Plateau und Komfortzonen [Archiv] - Kampfkunst-Board

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bikergirl
09-12-2010, 10:52
Hi Leute,

ich habe im Juni meinen Shodan bekommen und war sehr drauf bedacht, den mit einem Level von Training zu erreichen, den ich auch weiterhin beibehalten kann. Aber im Moment bin ich nicht sehr zufrieden mit meinem Training.

Irgendwie habe ich das Gefuehl, ich habe ein Plateau erreicht, was ja ueber die Jahre schon oefter vorgekommen ist. Aber ich finde es besonders schwierig, mich zu motivieren, haerter zu trainieren. Das Training an sich ist nach wie vor super und ich habe keine Motivationsprobleme hinzugehen und trainiere nach wie vor 3 x 2 Std die Woche (obwohl ich zugegebenerweise mein Laufen reduziert habe und im Moment gerade mal 1 x die Woche laufen gehe).

Ich habe also gerade so ein Plateau, wo ich eigentlich ganz zufrieden bin mit meiner Leistung und meinem Koennen, es ist eigentlich ganz "bequem" hier. Ich weiss, ich muss intensiver dran arbeiten, um besser zu werden. Vor allem, weil ich naechstes Jahr Wettbewerb machen will. Aber irgendwie finde ich den richtigen Drang nicht.

Wie geht Ihr mit diesen Phasen um? Oder habe ich einfach einen Fall von "Black Belt Blues"?

SKA-Student
09-12-2010, 11:14
...
Wie geht Ihr mit diesen Phasen um? Oder habe ich einfach einen Fall von "Black Belt Blues"?

Ich bin vom Black Belt Blues noch etwa 5 Jahre entfernt, aber frag mal hashime!
Und schau dir ihren "Motivations"-Thread an.

Shugyo
09-12-2010, 11:15
Hi Leute,

ich habe im Juni meinen Shodan bekommen und war sehr drauf bedacht, den mit einem Level von Training zu erreichen, den ich auch weiterhin beibehalten kann. Aber im Moment bin ich nicht sehr zufrieden mit meinem Training.

Irgendwie habe ich das Gefuehl, ich habe ein Plateau erreicht, was ja ueber die Jahre schon oefter vorgekommen ist. Aber ich finde es besonders schwierig, mich zu motivieren, haerter zu trainieren. Das Training an sich ist nach wie vor super und ich habe keine Motivationsprobleme hinzugehen und trainiere nach wie vor 3 x 2 Std die Woche (obwohl ich zugegebenerweise mein Laufen reduziert habe und im Moment gerade mal 1 x die Woche laufen gehe).

Ich habe also gerade so ein Plateau, wo ich eigentlich ganz zufrieden bin mit meiner Leistung und meinem Koennen, es ist eigentlich ganz "bequem" hier. Ich weiss, ich muss intensiver dran arbeiten, um besser zu werden. Vor allem, weil ich naechstes Jahr Wettbewerb machen will. Aber irgendwie finde ich den richtigen Drang nicht.

Wie geht Ihr mit diesen Phasen um? Oder habe ich einfach einen Fall von "Black Belt Blues"?

Hallo,

mir fallen 2 Sachen dazu ein:

1. einfach weitertrainieren, das ändert sich von selbst wieder. Wie du schon geschrieben hast, gibt es auch auf dem Weg zum Shodan Phasen, in denen man meint zu stagnieren. Irgendwo habe ich gelesen, dass genau während dieser Phasen Fortschritt stattfindet, auch wenn einem das nicht so vorkommt.

2. vielleicht unterrichten. Das gibt einem viele Impulse und lässt einen die ganzen Basics, Kata, etc... noch einmal in einem völlig neuen Licht sehen. Sorgt definitiv dafür, dass die eigene Technik sich weiter verbessert und Fortschritte kommen.

Grüße

Ir-khaim
09-12-2010, 12:54
Meiner Ansicht nach würde es Sinn machen, wenn du aus deiner "Comfort Zone" rauskommst.
Also besucht mal andere Karate Dojos, geh zum Kickboxen, MT, Grappling oder was dich sonst noch interessiert und wovon du dir was versprichst :).

hashime
10-12-2010, 00:09
Hi Leute,

ich habe im Juni meinen Shodan bekommen und war sehr drauf bedacht, den mit einem Level von Training zu erreichen, den ich auch weiterhin beibehalten kann. Aber im Moment bin ich nicht sehr zufrieden mit meinem Training.

....
Wie geht Ihr mit diesen Phasen um? Oder habe ich einfach einen Fall von "Black Belt Blues"?

Ich hatte auch einen ziemlich tiefen Black Belt Blues.....kommt vermutlich daher, dass sich einige Monate alles auf das eine große Ziel, die Prüfung konzentriert und man sehr viel Kraft und Energie hineinsteckt....dann kommt der große Tag, man schafft es und dann kommt die große Frage "Das wars jetzt und was dann?"....

Ich hab einfach weitertrainiert, wenn auch weniger als davor, zusätzlich hab ich begonnen, Unterricht zu geben und mir darüberhinaus noch ein zweite Kampfsportart gesucht....man muss irgendwie den Kopf freibekommen und eine neue Sichtweise hineinbringen, damit man wieder die guten und wichtigen Seiten "seiner" lang trainierten Kampfsportart sieht....

shorinryuchemnitz
10-12-2010, 07:13
Hallo

Unterrichten
Bei uns gehörte es zur Shodan-Prüfung dazu eine Übung zu leiten...
Durch das unterrichten musst Du noch einmal ganz anders mit Deinem Karate umgehen, es werden dir Seiten auffallen die Du so nie vermutet hättest.
Klar am Anfang ist es genauso wie als Anfänger Du machst erstmal das nach was Dein Lehrer so macht aber irgend wann etwickelst Du auch hier eine eigene Art mit den Dingen umzugehen.
Black Belt Blues ist etwas unangenehmes was regelmäßig dazu führt das Leute aus Motivationsproblemen aufhören. Hab ich beim Shotokan damals erlebt und erlebe ich heute auch noch.
Die Leute machen sich einfach nicht klar das jetzt alles erst richtig anfängt und das davor nur die Erwärmung war.
Also durchhalten wird wieder besser. Vielleicht auchmal für ein zwei Monate auf 2x2h pro Woche runter gehen und dafür ein paar tellerrand ausflüge machen.

Gruß

FireFlea
10-12-2010, 08:47
Vielleicht auch ein paar eigene Gedanken machen. Mal selbst überlegen, wie Technik X oder Katabewegung Y funktionieren könnten. Tiefer in die Materie gehen. :)

hashime
10-12-2010, 08:54
Ja, Unterricht geben hilft definitiv.....und es verbessert das eigene Karate enorm, weil man sich wie Shorin auch schon geschrieben hat, die Techniken mit neuen Augen sieht, quasi von der Innensicht zur Außensicht wechseln muss, damit man es anderen erklären kann....

Royce Gracie 2
13-12-2010, 23:09
Hm das mit dem Unterricht geben , ist für den eigenen Fortschritt als Kämpfer finde ich schwierig.

Klar anfangs macht man große Fortschirtte, denn man braucht um unterrichten zu können, ein großes Detailwissen zu den einzelnen Techniken und deren Anwendung.
Man kann niemandem etwas erklären , wenn man sich selber nicht relativ gut damit auskennt.

Außerdem , ist es anfangs oft ein Ansporn , denn jetzt wo man Unterrichtet fühlt man sich auch verpflichtet den Schülern ein guter Lehrer zu sein.

Insgesammt lernt man als Schüler finde ich trotzem besser , sofern man einen Lehrer findet , der eben ein noch viel höheres Niveau hat.
Seminare sind da vielleicht hilfreich.
Denn eines , haben fast alle richtig guten Leute gemeinsam :)
Sie hatten richtig gute Lehrer und haben oft von den besten gelernt.
Schau dich also doch einfach mal um , was es im Umkreis von 200km von dir gibt an Lehrern die richtig gut sein sollen die du dann mal besuchen kannst

hashime
14-12-2010, 07:00
Hm das mit dem Unterricht geben , ist für den eigenen Fortschritt als Kämpfer finde ich schwierig.

Klar anfangs macht man große Fortschirtte, denn man braucht um unterrichten zu können, ein großes Detailwissen zu den einzelnen Techniken und deren Anwendung.
Man kann niemandem etwas erklären , wenn man sich selber nicht relativ gut damit auskennt.

Außerdem , ist es anfangs oft ein Ansporn , denn jetzt wo man Unterrichtet fühlt man sich auch verpflichtet den Schülern ein guter Lehrer zu sein.

Insgesammt lernt man als Schüler finde ich trotzem besser , sofern man einen Lehrer findet , der eben ein noch viel höheres Niveau hat.
Seminare sind da vielleicht hilfreich.
Denn eines , haben fast alle richtig guten Leute gemeinsam :)
Sie hatten richtig gute Lehrer und haben oft von den besten gelernt.
Schau dich also doch einfach mal um , was es im Umkreis von 200km von dir gibt an Lehrern die richtig gut sein sollen die du dann mal besuchen kannst

Unterrichten schließt ja nicht aus, dass man auch noch bei einem anderen Trainer lernt....

Unterrichten sollte man erst dann, wenn man genug dafür kann/weiß....das ist je nach Level der Schüler unterschiedlich....

Nur eine verschwindend geringe Anzahl von Kampfsportausübenden will wettkampfmäßig kämpfen....die, die das wollen, haben vermutlich keine Zeit zum Unterrichten....allerdings kämpfen sie ja auch nur bis zu einem bestimmten Alter und ab dann können sie, wenn sies können, unterrichten...

Achja, und: Nicht jeder KANN unterrichten....manchen liegt das einfach nicht...

bikergirl
14-12-2010, 11:14
Danke Euch, wenigstens bin ich nicht alleine! :)

Unterrichten will ich wirklich (noch) nicht. Vor allem, weil ich echt nicht gut damit bin, vor anderen zu sprechen. Das war fuer mich definitiv der schwierigste Teil der Pruefung. Und ich muss sagen, ich finde Shodan auch recht frueh zum Unterrichten.

Wollte noch mal eben sagen, dass der Unterricht an sich mich nicht langweilt. Unser Training ist ja nun wirklich nicht gerade traditionell und mehr MMA als pures Karate mittlerweile. Ich habe schon das Gefuehl, dass es eher an mir liegt als an ihm, ich brauche einen neuen Ansporn.

Wir hatten am WE gerade eine 3 Std Session BJJ, das hat mir sehr gut gefallen und das wird ab naechstes Jahr ein monatliches Seminar (mit einer woechentlichen Einheit, die bei uns eh immer Bodenkampf ist, also Zeit zum Ueben haben wir).

Ich glaube, Hashime hat den Nagel auf den Kopf getropfen mit dem "Das war's jetzt und was dann?". Ich glaube, ich brauche einfach ein paar neue Ziele. Werde mal mit meinem Trainer drueber sprechen, der Doktor wird's schon richten.

Danke Euch nochmal.

hashime
14-12-2010, 11:51
Unterrichten will ich wirklich (noch) nicht. Vor allem, weil ich echt nicht gut damit bin, vor anderen zu sprechen. Das war fuer mich definitiv der schwierigste Teil der Pruefung. Und ich muss sagen, ich finde Shodan auch recht frueh zum Unterrichten.


Kommt drauf an, wie lang man bis zum Shodan trainiert....ich denke 10 Jahre Training sollten zum Unterrichten reichen ;)

Aber schön, dass du jetzt weißt, wie du weitermachen willst :)