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Vollständige Version anzeigen : Zusätzliches Judo macht keinen Spaß: Trotzdem weitermachen?



Quaestor
03-01-2011, 23:58
Hallo,

ich habe vor kurzem angefangen neben dem BJJ noch Judo zu machen.

Anfangs hat mir das Judo viel Spaß gemacht. Mittlerweile aber nicht mehr, was wohl daran liegt, dass man lange braucht um einen Gegner gegen seinen Willen zu werfen, und ich habe irgendwie nicht so viel Spaß daran zich mal in 1,5 Strainingsstuden geworfen zu werden.
Vielleicht bin ich auch körperlich für Judo nicht so geegnet, da ich rel. lang und dünn bin (185cm/76kg), ich habe es beim Randori jedenfalls noch nie geschaft einen Gegner mit einem Hüft- oder Schulterwurf zu Boden zu bringen.


Mein ihr, ich sollte noch weitermachen, oder das Judo sein lassen?

Danke für die Hilfe.

Kraken
04-01-2011, 00:36
Weniger weinen, mehr trainieren :cool:

Ben23890
04-01-2011, 01:02
Weniger weinen, mehr trainieren :cool:

+1

Körpergefühl für Würfe kommt mit der Zeit :)

Gut Ding will Weile haben.

Ist bei allen Sachen so.

Schnueffler
04-01-2011, 05:43
Kannst du denn beim BJJ alles mit einem unkooperativem Gegner machen?

Royce Gracie 2
04-01-2011, 06:38
Judo dauert sehr viel länger und ist sehr viel schwerer umzusetzen als BJJ
ich hab auch beides gemacht und das Judo nach 1 jahr sein lassen.
Judo ist an sich super , nur dauert es sehr lange bis man es im Kampf wirklich einsetzen kann.

im BJJ klappen meist so nach 1-2 monaten schon die ersten Sachen im Sparring was natürlich extrem motiviert.

Ich würde mal sagen so ca. 300-400 Stunden Judo training(mind 2-3x woche) wirst du schon brauchen bis du nen unkooperativen Partner im Kampf gut werfen kannst. ( Bei genügend Vorerfahrung in anderen Kampfsportarten und entsprechendem Talent mag es auch in 100 stunden schon gut klappen)
Ob es dir das Wert ist musst du selber wissen.

Soldier
04-01-2011, 10:01
Mach weiter!
Ich trainiere auch BJJ und Judo, aber konnte da irgendwie noch keinen großen Unterscheid feststellen ... in beidem werde ich dauernd getappt und freue mich wenn ich es in 20 Minuten Standtraining dreimal schaffe den (immer wechselnden) Partner zu Boden zu bringen und freue mich noch mehr wenn einer von diesen Versuchen einem Judowurf ähnelte :D natürlich ist es manchmal frustrierend wenn man es bei einem Partner einfach nicht schafft diesen zu Boden zu bringen und selber jedesmal geworfen wird sobald man einen Versuch startet, aber nur so lernt man halt ...

Watt
04-01-2011, 10:29
So geht es vielen, die mit Judo anfangen.
Einen Wurf zu können kann nur 2 Monate dauern. Einen Wurf im Randori oder Shiai zu beherrschen kann manchmal 2 Jahre dauern.

Der Schlüssel zum Erfolg: Bloß nicht Aufhören!

Vor diesem Jahr konntest du doch auch keine Fußwürfe, jetzt kannst du sie. In 2 Jahren kannst du auch Hüft und Hand. In diesem Sinne: "Don't cry, don't make excuses, don't give up. Tomorrow you will be better." (Ohlenkamp)

Bruno Yamashita
04-01-2011, 10:36
Weiter machen! Super Kombination solange du BJJ mindestens 2 X Woche trainierst.

tiamatus
04-01-2011, 11:59
@Quaestor:

Wie lange machst du schon Judo? Wie oft hast du Training in der Woche?

Mit was für Leuten machst du Randori? Sind die ebenfalls Neulinge oder schon fortgeschritten?

Jan_
04-01-2011, 14:39
Hallo,

ich habe vor kurzem angefangen neben dem BJJ noch Judo zu machen.

Anfangs hat mir das Judo viel Spaß gemacht. Mittlerweile aber nicht mehr, was wohl daran liegt, dass man lange braucht um einen Gegner gegen seinen Willen zu werfen, und ich habe irgendwie nicht so viel Spaß daran zich mal in 1,5 Strainingsstuden geworfen zu werden.
Vielleicht bin ich auch körperlich für Judo nicht so geegnet, da ich rel. lang und dünn bin (185cm/76kg), ich habe es beim Randori jedenfalls noch nie geschaft einen Gegner mit einem Hüft- oder Schulterwurf zu Boden zu bringen.


Mein ihr, ich sollte noch weitermachen, oder das Judo sein lassen?

Danke für die Hilfe.
In den meisten Judoclubs legt man zu wenig Wert auf durchdachtes Techniktraining.

In den Wettkampfgruppen machst du am Anfang intensives Konditionstraining, drillst jede Menge Basis-Uchi-Komi (-> kontraproduktiv meiner Meinung nach) und Uchi Komi.

Danach bist du dann schon so kaputt, dass dir das Aufnahmevermögen und die Feinmotorik für ein eventuelles Techniktraining fehlt. Meist werden in der zweiten Trainingshälfte dann eine Art Sieg-um-jeden-Preis-Randoris durchgeführt, die die technische Entwicklung nur unzureichend unterstützen.

Diese Art des Trainigs bringt zähe, defensive Wettkämpfer hervor, aber erst sehr spät - wenn überhaupt - gute Techniker.

@Quaestor:
Schau dir eventuell mal andere Judoclubs an.
Oder falls du Gelegenheit hast, kontaktiere Tom Herold aus Preetz, SH. Der unterrichtet kein DJB-Judo, sondern bemüht sich, das klassische Judo Kanos wiederzubeleben. Er gibt auch Lehrgänge in anderen Teilen der Republik.
Er hat ein durchdachtes Konzept, um saubere Technik einsatzbereit zu lehren.

Quaestor
04-01-2011, 23:49
Judo gibt es bei uns nur über den Hochschulsport.
Ich bin da seit ca. September im Anfänger- und Fortgeschrittenenkurs.

Im (Anfängerkurs 1,5 Std. pro Woche) machen wir zuerst immer rel. lange Fallschule, dann noch Spiele (Völkerball, etc. ) dann ein paar Techniken, und dann Randori (mit dem Standrandori haben wir kurz vor der Weihnachtspause angefangen).

Im Fortgeschrittenenkurs (1,5 Std) sind nur Farbgurte, und wir machen die meißten Techniken (also das Aufziehen und die Wurfansätze) in Bahnen, dann werden Techniken isoliert trainiert, und zum Abschluss werden Randoris gemacht.

krake
05-01-2011, 01:14
Vielleicht bin ich auch körperlich für Judo nicht so geegnet, da ich rel. lang und dünn bin (185cm/76kg),
Das ist eigentlich kein Nachteil


ich habe es beim Randori jedenfalls noch nie geschaft einen Gegner mit einem Hüft- oder Schulterwurf zu Boden zu bringen.

Sind auch nicht unbedgingt mittel der Wahl gegen kleinere Kompaktere Gegner. Versuchs mal mit Aussensichel, Harai Goshi, Uchi Mata und Tani Otoshi sollten dir figurlich mehr liegen.

trick17
05-01-2011, 15:13
naja, ich würde sagen das einzige was dich weiterbringt ist regelmäßiges training über einen langen zeitraum.
Und was bringt einen dazu über einen längeren zeitraum regelmäßig zum training zu gehen?
richtig: spaß!

wenn mir das training keinen überhaupt keinen spaß macht würde ich nicht hingehen, ich rede hier jetzt nicht von: ich mag kein seilspringen, deswegen gehe ich nicht zum boxen. Ich meine wirklich gar keinen spaß...

Schau dir evtl. mal ringen an. Das hilft dir auch weiter und macht dir evtl. mehr spaß.

Killer Joghurt
05-01-2011, 23:47
war ja klar dass wieder old school judo erwaehnt werden musste :)

super kombi, weiter machen. ist halt ein schweres stueck

Gast
06-01-2011, 15:26
wo trainierst du denn?

Quaestor
06-01-2011, 15:36
www.Judo-Marburg.de - Judo in Marburg (http://www.judo-marburg.de/)

Willkommen - Philipps-Universität Marburg - Zentrum für Hochschulsport (http://kursbuchung.online.uni-marburg.de/hsp/sportarten/aktueller_zeitraum/_judo.html)

Jan_
06-01-2011, 16:00
war ja klar dass wieder old school judo erwaehnt werden musste :)

super kombi, weiter machen. ist halt ein schweres stueck
Würde ich einen DJB-Club kennen, der Judotechnik ähnlich systematisch und fundiert unterrichtet wie Tom in Preetz, hätte ich diesen empfohlen.
Er ist halt ein guter Mann, der einen Schwerpunkt auf saubere Judotechnik gelegt hat.

Ich bin mir sicher, es gibt eine Menge DJB'ler, die guten Technikunterricht bieten könnten. Aber meistens legen die besseren Leute ihren Schwerpunkt darauf, erfolgreiche Wettkämpfer hervorzubringen.

Mein ehemaliger DJB-Judotrainer ist z.B. ein exzellenter Techniker (und ehemaliger 1.BuLi-Kämpfer). Aber er verwendet seine Energie mehr darauf, hervorragende Athleten für den Wettkampf hervorzubringen als sein technisches Wissen zu analysieren, auszubauen, zu systematisieren und didaktisch aufbereitet weiterzugeben.

Es gibt auch technisch orientierte DJB-Clubs, aber da ist das Niveau der Lehrer und die Motivation der Schüler meist niedrig. Oft trainiert man dort nur Wettkampftechniken der erfolgreichen Wettkämpfer, ohne die notwendige physische Basis dafür zu haben.

Der DJB ist eben eher ein Wettkampfsportbund als eine Kampkunstorganisation. Kampfkünstler suchen meist woanders.

Meine Empfehlung für den ambitionierten BJJ'ler wäre einen techniklastigen Club auf hohem Niveau zu finden. Diese Clubs sind selten. Ein BJJ'ler sollte nach einigen Trainingseinheiten das Niveau des Techniktrainings einschätzen können.

Oder man trainiert Judo intensiv in einem ernsthaften Wettkampfverein - das bring auch gute Erfolge und diese Clubs gibt es häufiger.

Breitensportclubs oder nur ein bisschen Judo machen empfehle ich nicht. Das ist meiner Meinung nach Zeitverschwendung und bringt so gut wie gar nichts.