PDA

Vollständige Version anzeigen : "Aliveness"



SKA-Student
31-10-2010, 14:55
Ist "Aliveness" eine der Komponenten, die in vielen Karate-Dojos fehlt?

MATT THORNTON, ALIVENESS - martial arts most important thing! Straight blast (http://video.google.com/videoplay?docid=2068450760833041053#)

ciao
31-10-2010, 16:30
Meiner Meinung nach, ja. Mein Partner macht nie etwas mit dem ich nicht rechnen würde. Wenn es doch mal passiert, geht man einfach in die Ausgangsposition zurück.
In dem Fall muss man sagen, dass Wettkampftraining doch sehr sinnvoll sein kann.

SKA-Student
31-10-2010, 18:29
In dem Fall muss man sagen, dass Wettkampftraining doch sehr sinnvoll sein kann.

Oder SV-Training mit ernsthaften Angriffen - und mehr als einer, und nicht aus gedan kamae...

ZoMa
31-10-2010, 20:18
Also erst einmal.. Ich liege sicher eher mit dem Herrn aus dem Video auf einer Wellenlänge als mit dem Durchschnittskarateka aus dem Feld-Wald und Wiesen Dojo.

Aaaaaaaaaber ich denke er geht in seiner Theorie an manchen Stellen von falschen Voraussetzungen aus. Nicht alles was man im Training übt, hat einen direkten Kampf- oder SV-Bezug. Es gibt auch Übungen und die Technik zu trainieren und Hebeldrills gehören u.U. genau dazu wie VK-Sparring. Auch Boxer stehen nicht 100% der Zeit im Ring, manchmal schlagen sie auch auf Boxsäcke ein und das obwohl diese nicht zurückschlagen.

In unseren Übungsformen haben wir drei Widerstandsstufen:

1. Passiver Widerstand
2. Aktiver Widerstand
3. Aggressiver Widerstand

zum letzten Punkt bedarf es aber intensiven Trainings und vor allem auch dem Willen es zu tun. Den haben leider nicht alle.

SKA-Student
01-11-2010, 07:03
Klar kann man nicht mit Stufe 3 - wie du es nennst - anfangen.
Aber viele bleiben im Karate jahrelang in ihren Übungen auf Stufe 0: gar kein Widerstand, alles mit sich machenlassen.

ciao
01-11-2010, 11:21
Ich wäre froh, wenn wir irgendwann mal bei Stufe 2 ankommen.

Björn Friedrich
01-11-2010, 12:48
Matt Thornton ist ein guter Mann, aber ich finde das er ein bisschen zu wenig Wert auf die technische Entwicklung, bzw. die Entwicklung der Körpermechanik legt.

Sparring und Drills sind sehr sehr wichtig, aber es gibt viele Leute die überhaupt kein Körpergefühl haben und erst einmal die Grundlagen ohne Widerstand erlernen sollten.

Keine Alivness ist nix und nur Aliveness ist auch nix.:-)

Tschüß
Björn Friedrich

Lanariel
01-11-2010, 13:15
2. Aktiver Widerstand
3. Aggressiver Widerstand

Worin liegt bei dir der Unterschied zwischen Punkt 2 und Punkt 3?

SKA-Student
01-11-2010, 14:04
Worin liegt bei dir der Unterschied zwischen Punkt 2 und Punkt 3?

ich vermute mal:
2: zB ich lasse meinen Arm nicht "fangen", nicht hebeln und mich fallen
3: wie 2, + ich versuche meine freie Hand schnell und schmerzhaft in seinem Gesicht zu plazieren

Royce Gracie 2
01-11-2010, 14:15
Matt Thornton ist ein guter Mann, aber ich finde das er ein bisschen zu wenig Wert auf die technische Entwicklung, bzw. die Entwicklung der Körpermechanik legt.

Sparring und Drills sind sehr sehr wichtig, aber es gibt viele Leute die überhaupt kein Körpergefühl haben und erst einmal die Grundlagen ohne Widerstand erlernen sollten.

Keine Alivness ist nix und nur Aliveness ist auch nix.:-)

Tschüß
Björn Friedrich

Damit ist alles gesagt
ja es fehlt in vielen karate Dojos ( In anderen nicht)
und b , warum machen Boxer auch sehr viel Schattenboxen und Sandsackarbeit ?
Ganz einfach um die Bewegung an sich zu perfektionieren

ZoMa
01-11-2010, 15:51
Worin liegt bei dir der Unterschied zwischen Punkt 2 und Punkt 3?

Also passiver Widerstand ist das "geschehen lassen" von Techniken ohne dabei aber "Fallobst" zu sein.

Aktiver Widerstand ist das leichte bis stärkere "Gegenhalten". Ich lasse mich nicht werfen wenn nicht ausreichend Wurfimpuls da ist, ich weiche nicht aus wenn ich nicht muss (z.B. weil die Distanz nicht stimmt) und mache auch sonst diesbezgl. nichts ohne Zwang.

Aggressiver Widerstand ist die Fortführung des aktiven Widerstandes und beinhaltet all seine Bestandteile, ist allerdings deutlich offensiver. Dadurch entstehen in einer (eigentlich) abgesprochenen Partnerübung Situationen in denen Schläge, Tritte etc. platziert werde die dort normalerweise nicht hineingehören. Auch die Verwendung aggressiver Sprache (Vulgärsprache) sowie der dazugehörigen Gestik, Mimik und Geisteshaltung bilden diese Widerstandsform.

Praktisch üben können dies leider nur wenige und die Grenzen zwischen den letzten beiden Widerstandsvarianten sind mitunter fließend, allerdings ist dies eine deutlich bessere, kämpferische Vorbereitung auf reale Auseinandersetzung als passiver oder gar kein Widerstand.

Hope that helps

Lanariel
02-11-2010, 00:18
Also passiver Widerstand ist das "geschehen lassen" von Techniken ohne dabei aber "Fallobst" zu sein.

Aktiver Widerstand ist das leichte bis stärkere "Gegenhalten". Ich lasse mich nicht werfen wenn nicht ausreichend Wurfimpuls da ist, ich weiche nicht aus wenn ich nicht muss (z.B. weil die Distanz nicht stimmt) und mache auch sonst diesbezgl. nichts ohne Zwang.

Aggressiver Widerstand ist die Fortführung des aktiven Widerstandes und beinhaltet all seine Bestandteile, ist allerdings deutlich offensiver. Dadurch entstehen in einer (eigentlich) abgesprochenen Partnerübung Situationen in denen Schläge, Tritte etc. platziert werde die dort normalerweise nicht hineingehören. Auch die Verwendung aggressiver Sprache (Vulgärsprache) sowie der dazugehörigen Gestik, Mimik und Geisteshaltung bilden diese Widerstandsform.

Praktisch üben können dies leider nur wenige und die Grenzen zwischen den letzten beiden Widerstandsvarianten sind mitunter fließend, allerdings ist dies eine deutlich bessere, kämpferische Vorbereitung auf reale Auseinandersetzung als passiver oder gar kein Widerstand.

Hope that helps

Also einfach Sparring? Sollte man nicht in jedem Dojo auch Freikampf üben?

freakyboy
02-11-2010, 08:02
Also ich hab meinen gegenüber noch nicht als Arshloch bezeichnet :D

ZoMa
02-11-2010, 10:37
Also einfach Sparring? Sollte man nicht in jedem Dojo auch Freikampf üben?

Nun, zuerst einmal möchte ich mich als Fan eines möglichst freien Freikampfes outen, je weniger Regeln und je härter je besser. Aber ob das nun Pflicht fürs Training ist, da bin ich mir noch nicht ganz sicher..

Zum Aggressiven Widerstand:
Es ist kein Sparring / Freikampf. Es ist immer noch die gleiche Übung wie beim passiven Widerstand, lediglich die Gegenwehr ist eine andere, intensivere.

Joergus
02-11-2010, 13:08
Danke für diesen Thead!

Aliveness =

Timing Energie Bewegung vermittelt mit der ZIE Methode (im englischen "I-method")

ZIE Methode:

Zeigen
Isolieren
Einfügen

Zeigenphase: Die Technik wird vorgestellt und erstmal OHNE Timing, Energie und Bewegung geübt, sprich Körpermechanikentwicklung, Z.b. Schattenboxen und Sandsacktraining gehört in die Zeigenphase

Isolieren: Ist immer mit Energie (progressiver Widerstand) MIT Partner

Einfügen: Sparring

Matt Thornton unterscheidet klar zwischen "activity specific" und "konditioning" exercises

AS sind mit aliveness (z.b. Pummeln ohne konkrete Vorgabe, Sparring, lebendige Drills) Hier gehts um Wiederholungsanzahlen unter Widerstand.

Konditioning ohne Aliveness (weil es eben nur für Körpermechanik und Kondi ist) wie z.b. Laufen, Schattenboxen, Armbardrills ohne Aliveness, Sandsack etc. Sprich hier gehts um Wiederholungsanzahlen /Kardio.


Matt Thorton trainiert also keine "toten" Drills sondern Konditioning exercises, das klingt als wäre es ein paradox (nur damit er nicht zugeben muss das auch er "tote Drills" macht, es ist aber nicht so. HOffe der Unterschied ist nun verständlich

Hier sagt er das:

YouTube - Training & the i-Method - Matt Thornton (http://www.youtube.com/watch?v=C-g6JTQDWNc)

SKA-Student
11-05-2012, 14:49
...hier geht's mit "Aliveness" weiter...

Mit nun etwas mehr Erfahrung nach etwa 1,5 Jahren Krav Maga und ein paar Monaten BJJ:
Es macht Sinn, neue Sachen erstmal ohne Widerstand zu üben. Wie soll ich einen Armbar im Kampfgetümmel hinkriegen, wenn ich den nicht mal trocken kann?
Im KM habe ich es erlebt, dass viele Leute nach 1 Jahr Training sich zwar gut verteidigen können (ist auch gut, KM Ziel erreicht), aber immer noch miese Technik haben. Das ist quasi das krasse Gegenteil zu einigen Shotokan-Dojos, die ich erlebt habe.
So gesehen stimme ich dem hier bereits gesagten von Björn Friedrich und Zoma zu, die Mischung macht's.

Joergus
11-05-2012, 14:58
Freut mich! :-)

Passend zum Thema:

eUyYNuDmFbI

SKA-Student
11-05-2012, 15:05
Freut mich! :-)

Passend zum Thema:

eUyYNuDmFbI

Aha, interessante Ergänzung zum ersten Video:

First half hour I show him the armbar, the next half hour I let him practice on me, giving more and more resistance.

That makes sense, dude!