind. Vielmehr "behandelt" sich das Kind selbst, einfach dadurch, dass es sich sportlich ein wenig belustigt. ;)

AndyLee
26-11-2010, 08:25
Ich nehme mal Bezug zu Alex und Sven:

Wir drehen uns im Kreis. Die Frage, ob Kampfkunst schon etwas für 3-Jährige ist, muss eindeutig mit NEIN beantwortet werden...auch wenn man die Argumente noch sooft weich spülen will...

Kampfsport - egal wie man es macht - ist und bleibt Kampfsport. Ich bin über 30 Jahre in der Branche und halte meine Augen offen, wenn ich Angebote, wie z. B. das "Kinder-Judo" in der Zeitung lese. Was wird dort eigentlich wirklich gemacht? Jetzt schreibe ich mal klartext aus der Realität in und um Hannover. Dort ist Kinder-Judo immer auch Fallschule, Beinstellen, Hüftwurf, Bodenkampf. Diese Elemente gibt es überall. Ohne einen "Kampf-Anteil" bräuchte man so ein Angebot auch nicht "Judo" nennen.

Was macht "Kampf" - auch wenn es noch so abgeschwächt wird - eigentlich mit Kindern von 3 Jahren, die im KiGa überhaupt erst ihre ersten sozialen Kontakte mit fremden Kindern haben? Das, was ich gesehen habe, ist eine Überforderung. Kinder kennen den Begriff "Kampf" noch gar nicht, wissen nicht um dessen Bedeutung. Ausnahme: Kinder, die Kampf schon vom Fernsehen, von den Eltern (Gewalt) kennen.

Da hilft es auch nicht, wenn man "Kampf" genial-intelligent in "Spiel" verändert. Wer sich auch nur einen hunderstel Millimeter mit Kindern und Pädagogik auskennt, sollte mal das Spielverhalten von Kindern im Bezug auf Kampf untersuchen...noch besser: Ab welchem Alter beginnen Kampfspiele eigentlich Sinn zu machen...?

Judo ist Kampf. Judo ist die Auseinandersetzung mit seinem "Partner", was sich vor allem in einem Gegeneinander äußert...bestes Beispiel hierfür ist der Bodenkampf, der (Weichspüler) bei Kleinkindern hübsch als Spiel verpackt wird. Die Absicht der Erwachsenen ist es nicht, die Kinder spielen zu lassen...soweit habe ich das verstanden. Die Absicht der Erwachsenen ist, dass ein Kind das andere z. B. im seitl. Haltegriff hält. Da die Kinder das Wort Kampf nicht kennen und dessen Bedeutung überhaupt nicht einschätzen können, Erwachsenen gegenüber aber grundsätzlich loyal gegenüber sind, tun sie natürlich ihr bestest. Sie versuchen etwas zu tun, was aus ihrer Sicht paradox sein muss: Spielen haben sie bisher nur im "Miteinander" erfahren und ohne großen Kontakt zum Spielpartner. Im Judo wird diese Welt auf den Kopf gestellt: Der Körper des Spielpartners wird nun auch noch zum Spielgegenstand - so zumindest verkauft es der Trainer. Es gibt keinen Ball, kein Auto, keine Puppe...es gibt nur den anderen Jungen/ das andere Mädchen.

Viel schlimmer wird es, wenn man vom Kontakt in den Non-Kontakt geht. Schlagen und Treten. Das können 3-Jährige noch überhaupt nicht, haben überhaupt keine Vorstellung davon, was man damit macht, was man damit auch anrichten kann. Bestens zu sehen im KiGa oder auch zu Hause, wenn man um ein Spielzeug "kämpft" und dem anderen Kind dabei - grundsätzlich unbewußt - weh tut. Das andere Kind fängt an zu weinen, der/diejenige welche/r ausgeteilt hat, ist zunächst irritiert, spielt dann aber ganz normal weiter, so, als wäre nichts passiert.

Zusammen gefasst: Das Sprachvermögen eines 3-Jährigen Kindes umfasst nicht das Wort "Kampf" oder "Kämpfen", die Sprachgewalt insgesamt ist arg begrenzt - das schrieb ich schon. So, wie 3-Jährige sprechen, so verstehen sie auch. Würde ein Physiker einem Hauptschüler etwas über Quantenphysik erklären, würde der hauptschüler nichts verstehen. Genaus "nichts" versteht ein 3-jähriges Kind, wenn ein Erwachsener über "Kämpfen" spricht. Noch schlimmer wird es, wenn der Erwachsene das Wort "Kämpfen" durch das Wort "Spielen" ersetzt, weil er weiß, dass "Kämpfen" noch nicht im Wortrepertoire eines 3-Jährigen enthalten ist. Dann wird Kämpfen zu einer Lüge - das Kind Spielt...daraus entstehen dann auch Lebenslügen.

Es ist auch immer wieder müßig, erwachsene Leute zu motivieren, sich nicht nur intellektuell mit Kindern auseinander zu setzen...die nächste Lebenslüge: Immer wieder höre ich von Eltern: "...tja, wenn das so ist, ist mein Kind anders..." Damit beziehen sie sich nur auf eines von hunderten von "Leistungsfenstern", die Kinder in ihrer Entwicklung beschreiben. Ein Kind kann so z. B. sprachlichen Überdurchschnitt ausweisen, kann aber gleichzeitig von seinen sozialen "soft skills" weit entfernt vom Altersdurchschnitt sein. Manche Kinder sind schon mit 3-Jahren in sofern auffällig, als dass sie grundsätzlich die körperliche Auseinandersetzung mit einem anderen Kind suchen.

Der Freund meines Sohnes war/ist so...der ist übrigens auch beim Judo. Dazu muss man wissen, dass dieser Junge lediglich das spiegelt, was seine Eltern ihm als "gutes Sozialverhalten" beigebracht haben. Er versucht es, so gut es geht umzusetzen. Hinzu kommt, dass dieser Junge ein kleines Brüderchen bekommen hat und nicht mehr die Nr.1 in der Family ist, was den Grad seiner Bemühungen um Aufmerksamkeit (negative Verstärkung) nur noch erhöht. Ich kann nicht erkennen, dass Judo etwas positives bewirkt hat...im Gegenteil...dieser Junge - nennen wir ihn mal Robin - spielt ja nur. Das Robin dabei viel zu häufig Grenzen überschreitet, sieht man als Trainer erst an den Auswirkungen, also erst dann, wenn das andere Kind (Robins Partner) weint, bzw. sich von Robin zurückzieht, bzw. nicht mehr zum Training kommt. So ist das, wenn Kinder nicht das spielen, was sie eigentlich spielen sollten und können.

Nunja...dass im KiGa übrigens die Erzieher/innen "froh sind", wenn sie die Kinder alle beschäftigt haben, kann ich bestätigen. Ich bin auch froh, wenn ich nicht mehr Arbeit auf meinem Schreibtisch liegen habe, als notwendig ist. Dennoch werden die Kinder im KiGa professionell betreut und nicht nur "irgendwie" beschäftigt - wie du es hier suggerierst. Dies also als "Verteidigungsstrategie" zu benutzen, um damit "durch die Blume" Eltern zu "entlasten", die ihre Kinder irgendwohin geben, um ihre Ruhe zu haben, finde ich - bei allem Respekt - absolut unzulässig, absurd und geradezu vollkommen daneben.

Ich kann Eltern nur empfehlen, ihre 3-jährigen Kinder in keinem Verein der Welt anzumelden, also in diesem Altern von sportlichen Dingen (und damit von "Kämpfen" aus Vergleichsgründen) noch Abstand zu nehmen. Günstig wäre, evtl. ein Schwimmkurs, also Seepferdchen usw. Einstiegsalter sollt bei ca. 5 - 6 Jahren liegen und dann kann ich mir - sollte es wirklich Kampfsport sein - wiederum das Judo als beste Möglichkeit vorstellen. Wenn man ein 3-jähriges Kind neben ein 5-jähriges Kind stellt, hat man eine Idee davon, was allein nur 2 Jahre Entwicklung für ein Kind bedeuteten.

Besonders ehrgeizigen Eltern empfehle ich allerdings den Vereinsbeitritt ihrer Kinder kurz nach dem Abstillen. Je früher desto besser und schaden tut es ja auch nicht ;)

Shugyo
26-11-2010, 21:28
@Andy Lee

Hallo,

im großen und ganzen gebe ich dir recht. Meiner Meinung nach haben 3jährige Kinder im Kampfsport überhaupt nichts verloren. Bei meinem Kindertraining habe ich sogar das Mindestalter von 6 Jahren auf 8 Jahre hochgesetzt.

Allerdings glaube ich - im Gegensatz zu deinem Kommentar - dass Kinder (nicht dreijährige!) durchaus in der Lage sind, den anderen als Übungspartner (und nicht als Gegner, oder als Gegenstand) zu sehen. Partnerübungen im Kampfsport müssen kein Gegeneinander sein. Kumite im Karate z.B. bedeutet wörtlich übersetzt: "gemeinsame Hände".

Eins ist mir noch aufgefallen: Du verwendest sehr häufig das Wort "Sprachgewalt". Die Assoziation Sprache und Gewalt finde ich ziemlich seltsam gerade im Bezug auf Dreijährige.

Grüße

AndyLee
27-11-2010, 12:18
@Andy Lee

Hallo,

im großen und ganzen gebe ich dir recht. Meiner Meinung nach haben 3jährige Kinder im Kampfsport überhaupt nichts verloren. Bei meinem Kindertraining habe ich sogar das Mindestalter von 6 Jahren auf 8 Jahre hochgesetzt.

Allerdings glaube ich - im Gegensatz zu deinem Kommentar - dass Kinder (nicht dreijährige!) durchaus in der Lage sind, den anderen als Übungspartner (und nicht als Gegner, oder als Gegenstand) zu sehen. Partnerübungen im Kampfsport müssen kein Gegeneinander sein. Kumite im Karate z.B. bedeutet wörtlich übersetzt: "gemeinsame Hände".

Eins ist mir noch aufgefallen: Du verwendest sehr häufig das Wort "Sprachgewalt". Die Assoziation Sprache und Gewalt finde ich ziemlich seltsam gerade im Bezug auf Dreijährige.

Grüße
Danke für die Rückmeldung.

Du schreibst: "...im Gegensatz zu deinem Kommentar..." und erwähnst extra kurz darauf "...(nicht dreijährige!)...". Bei mir ging es aber ausschließlich um dieses Alter, da es hier auch Thema des Threads ist. Insofern gibt es keinen "Gegensatz"! Denn auch ich beschrieb ja, dass ältere Kinder schon mehr können und wies schon auf einen Altersunterschied von 2 jahren hin. Darauf wollte ich einfach mal hinweisen.

Das Wort "Sprachgewalt" ist nicht meine Erfindung - man kann, muss aber nicht überall assoziieren. Ich benutze das Wort gerne, um zu verdeutlichen, wie gewaltig (daher das Wort "Gewalt") die Wirkung von Sprache sein kann. Bei 3-Jährigen z. B. wäre die Frage, über welche Sprachgewalt sie verfügen, um "an einer Sache Spaß haben" in eigenen Worten zu erklären. Zumeist liegt hier die Sprachgewalt in den Händen der Erwachsenen, die das Kleinkind lapidar fragen: "Na, hat es denn Spaß gemacht?" Woraufhin die Kleinen "Ja" sagen - was auch sonst? Wir Erwachsenen formulieren daraus: "Das hat meinem Sohn Spaß gemacht", mit der gesamten Palette unserers Verständnisses von "Spaß" - anders erklärte: Genau das meine ich, wenn ich davon spreche, das Erwachsene dazu neigen, bestimmte Dinge in die Aussagen der Kinder hinein zu interpretieren... unbewusst natürlich. Die Aufnahmefährigkeit eines 3-jährigen Kindes ist im Bereich des Langzeitgedächtnisses noch nicht so überragend, wie man sich das vorstellt. Das Kind kann nicht den Spaß von heute mit dem Spaß von vor einem Monat vergleichen, weil es diese Situation längst vergessen hat. Wir messen Spaß an der Summe unserer Erfahrungen im Verlauf von 17, 30 oder 50 Lebensjahren. Ein 3-jähriges Kind, könnte theoretisch auf 3 Jahre Spaß zurückblicken...praktisch kann es das evtl. höchstens auf die letzte Woche. Wie also soll ein 3-jähriges Kind die ganze Angebotspalette an Vereinen und Schulen überblicken und vergleichen? Woher soll man als Elternteil wissen, ob das Kind beim Judo, beim Ringen, beim Fußball oder beim Schwimmen gut aufgehoben ist? Fakt ist: Überall dort wird das Kind aber Spaß haben...!

Wer ein 3-Jähriges Kind hat, macht am besten mal folgenden kleinen Test: Zuerst die Frage, ob dem Kind eine bestimmte Sache Spaß gemacht hat. Das Kind wird nur knapp mit "Ja" antworten. Versuchen sie dann mal das Kind zu verunsichern und fragen: "Hat es dir wirklich Spaß gemacht, du kannst auch mit "Nein" antworten, falls es doch nicht so war..." Macht der Suggestion...die meisten Kinder werden an dieser Stelle unsicher, weil sie a)Nachfragen zumeist nicht gewohnt sind und b)denken, dass Mama oder Papa hier eine andere Antwort als "Ja" erwarten. Weiterhin kann dann das Kind genauer gefragt werden: "Erzähl mir mal, was genau dir viel Spaß gemacht hat." Hierauf antworten die meisten Kinder mit einen kurzen u. knappen Aufzählung, viel geatme und getue...also: "...das laufen, das hüpfen, das springen..." Die nächste Frage wäre: "Was hat dir denn genau am Laufen gefallen...?" Hier wird es bereits kritisch für das Kind, da es eben noch nicht über die "Sprachgewalt" verfügt, detailliert den eigenen Spaß zu beschreiben. Zumeist werden an dieser Stelle die Eltern helfen und das Spiel beginnt von vorne, sobald sich die Eltern einschalten, wird wieder interpretiert.

Dieser Test zeigt: Nicht so einfach, klare Antworten von Kindern zu bekommen. Meint man, dass klare "Ja" am Anfang war wirklich klar, sieht man, was man mit einer einfachen Nachfrage ("Wirklich?") auslösen kann. Daran ist deutlich zu sehen, wie sehr Erwachsene das Verhalten der Kinder interpretieren (die haben doch Spaß). Nicht vergessen: Kinder lernen viel aus Erfahrung. Frage wäre z. B. auch: "Was hat dir mehr Spaß gemacht, dass Turnen oder das Judo..." Da das Judo zeitlich weiter zurück liegt und die Erlebnisse des Turnens noch sehr nahe und präsent ist, ist auch hier die Antwort klar.

So könnte man jetzt weiter machen und versuchen zu erklären, warum es so schwer ist, eine "ehrliche" Antwort von Kindern zu bekommen, so, wie wir es in unserer Erwachsenenwelt mit unserer Sprachgewalt gewohnt sind.
Daher meine Botschaft: Sich nicht von den Aussagen des Kindes beeindrucken lassen, sondern auf das "Eltern-Gefühl" schauen, das einem hoffentlich sagt, man solle lieber noch ein paar Jahre warten.

Der obligatorische Nachsatz:
Besonders ehrgeizigen Eltern empfehle ich allerdings den Vereinsbeitritt ihrer Kinder kurz nach dem Abstillen. Je früher desto besser und schaden tut es ja auch nicht ;)

Sven K.
27-11-2010, 19:27
Es ist natürlich Schade, wenn man sich nicht wirklich auskennt, was alles für
Konzepte angeboten werden. Es nur auf selbst-erfahrenes Judotraining zu
reduzieren, wird dem bestimmt nicht gerecht. Die eigenen Erfahrungen bilden
hier sicherlich überzogene Vorurteile.

Natürlich kann/soll/und darf man anderer Meinung sein. Nur sollte man dies
auch adäquat begründen können, was ein "Wissen" über das jeweilige Konzept
voraussetzt.

Eine grundsätzliche Ablehnung ist absurd.

Die "Fähigkeiten" von 3-Jährigen werden hier -warum auch immer- ignoriert
bzw. nur teilweise dargelegt. So ist ein solches Kind sehr wohl in der Lage, zu
äußern, ob es zu irgendetwas Lust hat oder nicht. Dies am Sprachschatz bzw.
an der Fähigkeit etwas zu verbalisieren, festzumachen geht auch in die falsche
Richtung. Was wird hier als Referenz genommen ? AWST-R ? Auch muss man
unterscheiden zwischen dem "passiver Wortschatz" und dem "aktivem
Wortschatz.

Das Kinder dieses Alterns nicht fähig wären, zu erfassen was ihr Tun mit
anderen Spielpartnern auslöst, müsste hier noch mal bitte belegt werden. Die
"Theorie of Mind" ( ToM) sagt hier nämlich etwas anderes. Nachzulesen in
"Psychologie" von David G. Myers

Natürlich stehen die Kinder hier gerade an einer Übergangsphase. Gerade
deswegen kann aber eine generelle Aussage nicht getroffen werden. Auch ist
die "sichere Bindung" von Wichtigkeit, um Aussagen zu treffen, wie "weit" ein
Kind ist. Lütkenhaus, Grossmann und Grossmann haben schon 1987 gezeigt,
dass 3-Jährige sehr wohl fähig sind, mit Misserfolgssituationen umzugehen.
Von einem "Überfordern" kann hier wohl kaum die Rede sein.
Hier bringe ich mal den Hinweis auf das Non-deklarative Wissen.
Nachzulesen "Das Wissbegierige Kind" von Lilian Fried.

Es spricht also nichts gegen ein frühes Eintreten in die "Budowelt". Sofern es
ein gutes Konzept beinhaltet. Niemand spricht von einem "Kämpfen" im Sinne
von den Partner "Vernichten". Wie es letzten Ende benannt wird ist hier
zweitrangig. Auf den "Inhalt" kommt es an. Es gibt hier in Deutschland viele
gute Konzepte, die die Kinder in die KK-Welt einführen.

So könnte es eventuell aussehen.

IJQg5PkK80A&feature=related

Ich könnte auch auf eine Seite verlinken, auf der es um "pädagogisches Judo"
geht. Dies wird von einem Dipl.Soz.Päd. angeboten. Allerdings erst ab 4 Jahre
Daher passt es ja nicht ganz. :rolleyes:

Ich wäre also an aktuellen Quellen interessiert die Belegen, dass ein
kindgerechtes KK-Training schädlich wäre.

Helmut Gensler
28-11-2010, 09:08
ein Widerspruch in sich:
dass ein
kindgerechtes KK-Training schädlich wäre
Wirklich kindgerecht kann nicht schädlich sein, sonst wäre ja jede Erziehung ein Schaden für das Kind.

Sven K.
28-11-2010, 13:39
ein Widerspruch in sich:
Wirklich kindgerecht kann nicht schädlich sein, sonst wäre ja jede Erziehung ein Schaden für das Kind.

Schon klar. Du weißt doch wie ich es meine. ;)


Es wurde die GENERELLE Aussage getroffen, das "Kampfsport" für Kinder
nichts ist. Getreu dem Motto "Kenn ICH einen, kenne ICH ALLE". Hier wird
eben vergessen, dass es sehr viel Konzepte gibt, die teils unter Mithilfe von
Psychologen, Therapeuten und/oder Sozialarbeitern entwickelt wurden. Die
Argumentation dazu war, dass die Kinder nicht in der Lage sind, die
Begrifflichkeit des Kämpfen zu erfassen. Hier denke ich halt, dass die Kinder
-nicht nur von Piaget- unterschätzt werden. Bis vor Kurzem ging man
allgemein davon aus, Kinder könnten dieses oder jenes erst im Alter von 7-8.
Heute weiß man, dass die selben Dinge schon von 3-4 Jährigen geleistet
werden. Hier wurden also die Kompetenzen unterschätzt und Altersangaben
zu hoch angesetzt. Nachlesen kann man das hier.
"Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters für Bachelor"
Von Arnold Lohaus,Marc Vierhaus,Asja Maass

Auch interessant ist eventuell "Kognitive Psychologie" Von Robert L. Solso

Dann noch zu argumentieren, dass Antworten auf geschlossenen
Fragen GRUNDSÄTZLICH NICHT intrinsisch motiviert wären, wirkt auf mich
halt immer ein wenig suspekt, da dies doch wohl eher spekulativ ist.

AndyLee
28-11-2010, 18:40
Die "Fähigkeiten" von 3-Jährigen werden hier -warum auch immer- ignoriert bzw. nur teilweise dargelegt. So ist ein solches Kind sehr wohl in der Lage, zu äußern, ob es zu irgendetwas Lust hat oder nicht. Dies am Sprachschatz bzw.an der Fähigkeit etwas zu verbalisieren, festzumachen geht auch in die falsche
Richtung. Was wird hier als Referenz genommen ? AWST-R ? Auch muss man unterscheiden zwischen dem "passiver Wortschatz" und dem "aktivem
Wortschatz.


Solche "Missverständnisse" mag ich nicht...denn eigentlich sind es keine Missverständnisse, sondern eine bewusst geführte Gegenrede. Um was es geht: Nirgendwo hat irgendjemand (auch ich nicht) behauptet, Kinder wären nicht in der Lage zu äußern, ob es zu irgendwas Lust hat oder nicht. Meine Äußerung ging in die Richtung, wie man derartige Äußerungen zu bewerten hat, bzw. wie sie bewertet werden...es wird mehr hinein-interpretiert als tatsächlich vorhanden ist.

Spielt ein Kind Lego, du fragst, ob es Spaß macht, antwortet es mit "JA", ebenso, wenn es mit Puppen spielt, im Sandkasten...wo auch immer. Frag ein 3-jähriges Kind mal, was ihm Spaß beim Legospielen macht...da kannst du die Problem der "Sprachgewalt" i. d. Praxis sehen.

Besser: Allein ein 3-jähriges Kind zu fragen, auf was es gerade Lust hat, ist schon schwer zu beantworten. Einfacher: Das Kind turnt und man fragt es: hast du auch weiterhin Lust auf Turnen? Es kommt in diesem Alter auf die Art der Frage an und auf die damit verbundene Komplexität der Antwort. Also: Hast du Lust auf Turnen? Ja. Was gefällt dir daran? Hüpfen und Rollen. Was genau gefällt dir am Hüpfen? ... Problem! Die Antwort auf diese Frage ist sehr Komplex, weil das Kind kaum in der Lage ist, zu erklären, wie man das Hüpfen an sich zu aufteilen kann, damit überhaupt erklärbar wird, was am Hüpfen alles Spaß machen kann (z. B. die Geselligkeit, das Abspringen, das Kribbeln im Bauch, das Abfangen des Gleichgewichts, usw). Hier helfen Erwachsene meist: Gefällt es dir, gemeinsam mit den anderen zu hüpfen? Ja.

Interessant wäre doch an dieser Stelle Folgendes: Können 3-Jährige schon zwischen ganz viel, viel und weniger Lust haben unterscheiden? Wenn nicht: Wie also ist die Aussage zu bewerten, es hätte Lust zu etwas?

Fakt ist: 3-Jährige verfügen über keine Ausreichenden Erfahrungen im Bereich des Vergleichens von sportlichen Aktivitäten, mal abgesehen davon dass sie allein bei der Erklärung ihrer Vorlieben Probleme haben dürften. Thema: Sprachgewalt.

Ich bitte dringend, da mal den Test mit 3-Jährigen durchzuführen. Die Praxis ist immer besser als jede Theorie.


Das Kinder dieses Alterns nicht fähig wären, zu erfassen was ihr Tun mit
anderen Spielpartnern auslöst, müsste hier noch mal bitte belegt werden.
Nun - das ist jetzt ganz einfach auf dieser Ebene: Beleg mir bitte das Gegenteil.

Ich weiß nicht, welche pädagogische Vorbildung du hast und ob du mit dieser auch im Kontakt mit diesen Klientel bist. Meine tägliche Arbeit ist es, viel schwierigere Antworten zu bekommen, wenn es z. B. um Scheidungen und Umgänge geht. Häufig frage ich hier nach Hobbys, Vorlieben, Freunde usw. Keines der bisherigen Kinder, die ich kennen gelernt habe, besuchte bisher einen Kampfsportverein/-schule. Die wenigsten sind überhaupt in Vereinen orientiert. Viele gehen schwimmen und turnen, zumeist aus irgendwelchen "Krabbelgruppen" heraus. Ich habe auch noch kein Kind in dem Alter kennen gelernt, das mir sagen konnte, welche Lieblingssportart es hat bzw. was es gerne sportlich mal machen möchte. Hier helfen zumeist die Eltern...viel sagen, dass es noch so früh ist, manche erwähnen z. B. bei Jungs, dass ihr Sohn häufig Fußball spielt und von daher wohl ein Fußballverein ansteht.

Von den Kindern selbst bekomme ich allerhöchstens völlig rudimentäre Aussagen. Gutes Beispiel hierfür ist die Frage, ob mir das Kind mal einen Tagesablauf von sich schildern kann. Erzählt wird mir dann zumeist vom selben Tag oder - manchmal - noch vom Tag davor. Aber was z. B. für uns Gewohnheit ist, können die Kinder nicht erklären, außer KiGa natürlich.

So könnte ich nun weiter reden, z. B. über die Frage, was Kinder antworten, ob sie ein Lieblingstier haben. Klar - die meisten haben eins. Manche geben denen auch Namen. Die Frage, wie der Name zustande gekommen ist, wissen sie nicht mehr. Auch gute Frage: Gehst du gerne in den KiGa? Ja. Warum? Häufigste Antwort: Weil die Kindergärtnerinnen sehr nett sind. Die Frage: Was genau gefällt dir an denen? beantworten sie mit einer Aufzählung: Die hören mir zu, schenken mir was, wir spielen viel zusammen. Auf die Frage: Was gefällt dir beim Spielen am besten? können die meisten schon gar nicht mehr richtig antworten...es fehlt hier einfach die Einteilung von "Spielen" in bestimmte Kategorien, aus denen man das selektiert: das finde ich am spielen gut, das finde ich am spielen schlecht. Nur vereinzelt gibt es Kinder, die etwas mehr in die Tiefe gehen.

Mein Part ist ja herauszufinden, ob das Kind gut z. B. bei einer Scheidung bei der Mutter aufgehoben ist, wie gut die Beziehung zum Vater ist und wie Umgänge dann gestaltet werden können.

Hierbei - und bei der anschließenden Verhandlung vor Gericht - muss man dementsprechend höllisch auf Suggestivfragen aufpassen, zumeist wird vom Gericht ja noch extra wer "bestellt", der explizit die Belange des Kindes im Auge behält (Verfahrenspfleger).

Ich würde gerne wissen wollen, wo deine Berührungspunkte - sowohl praktisch, als auch theoretisch - mit 3-jährigen Kindern ist.

STK Kampfsportschule
28-11-2010, 19:02
Nein mit 3 auf keinen Fall

Sven K.
29-11-2010, 19:29
Solche "Missverständnisse" mag ich nicht...denn eigentlich sind es keine Missverständnisse, sondern eine bewusst geführte Gegenrede. Um was es geht: Nirgendwo hat irgendjemand (auch ich nicht) behauptet, Kinder wären nicht in der Lage zu äußern, ob es zu irgendwas Lust hat oder nicht. Meine Äußerung ging in die Richtung, wie man derartige Äußerungen zu bewerten hat, bzw. wie sie bewertet werden...es wird mehr hinein-interpretiert als tatsächlich vorhanden ist.

Spielt ein Kind Lego, du fragst, ob es Spaß macht, antwortet es mit "JA", ebenso, wenn es mit Puppen spielt, im Sandkasten...wo auch immer. Frag ein 3-jähriges Kind mal, was ihm Spaß beim Legospielen macht...da kannst du die Problem der "Sprachgewalt" i. d. Praxis sehen.

Besser: Allein ein 3-jähriges Kind zu fragen, auf was es gerade Lust hat, ist schon schwer zu beantworten. Einfacher: Das Kind turnt und man fragt es: hast du auch weiterhin Lust auf Turnen? Es kommt in diesem Alter auf die Art der Frage an und auf die damit verbundene Komplexität der Antwort. Also: Hast du Lust auf Turnen? Ja. Was gefällt dir daran? Hüpfen und Rollen. Was genau gefällt dir am Hüpfen? ... Problem! Die Antwort auf diese Frage ist sehr Komplex, weil das Kind kaum in der Lage ist, zu erklären, wie man das Hüpfen an sich zu aufteilen kann, damit überhaupt erklärbar wird, was am Hüpfen alles Spaß machen kann (z. B. die Geselligkeit, das Abspringen, das Kribbeln im Bauch, das Abfangen des Gleichgewichts, usw). Hier helfen Erwachsene meist: Gefällt es dir, gemeinsam mit den anderen zu hüpfen? Ja.

Interessant wäre doch an dieser Stelle Folgendes: Können 3-Jährige schon zwischen ganz viel, viel und weniger Lust haben unterscheiden? Wenn nicht: Wie also ist die Aussage zu bewerten, es hätte Lust zu etwas?

Fakt ist: 3-Jährige verfügen über keine Ausreichenden Erfahrungen im Bereich des Vergleichens von sportlichen Aktivitäten, mal abgesehen davon dass sie allein bei der Erklärung ihrer Vorlieben Probleme haben dürften. Thema: Sprachgewalt.

Ich bitte dringend, da mal den Test mit 3-Jährigen durchzuführen. Die Praxis ist immer besser als jede Theorie.

Hier ist es, wie so oft. Du schreibst sehr viel, ohne auf den eigentlichen Punkt einzugehen. Nicht dass es falsch wäre. Du implizierst aber, dass ALLE Antworten auf deine Fragen nicht vom Kind aus motiviert ist. Es also so antworten würde, weil es Dir oder Mama/Papa ne Freude machen will und eigentlich doch keine Lust darauf hätte. Dies ist aber eben spekulativ. Was machst Du, wenn das Kind nun doch wirkliche Lust dazu hat ? Befragst Du es solange bis es "endlich gesteht", dass es doch keine Lust hat ? Das Du dem Kind, ob seiner Sprachkompetenz, um Welten voraus bist, sollte klar sein. Ebenso, dass Du es durch Nachfragen verunsichern kannst. Was aber ist die Die Aussage ? Kein Kind kann beurteilen und äußern ob und zu was es Lust hat ? Das mag eventuell für ein Probetraining stimmen. Spätestens wenn das Kind wiederholt zum Training soll und da keine Lust zu hat, wird es dies auch kommunizieren. In welcher Form auch immer.



Nun - das ist jetzt ganz einfach auf dieser Ebene: Beleg mir bitte das Gegenteil.

Ich habe dir sogar Literaturtipps gegeben. Überlesen ?

Zusätzlich würde ich noch die Spiegelneuronen ins Thema bringen. Ich weiß nicht, wie weit du dich mit dem Thema Verhaltensforschung, Neurobiologie, Neurobiopsychologie auskennst. Giacomo Rizzolatti und sein Team haben diese Spiegelneuronen vor ca.15 Jahren gefunden. Neuere Erkenntnisse zeigen, dass durch sie Säuglinge schon von Geburt an in der Lage sind Empathieleistungen zu erbringen und diese non-verbal zu äußern. Die Bildung/Entwicklung der Spiegelneuronen geht ungefähr bis zum 3 Lebensjahr. Danach ist ein Kind in der Lage dies auch verbal zu kommunizieren. Die Mutter verbrennt sich am Herd und das Kind geht hin und tröstet die Mutter.
In Deutschland ist wohl Prof.Dr.Joachim Bauer führend, in diesem Bereich.
Literatur: "Warum ich fühle, was du fühlst"-Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneuronen. Hoffmann und Campe, Hamburg



Ich weiß nicht, welche pädagogische Vorbildung du hast und ob du mit dieser auch im Kontakt mit diesen Klientel bist. Meine tägliche Arbeit ist es, viel schwierigere Antworten zu bekommen, wenn es z. B. um Scheidungen und Umgänge geht. Häufig frage ich hier nach Hobbys, Vorlieben, Freunde usw. Keines der bisherigen Kinder, die ich kennen gelernt habe, besuchte bisher einen Kampfsportverein/-schule. Die wenigsten sind überhaupt in Vereinen orientiert. Viele gehen schwimmen und turnen, zumeist aus irgendwelchen "Krabbelgruppen" heraus. Ich habe auch noch kein Kind in dem Alter kennen gelernt, das mir sagen konnte, welche Lieblingssportart es hat bzw. was es gerne sportlich mal machen möchte. Hier helfen zumeist die Eltern...viel sagen, dass es noch so früh ist, manche erwähnen z. B. bei Jungs, dass ihr Sohn häufig Fußball spielt und von daher wohl ein Fußballverein ansteht.

Von den Kindern selbst bekomme ich allerhöchstens völlig rudimentäre Aussagen. Gutes Beispiel hierfür ist die Frage, ob mir das Kind mal einen Tagesablauf von sich schildern kann. Erzählt wird mir dann zumeist vom selben Tag oder - manchmal - noch vom Tag davor. Aber was z. B. für uns Gewohnheit ist, können die Kinder nicht erklären, außer KiGa natürlich.

So könnte ich nun weiter reden, z. B. über die Frage, was Kinder antworten, ob sie ein Lieblingstier haben. Klar - die meisten haben eins. Manche geben denen auch Namen. Die Frage, wie der Name zustande gekommen ist, wissen sie nicht mehr. Auch gute Frage: Gehst du gerne in den KiGa? Ja. Warum? Häufigste Antwort: Weil die Kindergärtnerinnen sehr nett sind. Die Frage: Was genau gefällt dir an denen? beantworten sie mit einer Aufzählung: Die hören mir zu, schenken mir was, wir spielen viel zusammen. Auf die Frage: Was gefällt dir beim Spielen am besten? können die meisten schon gar nicht mehr richtig antworten...es fehlt hier einfach die Einteilung von "Spielen" in bestimmte Kategorien, aus denen man das selektiert: das finde ich am spielen gut, das finde ich am spielen schlecht. Nur vereinzelt gibt es Kinder, die etwas mehr in die Tiefe gehen.

Mein Part ist ja herauszufinden, ob das Kind gut z. B. bei einer Scheidung bei der Mutter aufgehoben ist, wie gut die Beziehung zum Vater ist und wie Umgänge dann gestaltet werden können.

Hierbei - und bei der anschließenden Verhandlung vor Gericht - muss man dementsprechend höllisch auf Suggestivfragen aufpassen, zumeist wird vom Gericht ja noch extra wer "bestellt", der explizit die Belange des Kindes im Auge behält (Verfahrenspfleger).

Ich würde gerne wissen wollen, wo deine Berührungspunkte - sowohl praktisch, als auch theoretisch - mit 3-jährigen Kindern ist.

Es ist ja schön, dass du immer erwähnst, dass Du TAGTÄGLICH mit 3 Jährigen zu tun hast. Ganz abnehmen kann ich das aber nicht. Soll dies den Eindruck erwecken, dass du mehr Kompetenz im Umgang mit 3-Jährigen hättest ? Die hast Du bestimmt. Ich habe nur 2 "Krabbelgruppen" 4 jahre lang betreut. Ich hatte aber auch schon irgendwann mal erwähnt, dass ich mit einem Kinderpsychologen befreundet bin. Was natürlich nichts heißt. Des Weiteren arbeite ich im Training mit 2 Erziehern zusammen. Auch habe ich 2 1/2 Jahre mit einem Sozialpädagogen Jugendliche in einer Ausbildungscooperative betreut. Das gilt aber nicht, da diese älter als drei waren. ;)

Ich könnte auch noch auf meine stetig wachsende Bibliothek zum Thema "Pädagogik und Artverwandtem" verweisen.

Im Grunde habe ich aber keine Ahnung. Deswegen frage ich ja immer so penetrant nach. :D

AndyLee
02-12-2010, 18:57
Was aber ist die Die Aussage ? Kein Kind kann beurteilen und äußern ob und zu was es Lust hat? Das mag eventuell für ein Probetraining stimmen. Spätestens wenn das Kind wiederholt zum Training soll und da keine Lust zu hat, wird es dies auch kommunizieren. In welcher Form auch immer.
Das wird es - ohne Zweifel.
Meine Aussage, erneut wiederholt: Kinder haben keine Möglichkeiten zu vergleichen, Kinder haben eigentlich zu Allem Lust, Kinder sind leicht zu Manipulieren, sehr häufig wird in den Aussagen von Kindern mehr hinein interpretiert, als tatsächlich an Information vorhanden ist.

Daher ist ein Fazit von mir: Ob ein Kind Lust zu etwas hat, ist kein Indiz bzw. kein Indikator dafür, dass ein Angebot "Kinderfreundlich" bzw. "Kindgerecht" ist. Mein Rat: Das Alter von 5 bzw. 6 Jahren ist daher ein gutes Einstiegsalter.


Es ist ja schön, dass du immer erwähnst, dass Du TAGTÄGLICH mit 3 Jährigen zu tun hast. Ganz abnehmen kann ich das aber nicht.
Wie sagt man noch? Wer weiß braucht nicht mehr zu glauben.

Ich kenne meine Arbeit und weiß was dort passiert und du liest dir bitte noch einmal die Stelle meines Postings durch, den du meinst diesbezüglich richtig verstanden zu haben. ;)

Ich glaube, ich habe hier meine Ansicht von einem Kampfsporttraining für 3-Jährige, was eigentlich kein Kampfsporttraining, sondern ein speziell auf Kinder abgestimmtes Training sein soll, deutlich gemacht.

Ob es in diesem Kontext z. B. wichtig ist, zu wissen, wann Kinder Empathische Fähigkeiten zeigen, halte ich nur für diejenigen wichtig, die genau nach diesen Fragen gesucht haben. Ich für mich hatte eher nach anderen Inhalten gesucht, aber danke, für diese Tipps. Lesen schadet ja bekanntlich nie ;)