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Vollständige Version anzeigen : Aikido Lehrmethode Realistische SV



Agni
15-11-2010, 22:43
Guten Tag erstmal
Ich habe nun seit kurzer Zeit mit Aikido angefangen.Und es gefällt mir sehr
doch sind die Technikübungen so gestellt und langsam das ich mich wirklich frage, werde ich es überhaupt in ein paar Jahren als SV benutzen können oder ist Aikido in diesen Lehrmethoden nur für die Estetik da

Ich weiss Aikido ist eine KampfKUNST doch osensei konnte sich ja auch damit verteidigen.
Also kurzgesagt ist die Lehrmethode meines Lehrers nur für die Estetik da oder ist es der normale weg Aikido zu lehren.Und werde ich damit in Jahren mich auch realistisch verteidigen können?

Ich bedanke mich schonmal herzlich für die Antworten

shenmen2
15-11-2010, 23:23
Ja, das ist der normale Weg, Aikido zu üben.
Für Fortgeschrittene kommen dann wesentlich fetzigere Methoden dazu, aber das dauert, je nach Stilrichtung, ewig lange.
Ich glaube nicht, dass du genug Interesse am Aikido hast, um es ein paar Jahre lang intensiv zu trainieren.
Wenn du dich austoben möchtest oder realistische SV trainieren, dann such dir einen anderen Sport, ergänzend zum oder als Ersatz für das Aikido.

Björn Friedrich
15-11-2010, 23:35
Ueshiba hatte auch eine gute Basis im Jiu Jitsu und Sumo und war alleine körperlich schon sehr gut trainiert.

Die heutigen Aikidokas haben sehr oft noch nie in ihren Leben eine Runde gerungen oder gar Sparring gemacht und sind körperlich nicht so fit....

Tschüß
Björn Friedrich

Kanomann
15-11-2010, 23:52
Die heutigen Aikidokas haben sehr oft noch nie in ihren Leben eine Runde gerungen oder gar Sparring gemacht und sind körperlich nicht so fit....


Trotzdem ist Aikido eine phantastische Kampfkunst.
... und das mit der körperlichen Fitness... tz tz tz

Es kommt immer darauf an was man(n) erreichen will und wie man sich einsetzt.
Der Aikidoka wird wahrscheinlich nicht im Käfig bzw Ring auftauchen...denke ich.

Daniel_
15-11-2010, 23:54
Ueshiba hatte auch eine gute Basis im Jiu Jitsu und Sumo und war alleine körperlich schon sehr gut trainiert.

Ich nehme mal an du meinst die verschiedenen, von ihm erlernten Koryû, die nebenbei bemerkt sicherlich noch mehr enthielten als ihr jeweiliges Jûjutsu. ;)

Agni
15-11-2010, 23:58
Ja, das ist der normale Weg, Aikido zu üben.
Für Fortgeschrittene kommen dann wesentlich fetzigere Methoden dazu, aber das dauert, je nach Stilrichtung, ewig lange.
Ich glaube nicht, dass du genug Interesse am Aikido hast, um es ein paar Jahre lang intensiv zu trainieren.
Wenn du dich austoben möchtest oder realistische SV trainieren, dann such dir einen anderen Sport, ergänzend zum oder als Ersatz für das Aikido.

Du hast mich missverstanden.Es geht mir nicht darum es unbedingt realistisch zu nutzen nur hoffe ich später wenigstens nicht dem angreifer sagen zu müssen ne so musst du angreifen sondern mich auch auf ne bestimmte situation anpassen zukönnen

Zongeda
16-11-2010, 00:06
Aller Anfang ist schwer. Und je komplexer die Methode, desto länger braucht man in der Regel um die Methode zielgerichtet und sicher anzuwenden. Aikido ist komplex und braucht seine Zeit bis es den gewünschten Effekt entfaltet. :kaffeetri

Wenn du was Simples bevorzugst mach einen Boxstil oder Krav Maga oder Escrima oder Crazy Monkey Defence. Das ist weniger komplex und bringt fixe Ergebnisse.

Yeosol
16-11-2010, 00:52
Hi!

Ich mach jetzt seit 5 Jahren Aikido und in dieser Zeit ist mir das hier klar geworden:

Am Anfang sollte man die Technikabläufe lernen.

Die Techniken unterscheiden sich dabei in der rein mechanischen Ausführungsweise,
wie zum Beispiel Griffart (ai hanmi, katate dori, ushiro ryote dori...) und deine Reaktion
darauf (Wurf, Hebel, Haltetechnik, omote, ura...)

Aber allen Technikabläufen ist eines gemeinsam, das über die reine Technik hinausgeht.
Das lernst du, wenn du die Techniken fließend, in Bewegung und spontan ausführen
kannst. Die Techniken sind dazu da, deinem Körper ein neues "Bewegungsmuster" beizubringen.
Eine Art "Gefühl" oder "Gespür".

Die Technik gibt dir einen neuen Zugang dazu, aber jede von einer anderen Seite her.
Jede Technik beschreibt sozusagen einen anderen Teilaspekt eines Ganzen.

Es ist wie eine Art Programmierung deiner Körperreaktionen auf jegliche "Energie", die von außen
an dich trifft, seien es Schläge, Tritte, Rempler, etc.

Wenn du eine Weile die Techniken trainierst, erkennst du, dass sie dazu da sind, dir
dieses "Feeling" zu geben. Die Techniken sind nur der Weg, Hilfsmittel dorthin. Wenn du
dieses Feeling besitzt und umsetzen kannst, kannst du die Techniken "vergessen". Dein
Körper wird sie in seinen Bewegungsmuster gespeichert haben und du wirst sie intuitiv
anwenden können, je nach Situation. Und dir aus einzelnen Technikelementen zum Teil
eigene Techniken entwickeln, die für die Situation und für dich passend sind.

Also: Ja, du kommst von dem starren Muster nach und nach weg!

Ob du dich in ein paar Jahren realistisch verteidigen kannst hängt von dir ab.
Von deinem Training, deiner Entwicklung und deiner Absicht.
Ich bin der Überzeugung, es ist möglich. Aber es ist mit Anstrengung verbunden.

Eine Grundlagenausdauer wird in der Regel oft im Aikido vernachlässigt, auch wenn
man bei intensivem Training im fortgeschrittenen Stadium den gesamten Muskelapparat
gebraucht.
Nur kann ich dir empfehlen, zu dem Aikidotraining noch Grundlagenausdauertraining zu
betreiben, wie zum Beispiel Body Weight Exercices, Laufen oder Schwimmen zu gehen.


Das ist das, was mir in meiner "Aikidolaufbahn" bisher klar geworden ist. Bestimmt wirst
du während deines Trainings andere Erfahrungen machen -
aber möglicherweise beantworten dir meine eigenen ein paar deiner Fragen.

aikibunny
16-11-2010, 08:47
Guten Tag erstmal
Ich habe nun seit kurzer Zeit mit Aikido angefangen.Und es gefällt mir sehr
doch sind die Technikübungen so gestellt und langsam das ich mich wirklich frage, werde ich es überhaupt in ein paar Jahren als SV benutzen können oder ist Aikido in diesen Lehrmethoden nur für die Estetik da

Ich weiss Aikido ist eine KampfKUNST doch osensei konnte sich ja auch damit verteidigen.
Also kurzgesagt ist die Lehrmethode meines Lehrers nur für die Estetik da oder ist es der normale weg Aikido zu lehren.Und werde ich damit in Jahren mich auch realistisch verteidigen können?

Ich bedanke mich schonmal herzlich für die Antworten

Das meiste ist schon gesagt worden...

Letztlich hängt es von Deinen Motiven ab, und wo Du Dich wohlfühlst: wenn es Dir "sehr gefällt" ist doch gut; wenn Du aber eigentlich SV machen willst, oder denkst, das könnte Dich interesieren, schau da doch auch mal rein, besser jetzt als später.

Bevor Du viele Jahre in irgendeine KK investierst, schau Dich gut um und find raus, was zu Dir passt. Und schau vielleicht mal in den Foren Diskussionen darüber an, was überhaupt "SV" oder eine Selbstverteidigungssituation ist, und was es für Dich sein könnte.

Viel Erfolg!

D
16-11-2010, 10:09
@Yeosol:
Wirklich schön und verständlich für einen Beginner beschrieben.

@Agni:
Gerade am Anfang sollte man viel Energie in die Fallschule stecken. Dann wirst Du schneller angstfrei/unverkrampfter und kannst die Aikido-Prinzipien schneller verinnerlichen.

Das mit dem Aikidostart in frühen Jahren ist immer eine Krux. Auf der einen Seite muss man wirklich viel Geduld mit sich selbst aufbringen (Und das haben Jugendliche oftmals nicht) aber auf der anderen Seite läßt sich der Körper noch viel schneller "umprogrammieren".
Unabhängig von irgendwelchen Graduierungen sieht man es gerade älteren Aikidoka oft an, in welchem Lebensabschnitt sie mit Aikido angefangen haben.

LG

pilgrim
16-11-2010, 10:31
Wie auch immer man es finden mag.

Der Unterricht in mithilfe festgelegter, definierter kata ist eine traditionelle japanischen Lehrmethode. Es ist also kein Zufall, daß aikido so geübt wird, sondern Ergebnis einer jahrhundertelangen Geschichte.

Wenn man ein wenig zu den Entwicklungstufen des Übenden liest, die mit den Begriffen shu - ha - ri bezeichnet werden, mag das vielleicht hilfreich sein, um dieses Konzept besser zu verstehen?

Man lernt jedenfalls - nach intensivem Üben - gerade aus dieser sehr formalen Arbeit heraus definitiv das freie Arbeiten.
Ich kann mich Yeosol nur anschließen.

pilgrim
16-11-2010, 10:34
Unabhängig von irgendwelchen Graduierungen sieht man es gerade älteren Aikidoka oft an, in welchem Lebensabschnitt sie mit Aikido angefangen haben.
Ab wann ist man denn "älterer aikidoka"? :gruebel:
Und was meinst du denn sieht man wem an?

Carsten

califax
16-11-2010, 11:13
Ab wann ist man denn "älterer aikidoka"? :gruebel:
Und was meinst du denn sieht man wem an?


Wenn er dem Angreifer 'nen Rollator zwischen die Beine hebelt, ist das doch deutlich, oder?

D
16-11-2010, 11:32
Ab wann ist man denn "älterer aikidoka"? :gruebel:
Und was meinst du denn sieht man wem an?

Carsten

Ah, die akademische Aufbereitung einer These ;)

Was ist ein älterer Aikidoka? Nun, auf ein Aussage zu einem Jahrgang lasse ich mich jetzt nicht festnageln aber rechne mal so ab zweiter Lebenshälfte. (Ich würde Dich und mich dazuzählen)

Ich möchte mich auch allgemeiner verstanden wissen. Es ist eben ein Unterschied, ob man ein bestimmtes Bewegungsprinzip in der Kindheit oder Jugend erlernt oder erst -sagen wir-ab 30 Jahren, wenn der Körper "ausentwickelt" ist. Gerade im Aikido, weil dieses eben stark auf physisches Üben ausgerichtet ist.
Speziell im Aikido wird dieses -aus meiner Sicht- deutlich in der Fallschule oder auch im Suwariwaza. Eine Beschreibung ist schwierig und für mich gar unmöglich, alles wirkt und spürt sich eben weicher, harmonischer und tiefer an. Zusammengefasst: Nicht nur die Dauer des Aikidoübens ist ein Parameter sondern auch das Einstiegsalter. Alles natürlich nur meine These/Meinung.

LG

p.s: Califax ist mir zuvor gekommen und hat es genau auf den Punkt gebracht

pilgrim
16-11-2010, 11:51
Ah, die akademische Aufbereitung einer These ;)Oh ne, mir geht's eher um eine "biographische Aufbereitung" ... :o


Was ist ein älterer Aikidoka? ... aber rechne mal so ab zweiter Lebenshälfte. :( Das nämlich hatt ich schon befürchtet ... : Ich bin ein älterer aikidoka. :ups:


Es ist eben ein Unterschied, ob man ein bestimmtes Bewegungsprinzip ... erlernt ... -sagen wir-ab 30 Jahren, wenn der Körper "ausentwickelt" ist. Und - zack - noch einen drauf. Naja, ich war Ende zwanzig. :troete:
(aber ich glaub, das ungefähr fällt noch unter "sagen wir mal" ...? :zwinkern:


Speziell im Aikido wird dieses -aus meiner Sicht- deutlich in der Fallschule oder auch im Suwariwaza. Oooohhh suwari waza ging von Anfang an nicht, weil eine Versteifung meiner Großzehen auch damals schon (das ist seehr seehr lange her!) ausentwickelt war. :krank011:

Puhhh
Du hast mich traurig gemacht! :cry:

Aber gar nich sieht man mir meinen Lebensabschnitt an. so. :cool2:
Ü-ba-haupt-nich!

Ich glaub Ende zwanzig is auch doch was völlig anderes als "ab dreißig". 30 ist ja viiiiiiel älter als Ende zwanzig!

... Rollstuhl ham wa schon ma geübt ...
Rollator is deutlich schwieriger ...

Kannix
16-11-2010, 12:43
Frage Deinen Lehrer ob sein Ziel SV ist oder ob er denkt das Aikido SV ist

Tunguska
16-11-2010, 13:10
ja 30 ist eins mehr als 29,
31 ist auch eins mehr als 30 ... naja usw

Wenn du dich im Aikido erstmal gut aufgehoben fühlst, dann bleib dort und mach weiter!

Es ist vielleicht nicht so "schnell" wie andere die direkt auf spezielle Techniken gehen. Wenn du dich mit deinen aktuellen Möglichkeiten "unsicher" fühlst, solltest du das deinem Trainer sagen und etwas unternehmen!

Auch im Aikido kann man mal ein Wochendsseminar einschieben mit etwas praxisrelvanteren Techniken.

califax
16-11-2010, 14:36
Es ist vielleicht nicht so "schnell" wie andere die direkt auf spezielle Techniken gehen. Wenn du dich mit deinen aktuellen Möglichkeiten "unsicher" fühlst, solltest du das deinem Trainer sagen und etwas unternehmen!

Auch im Aikido kann man mal ein Wochendsseminar einschieben mit etwas praxisrelvanteren Techniken.

SV ist keine Frage der "spezielleren" oder "praxisrelevanten" "Techniken".
Genau das Abspulen von "Techniken" ist nämlich das, was immer so grandios versagt, wenn plötzlich so ein Irrer auf einen losgeht.

Die "Techniken" sind außerdem in allen richtigen Kampfsystemen dieselben. Es sind dieselben Hebel, dieselben Schläge und Tritte, dieselben Würgegriffe, dieselben grundlegenden Wurfmethoden.
Gut, Atemi ist jetzt etwas, was viele Aikidoka nicht beherrschen, weil sie es aus ideologischen Gründen nicht können wollen. Und dann können sie es natürlich auch weder lehren noch abwehren.
Nochmal weil das niemand gerne hört: Wer wirksame Atemi nicht beherrscht, wird die Kampfkunst Aikido niemals beherrschen und niemals kompetent lehren. Da hilft dann auch kein Titel und kein Selbstbetrug.

Aber Atemi kann man sich mit einem Partner auch selbst beibiegen. Wenn man will. Die exzessive Zentrumsarbeit im Aikido ermöglicht eigentlich sehr gute und sehr wirksame Schläge und Tritte. Wenn man es denn lernen will.

Wenn man aber brauchbare zivile SV lernen will, muß man in erster Linie lernen, damit klarzukommen, daß da plötzlich kein Übungspartner sondern ein echter hasserfüllter Feind steht.
Und als nächstes muß man lernen, mögliche Feinde und ihr Gefahrenpotential zu erkennen, Gefahrensituationen zu erkennen, zu erkennen, ab wann ein Kampf eigentlich beginnt, und so weiter.
Und irgendwie muß man dazwischen noch lernen, trotz der allergrößten Scheißangst noch in Bewegung zu bleiben und vernünftig zu reagieren statt nur zu fuchteln und zu gaffen.
Und das alles lernt man nicht nur im Aikido nicht. Man kann es eigentlich überall erfolgreich nichtlernen. Sogar im Boxen mittlerweile.

Tunguska
16-11-2010, 14:50
Wenn der Schützling sich unsicher fühlt wird er auf alle Fälle in einer SV-Situation versagen.

Eins der Primärziele im SV ist halt reaktionsfähig zu sein. Auch wenn der Partner dann anders.
Dazu gehört auch ein Selbstvertrauen und ein BasisSatz an Techniken die man anwenden könnte. Selbst wenn der im Einsatz daneben geht, werden viele Situationen vorher deeskaliert, da man anders auftritt. Wenn es zur Auseinandersetzung kommt muss auch entsprechend reagiert werden - selbst wenn die Technik dann in die Hose geht ist es besser als stumpf zuzuschauen.

Mit Aikido ist dies auch möglich, der Weg ist sicherlich erheblich länger als bei anderen. Außerdem ist der Stresspegel ein ganz anderer.

Wenn der Schützling sich jedoch unsicher fühlt, muss der Lehrer darauf eingehen! Da ist schon der erste Punkt an dem man ansetzen muss!

mrx085
16-11-2010, 14:52
Du scheinst echt in einer schwierigen Situation zu sein.. Einerseits findest du Aikido interssant, möchtest aber auch etwas machen was dich wehrfähig macht. Wie schon oft gesagt bin ich als stiller Bewunderer von Aikido durchaus der Meinung, das es eine effektive Kampfkunst ist, sofern das Aiki Prinzip wirklich verstanden hat. Wann und ob du das überhaupt schaffst steht aber auf einem ganz anderen Blatt.. Fraglich ist auch ob du solange durchältst, bis du dir dein Aikido Training die gewünchste SV Fähigkeit gibt. Ich würde mir gut überlegen wie wichtig dir die SV ist, und wie wichtig dir Aikido ist. Wenn dir die SV wichtiger ist als das Erlernen von Aikido würde ich mich nach Krav Maga, FMA, Kick/Thai oder normalen Boxen umsehen. In diesem Systemen wirst du ja nach Begabung recht schnell SV fähig.

califax
16-11-2010, 15:11
Eins der Primärziele im SV ist halt reaktionsfähig zu sein. Auch wenn der Partner dann anders.
Dazu gehört auch ein Selbstvertrauen und ein BasisSatz an Techniken die man anwenden könnte.


Techniken versagen. Entweder hat man verinnerlicht, wie man schlägt, hebelt und tritt, oder man kann es unter Angst nicht.
Und glaub mir eines: Man hat Angst. Keine Kampfkunst der Welt nimmt Dir die Angst vor einem richtigen Gegner.



Selbst wenn der im Einsatz daneben geht,


Wenn der Einsatz danebengeht, ist man tot oder schwerverletzt, obwohl man vorher vielleicht noch hätte fliehen können.
Wach auf!




werden viele Situationen vorher deeskaliert, da man anders auftritt.


Selbstüberschätzung ist ein Todesurteil.
Und das, was Du hier nachpredigst, ist die typische Selbstüberschätzung wehrunfähiger Budosportler.
Es ist meiner Meinung nach überhaupt kein Problem, wenn man das, was man im Dojo übt, draußen nicht anwenden kann. Man muß es halt nur wissen und sich entsprechend immer schön aus dem Ärger raushalten.
(Und man darf kein Pech haben.)
Es ist aber ein (unter Umständen tödlicher) Fehler, ein auf Kataläufe gebautes "Selbstbewußtsein" in Gefahrensituationen zu tragen.
Die meisten wirklich gefährlichen Gewalttäter fühlen sich durch so ein "souveränes Auftreten" in ihrem Dominanzanspruch herausgefordert.
Und dann rennt man mit dem "Satz an Techniken", die ja vielleicht auch mal versagen, ins Verderben. Gehe niemals mit einem Messer zu einer Schießerei!



Wenn es zur Auseinandersetzung kommt muss auch entsprechend reagiert werden - selbst wenn die Technik dann in die Hose geht ist es besser als stumpf zuzuschauen.


Wenn die "Technik" in die Hose geht, bist Du Hackfleisch, Mensch!
Dann ist überhaupt nichts besser!
:ups:

Übrigens geht es Aikido gerade darum, vom Denken und Handeln in "Techniken" und Kochrezepten wegzukommen. Das ist richtig. Aber wenn man das im Kampf anwenden können will, muß man leider auch kämpfen lernen.

califax
16-11-2010, 15:14
Einerseits findest du Aikido interssant, möchtest aber auch etwas machen was dich wehrfähig macht. Wie schon oft gesagt bin ich als stiller Bewunderer von Aikido durchaus der Meinung, das es eine effektive Kampfkunst ist, sofern das Aiki Prinzip wirklich verstanden hat. Wann und ob du das überhaupt schaffst steht aber auf einem ganz anderen Blatt.. Fraglich ist auch ob du solange durchältst, bis du dir dein Aikido Training die gewünchste SV Fähigkeit gibt. Ich würde mir gut überlegen wie wichtig dir die SV ist, und wie wichtig dir Aikido ist.

Er kann ja parallel zwei Sachen betreiben. Aikido als Körperschule, die ihm wichtige Grundlagen vermittelt und Spaß macht. Irgendeine Vollkontaktgeschichte für die schnelle Wehrfähigkeit. Das befruchtet sich dann mit etwas Glück gegenseitig.

Tunguska
16-11-2010, 17:47
also Califax solltest du einen Standpunkt vertretten und nich beide gleichzeitig :)

Wie du selbst sagst, hilft keine KK gegen die Stresssituation!

Daher ist es dann auch ein merkwürdiger Tip, ihm zu empfehlen noch eine andere KK zu machen, obwohl er sich im Aikido wohl fühlt.

Zumal es so ist, dass man bei weiten nicht sofort stirbt, wenn eine Technik nicht 100% sitzt. Kann sein, dass du dich in einem anderen Milleau bewegst - da kenne ich deine Erfahrungen nicht.
Solche SV-Situationen sind in mehrere Phasen unterteilt und ein Großteil kann gelöst werden bevor es zu einer körperlichen Auseinandersetzung kommt.
Wenn du richtig gelesen hast und nich Halbsätze kopierst, hast du auch wahr genommen, dass man reagiert. zB ausweicht, Rausgehen aus Angriffen etc, das fällt viellen leichter als zuzuschlagen.
Da bin ich sehr wach und realitätsnah.

Wenn man unsicher ist, ist es der sicherste Weg den vollen Angriff abzubekommen.

Daher sollte er sich mit seinem Verein/Lehrer hinsetzten und dies erstmal im AikidoRahmen lösen, anstatt ihn für irgendetwas anders zu rekrutieren.

aikibunny
16-11-2010, 18:34
:( Das nämlich hatt ich schon befürchtet ... : Ich bin ein älterer aikidoka. :ups:

Und - zack - noch einen drauf. Naja, ich war Ende zwanzig. :troete:
(aber ich glaub, das ungefähr fällt noch unter "sagen wir mal" ...? :zwinkern:


....

... Rollstuhl ham wa schon ma geübt ...
Rollator is deutlich schwieriger ...

Nimm's nicht so tragisch :-)
Abe Seiseki Sensei hat auch erst mit 36 angefangen.
Okamoto Sensei vom Daito Ryu glaube ich mit 38.
Zugegebenermaßen hatten die besonders gute direkte Lehrer, vor allem Abe.... :D

shenmen2
16-11-2010, 21:31
Frage Deinen Lehrer ob sein Ziel SV ist oder ob er denkt das Aikido SV ist

Das ist völlig wurscht. Aikido ist keine KK, die man für einen durchschnittlichen 16jährigen mit SV-Interessen schmackhaft machen kann. Es gibt keine Abkürzungen.
Was jung ist, will toben, sich kloppen oder raufen und mit anderen Jungen über SV und "die Straße" diskutieren.
All das gibt's nunmal nicht im Aikido, deswegen ist es sinnvoll, etwas anderes nebenher zu trainieren.
:) Übrigens macht es auch großen Spaß, wenn man in den einfachen, kurzen SV-Techniken die Aikidotechniken wiedererkennt.

Kannix
16-11-2010, 23:03
Das ist völlig wurscht. Aikido ist keine KK, die man für einen durchschnittlichen 16jährigen mit SV-Interessen schmackhaft machen kann. Es gibt keine Abkürzungen.

Gibt es einen langen erfolgreichen Weg?:D
Nein, ich habe schon von Aikidokas gehört dass Aikido nicht das Ziel hat zu kämpfen, sondern dern Kampf gegen sich selbst aufzunehmen. also wirklich der weg ist das Ziel. Das kann ich verstehen. Denn ich habe viele Schwarzröcke gesehen, die konnten nicht Ansatzweise kämpfen. Das ist ok wenn man das gar nicht will.

Wenn man 15 Jahre braucht, dann will man wahrscheinlich bis dahin gar nicht mehr kämpfen;)

Fit & Fight Sports Club
16-11-2010, 23:13
Gibt es einen langen erfolgreichen Weg?:D
Nein, ich habe schon von Aikidokas gehört dass Aikido nicht das Ziel hat zu kämpfen, sondern dern Kampf gegen sich selbst aufzunehmen. also wirklich der weg ist das Ziel. Das kann ich verstehen. Denn ich habe viele Schwarzröcke gesehen, die konnten nicht Ansatzweise kämpfen. Das ist ok wenn man das gar nicht will.

Wenn man 15 Jahre braucht, dann will man wahrscheinlich bis dahin gar nicht mehr kämpfen;)

Hast Du Banause denn nie Steven Segal gesehen?

:D:D

Björn Friedrich
16-11-2010, 23:13
Klar gibt es Aikido Leute die fighten können, wahrscheinlich nicht in Deutschland......aber in Japan defintiv. Ein Freund von mir; Blackbelt Aikido, Purple Belt BJJ und Südwestdeutscher Meister im Boxen war dort und hats erlebt.:-)

Tschüß
Björn Friedrich

califax
17-11-2010, 00:14
Daher ist es dann auch ein merkwürdiger Tip, ihm zu empfehlen noch eine andere KK zu machen, obwohl er sich im Aikido wohl fühlt.


Er hat zwei unvereinbare Bedürfnisse: Aikido macht ihm Spaß und SV.
Auf lange Sicht kann man beides zusammenführen.
Aber nur auf sehr lange Sicht.
Er kann beide Bedürfnisse aber sofort befriedigen, indem er eine Vollkontaktgeschichte wie MT und eine Aikijutsugeschichte wie Aikido macht.
Aikijutsu ist sowieso immer Okuden gewesen. Nichts für Anfänger.



Zumal es so ist, dass man bei weiten nicht sofort stirbt, wenn eine Technik nicht 100% sitzt. Kann sein, dass du dich in einem anderen Milleau bewegst - da kenne ich deine Erfahrungen nicht.


Schaumal: Das Milieu ist so, daß man verdammt sauer wird, wenn man merkt, daß einem so ein Idiot, den man gerade verdreschen wollte, den Arm brechen will.
Das tut nämlich verdammt weh und macht sehr, sehr wütend.
Und dann wird man sauer. Und zwar richtig sauer. Und in dem Rauschzustand, den normale Leute brauchen, ehe sie überhaupt mal zuschlagen, werden sie sehr, sehr sauer.
Und dann treten die auch nach.
Und die sind nunmal keine Profikämpfer, die wissen, wann jemand genug hat.
Das sind ganz normale Idioten, die im Rausch von Alkohol und Adrenalin einfach so lange weitertrampeln, bis das Kampfsport-********* aufhört, sich zu bewegen
Das sind ganz normale Gymnasiasten, Diskobesucher, ...
Und wenn Du Pech hast, kommst Du an Faschos, Ausländergangs, Hells Angels, Autonome, Hools.
Und die tanzen etwas, daß man mal Dr.-Martens-Beat genannt hat, als ich in dem Alter war.
Ich durfte ihn überleben. Glaub mir, ich weiß, was Angst ist und wie verdammt weit Du mit Deinen Phantasien von der Wirklichkeit entfernt bist.



Solche SV-Situationen sind in mehrere Phasen unterteilt und ein Großteil kann gelöst werden bevor es zu einer körperlichen Auseinandersetzung kommt.
Wenn du richtig gelesen hast und nich Halbsätze kopierst, hast du auch wahr genommen, dass man reagiert. zB ausweicht, Rausgehen aus Angriffen etc, das fällt viellen leichter als zuzuschlagen.
Da bin ich sehr wach und realitätsnah.


Tut mir leid, aber Du hast keine Ahnung. Bitte bring mit Deinen Ratschlägen keine Leute in Gefahr.

Deeskalierbare Auseinandersetzungen beginnen für Friedfische in der Box- und Ellenbogendistanz! Weil sie üblicherweise das Vorfeld mit seiner Raubtierkörpersprache überhaupt nicht verstehen!

Da drehst Du Dich mit Aikido nicht raus. Da bückst Du Dich nur noch geschockt nach unten und spuckst Dir Blut und Zähne in die Hand.
Du siehst den Schlag gar nicht kommen, weil Du nicht in dieser Distanz gelernt hast, Angriffe zu lesen, und weil der Schlag nicht angekündigt wird.

Es hat seinen Grund, warum erfahrene Leute in langsam eskalierenden Situationen zuerst zuschlagen. Und zwar richtig.

In Straßenschlachten, wo Aikido sein Distanzspiel tatsächlich anbringen könnte - und wo es eigentlich hingehört, denn es kommt vom japanischen Schlachtfeld -, sind Dein Auftreten und Deine eingebildete Sicherheit eh wurscht, weil sich 1.) Aikidoka normalerweise gar nicht in solche Situationen bringen und 2.) die Gegner das gar nicht sehen können.
Die haben da nur einen anonymen Körper, den sie mitreißen, umschmeißen, niederschlagen, umtreten, abstechen, aufklatschen.
Da hast Du entweder gelernt, Dein Aikido einzusetzen, während Dir Deine Pisse das Bein runterläuft und Dein Kopf von einem Treffer dröhnt, oder Du hast einfach mal gar kein Aiki-Budo dabei und wirst plattgemacht.

Welche Art von Kämpfen willst Du denn so souverän bestehen?
Schulhofrangeleien?
In dem Du einem armen Kerl, der Dir mit 'nem harmlosen Nasenstüber was beweisen will und seine Schläge extra ankündigt, mit Deinem Aikido Gelenke oder Schädelknochen brichst?
Ist das Deine Phantasie?



Wenn man unsicher ist, ist es der sicherste Weg den vollen Angriff abzubekommen.


Bullshit. Hätte ich öfter mal die Klappe gehalten und den Kopf gesenkt, hätte ich heute Deine Illusionen. Die wären mir lieber als mein Wissen.

Aikido ist toll. Aber wenn er sich jetzt bedroht fühlt, kann ihm Aikido nicht helfen. Langfristig ist Aikijutsu eine wunderbare Sache, um Kampfkunst zur Perfektion zu treiben.
Aber dazu muß man leider kämpfen lernen.

califax
17-11-2010, 01:23
Gibt es einen langen erfolgreichen Weg?:D

Ja. Kämpfen lernen, möglichst in einer traditionellen japanischen Kunst wegen der kulturellen Nähe.
Und dann das gelernte allmählich durch intensives Studium von Aikijutsu perfektionieren.
Aikido kommt mir manchmal vor wie ein Magisterstudium, zu dem auch Analphabeten zugelassen sind - und das vor allem von Analphabeten belegt wird.

aikibunny
17-11-2010, 09:55
Aikido kommt mir manchmal vor wie ein Magisterstudium, zu dem auch Analphabeten zugelassen sind - und das vor allem von Analphabeten belegt wird.

Gutes Bild, leider ist da, in kämpferischer Hinsicht, was dran - vor allem wenn die Analphabeten dann in der zweiten Generation unterrichten, und das in großen deutschen Verbänden aller Art gezielt gefördert wird.

Ich für meinen Teil sehe gerade eigentlich zwei Praxisformen von Aikido: die eine ist weiter verbreitet und kann, wenn sie von einem kompetenten Lehrer unterrichtet wird, ein wunderbares und effektives Werkzeug sein, sich selbst zu entdecken und weiterzuentwickeln, wenn man sich zu dieser spezifischen Form eben hingezogen fühlt. Präsenz, Verbindung, Konflikt, Angst sind einige, aber längst nicht alle Themen, an denen man da gut arbeiten kann, das ganze macht viel Freude, ist hübsch anzusehen und kann Menschen, die das wollen, wirklich erstaunlich positiv verändern (wie auch andere Kunstformen die nix mit Kämpfen zu tun haben). Mit freiem Kämpfen hat das aber fast nichts zu tun, da kommt halt die äußere Form her.

Die andere Form - und ich denke, die meint Califax - ist extrem selten und voll kämpferisch anwendbar. Sie arbeitet mit sehr subtilen mentalen und körperlichen Prozessen, die, auf Grundlage der von Califax so feinsinnig und poetisch angedeuteten Praxiserfahrung, auch _unter realem Druck_, schrittweise antrainiert werden. Ich kenne nur eine Handvoll Leute, die dahin unterwegs sind, und habe nur einen kennengelernt, der es perfekt konnte, und der macht ironischerweise kein Aikido, sondern MMA. Der Effekt ist der gleiche.

... nein, ich kann es gar nicht.... vielleicht in zehn Jahren ein bisschen.

Leider gibt es Orte, die beides zu können behaupten und nichts davon auf die Reihe kriegen. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die so häufig sind, wie in Foren gerne behauptet.

Aber was den OP angeht ist das doch, ehrlich gesagt, alles egal, oder? Der soll einfach trainieren, was ihm Freude macht, zumal die zweite Form für Leute unter 30 fast immer jenseits ihres planbaren Zeithorizonts liegt. die braucht nämlich 10-15 Jahre schwieriges Solo-Training.

Und jetzt wieder Ring frei für die Aikidoka, die hier behaupten werden, doch kämpfen zu können.... ist user Kannix eigentlich noch da ?? :D ;)

FireFlea
17-11-2010, 10:10
Ich persönlich sehe es ganz grob so - Ueshiba und die alten Top Leute haben im "Höllendojo" trainiert, waren im Krieg, haben echte Auseinanderrsetzungen und Härten des Lebens zu spüren bekommen. Daher konnten sie Kämpfen. In vielen gegenwärtigen Aikido Dojo scheint aber Aikido eher an Frieden, Harmonie usw. und nicht am Kampf orientiert zu sein. Da siehts dann mit echten Kampffertigkeiten auch entsprechend aus... ;) Ich denke, dass Aikido mit einem entsprechenden mind-set trainiert, auch was zur SV beitragen kann. So ein Dojo muss man halt erst mal finden.

califax
17-11-2010, 12:22
Aber was den OP angeht ist das doch, ehrlich gesagt, alles egal, oder? Der soll einfach trainieren, was ihm Freude macht, zumal die zweite Form für Leute unter 30 fast immer jenseits ihres planbaren Zeithorizonts liegt. die braucht nämlich 10-15 Jahre schwieriges Solo-Training.


Eben. Soll er Aikido für Spaß und Fitneß machen und nebenher noch was Vollkontaktiges für seine SV-Wünsche.
Man muß sich doch nicht künstlich einschränken...

Kreuzkuemmel
17-11-2010, 14:02
... die braucht nämlich 10-15 Jahre schwieriges Solo-Training.
...

Wieso Solo-Training? Bzw. was für eine Art Solo-Training meinst du denn?

califax
17-11-2010, 14:50
Wieso Solo-Training? Bzw. was für eine Art Solo-Training meinst du denn?

Sehr viel Zentrumsarbeit. Sehr viel Arbeit, um innere Muskeln unter Kontrolle zu kriegen. Das ganze Bewußtsein muß vom Kopf ins Zentrum verlagert werden. Das ganze Bewegungsgefühl muß von den Gliedmaßen ins Zentrum verlagert werden. Man muß in der Lage sein, das Zentrum frei in allen drei Dimensionen zu bewegen und damit die Körperstatik zu verändern. Man muß durch Zentrumsbewegungen erreichen, daß jede noch so kleine Bewegung, auch der kleinste Zucker, immer das volle beschleunigte Körpergewicht hinter sich hat.

Hachja, und dann sollte man das irgendwann auch mal in Angst und Streß hinkriegen. Sonst ist es ja nutzlos.

Und wenn man es dann kann, ist man hoffentlich alt genug, um sich nicht mehr über die Idioten zu ärgern, die einem lang und breit erklären, warum das, was man da dem Gegner antut, ganz unmöglich und total gefaket ist. :D

aikibunny
17-11-2010, 15:06
Ja, ich denke das sind ein paar wichtige Aspekte davon, gezielte Atemarbeit, Visualisierungen und eine Art Neuverdrahtung von Körper und mentaler "Absicht" gehören auch dazu. Ziemlich abgefahrenes Zeug, dass man sonst eher mit chinesischen Stilen in Verbindung bringt.

Ich plapper da nur Diskussionen auf aikiweb, rumsoakedfist und e-budo nach :o , da kann man das alles nachlesen.

Aber dann habe ich zwei der Protagonisten getroffen und die haben mich überzeugt. :D

Ich denke mal, dass so etwas in den "Körperarbeits"-Systeme von Kobayashi H. und Tada Sensei prinzipiell auch angelegt ist, aber die kann ich leider nicht. Und natürlich in den diversen Ruder- und Schüttelübungen, die wir so machen, wenn man das entsprechend übt, und nicht einfach nur rudert und schüttelt...

Kreuzkuemmel
17-11-2010, 15:29
Darf man fragen, wer diese beiden Protagonisten waren? Im Zweifelsfall auch per PN...

Björn Friedrich
17-11-2010, 21:43
Ich meine Ueshiba war mit 50 noch gebaut wie ein Schrank........

Wer kämpfen lernen will, muss sich damit abfinden geschlagen, gewürgt und getreten zu werden. DAS ist die Grundlage, DAS ist das was die Realität darstellt.

Und darauf kann man dann mit viel Erfahrung, ein effektives Aikido aufbauen.

Aber einfahc mit diesem statischen Training wie es heute unterrichtet wird anzufangen, bringt keine echten Fighting Skills.

Also erstmal BJJ Und Ringen machen und dann darauf aufbauen.:-)

Tschüß
Björn Friedrich

aikibunny
17-11-2010, 22:11
Also erstmal BJJ Und Ringen machen und dann darauf aufbauen.:-)

Tschüß
Björn Friedrich

Mach ich ja ;)
Also mir bringt das BJJ für's Aikido wirklich extrem viel.
Die Erfahrung, körperlich und psychisch unter Druck zu stehen und weitermachen zu können, sich in Maßen sogar zu entspannen, ist mir heute z.B. extrem wichtig.
BJJ bringt mich im Aikido auch technisch weiter, in meiner Körperwahrnehmung und in der Wahrnehmung des Partners, aber das kann ich nicht genau erklären.

Witzigerweise sagen aber auch einige BJJ Jungs, ich hätte extrem viel Kraft, was eigentlich nicht sein kann, denn ich bin mindestens 10, manchmal 20 Jahre älter als die, trainiere wenig BJJ und mache keinerlei Gewichte - die gehen zwei Mal die Woche ins Fitness und machen mindestens zwei Mal BJJ und MMA. Da muss also bei mir irgendwas über Kraftableitung vom Aikido kommen. Ich versuche gerade rauszufinden, was es ist.

Bei dem statischen bin ich mir nicht so sicher. Die Konditionierungsübungen, die ich meine, sind alle völlig statisch, aber zu einem späteren Zeitpunkt muss man sie wohl dann in Bewegung umsetzen können, das wirst du auch meinen, denke ich?

mrx085
18-11-2010, 11:36
Dem TE Cross Traning zu empfehlen ist je nach Begabung keine schlechte Idee. Aikido ist allerdings eine sehr komplexe Kunst, und wie bereits weiter oben erwähnt bin ich ja ein stiller Bewunderer der Kunst und mir hat auch mein damliges Probe Training sehr gut gefallen, bin aber zur Erkenntnis gekommen, das Aikido etwas ist, das man nicht nur so "nebenbei" erlernen kann. Aikido ist zumindest für mich eine KK der man sich komplett wiedmen muss, um weiter zu kommen. Und Aikido trotz meiner Fastination nicht genau das ist, was ich suche, habe das Training fürs erste aufgeben. Aber das ist nur meine Meinung und ist volllkommen von der Person abhängig.

Vielleicht kriegt es der TE ja auf die Reihe Aikido und eine andere, KK, die sich postiv auf die allgemeine Kampfähigkeit auswirkt auf die Reihe. BJJ und ringen wurden ja schon genannt, und das klingt in der Tat verünftig...

Kreuzkuemmel
18-11-2010, 12:12
Genauso vernünftig wäre aber etwas, wo er ein bißchen hauen lernt.

Agni
18-11-2010, 21:28
Welche Art von Kämpfen willst Du denn so souverän bestehen?
Schulhofrangeleien?
In dem Du einem armen Kerl, der Dir mit 'nem harmlosen Nasenstüber was beweisen will und seine Schläge extra ankündigt, mit Deinem Aikido Gelenke oder Schädelknochen brichst?
Ist das Deine Phantasie?


Nein meine Phantasie ist eher in notfällen wie angegriffen werden in der Disko
die Situation so regeln zu können.Das er zwar mich nicht mehr angreift aber bestenfalls er auch keine 6 monate im krankenhaus verbringen muss denn wenn ich etwas nur trainieren würde um jemanden eines auf die nuss zu geben wäre ich ja längst im MT.Ich aber würde gerne eine Kampfkunst lernen wo ich die Möglichkeit habe selbst unbeschadet aus solchen situationen zu kommen und bestenfalls auch der angreifer .

califax
18-11-2010, 22:19
Nein meine Phantasie ist eher in notfällen wie angegriffen werden in der Disko
die Situation so regeln zu können.

Hmmm.
Vergleiche mal die beengten Platzverhältnisse einer Disko mit den Distanzen der Aikidoübungen.
Und überlege mal, wieviel Zeit beim Aikido in die Fallschule gesteckt wird, und wie das ausgeht, wenn man ohne diese Fallschule auf den Betonboden einer Diskohalle geschleudert wird...

seoi-nage
18-11-2010, 23:10
Ich aber würde gerne eine Kampfkunst lernen wo ich die Möglichkeit habe selbst unbeschadet aus solchen situationen zu kommen und bestenfalls auch der angreifer .
Hmm, das wir wohl immer ein Traum bleiben. Wenn ein echter Angreifer "unbeschadet" bleibt, hast du den mit Sicherheit so richtig wütend gemacht. Die Betonung liegt hier auf "echter Angreifer" ;)

aikibunny
19-11-2010, 09:27
Nein meine Phantasie ist eher in notfällen wie angegriffen werden in der Disko
die Situation so regeln zu können.Das er zwar mich nicht mehr angreift aber bestenfalls er auch keine 6 monate im krankenhaus verbringen muss denn wenn ich etwas nur trainieren würde um jemanden eines auf die nuss zu geben wäre ich ja längst im MT.Ich aber würde gerne eine Kampfkunst lernen wo ich die Möglichkeit habe selbst unbeschadet aus solchen situationen zu kommen und bestenfalls auch der angreifer .

Hallo Agni,
erstmal Respekt vor Deiner Zielsetzung.

Im Aikido ist das prinzipiell das Ziel, und an der Haltung kann man von Anfang an üben. Bis Du so etwas aber auch nur ansatzweise technisch umsetzen kannst, wirst Du wahrscheinlich gar nicht mehr im Disko-Alter sein... :(

Aber auch da: wenn Du was "Sportlich-Hartes" machst, wo nicht auf ein aggressives Auftreten hin getrimmt wird, sondern auf ruhige Gelassenheit (also meiner Meinung nach vor allem Grappling, und eher Boxen als MT, und nur solche SV Systeme, die nicht paranoid machen) dann wird man sehr bald an Deiner Ausstrahlung merken, dass man Dich lieber in Ruhe lässt.

Und die innere Haltung, die Du schon hast und offenbar ausbauen willst, könntest du gleichzeitig beim Aikido vertiefen, denn sie scheint Dir etwas wert zu sein.

Natürlich gilt das alles nur, wenn du gute Lehrer findest, aber das ist überall so. Andere KK bei gutem Lehrer ist immer besser als Wunsch-KK bei schlechtem Lehrer, finde ich.

(PS: und nein, ich werde nicht mit Euch darüber diskutieren, warum ich manche KKs in den meisten Fällen bei den meisten Lehrern für "gelassener" halte als andere, ist auch kein absolutes Urteil, nur meine bescheidene Einschätzung, widersprecht mir gerne.)

jjjens
22-11-2010, 18:38
werde ich es überhaupt in ein paar Jahren als SV benutzen können
Nach meiner Meinung hilft Aikido ganz enorm, Hebeltechniken in SV-taugliche Form zu bringen (was die meisten Hybridstile meiner Ansicht nach nicht schaffen, weil sie sich auf zu viel verschiedene Dinge einlassen). Aber Hebel alleine reichen für realistische SV (was auch immer das sein soll) nicht aus. Insesondere gute Abwehrkonzepte müssen her, sonst kommt es ja gar nicht zum Hebel. Atemi gehören auf jeden Fall auch dazu, und Bodenkampfskills könnten auch nicht schaden, und natürlich 400m Hürdensprint, wenn alles andere nicht mehr hilft. Das wirst Du im Aikido in der Regel alles nicht finden. Auch Mehrfachangriffe, Stresstraining mit offenen Aufgabenstellungen oder Zweikampftraining in welcher Form auch immer gehören ja nicht in das Selbstverständnis des Aikido, helfen aber bei der Vorbereitung auf den SV-Fall ungemein.



Also kurzgesagt ist die Lehrmethode meines Lehrers nur für die Estetik da oder ist es der normale weg Aikido zu lehren.
Ich weiß zwar nicht, wie Dein Sensei unterreichtet, aber es klingt recht normal für Aikido. Techniklernen gegen genau vorgegebene Angriffe. Später kommt dann ein wenig Variation da rein, aber wenn Du die freie Anwendung des Erlernten suchst, müsstest Du selber kreativ werden oder bei anderen Kampfstilen entleihen.

Kreuzkuemmel
22-11-2010, 19:01
Hallo Agni,
erstmal Respekt vor Deiner Zielsetzung.

Im Aikido ist das prinzipiell das Ziel, ...

Wer sagt das?

califax
24-11-2010, 01:27
Wer sagt das?

Aikibunny. Das ist sein Aikido. Wie sieht denn Deines aus?

aikibunny
24-11-2010, 07:54
Wer sagt das?

Ich! Dass ein Aggressor nicht mehr weiter angreift und beide _relativ_ unbeschadet aus der Situation rauskommen halte ich prinzipiell für das Ziel von Aikido, und so nehme ich die Zielsetzung von Agni wahr. Beziehst du Dich darauf oder meinst du eine anderen Teil meines Beitrags; oder meinst Du, ich habe Agni falsch verstanden? Was meinst _Du_ denn?

Agni
24-11-2010, 11:48
aikibunny du hast mich schon richtig verstanden nur das nicht so ne situaton aufkommt wie nächste woche dienstag won 2meter hühne mit mehr Muskelmasse als hirn mir nach seinen worten die eingeweide rausdreschen muss
und ich daher mich jetz gezwungen fühle mein bokken mitzunehmen da wegrennen leider nicht ist.Da es nach türkischer Sitte ein Kampf 20 gegen 1 ist ausser ich besiege denn 1 im eins gegen eins Kampf
Anzeigen ist leider auch nicht da ich sonst nicht lebendig aus der situation rauskomme da ich in dem Punkt von Kassel wohne wo wirklich nur kriminalität ist

Falls nun wer mit dem Thema feige ankommt lieber in Unwürde denn Aggresor besiegen als Rollstuhl und lehmung
das ist halt der grund weshalb sv mir wichtig ist
Leute die sich mit diesen Gruppenzwang kämpfen nicht einlassen wollen und mit der Gewalt nichts zu tun haben wollen sind immer die Ziele

aikibunny
24-11-2010, 12:10
Also nur mal angenommen, Du bist kein Troll.... ;)

Warum kannst Du eine Situation am nächsten Dienstag (!) nicht irgendwie vermeiden?

Warum hast Du als noch-nicht Anfänger ein Bokken?

Eine Waffe, mit der Du nicht umgehen kannst, zu einem Kampf mitzubringen, macht alles nur schlimmer. Lass es also, und wenn es unbedingt sein muss, dann nimm keinen Holzprügel. Sondern was handliches defensives SV-geeignetes.

Und, so sch***e das klingt: wenn Du von Leuten terrorisiert wirst, denen Du als Jugendlicher nicht anders entgehen kannst, hilft oft leider nur Verbündete finden oder warten, bis alle Beteiligten älter werden....

Aber das ist wahrscheinlich meine letzte Einlassung in diesem thread, wenn Du zu einer konkreten Bedrohungssituation einen aufmachen willst, tu das gerne, hat dann aber nix mehr mit Aikido zu tun.

Agni
24-11-2010, 12:13
denn bokken kann ich schon verwenden das übe ich jetz schon lange fleissig mit einem freund der 8 jahre iaido praktiziert hat und es mir beibringt

DerUnkurze
24-11-2010, 12:23
jemand der iaido trainiert kann (vielleicht) mit einem schwert schneiden, aber nicht mit einem bokken schlagen.. das sind teils welten dazwischen...

edit ganz vergessen zu sagen, das ganze ist 1) ot und 2) wirkts unglaubwürdig

Agni
24-11-2010, 12:40
nun aber leider gottes die wahrheit

Kreuzkuemmel
24-11-2010, 13:43
Ich! Dass ein Aggressor nicht mehr weiter angreift und beide _relativ_ unbeschadet aus der Situation rauskommen halte ich prinzipiell für das Ziel von Aikido...

Und ich wollte nachfragen, wer das als "prinzipielles Ziel des Aikido angibt". Gerade, wenn man wie du von "dem Aikido" ansich spricht, sollte es schon eine hohe Autorität sein.

Persönlich stimme ich dir natürlich zu, wenn man die Wahl hat, sollte man einen Angreifer nicht unnötig verletzen. Das hat aber erstmal nichts mit Aikido zu tun, sondern wird hoffentlich auch von anderen Kampfkünstlern so gesehen.

Ich habe doch schon bei ein paar Shihan trainiert, und von denen habe ich noch nie gehört, das im Aikido der Angreifer nicht verletzt werden darf.

Ich muss sagen, ich habe langsam einen Verdacht, aus welcher Aikido-Richtung du kommst, bzw. von welcher Richtung du (evtl. sogar ohne es zu wissen) auf die ein oder andere Art beeinflußt bist. Das würde zumindest einiges in Bezug auf deine Einstellung zum Aikido erklären.

Kreuzkuemmel
24-11-2010, 13:44
Aikibunny. Das ist sein Aikido. Wie sieht denn Deines aus?

Anders offensichtlich.


@TE:

Nächste Woche Dienstag? Da heißt's aber fleißig trainieren.

pilgrim
24-11-2010, 14:26
Persönlich stimme ich dir natürlich zu, wenn man die Wahl hat, sollte man einen Angreifer nicht unnötig verletzen. Das hat aber erstmal nichts mit Aikido zu tun,... Ja, das ist auch aus meiner Sicht zunächst eine Frage der persönlichen Ethik/Einstellung und nicht aikido-spezifisch.


Ich habe doch schon bei ein paar Shihan trainiert, und von denen habe ich noch nie gehört, das im Aikido der Angreifer nicht verletzt werden darf.Auch dem stimme ich zu. Ich kann zwar nichts zu der Einstellung von shihan sagen. Aber ich habe es im Unterricht bisher noch nie als Ziel des aikido vermittelt bekommen, den Angreifer - in einer real-Situation - nicht zu verletzen.

Ich erlebe im Gegenteil z.B. in Fortbildungen mit Menschen, die kein aikido üben, daß sich jemand, der kein aikido-spezifisches ukemi beherrscht, mit Sicherheit verletzen wird, falls denn eine Technik oder ein Derivat davon "funktionieren" sollte.

Aaaber: Die Auffassungen davon, was aikido sei und soll sind ja doch sehr unterschiedlich ...

aikibunny
24-11-2010, 14:33
Und ich wollte nachfragen, wer das als "prinzipielles Ziel des Aikido angibt". Gerade, wenn man wie du von "dem Aikido" ansich spricht, sollte es schon eine hohe Autorität sein.

Persönlich stimme ich dir natürlich zu, wenn man die Wahl hat, sollte man einen Angreifer nicht unnötig verletzen. Das hat aber erstmal nichts mit Aikido zu tun, sondern wird hoffentlich auch von anderen Kampfkünstlern so gesehen.

Ich habe doch schon bei ein paar Shihan trainiert, und von denen habe ich noch nie gehört, das im Aikido der Angreifer nicht verletzt werden darf.

Ich muss sagen, ich habe langsam einen Verdacht, aus welcher Aikido-Richtung du kommst, bzw. von welcher Richtung du (evtl. sogar ohne es zu wissen) auf die ein oder andere Art beeinflußt bist. Das würde zumindest einiges in Bezug auf deine Einstellung zum Aikido erklären.

Kreuzkuemmel, ich verstehe die Aufregung nicht. Ich habe mit Bedacht nicht von "unverletzt" gesprochen, sondern von "relativ unbeschadet". Ich glaube, das relativ habe ich sogar _betont_.

Und was die Autoritäten angeht, habe ich auch nur versucht einem Anfänger gegenüber eine Art Grobrichtung vorzugeben. Die unterscheidet sich von den meisten anderen KK m.E. schon massiv. Gib doch Deinerseits mal einen konkreten konstruktiven Beitrag, ohne Dich hinter irgendwelchen Shihan zu verstecken, mit denen Du trainiert hast (hab ich :rolleyes: übrigens auch)

Übrigens glaube ich, dass ich tatsächlich sprachlich etwas unpräzise war, hätte wohl "im Prinzip" und nicht "prinzipiell" heißen sollen. Sorry!

Meine Richtung ist übrigens so klein und unbedeutend, die kennst Du sicher nicht! Aber wenn du meinst, wir seien Hüpfdohlen und Eso-Bunnies, kannst Du beruhigt sein, der Name ist Ironie.

Und danke auch für den Einblick in mein Unbewusstes :D Das macht mich jetzt (ehrlich!) neugierig, ich hoffe, Du meinst nicht den DAB???? Sonst müsste ich Dich zum Mitternachtsduell fordern :horsie:
Allen anderen kannst du mich gerne zuordnen.

Ich bin übrigens nicht sehr schwer kennenzulernen, habe ich Dir mal per PN gesagt glaube ich. Also, wenn ich eine sensible Stelle bei Dir getroffen habe, tut's mir leid. Wenn Du Dich vorstellen und mich kennenlernen willst, weisst Du wo, und das war jetzt mein letzter Beitrag in diesem langsam leicht humorigen thread.

Kreuzkuemmel
24-11-2010, 15:09
Kreuzkuemmel, ich verstehe die Aufregung nicht.

Es gibt keine Aufregung, zumindest nicht auf meiner Seite.


Ich habe mit Bedacht nicht von "unverletzt" gesprochen, sondern von "relativ unbeschadet". Ich glaube, das relativ habe ich sogar _betont_.

Ja, hast du. Und nach meiner Auffassung spielt keines von beidem eine Rolle im Aikido.



Und was die Autoritäten angeht, habe ich auch nur versucht einem Anfänger gegenüber eine Art Grobrichtung vorzugeben. Die unterscheidet sich von den meisten anderen KK m.E. schon massiv.

Nein, eben nicht. Das ist ja eben das, was mich interessiert hätte. Laut welchem Lehrer oder Shihan ist das denn so? Ich kenn nur eine Aikido-Richtung, in der so gedacht wird, und die ist streng genommen überhaupt keine. Auch wenn ihr Einfluß gerade in Deutschland auch in ganz anderen Linien spürbar ist - was aber wohl den meisten Praktizierenden dieser Linien garnicht bewusst ist. Die denken das ist halt "im Aikido" so.



Gib doch Deinerseits mal einen konkreten konstruktiven Beitrag...

Ich habe mich bereits mit dem TE per PN ausgetauscht - so konstruktiv man das bei diesem Thema eben kann.



...ohne Dich hinter irgendwelchen Shihan zu verstecken, mit denen Du trainiert hast (hab ich :rolleyes: übrigens auch)

Ich verstecke mich hinter niemandem, ich habe lediglich gesagt, dass mir nie ein Shihan untergekommen ist, der sagt "es ist das Ziel des Aikido, den Angreifer relativ unbeschadet davonkommen zu lassen". Eher ganz im Gegenteil. Kennst du einen Shihan, der soetwas sagt? Wenn ja, wer?


Und danke auch für den Einblick in mein Unbewusstes :D

Ich habe nie behauptet, Einblick in dein Unterbewusstes zu haben. Ich habe lediglich festgestellt, dass es möglicherweise (!) bestimmte Einflüsse im Aikido deiner Lehrer oder Shihan gibt, von denen du nichts weißt. Daran ist nichts Ehrenrühriges, mir selbst ist es lange so gegangen.


Das macht mich jetzt (ehrlich!) neugierig, ich hoffe, Du meinst nicht den DAB???? Sonst müsste ich Dich zum Mitternachtsduell fordern :horsie:

Nein, keine Angst, die meine ich nicht ! :D
Ich meine das sogenannte "Ki-Aikido". Äußerungen wie deine habe ich bisher ausschließlich aus Quellen gehört, die sich letztlich dorthin zurückverfolgen lassen. Aber eben auch von Leuten, die keine offizielle Beziehung zu diesem Stil haben.
Deshalb hat mich eben interessiert, ob du Traditionen kennst, die unabhängig davon dasselbe unterrichten.


Ich bin übrigens nicht sehr schwer kennenzulernen, habe ich Dir mal per PN gesagt glaube ich. Also, wenn ich eine sensible Stelle bei Dir getroffen habe, tut's mir leid. Wenn Du Dich vorstellen und mich kennenlernen willst, weisst Du wo, und das war jetzt mein letzter Beitrag in diesem langsam leicht humorigen thread.

Hm, sensible Stelle... Also, ich fühle mich von dir keineswegs persönlich angegriffen, falls du das meinst. Andererseits muss ich gestehen, dass ich mich von manchen Aussagen über "das Aikido" schon etwas genervt fühle - wenn die eben in völligem Widerspruch zu dem stehen, was ich von namhaften Shihan, von Originalschülern Osenseis lerne oder von Osensei direkt lese.
Diese Aussagen führen dazu, dass man überall als Eso-Tänzer wahrgenommen wird, der meint einen ernsthaften Angriff abwehren zu können, und dem Angreifer gleichzeitig noch eine entspannende Tiefenmassage zu verpassen.
Dabei ist der (nach meinem Kenntnissstand) Einzige der soetwas je behauptet hat Tohei, und in seinem System kommt laut eigener Aussage Aikido nur zu 10% vor. Ja, es nervt mich, dass die Vorstellungen von jemandem, der zu 90% überhaupt kein Aikido betrieben/gelehrt hat, das Bild des Aikido derart prägen, während die völlig konträren Aussagen der tatsächlichen Autoritäten völlig ignoriert werden.

Zum Abschluß: Ich habe das Gefühl, dass du meine Posts als persönliche Anmachen verstanden hast. Falls dem so ist möchte ich mich vielmals entschuldigen, das war absolut nicht meine Absicht. Ich wollte lediglich meinen Kenntnisstand in dieser Sache darlegen und war ehrlich und ohne Hintergedanken daran interessiert, aus welcher Quelle deine Auffassungen stammen.

aikibunny
24-11-2010, 15:33
Kurze atmosphärische Klärung noch:

- ich hab mit Ki-Aikido nix zu tun.
- meine Meinung ist meine eigene. Ich habe sowohl Lehrer, die extrem kämpferisch sind, als auch solche, die Aikido ohne Harmonie für grundsätzlich verwerflich halten. Das ganze als Diskussion darüber zu führen, welcher Lehrer was sagt, kann man machen, ist aber nicht meins.

"No hard feelings" dann also. Die Diskussion über "relativ unbeschadet" ist sicher interessant & legitim, habe ich hier gerade aber keine Lust zu führen...

Agni
24-11-2010, 15:49
achja vielleicht hilft es zu wissen welchen stil ich trainiere wenn ich denn namen des lehrers meiner Meisterin nenne Gerhard walter
nennt sich scheinbar Aikido-ZEN

Hirnklops
26-11-2010, 21:50
Boah, was'n Fred... Mal ganz ehrlich, ich frag' mich echt, ob es nicht sinnvoller für dich wäre, 'ne Runde Muay Thai zu lernen. Da hast du schneller Trainingserfolg und lernst noch richtig fies zu hauen. Aikido ist eine Kampfkunst, die einen viel Nützliches lehrt, aber sicher nicht Straßenkampf. Vielleicht einige tolle Hilfsmittel für einen Straßenkampf, aber, lieber Agni, wenn du gleich von einer 20 - gegen - Einen - Situation ausgehst, hilft dir alle Kampfkunst der Welt nix. Im Eins gegen Eins ist Aikido eine super Sache, oder auch Judo (und kommt mir bitte jetzt nicht mit dieser "Judo ist zur SV total ungeeignet" - Nummer, auch da gibt's effektive Techniken!), gegen 20 Mann ist Leichtathletik, speziell die Laufdisziplinen, unglaublich effektiv.

Und versteht mich nicht falsch! Ich liebe Aikido, ich finde es total toll, aber ich finde die Motive fragwürdig, Aikido nur zu lernen, um sich verteidigen zu können. Das dauert Jahre, um es überhaupt halbwegs zu beherrschen, und ein ganzes Leben, um sich damit hauen zu können. Da haste was Grundlegendes beim Aikdo eben nicht verstanden, das ist, gerade so wie es dein Lehrer auf seiner Page beschreibt, mehr ein Weg der geistigen Ausbildung. Der reitet da ja auch auf Liebe und Harmonie rum, also definitiv NICHT das, was du dem 2 - Meter - Brocken und seinen 19 Kumpels entgegenbringst.

Ki-Aikidoka
03-01-2011, 16:20
Hallo,

Anfangs ist es immer so das man ersteinmal in die Kampfkunst rein kommen muss das ist im Ki-Aikido wie auch in anderen Künsten nicht anders.

Speziell im Ki-Aikido muss man eine sehr sehr lange Lernphase berücksichtigen. Ich selber bin 14 1/2 Jahre alt betreibe Ki-Aikido schon seit 8 jahren und kann es erst seit ungefähr 1-2 Jahren wirklich anwenden.

Ki-Aikido in sich ist eine sehr schöne und gut anwendbare Kampfkunst allerdings erst ab einem gewissen Grad den jeder selber für sich finden muss.

Viele sind erst ab dem 1.Dan in der Lage Ki-Aikido zu nutzen ander schon mit dem 2 oder
3 Kyu ich selber habe bereits den 2Kyu und hätte vor weihnachten eigentlich Chukyu ablegen sollen jedoch war ich krank wodurch ich diese Ki-Prüfung erst in 1-3 wochen ablegen werde.

Aber wie dem auch sei Ki-Aikido ist sehr gut anwendbar jedoch muss jeder selber wissen wieviel aggresivität man in seine Technik einfließen lässt. Dies ist kein direktes Zitat aber ich weiß vieles was ich hier schrieb auch von Kenjiro Yoshigasaki Sensei.

Grüßle!!

Ki-Aikidoka
03-01-2011, 16:21
Hallo,

Anfangs ist es immer so das man ersteinmal in die Kampfkunst rein kommen muss das ist im Ki-Aikido wie auch in anderen Künsten nicht anders.

Speziell im Ki-Aikido muss man eine sehr sehr lange Lernphase berücksichtigen. Ich selber bin 14 1/2 Jahre alt betreibe Ki-Aikido schon seit 8 jahren und kann es erst seit ungefähr 1-2 Jahren wirklich anwenden.

Ki-Aikido in sich ist eine sehr schöne und gut anwendbare Kampfkunst allerdings erst ab einem gewissen Grad den jeder selber für sich finden muss.

Viele sind erst ab dem 1.Dan in der Lage Ki-Aikido zu nutzen ander schon mit dem 2 oder
3 Kyu ich selber habe bereits den 2Kyu und hätte vor weihnachten eigentlich Chukyu ablegen sollen jedoch war ich krank wodurch ich diese Ki-Prüfung erst in 1-3 wochen ablegen werde.

Aber wie dem auch sei Ki-Aikido ist sehr gut anwendbar jedoch muss jeder selber wissen wieviel aggresivität man in seine Technik einfließen lässt. Dies ist kein direktes Zitat aber ich weiß vieles was ich hier schrieb auch von Kenjiro Yoshigasaki Sensei.

Grüßle!!

YJJ-NL
04-01-2011, 11:17
Aikido als realistiser SV kann mann vergessen...*punkt*

aiki-no-michi
04-01-2011, 17:25
Aikido als realistiser SV kann mann vergessen...*punkt*

Gut, dann hätten wir das geklärt. Hast Du vielleicht einen Vorschlag, was wir mit dem Rest dieses Threads machen? ;)

LG aiki-no-michi

Cyankali
04-01-2011, 23:02
Boah, was'n Fred... Mal ganz ehrlich, ich frag' mich echt, ob es nicht sinnvoller für dich wäre, 'ne Runde Muay Thai zu lernen. Da hast du schneller Trainingserfolg und lernst noch richtig fies zu hauen. Aikido ist eine Kampfkunst, die einen viel Nützliches lehrt, aber sicher nicht Straßenkampf. Vielleicht einige tolle Hilfsmittel für einen Straßenkampf, aber, lieber Agni, wenn du gleich von einer 20 - gegen - Einen - Situation ausgehst, hilft dir alle Kampfkunst der Welt nix. Im Eins gegen Eins ist Aikido eine super Sache, oder auch Judo (und kommt mir bitte jetzt nicht mit dieser "Judo ist zur SV total ungeeignet" - Nummer, auch da gibt's effektive Techniken!), gegen 20 Mann ist Leichtathletik, speziell die Laufdisziplinen, unglaublich effektiv.

Und versteht mich nicht falsch! Ich liebe Aikido, ich finde es total toll, aber ich finde die Motive fragwürdig, Aikido nur zu lernen, um sich verteidigen zu können. Das dauert Jahre, um es überhaupt halbwegs zu beherrschen, und ein ganzes Leben, um sich damit hauen zu können. Da haste was Grundlegendes beim Aikdo eben nicht verstanden, das ist, gerade so wie es dein Lehrer auf seiner Page beschreibt, mehr ein Weg der geistigen Ausbildung. Der reitet da ja auch auf Liebe und Harmonie rum, also definitiv NICHT das, was du dem 2 - Meter - Brocken und seinen 19 Kumpels entgegenbringst.

Dicke #.

Aikido mach ich auch nicht, um mich realistisch verteidigen zu können. Es ist eine tolle Kampfkunst, die mich in ihren komplexen Beweungsmustern jedes Mal wie einen Ochsen vom Scheunentor stehen lässt. Es ist eine Herausforderung an sich und hilft mir generell in meiner Beweglichkeit.
Immer dieses SV-Blabla - gott, wir leben in Deutschland. Da gibt es durchaus Gewaltverbrechen, aber nicht an jeder Ecke und zu jeder Uhrzeit. Sofern man nicht wie ein Tölpel blind durchs Leben stolpert, ist Wahrscheinlichkeit für eine Schlägerei auch gering.

WingChun77
05-01-2011, 00:49
Hallo!

Die Kampfkunst Aikido ist ein höchst zweischneidiges Schwert - nicht zuletzt deshalb, weil sie sich auf eine interessante Art und Weise in einem "intellektuellen Schutzmantel" befindet - zum Beispiel verglichen mit dem Wing Chun oder dem Karate.

Was nun die Fähigkeit der SV im Aikido angeht...hm. Also es wird Zeit vergehen, sehr viel Zeit, bis die Techniken vom Anwender derart individuell verarbeitet wurden, dass an einen Einsatz auf der Straße zu denken ist. Dazu sollte eine adäquate Trainingsgruppe gefunden werden, die auch den Blick über den Tellerrand nicht scheut - dies umsomehr, da sich sonst keine realistischen Angriffe drillen lassen. Sparring gibt es nicht.

Alleine die schicken Demos auf Youtube oder im Verein von den Fortgeschrittenen vorgeführt haben für mich im Rahmen der SV wenig bis gar keinen Wert, da der "Uke" stets geworfen werden will. Es handelt sich also um einen Tanz. Das schlüpfrige Argument, nachdem er/sie sich sonst zum Beispiel das Handgelenk bricht gilt IMO nicht. Zudem würde ich gerne mal sehen, wie ein solch optisch schöner Flug-Abroller oder "Aufklatscher" auf einem Asphaltboden gemacht wird.

Meiner Erfahrung nach ist ist ein Aikidoka recht zügig aus dem Ruder gebracht, wenn man "gar nix" oder sich "steif" macht und eben nicht mitgeht.


Fazit:
- Philosophie und Intension: "sehr gut"
- Gesundheit: "befriedigend" (das Knie muss schon was aushalten)
- SV: "nicht mehr ausreichend" (viel zu lange und dann nicht stringent)

LG

Günther

WingChun77
05-01-2011, 00:58
Dicke #.Immer dieses SV-Blabla - gott, wir leben in Deutschland. Da gibt es durchaus Gewaltverbrechen, aber nicht an jeder Ecke und zu jeder Uhrzeit.

Ich würde es nicht als BLABLA abwerten aber ich gebe dir recht: Wir müssen uns (noch :D) nicht an "jeder Ecke und zu jeder Uhrzeit" in Alarmbereitschaft befinden. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass es sich beim Aikido um eine KAMPFkunst handelt und an solch eine Stelle ich persönlich den Anspruch, dass hier (realistische und anwendbare) Konzepte zur SV vermittelt werden. Zumindest in Ansätzen. Dies ist aber nicht der Fall. Punkt. Selbiges gilt auch für das TaiJiQuan und es gibt noch mehr Beispiele.

Dies soll ja auch eine Kampfkunst nicht abwerten, sondern dem Anwender ein gutgemeinter Rat sein, dass er sich im Rahmen der SV eben weniger auf diese oder jene Kampfkunst verlassen soll bzw. kann, da andere Schwerpunkte gelegt werden. Wie gesagt: Das ist nicht schlimm.


Wir dürfen aber nicht vergessen:
Jeder Anwender hat seine eigene Intention, warum er sich dieser oder dieser Kampfkunst hinwendet. Er ist auch seine Entscheidung WIE und WOZU er trainiert und keiner muss sich hier rechtfertigen.



LG und gute Nacht

Günther

krake
05-01-2011, 03:10
Hmm, das wir wohl immer ein Traum bleiben. Wenn ein echter Angreifer "unbeschadet" bleibt, hast du den mit Sicherheit so richtig wütend gemacht. Die Betonung liegt hier auf "echter Angreifer" ;)

Wie kommst du zu dieser Erkenntnis?
Nach meinen Erfahrungen ist es so das es völlig reicht das überlegenheitsempfinden das Angreifers zu verletzen körperlich muss er gar keine Schäden davon tragen.

califax
05-01-2011, 09:14
Wie kommst du zu dieser Erkenntnis?


Durch Erfahrung mit Angreifern?



Nach meinen Erfahrungen ist es so das es völlig reicht das überlegenheitsempfinden das Angreifers zu verletzen körperlich muss er gar keine Schäden davon tragen.

Dann hattest Du es noch nie mit Angreifern und nur mit harmlosen Aufschneidern zu tun.

the5ilence
05-01-2011, 10:06
Warum wird hier immer so schwarz/weiß gemalt? Natürlich kann man vom ultra-brutalen Angreifer in einer Guerilla-Kriegs Situation ausgehen, da ist ne volle Krav-Maga Vernichtungsorgie sicher angebracht. Aber wenn wir von ner Konfliktsituation in ner normalen Umgebung ausgehen (Kneipe, Straße in Deutschland) so ist ein Angriff meistens eher ne Provokation, Missverständnis oder Ego-Aufputscher denn der Wille dich zu töten.
Bei einem solchen Angriff finde ich den Ansatz von Aikido garnicht so weltfremd, dass ich den Angreifer erstmal möglichst rasch zu Boden oder gegen eine Wand bringe und ihn in nen Haltegriff/Hebel oder ähnliches nehme. Erstens gibt das den Umstehenden die Möglichkeit zu reagieren, zweitens kann der Angreifer realisieren, auf was er sich da eigentlich einlässt und drittens wird es den Angreifer wohl weniger provozieren, als ein Tritt ins Gemächt und ein abgerissenes Ohr :D

Cyankali
05-01-2011, 12:20
Warum wird hier immer so schwarz/weiß gemalt? Natürlich kann man vom ultra-brutalen Angreifer in einer Guerilla-Kriegs Situation ausgehen, da ist ne volle Krav-Maga Vernichtungsorgie sicher angebracht. Aber wenn wir von ner Konfliktsituation in ner normalen Umgebung ausgehen (Kneipe, Straße in Deutschland) so ist ein Angriff meistens eher ne Provokation, Missverständnis oder Ego-Aufputscher denn der Wille dich zu töten.
Bei einem solchen Angriff finde ich den Ansatz von Aikido garnicht so weltfremd, dass ich den Angreifer erstmal möglichst rasch zu Boden oder gegen eine Wand bringe und ihn in nen Haltegriff/Hebel oder ähnliches nehme. Erstens gibt das den Umstehenden die Möglichkeit zu reagieren, zweitens kann der Angreifer realisieren, auf was er sich da eigentlich einlässt und drittens wird es den Angreifer wohl weniger provozieren, als ein Tritt ins Gemächt und ein abgerissenes Ohr :D

Das sehe ich genauso, weil die ganzen SV-Systeme offensiv sind. Die provozieren Aggressivität und letztendlich ist Aggressivität auch Mittel zum Zweck, um sich seiner eigenen Haut zu wehren. Das ist auch irgendwo ein richtiges Konzept, wenn es um sowas geht:

"Dann hattest Du es noch nie mit Angreifern und nur mit harmlosen Aufschneidern zu tun.".
Ein Angriff auf sein Leben (Raubüberfall z.b.). Wenn man dahingehend Paranoia hegt, sollte man eben was Combatives/Hybrid suchen oder sich im Vollkontakt abhärten lassen.
Die Gefahr bei offensiv ausgerichteten KK ist das man sich eher auf etwas einlässt, dass man dann auch nicht zu meistern beherrscht, und das endet dann mitunter sehr böse. Die anderen "Gefahrensituationen" lassen sich meist einfach dadurch lösen, dass man selbstbewusst, besonnen und auch etwas mit Wortwitz dem Alpha-Männchen sein Territorium überlasst (das muss jetzt nicht heißen, dass ich das Feld räume, sondern ich zeige den anderen, dass ich mich wehren werde, ich keine Angst habe, aber auch dass ich keinerlei Interesse an einer Auseinandersetzung habe und ihm sein Platzhirschverhalten lasse, sofern er mich einfach von nun an in Ruhe lässt). Sowas habe ich unzählige Mal schon erlebt (jungendlicher Leichtsinn) und bin auch so raugekommen. Jetzt meide ich ganz einfach solche Ort, wo ich schon weiß, dass jede Woche irgendwas im Polizei-Bericht zu lesen ist.

Kreuzkuemmel
05-01-2011, 12:38
Hallo!

Die Kampfkunst Aikido ist ein höchst zweischneidiges Schwert - nicht zuletzt deshalb, weil sie sich auf eine interessante Art und Weise in einem "intellektuellen Schutzmantel" befindet - zum Beispiel verglichen mit dem Wing Chun oder dem Karate.

Was meinst du mit "intellektuellem Schutzmantel"?


Was nun die Fähigkeit der SV im Aikido angeht...hm. Also es wird Zeit vergehen, sehr viel Zeit, bis die Techniken vom Anwender derart individuell verarbeitet wurden, dass an einen Einsatz auf der Straße zu denken ist.

Ja, sicher mehr als bei vielen anderen KKs und besonders SV-Systemen.


Dazu sollte eine adäquate Trainingsgruppe gefunden werden, die auch den Blick über den Tellerrand nicht scheut - dies umsomehr, da sich sonst keine realistischen Angriffe drillen lassen. Sparring gibt es nicht.

Muss ja nicht diesselbe Trainingsgruppe sein.


Alleine die schicken Demos auf Youtube oder im Verein von den Fortgeschrittenen vorgeführt haben für mich im Rahmen der SV wenig bis gar keinen Wert, da der "Uke" stets geworfen werden will. Es handelt sich also um einen Tanz.

Es handelt sich halt um eine Demo. So sind Demos.


Das schlüpfrige Argument, nachdem er/sie sich sonst zum Beispiel das Handgelenk bricht gilt IMO nicht.

Warum schlüpfrig? Und warum gilt es nicht?


Zudem würde ich gerne mal sehen, wie ein solch optisch schöner Flug-Abroller oder "Aufklatscher" auf einem Asphaltboden gemacht wird.

Wende dich dazu an einen fortgeschrittenen Aikidoka deines Vertrauens. Abroller sind natürlich angenehmenr als "Aufklatscher", aber selbst die sind um Welten besser, als unkontrolliertes Fallen. Aber was hat das mit dem Thema zu tun?


Meiner Erfahrung nach ist ist ein Aikidoka recht zügig aus dem Ruder gebracht, wenn man "gar nix" oder sich "steif" macht und eben nicht mitgeht.

Wieso? Wenn du nix machst, muss er doch auch nix machen? Jemanden, der sich steif macht umzusensen ist doch sogar wesentlich leichter, als jemanden, der flexibel und zentriert bleibt?

Kreuzkuemmel
05-01-2011, 12:43
... dass es sich beim Aikido um eine KAMPFkunst handelt und an solch eine Stelle ich persönlich den Anspruch, dass hier (realistische und anwendbare) Konzepte zur SV vermittelt werden. Zumindest in Ansätzen. Dies ist aber nicht der Fall. Punkt.

Die Konzepte im Aikido sind allererste Sahne. Das einzige, was man aus "Superfighter-Ausbildungs-Perspektive" zu recht kritisieren kann, ist die grundsätzlich kooperative Übungsweise. Also sollte der geneigte Aikidoka durchaus in einer VK-Sportart nach Wahl crosstrainieren und -sparren, und voilà: 1A SV-Vorbereitung.

Cyankali
05-01-2011, 12:45
Hallo!

Meiner Erfahrung nach ist ist ein Aikidoka recht zügig aus dem Ruder gebracht, wenn man "gar nix" oder sich "steif" macht und eben nicht mitgeht.

Nein eben überhaupt nicht. Frag mal deinen Trainer, der wird dir eindrucksvoll spüren lassen, wie leicht es ist gegen jm. ist, der verkrampft. Derweil sagt er selber, dass es selbst für ihn sehr schwer ist an einer kleine, sehr bewegliche Frau entsprechenden Technik auszuüben. Das ist auch deckungsgleich mit meinen Erfahrungen. Einen Turner, der sehr kräftig gebaut ist, aber auch extrem beweglich, da hast du verloren (jetzt nur aufs Judo betrachtet). Gegen den üblichen Muckibuddenkraftprotz ist das wirklich leichter.

Kreuzkuemmel
05-01-2011, 12:47
Im Eins gegen Eins ist Aikido eine super Sache, oder auch Judo (und kommt mir bitte jetzt nicht mit dieser "Judo ist zur SV total ungeeignet" - Nummer, auch da gibt's effektive Techniken!), gegen 20 Mann ist Leichtathletik, speziell die Laufdisziplinen, unglaublich effektiv.


Gegen 20 oder auch sehr viel weniger ernstzunehmende Angreifer ist natürlich Essig, aber trotzdem möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass das Konzept des Aikido im Gegensatz zu vielen anderen explizit von der Möglichkeit mehrerer Angreifer ausgeht.

aiki-no-michi
05-01-2011, 13:08
Hallo,


Zudem würde ich gerne mal sehen, wie ein solch optisch schöner Flug-Abroller oder "Aufklatscher" auf einem Asphaltboden gemacht wird.

Fallen auf Asphalt ist kein Problem, sofern man die Fallschule beherrscht. Wir hatten auch schon Demos ohne Matten. Man holt sich vielleicht Abschürfungen oder blaue Flecken, aber das wars dann schon.


Meiner Erfahrung nach ist ist ein Aikidoka recht zügig aus dem Ruder gebracht, wenn man "gar nix" oder sich "steif" macht und eben nicht mitgeht.

Voriges Jahr hatte ich mit einem Anfänger zu tun, einem kräftigen jungen Mann, der mich in dieser Hinsicht "testen" wollte. Nach einigen Techniken hatte er Tränen in den Augen und hat mich gebeten ihm zu zeigen, wie er am besten mit der Technik "mitgehen" kann.

LG aiki-no-michi

Cyankali
05-01-2011, 13:54
Voriges Jahr hatte ich mit einem Anfänger zu tun, einem kräftigen jungen Mann, der mich in dieser Hinsicht "testen" wollte. Nach einigen Techniken hatte er Tränen in den Augen und hat mich gebeten ihm zu zeigen, wie er am besten mit der Technik "mitgehen" kann.

haha, wie mir das jetzt bekannt vorkommt (*an die eigene Nase fass*). Allein wenn man den Gegner auf den Boden im Hebel hat, ist es wirklich von Vorteil nicht zu verkampft zu sein und dagegen anzukämpfen, da man sich selber eine Brücke zu Hebeln aufbaut, als wenn man locker und unverkrampft der Bewegung folgt. Denn wenn nicht, tut es richtig am Elbogengelenk weh. Das habe ich auch nicht glauben wollen, bis man es mir mal gezeigt hat und oftmals kapiert man es eben nur über den Schmerz.

jjjens
08-01-2011, 23:32
Die Konzepte im Aikido sind allererste Sahne. Das einzige, was man aus "Superfighter-Ausbildungs-Perspektive" zu recht kritisieren kann, ist die grundsätzlich kooperative Übungsweise. Also sollte der geneigte Aikidoka durchaus in einer VK-Sportart nach Wahl crosstrainieren und -sparren, und voilà: 1A SV-Vorbereitung.

Hmmm. War auf dem Video, mit dem der Thread anfing, nicht sowas in der Art zu sehen?

Dann wäre ja alles gut ;)

the5ilence
09-01-2011, 15:00
Hmmm. War auf dem Video, mit dem der Thread anfing, nicht sowas in der Art zu sehen?

Dann wäre ja alles gut ;)

öööööööhm.... Welches Video??? Ich hab den ganzen Thread grade nochmal überflogen und irgendwie keinen einzigen Link gefunden? (Vielleicht bin ich auch blind...)

jjjens
09-01-2011, 22:42
öööööööhm.... Welches Video??? Ich hab den ganzen Thread grade nochmal überflogen und irgendwie keinen einzigen Link gefunden? (Vielleicht bin ich auch blind...)

Nee, blind bin ich. :o Sorry, hab das mit nem anderen Thread verwechbuchselt (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f12/neu-judo-atemi-waffen-randori-124307/).:o

YJJ-NL
11-01-2011, 11:51
Gut, dann hätten wir das geklärt. Hast Du vielleicht einen Vorschlag, was wir mit dem Rest dieses Threads machen? ;)

LG aiki-no-michi

Schliessen? :D *lol*

Ne, ohne scherz...Aikido als Realer SV kann mann vergessen (zu mindsest bis 6. dan und aufwerts ;)).
Es ist ja nicht um sonnst das es (auser im tomiki-aikido) auch keine wettkampfe gibt.
Ich trainiere selber auch aikido (yoseikan-linie) aber fur SV greife ich zuruck auf mein jujutsu (auch yoseikan-linie) und mma/grappling.

(obwohl alles naturlich personlich ist...)

aiki-no-michi
12-01-2011, 17:15
Hallo,


Aikido als Realer SV kann mann vergessen (zu mindsest bis 6. dan und aufwerts ;)).

zur Zeit lese ich ein recht brauchbares Buch über Selbstverteidigung ("Das Ruge-Prinzip: Signale der Gewalt erkennen, Konflikte meistern, Zivilcourage zeigen!" von Michel Ruge). Darin ist viel von den Attributen die Rede, die man für die REALE Selbstverteidigung braucht: Aufmerksamkeit, Haltung, Atmung, Abstand etc. Auf genau diese Attribute wird im Aikido vom ersten Training an sehr viel Wert gelegt, dort heißen sie zanshin, kamae, kokyu, ma ai etc.

Reale Selbstverteidigung besteht nicht darin, einem potenziellen Angreifer körperliche Gewalt anzutun, sondern darin, heil aus einer bedrohlichen Situation zu kommen. Bevor man irgendwelche Techniken braucht, sind jene Prinzipien wichtig, die man auch in jedem Aikido-Training bewusst übt.

LG aiki-no-michi

Cyankali
12-01-2011, 17:40
zur Zeit lese ich ein recht brauchbares Buch über Selbstverteidigung ("Das Ruge-Prinzip: Signale der Gewalt erkennen, Konflikte meistern, Zivilcourage zeigen!" von Michel Ruge). Darin ist viel von den Attributen die Rede, die man für die REALE Selbstverteidigung braucht: Aufmerksamkeit, Haltung, Atmung, Abstand etc. Auf genau diese Attribute wird im Aikido vom ersten Training an sehr viel Wert gelegt, dort heißen sie zanshin, kamae, kokyu, ma ai etc.

Reale Selbstverteidigung besteht nicht darin, einem potenziellen Angreifer körperliche Gewalt anzutun, sondern darin, heil aus einer bedrohlichen Situation zu kommen. Bevor man irgendwelche Techniken braucht, sind jene Prinzipien wichtig, die man auch in jedem Aikido-Training bewusst übt.

LG aiki-no-michi

Danke - das ist mal schön gesagt und ist auch so bestimmt richtig. Das trifft zumindest dann zu, wenn Gewalt nicht unverhofft, über mich einbricht. Die typische SV-Situation ist doch meist auch von einem selbst verschuldet, weil man unterbewusst oder auch bewusst falsch agiert. Natürlich kann es auch die Situation geben, wo man sich seiner Haut erwehren muss. Das ist für mich SV und da ist Aikido sicherlich nicht die richtige KK um aus Notwehr jm. auszuschalten, der einen wirklich etwas böses möchte. Aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass man wirklich um seine Gesundheit oder auch Leben kämpfen muss? Überall liest man Scheckkarten-Betrug und wie vielen Leuten passiert das wirklich, wenn man die Statistik bemüht. Und ein SV-System zu trainieren, nur um für den Fall der Fälle, der wohl nie eintreten wird, gewappnet zu sein? Wer es braucht, der muss eben SV-Seminar besuchen, aber ich fände es schade, dass man deswegen sein Aikido vernachlässigt oder beendet. Wegen irgendwelcher Paranoia.

YJJ-NL
13-01-2011, 11:05
Hallo,



zur Zeit lese ich ein recht brauchbares Buch über Selbstverteidigung ("Das Ruge-Prinzip: Signale der Gewalt erkennen, Konflikte meistern, Zivilcourage zeigen!" von Michel Ruge). Darin ist viel von den Attributen die Rede, die man für die REALE Selbstverteidigung braucht: Aufmerksamkeit, Haltung, Atmung, Abstand etc. Auf genau diese Attribute wird im Aikido vom ersten Training an sehr viel Wert gelegt, dort heißen sie zanshin, kamae, kokyu, ma ai etc.

Reale Selbstverteidigung besteht nicht darin, einem potenziellen Angreifer körperliche Gewalt anzutun, sondern darin, heil aus einer bedrohlichen Situation zu kommen. Bevor man irgendwelche Techniken braucht, sind jene Prinzipien wichtig, die man auch in jedem Aikido-Training bewusst übt.

LG aiki-no-michi

Da stimm ich dir 100% zu! Klar, es geht nicht nur um technik.
Bei SV ist mehr notig als nur technik. Aber ich denke da landen wir jetzt auf ne anderen ebene. Erfahrene budoka wissen das mehr notig ist als technik. Aber leute (anfanger) die auf der suche sind nach realer SV wollen (meistens) schnell resultat. Obwohl jeder (guter) trainer sagen wurde das mann budo/kampfsport nicht innerhalb ein kurz oder einige wochen erlernen kann.

(Unser Yoseikan-aikido hat eine kurze SV-serie der sehr schnell erlernnt und eingesetzt werden kann)