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Vollständige Version anzeigen : Taijiquan und Anstrengung, anderer Sport und Sinn



rehauge
27-10-2010, 19:33
Hi,

dieses Thema ist vielleicht ein bisserl eine "Zusammenfassung" verschiedener Threads die es schon gab, aber so wirklich glücklich hat mich bis jetzt keiner davon gemacht ;).

Hintergrund:
Ich habe seit 3 Jahren kein TJQ mehr betrieben, ausser hin und wieder ein Förmchen.
Nun habe ich (besonders weil mich in letzter Zeit jedes "harte" Training komplett verspannt/verkrüppelt ;), und wenns nur ein paar Liegestütze sind) vor einiger Zeit begonnen, täglich den Gruß an die Sonne zu machen, bald kamen ein paar Rücken-QiGong Übungen dazu die ich vor längerem mal gelernt habe.. naja und letztendlich bin ich wieder beim TJQ gelandet ;).

Jetzt laufe ich also wieder seit einigen Tagen den ersten Teil der 108er-Yang-Form.

Dabei kamen bei mir zwei Themen auf, über die ich euch gerne nochmal zu Meinungen bitten möchte:

a) Sinn? Gesundheit?
Ich habe während meiner aktiven TJQ-Zeit täglich Form geübt. Und es machte Spaß und fühlte sich gut an. Es gab auch einige positive Aspekte (besonders die Hüfte, so angenehm geschmiert ;)). Aber trotzdem habe ich mich irgendwann gefragt, wozu ich diese "sonderbaren" Bewegungen eigentlich mache. Könnte ich diese Vorteile nicht auch haben, würd ich regelmäßig "normalen" Sport machen? Noch dazu würde das mehr Ausdauer und mehr Muskeln bringen?
Und paar Stunderl Krav Maga zwischendurch für die SV.

Genauso bin ich mir bis heute nicht sicher, wieviel ich von TCM, 5-Elemente, Qi etc. halten soll. Einerseits fasziniert es mich, andererseits fürchte ich mich etwas davor, mich viel viel Zeit mit "Humbug" zu beschäftigen.

Die Frage die ich mir derzeit also stelle:
Soll ich also die 20-50 Minuten die ich dzt. täglich habe lieber für TJQ und Qigong verwenden, oder lieber Liegestütze machen, Crunches, Springschnur springen oder was weiß ich?
Oder ins Ashtanga Yoga gehen?
Oder 10 Minuten Form und dann klassische Fitnessübungen?

Was haltet ihr für die größten Vorteile die ihr aus dem TJQ gezogen habt?


b) ist zwar kein großes Thema, aber hat mich gestern doch wieder verwundert. Ich habe gestern längere Zeit Form geübt bis das Zittern der Beine schon sehr stark wurde und auch der Atem ziemlich schwer :).
Ich weiß dass ich damals sicher 3-4 Monate gebraucht habe, bis ich nicht mehr ständig Muskelkater in den Oberschenkeln hatte. Gestern war überhaupt mein ganzer Körper dann schon sehr zittrig..

Nun habe ich aber nicht den Eindruck, dass ich besonders tief oder verspannt üben würde. Viele Leute die ich bisher gesehen habe, bewegen sich als würden sie eine Karate-Kata durchführen.. naja, ohne die Kraft und Dynamik ;).
Ich denke im Prinzip, dass das nicht falsch ist - es fühlt sich auch gut an und ist eine sehr angenehme Anstrengung.

Aber habe dann doch gegoogled und beispielsweise das gefunden:
"Die Übungen sind weder anstrengend, noch besteht eine Verletzungsgefahr. Deshalb eignet sich Tai Chi Chuan für alte und junge Menschen."
(Meine Gesundheit: Tai Chi Chuan (http://www.meine-gesundheit.de/taichichuan.0.html))

Und dann frage ich mich: Ich bin jetzt weder der Älteste noch der Unfitteste - wie zum Geier bringt man es dann beispielsweise als alter, untrainierter und übergewichtiger Mann fertig, sich dabei nicht anzustrengen?
Ich vermute, wenn man das Gewicht nicht komplett von einem Bein aufs andere verlagert beim bewegen und natürlich sehr hoch steht.. aber trotzdem..?
Ich habe allerdings auch noch nicht versucht, inwiefern z.B. die Peking-Form weniger anstrengend ist als die alte 108er-Form die ich kenne..

Na gut, genug geschrieben..
ich würde mich hauptsächlich über ein wenig Motivation freuen (also "warum machen wir das alles?") und eventuell wieder mal eine interessante Diskussion zum Thema "was wirkt, wieso wirkts, wirkts überhaupt?"
(ich vermute, dass man den Kreislauf in aerobe Bereiche bringt und dabei die Gefäße durch Körperhaltung und Entspannung möglichst durchlässig hält, erzielt die Effekte wie warme, "aufgeblasene", kribbelnde Hände und ist sicher auch gesund, aber wie gesund?)

scarabe
27-10-2010, 22:31
Ich drücke das Ganze mal salopp aus:

warum man Taiji macht? Keine Ahnung. ( ;) )
Geht es einem gleich direkt besser danach? Oft auch nicht mehr als bei einem anderem Sport.
Eigentlich bräuchte man es nicht.....wenn nur nicht alles so viel härter und verspannter und unvitaler wäre, wenn man mal ein paar Tage kein Taiji gemacht hat...

Anstrengung? warum nicht, Taiji = yin und yang- wenn es alles umfaßt, darf es also ruhig auch mal ein bißchen anstrengen.

Das Zittern? Da rappeln sich eben quasi die "verstopften Kanäle" wieder frei, das Zittern kommt vermutlich nicht nur wegen der Anstrengung.

Ob Yoga, Qi Gong oder Taiji? Ausprobieren, was am besten wirkt, jeder Kürper ist anders und jeder braucht auch was anderes aufgrund der jeweiligen Alltagssituation.

Klaus
27-10-2010, 23:03
Das Zittern ist ein Indiz dafür, dass sich die Muskulatur ändert. Das habe ich auch, wenn ich lange Pause habe und dann wieder anfange.

Wenn man einigermassen korrekt trainiert, zum Beispiel den Scheiss einfach mal RICHTIG langsam ausführt und jeden Tag mindestens eine halbe Stunde tut, dann sollte man die Frage "was das bringt" nach einem halben Jahr nicht mehr stellen. Ansonsten stellt sich mir die Frage nach der Ernsthaftigkeit des Trainings, grober Fehler, oder extremer emotionaler Blockiertheit (kopflastig hoch fünf). Da bietet es sich übrigens an, täglich zusätzlich mal eine halbe Stunde irgendwo rumzusitzen, nichts zu sagen, nichts zu wollen, nichts zu tun, und einfach auf den Horizont sehen.

Nebenbei würde ich ausserdem einen normalen Sport machen, Tennis, Squash, Badminton, Fussball, Handball, Basketball, Volleyball. Oder Judo oder sowas.

va+an
28-10-2010, 08:22
TJQ ist/kann eine sehr gute Ergänzung zu allem sein.
Wenn du noch eine weitere KK/KS dazu betreibst, kann es deinen Horizont erweitern und/oder gar dich verbessern.

Du selbst solltest wissen/fühlen was dir gut tut,
und diesem nachgehen.

Wenn du TCM, 5Elemente etc als Humbug empfindest,
brauchst du diesem Thema deine Zeit nicht opfern.
Das wichtigste ist einfach nur die Tatsache, dass du dich wohl in deiner Haut fühlst.

Ich nehme morgens (wenn ich nicht mal verpenne) immer 15-30min Zeit, ehe ich unter die Dusche springe, um einfache und leichte QiGong Übungen auszuführen, anschließend noch oft 50-120 Liegestütze. 2x die Woche noch Kraftraining dazu. Durch meine KK habe ich reichlich Kampfanwendungen und Kampf bezogenes Training.

TJQ bedeutet ja eben nicht, du sollst Schlaff werden,
sondern deinem Alter entsprechend, die Kräfte deines Körpers optimal nutzen. Es gibt ja reichlich gute Beispiele jüngerer Meister bei Youtube.

bluemonkey
28-10-2010, 08:57
Aber habe dann doch gegoogled und beispielsweise das gefunden:
"Die Übungen sind weder anstrengend, noch besteht eine Verletzungsgefahr. Deshalb eignet sich Tai Chi Chuan für alte und junge Menschen."
(Meine Gesundheit: Tai Chi Chuan (http://www.meine-gesundheit.de/taichichuan.0.html))


Wenn Du hier solche Quellen angibst:



Tai Chi Chuan (oder in Hochchinesisch: Taijiquan) wurde anfangs des 17. Jahrhunderts als eine waffenlose Kampfkunst mit weichen und langsamen Bewegungen entwickelt. Bis dahin kämpfte man mit harten Schlägen und schnellen Bewegungen. Heute ist Tai Chi Chuan eine Art meditativer Gymnastik.

(Das Bild auf der Seite sagt alles)
dann hast Du wahrscheinlich noch nie richtiges Taijiquan kennengelernt.

Also kannst Du auch weiterhin Gymnastik oder Aerobik betreiben.

Mach richtiges Taijiquan oder Qigong, dann beantworten sich diese Fragen von selbst.

T. Stoeppler
28-10-2010, 12:51
Ich denke, a) ist wirklich ganz einfach zu beantworten:

Wenn Du Taijiquan nur so kennst - dann geh lieber joggen, mach Fitness etc.

Wenn Du eine traditionelle chinesische Kampfkunst ( oder eine gute moderne westliche Interpretationen davon) lernen willst, dann hilfts alles nichts - man muss sich ANSTRENGEN um einen guten Lehrer zu finden.


b) beantwortet sich von selbst, wenn man einen ordentlichen Lehrer gefunden hat und ordentlich trainiert. Die ganzen Übungen ( das Jibengong, das lower basin training, pole-shaking, die Arbeit mit Gewichten und widerspenstigen Partnern) sind anstrengend.

Das rein motorische Ablaufen einer langsamen Form ist eher harmlos. Aber da kann man drüber hinaus arbeiten, z.B. die silk reeling Elemente in die Form einzustricken, diese *sehr* langsam zu laufen, Mit einem Partner die Struktur und Bewegung der einzelnen Muster testen und schleifen etc.

Fazit: Taijiquan ist wirklich etwas mehr, als nur eine langsame Form durchzulaufen.

Gruss, Thomas

GilesTCC
28-10-2010, 13:14
Wenn Du hier solche Quellen angibst:

(Meine Gesundheit: Tai Chi Chuan)

(Das Bild auf der Seite sagt alles)


Meine Gesundheit (?) - Meine Güte....!!

:megalach:

Primo
28-10-2010, 14:10
Wie kommt man nur darauf das Tai Chi -oder Qi Gong Training gesünder sei als andere Bewegungssysteme oder Sportarten, die eine ähnliche Trainingsintensität an den Tag legen ?

Gruss

Klaus
28-10-2010, 14:28
Weil es mehr stimuliert als sich ein bischen stretchen und lockern, und das stärkere Wirkung auf den Gesamtorganismus entfaltet ?

Primo
28-10-2010, 14:46
Weil es mehr stimuliert als sich ein bischen stretchen und lockern, und das stärkere Wirkung auf den Gesamtorganismus entfaltet ?

Ich denke es ist eher der Glaube daran das man seinem Körper damit etwas Gutes tut .

Gruss

kanken
28-10-2010, 14:48
Ich denke es ist eher der Glaube daran das man seinem Körper damit etwas Gutes tut .

Gruss

Da sprechen die Studien über TaiChi im Alter eine deutlich andere Sprache...
In Ami-Land ist in der Geriatrie gerade TaiChi und die Prophylaxe, die es bewirkt ziemlich "angesagt", die überhäufen einen gerade mit Studien.

Grüße

Kanken

kanken
28-10-2010, 14:56
Wenn man eines weiß, dann ist es, das regelmäßige Übung mit einer mittleren Intensität (MET 5), die den ganzen Körper einbezieht das gesündeste ist, was man machen kann, egal ob Insulinresistenz, Muskelaufbau, Koordinationstraining etc.

TaiChi, Qi-gong etc. haben den Vorteil, dass man keine Geräte braucht, es jeden Tag tun kann und sie (wie das Yoga auch) funktionale Ganzkörperbewegung in Kombination mit einer leichten bis mittleren körperlichen Belastung trainieren. Davon Abgesehen scheinen sie einen regulierenden Einfluss auf das vegetative Nervensystem zu haben (dazu fehlen jedoch noch "harte" Studien, bisher gibt es dazu nur Hinweise). Eine aktuelle Studie belegt, das regelmäßige Bewegung (darin wurde das zügige Spazierengehen gewählt) eine eindeutige Demenzprophylaxe hat.

Man kann ALLEINE ZU HAUSE regelmäßig (30 min) üben, ist auf keine Geräte, Partner etc. angewiesen und hat einen optimalen Trainingseffekt. Das ist in meinen Augen der Vorteil jeglichen GUTEN Formentrainings bis ins hohe Alter.

Grüße

Kanken

Primo
28-10-2010, 14:57
Interessant ! Haste mal paar Links zu den Studien ?

Wurde denn Tai Chi in den Studien mit anderen Bewegungssystemen (z.b.Feldenkrais, Eutonie , Pilates , Yoga ,Franklin Method, Spiraldynamik, Alexander Technik , Propriozeptives Training etc usw.) verglichen ?

Gruss

kanken
28-10-2010, 15:02
Interessant ! Haste mal paar Links zu den Studien ?

Wurde denn Tai Chi in den Studien mit anderen Bewegungssystemen (z.b.Feldenkrais, Eutonie , Pilates , Yoga ,Franklin Method, Spiraldynamik, Alexander Technik , Propriozeptives Training etc usw.) verglichen ?

Gruss

Da ich eigentlich gerade Arbeit habe ich keine Zeit sie rauszusuchen, aber schau doch einfach in Pubmed nach, da sind zumindest die Abstracts dazu drin.

Die anderen Bewegungssysteme sind (meines Wissens) nicht so gut untersucht, was aber nicht heißen muss, dass sie nicht effektiv sind!!! Gerade Feldenkrais, Alexander, Yoga sind mit Sicherheit ebenfalls hervorragend geeignet.
Ich würde sie für mich jedoch auch in die Kategorie "Formentraining" packen, da man ja quasie auch eine "Form" abläuft (Asanawechsel etc.)

Grüße

Kanken

Primo
28-10-2010, 15:06
Danke ! Pubmed kenn ich . Ich schau da bei Gelegenheit mal rein.

Gruss

rehauge
28-10-2010, 16:01
Danke für die vielen Postings, habe einige interessante Dinge für mich rauslesen können.

Nunja, sagen wirs so - ich denke, mein Trainer war damals schon ganz gut. Ich habe damals nach 1.5 Jahren TJQ wieder in anderen KKs angefangen und hatte keine Probleme mit der körperlichen Anstrengung umzugehen. Und da waren lange anstrengende Seminare bei für mich fremden KKs dabei (Krav Maga z.B.).
Jedesmal wenn ich jetzt irgendeine "harte" KK anfange, bin ich spätestens nach ein paar Einheiten extrem verspannt und fühle mich einfach alles andere als gut (direkt danach meistnes schon, aber spätestens am nächsten Morgen...). Vermutlich würde sich das aber regulieren, wenn ich dranbleiben würde... aber damals hatte ich diese Probleme einfach nicht. Vielleicht war ich aber auch aus anderen Gründen einfach besser drauf. Ich denke, kräftiger bin ich heute, aber so verkrüppelt war ich damals nicht ;)

Ich weiß auch, dass ich damals nie aufgehört hätte, Feuer und Flamme war und kein Training ausgelassen habe. Praktisch täglich geübt habe, später auch Langstock, Schwert und Pao-Chui dazukam etc.
Als ich dann meine jetztige Frau kennengelernt habe, war eins der ersten Dinge die ich gesagt habe: "das Training ist fixer Teil meines Lebens und der bleibt auch" ;).
Naja, letztendlich sind wir dann doch umgezogen, ich fuhr jedesmal 80km hin, das Training wurde immer teurer, der Trainer meinte, er mache bald "nurmehr" die Peking-Form weil die lange Form für die meisten (bis auf unsere junge Gruppe) zu kompliziert war, ich hab aufgehört zu arbeiten und angefangen zu studieren - hatte somit kein Geld mehr etc. etc.

Fazit: Jetzt sitze ich im Norden Wiens, weiß dass mir TJQ immer Spaß gemacht hat. Ich mache derzeit täglich das was ich noch (meinem Gefühl nach) gut genug kann und es macht mir auf irgendeine Art Spaß, den ich allerdings nicht beschreiben kann (denn z.B. ansehen kann ich mir keine TJQ-Videos, dabei schlafe ich ein, aber selber machen ist ganz was anderes).

Ich habe in einen riesigen Haufen KKs in Wien geschnuppert, aber irgendwie konnte mich nichts halten. Kata in diversen japanischen KKs machen im Vergleich zu TJQ überhaupt keinen Spaß und fühlen sich schrecklich an ;).
Krav Maga ist effektiv und cool, aber irgendwie bietet es mir zu wenig... meiste Zeit auf Pratzen eindreschen ist gut zum auspowern, wirklich erfüllen tuts mich aber nicht.

Und jetzt stehe ich allgemein etwas ratlos rum... und höre wohl zuviel auf meinen Kopf und zu wenig aufs Herz..

Primo
28-10-2010, 16:18
Ich versteh Dein Problem nicht ! :confused:

Wenn Dir "harte" Kampfsportarten oder Kampfkünste keinen Spass machen und Du Dich dabei unwohl fühlst, was spricht dann dagegen weiter Tai Chi und nebenbei z.b. noch Fitnesstraining zu machen ?

Gruss

T. Stoeppler
28-10-2010, 16:58
Und jetzt stehe ich allgemein etwas ratlos rum... und höre wohl zuviel auf meinen Kopf und zu wenig aufs Herz..

Im Eingangsposting kommst du so rüber, als hättest du noch nie anständig Taijiquan trainiert, kannst es gar nicht werten usw. Jetzt schreibst du quasi die Antwort auf dein Eingangspost selbst, weisst aber immer noch nicht, was du willst. Kanns sein, dass du grad einfach ein bischen zuviel Zeit hast? ;)

Gruss, Thomas

rehauge
28-10-2010, 17:44
Wenn Du hier solche Quellen angibst:
dann hast Du wahrscheinlich noch nie richtiges Taijiquan kennengelernt.
Also kannst Du auch weiterhin Gymnastik oder Aerobik betreiben.
Mach richtiges Taijiquan oder Qigong, dann beantworten sich diese Fragen von selbst.

Ich hab doch gesagt, ich hab das gegoogled.
Meine Frage war eher, wie man das hinkriegt, dass es nicht anstrengend ist.
Hab gestern versucht, unangestrengt Form zu laufen, aber das war... wirklich dann stinknormales Bewegen in ziemlich steifer Haltung, ohne komplette Gewichtsverlagerungen, schlampige Aktionen etc.
Dann wars tatsächlich nicht sonderlich anstrengend.


Was ich noch anhängen wollte:
Vielleicht gibts ja gleich Empfehlungen für Wien, derzeit hab ich nur Chen Style Tai Chi - Push Hand Club Wien; Tai Chi/Taiji und Pushhand in Wien (http://www.taichi-pushhand.com/) im Auge, dsa ist leider ziemlich umständlich für mich zu erreichen.
Habe mal eine Anfrage an die angegebene Kontaktadresse gestellt, mal sehen ob noch was zurückkommt.

Eventuell auch Privattraining bei ihm? Baguazhang (http://www.bagua.at.vu/)
Allerdings würd ich gern mal Chen-Stil versuchen...
Chen Shi Hong und seine Leute haben mir nicht so zugesagt, das war für mich etwas viel Seidenhemd und ausserdem irrsinnig teuer.. die Leute schienen mir für meinen Geschmack bissl zu alternativ.

ich vermisse insofern mein altes, bodenständiges Training in "normalen" Freefight-Hosen das auch durch diverse Übungen wie lockeres Ringen, Umschubsen, Pratzen etc. angereichert wird. Bei den Waffenformen wurde dann halt auch ein wenig Schwertkampf oder Stockkampf gemacht und auch allgemein diverse Partnerübungen im Sinne funktionalen Krafttrainings.
Die ersten 2 Jahre wurde die Form gelernt (nach einigen Einführungsübungen, kombiniert mit Anwendungen, Tuishou und dem erwähnten Kram) und danach kamen dann etwas.. ringerische Partnerformen dazu, die zunehmend freier geübt wurden.

So hat mir das eigentlich gut gefallen.
Dort gabs zwar auch schon ein paar Leute, die die ganze Esoterik-Palette durchgemacht haben (mit Engeln, Dämonen, Pendeln und negative Energien überall - so dass man in kaum Lokale nachher gehen konnte ;)), aber das war eher die Ausnahme. Ansonsten waren die Leute weder sonderliche Klopper noch sonderlich abgehoben.

Ich habe keine Lust mit sonem Seidenhemd rumzulaufen (mit meinen 1.92 und 100kg ;)) und in einem Eso-Hausfrauentrupp zu landen (nichts gegen Hausfrauen).
Damals hatte ich den Vorteil, dass ich meine Freunde mitgeschleift habe, so konnten wir relativ unabhängig von der Fraktion trainieren, für die die Stunde aus plauschen und hin und wieder Form bestand.

Naja.. das sind eigentlich eher so meine Themen.

T.Stoeppler:
Naja, ich denke, dass das Training schon recht anständig war, besseres gibts natürlich immer.
Aber ich weiß nicht, wie ich mich z.B. gefühlt hätte, wenn ich stattdessen ein paar Jahre ... was weiß ich.. Boxen trainiert hätte?
Vielleicht hätte das viele Fitness-Training noch mehr Energie und einen gesunderen Körper gebracht?

Zuviel Zeit sollte ich eigentlich nicht haben angesichts meiner offenen TODO-Liste ;), in erster Linie ists eher ein allgemeines Motivationsproblem. Besonders habe ich irgendwie keine richtige Muße, mich neu in eine Gruppe einzufinden.

Naja ich weiß eh.. hingehen und anschauen.
In erster Linie wollt ich wohl einfach nochmal Bestätigung haben, dass das ganze was bringt.
In den 3 Jahren ohne TJQ habe ich ziemlich vergessen, wie es damals so war.
Und nach 2 Jahren TJQ waren wohl auch viele Effekte schon ganz normal für mich, dass ich gar nicht mehr wusste, wie ... versperrt sich ein Körper anfühlen kann.

bluemonkey
28-10-2010, 17:50
Ich weiß auch, dass ich damals nie aufgehört hätte, Feuer und Flamme war und kein Training ausgelassen habe. Praktisch täglich geübt habe, später auch Langstock, Schwert und Pao-Chui dazukam etc.

Du hast im Yangstil Paochui gelernt?
Wo hast Du denn trainiert?

rehauge
28-10-2010, 17:54
Wenn man einigermassen korrekt trainiert, zum Beispiel den Scheiss einfach mal RICHTIG langsam ausführt und jeden Tag mindestens eine halbe Stunde tut, dann sollte man die Frage "was das bringt" nach einem halben Jahr nicht mehr stellen. Ansonsten stellt sich mir die Frage nach der Ernsthaftigkeit des Trainings, grober Fehler, oder extremer emotionaler Blockiertheit (kopflastig hoch fünf). Da bietet es sich übrigens an, täglich zusätzlich mal eine halbe Stunde irgendwo rumzusitzen, nichts zu sagen, nichts zu wollen, nichts zu tun, und einfach auf den Horizont sehen.


Ich nehm dich mal beim Wort und lass es wohl draufankommen ;).
Inzwischen habe ich auch festgestellt, dass das extrem langsame wirklich sehr.. interessant ist.

Kopflastigkeit ist tatsächlich ein massives Problem bei mir (wie man sieht ;)), beim Training istss i.A. aber weg.

rehauge
28-10-2010, 18:03
Du hast im Yangstil Paochui gelernt?
Wo hast Du denn trainiert?

Bis jetzt hat ihn noch keiner gekannt.
Ich habe nur mal gehört, dass er das Zeug aus der Schweiz hat und längere Zeit in Korea war.
Sah allerdings ganz anders aus als die Chen-Videos bei Youtube

Sah mehr aus wie das: http://www.youtube.com/watch?v=l777Vq4q5zc
oder das http://www.youtube.com/watch?v=l777Vq4q5zc

LooSaan
28-10-2010, 19:49
Empfehle dir mal Wu Dang

scarabe
28-10-2010, 22:41
@ rehauge
hab Deinen Pushhands-Link gesehen, das ist Meister Chung Hsien Jung, der Leiter der CETA (Chenjiagou-Europa-Taijiquan-Association), der jetzt auch Chen Bing in Wien zu Gast hat (siehe Veranstaltungen/Events).

Wenn Du möchtest, kannst Du Samstag in einer Woche in Wien an unserer Willkommensveranstaltung für Chen Bing teilnehmen, Dir einige unserer Taiji-Vorführungen ansehen und nebenbei (Groß)Meister Chen Bing und Meister Chung Hsien Chung kennenlernen.

Möglicherweise liegen auch ein paar Matten da, für freundschaftlichen PH-Austausch....

Chen Bings gutes Taiji und Pushhands dürfte hier ja aus diversen Videos bekannt sein, Meister Chung trainiert auch jedes Jahr in China einige wochen und hat auch an PH Wettbewerben teilgenommen, ich denke, da bist Du gut aufgehoben.

Schreib ihm einfach eine mail und sag, daß Du mir im Forum begegnet bist (mit schönen Grüßen), dann kannst Du Dir das Ganze mal unverbindlich ansehen/ausprobieren.

rehauge
29-10-2010, 21:32
Danke scarabe,

ich hab vor ein paar Tagen ein mail an die adresse auf der homepage (admin at taichi-pushhand usw.) geschickt und leider noch nichts zurückbekommen.
Eventuell im Spam gelandet oder es checkt derzeit niemand ;)

Ohne nerven zu wollen, habe ich trotzdem mal jetzt ein weiteres an hsienjung at hotmail geschickt (auch auf der homepage gefunden), mal sehen :).
(mich dabei auf dich berufen)

Ist zwar recht blöd für mich zu erreichen, aber wer weiß.. wenns mir gut genug gefällt ;). Grundsätzlich spricht mich die Homepage schon an.
Das Chen Bing Seminar war eigentlich eh auch fast der Auslöser wieso ich mich wieder mit dem Thema auseinandergesetzt habe.

danke, lg

rehauge
30-10-2010, 14:52
Update: Habe in der Nacht noch Antwort bekommen, vermutlich komme ich nächste Woche zum Seminar zur Einsteigereinheit am Samstag ;)

Bin richtiggehend nervös, da ich ja gefühlsmässig quasi überhaupt nix mehr kann, mit dem Chen-Stil soweiso auch 0 Erfahrung hab :)

scarabe
30-10-2010, 17:01
schön, kommst Du zur Vorführung Samstag Vormittag auch? Dann sieht man sich mal persönlich, ich bin die Lehrerin aus Berlin, die die 38er und die Hellebardenform vorführt, also leicht zu erkennen :)...
(sowas nimmt dann auch die Nervosität und macht Lust auf die folgenden Trainingseinheiten)

rehauge
02-11-2010, 11:42
Also ich hab mich jetzt gerade mal offiziell angemeldet ;).
Eventuell kommt ein Freund auch mit, der in letzter Zeit verstärkt Interesse an TJQ bekundet hat.

Ich habe eigentlich schon vor, am Vormittag zu kommen.. ich hoffe das Bett ist nicht stärker ;).
Wobei ich sagen muss, dass ich Zusehen noch nie sonderlich interessant fand, zumindestens bei den regulären Formen. Da ist selbermachen einfach spannender.
Aber da ich gerade Hellebarde schon immer mal lernen wollte, würde mich das vermutlich schon interessieren :).
(alle Langwaffen finde ich eigentlich ziemlich reizvoll, keine Ahnung wieso. Eventuell finde ich dass sie besser zu meinen ~1.92/100kg passen als z.B. die chinesischen Schwerter)

Ehrlich gesagt habe ich keine Vorstellung, was mich bei einem Beginnerseminar mit Chen Bing erwarten könnte?
3h Zhan Zhuang? ;)

scarabe
02-11-2010, 15:54
das würde einen Anfänger überfordern- also wohl eher nur kurz Stehen, dann Seidenfaden, korrekte Haltung und Prinzipien... oder was immer sonst Chen Bing als wichtige Grundlage für weiteres, aufbauendes Üben und Form erachtet.