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Vollständige Version anzeigen : Wudang/Pigua Basics Training



wudangdao
28-12-2010, 22:35
Hier ein super Video von Danny aus Hamburg zu Wudang und Pigua Basics Training.

YouTube - winterpractice (http://www.youtube.com/watch?v=F5tt-D2l_X0)

Grüße
wudangdao

scarabe
28-12-2010, 22:44
Fit, der Junge! :)

bluemonkey
29-12-2010, 01:56
Hier ein super Video von Danny aus Hamburg zu Wudang und Pigua Basics Training.

ist das bei 1:32 -1:36 Fajin?

suifeng
29-12-2010, 08:00
ist das bei 1:32 -1:36 Fajin?

Das soll bei weiterem Training irgendwann mal darin münden, doch bin ich von richtigem Fajin (so wie ich es mir vorstelle) noch weit entfernt.
Zudem liegt mein Fokus beim Training noch nicht hauptsächlich auf dem Fajin, sondern eher auf Verwurzelung, Geschmeidigkeit im Taijiquan und der Kraftentwicklung im Piguaquan. Zudem ist mir das trainieren, des richtigen Körpergefühls sehr wichtig.
Und Fajin....das hat noch Zeit. :)


Schöne Grüße,
Dennis

bluemonkey
29-12-2010, 08:24
Das soll bei weiterem Training irgendwann mal darin münden, doch bin ich von richtigem Fajin (so wie ich es mir vorstelle) noch weit entfernt.

bist Du das auf dem Video (Danny/Dennis?)?
:respekt:

Ich frag nur, weil ich irgendwo gehört hab, dass es im Wudang-Taijiquan kein Fajin gäbe.

suifeng
29-12-2010, 08:59
bist Du das auf dem Video (Danny/Dennis?)?

Ich frag nur, weil ich irgendwo gehört hab, dass es im Wudang-Taijiquan kein Fajin gäbe.

Ja, das bin ich. Danke dir.

Wo hast du denn das gehört?
Soweit ich weiß, (bin jetzt vielleicht auch nicht der Muster-Anhänger des Wudang-Taijiquan) wird da auch Fajin geübt. Vielleicht nicht mit Hauptaugenmerk auf dieses, aber ausgeschlossen ist es dort nicht.

Zumal sind die meisten Formen auch nicht sehr fajinlastig.

Aber im Endeffekt ist es ja auch jedem selbst überlassen ob er es üben möchte oder nicht.
Mir persönlich bringt es nichts, bis meine Basis (Verwurzelung, etc.) nicht wirklich stimmt.

Schöne Grüße,
Dennis

wudangdao
30-12-2010, 00:14
@bluemonkey: Da du auf meine Aussage zum Fajin anspielst, was Danny dort übt nennt sich "Wu Dang Quan" und ist ein Vorbereitungsstil auf das "Liang Yi Quan".

Wie ich bereits sagte gibt es im "Wu Dang Tai Ji Quan" selbst kein Fajin. Das ist ausschließlich im "Liang Yi Quan" (Tai Yi Quan) vertreten, zu dem die vorgeführte 18er Form gehört.

Grüße
wudangdao

bluemonkey
30-12-2010, 19:44
Das ist ausschließlich im "Liang Yi Quan" (Tai Yi Quan) vertreten, zu dem die vorgeführte 18er Form gehört.


Ah ja, dann ist ein Buchstabe in der Einblendung irreführend, ist aber auch egal, schön ist es auf jeden Fall, egal wie es heißt. :)

scarabe
30-12-2010, 21:01
wollen wir doch mal hinzufügen, ohne gescheite Verwurzelung auch kein wirklich gescheites Fajin.
Und damits richtig "funzt" ist es sehr hilfreich, wenn sämtliche beteiligten Muskeln- Beine, Rumpf, Arme, auch Skelettmuskeln, ordentlich trainiert sind und die Bewegungen zunächst langsam und geschmeidig geübt wurden.

(So, wie ein Gewehrlauf auch erst stabil, gerade und glatt sein muß, bevor man damit vernünftig schießen kann.)

Ich bestaune und bewundere die Beinkraft, den Fluß, die Geschmeidigkeit-
beim Sinken fällt mir auf, daß sich der Rumpf/unterer Rücken noch ein klein wenig "verbiegt" das könnte vielleicht noch etwas mehr gelöst von innen, etwas senkrechter, aber ich muß auch dazusagen, das ist Kritik auf sehr hohem Niveau, ich könnte es so nicht nachmachen (runtersinken wäre vielleicht weniger das Problem, aber auf einem Bein wieder rauf- neee....)

suifeng
31-12-2010, 08:08
wollen wir doch mal hinzufügen, ohne gescheite Verwurzelung auch kein wirklich gescheites Fajin.
Und damits richtig "funzt" ist es sehr hilfreich, wenn sämtliche beteiligten Muskeln- Beine, Rumpf, Arme, auch Skelettmuskeln, ordentlich trainiert sind und die Bewegungen zunächst langsam und geschmeidig geübt wurden.

Da sind wir wohl einer Meinung.
Auch herzlichen Dank für dein feedback.

Man selber merkt auch immer noch schön woran man arbeiten muss.
Bis ich das Stadium erreicht habe, wo es mir gefällt, wird wohl auch noch eine ganze Zeit vergehen. ;)

Zum Fajin möcht ich vielleicht noch anmerken, dass es (so wie ich es übe und in Zukunft üben möchte) sobald eine gute Basis wie oben von dir beschrieben auch auf das stetig aufeinander aufbauende Üben des Fajin ankommt. Sprich nicht gleich die Arme rausschleudern und schauen was passiert, sondern sich vielleicht langsam an dieses "explosive" herantastet.

Klingt das komisch? :D

Beste Grüße,
Dennis

wudangdao
31-12-2010, 13:44
sondern sich vielleicht langsam an dieses "explosive" herantastet.

Dein Fajin ist jetzt schon top, vor allem live :)

IMA-Fan
31-12-2010, 14:25
Ich muss sagen, dass mir das, was ich von den Wudang Leuten hier in D-Land in der Regel auf Video zusehen bekomme sehr gut gefällt! Alleine für das anscheinend sehr konstante Niveau muss ich mal Lob aussprechen. Das Video find ich sehr schön und vor allem Hut ab vor der Athletik!

Eine Frage nebenbei: Mich würde mal die Didaktik im Wudang interessieren und wie das später mit den verschiedenen Kampfkünsten aussieht. Pickt man sich nach einem gewissen einheitlichen Basis Programm 1 oder mehrere raus, oder startet man direkt mit 1 oder mehreren und durchläuft deren Basisübungen? Mir kommt es so vor, als ob im Wudang ziemlich viel ,,cross geübt" wird???

Grüße Ima-Fan

wudangdao
31-12-2010, 14:51
Hey IMA-Fan,

danke für das Lob. Das Trainingsprogramm variiert natürlich von Schule zu Schule und Trainer zu Trainer. Generell und traditionell ist es so, dass es eine einheitliche Basisarbeit gibt, die wudangspezifische Elemente enthält, wie Grundstellungen, Schrittarbeit, "Hände" (also Oberkörperübungen), etc. - meist zusammengesetzt aus Taijiquan, Liangyiquan, Baguazhang und Xingyiquan. Die Basis wird meist sehr intensiv trainiert, über einen langen Zeitraum hinweg und bleibt konstant Teil des Trainings, auch später bei Fortgeschrittenen. Einige typische Basisübungen siehst du im oben verlinkten Video.

Nach der Basiszeit kommt dann meist erstmal Taijiquan und später Liangyiquan (Taiyiquan), bevor es dann weitergeht zu den schwereren wudangspezifischen Stilen. Zusätzlich sucht sich zu diesem Zeitpunkt dann jeder erstmal eine Zusatzspezialisierung wie Xingyiquan, Baguazhang oder Bajiquan aus. Meist erstmal eine und danach die nächste usw. - was aber natürlich wieder abhängig ist vom Trainer und seinem Unterrichtsprogramm.

Grüße
wudangdao

suifeng
31-12-2010, 15:08
Hey Leuts,

in dem Video zeige ich Taijiquan und Piguaquan, weil das die Schwerpunkte sind auf die ich mich zur Zeit konzentriere.

Das Taijiquan, Wudangquan etc. lernte ich, als ich noch bei Wudang-Deutschland trainierte.
Piguaquan lernte ich in der Shang Wu Zhai Schule in Tianjin/China. Hat nix mit Wudang zu tun.

Was das Wudang Pai im allgemeinen angeht (Hintergründe, Philosophie, etc.) angeht, ist "wudangdao" hier der richtige Ansprechpartner.

Wollt ich mal noch so loswerden. ;)

Beste Grüße,
Dennis

wudangdao
31-12-2010, 15:37
Was das Wudang Pai im allgemeinen angeht (Hintergründe, Philosophie, etc.) angeht, ist "wudangdao" hier der richtige Ansprechpartner.

Pff jetzt mal nicht so tief stapeln als mein großer Wudang Bruder ;D

Auch-Dennis

Klaus
31-12-2010, 16:57
Zum Video: ich sehe, dass Du schon seit längerem ordentlich Basisarbeit machst, das Niveau ist da wirklich schon sehr ordentlich (ich weiss, ich benutze das Wort gut viel zu selten, ich kann aber nicht anders, Gewohnheit ;)). Das ist schon deutlich mehr, als man das üblicherweise so im Park sieht. Gut ist, wenn das so klar wird, wie bei dem Menschen der hier öfter mal bei Xing-Yi-Elementeübungen gezeigt wird. Das ist aber wirklich nur eine Frage des beständigen Weitertrainierens, das kommt einfach irgendwann von alleine. Da kenne ich genug Fälle bei denen das später mehr als ordentlich geworden ist, weil sie einfach weiter im Park ihre Übungen gemacht haben ohne nachzudenken.

Beim Ansehen ist mir aufgefallen, dass Du an manchen Stellen bei der Standübung mit Aufsetzen des Fuss ein "darstellendes Gefühl" bekommst. Bei mir hiess es da "don't show, do!". Ich habe da lange drüber nachgedacht, ob das richtig falsch böse gut ist, und am Ende hat sich dieses Gefühl bei mir auch wieder eingestellt. War mal verloren gegangen. Ich denke, wenn Du es so gut findest ist es ok, solange das nicht "das" Gefühl bei allen Übungen ist. Ansonsten habe ich ein "No-Mind"-Gefühl, nicht leicht zu beschreiben. Ich fahre so Auto, und reagiere in dem Zustand bevor ich merke warum eigentlich. Aber "Spass an der Bewegung" ist vermutlich etwas, das einem nicht völlig verloren gehen darf, wenn man noch Freude haben möchte.


Zur Verwurzelung: Verwurzelung entwickelt man alleine am Besten durch spontanes Arbeiten mit Gegenständen, die es erfordern. Z.B. einen schweren Sessel auf Rollen stellen und den mit diversen Armbewegungen in diverse Richtungen über den Boden schieben. Kann man auch mit gestapelten Kisten auf einem Rollbrett machen. Traditionell kann man sich natürlich auch ein tiefes Gartenerdebasin (diese Plastikdinger) in den Garten stellen und darin in tiefer Stellung eine schwere Kugel rumrollen. Mit dem Rollbrett kann man aber mitgehen und Schritte einbeziehen. Ansonsten halt viel Partnerarbeit mit Schritten, wenn man einen hat. Bitte nicht ständig mit dem Kopf an seiner "Verbindung" rumfummeln, das verwirrt die körpereigene Steuerung der Verbindungen, die später spontan reflexartig ablaufen würde wenn man sie denn liesse. Der No-Mind-Zustand bei den Basisübungen ist wirklich wichtig.

Die Verwurzelung des Körpers unterliegt allen möglichen Kompromissen, weil eine Kraft in der Realität nicht immer nur aus einer Richtung kommt. Man bewegt sich nach vorne, will sich nach rechts drehen weil man dahin muss, und gleichzeitig tritt einem jemand von links dabei in die Eier. So, was ist jetzt "optimal" ? Bei mir läuft das intuitiv ab, mein Körper schützt sich prinzipiell als höchstes Gut, wenn dann noch die ursprünglich angedachte Bewegung möglich ist, wird sie auch gegen jeden Widerstand von irgendwo durchgezogen. Die läuft dann ab wie ohne Einfluss, nur die "Querstreben" drücken Quertreiber aus dem Körper raus, völlig automatisch. Der Gag dabei ist, dass in dem Moment wo das nicht mehr geht aufgrund der Kraft die einwirkt, dass mein Körper auch die Bewegung abbricht bevor ich das selbst merke. Das bekommt man nicht hin, wenn man sich geistig zu tief einmischt, darin was eine Verwurzelung eigentlich ist. Mit Gegenständen wie drei Kisten von 30 Kilo auf einem Brett die ein Feedback liefern geht das von selbst. Man kann auch gut eine Kugel (ich nehme eine 3kg-Hantelscheibe) durch die Gegend führen in der Hand, mit einschlägigen Drehbewegungen und dergleichen (Serving-Tea-ähnlich). Auch das hilft einer intuitiven Wurzel, die sich der Bewegung auch anpasst ohne zu überlegen. Als letztes kann man eine leichte Holzkugel oder einen mittelschweren Medizinplastikball (der sollte rund sein, nicht diese Eier) nehmen und damit spielen, auf dem Arm, der Schulter und der Hand balancieren und rollen lassen. Ist gut für eine "schnelle" Root.


Und das wichtigste ... meine Honig-Senf-Dill Sauce für den Lachs ist mir endlich gelungen. :p

suifeng
01-01-2011, 11:07
Da kenne ich genug Fälle bei denen das später mehr als ordentlich geworden ist, weil sie einfach weiter im Park ihre Übungen gemacht haben ohne nachzudenken.


Darauf soll es hinauslaufen.
Ich glaube ein wichtiger Punkt ist die Frage, für wen man trainiert.
Übe ich für mich oder für andere?

Beharrliches, regelmäßiges Training wird unweigerlich Fortschritte mit sich bringen. Höchste Anforderungen sollte man immer an sich selbst stellen und dann ist es nichts Besonderes, wenn Sachen wie Verwurzelung etc. daraus resultieren.


Beim Ansehen ist mir aufgefallen, dass Du an manchen Stellen bei der Standübung mit Aufsetzen des Fuss ein "darstellendes Gefühl" bekommst. Bei mir hiess es da "don't show, do!".

Welche Minute denn in etwa? Kann mir gerade nicht wirklich vorstellen was du meinst.


Verwurzelung entwickelt man alleine am Besten durch spontanes Arbeiten mit Gegenständen, die es erfordern.

Sehr schöne Beispiele.
Spezielles Verwurzelungstraining wird auch noch in meinen Trainingsplan Einzug erhalten, doch habe ich vor etwa 2-3 Monaten beschlossen, nochmal ganz von vorne zu beginnen und alles gelernte Schritt für Schritt nochmal durchzugehen.
Nagt ganz schön an der Geduld wenn man viel im Repertoir hat, sich aber für jeden Schritt 1-2 oder manchmal auch 3 Jahre Zeit nehmen möchte.

Ganz nach dem Motto: "Lieber 1 Sache 1000x geübt, statt 1000 Sachen 1 mal."

Ob ich damit schnelleren Erfolg haben werde als wenn ich einen BJJ-Boxen-Taiji-Fighting-Mix-Way gehe, oder nicht, ist mir da recht Wurst.

Beste Grüße,
Dennis