Vollständige Version anzeigen : Sex ist verboten wenn man Interne Stile betreibt!
Meister der Inneren Kampfkünste sind der Meinung, dass man keinen Sex haben solte, wenn man innere Kampfkünste betreibt.
Könnt ihr selbst z.B. hier im Interview nachlesen: ChinaFromInside.com presents...* BAGUAZHANG - Interview with Mr. Ma Chuanxu (http://www.chinafrominside.com/ma/bagua/machuanxu.html)
(Hier speziell auf Baguazhang besogen)
Hier ein Ausschnitt:
JS: As far as I know Taoists suggest that one should also stop having sex, otherwise the Small and Large Heavenly Circles will never open. Is that true for Bagua Neigong practice as well?
MR.MA: Yes, this is very important condition. My teacher told me that at the very beginning - if you want to develop true skill, you must be like a monk, living in celibacy. There is a story about "Coal" Ma, who was selling coal in Beijing's Caishikou. When he started to study Baguazhang from Dong Haichuan, he took his quilt and moved out to live in the shop. He lived there for three years and did not return home even once during that time.
Your body requires one week to recover after one sexual intercourse. i.e. come back to the condition before the intercourse. One hundred days is required to recover Original Qi (Yuan Qi) completely (i.e. recover to the condition before one had any sex). About three years is required to open Small Heavenly Circle.
Hier das Andere, dass über das Thema gesagt wird
JS: What about married people? I'm afraid people who have families will have difficulty with developing any Internal Skill then...
MR.MA: There is not a big problem with practice in Middle Basin (Zhong Pan), you can still get Internal Skill. However once you decide to practice Lower Basin you have to stop any sexual activity.
JS: What if one decides to practice in Lower Basin without fulfilling that requirement?
MR.MA: You will only hurt yourself. Lower Basin is a very demanding practice for the body and it will not be able to endure it. During Lower Basin practice you have to eat well and have good rest. It is like having a bank account. If you draw 1 million dollars from it and then transfer 1 million back it is OK. If you transfer 1 million and one dollar, you will have little saving - surplus energy. However if you transfer only 990 thousand, you will be in dept - your body will not be able to recover from the effort. In this way although your muscles may get stronger, your internal strength, internal potential, will decrease. This phenomena can be easily recognized by hearing one's voice - weak voice, neither loud nor clear, sometimes accompanied by coughing is the symptom of low energy level. Lower Basin method is most suitable for young, unmarried people. Otherwise you have to make the decision to become like a monk for three years...
JS: We were talking about Small Heavenly Circle. What about the Large Heavenly Circle (Da Zhou Tian)?
MR.MA: Once the Small Circle is opened, the Large will open naturally. There is a saying "Small Achievement comes in three years, Big Achievement - in ten years" (Xiaocheng San Nian Dacheng Shi Nian). One has to live in celibacy for at least six years to achieve true skill. Once the skill comes out, you still have to limit the number of sexual intercourses. Two, three times a week will ruin your skill completely. Once every two, three months is not a big problem.
JS: What do you mean by ruining the skill?
MR.MA: Your legs and waist (lower back) will lose the flexibility and strength. There are many martial arts practitioners who had remarkable skill in youth but when older they could hardly walk. This was caused by excessive sex. One of my teachers, Guo Gumin, was never married. When I started Bagua practice in 1961, for six years I was practically living in celibacy as well. At 5:00PM I was coming back home from work, ate dinner, and immediately went to practice. I was coming back at 1:00AM, after 6-7 hours of practice. Everyday, without even one day of rest.
Es gibt im Taoismus auch eine sexuelle Kultivierung, bei der der Umgang mit sexueller Energie gelehrt wird, u.a. wird hier den Herren auch empfohlen, zwar Sex zu haben, aber häufig auf die Ejakulation zu verzichten.
Da die meisten Menschen heutzutage von diesen Praktiken keine Ahnung haben, wird eben generell gerne mißverständlich empfohlen, ganz auf Sex zu verzichten.
Daß auch in früheren Zeiten nicht generell darauf verzichtet wurde, sieht man ja an den zahlreichen Nachkommen der Meister Innerer KK.
Im Sinne der 5Elemente-Zyklen, die sich im stetigen Wandel finden,
ist es nicht ganz falsch, ein wenig asketisch zu bleiben,
um Jing zu erhalten. Dieses aber, sofern ich weiß, auch im zeitlichen Rahmen.
Eine gänzliche Askese wird schwierig denke ich.
Hm. Schade, dann werd ich wohl doch kein "tru skilled Mast0r"
Andere können es ja auch :)
http://www.fail.to/picdumps/picture_33df85.jpg
Da is ja jemand päpstlicher als der Papst.
Meiner Meinung nach gehört Sex einfach zum Leben dazu.
Manche Leute reduzieren ja sogar den Sinn des Lebens auf die Erhaltung unserer Rasse und das ist ganz sicher nur mit Hilfe von Sex möglich.
Trinculo
04-01-2011, 09:35
Derartige Empfehlungen würde ich getrost ignorieren. Typisches Beispiel, wie man aus ein paar handfesten Erfahrungen komplizierte theoretische Hirngespinste ableitet, und später alle Schlussfolgerungen nur noch aus den Konstrukten zieht.
Selbst wenn ein Effekt da wäre, sollte man sich außerdem noch fragen, wie kampfentscheidend er wohl sein könnte.
Derartige Empfehlungen würde ich getrost ignorieren. Typisches Beispiel, wie man aus ein paar handfesten Erfahrungen komplizierte theoretische Hirngespinste ableitet, und später alle Schlussfolgerungen nur noch aus den Konstrukten zieht.
Selbst wenn ein Effekt da wäre, sollte man sich außerdem noch fragen, wie kampfentscheidend er wohl sein könnte.
Nicht alles und jeder strebt nach dem Kampfesglück.
Warum stehst du denn beim yiquan rum? Kampfentscheidend ist es auch nicht wirklich. Es sei denn du stehst neben einem Boxsack :)
Trinculo
04-01-2011, 10:38
Warum stehst du denn beim yiquan rum? Kampfentscheidend ist es auch nicht wirklich.
Doch, sonst würde ich es nicht machen :) Und sobald ich etwas in Bewegung kann, mache ich es nicht mehr im Stillstand. Sobald ich etwas schnell kann, mache ich es nicht mehr langsam ;)
In diesem Zusammenhang finde ich den Artikel von Dave Gould über "training" vs. "learning" äußerst erhellend :)
Doch, sonst würde ich es nicht machen :) Und sobald ich etwas in Bewegung kann, mache ich es nicht mehr im Stillstand. Sobald ich etwas schnell kann, mache ich es nicht mehr langsam ;)
In diesem Zusammenhang finde ich den Artikel von Dave Gould über "training" vs. "learning" äußerst erhellend :)
Es gibt andere und bessere Methoden, die das Kämpfen verbessern können.
Daoisten streben ja nicht unbedingt danach der beste Kämpfer zu sein, sondern lange-gesund zu leben.
sexuelle Energie ->Lebensenergie-> Jing.
Langes Erhalten bedeutet langes Leben.
Daher soll man auch nicht "zu oft" (was das auch immer bedeuten mag) die Fajings raus lassen.
Ob man sich daran halten mag oder nicht..
die Daoisten werden schon wissen, was sie da tun..
Trinculo
04-01-2011, 11:10
Es gibt andere und bessere Methoden, die das Kämpfen verbessern können.Es geht ja nicht um das Kämpfen, sondern die Voraussetzungen dazu: Kraft, Explosivität, Agilität in völlig freier Bewegung. Bislang kenne ich keine besseren Methoden dafür.
Daoisten streben ja nicht unbedingt danach der beste Kämpfer zu sein, sondern lange-gesund zu leben.Die Überschrift suggeriert aber, es ginge speziell um IMA, nicht um daoistische Gesundheitssysteme ;) Du beziehst Dich vielleicht auf das Stehen als Entspannungsmethode - da kann ich Dir begrenzt zustimmen.
sexuelle Energie ->Lebensenergie-> Jing.
Langes Erhalten bedeutet langes Leben.
Daher soll man auch nicht "zu oft" (was das auch immer bedeuten mag) die Fajings raus lassen.Gutes Beispiel für das von mir oben bemängelte Übergeneralisieren aufgrund von verkopften Theorien. "Sexuelle Energie", ATP und ein langes Leben hängen bestimmt nicht auf diese simplistische Weise zusammen.
T. Stoeppler
04-01-2011, 11:20
Ich würde jeden, der hier mitschreibt bitten, auf den typischen Blödsinn (den ich dann kommentarlos lösche) zu verzichten und sich bitte sachlich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Man sollte die Aussagen von Herrn Ma und die Tradition, in der er ausgebildet wurde, erstmal respektieren, ungeachtet dessen, was man selbst davon hält.
Gruss, Thomas
Da geht es darum, für einen überschaubaren ZEITRAUM darauf zu verzichten. Und zwar weil sich durch bestimmte Trainingsmethoden im Gefäßsystem oder was anderes tut, was im Falle einer Ejakulation zu erheblichen SCHMERZEN führt. Ich weiss das aus praktischer Erfahrung, nicht weil ich irgendwann irgendwo mal was gelesen habe. Der Effekt tritt nachher nicht mehr auf, allerdings kann das wiederkommen. Zu dem Gelaber über Erfahrungen anderer Kulturen sage ich mal nichts.
Es geht ja nicht um das Kämpfen, sondern die Voraussetzungen dazu: Kraft, Explosivität, Agilität in völlig freier Bewegung. Bislang kenne ich keine besseren Methoden dafür.
Siehe hier: ;)
Selbst wenn ein Effekt da wäre, sollte man sich außerdem noch fragen, wie kampfentscheidend er wohl sein könnte.
Die Überschrift suggeriert aber, es ginge speziell um IMA, nicht um daoistische Gesundheitssysteme ;) Du beziehst Dich vielleicht auf das Stehen als Entspannungsmethode - da kann ich Dir begrenzt zustimmen.
hmm.. ok.. ich bezog mich speziell auf das "sexuelle", welches mir auch nur aus dem daoistischen "Bereich" bekannt ist.
Gutes Beispiel für das von mir oben bemängelte Übergeneralisieren aufgrund von verkopften Theorien. "Sexuelle Energie", ATP und ein langes Leben hängen bestimmt nicht auf diese simplistische Weise zusammen.
Daher habe ich auch bewußt Lebensenergie dahinter geschrieben!
Da es sicherlich nicht nur darauf bezieht. Aber von den Nieren kommt das Jing. Nieren bzw Nebennierenrinde => Androgene (Sexualhormone).
Aber wie gesagt, jeder kann es so halten wie er es für richtig hält.
Diese 100Tage gelten bei vielen Übungen im Gongfu/QiGong.
Warum das aber speziell die IMA betreffen soll, weiss ich nicht.
Es gibt ja auch bestimmte Techniken in den EMA, bei denen die Genitalien in den Torso "eingezogen" werden. Von denen weiss ich sicher, dass eine Änderung im Sexualleben vorgenommen werden muss, wenn man das lernen will.
Trinculo
04-01-2011, 12:13
Siehe hier: ;)
Wie kampfentscheidend es eben ist, mehr explosive Kraft aus der Bewegung ausüben zu können ;)
Der Threadersteller wollte wohl bewusst polarisieren und provozieren - daher die Wahl der Worte. Aber auch die zitierten Aussagen, wie z.B. die benötigte Woche Regenerationszeit nach dem Sex, sind in meinen Augen nicht mehr als Folklore. Wer das glaubt, glaubt auch, dass ein Mann nur eine vorher festgelegte Anzahl von Ejakulationen zur Verfügung hat, oder dass neun Hornissenstiche ein Pferd töten.
Wie andere bereits ausgeführt haben, wird die erzwungene Enthaltsamkeit ebenso negative Auswirkungen auf das erwünschte Ergebnis haben. Es gibt eben in jedem Bereich Fanatiker, die nicht akzeptieren können, dass Ausgewogenheit erstrebenswert ist - sie ziehen das Entweder-Oder vor.
Leider kann ich mir keinen guten Doppelblindversuch zur Untersuchung dieser Sachverhalte vorstellen ;)
Ja die Daoisten...die haben schon immer gerne komische Dinge gemacht...wie z.B. die Einnahme von dem "Fünf-Steine-Pulver" :rolleyes:
Aber Enthaltsamkeit für einen bestimmten Zeitraum wird auch als "Bedingung" für andere Fähigkeiten verlangt.
So soll man z.B. wenn man Tie Sha Zhang erlernen möchte die ersten drei Monate auf Sex verzichten, nicht Rauchen und auch keinen Alkohol zu sich nehmen.
Gruss,
Gong Fu
"Die" Daoisten gibt es nicht, die waren zersplittert wie noch was.
Daoisten streben ja nicht unbedingt danach der beste Kämpfer zu sein, sondern lange-gesund zu leben.
sexuelle Energie ->Lebensenergie-> Jing.
Langes Erhalten bedeutet langes Leben.
Daher soll man auch nicht "zu oft" (was das auch immer bedeuten mag) die Fajings raus lassen.
Ob man sich daran halten mag oder nicht..
die Daoisten werden schon wissen, was sie da tun..
Woher stammt nur dieser Spleen mit dem langen Leben?
Ein Leben, dass nur einen Tag dauer, kann Erfüllung bringen, aber 100 Jahre lang ein leeres Leben...... nein danke!
Ich hab' nichts davon, 100 Jahre alt zu werden, wenn ich dafür auf Sex verzichten muss ;)
Denn, den Wert eines Lebens misst man nicht an der Länge... sondern an der Breite und Tiefe!
Wie andere bereits ausgeführt haben, wird die erzwungene Enthaltsamkeit ebenso negative Auswirkungen auf das erwünschte Ergebnis haben. Es gibt eben in jedem Bereich Fanatiker, die nicht akzeptieren können, dass Ausgewogenheit erstrebenswert ist - sie ziehen das Entweder-Oder vor.
Vorweg ich habe nicht alles in dem Text gelesen,
aber in einem Abschnitt wird gesagt, dass eine Enthaltung von 100Tagen (kommt einer Jahreszeit nahe) ratsam ist.
QiGong leben bedeutet auch, sich dem Leben und den Zyklen anzupassen.
Im Sommer ist man aktiver, im Winter weniger und sollte idealerweise für mehr Ruhe und Schlaf sorgen. Im Winter mehr meditative Übungen, während man im Sommer Gas gibt z.B.
Ist wie beim Auto fahren..
Langsames fahren (anfahren, Motor nicht hoch jagen, frühes Öl wechseln, vorrausschauendes Fahren und dadurch weniger Bremsen etc) führen zu weniger Verbrauch und Verschleiß. Schont den Geldbeutel.
Man kann sich daran halten oder nicht.
So.. das wars auch von mir.
bluemonkey
04-01-2011, 12:59
Ich hab' nichts davon, 100 Jahre alt zu werden, wenn ich dafür auf Sex verzichten muss ;)
Wie Scarabe schon anmerkte, geht es ja meist nicht darum, auf Sex zu verzichten, sondern lediglich auf Ejakulationen.
Letzteres macht durchaus einen Unterschied.
Außerdem gibt es Zustände, die sind mindestens genauso gut wie Sex.
bluemonkey
04-01-2011, 13:03
Es gibt eben in jedem Bereich Fanatiker, die nicht akzeptieren können, dass Ausgewogenheit erstrebenswert ist - sie ziehen das Entweder-Oder vor.
"Ausgewogenheit ist erstrebenswert" ist auch nur ein sehr vages Dogma.
Leuten, die anderer Meinung sind, mangelnde Akzeptanz des eigenen Dogmas vorzuwerfen ist äußerst perfide.
Ist wie beim Auto fahren..
Langsames fahren (anfahren, Motor nicht hoch jagen, frühes Öl wechseln, vorrausschauendes Fahren und dadurch weniger Bremsen etc) führen zu weniger Verbrauch und Verschleiß. Schont den Geldbeutel.
Man kann sich daran halten oder nicht.
Macht aber keinen Spass ;)
Wie Scarabe schon anmerkte, geht es ja meist nicht darum, auf Sex zu verzichten, sondern lediglich auf Ejakulationen.
Letzteres macht durchaus einen Unterschied.
Außerdem gibt es Zustände, die sind mindestens genauso gut wie Sex.
Ja, das macht einen Unterschied... den Unterschied zwischen SEX und ollen "rein-raus-Spielchen" ;)
Weiterhin soll es tatsächlich Zustände geben, die mindestens so gut sind wie Sex, aber diese Drogen sind allesamt verboten :p
Ansonsten kenne ich nur einen Zustand aus Erfahrung, der besser ist als Sex... und während zweiteres jeden beliebigen Tag möglich ist, sind Turniergewinne eine Seltenheit :D
Macht aber keinen Spass ;)
Das steht ja auch nicht zur Debatte :)
Wie Scarabe schon anmerkte, geht es ja meist nicht darum, auf Sex zu verzichten, sondern lediglich auf Ejakulationen.
Letzteres macht durchaus einen Unterschied.
Außerdem gibt es Zustände, die sind mindestens genauso gut wie Sex.
Naja.. Injakulation soll auch toll sein.
Zustand genauso gut wie Sex? hmmh.. Kommt wohl auf den Sex an ;)
bluemonkey
04-01-2011, 13:12
Weiterhin soll es tatsächlich Zustände geben, die mindestens so gut sind wie Sex, aber diese Drogen sind allesamt verboten :p
die zugrundeliegenden Gehirnzustände kann man auch ohne verbotene Stoffe erreichen
"Die" Daoisten gibt es nicht, die waren zersplittert wie noch was.
Ach Klaus, ich habe einige Seminare über den Daoismus besucht, einige Abeiten zu dem Thema verfasst, und hatte das Vergnügen Daoismus als Teilbereich meiner Magisterprüfung im Fach Geschichte und Philosophie Chinas zu haben. Aber danke für die Information...:rolleyes:
Gruß,
Gong Fu
Dann weisst Du doch auch, wieviele verschiedene Sekten es gab, und wie stark sich deren Praktiken unterschieden. Die einen haben es übertrieben und als "Alchemie" allerlei Zeug geschluckt, andere nicht, manche unterlagen in ihrer Sekte ohnehin grundsätzlich einem Zölibat, andere nicht. Und das änderte sich ja auch über die Zeit.
Ich habe das Gefühl das driftet irgendwie ins persönliche. Als halb Angehöriger einer solchen Splittergruppe möchte ich mir nicht erzählen lassen, dass ich Rituale durchführe, Talismane bastele, Quecksilber schlucke oder komische Sexualpraktiken ausführe. Sowas haben natürlich alle möglichen Leute gemacht, ich nicht, und viele andere auch nicht.
Wen's interessiert, einfach mal nach Quanzhen und Zhengyi googeln, und sich die diversen Abhandlungen durchlesen. Die folkloristischen Darstellungen einfach ein bischen ignorieren (X traf Y links an der Kreuzung und bekam die 148 geheimen Schriften überreicht).
Trinculo
04-01-2011, 14:09
Ist wie beim Auto fahren..
Langsames fahren (anfahren, Motor nicht hoch jagen, frühes Öl wechseln, vorrausschauendes Fahren und dadurch weniger Bremsen etc) führen zu weniger Verbrauch und Verschleiß. Schont den Geldbeutel.
Man kann sich daran halten oder nicht.
Das ist ja einer der entscheidenden Denkfehler hinter diesen Ratschlägen: biologische Systeme erneuern sich ständig, und brauchen einen gewissen "Verschleiß", um überhaupt richtig zu funktionieren. Bei einem Motor muss ich die vorhandenen Moleküle vielleicht davor bewahren, sich zu verdünnisieren, bei einem Körper sind die Zellen nach einer gewissen Zeit ohnehin vollständig ausgetauscht - der Gedanke, sie "konservieren" zu wollen, ist absurd. Der Körper entledigt sich übrigens auch ohne aktives Zutun zeitweise gewisser Mengen Sperma.
Wie Scarabe schon anmerkte, geht es ja meist nicht darum, auf Sex zu verzichten, sondern lediglich auf Ejakulationen.
Letzteres macht durchaus einen Unterschied.Ja, allerdings - deshalb bevorzugen die meisten Männer Sex mit Ejakulation :D
"Ausgewogenheit ist erstrebenswert" ist auch nur ein sehr vages Dogma.
Es soll überhaupt kein Dogma sein :) Nur ist es recht einfach anschaulich nachzuvollziehen, dass jede Art von Extremismus früher oder später in einer Sackgasse endet.
Die Frage, wieviel bzw. wie häufig und welche Art von Sex man haben kann, darf, bzw. nicht haben sollte usw., um dennoch solide Fortschritte in den inneren Künsten zu gewährleisten, kann man IMO nicht pauschal beantworten.
Sämtliche pauschalen Antworten, insbesondere in extreme Richtungen wie "ewiger" Zölibatszwang oder auf der anderen Seite "ist doch alles quatsch, ich mach soviel Sex wie ich will" zeugen von keinem Verständnis, dass auf gespürter persönlicher Erfahrung beruht.
Auch die Sache, dass man nur auf Ejakulation verzichten müsse, trifft nicht den Kern.
Ich persönlich habe für mich folgendes herausgefunden:
- Wenn ich "langen" bzw. "häufigen" Sex ohne Ejakulation praktiziere, verliere ich schließlich annähernd genauso viel sexuelle Energie wie nach naturgemäß "kürzerem" Sex mit Ejakulation. Wenn ich diesen Energieverlust zwecks Lustgewinn also in Kauf nehme, kann ich mir also auch dann und wann mal eine Ejakulation gönnen.
- Man kann auch nach dem Verlust sexueller Energie noch trainieren, allerdings sollte man dann nicht unbedingt die fehlende Energie durch gnadenlos heftigeres Training zu kompensieren zu versuchen, weil das eben den Körper in starker und langfristig ungesunder Weise belastet. Wenn man also wegen viel Sex nur selten hart und intensiv trainieren kann, reduziert man logischerweise die Trainingseffekte. Wenn man sich mal eine Zeit lang durch hartes Training in Richtung der persönlichen Leistungsspitze bewegen will, ist also seltener Sex notwendig, wenn es nicht ungesund werden soll.
- Man kann nach dem Verlust sexueller Energie immer noch sehr gut sanfte Trainingsmethoden und die meisten Qigong-Methoden durchführen. Die Lern- und Übungseffekte können je nach Energielevel jedoch teilweise identisch, teilweise aber auch anders sein. Das sollte man lernen zu erkennen und berücksichtigen.
- Wenn man wegen viel Sex ständig auf Low-Level ist, verpasst man mit ziemlicher Garantie bestimmte langfristige Trainingseffekte. Ab und zu sollte man also schon mal auf solide gespeicherte Energie fahren und trainieren.
- Wenn man kritische Ereignisse bewältigen will, wie z.B. Wettkämpfe, Showveranstaltungen usw., dann lohnen sich 3-5 Tage Enthaltsamkeit sehr wohl; bei einem Wettkampf kann ein verringertes Energielevel auch erhöhte Ängstlichkeit und Schreckhaftigkeit, verringerte Präzision, geringeres Selbstbewusstsein u.ä. mit sich bringen, und damit absolute kampfentscheidend sein.
Das Ganze sind Angelegenheiten, die je nach Alter, Genetik und Trainingszustand deutlich anders aussehen können und von jedem Einzelnen erspürt und erfahren werden müssen.
Wer meint, aufgrund seiner eigenen grandiosen Genetik unendliche sexuelle und kämpferische Power zu haben, mag große Sprüche klopfen; leider ist so etwas extrem selten wirklich glaubwürdig.
Als Fazit kann ich zusammenfassen, dass man aufgrund eines aktiven Sexuallebens nicht auf Training und Trainingseffekte verzichten muss; aber andererseits bestimmte Trainingseffekte sehr deutlich von einem gewissen Maß an Kontrolle über diese Energie abhängen, sowohl langfristig wie auch kurzfristig.
Trinculo
04-01-2011, 14:23
Hier mal ein paar wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema:
http://www.udel.edu/PT/clinic/journalclub/old/sojournalclub/03_04/apr04/Sztajzel.pdf
Does Sex the Night Before Competition Decrease Performance? : Clinical Journal of Sport Medicine (http://journals.lww.com/cjsportsmed/Fulltext/2000/10000/Does_Sex_the_Night_Before_Competition_Decrease.1.a spx)
bluemonkey
04-01-2011, 14:27
Ja, allerdings - deshalb bevorzugen die meisten Männer Sex mit Ejakulation :D
nein, weil sie es nicht anders kennen/können
dass jede Art von Extremismus früher oder später in einer Sackgasse endet.
Nichtrauchen endet in einer Sackgasse?:gruebel:
All of these studies suggested that sex the night before competition does not alter physiological testing results. For instance, 14 married male former athletes were given a maximum-effort grip strength test the morning after coitus, and the same test following at least 6 days of abstinence.
Ich halte solche Studien nicht für sehr aussagekräftig, weil die Messungen offenbar meistens auf simplen Tasks bzw. reinen Power-Skills beruhen.
Nur weil jemand bspw. nach einer Sex-Nacht noch genauso schnell 100m laufen kann, bedeutet das nicht, dass er auch einen Boxkampf genauso selbstbewusst durchstehen kann.
Eben das ist aber das, was auch Mohammed Ali gespürt haben wird, als er Abstinenz empfohlen hat.
Cool. Dann praktiziere ich in den letzten drei Jahren meiner Beziehung die inneren Stile in Perfektion. Muss ich gleich meiner Freundin sagen. Die wird sich freuen, dass sie nicht nur TaeKwonDo, sondern auch innere Stile praktizieren kann.
Zurück zum Sex (ach wie gern würde ich ihr das einmal sagen) - ich finde, dass Sex nicht so wichtig ist. Eine Beziehung kann auch ohne Sex sehr schön sein und der wichtigste Faktor ist doch mit Abstand die Liebe. Und wer seine Kampfkunst liebt, der wird sie doch nicht betrügen? ;) Nein, ich finde, dass es Unsinn ist damit aufzuhören. Wissenschaftlich gesehen würde ich meinen, dass es keinen Unterschied macht und die Kampfkunst dadurch nicht besser oder schlechter wird. Man braucht allerdings mehr Selbstbeherrschung, worauf alle Maßnahmen mit der Sexualität (der stärkste Trieb, der nicht nicht gleich zum Tode führt, wenn man ihn ignoriert) abzielen.
Trinculo
04-01-2011, 14:30
Nichtrauchen endet in einer Sackgasse?:gruebel:
Ja, letztlich in der gleichen wie Rauchen :D
Nichtrauchen würde ich jetzt nicht als Beispiel für Extremismus anführen ... da wären ja drei Viertel der Bevölkerung Extremisten.
Trinculo
04-01-2011, 14:35
Ich halte solche Studien nicht für sehr aussagekräftig, weil die Messungen offenbar meistens auf simplen Tasks bzw. reinen Power-Skills beruhen.
Nur weil jemand bspw. nach einer Sex-Nacht noch genauso schnell 100m laufen kann, bedeutet das nicht, dass er auch einen Boxkampf genauso selbstbewusst durchstehen kann. Ja, vielleicht sollte man noch die Feinmotorikskills einbeziehen, die nach Ansicht der meisten selbsternannten Experten in SV-Situationen ohnehin nicht relevant sind :p
Eben das ist aber das, was auch Mohammed Ali gespürt haben wird, als er Abstinenz empfohlen hat.Was spüren Sportler nicht alles ...
Jack Dempsey empfiehlt, keinen Essig in den Salat zu tun, andere trinken nie Kaffee - jeder hat so seine Hasenpfote. Beim Boxen kann ich sogar noch den Aspekt mit der aufgestauten Aggressivität einräumen - aber wäre das denn wirklich im Sinne der IMA?
Man müsste mal einen Push-Wettkampf machen: Zwei Jungs, die den gleichen Level haben, d.h. zu jeweils ca. 50% gewinnen oder verlieren, machen das zunächst nach ein paar Tagen Enthaltsamkeit, dann geht einer irgendwo hin um es sich zu besorgen, und dann geht der Wettkampf weiter..
Ich bin ziemlich sicher, dass sich das Ergebnis recht deutlich verschieben wird.
;)
Man müsste mal einen Push-Wettkampf machen: Zwei Jungs, die den gleichen Level haben, d.h. zu jeweils ca. 50% gewinnen oder verlieren, machen das zunächst nach ein paar Tagen Enthaltsamkeit, dann geht einer irgendwo hin um es sich zu besorgen, und dann geht der Wettkampf weiter..
Ich bin ziemlich sicher, dass sich das Ergebnis recht deutlich verschieben wird.
;)
Solche Tests sind (leider?) immer gering reproduzierbar. Vielleicht hatte der eine von denen gerade da einfach so einen schlechten Tag. Oder hat sich geärgert, dass die 'auserwählte Dame nicht hübsch war? :D
Rundum man müsste das 10(?) Mal machen damit es irgendwie nicht rein statistisch ist. und zwar mit beiden in beiden Rollen. Und vielleicht ist das auch da noch nicht eindeutig
Trinculo
04-01-2011, 15:28
Rundum man müsste das 10(?) Mal machen damit es irgendwie nicht rein statistisch ist. und zwar mit beiden in beiden Rollen. Und vielleicht ist das auch da noch nicht eindeutig
Natürlich muss das ganze doppelblind durchgeführt werden, die Hälfte der Probanden bekommt nur Placebo-Sex :p
Und was genau meinst Du mit "in beiden Rollen" :D?
Und was genau meinst Du mit "in beiden Rollen" :D?
einmal oben und einmal unten natürlich! :)
Natürlich muss das ganze doppelblind durchgeführt werden, die Hälfte der Probanden bekommt nur Placebo-Sex :p
huh, auch ein Mediziner? :p
bluemonkey
04-01-2011, 17:26
Nichtrauchen würde ich jetzt nicht als Beispiel für Extremismus anführen ... da wären ja drei Viertel der Bevölkerung Extremisten.
Ach so, "ausgewogen" ist, was alle machen :rolleyes:
Und wer sich nicht verhält, wie der Durchschnitt, gerät in eine "Sackgasse".
Die Doktrin der Mittelmäßigen, die ihr Mittelmaß damit verteidigen, dass sie es als "sinnvoll" erklären und die nicht mittelmäßigen zu "Extremisten".
Trinculo
04-01-2011, 17:45
Ach so, "ausgewogen" ist, was alle machen :rolleyes:
O.k., Du hast Recht - Nichtrauchen ist extremistisch :)
Und wer sich nicht verhält, wie der Durchschnitt, gerät in eine "Sackgasse".Der Durchschnitt ist die Mitte, die Extreme sind die Ränder. Eigentlich hat man noch genügend Platz, sich weder wie der Durchschnitt, noch wie die extremen Auswüchse zu verhalten ... wenn man nicht klaustrophob ist :p
Die Doktrin der Mittelmäßigen, die ihr Mittelmaß damit verteidigen, dass sie es als "sinnvoll" erklären und die nicht mittelmäßigen zu "Extremisten".Schön, dass in Deinem Wörterbuch "ausgewogen" und "mittelmäßig" synonym sind :halbyeaha
Es ist natürlich viel aufregender, einseitig zu sein, anstatt einen vernünftigen Mittelweg zu finden. Wenn man z.B. ab und zu ein Glas Wein trinkt, kann man sicherlich nicht so wortreich davon erzählen, wie jemand, der sogar Obst mit Druckstellen ablehnt, weil da schon Gärung stattgefunden haben könnte.
Naiv wie ich bin, denke ich, dass die meisten (wahrscheinlich die Mittelmäßigen :p) hier verstanden haben, was ich mit "Ausgewogenheit" oder "Extremismus" meine, auch wenn ich hier keine Axiome oder Definitionen verbreite.
bluemonkey
04-01-2011, 22:17
Es ist natürlich viel aufregender, einseitig zu sein, anstatt einen vernünftigen Mittelweg zu finden. Wenn man z.B. ab und zu ein Glas Wein trinkt, kann man sicherlich nicht so wortreich davon erzählen, wie jemand, der sogar Obst mit Druckstellen ablehnt, weil da schon Gärung stattgefunden haben könnte.
Wenn man etwas über dem Mittelmaß erreichen will, muss man besonderen Einsatz bringen.
Wenn man diesen Einsatz nicht bringen will, oder weiterhin seine Drogen konsumieren, bitte schön.
Aber die Taktik, andere mit absurden Bildern als "unvernünftig" zu diffamieren, oder ihnen als Motiv "wortreich erzählen zu können" unterschiebt, nur weil Sie sich in einem Maß für etwas engagieren, wie man es aus Bequemlichkeit nicht bereit ist, zu tun, ist äußerst durchschaubar.
Erinnert mich an Schlaffis, die über Bodybuilder ablästern, Dumpfbacken, die sich über Hochbegabte lustig machen, fette Lebensmittelchemiker, die Pommes mit Ketchup für Gemüse halten und saufende Ernährungswissenschaftler, die behaupten, Alkohol wäre gesund.
"Was unterscheidet uns vom Tier? - Die Länge unserer Ausreden"
(Hirschhausen)
Grundsätzlich sind solche „DU-SOLLST!“ Geschichten für mich immer ein Zeichen das da was ausgegrenzt werden soll was zum Leben dazu gehört und der Autor wohl ein Problem damit hat. Statt dem Tao zu vertrauen, dass der Weg ganz natürlich gefunden wird, greift man zur Moralkeule. Wie alt der Chinese dann ist der so einen Unfug äußert ist mir ziemlich egal. Da versucht einer nur Yin bzw nur Yang zu sein.
Auch ist für mich nicht alles gut was irgendwelche Chinesen früher oder heute gesagt haben. Ich benutze auch keine Kondome aus Jute nur weil das früher mal die Lösung war ;-)
Aber das Ganze als „Liebe und Kampfkunst“ betrachtet ohne dabei in eine Männerwitze-Sprache abzugleiten find ich sehr interessant.
Ich finde diese Themen nicht sehr verschieden, so wie auch mein Leben nicht verschieden ist von dem was ich im TaiChi und Pushands übe.
- Ohne Loslassen funktioniert keines von Beiden.
- Nur in dem Maße wie du aufnehmen kannst, kannst du auch wieder
abgeben.
- Du willst die eigene Individualität behalten und gleichzeitig synchron
sein.(Das eher in der Form)
Sundro
Trinculo
05-01-2011, 08:00
Wenn man etwas über dem Mittelmaß erreichen will, muss man besonderen Einsatz bringen.
Da bin ich durchaus deiner Meinung, nur hat dieser Einsatz in der Regel auch seinen Preis. Für mich ist es einfach fraglich, ob Praktiken, die dem natürlichen Gebrauch des Körpers deutlich zuwiderlaufen, tatsächlich lebensverlängernd sein sollen. Natürlich können wir lange über die Bedeutung von "natürlich" streiten, aber bei den meisten Menschen ist ein starker innerer Widerstand gegen monatelange Enthaltsamkeit/Nichtejakulation vorhanden.
Wenn es tatsächlich um die Kampfkraft geht, dann warte ich einfach auf eine bessere Begründung als die bisher gelieferten, um mein Sexualverhalten grundlegend umzukrempeln. In deinem Bodybuildingbeispiel habe ich keine Probleme, die Notwendigkeit diverser Maßnahmen nachzuvollziehen. Im Kampfkunstbeispiel schon. Es wurde einfach oft postuliert und nie deutlich nachgewiesen, dass irgendein Zusammenhang z.B. zwischen Explosivkraft und monatelanger Enthaltsamkeit besteht. Alle Begründungen fußen auf einer schwammigen Gleichsetzung vieler unterschiedlicher Stoffwechselvorgänge mit einer mysteriösen Lebensenergie, und auf falschen Analogien zwischen der Abnutzung von Gegenständen und der Regeneration biologischer Systeme. Bodybuilding ist ja der beste Beweis, dass das soooo einfach nicht ist ...
dann warte ich einfach auf eine bessere Begründung als die bisher gelieferten, um mein Sexualverhalten grundlegend umzukrempeln.
Moin Trinculo,
du würdest dein Sexualleben ändern aufgrund einer Begründung die dir jemand Anderer gibt?
Sundro
Trinculo
05-01-2011, 08:46
Moin Trinculo,
du würdest dein Sexualleben ändern aufgrund einer Begründung die dir jemand Anderer gibt?
Sundro
Das wäre denkbar, wenn die Begründung nachvollziehbar oder mit vertretbarem Aufwand nachprüfbar ist, und das in Aussicht gestellte Ergebnis die Mühe lohnt. Also eher unwahrscheinlich :p
Ich würd nichts in meinem Leben ändern nur weil es irgendwer sagt.
Anregungen wie mein Leben und mein Taichi besser verlaufen könnte werde ich gerne annehmen und ausprobieren.
Ich kann mir auch nicht vorstellen dass ich auf irgendetwas verzichten würde um etwas in der Kampfkunst zu erreichen. Dieses Ergebnisorientierte Denken steht für mich im krassen Wiederspruch zu dem was TaiChi für mich bedeutet. Das wird sich alles von selbst regeln wenn ich mich weiter im Loslassen (sowohl körperlich als auch von Vorstellungen und Konzepten) übe. War zumindest bisher so.
Sundro
Trinculo
05-01-2011, 09:58
Wir hatten im Westen ja ähnlich abergläubische Vorstellungen hinsichtlich der schadhaften Wirkung des Samenergusses, insbesondere als Folge der Onanie. Daher kann ich schon nachvollziehen, dass auch andere Kulturen vergleichbare Fehlschlüsse zogen.
Man muss das mal relativiert sehen.
Erstens. Da steht was von "am Anfang", wobei das der Anfang einer Entwicklung ist. Ob es auch um Testosteron geht, weiss ich nicht, aber dass wenn sich bestimmte Gefässysteme stärker verbinden im Unterkörper (die berühmte "Durchlässigkeit" die KEIN "geistiger Zustand" ist) gibt das ggf. böse Krämpfe zu einem bestimmten Zeitpunkt. Später offenbar nicht mehr.
Zweitens. Die Herleitung grundsätzlicher Empfehlung von Enthaltsamkeit aus irgendwelchen Zyklenschemata, die so nicht zwingend korrekt sind. Im Hochgebirge bei Mönch's könnte es durchaus sein dass Eiweiss mal knapp ist, weil man sich nur von Gräsern und Kram ernähren kann der da wächst. Da ist der Verlust von einigen Gramm Eiweiss möglicherweise auch ein Problem.
Drittens spare ich mir mal.
Mal ein paar Denkanstöße:
Was läuft dem natürlichen Gebrauch des Körpers zuwider? Weniger Sex zu haben und/oder gelegentlich auf Ejakulationen zu verzichten?
Oder ist es eher unnatürlich, daß heute jeden Tag Sex (samt Ejakulation) möglich ist, weil Frauen verfügbarer sind als früher, nicht zuletzt durch die auch nicht ganz natürliche Pille, die Frauen in einen ebenfalls nicht von Natur so gedachten hormonellen Dauerzustand einer "leichten Scheinschwangerschaft" versetzt?
Und weil wir heute dank breitem Nahrungsangebot und überheizten Räumen oftmals nicht wissen, was wir vor lauter Übermut anstellen sollen?
Die Natur hatte sich das ürsprünglich anders gedacht, Sex ohne Ejakulation diente auch dazu, ungewünschten NAchwuchs zu vermeiden.
Sex war etwas, was sich ein MAnn leisten konnte, wenn sein Körper durch entsprechende Nahrungsaufnahme, genug Wärme etc. stark genug war und Reserven hatte. Und wenn eine Frau tatsächlich verfügbar war, nicht jeder war verheiratet.
In früheren Zeiten gab es auch mal weniger zu essen und Phasen, wo mit den Kräften gehaushaltet werden mußte.
Schließlich: In diesen Zeiten, mit größerer Naturbezogenheit und vermutlich auch größerer persönlicher Sensibilität gegenüber Wetter, Umweltphänomenen und der damit zusammenhängenden Befindlichkeit des eigenen Körpers, wurde eben sehr zu Recht Praktiken entwickelt, die dem Einzelnen halfen, seine Gesundheit zu erhalten und sein Leben zu verlängern- auch im alten Asien war früher die Lebenserwartung vermutlich nicht so hoch wie heute.
DAs heißt aber nicht, daß diese Praktiken heute alle unnütz sind, auch wenn dank modernen Wohlstands die Folgen körperlicher "Verausgabung" nicht mehr so drastisch auffallen, wie früher.
(die Diskussion, wer nun durch herkömmlichen Sex gestärkt oder geschwächt wird, überlasse ich den Herren:D)
Ich denke aber, die meisten haben ihren Körper einfach nicht unter Kontrolle.
Man muß es ja nicht gleich zum Daoistischen Meister bringen, aber deswegen muß jemand auch nicht komplett triebgesteuert jedem sexuellen Impuls gleich nachgeben. (auch wenn das in der heutigen "Fast-Food-Zeit" immer üblicher wird)
Früher waren Frauen übrigens nur dann verfügbar, wenn man in einer Stadt mit Puff war und genug Geld hatte, extremes Glück hatte oder eine Frau vergewaltigte- oder verheiratet war.
Wer irgendwo auf dem Land unterwegs war, hatte es da schon schwerer.
Häretiker
05-01-2011, 11:25
Hallo!
Nach einer 2003 veröffentlichten Studie soll häufiges Ejakulieren in jüngeren Jahren das Erkrankungsrisiko senken.[23] Australische Wissenschaftler verglichen Daten zu Sexualpraktiken von 1079 Prostatakrebs-Patienten mit denen von 1259 gesunden Männern im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Ihr Ergebnis: Zwanzigjährige, die öfter als viermal pro Woche ejakulieren, senken ihr Risiko für den Prostatakrebs um ein Drittel.
Quelle:
Prostatakrebs ? Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Prostatakrebs#Risikofaktoren_und_protektive_Faktor en)
Also, Ejakulation als Krebsvorsorge. :D
Grüße
Häretiker
bluemonkey
05-01-2011, 11:41
Da bin ich durchaus deiner Meinung, nur hat dieser Einsatz in der Regel auch seinen Preis. Für mich ist es einfach fraglich, ob Praktiken, die dem natürlichen Gebrauch des Körpers deutlich zuwiderlaufen, tatsächlich lebensverlängernd sein sollen. Natürlich können wir lange über die Bedeutung von "natürlich" streiten, aber bei den meisten Menschen ist ein starker innerer Widerstand gegen monatelange Enthaltsamkeit/Nichtejakulation vorhanden.
1.) Ich glaube nicht, dass sexuelle Enthaltsamkeit lebensverlängernd ist.
Vom Streben nach körperlicher Unsterblichkeit halte ich nichts, von Lebenspflege schon.
2.) Vieles was Kampfkünstler oder auch Leute, die spirtituellen Praktiken folgen so treiben, ist ganz und gar nicht natürlich.
CXW hat mal erzählt wie er in seinen drei Jahren Auszeit trainiert hat (niemals weniger als 25 Formen am Tag, egal ob nachts nicht geschlafen oder der ganze Körper angeschwollen..).
Als "gesund" oder "natürlich" würde ich das nicht bezeichnen, kann aber eben zu bestimmten Ergebnissen führen, wenn man bereit ist, den Preis zu zahlen.
3.)wie man hier mitbekommt, ist der Sexualtrieb extrem stark ausgeprägt, beinhaltet also eine starke Energie (Energie im Sinne von etwas was etwas in Bewegung bringt).
Es kann sehr interessant sein, sich mit dieser Energie mal auseinanderzusetzen, anstatt ihr willenlos wie ein 15-Jähriger zu folgen.
Das Gegenüber von Natur ist Kultur und so wie man einen Garten kultivieren kann, oder das Essen und trinken, so kann man auch die Sexualität kultivieren.
Da geht es dann nicht darum, nach außen keusch zu tun und heimlich mit der Schweizer Garde Orgien zu feiern, oder etwas zu unterdrücken.
Es geht darum etwas mehr Kontrolle zu erlangen.
Ein gewöhnlicher Männlicher Orgasmus ist verströmend, mit dem Ejakulat fließt die Energie unten raus. Das ist dann entspannend, aber meist auch zunächst erschöpfend.
Schließlich schlafen einige Männer nach dem Sex eher ein (falls es die Location erlaubt), als unternehmungslustig zu werden.
Wenn man sich mit der Orgasmuskontrolle beschäftigt, kann man lernen,die Energie (das Sperma ist IMO zweitrangig*) nicht verströmen zu lassen, sondern im Körper nach oben zu führen. Und das ist dann eventuell so ein geiles Gefühl, dass man das Verströmen gar nicht mehr will.
Ob man dann besser kämpfen kann, ist mir ziemlich egal, aber man fühlt sich zumindest so:p
*) bei einigen Praktiken wird das "bewahrte" Sperma beim nächsten Urinieren ausgeschieden. In wie weit eine Rücksesorption in der Samenblase stattfindet, weiß ich nicht.
Sterilisierte Männer resorbieren ihr Sperma in den Hoden zurück. Keine Ahnung, ob sterilisierte Männer besser kämpfen können:).
Trinculo
05-01-2011, 13:00
Ich denke aber, die meisten haben ihren Körper einfach nicht unter Kontrolle.
Man muß es ja nicht gleich zum Daoistischen Meister bringen, aber deswegen muß jemand auch nicht komplett triebgesteuert jedem sexuellen Impuls gleich nachgeben. Der Daoismus lehrt also, man solle die bewusste Kontrolle über seine Körperfunktionen übernehmen? Dann habe ich ihn bislang völlig falsch verstanden :)
Früher waren Frauen übrigens nur dann verfügbar, wenn man in einer Stadt mit Puff war und genug Geld hatte, extremes Glück hatte oder eine Frau vergewaltigte- oder verheiratet war.
Wer irgendwo auf dem Land unterwegs war, hatte es da schon schwerer.Wie Kraken schon ausgeführt hat: das ist weit von der Wahrheit entfernt. Abgesehen davon waren die meisten Leute auf dem Land nicht "unterwegs".
3.)wie man hier mitbekommt, ist der Sexualtrieb extrem stark ausgeprägt, beinhaltet also eine starke Energie (Energie im Sinne von etwas was etwas in Bewegung bringt).
Es kann sehr interessant sein, sich mit dieser Energie mal auseinanderzusetzen, anstatt ihr willenlos wie ein 15-Jähriger zu folgen.
Das Gegenüber von Natur ist Kultur und so wie man einen Garten kultivieren kann, oder das Essen und trinken, so kann man auch die Sexualität kultivieren.Ich glaube nicht daran, dass man die "Energie" der Sexualität einfach zu anderen Zwecken umpolen kann (nein, auch nicht in der Art und Weise, die Freud sich zurechtgebastelt hat). Der Trieb hat den "Zweck", letztlich die Fortpflanzung zu bewirken. Ebenso könnte ich versuchen, meinen Durst "umzuprogrammieren", um zu versuchen, die "Energie" dahinter für andere Zwecke einzusetzen. Natürlich gibt es eine körperliche Komponente, und Auswirkungen auf den Hormonspiegel. Ihn z.B. möglichst hoch zu halten dürfte nicht ganz einfach sein, sicherlich nicht simpel durch Verzicht. Aber das dürften die Bodybuilder schon ausgiebig erforscht haben :p
Sterilisierte Männer resorbieren ihr Sperma in den Hoden zurück. Keine Ahnung, ob sterilisierte Männer besser kämpfen können:).Na DAS wäre mal ein verfolgenswerter Ansatz :)
Mantak Chia hat eine mehrteilige Videoserie auf youtube, in diesem Teil geht es um die Heilkraft der Energie, die entsteht, wenn sich ein Orgasmus anbahnt. Da es vorher schon um taoistische Techniken ging, hier also nun eine Ergänzung dazu:
YouTube - Mantak Chia Healing Love Lesson # 9 (http://www.youtube.com/watch?v=D3Dh91gXu9o)
Mantak Chia hat eine mehrteilige Videoserie auf youtube, in diesem Teil geht es um die Heilkraft der Energie, die entsteht, wenn sich ein Orgasmus anbahnt. Da es vorher schon um taoistische Techniken ging, hier also nun eine Ergänzung dazu:
YouTube - Mantak Chia Healing Love Lesson # 9 (http://www.youtube.com/watch?v=D3Dh91gXu9o)
So ein Zeug würd ich rauslassen Scarabe, wenns nicht vernünftig gezeigt wird bzw. verstanden wird geht das nach hinten los...
@Topic
Hier wird viel zu weit gedacht. In der Aussage das man keinen Sex haben soll damit sich kleiner und großer Himmelskreis öffnen fehlt einfach ein kleines Detail. Entweder ist es durch die Übersetzung verloren gegangen, bewußt weg gelassen oder was auch immer. Denkt aufjedenfall einfacher und praktischer.
Liebe Grüße,
Shin
hony soit qi mal y pense...
das sollte doch nicht so schwierig zu verstehen sein?
Ich meine, in jeder Daoistischen Meditationsschule lernt man, Energie aus dem Bauch oder Dan Tien weiterzuleiten und auch für andere Bereiche zu nutzen, was ist so unlogisch dran, die erhebliche Energie, die sich vor dem Orgasmus aufbaut, auf ebendiese Weise zu nutzen?
Deswegen empfahlen die Daoisten ja auch Sex ohne Orgasmus.
Letztendlich macht man in der IMA ja auch Energiearbeit, nur eben zu anderen Zwecken.
(abgesehen davon, daß die beschriebenen "Rhytmen" in Sachen Selbstkontrolle sicher niemandem schaden- manche Daoisten rühmten sich, ein Minimum an "1000 Stößen" zu beherrschen, na ja, ob das denn sein muß, weiß ich nicht, aber es ist doch eine nette ergänzung zu der Idee, Sex sei in der IMA generell nicht empfehlenswert)
hony soit qi mal y pense...
das sollte doch nicht so schwierig zu verstehen sein?
Ich meine, in jeder Daoistischen Meditationsschule lernt man, Energie aus dem Bauch oder Dan Tien weiterzuleiten und auch für andere Bereiche zu nutzen, was ist so unlogisch dran, die erhebliche Energie, die sich vor dem Orgasmus aufbaut, auf ebendiese Weise zu nutzen?
Deswegen empfahlen die Daoisten ja auch Sex ohne Orgasmus.
Letztendlich macht man in der IMA ja auch Energiearbeit, nur eben zu anderen Zwecken.
(abgesehen davon, daß die beschriebenen "Rhytmen" in Sachen Selbstkontrolle sicher niemandem schaden- manche Daoisten rühmten sich, ein Minimum an "1000 Stößen" zu beherrschen, na ja, ob das denn sein muß, weiß ich nicht, aber es ist doch eine nette ergänzung zu der Idee, Sex sei in der IMA generell nicht empfehlenswert)
Ich bezog mich auf das Video. Unlogisch ist es in dem Sinne nicht. Man lernt solche Sachen aber nicht von Videos und von Seminaren. Deswegen würde ich solche Videos nicht in Foren posten.
Liebe Grüße,
Shin
Ein Orgasmus ist nicht irgendwelche "Energie". Das sind konkrete Dinge, die nur für konkrete Dinge gut sind. Eine Assoziation zu schaffen, bei der man Empfindungen und deren Erinnerung benutzt damit sich was anderes gut anfühlt, ist nicht gut. So kann man Dinge die nicht gut sind so verpacken dass man sie als toll empfindet, das macht auf lange Sicht kaputt. Es kann aber gut sein dass manche Elemente die darin vorkommen per se separat "ausführbar" sind, und dann eine positive Wirkung entfalten. Da sind wir wieder bei, was macht man konkret, und ob man das im Wesentlichen der Intuition, dem Inneren überlässt, das die Dinge kennt. Solange man sich nur in positive Empfindungen fallen lässt, und nichts konkretes anderes macht, ist das nicht schädlich, solange das kein Dauerzustand ist. Man muss auch mal traurig sein, wenn man es ist. Ich suche zum Beispiel oft nur den Kontakt zum heiligen Embryo, und dann macht der einfach was, das er gut findet. Und dann geht es einem plötzlich besser, ohne zu wissen was man gemacht hat, oder macht. Aber manchmal bringt der auch, weil man das nötig hat, alte Erinnerungen zurück, und dann geht es einem erstmal überhaupt nicht gut. Aber man heilt, statt es immer vor sich herzuschieben.
Zurück zum Konkreten - wenn Sex immer ständig und überall unglaublich gesund, nötig oder toll wäre, würden Tiere die das können permanent onanieren. Tun sie aber nicht. Während sich bestimmte IMA-spezifische Dinge tun, ist ein Orgasmus gelegentlich kontraproduktiv, weil es weh tut. Beides sind das einzige Geheimnis.
Erst mal, was das Video betrifft: Ein besseres gabs nunmal nicht.
Wenn Sex nichts gutes wäre, hätte der Mensch keine Geschlechtsorgane, jedenfalls nicht solche, sondern würde sich anders vermehren.
Und der Orgasmus wurde hinzuprogrammiert, daß die Menschheit Freude daran findet, sich zu vermehren. Wenn Sex keinen Spaß machen würde, würde sich vermutlich keiner diese "Pflichtübung" antun und FRauen würden sich zweimal überlegen, ob sie danach 9 Monate mit einem dicken Bauch herumlaufen wollen.
Ähnlich ist es ja auch mit dem Mutterinstinkt, eine gute und wichtige Sache, ohne den es mit der menschlichen Vermehrung vermutlich schlecht aussähe.
Leider neigt der Mensch aber zu Übertreibungen- ein gesunder Umgang mit Sex ist prima, aber leider ist dieser heutzutage vielen Leuten- vor allem Männern- aus der Hand geglitten. Man braucht nur mal an das riesige Angebot sexueller Dienstleistungen zu denken und letztendlich ist es keinesfalls naturgemäß nötig, jeden Tag davon Gebrauch zu machen. Leider gibt es aber auch viele Männer, die sich auf diese Weise abreagieren, ablenken, von Streß zu befreien suchen... usw.
Früher war das ein bißchen anders, es gab weder Filmchen, noch irgendwelche Magazine, dafür hatten die Menschen mehr direkten Kontakt zur Natur, was ihr Essen und das Überleben unter Naturgewalten betrifft (heute auch noch in weiten Teilen der Welt, aber nicht bei uns) und vermutlich oftmals dafür sorgte, daß an Sex aus Erschöpfungs- oder Zeitgründen nicht zu denken war.
Letztendlich finde ich es natürlich wichtig, daß der Mensch Sex genießen kann, ich finde es auch gut und schön, daß es Orgasmen gibt, warum also die nicht auch genießen?
Die Frage ist, warum die starke Ausrichtung auf Orgasmen?
Ist ja fast ein Leistungszwang geworden (für Männer)
Es dürfte bekannt sein, daß Frauen in vielen Fällen Orgasmen vorspielen, weil sie nicht jedesmal einen haben. Wenn Frau einmal das bedrüppelte Gesicht eines Partners gesehen hat, der sich irgendwie als Versager fühlt, weil er seine Partnerin nicht dazu gebracht hat (und auch irgendwie zu blockiert ist, zu begreifen, daß Sex auch Spaß machen kann, wenn nicht jedesmal ein Orgasmus folgt), wird sie in vielen Fällen anfangen, Orgasmen vorzuspielen- das dürfte bekannt sein.
Und genau das ist auch mein Denkanstoß,
nur, weil es Orgasmen gibt und sie angenehm sind- muß es deshalb tatsächlich bei jedem Sex auch zum Orgasmus kommen?
Ich glaube (grins), manchem Mann täte es recht gut, den Orgasmus nicht als Belohnung am Ende zu sehen und daraus eine leistungsorientierte Turnübung zu machen, sondern ab und zu darauf zu verzichten und sich mehr auf das zu konzentrieren, was er "auf dem Weg" macht und empfindet...
Dabei ist zu bedenken, diese energetische "Arbeit", die Energie anschließend weiterzuleiten, ist auch etwas, was gelernt werden muß, damit MAnn hinterher nicht grantig und unbefriedigt ist und sich über Druck und Schmerzen beschwert....
Der Daoistische Ansatz war: nein, zu häufiges Onanieren schwächt den Körper (irgendwie ja verständlich, denkt man mal, daß es für den männlichen Körper sicher anstrengend ist, so eine geballte Eiweißladung zu produzieren und abzuschicken).
Ich bin in energetischen Dingen inzwischen relativ sensibel und möchte obigem Text widersprechen, alles auf dieser Welt braucht Energie, auch für einen Orgasmus braucht es eine energetische Konzentration- und der daoistische Ansatz ist eben, es dann nicht zu einer explosiven Freisetzung a la Fajin (grins) kommen zu lassen, sondern diese Energie bewußt den Körperteilen zuzuführen, deren Gesundheit mit einem kleinen Extra an Energie positiv unterstützt werden kann.
Das erscheint mir ziemlich logisch und verständlich, wenn auch wissenschaftlich in diesem Aspekt wenig untersucht und deshalb nicht nachgewiesen.
Meine persönliche Meinung: Wenns funktioniert vielleicht keine dumme Sache... muß ja nicht jedesmal sein
Hallo scarabe,
100 % Zustimmung, in meinen Augen triffst du den Kern der Sache mit deiner Aussage.
Nur ne kleine Einschränkung zum Vortäuschen:
Es GIBT auch Frauen, die es nicht tun, sondern offen und ehrlich dazu stehen, dass sie eben mal keinen hatten.
Und dann liegt´s am Mann, damit zurechtzukommen, oder den Sch**** einzuziehen ;)
Als Mann ist es aber natürlich nicht leicht, selbst im Bett endlich mal von diesem Leistungs-druck ;) wegzukommen, einerseits so oft und intensiv wie möglich... und andererseits die Frau auch bloß mit am besten 10 Orgasamen am Stück "belohnen" zu wollen.
Denn leider hat sich das Leistungsdenken selbst in diesem Bereich "etabliert".
Aber es IST machbar, diesen Weg zu gehen. S e x auch mal ohne O. Auch wenn´s dauert, da es eine komplette Umprogrammierung des "normalen" Denkens über Sexualität erfordert.
Und es kann viel viel Freude bereiten!
Viele Grüße
Pilger
Hallo. Als Yogi bin ich dazu angehalten, andere Menschen bei ihrer spirituellen Entwicklung beizustehen. Gegen Sex und innere Künste ist rein gar nichts einzuwenden, es kommt auf die innere Einstellung beim Akt an. Um diese positiv zu verändern, kann eine Zeit der Enthaltsamkeit sinnvoll sein. Unter anderem bringt diese Enthaltsamkeit in Kombination mit meditativen Techniken neue höhere geistigen Fähigkeiten (Der Yogi spricht von Siddhis) mit sich. Auch die allgemeinen emphatischen Fähigkeiten profitieren wenn Sex nicht nur zur mechanischen Triebabfuhr sondern auch als Mittel zur Reflektion genutzt wird.
Trinculo
27-02-2011, 22:13
Als Yogi bin ich dazu angehalten, andere Menschen bei ihrer spirituellen Entwicklung beizustehen.
Tröstlich zu wissen.
Sex als Mittel zur Reflexion? Versteh ich nicht :confused:
Zarah: Es fängt damit an, dass du wie bei einer Meditation einen leeren Geist hast, der Körper sehr entspannt ist. Du ohne Zwang und Ziel Sex hast. Wenn dir Gedanken während des Akts kommen musst du nachher herausfinden was der Grund dafür war, wenn du den seelischen Zustand deines Partners nicht wahrnimmst, herausfinden was die Ursache in der Partnerschaft ist etc. Gibts im INet gute Infos. Vielleicht hast du ja mal Zeit und liest im Inet ein gutes Buch über Tantra.
u.a. wird hier den Herren auch empfohlen, zwar Sex zu haben, aber häufig auf die Ejakulation zu verzichten.
geil dann machts ja gleich doppelt spaß....ist dann in etwa genauso sinnvoll wie alkoholfreies bier zu trinken....aber naja, soll ja leute geben die das mögen :D
bluemonkey
28-02-2011, 08:01
Und der Orgasmus wurde hinzuprogrammiert, daß die Menschheit Freude daran findet, sich zu vermehren.
nein, damit die Italiener wissen, wann sie aufhören müssen.:p
Wem am Sex nur der Orgasmus Spaß macht, der ist ein armer Wicht:(
Und es geht ja auch gar nicht darum, den Orgasmus aufzugeben, sondern nur das Ejakulieren einzuschränken, und die Energie anders zu leiten.
Wenn man das noch nicht Trennen kann und eine neue innere Übung intensiv erlernt, dann empfiehlt es sich, auf Sex auch mal eine Weile zu verzichten.
Alles eine Frage der Priorität.
Es dürfte bekannt sein, daß Frauen in vielen Fällen Orgasmen vorspielen, weil sie nicht jedesmal einen haben.
Frauen können auch Orgasmen kriegen?:ups:
wozu?:gruebel:
Mal im Ernst: Wenn Du ein Weichei anlügst, damit er sich die Pulsadern nicht aufschneidet, dann betrügst Du in Wirklichkeit die anderen Frauen, von denen dann erwartet wird, dass die auch immer einen kriegen, auch bei schlechter Technik und grobem Anatomieunwissen.
Ist wie im Taijiquan. Man kann aus Mitleid so tun, als würde das Zeug von irgendwelchen Träumern funktionieren, aber damit etabliert sich der Unsinn eben auch.
Es gibt übrigens auch Männer die Orgasmen vorspielen, und Frauen, die Probleme damit haben, wenn "sie es nicht schaffen", dass der Partner kommt.
Hallo. Als Yogi bin ich dazu angehalten, andere Menschen bei ihrer spirituellen Entwicklung beizustehen. .
wer hat Dir diesen Auftrag erteilt?
T. Stoeppler
28-02-2011, 08:11
Thread ist mal wieder geschlossen und wird auf PN im unwahrscheinlichen Falle eines themenbzogenen Inhaltes wieder geöffnet.
***closed***
Gruss, Thomas
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.