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Vollständige Version anzeigen : Die Praxis des Loslassens und der Beweglichkeit



Sundro
21-12-2010, 07:48
Hi,

nach der Theorie über Zentrum, Hüfte loslassen und allem was daraus folgt, hier mal etwas Praxis.
Ich hatte jahrelang das Gefühl hinter einer Karotte herzulaufen, wie der Esel dem diese an einem Stock vor den Mund baumelt, wenn es um Themen wie Hüfte loslassen ging. Ich hatte eigentlich keine Ahnung was mein Lehrer meint, bzw. wie er das macht.
Vielleicht bin ich da nicht der Einzige. Deshalb hier mal etwas was mir geholfen hat zu erfahren was gemeint ist.

YouTube - DanielGrolle (http://www.youtube.com/user/grolledaniel?feature=mhum)

Gruß
Sundro

Jadetiger
21-12-2010, 09:05
Mir hat im Bezug auf "Loslassen" bisher am meisten das Zhan Zhuang (Stehen wie eine Säule) gebracht. Das ist nicht so, weil man bei dieser Übung besonders gut loslassen kann, sondern weil man hier am schnellsten eine Rückmeldung bekommt, ob man optimal entspannt ist. Ist dem nicht so, tretten sehr schnell Verkrampfungen und Schmerzen auf.

Das Video finde ich interessant, aber, wie der Lehrer ja selbst sagt, eher etwas für Anfängerkurse, um den Leuten zu demonstrieren was "Loslassen" und "Passiv sein" überhaupt bedeutet. Im Grunde geht es ja nicht nur darum loszulassen sondern darum, trotz Loslassen eine funtionelle Struktur zu bewahren (zeigt er in dem Video, indem er am Arm seiner Partnerin zieht). Diese Kombination macht IMO die Kunst.

Ich persönlich habe übrigends speziell mit diesem "Passiv sein" deutlich mehr Probleme als mit der Entspannung. Rein reaktiv zu sein fällt mir sehr schwer.

scarabe
21-12-2010, 13:57
der Anfang zeigt sehr schön die extreme Weichheit, wobei man beim Taiji dann in der Lage sein muß, genau die Muskeln loszulassen, die man nicht braucht, aber das, was man für die Struktur braucht, korrekt einzusetzen.
Wobei mir auffällt, daß beide wenn sie sich weich machen gerne mit dem Becken etwas vorrutschen/ es dann vor den Schultern haben, anstatt wirklich eine Senkrechte zu erhalten!
(schön gehalten hingegen wird später die Verbindung/Harmonie von Hüfte und Schulter, wenn er ihre Schulter nach hinten schiebt)
Als erstklassiges Beispiel für Lösen und Sinken würde ich es nicht betrachten, eher für Weichheit und Entspannung, was auch eine wichtige Grundlage ist.

Da das schon etwas schwieriger ist, muß man dann auch noch darauf achten, daß die Gelenke geöffnet bleiben, d.h., daß die Entspannung trotz partiell eingesetzter Muskulatur erhalten bleibt.

CB hat z.B. die Übung, den Arm erst vorne zu heben (Yu Bei Shi), bis in die Fingerspitzen, dann den Ellbogen loszulassen, so daß der Arm immer noch oben ist, aber mit der Yang-Seite von Unterarm und Handrücken nach außen- und dann den Arm mit dem gebogenen ellbogen fallen zu lassen- wobei die Schulter absolut offen bleibt, damit der Arm locker schwingt, während das Ellbogengelenk in eben dieser fast rechtwinkligen Biegung bleibt. Für viele schwierig, da sie entweder nur den ganzen Arm baumeln lassen können, oder auch in der Schulter starr bleiben, wenn die Ellbogenwinkelung erhalten bleiben muß.

Sundro
21-12-2010, 14:41
CB hat z.B. die Übung, den Arm erst vorne zu heben (Yu Bei Shi), bis in die Fingerspitzen, dann den Ellbogen loszulassen, so daß der Arm immer noch oben ist, aber mit der Yang-Seite von Unterarm und Handrücken nach außen- und dann den Arm mit dem gebogenen ellbogen fallen zu lassen- wobei die Schulter absolut offen bleibt, damit der Arm locker schwingt, während das Ellbogengelenk in eben dieser fast rechtwinkligen Biegung bleibt. Für viele schwierig, da sie entweder nur den ganzen Arm baumeln lassen können, oder auch in der Schulter starr bleiben, wenn die Ellbogenwinkelung erhalten bleiben muß.

interessant - das üben wir auch, bei uns heißt das Kleiderbügelarm.
Die Aufhängung in der Schulter ist völlig gelöst während der Ellbogen in einer rechtwinkligen Beugung bleibt.

Dieses "Arme schaukeln hat übrigens noch einige Stufen, die hier nicht gezeigt werden. Das geht dann stark in Richtung Pushen.

scarabe
22-12-2010, 18:40
sind, finde ich, sehr sinnvolle Übungen, gerade als Vorbereitung für Seidenfaden, damit die Gelenke schön offen sind-
wobei ich für Hüftbeweglichkeit usw immer noch traditionell Hocke, Pubu usw. für unerläßlich halte...
(will euch jetzt nicht unterstellen, daß Ihr das vergeßt, sondern wieder zur Hüfte überleiten...:) )