Vollständige Version anzeigen : Traditional Wudang Sword
YouTube - Traditional Wudang Sword (http://www.youtube.com/watch?v=iZe33-4vKMw)
Chong Long aus Köln :)
Liebe Grüße,
Shin
Darf man fragen was das genau für eine Tradition ist ? EINE Schule mit EINER Form über 2500 Jahre kann ich mir nicht so richtig vorstellen, schon gar nicht mit dem typisch chinesisch-blumigen Namen "Wudang-Schwert". Das ist sowas wie "südlicher Boxstil".
P.S.: So eine Form mit einem richtigen Schwert ist nochmal ein ganz anderes Training für den Körper.
Wenn ich schon den Finger auf dem Hushou sehe...:ups:
Gruss,
Gong Fu
Ich sehe gerade, ich hab's nur verpasst, heisst Xuan Wu (http://en.wikipedia.org/wiki/Xuan_Wu_%28god%29) Jian.
Ich habe auch Probleme mit manchen Bewegungen, buche das aber unter "andere Bräuche". Ich würde NIEMALS ein Schwert "um die Hand wirbeln", keine Ahnung wie das in eine Schwertform gekommen ist. Bei "uns" ist Waffe loslassen eine Todsünde, da wird nix gewirbelt. Wenn's in seinem Stil halt drin ist, muss man es halt so machen. Für mich is dös nix, aber wenn's schee mocht.
Meine Augen geben das nicht mehr her, hat er die Finger über dem Guard bis auf die Klinge um die Waffe einfacher führen zu können ? Kenne ich so nicht, würde ich nicht so lassen.
Darf man fragen was das genau für eine Tradition ist ? EINE Schule mit EINER Form über 2500 Jahre kann ich mir nicht so richtig vorstellen, schon gar nicht mit dem typisch chinesisch-blumigen Namen "Wudang-Schwert". Das ist sowas wie "südlicher Boxstil".
P.S.: So eine Form mit einem richtigen Schwert ist nochmal ein ganz anderes Training für den Körper.
Ich verstehe gerade nicht wie du auf 2500 Jahre kommst :) Chonglong ist aus der Longmen Pai Tradition von Wudang. Das es vor 2500 Jahren kein Wudang Schwert gab ist klar, verschiedene Stile die sich zb schon auf Huashan entwickelt haben wurden später eben in Wudang eingemeindet..So kommts zb. zum Wudang Stil...
Liebe Grüße,
Shin
Also so ganz bin ich nicht der meinung:
ich denke, das Wirbeln des Schwert, bzw., die Fähigkeit, dies zu tun, hat schon seinen Sinn und Zweck; auch wenn man es bei den diversen Aktionen fest in der Hand haben muß, kann die Fähigkeit, es zu wirbeln und intuitiv zu erspüren, wo genau es sich gerade befindet, sehr wichtig sein, wenn es z.B. durch einen Schlag mal etwas aus der Hand rutscht oder sonstwie die Position geändert werden muß.
Je besser man sein Schwert kennt und handeln kann, desto besser auch im Kampf.
Ich denke hierbei auch an den Messerkampf, bei dem man ja auch nicht nur das Messer von einer in die andere Hand springel können lassen sollte, sowie durch lockeres Drehen aus dem Handgelenk die Position verändern können muß, um auf unterschiedliche Weise zustechen zu können.
Diese Übungen grundsätzlich außer acht zu lassen, halte ich für leichtfertig, zumal man durch das regelmäßige Wirbeln lassen noch einiges an Kraft udn Gefühl für die Waffe aufbaut.
Erstaunlicherweise kann ich als "schwache" Frau inzwischen recht ordentlich auch echte, schwerere, schafe Schwerter locker aus der Hand drehen lassen, während ich immer noch einige wesentlich kräftigere Herren und sogar Lehrer kenne, die der Ansicht sind, sowas sei mit einem "normalen" Schwert nicht möglich.
Es kann also nichts schaden, sowas mal zu üben, auch wenn man es in einem echten Kampf natürlich in der Regel vermeiden sollte.
Ich halte die meisten solcher Aktionen für spielerischen Mist der über Folklore und Jahrmarktsdarbietung aus der Oper in die Methoden gekommen ist, aber sowas kann man schlecht beweisen. Zuwerfen und Fangen von Waffen findet man aber auch in Darstellungen vom Training der Truppen zu Zeiten von Qi Jiguang, wenn ich das richtig im Kopf habe.
taiwandeutscher
07-12-2010, 00:05
Traditionell? Wohl eher nicht so alt, lol!
Außerdem ist das ein 2-Hand-Schwert, das man in einer echten Ausführung so mit einer Hand sicher nicht mehr rumwirbeln könnte, auch ganz starke Frauen nicht.
Solche Spielereien, wirbeln, werfen und fangen etc., finden sich zwar im Training vieler Stile, wie S. sagt, um die Waffen besser kennen zu lernen. Gibt gar antike Abbildungen (Qi Jiguang, glaube ich, war es nicht, ein anderes trainingsmanual, jüngst auch online), wo im Partnertraining jeweils das so lange Teil des anderen aus der Scheide gezogen wurde (allerdings langer Säbel).
Für echte Anwendungen aber völlig indiskutabel. Da stimme ich Klaus voll zu: niemals aus der Hand rauswirbeln lassen, und immer mit ganzer Rumpfdynamik.
ich hab nicht von irgendwelchen Schwertern in irgendwelchen Videos gesprochen!
Der Rumpf steuert die Bewegung und gibt Schwung, aber wenn die Hand nicht locker genug ist und Handgelenk und Finger nicht trainiert genug, gibts ein paar Probleme!
Jadetiger
07-12-2010, 14:16
Zuerst mal muss ich sagen: Mir persönlich gefallen Bewegungsdynamik und Form hier sehr gut. Schön anzuschauen!
Außerdem ist das ein 2-Hand-Schwert, das man in einer echten Ausführung so mit einer Hand sicher nicht mehr rumwirbeln könnte, auch ganz starke Frauen nicht.Das sehe ich anders. Jians sind sehr leicht gebaute Schwerter und zum Wirbeln braucht man auch bei schwereren Schwertern nicht besonders viel Kraft. Es ist ja gerade bei diesen ganzen Drehbewegungen der Witz, dass man den Eigenimpuls der Waffe nutzt.
Und wie du selber schreibst: Das ganze Rumgewirbel und die Handwechselspielchen dienen wohl hauptsächlich zum Üben der Kontrolle.
Habe auch schon desöfteren mit einem 2Hand Chinaschwert gespielt. Das wirbelt sich nicht so leicht - allerdings war "meine" Ausführung auch deutlich schwerer gebaut. Keine flatterde Spitze. Durchgehendes Diamantprofil usw.
0:35-0:39 oben verlinkten Videos gefällt mir wirklich sehr. :)
Habe auch schon desöfteren mit einem 2Hand Chinaschwert gespielt. Das wirbelt sich nicht so leicht - allerdings war "meine" Ausführung auch deutlich schwerer gebaut. Keine flatterde Spitze. Durchgehendes Diamantprofil usw.
0:35-0:39 oben verlinkten Videos gefällt mir wirklich sehr. :)
Hallo Pu Pär,
ich bin mir nicht sicher ob es das Schwert ist was Chonglong allgemein benutzt.
Wenns aber das ist was er schon auf anderen Videos hatte dann ist die Spitze nicht Flexibel.
Liebe Grüße,
Shin
Hallo Pu Pär,
ich bin mir nicht sicher ob es das Schwert ist was Chonglong allgemein benutzt.
Wenns aber das ist was er schon auf anderen Videos hatte dann ist die Spitze nicht Flexibel.
Liebe Grüße,
Shin
Auf dem Video oben flattert sie schon ordentlich. Vielleicht hat er ja sonst ein anderes.
Ob ein Jian "sehr leicht" ist, hängt davon ab was man darunter versteht. Gegenüber einem Säbel von 1200g ist es natürlich leicht, aber unter 750g war sowas in den seltensten Fällen. Dafür braucht man nämlich grösste Präzision, damit das nicht beim Treffen verkantet. Heute natürlich nicht mehr "interessant". Der Schnitt lag laut Scott Rodell bei 780g und 29" (73cm) für 2000 vermessene Originale, die Angabe ist aber von Ende der 90er Jahre. Heute geht die Angabe für ein "authentisches" Jian erstaunlich hoch nach oben, möglicherweise weil das Gros chinesischer Produkte von heute deutlich schwerer ist wegen der Qualitätsprobleme. Ein Schwert von 32 Zoll Klingenlänge und 950g ist ein Zweihänder, ein schöner Einhänder hat so 760-790g bei 28-29 Zoll (70-73cm). Eine Balance von 5" = 13cm fühlt sich toll an, aber da muss man extrem genau treffen wenn man damit eine Plastikflasche zerschneiden möchte. Der Schnitt lag da um 6", zwischen minimal 5" und maximal 6.5" (13-17cm). Auch nicht wie Wushu-Mist mit einer Bleistift-Balance von 4cm.
Das Zeug das man meistens auf Videos sieht flattert wie die Hölle, das sind Weissblech-Tortenheber aus dem Sport-Wushu die mit einem Schwert nur entfernte Ähnlichkeit haben. So in etwa wie ein olympischer Säbel von 350g gegen einen echten Marinesäbel von 900g.
wudangdao
07-12-2010, 15:42
Guten Abend allerseits,
erst einmal Gratulation an Benni (Chonglong) für dieses großartige Video. Es gibt in Deutschland nur sehr wenige Praktizierende innerer Kampfkünste die das Schwert so sicher führen können wie er.
Das Schwert, welches er benutzt, ist kein Zweihänder (wie hier fälschlich vermutet), sondern ein Eineinhalbhänder. Auch handelt es sich nicht um ein modernes Flatterschwert. Ich kenne dieses Schwert aus Wudang und es gehört zu den schwersten und "steifsten" dort erhältlichen Schwerter.
Es wird immer viel geschrieben und gelästert... drehen oder nicht drehen des Schwertes... Hand immer komplett fest am Griff oder nicht... traditionell, nicht traditionell... Fazit meinerseits: Tolles Video, schöne und saubere Schwertführung, ziemlich sichere Schrittarbeit und guter Fluss. Man muss eine gute Leistung auch mal anerkennen können...
Grüße
wudangdao
Das ist hoffentlich nicht Dein Ernst dass dieses Schwert steif und schwer ist. Die Spitze bewegt sich schon bei der Eröffnung so stark wie das mit normalen Schwertern auch beim stärksten Fajin kaum möglich ist. Das mache ich ihm aber nicht zum Vorwurf, man bekommt ja preiswert kaum was anderes. Der Fluss ist ok, wird sich aber mit fortschreitender Dauer sicher immer weiter verbessern. Aber das ist auch egal, Meisterschaft kommt mit dem langjährigen Tun und ist keine Charaktereigenschaft.
Ich habe leider das Gefühl dass in Wudang inzwischen ordentlich an Formen und "Traditionen" herumgeschraubt wird, jetzt wo viele der Alten tot sind. Und das finde ich durchaus nicht schön. Ändern wird das aber keiner, dank der definitorischen Hoheit vor Ort was als "original" weitergereicht wird. Beweis mal das Gegenteil, ohne 30 Jahre alte Aufnahmen.
Das ist hoffentlich nicht Dein Ernst dass dieses Schwert steif und schwer ist. Die Spitze bewegt sich schon bei der Eröffnung so stark wie das mit normalen Schwertern auch beim stärksten Fajin kaum möglich ist. Das mache ich ihm aber nicht zum Vorwurf, man bekommt ja preiswert kaum was anderes. Der Fluss ist ok, wird sich aber mit fortschreitender Dauer sicher immer weiter verbessern. Aber das ist auch egal, Meisterschaft kommt mit dem langjährigen Tun und ist keine Charaktereigenschaft.
Also ich hab nur von Jojo erzählt bekommen aber als Chonglong Wudangjians Schwert benutzt haben muss, muss dem ziehmlich Unwohl geworden sein, weil sich das ganz schön verbogen hat. Warst du nicht auch bei diesem Treffen ?
Liebe Grüße,
Shin
An so ne Geschichte erinnere ich mich, aber die entsprechende Bewegung fehlt da. Man muss jetzt auch nichts in irgendwas reindichten, um jemanden zu unterstützen. Kann ja sein dass er sonst mit nem anderen Schwert trainiert, aber das auf dem Video ist eine Blechwaffe mit Stützrohr in der Mitte auf 2/3 Länge, ein typisches 10-Dollar-Longquan-Teil. Ich habe schon Lehrer getroffen die das ernsthaft als "tolles geschmiedetes Stahlschwert" bezeichnet haben, und da hört für mich der Spass auf. Die sind nicht mal aus einem billigen Stahl geschmiedet, das wird in einem Stück gewalzt, auf alten deutschen Maschinen für Karnevalswaffen.
An so ne Geschichte erinnere ich mich, aber die entsprechende Bewegung fehlt da. Man muss jetzt auch nichts in irgendwas reindichten, um jemanden zu unterstützen. Kann ja sein dass er sonst mit nem anderen Schwert trainiert, aber das auf dem Video ist eine Blechwaffe mit Stützrohr in der Mitte auf 2/3 Länge, ein typisches 10-Dollar-Longquan-Teil. Ich habe schon Lehrer getroffen die das ernsthaft als "tolles geschmiedetes Stahlschwert" bezeichnet haben, und da hört für mich der Spass auf. Die sind nicht mal aus einem billigen Stahl geschmiedet, das wird in einem Stück gewalzt, auf alten deutschen Maschinen für Karnevalswaffen.
Ich habe keine besondere Kenntnis von Schwertern deswegen kann ich da nicht mitreden. Was ich von Benny kenne läßt mich ihm eine außergewöhnliche Kraftentwicklung zutrauen. Muss aber hier auch nicht weiter theoretisiert werden.
Liebe Grüße,
Shin
Man muss eine gute Leistung auch mal anerkennen können...
Grüße
wudangdao
Glaub mir, wenn ich eine solche sehe, habe ich auch absolut kein Problem damit ;)
Gruss,
Gong Fu
wudangdao
07-12-2010, 19:47
Glaub mir, wenn ich eine solche sehe, habe ich auch absolut kein Problem damit ;)
Möchtest du dann nicht mal ein Video von dir hochladen und zeigen, wie es besser geht? :rolleyes:
Grüße
wudangdao
Er bewegt sich schon gut. Und wenn wir hier darüber fachsimpeln (mehr simpel als fach), was für ein Schwert das sein könnte, ist das zumindest von hier aus auch keine Bewertung des Schwertführenden.
Diese Wudanggeschichten sind immer schön anzuschauen, wenn die Leute das auch geübt haben vorher. :)
Soo, ich selber muß hier sagen daß ich selber keine Formen aus Wu Dang kenne. Das Schwert selber kenne ich auch nicht und kann nicht sagen ob es richtig ausgewogen, Kopflastig oder sonst was ist. Was ich allerdings erkenne ist das dieser Mann eine sehr gute Performance darbietet mit guten fließenden Bewegungen und eine sehr gute Fußarbeit sowie einen guten Fluß in der Waffe hat und an dieser Stelle muß ich sagen daß ich schon sehr sehr viele Waffenformen gesehen habe und auch viele Schwertformen und muß wirklich an dieser Stelle sagen das in meinen Augen dieser Mann eine sehr gute Form gezeigt hat.
L.G.
BakMee
taiwandeutscher
08-12-2010, 05:28
Guten Abend allerseits,
.... Das Schwert, welches er benutzt, ist kein Zweihänder (wie hier fälschlich vermutet), sondern ein Eineinhalbhänder. Auch handelt es sich nicht um ein modernes Flatterschwert. Ich kenne dieses Schwert aus Wudang und es gehört zu den schwersten und "steifsten" dort erhältlichen Schwerter....
Grüße
wudangdao
1 1/2-Händer? Da solltest Du Dir mal traditionelle Definitionsmaße anschauen, bei einer Klingenlänge über den Kopf hinaus. Da muss man sich besser informieren, bevor man falsches Vermuten unterstellt. Da sind die Positionen von kleinem und Ringfinger der 2. Hand genau beschrieben und festgelegt.
Und was heißt schon "In Wudang erhältliche Schwerter". Ich bitte doch mal richtige Schmieden oder Museen aufzusuchen und nicht den Touristenschnickschnack oder Wushu-Teile als Standard zu sehen!
Hier gibt es noch andere eigenartige Ausführungen, wie Eigenimpuls des Schwertes. Völlig untraditionell, sowas wird nur dem schwereren Säbel zugestanden, das Schwert unterliegt der stetigen Kontrolle und ist eine Einheit mit dem Körper, es führt kein Eigenleben.
wudangdao
08-12-2010, 07:53
Hallo taiwandeutscher,
1 1/2-Händer? Da solltest Du Dir mal traditionelle Definitionsmaße anschauen, bei einer Klingenlänge über den Kopf hinaus. Da muss man sich besser informieren, bevor man falsches Vermuten unterstellt. Da sind die Positionen von kleinem und Ringfinger der 2. Hand genau beschrieben und festgelegt.
Es geht nicht um Definitionsmaße, sondern darum, wie mit wievielen Händen ein Schwert gehalten wird. Hier handelt es sich um ein Schwert, das man sowohl einhändig wie auch zweihändig führen kann.
@BakMee: Sehe ich auch so. Du weißt ja wie es ist, die meisten hier im Forum schreiben Negatives, um sich damit selbst über andere zu erheben... aber darüber hat schon Laozi etwas treffendes formuliert ;)
Grüße
wudangdao
T. Stoeppler
08-12-2010, 08:06
Ich habs mir grad angesehen, ich finde die Form an sich gut, sehr schöne Dynamik und Bewegungsqualität!
Für meinen Geschmack zu verspielt, aber das kann ja durchaus die Methode sein. Die historische Korrektheit kann ich da nicht beurteilen, die fechterische Relevanz der Bewegungen schon. Da sind gute Elemente drin, aber auch Sachen die IMHO einfach nicht reingehören.
Gruss, Thomas
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