krav maga philosophie [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : krav maga philosophie



ghartl3
21-12-2010, 15:45
hallo,

ich suche nach einer plausiblen erklärung, wie man krav-maga im vergleich zu herkömmlichen kampfsportarten darstellen kann..

krav maga intention ist es, den gegner so schnell wie möglich kampfunfähig zu machen, sodass man entweder die kontrolle über den gegner hat oder die flucht ergreifen kann..

wie ist das bei anderen kampfsportarten..ich meine, deren intention ist es ja auch, den gegner "auszuschalten" (submission, k.o, hebel...)

nur nach deren regeln halt..krav-maga=keine regeln..

gibts sonst noch einen wichtigen unterschied?


wie kann man einem laien den unterschied zu kampfsportarten in einem einfachen satz näherbringen.

gruss günter

Dave DEF
21-12-2010, 23:34
hallo,

ich suche nach einer plausiblen erklärung, wie man krav-maga im vergleich zu herkömmlichen kampfsportarten darstellen kann..

krav maga intention ist es, den gegner so schnell wie möglich kampfunfähig zu machen, sodass man entweder die kontrolle über den gegner hat oder die flucht ergreifen kann..

wie ist das bei anderen kampfsportarten..ich meine, deren intention ist es ja auch, den gegner "auszuschalten" (submission, k.o, hebel...)

nur nach deren regeln halt..krav-maga=keine regeln..

gibts sonst noch einen wichtigen unterschied?


wie kann man einem laien den unterschied zu kampfsportarten in einem einfachen satz näherbringen.

1. bist du wohl ins falsche unterforum gerutscht...
2. solltest du dich mal über den generellen unterschied zwischen SV und KK bzw. KS schlau machen.

Schnueffler
22-12-2010, 00:36
SV = Gegner ausschalten, egal nach welchem System, nur eine Regel: Heil rauskommen.

captainplanet
22-12-2010, 01:27
wie ist das bei anderen kampfsportarten..ich meine, deren intention ist es ja auch, den gegner "auszuschalten" (submission, k.o, hebel...)

nur nach deren regeln halt..krav-maga=keine regeln..

gibts sonst noch einen wichtigen unterschied?
Kampfsport hat Regeln. Kampfkunst hat keine Regeln. So unterschiedlich die Kampfkünste auch sind, die Intention ist es immer, den Gegner möglichst effektiv auszuschalten. Nur die Ansichten, wie denn dieses Ziel bestmöglich zu erreichen ist, sind unterschiedlich. Und letztlich führen halt auch viele Wege nach Rom.

Irgendwann ist halt einer hergekommen und hat von verschiedenen Stilrichtungen Techniken, die ihm mögichst einfach und effektiv vorkamen hergenommen, alles was ihm unpraktisch erschien oder was er nicht verstanden hat weggelasen und hat das Ganze dann "Krav Maga" genannt. Ein neues System halt. Einen prinzipiellen Unterschied zu anderen Systemen sehe ich nicht. Man könnte aber sagen, daß KM darauf ausgelegt ist mit minimalem Trainigsaufwand eine maximale SV-Fähigkeit zu erlangen. Ich bin jetzt kein Experte im KM, aber ich glaube das kommt ganz gut hin.

quirl
22-12-2010, 02:25
Das Hauptziel ist im Gegensatz zu tradtionellen kk ist ein schnelles Nachkampfbereit machen angezielt wird, und kein Lebensweg.

Wenig, einfach um am Leben zu bleiben. Ich glaub der wirklich große Unterschied zu anderen Systemen ist der Fokus aufs Durchkämpfen und die dauernde Achtsamkeit.

Daraus ergibt sich ein Hoher Fitnessanteil, einfache Techniken und Stressdrills.

Ist halt im militärischen Umfeld entstanden und scheint dem bis heute gerecht zu werden.

Krach Bumm
22-12-2010, 10:56
Zusätzlich zielt Krav Maga auf ein anderes Kampfverhalten ab. Sobald es losgeht, wird mit vollem Aggressionsschub vorwärts gestürmt, bis die Bedrohung ausgeschaltet ist oder man sich ein Zeitfenster erkämpft hat, das einem die Flucht ermöglicht.
Taktiken wie rein, zwei, drei Treffer landen und wieder raus - wie z.B. im Boxen - wären daher im KM "falsch".
Jemand, der entsprechend trainiert ist, wird nicht vor einem Gegner/Angreifer mit wippendem Oberkörper und lockeren Jabs warten, bis sich eine Lücke zeigt, sondern sobald klar ist, dass die Situation nicht anders entschieden werden kann, seinen Gegner überrollen. Oder es zumindest versuchen. ;)

Paul_Kersey
22-12-2010, 11:42
Irgendwann ist halt einer hergekommen und hat von verschiedenen Stilrichtungen Techniken, die ihm mögichst einfach und effektiv vorkamen hergenommen, alles was ihm unpraktisch erschien oder was er nicht verstanden hat weggelasen und hat das Ganze dann "Krav Maga" genannt. Ein neues System halt. Einen prinzipiellen Unterschied zu anderen Systemen sehe ich nicht. Man könnte aber sagen, daß KM darauf ausgelegt ist mit minimalem Trainigsaufwand eine maximale SV-Fähigkeit zu erlangen. Ich bin jetzt kein Experte im KM, aber ich glaube das kommt ganz gut hin.

Naja sooo einfach ist die Sache dann doch nicht gewesen.

Bei der "Erfindung" des Krav Maga hat sich ja nicht einfach ein Hansel hingesetzt und zusammengeschustert was er grad noch so verstanden hat.

Zum Ursprung:

Der Ursprung des Krav Maga hat wenn man so will 3 Säulen:

Die Person Imrich Lichtenfeld
Die Combatives der britischen Streitkräfte zur Zeit um WW2 herum
und die Anforderungen der Neugründung einer Streitkraft.

Imrich Lichtenfeld hatte einen Hintergrund im Boxen und Ringen sowie vermutlich einige Kenntnisse des Jiu Jitsu.

In Bratislava findet die erste Stufe der Krav Maga Entwicklung statt: Imi merkt dass die sportlich trainierte Kampfweise auf der Strasse in chaotischen Situationen nicht funktioniert und entwickelt erste Lösungen.

1940 flieht Imi nach Palästina. Dort kommt er erst 2 Jahre später an. In der Zwischenzeit kämpft er in der Tschechischen Legion der britischen Streitkräfte im nahen Osten. Hier kommt eine nicht zu leugnende Beeinflussung durch die Combatives zustande.

In Palästina schließt Imi sich der Hagana an aus der die IDF (Zahal) hervorgeht. Nach der Gründung des Staates Israel sieht Lichtenfeld sich mehr denn je vor die Aufgabe gestellt eine "bunt zusammengewürfelte" Truppe schnellstmöglich Fit und Kampfbereit zu machen. Das erklärt grob gesagt auch die Verbindung von Fitnesssdrills und Nahkampftechniken im Krav Maga.

Was macht jetzt aber Krav Maga so speziell ?

Zum einen würde ich sagen dass es eben ein dezidiert militärisches System ist dass in keiner Weise Kampfkunst oder Kampfsport mit Lebensphilosophie sein will oder sein muss.

Es ist ein absolut pragmatisches System.

Ein weiteres Merkmal ist wie auch schon geschrieben wurde die Explosivität und Intensität der Aktion.
Es gibt ein "rein in den Mann" und dann platt machen oder fliehen.
Die Ununterbrochenheit der Aktion, dieses spezielle Kampfverhalten, das die Israelis "Retzev" nennen, könnte man auch noch anführen, aber das gibt es in anderen Systemen und Stilen auch. (Siehe vor allem die diversen FMA)

Auf dem Hintergrund der jüdisch - israelischen Geschichte und Situation würde ich die absolute Entschlossenheit zu Verteidigung und Kampf für das eigene, bedrohte Leben als kennzeichnend fürs Krav Maga ansehen.

Das ist sicher die Grundlage jedes Kampfsystems, gar keine Frage, aber hier liegt es quasi in aktuellster Fassung vor.

Die Art und Weise wie man sich im Krav Maga dem Phänomen "Kampf" nähert ist eigentlich das Unterscheidungsmerkmal zu anderen Kampfsystemen würd ich sagen.