PDA

Vollständige Version anzeigen : Gewichtsabnahme, Süßigkeiten und Diätgurus



Faber
02-12-2010, 17:59
Bin gerade auf einen Blogeintrag von Harald Gärtner gestoßen, in dem es um den Zusammenhang zwischen Gewichtsabnahme und der Qualität der hierbei zugeführten Nahrungsmittel/Kalorien geht.

Falls es Euch interessiert, hier der Link:

Training - Ernährung - Fettabbau: Gewichtsabnahme, Süßigkeiten und Diätgurus (http://haraldgaertner.blogspot.com/2010/12/gewichtsabnahme-suigkeiten-und.html)

Trinculo
02-12-2010, 21:10
Danke, sehr schön illustriert :)

bluemonkey
02-12-2010, 21:45
Und was hat der jetzt gezeigt?
Dass man abnimmt, wenn man zuwenig isst?
Das hat wohl kein Mensch bei Verstand ernsthaft bezweifelt. Sonst könnte man bei Nahrungsknappheit ja einfach sein Gewicht mit einem Snickers pro Tag halten.

Wie kann man übrigens bei einem täglichen Kaloriendefizit von 800 kcal in 70 Tagen
Körperfett mit einem Energieinhalt von über 84.000 kcal abbauen?

der hat doch nicht etwa Sport getrieben?:)

Trinculo
02-12-2010, 22:09
Und was hat der jetzt gezeigt?
Dass man abnimmt, wenn man zuwenig isst?
Das hat wohl kein Mensch bei Verstand ernsthaft bezweifelt.

Fiese Klausel, dieses "bei Verstand" :p

bluemonkey
02-12-2010, 22:18
Fiese Klausel, dieses "bei Verstand" :p

naja, man kann ja auch Verstand haben, ihn aber auch falsch benutzen.

Es gibt ja auch Leute, die an Lichtnahrung glauben, aber dennoch ihren Alltag gut bewältigen können.
Andererseits ist einer der intelligentesten Leute, die je gelebt haben, verhungert, weil er Angst hatte, vergiftet zu werden.

"Dumm ist der, der Dummes tut." Das kann sich von Augenblick zu Augenblick ändern.:)

Faber
03-12-2010, 00:04
@bluemonkey
Es illustriert nur eine altbekannte Tatsache, die von manchen Leuten (ob mit oder ohne Verstand) bestritten wird: Bei der Gewichtsreduktion kommt es im Wesentlichen auf eine negative Energiebilanz an. Alles andere, wie die Art der Kalorien und/oder die Nahrungsmittel, welche hierbei zugeführt werden, ist, abgesehen vom Sättigungseffekt, marginal.

Auch kommt zum Ausdruck, dass der Körperfettanteil und nicht die Ernährungsweise ausschlaggebend für diverse gesundheitlich relevanten Parameter bzw. Krankheiten ist.


Zur Gewichtsabnahme: Laut Artikel entsprach die körperliche Betätigung in der Reduktionsphase derer zuvor:

He maintained the same level of moderate physical activity as before going on the diet. (Haub does not have any ties to the snack cake companies.)

Insofern kann ich mir die 12 kg in 70 Tagen bei einer negativen Energiebilanz von lediglich 800 kcal auch nicht erklären. Wobei ich Deine Annahme, dass es sich bei dem Gewichtsverlust um 100% Körperfett handelt, nicht nachvollziehen kann.

bluemonkey
03-12-2010, 00:51
@bluemonkey
Es illustriert nur eine altbekannte Tatsache, die von manchen Leuten (ob mit oder ohne Verstand) bestritten wird: Bei der Gewichtsreduktion kommt es im Wesentlichen auf eine negative Energiebilanz an. Alles andere, wie die Art der Kalorien und/oder die Nahrungsmittel, welche hierbei zugeführt werden, ist, abgesehen vom Sättigungseffekt, marginal.


die letzte Behauptung wird eben nicht illustriert.
Dazu müsste eine Kontrollgruppe auf die Süßkramdiät gesetzt werden und eine Kontrollgruppe auf eine andere Diät und die Abnahme bei gleicher Energiezufuhr verglichen werden, ob nur ein marginaler oder ein signifikanter Unterschied eintritt.
Dass die Art der Kalorien nicht egal ist, folgt aus dem menschlichen Stoffwechsel.
Auf einer 100% Protein-Diät wird die Abnahme von Fett weit größer sein, als auf einer 100% Kohlenhydrat-Diät oder einer 100% Fett-Diät oder einer 100%-Alkohol-Diät, bei gleicher Kalorienzufuhr.
Selbst bei einer 100% Kohlenhydratdiät wird sich ein Unterschied zwischen 100% Fructose und 100% Glukose zeigen.

Und dazu kommt eben noch der Sättigungseffekt und das Energieniveau, die eine wesentliche Rolle für eine langfristig erfolgreiche Gewichtsreduktion spielen.



Auch kommt zum Ausdruck, dass der Körperfettanteil und nicht die Ernährungsweise ausschlaggebend für diverse gesundheitlich relevanten Parameter bzw. Krankheiten ist.


Das sehe ich nicht.
Es wurde lediglich über drei Parameter bei einer einzigen Person berichtet.
Dass Kalorienreduktion bestimmte Parameter verbessert, insbesondere bei Übergewichtigen wie dem Professor ist bekannt.
PaNu - P?Nu Blog - Calorie Restricted Monkeys PartI (http://www.paleonu.com/panu-weblog/2009/7/14/calorie-restricted-monkeys-part-i.html)
Daraus kann man jedoch nicht folgern, dass bei ausgeglichender Energiebilanz bei dünnen Menschen der gleiche Effekt eintritt.
Auch dünne Menschen kriegen Zivilisations- und Ernährungsbedingte Krankheiten.
Viele richtig kontrollierte Studien zeigen einen Unterschied in der Veränderung der berichteten Paramete in Abhängigkeit von der Ernährungsform.



Insofern kann ich mir die 12 kg in 70 Tagen bei einer negativen Energiebilanz von lediglich 800 kcal auch nicht erklären. Wobei ich Deine Annahme, dass es sich bei dem Gewichtsverlust um 100% Körperfett handelt, nicht nachvollziehen kann.

Das war etwas zu einfach von mir gedacht.
Aus den vorhandenen Informationen


he shed 27 pounds in two months(...)
He now weighs 174 pounds(...)
Haub's body fat dropped from 33.4 to 24.9 percent

errechne ich eine Fettabnahme von 23,81 lbs = 10,8kg
Das entspricht 75.600 kcal also 1080 kcal falls die 70 Tage zutreffen.
Das ist eventuell denkbar, auch wenn normalerweise der Grundumsatz unter Kalorienrestriktion sinkt und auch immer weniger Gewicht rumgetragen wird, was auch den Leistungsumsatz reduziert.
Wenn dort behauptet wird, dass die Aktivität nicht verändert wurde, will ich das aber erst mal glauben. :)

Faber
03-12-2010, 19:04
die letzte Behauptung wird eben nicht illustriert.
Dazu müsste eine Kontrollgruppe auf die Süßkramdiät gesetzt werden und eine Kontrollgruppe auf eine andere Diät und die Abnahme bei gleicher Energiezufuhr verglichen werden, ob nur ein marginaler oder ein signifikanter Unterschied eintritt.

Mit "illustriert" wollte ich zum Ausdruck bringen, dass dieses Einzelexperiment die angeführte These: bei der Gewichtsreduktion kommt es im Wesentlichen auf die negative Energiebilanz an, veranschaulicht. Damit wollte ich nicht behaupten, dass es sich hierbei um einen wissenschaftlichen Nachweis handelt. Bei einem solchen müsste man selbstverständlich eine Studie mit Kontrollgruppen durchführen.
Jedoch würde ich bezweifeln, dass sich signifikante Unterschiede in der reinen Körperfettreduktion ergeben würden. Die Vergleichstudien, welche mir geläufig sind , ergaben keine großen Unterschiede (vor allem die längerfristigen).



Dass die Art der Kalorien nicht egal ist, folgt aus dem menschlichen Stoffwechsel.
Auf einer 100% Protein-Diät wird die Abnahme von Fett weit größer sein, als auf einer 100% Kohlenhydrat-Diät oder einer 100% Fett-Diät oder einer 100%-Alkohol-Diät, bei gleicher Kalorienzufuhr.
Selbst bei einer 100% Kohlenhydratdiät wird sich ein Unterschied zwischen 100% Fructose und 100% Glukose zeigen.

Du denkst hierbei wahrscheinlich an die nahrungsindizierte Thermogenese? So weit ich weiß, nimmt diese allerdings bei einer negativen Energiebilanz ab und wird in dieser Hinsicht oft überschätzt. Zudem ist Dein aufgeführtes Beispiel nur theoretischer Natur.

Es kommt ja darauf an, inwiefern die Nahrungsmittel- u. Makronährstoffzusammensetzung auf längere Sicht hin gesund und praktikabel ist. Letzteres wiederum ist individuell verschieden. Ich z.B. habe versucht mich eine Zeit lang "low-carb" zu ernähren, was überhaupt nicht funktionierte, da ich ständig Heishunger auf Süßes hatte.

Aus gesundheitlicher Sicht müssen selbstverständlich gewisse Mengen an Proteinen (in der Gewichtsreduktionsphase mehr), Fettsäuren (vor allem die essentiellen) und Kohlenhydraten (zumindest so viele, dass der Körper nicht in die Ketose gerät) zugeführt werden.



Und dazu kommt eben noch der Sättigungseffekt und das Energieniveau, die eine wesentliche Rolle für eine langfristig erfolgreiche Gewichtsreduktion spielen.

Zustimmung!




Das sehe ich nicht.
Es wurde lediglich über drei Parameter bei einer einzigen Person berichtet.
Dass Kalorienreduktion bestimmte Parameter verbessert, insbesondere bei Übergewichtigen wie dem Professor ist bekannt.
PaNu - P?Nu Blog - Calorie Restricted Monkeys PartI (http://www.paleonu.com/panu-weblog/2009/7/14/calorie-restricted-monkeys-part-i.html)
Daraus kann man jedoch nicht folgern, dass bei ausgeglichender Energiebilanz bei dünnen Menschen der gleiche Effekt eintritt.
Auch dünne Menschen kriegen Zivilisations- und Ernährungsbedingte Krankheiten.
Viele richtig kontrollierte Studien zeigen einen Unterschied in der Veränderung der berichteten Paramete in Abhängigkeit von der Ernährungsform.

Sorry, da habe ich mich falsch/missverständlich ausgedrückt! Was ich damit meinte ist, dass z.b. Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes mellitus etc. vor allem durch einen zu hohen Körperfettanteil verursacht werden (intraabdominales Fett).
Dass auch dünne Menschen zivilisationsbedingte Krankheiten bekommen ist fakt. Hier denke ich jedoch, dass solche Faktoren wie Bewegungsmangel und Rauchen die entscheidenden sind.
Behauptungen wie beispielsweise, der hohe Kohlenhydratanteil in der Ernährung sei für viele Zivilisationskrankheiten verantwortlich, sind unhaltbar.



Aus den vorhandenen Informationen



errechne ich eine Fettabnahme von 23,81 lbs = 10,8kg
Das entspricht 75.600 kcal also 1080 kcal falls die 70 Tage zutreffen.
Das ist eventuell denkbar, auch wenn normalerweise der Grundumsatz unter Kalorienrestriktion sinkt und auch immer weniger Gewicht rumgetragen wird, was auch den Leistungsumsatz reduziert.
Wenn dort behauptet wird, dass die Aktivität nicht verändert wurde, will ich das aber erst mal glauben. :)

Danke für die Aufklärung!

bluemonkey
03-12-2010, 20:11
Du denkst hierbei wahrscheinlich an die nahrungsindizierte Thermogenese? So weit ich weiß, nimmt diese allerdings bei einer negativen Energiebilanz ab und wird in dieser Hinsicht oft überschätzt. Zudem ist Dein aufgeführtes Beispiel nur theoretischer Natur.


Daran dachte ich eigentlich nicht.
Eher an die unterschiedliche Art der Verstoffwechselung.
Fettsäuren können direkt verbrannt oder eingelagert werden, ohne großen Verlust.
Glukose kann gleich verbrannt werden oder in gewissem Maß als Glykogen einglagert.
Wird Glukose als Fett eingelagert, geht ein gewisser Anteil der Kalorien verloren (Eventuell sollte man bei Schlank im Schlaf also abends KH essen, damit die uneffektiv in Fett umgewandelt werden und nicht effektiver gleich in Aktivitäten verbrannt:D)
Fruktose kann nur von der Leber verstoffwechselt werden, und wird dann wohl hauptsächlich zu Fett verarbeitet, dabei entstehen ungünstige Nebenprodukte.
Isst man eine LowCarb-Diät, dann muss Protein (und eventuell Glycerin aus dem Fett) in Glukose umgewandelt werden. Dabei geht gut die Hälfte der Energie verloren.
Protein in ein sehr ineffektiver Energielieferant, außerdem fällt dabei Stickstoff an.
Eventuell zeigen HighProteinLowCarb Diäten deshalb einen guten Effekt.
Allerdings sättigt Protein nicht so wie behauptet. Fehlen die Engergieträger Fett und/oder Kohlenhydrate, dann wird man sehr hungrig, trotz großer Nahrungsaufnahme (Rabbitstarvation)
Über den Alkohol brauchen wir hier nicht reden, mit dem kann man meines Wissens nicht mal den Grundumsatz decken.
Zum Abnehmen ideal wäre also eine Diät mit magerem Fleisch, oder Alkohol.
Allerdings würde man sich damit die Gesundheit ruinieren.



Es kommt ja darauf an, inwiefern die Nahrungsmittel- u. Makronährstoffzusammensetzung auf längere Sicht hin gesund und praktikabel ist. Letzteres wiederum ist individuell verschieden. Ich z.B. habe versucht mich eine Zeit lang "low-carb" zu ernähren, was überhaupt nicht funktionierte, da ich ständig Heishunger auf Süßes hatte.


Ja, eine Ernährungsform sollte langfristig durchführbar sein.
Die Menschen sind wohl verschieden. Eine Patentlösung gibt es IMO nicht.
Ich komme mit Low-Carb sehr gut klar und sehe auch bezlg. einer "Ketose" keine Probleme.
Auf jeden Fall sollte der Sättigungsmechanismus funktionieren, damit der Körper auf natürliche Weise sein individuelles Idealgewicht einstellen kann.
Moderne Industrie-Nahrungsmittel sind teilweise absichtlich oder auch unabsichtlich so designed, dass bei einigen Menschen dieser Sättigungsmechanismus ausgehebelt wird.
Die Twinkies-Diät soll da nach den geposteten Links eher ungeignet sein.
Ich denke aber, dass es verschiedene Ernährungsformen gibt, von denen Meschen profitieren.