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Vollständige Version anzeigen : Privatstunden - angebracht?



MazZ
28-11-2010, 21:03
Wie schon das Thema andeutet: Sind Privatstunden wirklich angebracht?

Ich werde eines meiner persönlichen Beispiele nennen, und möchte darauf eure Meinung und evtl auch eine Problemlösung von euch hören.

Ich trainiere 3-4 mal die Woche, gib mir äußerste Mühe und versuche natürlich in der Kampfkunst Wing Chun voran zu kommen. Doch bemerke ich in letzter Zeit, dass mein Meister anscheinend finanzielle Probleme hat (Spekulation).
Er bietet immer mehr Privatstunden, Kurse und Weiterbildungen an, welche meiner Meinung nach wirklich "übertrieben" bis zu "lächerlich sind.
Jene Leute, welche Privatstunden nehmen, werden im öffentlichen Training bevorzugt und beinahe bemuttert - ich selbst, egal wie viel Talent ich habe, werde eher auf der Matte stehen gelassen und muss mir alles selbst erarbeiten.
Ansatzweise denke ich mir: "Hey, mach dir nichts draus - wenigstens erkaufst du dir nicht dein Talent" aber andererseits ist es natürlich ziemlich frustrierend, wenn man Leute beobachtet, die 1 mal die Woche im Training erscheinen, aber durch Privattraining in ihrer Technik und ihrem Können verfeinert werden - auch wenn es sich nur um 2 Privatstunden handelt, welche 90 Minuten umfassen (1 öffentlicher Trainingstag). Ich selbst wiederrum, der 6-8 Stunden die Woche dort trainiert zieht den Kürzeren.

Ich spiele mit den Gedanken, es einfach hinzuschmeißen, mir ein anständiges Dojo zu suchen und dort zu trainieren. Dieser WT/WC-Bereich ist einfach von Geld zerfressen und verdorben, zumindset erscheint es mir so. Eventuell wechsel ich komplett die Kampfkunst.....

So liebe KK/KS-Kollegen, was würdet ihr tun?

mfg

Brazilian Shotokan
28-11-2010, 21:15
Ob es nun auf deine Kampfkunst die du betreibst generell bezogen ist, glaub ich nicht.
Trotzdem würde ich mir das nicht lange gefallen lassen.

Vielleicht hilft es dem Trainier die Probleme zu Schildern und ihn darauf hinweisen.
Falls das nicht hilft würde ich mir auf jedenfall ein anderes Dojo suchen.

SifuSeifenzwerg
28-11-2010, 21:22
Ich spiele mit den Gedanken, es einfach hinzuschmeißen, mir ein anständiges Dojo zu suchen und dort zu trainieren. Dieser WT/WC-Bereich ist einfach von Geld zerfressen und verdorben, zumindset erscheint es mir so. Eventuell wechsel ich komplett die Kampfkunst.....


Das war meine Konsequenz

MazZ
28-11-2010, 21:38
Ob es nun auf deine Kampfkunst die du betreibst generell bezogen ist, glaub ich nicht.
Trotzdem würde ich mir das nicht lange gefallen lassen.

Leichter gesagt als getan! Immerhin trainiere ich dort seit 3 Jahren, und die Leute sind mir ans Herz gewachsen. Der Meister selbst ist bzw war vor einigen Monanten auch noch nicht so "finanziell" gebunden, zumindest kam es mir so vor. Einerseits verstehe ich ihn schon, da er es hauptberuflich macht, doch ich kann und will mir nicht meine Graduierungen erkaufen - ich möchte trainieren und es erreichen - der Weg ist das Ziel.


Vielleicht hilft es dem Trainier die Probleme zu Schildern und ihn darauf hinweisen.
Falls das nicht hilft würde ich mir auf jedenfall ein anderes Dojo suchen.

Der Witz an der ganzen Sache ist ja der: Für die Zeit, welche ich ins Training investiere, bin ich gut genug, doch gefällt mir dieser "finanzielle Aspekt" nicht. Es ist gegen meine Einstellung und deswegen kann ich auch nicht mehr meinen Trainer akzeptieren.

Vorallem nach folgender Situation: Seit 3 Monaten trainiere ich auf die nächste Prüfung, welche in diesem Monat stattfinden wird. Eines Abends kam er zu mir und meinte: "Wenn wir noch einige Privatstunden nehmen würden, könnte ich dir sogar die nächste Prüfungen in 1 Monat darauf anbieten."
Innerhalb von 4 Monaten 2 Prüfungen? Ich selbst finde den Schritt vom 7. Schülergrad auf den 9. Schülergrad innerhalb von 4 Monaten unangebracht. Da könnte man ja gleich innerhalb von 2 Jahren den 1 Lehrergrad haben...

Ich find das sowieso ein Rätsel, wie lauter 25-30 Jährige "Jungspunde" mit Lehrergraden/Dangraden oder ähnliches herumlaufen und unterrichten. Ich kann mich mit den Gedanken nicht anfreunden....

mfg

Brazilian Shotokan
29-11-2010, 02:07
Sehe ich genauso wie du!

Solang er dich aber deine normalen Prüfungen machen lässt ist es ja ok.
Die anderen lehne dann dankend ab.

Da ich euer System der Schülergrade nicht kenne, kann ich nicht sagen was wie sinnvoll ist,
in unserem aber,würde ich bei höheren auch nicht überspringen, bzw in kurzem Abstand die Prüfungen machen.
Hat ja keinen Lernerfolg zufolge sondern nur Prüfungspogramm.

Falls du dann im normalen Training denkst er vernachlässigt dich, rede mit ihm.
Und wenn du mal wirklich Hilfe brauchst kannst du ja mal alle 2 Monate eine Privatstunde nehmen.
Hilft ja gut zum lernen... die Prüfungen musst du ja wie gesagt nicht machen.


mfg

Cyankali
29-11-2010, 08:27
Vorallem nach folgender Situation: Seit 3 Monaten trainiere ich auf die nächste Prüfung, welche in diesem Monat stattfinden wird. Eines Abends kam er zu mir und meinte: "Wenn wir noch einige Privatstunden nehmen würden, könnte ich dir sogar die nächste Prüfungen in 1 Monat darauf anbieten."

Das ist ja wie in der Fahrschule damals.

ponyeule
29-11-2010, 08:50
Privatstunden halte ich für angebracht, wenn einer "eine lange Leitung" hat und damit die Gruppe aufhält. Oder wenn einer kurz vor der Prüfung sich vervollkommnen will, allenfalls noch für Leute, die nicht in einer Gruppe trainieren wollen/können...

Bevorzugt er irgendwelche Kandidaten ständig - auch, nachdem man ihn drauf angesprochen hat - ist ein Wechsel angebracht. Entweder andere Schule suchen (weiß nicht, wie dicht die bei Euch gesät sind), oder mal was anderes ausprobieren - schadet nie, mal Vergleiche zu haben. Schau einfach mal, was es sonst noch so in Deiner Nähe gibt und mache dort Probetraining... Kannst ja später durchaus wieder beim WT/WC einsteigen - Deine Graduierungen bleiben dir ja erhalten...

Aber vlt schnackst du noch mal mit ihm, wenn dir ein Wechsel sehr schwer fällt...

Suntukan Jackson
29-11-2010, 08:53
...War bei mir das selbe wie ich mit 16 Kung Fu trainiert hab (allerdings nicht wc/wt sondern Shaolin) ich habs geschmissen, hab dann nach ein paar Jahren ein tolles Studio gefunden wo Talent und vor allem Trainingswille gefördert wurde bekam ne Chance und heut bin ich dort Trainer,für mich wars damals also die richtige Entscheidung zu gehen

Privatstunden machen für mich Sinn als Ergänzung wenn du Inhalte ausserhalb des Curriculums trainieren möchtest, oder um bestimmte Sachen zu festigen, wenns allerdings Voraussetzung is um ne Prüfung zu schaffen dass man Privatstunden braucht, isses offensichtlich ein schlechter Trainer der es entweder nicht schafft ein entsprechendes funktionierendes Curriculum zu erstellen oder es einfach nicht schafft die entsprechenden Inhalte dem Schüler zu vermitteln

Schnueffler
29-11-2010, 08:56
Klingt für mich sehr nach dem, was ich schon des öfteren über *ing*ung und wie sie alle heißen gehört habe!

Bad Robot
29-11-2010, 09:04
Ich spiele mit den Gedanken, es einfach hinzuschmeißen, mir ein anständiges Dojo zu suchen und dort zu trainieren. Dieser WT/WC-Bereich ist einfach von Geld zerfressen und verdorben, zumindset erscheint es mir so. Eventuell wechsel ich komplett die Kampfkunst.....


Meine Erfahrung ist, dass wenn man schon mit dem Gedanken spielt man sich innerlich bereits entschlossen hat und nur noch mit sich hadert weil einem z.B. die Leute ans Herz gewachsen sind ;)

Papatom
29-11-2010, 09:38
Moin,
das ist nicht wirklich toll. Bei uns ist es so, dass man all das bekommt, was es zu wissen gibt, wenn man nur oft und ordentlich trainiert. Man kann Lehrgänge machen, da die den Horizont erweitern aber es ist nicht nötig, um einen weiteren Grad zu erlangen. Würde ich auch für unseriös halten.

3-4x die Woche ist doch traumhaft, was will ein Lehrer mehr? Andererseits...was steht in Deinem Vertrag? Hättest Du das wissen können?

Grüße

Kraken
29-11-2010, 12:45
Das war meine Konsequenz

+1

Das ist kein Problem von Privatstunden oder nicht.

Das ein ein Problem von inxbums ;)

shenmen2
29-11-2010, 13:03
Regelmäßiges Gruppentraining sollte als Prüfungsvorbereitung vollkommen ausreichend sein.
Wer nicht so begabt ist, braucht eben mehr Zeit zum Üben und macht dann halt erst die nächste oder übernächste Prüfung mit.
Eine KK-Prüfung ist doch keine Klassenarbeit, die man unbedingt (und sei es mit Nachhilfe) zu einem bestimmten Termin schaffen muss.

MazZ
29-11-2010, 14:23
Moin,
das ist nicht wirklich toll. Bei uns ist es so, dass man all das bekommt, was es zu wissen gibt, wenn man nur oft und ordentlich trainiert. Man kann Lehrgänge machen, da die den Horizont erweitern aber es ist nicht nötig, um einen weiteren Grad zu erlangen. Würde ich auch für unseriös halten.

Im Grunde genommen ist es bei uns genauso. Du wirst ausreichend und genügend auf eine Prüfung vorbereitet, sobald dann der Trainer sagt: "Reicht, du wirst bestehen." Wird die Prüfung absolviert - am nächsten Prüfungstermin, versteht sich.

Doch was mir den Magen verdirbt ist die Tatsache, dass er Leute die Privatstunden nehmen bevorzugt. Diese dürfen direkt mit dem Meister während des öffentlichen Training trainieren, ob nun Chi-Sao, Stock oder Formen(Siu Nim Tau, Cham Kiu usw.) - der Trainer hat ein genaues Auge auf diese.
Meine Wenigkeit, die sich gegen Privatstunden weigert, vorallem diese kommerzielle Scheiße, guckt einfach nur ins Leere.


3-4x die Woche ist doch traumhaft, was will ein Lehrer mehr? Andererseits...was steht in Deinem Vertrag? Hättest Du das wissen können?

Es steht nichts im Vertrag, habe ihn mir damals gründlich durchgelesen - und nach deiner Anfrage auch nochmal. ;)

Eventuell war ich am Anfang etwas blind vor "Leidenschaft und Hingabe", doch in letzter Zeit fallen mir diese Dinge immer mehr auf.
Darauf habe ich natürlich mal bisschen gegoogelt und mich über meinen Trainer informiert.
Er hat lange Zeit Judo und TKD gemacht, irgendwann ist er zur EWTO gewechselt und hat dort eine Ausbildung absolviert (Zumindest sagt er das). Irgendwann hat er sich von der EWTO getrennt und sein eigenes Dojo aufgemacht.

Doch sehe ich weder irgendwelche Zertifikate in seinem Dojo, noch die Ausbilderlizenz.
Er mag zwar mal ein guter Judoka gewesen sein, dort stimmen auch die Zertifizierungen, aber bei WT/WC bin ich mir nicht sicher. Wie würdet ihr darauf reagieren?
Muss bzw sollte ein Ausbilder einen bestimmten Grad in einer anderen KK haben, bevor er seine eigene aufmacht, und würdet ihr es handhaben, wenn es nicht der Fall ist.

Sicherlich fragt ihr euch, warum ich nicht einfach wechsel und es hinter mir lasse?
Liegt wohl daran, dass mein Bruder, sowie mein Cousin dort auch trainieren und ich sie wirklich nicht hängen lassen möchte, bzw das Dojo dumm aussehen lassen möchte...

Schwere Situation.

mfg Mazz

PS: Danke für die bisherigen Antworten! :)

Papatom
29-11-2010, 14:34
Doch was mir den Magen verdirbt ist die Tatsache, dass er Leute die Privatstunden nehmen bevorzugt. Diese dürfen direkt mit dem Meister während des öffentlichen Training trainieren, ob nun Chi-Sao, Stock oder Formen(Siu Nim Tau, Cham Kiu usw.) - der Trainer hat ein genaues Auge auf diese.
Meine Wenigkeit, die sich gegen Privatstunden weigert, vorallem diese kommerzielle Scheiße, guckt einfach nur ins Leere.


Hm....wie sieht das denn aus? Leute, die keine Extrakohle hinlegen werden "nur" vom Assistenztrainer beachtet/ trainiert? Der "Meister" schaut da nicht mal drüber? Oder wie genau trainiert man dann? Also unser Sifu schaut sich jeden Prüfling selber an und macht auch extra Prüfungsvorbereitungen. Sogar von einigen Trainern am WE angeboten. Kostenfrei, denn er möchte sicher gehen, da wir "fremdgeprüft" werden, dass wir unsere Sachen eben können....


Sicherlich fragt ihr euch, warum ich nicht einfach wechsel und es hinter mir lasse?
Liegt wohl daran, dass mein Bruder, sowie mein Cousin dort auch trainieren und ich sie wirklich nicht hängen lassen möchte, bzw das Dojo dumm aussehen lassen möchte...

Läuft das nicht in die falsche Richtung? Du kannst nicht gehen, weil Du zu "loyal" bist aber andererseits wirst Du nur als "B - Schüler" behandelt, da Du nicht extra zahlst? Wäre für mich unstimmig. Achtung/ Respekt usw. in diesem Sinne muss er sich verdienen. Wo käme man da sonst hin? Sekten?

Entwickel Dich weiter und such Dir einen vernünftigen Trainer.

Viel Glück & Grüße

shenmen2
29-11-2010, 14:45
Doch was mir den Magen verdirbt ist die Tatsache, dass er Leute die Privatstunden nehmen bevorzugt. Diese dürfen direkt mit dem Meister während des öffentlichen Training trainieren, ob nun Chi-Sao, Stock oder Formen(Siu Nim Tau, Cham Kiu usw.) - der Trainer hat ein genaues Auge auf diese.
Meine Wenigkeit, die sich gegen Privatstunden weigert, vorallem diese kommerzielle Scheiße, guckt einfach nur ins Leere. Was gibt es denn da noch zu überlegen ? Dein Trainer hat anscheinend beschlossen, nur noch Privatschüler zu fördern du willst aber kein Privattraining. Such dir einen Trainer, der ganz normal Gruppen unterrichtet.


Er mag zwar mal ein guter Judoka gewesen sein, dort stimmen auch die Zertifizierungen, aber bei WT/WC bin ich mir nicht sicher. Wie würdet ihr darauf reagieren? Ich sehe, ob jemand etwas beherrscht, das ich gerne können würde, ob ich es (wenigstens teilweise) von ihm lernen kann und ob der Unterricht einigermaßen gesundheitsbewußt und didaktisch sinnvoll aufgebaut ist. Ob Zertifikate oder Aquarelle an der Wand hängen, ist mir wurscht. Falls man an Wettkämpfen teilnehmen oder später selber unterrichten will, ist die Qualifikation/Verbandstreue des Trainers allerdings schon wichtig.


Muss bzw sollte ein Ausbilder einen bestimmten Grad in einer anderen KK haben, bevor er seine eigene aufmacht, und würdet ihr es handhaben, wenn es nicht der Fall ist. Nein, muss er nicht. Er soll das können, was er unterrichtet.


Sicherlich fragt ihr euch, warum ich nicht einfach wechsel und es hinter mir lasse?
Liegt wohl daran, dass mein Bruder, sowie mein Cousin dort auch trainieren und ich sie wirklich nicht hängen lassen möchte, bzw das Dojo dumm aussehen lassen möchte...
Wieso dumm aussehen ? Es ist normal, dass Leute kommen und gehen. Das hat mit dumm aussehen lassen nichts zu tun.

ponyeule
29-11-2010, 18:57
Bei wem macht Ihr denn Eure Prüfungen? In den ganzen Verbänden dürfen eigtl. nur Leute ihre Schüler zur Prüfung anmelden, die vorher ihrerseits die nötigen Prüfungen abgelegt haben...

Ich könnte jetzt also nicht privat trainieren um mich dann irgendwelchen WT-Schülergrad-Prüfungen zu unterziehen, auch nicht bei einem Lehrer, der dort nicht anerkannt ist...

Und wenn die Schule Sch... ist, geht doch alle drei - das macht dann noch mehr Eindruck:D

Aber allem zum Trotz: Vorher versuchen, ein klärendes Gespräch zu führen...

Mir ging es übrigens in einer Schule ähnlich, d. h., der Sifu kam zwar bei jedem mal gucken, meinte dann aber nur"Is noch nicht so doll, üb mal noch..." bei anderen wurde korrigert bis zum Getno...

Ein anderer Sifu hat jeden persönlich so lange "gezwiebelt", bis es ordentlich war, hat mir persönlich sehr viel besser gefallen;)