Vollständige Version anzeigen : Gewichtheben beim Boxtraining?
Seniorfighter
19-12-2010, 08:09
Eine Frage habe ich als Anfänger, der gerade anfängt, sich nach Möglichkeiten eines Boxtrainings umzuschauen:
Muss man beim Boxtraining automatisch auch Gewichte über 5 kg heben?
Anlass für die Frage: Von mehreren Ärzten wurde mir empfohlen, so viel Sport wie möglichst zu betreiben. In den letzten paar Jahren habe ich mich hauptsächlich durch schnelles Gehen, Schwimmen und vorübergehend ein wenig WT-Selbstverteidigung fit gehalten. Allerdings wurde jeweils als Einschränkung gemacht, dass das Heben von Gewichten über 5 kg vermieden werden sollte. Es existiert eine Leistenschwäche, die optisch nicht erkennbar ist und gegenwärtig nicht operiert werden sollte.
Mit anderen Worten: Ich soll mir in Zukunft noch mehr Schnelligkeit und Muskeln antrainieren, ohne dass dabei Gewichte über 5 kg senkrecht auf die Leiste drücken. Bringt es da Sinn, mit dem Boxen anzufangen oder soll ich mir das aus dem Kopf schlagen?
Nebenbei habe ich auch noch das Problem, dass ich mich nur dann langfristig fürs Boxen motivieren kann, wenn ich das Erlernte und Antrainierte auch regelmäßig zumindest im Rahmen eines Sparrings praktisch umsetzen kann.
Viele Grüße!
Seniorfighter aus Nordrhein-Westfalen
Im Boxtraining, wie ich es kenne, gibts höchstens mal Kraft-/Konditionstraining mit Kurzhanteln a 1-2 KG....aber selbst da könntest du die Hanteln einfach weglassen und die Übungen barhändig machen....
Boxtraining ist meist aufgebaut aus Aufwärmen, Techniktraining (ohne Partner), Partnerübungen, Sandsack/Pratzentraining, Kraft/-Konditionsteil....eventuell Sparring....
Schau dir doch mal ein, zwei verschiedene Probetrainings in deiner Umgebung an, dann kannst du es sicher besser beurteilen....
Krach Bumm
19-12-2010, 09:28
Klär den Trainer aber vorher über deine Einschränkung auf und unterhalte dich auch mit ihm, ob er der Ansicht ist, dass dich das von seinen Kraftübungen o.Ä. ausschließen würde. Was ich nicht glaube.
Das beste währe ein Gewichtheber verein:)
so steigerst du deine schnelligkeit und schlag/kraft sehr sehr gut ;)
Krach Bumm
19-12-2010, 10:50
Er will sich aber nicht steigern, er will verhindern, dass seine Leiste durchbricht... (geht das überhaupt? Na also was auch immer mit der Leiste passiert wenn man sie überstrapaziert...)
Das beste währe ein Gewichtheber verein:)
so steigerst du deine schnelligkeit und schlag/kraft sehr sehr gut ;)
Die Gewichtheber Vereine, die ich kenne, heben mehr als 5Kg :D
Seniorfighter
26-12-2010, 20:18
Danke dafür, dass Ihr mir Eure Erfahrungen mitgeteilt habt. Ich nehme zur Zeit mit in Frage kommenden Kampfsportschulen Kontakt auf.
Seniorfighter aus Nordrhein-Westfalen
die Gewichtheber Vereine, die ich kenne, heben mehr als 5kg :D
+1 lol :D
Boxer123
29-12-2010, 10:34
Ich würde allerdings aufpassen, denn sobald du die Techniken richtig erlernst, wirst du deine Schlagkraft auch zum großen Teil aus der Hüftbewegung holen und ich weiß nicht inwiefern dies eine Belastung für die Hüfte/Leiste darstellen könnte.
Um die Leiste zu schonen ist Boxen wohl eher nicht das Richtige um "fit zu bleiben". Versuch's mal mit Yoga oder Yang Taijiquan.
Seniorfighter
29-12-2010, 17:29
Um die Leiste zu schonen ist Boxen wohl eher nicht das Richtige um "fit zu bleiben". Versuch's mal mit Yoga oder Yang Taijiquan.
Danke für den Tipp, aber der geht dann doch an meinen Wünschen vorbei!
1. Meine Leiste soll nicht stillgelegt werden, lediglich das Heben schwerer Gewichte soll unterbleiben, vielleicht sollte ich auch nicht gerade die Beine zum Kopf des Gegners hochheben (wie beim Kickboxen). Sonst soll der Leistenbereich sogar noch trainiert und gekräftigt werden, auch wenn es dort beim Menschen generell kaum Muskeln gibt.
2. Ich möchte unbedingt einen Vollkontakt-Kampfsport erlernen. Da erscheint mir Boxen am meisten geeignet. Denn beim Judo oder Ringen müsste ich auch schwere Gewichte bewältigen, indem ich z. B. den Gegner beiseite schiebe oder in eine andere Position hebe. Beim Kickboxen bin ich mir nicht sicher, ob ein extremes Anheben der Beine bis zum Gesicht nicht problematisch wäre. Nicht begeistern kann ich mich für Kampfsportarten, die nur kontaktlos oder im Leichtkontakt durchgeführt werden oder für die es nicht einmal ein Sparring gibt.
Dann erzähl mir mal wo man den Leistenbereich ohne Gewichte mehr trainiert als bei statischen Übungen im Yoga, oder bei Taijiquan-Formen mit teils sehr tiefen Ständen und Wippbewegungen in diesen. Beim Boxen trainierst Du das nur indirekt durch Schlag- und Ausweichbewegungen, und das dann immer schön explosiv und/oder unter Last.
Wenn Du unbedingt Boxen willst, dann box einfach. Aber lass Dir vorher nicht versichern dass das die Leiste ja gar nicht belastet, und beschwere Dich dann wenn es doch einen Bruch gibt. Die Scherbelastung beim Schlagen ist doch enorm, siehe die Verletzung von Klitschko vor kurzem.
Taijiquan oder Yoga kann man auch gut zusätzlich zu leichtem Boxsparring/-training machen, das trainiert die Leiste gezielt mit. Ich würde nur nicht unterschreiben, dass intensiveres Training für diesen Bereich bei einer vorhandenen Vorschädigung unproblematisch ist. Die Dosis macht das Gift, und wann sich ein vorhandener Riss vergrössert weiss man erst wenn es weh tut oder wenn es passiert.
Boxer123
29-12-2010, 18:12
Muss ich dich leider auch enttäuschen.Bin mir ziemlich sicher, dass die Kräfte, die bei Schlag- und Drehbewegungen entstehen deine "5kg-Grenze" locker sprengen.
Man muss leider realistisch sein, so leid es mir tut.
Seniorfighter
29-12-2010, 19:23
Darüber, dass man sich beim Boxen mit mehr als 5 kg belastet, bin ich mir voll und ganz im klaren. Der Unterschied ist aber, dass das Gewicht nicht von unten nach oben bewegt wird. Es drückt also nichts von oben auf die Leiste.
Beispiel: Wenn ich in der Vergangenheit 40 kg hochgehoben habe, fiel mir das viel schwerer als wenn ich ein Gewicht von 200 kg mittels handbewegtem Wagen wegbewegt habe. Vielleicht liegt es daran, dass sich die Belastung im letzteren Fall gleichmäßiger auf den Körper verteilt und auch die Leiste nicht so belastet wird.
Ob das Boxen für mich zum Problem wird, muss ich also ausprobieren oder ärztlich klären lassen. Trotzdem danke für Eure Tipps!
Boxerjugend
29-12-2010, 19:34
Darüber, dass man sich beim Boxen mit mehr als 5 kg belastet, bin ich mir voll und ganz im klaren. Der Unterschied ist aber, dass das Gewicht nicht von unten nach oben bewegt wird. Es drückt also nichts von oben auf die Leiste.
Beispiel: Wenn ich in der Vergangenheit 40 kg hochgehoben habe, fiel mir das viel schwerer als wenn ich ein Gewicht von 200 kg mittels handbewegtem Wagen wegbewegt habe. Vielleicht liegt es daran, dass sich die Belastung im letzteren Fall gleichmäßiger auf den Körper verteilt und auch die Leiste nicht so belastet wird.
Ob das Boxen für mich zum Problem wird, muss ich also ausprobieren oder ärztlich klären lassen. Trotzdem danke für Eure Tipps!
Du musst doch kein einzigen gramm hochheben wenn du nicht du darfst.
Aber Kniebeugen und in die Gretsche gehn solltest du schon können.
Im Sparring musst dich halt mal ducken, oder Beine können mal zu weit auseinander stehn, vor allem als Anfänger, oder du musst mal den Gegner schieben kurz....
Kreuzkuemmel
29-12-2010, 19:40
Darüber, dass man sich beim Boxen mit mehr als 5 kg belastet, bin ich mir voll und ganz im klaren. Der Unterschied ist aber, dass das Gewicht nicht von unten nach oben bewegt wird. Es drückt also nichts von oben auf die Leiste.
Doch, beim Aufwärtshaken schon. Zusätzlich wirkt die Kraft da extrem ruckartig, was wohl noch schädlicher ist, als einfach ein Gewicht gleichmäßig hochzuheben. Außerdem, was sagt deine Leiste, wenn da einer draufzimmert? Wie du in deiner Lage (die ich bedauere) ausgerechnet auf Vollkontakt-Kampfsport kommst ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.
Seniorfighter
29-12-2010, 22:12
Doch, beim Aufwärtshaken schon. Zusätzlich wirkt die Kraft da extrem ruckartig, was wohl noch schädlicher ist, als einfach ein Gewicht gleichmäßig hochzuheben. Außerdem, was sagt deine Leiste, wenn da einer draufzimmert? Wie du in deiner Lage (die ich bedauere) ausgerechnet auf Vollkontakt-Kampfsport kommst ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel.
Wegen der Leisten-Belastung beim Aufwärtshaken werde ich mich mal schlau machen. Vorstellen kann ich mir die Schädlichkeit im Moment nicht, abgesehen davon, dass ich mich gar nicht irgendiwe beeinträchtigt fühle und auch nur zwei von sechs Ärzten nach sorgfältiger Untersuchung eine entsprechende Diagnose stellen konnten.
Sicher ist aber, dass ein "Draufzimmern" auf die Leiste m. E. völlig unproblematisch ist. Ich würde mich wahrscheinlich sogar freuen, wenn der Gegner den Tiefschutz um Milimeter verfehlt und stattdessen die Leiste erwischt. (Grins!)
Sofern wir nicht zufällig noch einen boxenden Arzt im Forum haben, der sich dazu äußern kann, werde ich Eure gesammelten Hinweise alleine im stillen Kämmerlein auswerten. Im Zweifelsfall werde ich das Boxen einfach ausprobieren.
Machen wir es kurz, erzähl doch einfach mal Deinem behandelnden Arzt von Deinem Vorhaben. Mal sehen wie der die Antwort formuliert.
FitnessMarket
30-12-2010, 11:32
ferndiagnosen sind immer eine schwierige sache...
allerdings würde ich dir unter den von dir genannten vorzeichen (erst einmal) vom boxtraining abraten.
es gibt mit sicherheit sportarten, die eine noch höhere belastung der leistengegend haben als das boxen (ich denke da an z.b. gewichtheben, ringen usw.). jedoch würde ich die belastung beim boxen nicht unterschätzen, erst recht, wenn dein ziel das sparring ist wo naturgemäss auch plötzliche und ruckartige bewegungen einfach dazu gehören und man auch nicht ausschliessen kann, das doch mal ein schlag in der leistengegend landet. jedoch wirst du mit grosser sicherheit schon auf dem weg dorthin vorher schon probleme bekommen, bspw. thema bauchtraining.
bei uns hat sich erst kürzlich ein etwas älterer sportler einen leistenbruch zugezogen und dies nicht beim sparring.
also, bei bereits bekannter leistenschwäche aus meiner sicht kein boxtraining!
EDIT:
den sinn deiner folgenden aussage erschliesst sich mir jedoch nicht, hört sich sehr nach unsinn an:
"Sicher ist aber, dass ein "Draufzimmern" auf die Leiste m. E. völlig unproblematisch ist. Ich würde mich wahrscheinlich sogar freuen, wenn der Gegner den Tiefschutz um Milimeter verfehlt und stattdessen die Leiste erwischt. (Grins!)"
Boxer123
30-12-2010, 13:48
Ich verstehe eigentlich langsam nicht mehr was dieser Thread hier soll.
Du fragst explizit danach, ob du mit deinem Leistenproblem Boxen ausüben kannst, der Großteil hier rät dir davon ab, aber du widersprichst vehement.
Wozu dann überhaupt die Frage? :confused:
Geh zum Boxen, versau dir deine Leiste, bloß heul dann hier nicht rum wenns soweit ist :halbyeaha
Seniorfighter
31-12-2010, 17:01
Ihr habt natürlich mit den meisten Eurer Hinweise irgendwie Recht. Inzwischen habe ich mich selbst anderweitig etwas schlau gemacht:
Sportarten, wo gehäuft Leistenbrüche auftreten: Fußball (angeblich auf Platz 1). Ebenfalls sollen sie aber auch vorkommen bei fast allen anderen Ballsportarten, bei den meisten Kampfsportarten (also auch Boxen?), beim Tennis, beim (Eis-)Hockey, beim Gewichtheben, beim Krafttraining/Bodybuilding, bei Leichtatletik (vor allem Springen, Sprinten und evtl. Werfen). Nicht ganz risikolos sind wohl neben dem Heben von schweren Gewichten auch plötzliche ruckartige Bewegungen, besonders wenn sie in extremer Weise trainiert werden.
Positive Sportarten bei Leistenbruchgefahr: Alle Sportarten, bei denen die Muskulatur gestärkt wird, insbesondere die Beckenboden- und Bauchmuskulatur.
Inwieweit man den etwas riskoreicheren Sportarten aber wirklich aus dem Wege gehen sollte, darüber streiten sich offenbar die Ärzte, denn zu wenig Sport schadet der Leiste erst recht.
Mein Ergebnis: Ich bedanke mich für Eure Hinweise und würde vorschlagen, den für die Allgemeinheit sicher langweiligen Thread an dieser Stelle zu schließen. Wie ich mich endgültig entscheiden werde, weiß ich gegenwärtig noch nicht. Das werde ich mir in den nächsten Tagen noch in Ruhe im stillen Kämmerchen überlegen.
Viele Grüße!
Positive Sportarten bei Leistenbruchgefahr: Alle Sportarten, bei denen die Muskulatur gestärkt wird, insbesondere die Beckenboden- und Bauchmuskulatur.
Pilates, Yoga, Etremdurchfall und Sport****en :-§
Underhook
01-01-2011, 17:40
Etremdurchfall
Kann ich nur bestätigen. Einige Liter Cola light + 5-6 grüne Äpfel können maßgeblich zu Stärkung des Beckenbodens beitragen!
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.