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Vollständige Version anzeigen : Das Zentrum



Holzkeule
26-10-2010, 20:10
Les ja hier öfters was von " Zentrumsbewegungen " , " gegnerischem Zentrum " etc.

Was ist damit gemeint ?

Das die Bewegung im Bauchnabel entspringt oder knapp darunter , daß man immer eine Ganzkörperbewegung vollführen sollte ?

Gegnerisches Zentrum ? Den Gegner immer fokussieren oder ihn aus dem Gleichgewicht bringen ?

Gruß

kanken
26-10-2010, 20:53
Das "Zentrum" ist ein Bild über das man Bewegungen steuern kann. Es ist eingebettet in das Qi-gong und entspricht dem unteren Dantien (jedenfalls so wie ich es kennengelernt habe). Es ist die "Kraftpumpe", die es zu stören gilt, bzw. die einen selbst antreibt.

Das "Wie" kann man schlecht in einem Forum erklären, dass muss man "hands on" erklärt bekommen. Die Sanchin oder die Naifanchi eignen sich hervorragend dafür, auch die "Stehende Säule" ist eine gute Grundlagenübung.

Wie gesagt es ist ein Bild um bestimmte Körperabläufe zu optimieren (wie beim "unbeugsamen Arm") allerdings in direkter Anwendung im Kampf.
Um das zu können muss man allerdings auch eine Menge "Körperarbeit" vorab leisten, man muss lernen sich funktional, gesund, zu bewegen, etwas dass wir größtenteils verlernt haben, genau das wird u.a. auch durch ständiges Wiederholen der Kata gemacht.

Grüße

Kanken

Holzkeule
26-10-2010, 21:47
Das "Wie" kann man schlecht in einem Forum erklären, dass muss man "hands on" erklärt bekommen.


Naja vielleicht mach ichs ja schon. (unbewußt) :D
Zumindest das mit der " Bewegung ensteht in der Hüfte " kenn ich.

Aber mich würde auch interessieren ob dieser Begriff des Zentrums auch anderen " Freaks " hier an Bord wie FireFlea , ZoMa oder Shorinryuchemnitz etc von ihren Lehrern her bekannt ist oder mit was für Bildern oder Synonymen ihr arbeitet.

Dakan
26-10-2010, 21:50
Falls ich mich auch zu den Freaks zählen darf: Bekannt war mir das zwar schon aber wirklich nachvollziehen konnte ich es erst als kanken mir das "hands on" (:D) gezeigt hat. "Die Bewegung entsteht in der Hüfte" hört man oft aber die wenigsten wissen wirklich was damit gemeint ist.

SKA-Student
27-10-2010, 08:22
Reine Spekulation:

Physikalisch betrachtet ist das doch ganz einfach, da in der "Hüftgegend" unser Körperschwerpunkt ist.
Und den muss man selbst für effektive Techniken einsetzen, sei es treten, schlagen, ringen, hebeln. ZB beim treten und schlagen muss die Hüfte mitkommen, wenn nicht sogar den Impuls geben. Beim "ringen" jemanden auf den Boden bringen geht auch nur gut, wenn mein Schwerpunkt unterhalb des Gegners' Schwerpunkt ist, etcpp.
Und das Zentrum des Gegners stören o.ä. heißt teilweise auch, seinen Schwerpunkt ausm Zentrum zu bringen, zB wenn beim Mae Geri chudan die Zielperson nicht ganz ausweicht sondern nur den Bauch einzieht - schwupps sind Füße und Kopf vorne und das Gleichgewicht weg.

Ist sowas damit (u.a.) gemeint?

Trunkenbold
27-10-2010, 09:28
Les ja hier öfters was von " Zentrumsbewegungen " , " gegnerischem Zentrum " etc.

Was ist damit gemeint ?

Das die Bewegung im Bauchnabel entspringt oder knapp darunter , daß man immer eine Ganzkörperbewegung vollführen sollte ?

Gegnerisches Zentrum ? Den Gegner immer fokussieren oder ihn aus dem Gleichgewicht bringen ?

Gruß

Für mich gibt es dieses „Zentrum“ des Gegners nicht eindeutig. Sicher man kann von einem rein physischen Zentrum sprechen und es auch noch mystifizieren, aber gilt es nicht genau so das geistige Zentrum des Gegners anzugreifen. Sunzi würde mir bei diesem Gedanken sicherlich zustimmen, dass das gegnerische Zentrum nicht unbedingt auf das rein physische zu reduzieren ist.

Beim Thema physischen Zentrum sind mir Karateka oftmals viel zu steif, da könnte man sich sicherlich einiges aus dem Boxen lernen.

Masushi
27-10-2010, 10:32
Für das Training der Hüftbewegung kann man sich vom Trainingspartner am Gürtel ziehen lassen, wenn man z.B. mit Oi-zuki vorgeht.
Am Besten steckt man einen anderen Gürtel durch, dann ist vorne mehr Platz zum Vorgehen.
Man soll natürlich nicht voll am Gürtel ziehen, nur gerade so stark, dass der Partner diesen Zug spürt. Bei vielen Schülern hat es zumindest eine Vorstellung davon gebracht, was mit diesem Hüftimpuls gemeint ist.

gruß,

Michael

Holzkeule
27-10-2010, 12:35
Bekannt war mir das zwar schon aber wirklich nachvollziehen konnte ich es erst als kanken mir das "hands on" (:D) gezeigt hat. "Die Bewegung entsteht in der Hüfte" hört man oft aber die wenigsten wissen wirklich was damit gemeint ist.


Bei sich gezeigt ok aber auch erklärt ?
Tja dann nun viel Spaß bei der folgenden "Menge Körperarbeit " . ;)
Inwiefern machen die Leute das in deinem Heimatdojo denn anders ?




Beim Thema physischen Zentrum sind mir Karateka oftmals viel zu steif, da könnte man sich sicherlich einiges aus dem Boxen lernen.

Da hab ich eben auch immer so das Gefühl daß sich der Schwerpunkt vom Bauchnabel wegbewegt. Durch dieses permanente Pendeln und Auf und Ab.
Wir bewegen uns ( zumindest in der Anfangsphase )ja immer nur auf einer Ebene.

Mir gehts ja nur drum daß wenn man so Begriffe in den Raum legt die anderen sich ungefähr eine Vorstellung davon machen können. Schwarze Löcher kann man ja auch erklären ohne selber schon in eines reingezogen worden zu sein. :)
Also nur wenn jemand mag, aber ist ja schließlich ein Forum für den theoretischen Austausch , Obelix1977 hat den Begriff mein ich auch mal in einem anderen Forum verwendet und der ist ja glaub ich kein Schüler von kanken ?

Gruß

shorinryuchemnitz
27-10-2010, 13:41
Hallo,
danke erstmal für den Ehrentitel. (Ich nehme an das es ein Kompliment sein sollte):D

In der Asiatischen Sichtweise befindet sich der Sitz des Gleichgewichtes wie auch der Gesundheit im Bauch. Deshalb wird ein Mensch der ein Lehrer/Meister einer KK ist dort auch als Mensch mit Bauch bezeichnet. Also jemand der in seiner Mitte steht - im Gleichgewicht ist. Dies wird der jahrelangen Auseinandersetzung mit einer KK zugeschrieben.

Das Zentrum wie es im Shorinryu Karate gemeint ist, hat ein Inneren und einen Äußeren Aspekt. Der Innere Aspekt ist die Psyche, der Äußere der Körper.
Sind beide Aspekte des Zentrum ungestört so der Ansatz, kann dieser Mensch der sich im "Vollkommenen" Gleichgewicht befindet nicht besiegt werden.

Beide Aspekte befinden sich in bestimmten Abhängigkeiten. Ist der Innere Aspekt gestört wirkt sich dies auf de Äußeren Aspekt aus und umgekehrt.
Es ist also möglich durch bestimmte Aktionen bzw. Reaktionen dieses Zentrum zu stören und dadurch einen Vorteil zu erlangen.

Es gibt Berichte bei dem ein Blick in die Augen den Kampf beendet hat, weil einer der Kämpfer durch das was er in den Augen seines Gegners erblickte so erschüttert war das er sich geschlagen gab. Sein Inneres Zentrum war durch die unerschütterliche Ruhe seines Gegenübers aus dem Gleichgewicht geraten.

Emotionen wie Angst, Wut, Überheblichkeit, Konzentrationsschwäche und vegitative Wahrnehmungen wie Schmerz, Hitze, Kälte, Atemnot, Hyperventilation, Blutdruckabfall, Adrenalien, Müdigkeit, Schwäche, Lähmung können diesen Inneren Aspekt des Zentrums stören.

Genauso kann der Äußere Aspekt des Zentrums durch Schlag-/Tritt-/Hebel-/Wurf-/Sonstwaseinwirkung aus dem Gelichgewicht gebracht werden.

Diese körperlichen Einwirkungen können aber wiederum den inneren Aspekt beeinflussen. Der Druck bzw. Schlag auf bestimmte Vitalpunkte bewirken oben beschriebene Emotionen bzw. vegitative Reaktionen.

Mit Gleichgewicht ist hier nicht nur das statische Gleichgewicht gemeint, dieses ist im Kampf sowieso eher ein labiles und kein stabiles, sondern es geht hier um die Generierung von Kraft/Energie durch richtige Bewegungsabläufe (Technik) und die Störung dieser Abläufe. Die isolierte Betrachtung von Einzelbewegungen muss durch die Gesamtbewegung ersetzt werden ohne diese kann man sein Zentrum nicht ins Gleichgewicht bringen. Kata schult diese Gesamtbewegung und die Erschließung der Kraft/Energie aus dieser Bewegung heraus. Allerdings auch nur dann wenn die Kata nicht sportorientiert ausgeführt wird.

Mehr lässt sich glaube ich über ein Forum darüber nicht transportieren.
Selbst in einem Video kannst Du die Kraft Generierung nicht sehen. Diese kann man nur bei Ausführung selbst spüren bzw. die Änderung der Krafterzeugung, bei unterschiedlicher Ausführung. Hat man die richtige Ausführung gezeigt bekommen bzw. erlernt spürt man den Unterschied gegenüber der Variante die man davor (als man diese noch nicht konnte) ausgeführt hat.

Gruß

Holzkeule
27-10-2010, 20:33
Das mit dem Bauch ist dann aber wirklich nur im übertragenen Sinne gemeint ? Oder muß man fürchten mit einem Bruce Lee Waschbrett in Okinawa nicht ernstgenommen zu werden ?

Du hattest das glaub ich mal erwähnt oder daß es sozusagen 2 Philosophien gibt : Einmal die chinesische gleich viel mit dem Körper zu " rudern " und die japanische/okinawanische sich von der Einzeltechnik zum Körperflow hinzubewegen. Und irgendwann sollte man sich dann in der Mitte treffen ..

Tori
27-10-2010, 22:53
In meiner Mitte ruhen gerade ein paar Flaschen Flens - bezeichnet man das dann als Zentrumsbewegung? :teufling:

:engel_3:

shorinryuchemnitz
28-10-2010, 07:47
In meiner Mitte ruhen gerade ein paar Flaschen Flens - bezeichnet man das dann als Zentrumsbewegung? :teufling:

:engel_3:

Du bist kurz vor der Erweckung und ruhst in Dir Selbst. :D

Trunkenbold
28-10-2010, 07:56
Hallo,
danke erstmal für den Ehrentitel. (Ich nehme an das es ein Kompliment sein sollte):D

In der Asiatischen Sichtweise befindet sich der Sitz des Gleichgewichtes wie auch der Gesundheit im Bauch. Deshalb wird ein Mensch der ein Lehrer/Meister einer KK ist dort auch als Mensch mit Bauch bezeichnet. Also jemand der in seiner Mitte steht - im Gleichgewicht ist. Dies wird der jahrelangen Auseinandersetzung mit einer KK zugeschrieben.

Das Zentrum wie es im Shorinryu Karate gemeint ist, hat ein Inneren und einen Äußeren Aspekt. Der Innere Aspekt ist die Psyche, der Äußere der Körper.
Sind beide Aspekte des Zentrum ungestört so der Ansatz, kann dieser Mensch der sich im "Vollkommenen" Gleichgewicht befindet nicht besiegt werden.

Beide Aspekte befinden sich in bestimmten Abhängigkeiten. Ist der Innere Aspekt gestört wirkt sich dies auf de Äußeren Aspekt aus und umgekehrt.
Es ist also möglich durch bestimmte Aktionen bzw. Reaktionen dieses Zentrum zu stören und dadurch einen Vorteil zu erlangen.

Es gibt Berichte bei dem ein Blick in die Augen den Kampf beendet hat, weil einer der Kämpfer durch das was er in den Augen seines Gegners erblickte so erschüttert war das er sich geschlagen gab. Sein Inneres Zentrum war durch die unerschütterliche Ruhe seines Gegenübers aus dem Gleichgewicht geraten.

Emotionen wie Angst, Wut, Überheblichkeit, Konzentrationsschwäche und vegitative Wahrnehmungen wie Schmerz, Hitze, Kälte, Atemnot, Hyperventilation, Blutdruckabfall, Adrenalien, Müdigkeit, Schwäche, Lähmung können diesen Inneren Aspekt des Zentrums stören.

Genauso kann der Äußere Aspekt des Zentrums durch Schlag-/Tritt-/Hebel-/Wurf-/Sonstwaseinwirkung aus dem Gelichgewicht gebracht werden.

Diese körperlichen Einwirkungen können aber wiederum den inneren Aspekt beeinflussen. Der Druck bzw. Schlag auf bestimmte Vitalpunkte bewirken oben beschriebene Emotionen bzw. vegitative Reaktionen.

Mit Gleichgewicht ist hier nicht nur das statische Gleichgewicht gemeint, dieses ist im Kampf sowieso eher ein labiles und kein stabiles, sondern es geht hier um die Generierung von Kraft/Energie durch richtige Bewegungsabläufe (Technik) und die Störung dieser Abläufe. Die isolierte Betrachtung von Einzelbewegungen muss durch die Gesamtbewegung ersetzt werden ohne diese kann man sein Zentrum nicht ins Gleichgewicht bringen. Kata schult diese Gesamtbewegung und die Erschließung der Kraft/Energie aus dieser Bewegung heraus. Allerdings auch nur dann wenn die Kata nicht sportorientiert ausgeführt wird.

Mehr lässt sich glaube ich über ein Forum darüber nicht transportieren.
Selbst in einem Video kannst Du die Kraft Generierung nicht sehen. Diese kann man nur bei Ausführung selbst spüren bzw. die Änderung der Krafterzeugung, bei unterschiedlicher Ausführung. Hat man die richtige Ausführung gezeigt bekommen bzw. erlernt spürt man den Unterschied gegenüber der Variante die man davor (als man diese noch nicht konnte) ausgeführt hat.

Gruß

Bis auf das Thema „Wut“ stimme ich dir zu. Wut ist wie Angst ein zweischneidiges Schwert, aber man kann sich ihr bedienen, sogar formen.
Interessant das sich ein Stil so tief mit dem Thema auseinander setzt.

shorinryuchemnitz
28-10-2010, 07:57
Das mit dem Bauch ist dann aber wirklich nur im übertragenen Sinne gemeint ? Ja.




Du hattest das glaub ich mal erwähnt oder daß es sozusagen 2 Philosophien gibt : Einmal die chinesische gleich viel mit dem Körper zu " rudern " und die japanische/okinawanische sich von der Einzeltechnik zum Körperflow hinzubewegen. Und irgendwann sollte man sich dann in der Mitte treffen ..

Nein, es ging um GoJu
im Karate von Hart zu Weich in den chinesischen äußeren KKs von weich zu hart.

Richtig ist aber das in den meisten chinesischen Stilen gleich mit der Form begonnen wird. Im okinawanischen/japanischen Karate sehr oft erst vereinfachte Basis-Übungen (Kihon) geübt wird bevor eine Form zu erlernen ist.

Ich denke aber das in allen KKs das üben von Einzeltechniken bzw. Einzelsequenzen üblich ist um bestimmte Merkmale bzw. Schwierigkeiten bei der Ausführung zu üben.

Wichtig ist aber das man immer zur Form (Kata) zurückkehrt um die Gesamtbewegung zu erlernen.

Was nützt es Dir wenn Dein linker Arm den Tsuki kann aber Dein rechter nicht so richtig bzw. der Rest des Körpers nicht weiß was er dabei zu tun hat.

Gruß

Trunkenbold
28-10-2010, 07:58
In meiner Mitte ruhen gerade ein paar Flaschen Flens - bezeichnet man das dann als Zentrumsbewegung? :teufling:

:engel_3:

Diese "Form" habe ich gestern auch trainiert. Vielleicht etwas zu intensiv in der letzten Zeit.

freakyboy
28-10-2010, 08:06
Diese "Form" habe ich gestern auch trainiert. Vielleicht etwas zu intensiv in der letzten Zeit.

train hard, go pro :cool:

shorinryuchemnitz
28-10-2010, 09:03
Bis auf das Thema „Wut“ stimme ich dir zu. Wut ist wie Angst ein zweischneidiges Schwert, aber man kann sich ihr bedienen, sogar formen.
Interessant das sich ein Stil so tief mit dem Thema auseinander setzt.

Es kommt immer auf die Stärke der Emotion an. Angst kann hilfreich sein um Dich in Alarmbereitschaft zu versetzen. Aber es gibt eine Ausprägung von Angst die so existenziell ist das Sie jede Art von Aktion/Reaktion in Dir sterben lässt, Dir jeden Mut und jede Hoffnung nimmt jemals wieder aus dieser Hölle zurückzukehren. Wird in einem solche Angst ausgelöst verliert man jegliche Kontrolle über sein Handeln. Man wird blind, taub und bricht zusammen. Panik ist nur eine Vorstufe dieses Zustandes. Die Angst von der ich hier spreche liegt jenseits der Panik. Panik ist auch nur ein Instinktives Notprogramm des Körpers um einer scheinbar aussichtslosen Situation doch noch zu entrinnen. Doch hier versagt das Notprogramm Panik, die Angst ist so stark und allumfassend das der sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange Effekt eintritt. Dies ist nicht mehr steuerbar und auch nicht hilfreich im Kampf einsetzbar, es ist aber für einen Selber wichtig zu wissen das man beim Gegener solche existenziellen Ängste auslösen kann. Letzendlich ist es die Angst vor dem Tod die hier genutzt wird und die jedes Lebewesen in sich trägt. Das Gehirn schaltet ab man fällt quasi in Ohnmacht, da dies für das Lebewesen der Einzige verbliebene Ausweg ist um der Angst zu entkommen.

Budo an sich ist doch eine Übung um loslassen zu können. Es geht nicht um kontrollieren der Angst, der Wut, der Liebe, etc.
Es geht um das annehmen und aktzeptieren. Im Annehmen und Akzeptieren liegt nicht nur im Budo-Verständnis auch in der christlich-abendländischen Anschauung der Schlüssel zur Inneren Freiheit und dem Sieg über den Tod.

Wenn der Samurai vor der Schlacht seinen Tod billigend in Kauf nimmt und mit dieser wahrhaftigen Einstellung kämpft als wäre er schon gestorben ist er frei von Todesangst und damit frei in seinem Tun, der Innere Aspekt des Zentrums kann also nicht mehr gestört werden durch Einwirkungen auf den Äußeren Aspekt.

Dies zu üben bedeutet Budo.
Der Lange Weg der Übung besteht also darin das der Lehrer einen auf diesem Weg immer wieder an Wegpunkte bringt wo er dieser Angst begegnet und er weitergehen muss um diesen Punkt des Weges zu meistern.
Dies geht nur mit Vertrauen zum Lehrer, obwohl der Schüler weiß "das wird mir sehr viele Schmerzen bereiten" (und später vielleicht "dabei könnte ich sterben"), wird er es tun im Vertrauen das der Lehrer besser als der Schüler selbst weiß das er es schaffen kann. Nach Überwindung vieler dieser Wegpunkte wird der Schüler frei werden von seinen Selbstzweifeln und Ängsten und der Angst vor dem Tod und damit selbst zu einem Menschen "mit Bauch" oder auch Kokoro (Der Mensch mit Bewusstsein) :)

Wut ist nur ein weiteres Notfallprogramm wie Panik. Richtige Wut ist damit als Instinkthandlung nicht wirklich kontrollierbar. (z.B. Choleriker)
Vorstufen von richtiger Wut lassen sich sicherlich unter bestimmten Bedingungen positiv einsetzen, wobei dies im Budo unerwünscht ist, da emotionsgetragene Handlungen negativ gesehen werden. Die Emotionen können durch den Gegner manipuliert werden und so im schlechtesten Fall gegen einen arbeitet. Daher wird der Zustand der "Leere" (Mu=Nichts) ich bevorzuge eher den Begriff des "Frei sein" angestrebt.

Gruß

Dakan
28-10-2010, 10:07
Bei sich gezeigt ok aber auch erklärt ?
Tja dann nun viel Spaß bei der folgenden "Menge Körperarbeit " . ;)
Inwiefern machen die Leute das in deinem Heimatdojo denn anders ?

Nicht nur bei sich gezeigt. Sondern mir gezeigt wie ich das umsetzen kann. :) Man merkt es daran, dass man nicht umgeschubst werden kann und einen viel härteren Schlag zustande bringt. Aber ich bin da absoluter Anfänger und kriege das vielleicht bei einem von 10 Versuchen hin! Na in meinem "Heimatdojo" wird einfach die Hüfte gedreht. Das ist aber mehr als eine einfache Hüftdrehung. Muss man eben auf der Matte gezeigt bekommen...

freakyboy
28-10-2010, 10:28
Mich wunderts irgendwie, dass solch essentielle Dinge heut zu Tage kaum noch gelehrt werden. Ich meine in jeder anderen Sportart ist es heißt es doch immer schneller, höher, weiter ... sollte es dann nicht auch im Karate der Fall sein, dass man das best mögliche aus sich herrausholt?! Sehr schade ... :(

SKA-Student
28-10-2010, 10:33
Nicht nur bei sich gezeigt. Sondern mir gezeigt wie ich das umsetzen kann. :) Man merkt es daran, dass man nicht umgeschubst werden kann und einen viel härteren Schlag zustande bringt. Aber ich bin da absoluter Anfänger und kriege das vielleicht bei einem von 10 Versuchen hin! Na in meinem "Heimatdojo" wird einfach die Hüfte gedreht. Das ist aber mehr als eine einfache Hüftdrehung. Muss man eben auf der Matte gezeigt bekommen...

Oh bitte, versuch es doch noch mal in Worten! Wir werden auch gnädig sein ob deiner mangelnden Beschreibung! :)

Trunkenbold
28-10-2010, 10:38
Es kommt immer auf die Stärke der Emotion an. Angst kann hilfreich sein um Dich in Alarmbereitschaft zu versetzen. Aber es gibt eine Ausprägung von Angst die so existenziell ist das Sie jede Art von Aktion/Reaktion in Dir sterben lässt, Dir jeden Mut und jede Hoffnung nimmt jemals wieder aus dieser Hölle zurückzukehren. Wird in einem solche Angst ausgelöst verliert man jegliche Kontrolle über sein Handeln. Man wird blind, taub und bricht zusammen. Panik ist nur eine Vorstufe dieses Zustandes. Die Angst von der ich hier spreche liegt jenseits der Panik. Panik ist auch nur ein Instinktives Notprogramm des Körpers um einer scheinbar aussichtslosen Situation doch noch zu entrinnen. Doch hier versagt das Notprogramm Panik, die Angst ist so stark und allumfassend das der sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange Effekt eintritt. Dies ist nicht mehr steuerbar und auch nicht hilfreich im Kampf einsetzbar, es ist aber für einen Selber wichtig zu wissen das man beim Gegener solche existenziellen Ängste auslösen kann. Letzendlich ist es die Angst vor dem Tod die hier genutzt wird und die jedes Lebewesen in sich trägt. Das Gehirn schaltet ab man fällt quasi in Ohnmacht, da dies für das Lebewesen der Einzige verbliebene Ausweg ist um der Angst zu entkommen.

Budo an sich ist doch eine Übung um loslassen zu können. Es geht nicht um kontrollieren der Angst, der Wut, der Liebe, etc.
Es geht um das annehmen und aktzeptieren. Im Annehmen und Akzeptieren liegt nicht nur im Budo-Verständnis auch in der christlich-abendländischen Anschauung der Schlüssel zur Inneren Freiheit und dem Sieg über den Tod.

Wenn der Samurai vor der Schlacht seinen Tod billigend in Kauf nimmt und mit dieser wahrhaftigen Einstellung kämpft als wäre er schon gestorben ist er frei von Todesangst und damit frei in seinem Tun, der Innere Aspekt des Zentrums kann also nicht mehr gestört werden durch Einwirkungen auf den Äußeren Aspekt.

Dies zu üben bedeutet Budo.
Der Lange Weg der Übung besteht also darin das der Lehrer einen auf diesem Weg immer wieder an Wegpunkte bringt wo er dieser Angst begegnet und er weitergehen muss um diesen Punkt des Weges zu meistern.
Dies geht nur mit Vertrauen zum Lehrer, obwohl der Schüler weiß "das wird mir sehr viele Schmerzen bereiten" (und später vielleicht "dabei könnte ich sterben"), wird er es tun im Vertrauen das der Lehrer besser als der Schüler selbst weiß das er es schaffen kann. Nach Überwindung vieler dieser Wegpunkte wird der Schüler frei werden von seinen Selbstzweifeln und Ängsten und der Angst vor dem Tod und damit selbst zu einem Menschen "mit Bauch" oder auch Kokoro (Der Mensch mit Bewusstsein) :)

Wut ist nur ein weiteres Notfallprogramm wie Panik. Richtige Wut ist damit als Instinkthandlung nicht wirklich kontrollierbar. (z.B. Choleriker)
Vorstufen von richtiger Wut lassen sich sicherlich unter bestimmten Bedingungen positiv einsetzen, wobei dies im Budo unerwünscht ist, da emotionsgetragene Handlungen negativ gesehen werden. Die Emotionen können durch den Gegner manipuliert werden und so im schlechtesten Fall gegen einen arbeitet. Daher wird der Zustand der "Leere" (Mu=Nichts) ich bevorzuge eher den Begriff des "Frei sein" angestrebt.

Gruß

Nun, der Nimbus des Budos ist nicht zuletzt von den Japanern in Filmen schön aufgearbeitet worden. Da sieht man auch Kämpfer die sich vor panischer Angst ihr Heil in der Flucht suchen.

Diese Ängste sind ein Teil von uns wir können mit ihnen umgehen, aber eliminieren werden wir sie nur schwer können. Meiner Meinung nach wird bei diesem Thema zu oft mit verklärtem Blick das Budo betrachtet. Fanatismus kennen wir auch im Abendland, und nichts anderes ist die Anerziehung von Verhaltensmustern welche die Bedürfnisse des einzelnen zu Gunsten eines Führers zurückstellen lassen. Ich spreche jetzt bewusst nicht über die Nahe unangenehme Vergangenheit sondern über Verhaltensweisen gerade religiöser Natur quer durch das Abendland und die Welt als Ganzes. Für mich, der ich meinen Individualismus liebe, war das Budo noch nie die anstrebenswerte Philosophie, ganz im Gegenteil.

Wenngleich ich auch nicht die Philosophie Asiens als Ganzes verurteilen möchte, ganz im Gegenteil sie baut meiner Meinung auf recht ähnlichen Werten wie unseren auf. Aber genau wie bei uns wurden sie durch machthungrige Menschen missbraucht. Ja, am Ende finde ich unsere christlichen, islamischen, Werte noch viel schlimmer. Kein Wunder, trifft mich doch der Irrsinn direkt vor meiner Haustüre, wenn die Zeugen klingeln. Was zugegebener Massen noch die schwächste Form des abendländischen Alltags ausmachen.

Sicher dies ist nur meine Sichtweise auf die wie schon erwähnt oft verkannte Wahrheit hinter den Ganzen Säbelrasseln „Budo“.

Dakan
28-10-2010, 10:41
@freakyboy: Genau das ist doch das Problem: Höher, schneller, weiter! Auch wenn man sich dabei den Bewegungsapparat völlig ruinert. Richtiges Karate ist eben auch nichts was man in einem großen Rahmen unterrichten kann. Man kann sich nicht mit 30 Mann ins Dojo stellen und dann ernsthaft erwarten etwas zu lernen. Man benötigt die persönliche Anleitung durch einen Lehrer.

@SKA-Student: Kanken hat sich doch schon geäußert und besser als er kann ichs ganz sicher nicht erklären, also unterlasse ich den Versuch ;) Musst du eben doch mal blau machen und nach Münster fahren :p ;)

freakyboy
28-10-2010, 11:20
@ Dakan : Hmm das versteh ich nun irgendwie nicht?! :confused: Du meintest doch, dass du mit der Technik, die dir kanken gezeigt hat, wesentlich mehr Kraft in den Schlag bringen konntest? Die ursprünglich gedachten Bewegungsmuster waren doch auch sicherlich besser für den Körper?! Also würde doch beides dafürsprechen, dass man es so lernt und nicht wie es heute üblich ist...

shorinryuchemnitz
28-10-2010, 11:58
Nun, der Nimbus des Budos ist nicht zuletzt von den Japanern in Filmen schön aufgearbeitet worden. Da sieht man auch Kämpfer die sich vor panischer Angst ihr Heil in der Flucht suchen.

Diese Ängste sind ein Teil von uns wir können mit ihnen umgehen, aber eliminieren werden wir sie nur schwer können. Meiner Meinung nach wird bei diesem Thema zu oft mit verklärtem Blick das Budo betrachtet. Fanatismus kennen wir auch im Abendland, und nichts anderes ist die Anerziehung von Verhaltensmustern welche die Bedürfnisse des einzelnen zu Gunsten eines Führers zurückstellen lassen. Ich spreche jetzt bewusst nicht über die Nahe unangenehme Vergangenheit sondern über Verhaltensweisen gerade religiöser Natur quer durch das Abendland und die Welt als Ganzes. Für mich, der ich meinen Individualismus liebe, war das Budo noch nie die anstrebenswerte Philosophie, ganz im Gegenteil.

Wenngleich ich auch nicht die Philosophie Asiens als Ganzes verurteilen möchte, ganz im Gegenteil sie baut meiner Meinung auf recht ähnlichen Werten wie unseren auf. Aber genau wie bei uns wurden sie durch machthungrige Menschen missbraucht. Ja, am Ende finde ich unsere christlichen, islamischen, Werte noch viel schlimmer. Kein Wunder, trifft mich doch der Irrsinn direkt vor meiner Haustüre, wenn die Zeugen klingeln. Was zugegebener Massen noch die schwächste Form des abendländischen Alltags ausmachen.

Sicher dies ist nur meine Sichtweise auf die wie schon erwähnt oft verkannte Wahrheit hinter den Ganzen Säbelrasseln „Budo“.

Hallo Trunkenbold ich glaube wir reden aneinander vorbei.

Wovon ich sprach als ich von annehmen und akzeptieren redete, nicht die Aufforderung Dein Lebensmartyrium zu beginnen und Dich irgendeiner Autorität
zu unterwerfen. Sondern zu lernen wie sich Angst auflöst wenn man sich ihr stellt und Sie aushält, dabei mehr über sich Selbst erfährt und sich dadurch Weiterentwickelt.

Gruß

Trunkenbold
28-10-2010, 12:36
Hallo Trunkenbold ich glaube wir reden aneinander vorbei.

Wovon ich sprach als ich von annehmen und akzeptieren redete, nicht die Aufforderung Dein Lebensmartyrium zu beginnen und Dich irgendeiner Autorität
zu unterwerfen. Sondern zu lernen wie sich Angst auflöst wenn man sich ihr stellt und Sie aushält, dabei mehr über sich Selbst erfährt und sich dadurch Weiterentwickelt.

Gruß

In der Tat wäre es für mich, wenn es so wäre, ein Lebensmartyrium sich zwanghaft einer Autorität in diesem Masse zu unterwerfen.
Da dies nun aber so nicht ist, sprach ich nicht über mein Leben sondern über meine Ansicht zum Thema Budo.

Mir ist in dem Zusammenhang schon klar, dass Budo als etwas Positives empfunden wird. Es stellt sich aber für mich die Frage ob dies unabhängig von meinem Empfinden auch zutrifft. Weiter ist mir auch klar, dass Viele zwar an Budo glauben und dennoch in Wahrheit unsere Maßstäbe von Ethik anlegen. Dies muss letztendlich auch so sein, da wir in keiner Monarchie leben.
Sollte auch keine Angriff sein, wie gesagt finde ich es sehr gut dass man sich in eurem Stil neben dem physischen Zentrum auch Gedanken über den Geist des Gegenübers macht.

DerUnkurze
28-10-2010, 12:50
nur kurz eingeworfen..

kann es sein das du bushido meinst, und nicht budo?

ersteres hat real wohl nie existiert und ist nichts anderes als ein romantisch verklärtes bild über die vergangenheit so wie unsere tapferen todesmutigen ritter und deren ehrenkodex :)

shorinryuchemnitz
28-10-2010, 13:06
nur kurz eingeworfen..

kann es sein das du bushido meinst, und nicht budo?

ersteres hat real wohl nie existiert und ist nichts anderes als ein romantisch verklärtes bild über die vergangenheit so wie unsere tapferen todesmutigen ritter und deren ehrenkodex :)

Budo = Weg der Kriegskünste
Bushido = Weg des Kriegers

haben den Gleichen Inhalt nur das Budo alle Kriegskünste meint
und Bushido den einzelnen Krieger

Wer Budo/Bushido übt, der übt den Speer aufzuhalten.
Das ist was gemeint ist wenn es um das üben von Budo geht.
Nicht Angreifen oder Verteidigen sondern den Angriff nicht statt finden zulassen und dadurch zu siegen.

Wer mehr dazu erfahren möchte dem kann ich nur dieses Buch (http://astore.amazon.de/okinawshorinr-21/images/3442216214) empfehlen.

Gruß

DerUnkurze
28-10-2010, 13:12
ich meine mit bushido den ehrenkodex welcher zb durch werke wie hagakure von yamamoto tsunetomo zu großer bekanntheit kam, in wahrheit aber nie existierte.

für mich klingt es als würde trunkenbold genau dies meinen.

Dakan
28-10-2010, 13:20
@ Dakan : Hmm das versteh ich nun irgendwie nicht?! :confused: Du meintest doch, dass du mit der Technik, die dir kanken gezeigt hat, wesentlich mehr Kraft in den Schlag bringen konntest? Die ursprünglich gedachten Bewegungsmuster waren doch auch sicherlich besser für den Körper?! Also würde doch beides dafürsprechen, dass man es so lernt und nicht wie es heute üblich ist...

Ja würde... Das sieht doch dann aber nicht mehr so schön aus ;) Im LK Kumite sind solche Techniken nicht zu gebrauchen und auf Katawettbewerben verliert man mit einer korrekt vorgetragenen Kata... Es muss sich verrückterweise alles dem Schönheitsideal beugen (bei Kata) und so wird z. B. auch aus dem Bunkai eine akrobatische Show anstatt real wirksamer abgrundtief bösartiger Kampfanwendungen. Und Kumite ---> LK und SK profitieren von der richtigen Ausführung nicht sondern behindern sich damit eher... Obs im VK gemacht wird habe ich keine Ahnung, dafür sehe ich zu wenig VK.

freakyboy
28-10-2010, 13:38
Würde ja eigentlich im VK Sinn machen ... mehr Kraft = Gegner geht eher zu Boden? :)

Trunkenbold
28-10-2010, 14:27
nur kurz eingeworfen..

kann es sein das du bushido meinst, und nicht budo?

ersteres hat real wohl nie existiert und ist nichts anderes als ein romantisch verklärtes bild über die vergangenheit so wie unsere tapferen todesmutigen ritter und deren ehrenkodex :)

Budo und Bushido musst du vom Begriff Bujutsu trennen.
Wie gesagt es besteht bei uns viel Desinformation über das Thema, wobei ich mich da nicht zum wirklichen Kenner machen will. Im Grunde ist es mir wurscht…

SKA-Student
28-10-2010, 14:44
... Im Grunde ist es mir wurscht…

Genau. Ich will kämpfen lernen, nicht drüber philosophieren. Und ich muss auch nicht japanisch werden. Und noch weniger wie ein Scherge eines feudalen Systems.

DerUnkurze
28-10-2010, 14:51
zwischen do und jutsu zu unterschieden wage ich nicht, da ist ein viel zu großer graubereich und zuviel auslegungssache :)

ich wollte lediglich anmerken das das was du bekrittelst (und was ich selbst bekritteln würde wenn ich es denn sehe) sehr stark von dem romantisch verklärten bushido seinen ursprung nimmt.
wobei der unterschied zwischen budo und bushido doch für mich eindeutig ist. waren die bushi doch nicht reine krieger, sondern ein kriegsadel.

aber gut, aus das is total ot :) dachte ich könnte damit helfen das weniger aneinander vorbei geredet wird, aber ich habs nur schlimmer gemacht :o

shorinryuchemnitz
28-10-2010, 15:32
zwischen do und jutsu zu unterschieden wage ich nicht, da ist ein viel zu großer graubereich und zuviel auslegungssache :)

ich wollte lediglich anmerken das das was du bekrittelst (und was ich selbst bekritteln würde wenn ich es denn sehe) sehr stark von dem romantisch verklärten bushido seinen ursprung nimmt.
wobei der unterschied zwischen budo und bushido doch für mich eindeutig ist. waren die bushi doch nicht reine krieger, sondern ein kriegsadel.

aber gut, aus das is total ot :) dachte ich könnte damit helfen das weniger aneinander vorbei geredet wird, aber ich habs nur schlimmer gemacht :o

Im Feudalen Japan gab es nur eine Art Krieger, das waren die Bushi / Samurai und die gehörten zur untersten Adelsschicht. Diese übernahmen neben der Kriegskunst auch wesentliche Aufgaben in der Verwaltung des Landes.

Gruß

FireFlea
28-10-2010, 17:02
Im Feudalen Japan gab es nur eine Art Krieger, das waren die Bushi / Samurai und die gehörten zur untersten Adelsschicht.

Nicht ganz, es gab auch teils nichtadelige Fußsoldaten - Stichwort Ashigaru. Der bekannteste nichtadelige Krieger ist vielleicht Toyotomi Hideyoshi, der als einfacher Bauernsohn später zum Herrscher des Landes aufstieg.

Und zu den ganzen Bushido/Budo/Bujutsu Definitionen - das ist alles ohnehin sehr schwammig und schwierig voneinander abzugrenzen bzw. historisch zu verifizieren. Eine schöne Definition von Budo und Bujutsu liefert meiner Meinung nach das Oberhaupt der Suio Ryu Schule in der NHK Doku Samurai Spirit (die Kobudo Folge). Erstmal gehts darum Leute zu killen und wenn man das perfektioniert hat, kann man "spirituellen Nutzen" daraus ziehen.

YouTube - Chaîne de budo777able (http://www.youtube.com/user/budo777able#p/u)

Holzkeule
28-10-2010, 22:39
Mich wunderts irgendwie, dass solch essentielle Dinge heut zu Tage kaum noch gelehrt werden. Ich meine in jeder anderen Sportart ist es heißt es doch immer schneller, höher, weiter ... sollte es dann nicht auch im Karate der Fall sein, dass man das best mögliche aus sich herrausholt?! Sehr schade ... :(

Wenn mans im Zusammenhang mit dem Qi Gong sieht gehts ja dann bei vielen anderen Stilen offensichtlich auch ohne.Oder benutzen die einfach eine andere Bildersprache. Sind es denn im Ursprungsland abseits des " Bauches " wirklich nur Bilder ?

Man muß das doch auch mal pragmatisch betrachten : ohne die Massenverbreitung in größeren Gruppen hätten viele nie vom Kampfsport/Kunst erfahren und wären dann vielleicht auch nie beim Krav Maga, Alpha-X System oder bei einem Urstil mit Zirkumflex gelandet.
Wenn ich kritisch zur Kata frage versuch ich ja nur zu verstehen was ich da mache. Die Frage ist nur ,gibt es den Sinn wirklich oder konstruiert man ihn durch die lange Zeit des Übens erst ?

Was das Gesunde angeht: Hm ,die tiefen Stände die immer so kritisiert werden gibts die nicht auch in vielen chinesischen Stilen ?
Allerlei Verrenkungen und Zerdeppern von Eisenstangen auf dem Hinterkopf ? Schaut für mich als Außenstehender jetzt auch nicht so gesund aus.

Royce Gracie 2
28-10-2010, 23:32
Wow , ich hab von dem ganzen kram keine Ahnung :(
trifft man jemand am Kinn , so geht dieser mit hoher wahrscheinlichkeit KO

Das ist zumindest etwas , was mir im Kampf immer geholfen hat :D

hier im Karate forum fällt mir immer auf , das es unendliche Theorie zu X und Y gibt.
Und dann gibts genug praktiker die von den Theorien kein schimmer haben ( So wie ich) aber irgednwie trotzdem erfolgreich kämpfen

wie essentiell sind denn dann solche Theorien ?

finde ich faszinierend

califax
29-10-2010, 00:15
Das sind keine Theorien. Zentrumsarbeit ist ganz konkrete Körperertüchtigung und Muskelkontrolle. Stabilerer Stand, effizienterer Krafteinsatz und daraus resultierend flinke Ausweichmanöver, gute Würfe, gute Schläge, besser kontrollierte Tritte, größere Kondition sind das Ziel.
Man lernt einfach nur, den Körper effizienter einzusetzen.

Zaubern kann man damit nicht. Man holt aber aus dem, was da ist, mehr raus.
Jede gute Schlagtechnik beruht beispielsweise auf Zentrumseinsatz, ganz egal ob der Anwender jemals den Begriff gehört hat.

Die "Theorie" ist einfach eine Sammlung von Begriffen mit denen man das, was sich bewährt hat, griffig bezeichnet.
Qi Gong, Ki, etc. sind keine Kopfgeburten.

Trunkenbold
29-10-2010, 07:38
zwischen do und jutsu zu unterschieden wage ich nicht, da ist ein viel zu großer graubereich und zuviel auslegungssache :)

ich wollte lediglich anmerken das das was du bekrittelst (und was ich selbst bekritteln würde wenn ich es denn sehe) sehr stark von dem romantisch verklärten bushido seinen ursprung nimmt.
wobei der unterschied zwischen budo und bushido doch für mich eindeutig ist. waren die bushi doch nicht reine krieger, sondern ein kriegsadel.

aber gut, aus das is total ot :) dachte ich könnte damit helfen das weniger aneinander vorbei geredet wird, aber ich habs nur schlimmer gemacht :o

Nun, der Reiz sich hier einzubringen liegt ja gerade auch in den unterschiedlichen Standpunkten zu einzelnen Themen. So gesehen hat dein Beitrag die Sache bereichert.

Zurück zum Thema, was für den einen ein ehrhafter Samurai ist, darin sehen andere Marionetten einer totalitären Kaste.

Aber noch einmal zurück auf die Definitionen Budo und Bushido, beide sind für mich nicht rein auf die KK konzentriert im Gegensatz zu Bujutsu welches die die reine Kriegskunst umfasst.

Die eigentliche Frage dreht sich bei diesem Thema hier um den Angriff auf die Psyche des Gegners. Hier kann man ganz ohne Budo aus Sicht des Bujutsu die Sache angehen. Dies war im Kern mein Ansatz. Die Karate Großmeister scheinen eher dem Budo zugetan. Für mich ist Karate Bujutsu und weiter wird mein Verhalten geprägt durch die Ethik die mir von Kindheit an vermittelt wurde. Was wie ich finde im Kern auch nicht konträr zur wahren fernöstlichen Philosophie steht.
Wie auch schon gesagt dies ist nur meine bescheidene Meinung dazu.

SKA-Student
29-10-2010, 07:51
... Für mich ist Karate Bujutsu und weiter wird mein Verhalten geprägt durch die Ethik die mir von Kindheit an vermittelt wurde. Was wie ich finde im Kern auch nicht konträr zur wahren fernöstlichen Philosophie steht.
Wie auch schon gesagt dies ist nur meine bescheidene Meinung dazu.

:halbyeaha
Ich schließe mich deiner Meinung ganz unbescheiden an!

Äh, Moment, was hat das jetzt eigentlich nochmal mit demZentrum zu tun?

DerUnkurze
29-10-2010, 07:56
ich wollte das thema nicht komplett ins ot reißen :)


Für mich ist Karate Bujutsu und weiter wird mein Verhalten geprägt durch die Ethik die mir von Kindheit an vermittelt wurde. Was wie ich finde im Kern auch nicht konträr zur wahren fernöstlichen Philosophie steht.

Ich denke es entspricht sogar eher dem, was es im Ursprung war. Denn sein wir ehrlich, die Philosophie hat erst spät in die Kampfkünste einzug gehalten, nämlich zu dem Zeitpunkt als es nicht mehr ums reine Überleben im Kampf/am Schlachtfeld ging. Dies ist z.B. im Iaido sehr stark zu sehen.


Und dann gibts genug praktiker die von den Theorien kein schimmer haben ( So wie ich) aber irgednwie trotzdem erfolgreich kämpfenWillst du Leuten kämpfen beibringen ists wohl wichtiger die Theorie dahinter zu kennen/zu verstehen. Denn mal ehrlich, mit einem "Mein Trainier hat mir das damals so beigebracht, es hat funktioniert also machts das genauso" wirst kein Leiberl haben.

Und manche Leute wie ich denken, das es gut ist zu wissen woher die Dinge kommen, warum man sie anwendet und wie sie wirklich funktionieren, um die Technik zumindest im Ansatz zu verstehen.
Wieso schlage ich möglichst von wo und wie gegen das Kinn meines gegenübers? Wie kann ich die selbe Wirkung vl noch erzielen?

kanken
29-10-2010, 08:18
Wow , ich hab von dem ganzen kram keine Ahnung :(
trifft man jemand am Kinn , so geht dieser mit hoher wahrscheinlichkeit KO

Das ist zumindest etwas , was mir im Kampf immer geholfen hat :D

hier im Karate forum fällt mir immer auf , das es unendliche Theorie zu X und Y gibt.
Und dann gibts genug praktiker die von den Theorien kein schimmer haben ( So wie ich) aber irgednwie trotzdem erfolgreich kämpfen

wie essentiell sind denn dann solche Theorien ?

finde ich faszinierend

Vlt. würdest du damit noch effizienter?

Viele gute Kämpfer haben eine ähnliche Körpermechanik wie die beschriebene, das ist doch nix karatespezifisches. Wenn man dann jedoch das Bild beim Schlagen noch ein wenig ändert, dann kann man aus den hervorragenden Grundlagen eben noch mehr rausholen.

Ich kenne einige gute KK, die eine super Körperkoordination haben, wenn man denen das Bild gibt, mit dem ich arbeite, dann setzen die das innerhalb kürzester Zeit um, während ein Anfänger Jahre dafür braucht. Dennoch können auch die anderen dadurch besser werden, gerade wenn man in Richtung "Kyusho" geht (und ich meine jetzt nicht diese "ich streichel dich KO-Geschichten").

Was mir persönlich aufegefallen ist, ist das dieses arbeiten deutlich besser für den Körper ist und man damit ein ziemlich gutes "Gesundheitsinstrument" an die Hand bekommt, denn irgendwann ist die "Kämpferlaufbahn" auch vorbei.

Wie gesagt, das muss man auf der Matte gezeigt bekommen, damit man die Unterschiede/Gemeinsamkeiten erkennen kann. Die Grundlage ist eben zunächst nicht das Kämpfen, sondern effektive/funktionale/gesunde Körperarbeit. Wenn man die hat, dann kann man damit auch effektiv (oder effektiver) Kämpfen.

Grüße

Kanken

FireFlea
29-10-2010, 08:51
Und dann gibts genug praktiker die von den Theorien kein schimmer haben ( So wie ich) aber irgednwie trotzdem erfolgreich kämpfen

wie essentiell sind denn dann solche Theorien ?

finde ich faszinierend

Auch Du kämpfst nicht "irgendwie", sondern verfolgst sicher, auch als Sportwissenschaftler, einen Trainingsplan mit konkretetn Zielsetzungen. Irgendwie kämpfen Hools im Stadion. ;) Ich denke grade im Pro Bereich, machen sich grade auch die erfolgreichen Praktiker viele Gedanken um Theorien, die dann vielleicht eine etwas andere Herangehensweise als Qi Gong haben. Das ganze Drumherum wie Trainingspläne, Regeneration, Ernährung usw. usw. was im Profisport Bereich zum Tragen kommt stellen doch die Theorien hier weit in den Schatten. Und es gibt auch Pros, die Qi Gong und Internal Martial Arts (Tai Chi etc.) nutzen, bspw. Andy Hug oder Shannon Briggs. Oder Gracie mit dem Yoga etc. Jedenfalls ist das nicht nur esoterischer Mumpitz.

kanken
29-10-2010, 10:35
Was das Gesunde angeht: Hm ,die tiefen Stände die immer so kritisiert werden gibts die nicht auch in vielen chinesischen Stilen ?
Allerlei Verrenkungen und Zerdeppern von Eisenstangen auf dem Hinterkopf ? Schaut für mich als Außenstehender jetzt auch nicht so gesund aus.

Den meisten "Inneren" chin. KK liegt allerdings eine funktionale Körpermechanik zu Grunde, wenn man die Kraft/Dehnung hat, dann kann man auch funktional so tief stehen, ohne das es ungesund ist, das sieht dann z.B. so aus:

WyRSzUbPBpM

Ist schon anders, als das Wettkampfkarate mit den tiefen Ständen, oder?

Grüße

Kanken

Trunkenbold
29-10-2010, 10:54
Den meisten "Inneren" chin. KK liegt allerdings eine funktionale Körpermechanik zu Grunde, wenn man die Kraft/Dehnung hat, dann kann man auch funktional so tief stehen, ohne das es ungesund ist, das sieht dann z.B. so aus:

WyRSzUbPBpM

Ist schon anders, als das Wettkampfkarate mit den tiefen Ständen, oder?

Grüße

Kanken


Wieso hat Wettkampfkarate tiefe Stände?

Ist doch eher umgekehrt, die tiefen Stände bringen nichts im Wettkampf.


PS: Der Typ gefällt mir.

califax
29-10-2010, 11:26
Wieso hat Wettkampfkarate tiefe Stände?

Ist doch eher umgekehrt, die tiefen Stände bringen nichts im Wettkampf.


wZSUOfFHvcM

DerUnkurze
29-10-2010, 11:36
ich denke nicht das mit wettkampf ein kata wettbewerb gemeint war, eher richtung vk :)

califax
29-10-2010, 11:57
ich denke nicht das mit wettkampf ein kata wettbewerb gemeint war, eher richtung vk :)

Er hatte gefragt, warum Wettkampfkarate tiefe Stände übt.
Das Video ist die Antwort.

DerUnkurze
29-10-2010, 12:09
habe ich missverstanden

IMA-Fan
29-10-2010, 12:12
Vlt. würdest du damit noch effizienter?

Viele gute Kämpfer haben eine ähnliche Körpermechanik wie die beschriebene, das ist doch nix karatespezifisches. Wenn man dann jedoch das Bild beim Schlagen noch ein wenig ändert, dann kann man aus den hervorragenden Grundlagen eben noch mehr rausholen.



Hi Kanken,

ich muss hier nochmal nachhaken:

Hast du dich nicht mal zu den Wiedersprüchen bezüglich VK Karatestile und traditionellem Karate in Sachen Körpermechanik geäußert? Ich meine etwas in der Art in Erinnerung zu haben.

Die Schlag Mechanik die Royce gelernt hat ist vielleicht viel näher an der eines Boxer, als an der eines traditionellen Karatekas. KA inwiefern sich sowas beißen würde...

Denke obwohl Krateforum, sind hier die Stilunterschiede teilweise untereinander größer als zu den Nachbarforen. Z.B im Falle VK Karate - Karate. Ich finde, dass VK Karate stärker dem Boxen/Thaiboxen ähnelt und z.B traditionelles Okinawa Karate den IMAs/CMAs, als sich beide untereinander.

Da muss man vielleicht in Sachen gegenseitiges Verstehen ,,Grenzen" ziehen.

Grüße Ima-Fan

Royce Gracie 2
29-10-2010, 12:44
Auch Du kämpfst nicht "irgendwie", sondern verfolgst sicher, auch als Sportwissenschaftler, einen Trainingsplan mit konkretetn Zielsetzungen. Irgendwie kämpfen Hools im Stadion. ;) Ich denke grade im Pro Bereich, machen sich grade auch die erfolgreichen Praktiker viele Gedanken um Theorien, die dann vielleicht eine etwas andere Herangehensweise als Qi Gong haben. Das ganze Drumherum wie Trainingspläne, Regeneration, Ernährung usw. usw. was im Profisport Bereich zum Tragen kommt stellen doch die Theorien hier weit in den Schatten. Und es gibt auch Pros, die Qi Gong und Internal Martial Arts (Tai Chi etc.) nutzen, bspw. Andy Hug oder Shannon Briggs. Oder Gracie mit dem Yoga etc. Jedenfalls ist das nicht nur esoterischer Mumpitz.

Haha , da hast duch mich aber geowned :D
Ja ich hab in der Wettkampfvorbereitung genau abgestimmte Trainigspläne , mit Regenerationszyklen ... ich hab nen Ernährungsplan und nen Krafttrainingsplan die allle aufeinander abgestimmt sind.

Allerdings is der Aufwand für mich da begrenzt , da ich das Wissen dazu eh alles aus meinem Studium habe.

Ansonsten habe ich kämpfen aber recht simpel gelernt.
Mein trainer zeigt , ich mach nach :ups:
nachdem ich dann für das gezeigte ein Gefühl entwickelt habe wirds im Sparring ausprobiert.

hashime
29-10-2010, 12:48
Ansonsten habe ich kämpfen aber recht simpel gelernt.
Mein trainer zeigt , ich mach nach :ups:
nachdem ich dann für das gezeigte ein Gefühl entwickelt habe wirds im Sparring ausprobiert.

Ich denk mal, die Zentrumsgeschichte lernt man auch nicht anders: Der Trainier zeigts, man machts nach ;)

Außerdem bin ich der Meinung, dass man die Zentrumsgeschichte beim VK mit der Zeit automatisch einbaut, auch wenn man sie nicht mit diesem Bild lernt....wie willst du ohne ordentliches "Standing" kämpfen? Körperliche Zentriertheit, tiefer Schwerpunkt, mentales Geerdetsein....ohne dem gehts doch gar nicht, wenns ordentlich zur Sache geht.....

Trunkenbold
29-10-2010, 13:20
Er hatte gefragt, warum Wettkampfkarate tiefe Stände übt.
Das Video ist die Antwort.

Ach so, Kata gehört in meiner kleinen Welt nicht mal zwangsläufig zum Karate.

Bitte in Zukunft die Definition Kata vor den Wettkampf stellen…

kanken
29-10-2010, 14:46
Hi Kanken,

ich muss hier nochmal nachhaken:

Hast du dich nicht mal zu den Wiedersprüchen bezüglich VK Karatestile und traditionellem Karate in Sachen Körpermechanik geäußert? Ich meine etwas in der Art in Erinnerung zu haben.

Die Schlag Mechanik die Royce gelernt hat ist vielleicht viel näher an der eines Boxer, als an der eines traditionellen Karatekas. KA inwiefern sich sowas beißen würde...

Denke obwohl Krateforum, sind hier die Stilunterschiede teilweise untereinander größer als zu den Nachbarforen. Z.B im Falle VK Karate - Karate. Ich finde, dass VK Karate stärker dem Boxen/Thaiboxen ähnelt und z.B traditionelles Okinawa Karate den IMAs/CMAs, als sich beide untereinander.

Da muss man vielleicht in Sachen gegenseitiges Verstehen ,,Grenzen" ziehen.

Grüße Ima-Fan

Wenn man sich mal die Aussagen von Oyama anschaut, dann hat, zumindest sein, Kyokushin einen sehr großen Qi-gong Anteil!!! Das das heute kaum noch bekannt ist, bzw. unterrichtet wird liegt jedoch nicht am Stil sondern an den Lehrern. Karate wurde sehr schnell sehr populär gemacht, da zählte Masse statt Klasse, die Quittung hat man jetzt. Im Judo ist es ähnlich. Rambats Judo würde ich auch zu den "Inneren" Kampfkünsten zählen, das moderne "Jackenraufen" eher nicht. Die Koryu sind voll von "Innerer Mechanik". Auch aus dem Thaiboxbereich weis ich, dass es dort sehr viel "esoterisches" Hintergrundwissen gibt. Es gibt eben nur nicht viele Lehrer, die über das Wissen verfügen und die es haben, geben es nur an wenige weiter, da das eben nicht im großen Rahmen geht.

Grüße

Kanken

IMA-Fan
29-10-2010, 15:29
Wenn man sich mal die Aussagen von Oyama anschaut, dann hat, zumindest sein, Kyokushin einen sehr großen Qi-gong Anteil!!! Das das heute kaum noch bekannt ist, bzw. unterrichtet wird liegt jedoch nicht am Stil sondern an den Lehrern. Karate wurde sehr schnell sehr populär gemacht, da zählte Masse statt Klasse, die Quittung hat man jetzt. Im Judo ist es ähnlich. Rambats Judo würde ich auch zu den "Inneren" Kampfkünsten zählen, das moderne "Jackenraufen" eher nicht. Die Koryu sind voll von "Innerer Mechanik". Auch aus dem Thaiboxbereich weis ich, dass es dort sehr viel "esoterisches" Hintergrundwissen gibt. Es gibt eben nur nicht viele Lehrer, die über das Wissen verfügen und die es haben, geben es nur an wenige weiter, da das eben nicht im großen Rahmen geht.

Grüße

Kanken

Ich bezog mich wie gesagt auf die heutigen Systeme, die wir im Sportwettkampf sehen! Ich denke Oyama hat ein anderes Karate gemacht, als die Fraktion heute, aber darauf möchte ich nicht weiter eingehen, das führt zu nicht lösbaren Diskussionen mit der Kyokushin Fraktion.

Wie du bereits sagst, hatte auch das Muay Boran viele solcher Elemente, aber heute werde ich diese vielleicht in einem klitzekleinen Prozentteil der Thaibox Gyms auf der Welt finden ;)

Denke da sind einfach schon wieder neue Sachen entstanden, die nicht unbedingt mit den alten einfach zu kombinieren sind. Bareknuckle Boxen und heutiges beißt zum großen Teil extrem von der Körpermechanik!

Grüße Ima-Fan

kanken
29-10-2010, 15:44
Denke da sind einfach schon wieder neue Sachen entstanden, die nicht unbedingt mit den alten einfach zu kombinieren sind. Bareknuckle Boxen und heutiges beißt zum großen Teil extrem von der Körpermechanik!


Da hast du natürlich Recht und da muss man dann auch klar trennen.

Nichts desto trotz wird ein guter Athlet die "Inneren" Dinge schnell umsetzen können.

Grüße

Kanken

hashime
29-10-2010, 16:35
Wenn man sich mal die Aussagen von Oyama anschaut, dann hat, zumindest sein, Kyokushin einen sehr großen Qi-gong Anteil!!!

Grüße

Kanken

Ja, und er hat auch Taiki ken praktiziert, "um die innere Faust zu stärken" was z. B. Kazumi nach wie vor macht und auch schon mal von einem polnischen Sensei bei uns auf der Sommerschule unterrichtet wurde....

Holzkeule
29-10-2010, 20:14
Gut dieses Bajiquan Video gefällt mir zugegebenermaßen. ( Bodyguard von Mao ? Hui) Aber so schaut euer Karate nicht aus oder ? Da würde sogar ich glaub ich vielleicht eine Formenleidenschaft entwickeln.
Die älteren Videos die hier manchmal im Namen der Funktionalität gepostet werden sind zwar vielleicht nicht so roboterhaft wie die von Valdesi ( warum eigentlich immer der gibts nicht noch andere Wettkämpfer ?) aber alleine von der Optik sind die mir teilweise zu lahm. Immer wieder Kunstpausen. Mag seinen Sinn haben aber ich habs eigentlich auch lieber fließend.


Aber es ist doch jetzt nicht jeder Stil der mit Qi arbeitet automatisch ein Înnerer ?

kanken
30-10-2010, 20:42
Gut dieses Bajiquan Video gefällt mir zugegebenermaßen. ( Bodyguard von Mao ? Hui) Aber so schaut euer Karate nicht aus oder ? Da würde sogar ich glaub ich vielleicht eine Formenleidenschaft entwickeln.
Die älteren Videos die hier manchmal im Namen der Funktionalität gepostet werden sind zwar vielleicht nicht so roboterhaft wie die von Valdesi ( warum eigentlich immer der gibts nicht noch andere Wettkämpfer ?) aber alleine von der Optik sind die mir teilweise zu lahm. Immer wieder Kunstpausen. Mag seinen Sinn haben aber ich habs eigentlich auch lieber fließend.


Aber es ist doch jetzt nicht jeder Stil der mit Qi arbeitet automatisch ein Înnerer ?

Unser Karate basiert auf den gleichen Bewegungsprinzipien, unsere Hüftarbeit ist sehr ähnlich, auch unsere Bewegung sind ähnlich flüssig.
Unsere Formen sind jedoch die "klassischen" Karateformen (Bassai, Naifanchi, Seipai, Seienchin ... ) in der Ausführung unterscheiden sie sich jedoch von dem was man sonst so sieht. Wenn wir "normales" Formentraining machen, legen wir nicht so viel Fajin in die Bewegungen, wie in dem Video gezeigt (mal davon abgesehen, dass Ismet Himmet in einer anderen Bewegungsliga spielt).

Alles in allem sind unsere Formen jedoch "abgehackter" als das auf dem Video gezeigte.

Grüße

Kanken