Vollständige Version anzeigen : Richtig um Hilfe rufen (aus Kids-WT)
das grundlegende Problem an der Sache ist doch, dass einerseits die wirksamkeit umstritten ist, anderseits auch das echte gefahrenpotential
rein objektiv fragt sich, ob es sinn macht, ein kind ins WT zu schicken, damit es sich gegen ach so böse übergreifer schützen kann. Kindsentführungen und vergewaltigungen von fremden (!!) menschen sind ein sehr sehr seltenes phänomen, und werden in den medien immer gehyped...
es gibt x gefahren für kinder, die 100 mal realer sind, ersaufen im schwimmbad, strassenverkehr bäume klettern, sonstige dumme dinge tun...
ich mein wann kommen schon 2 männer mit nem auto und wollen ein kind einpacken? wenn ein kind missbraucht oder vergewaltigt oder entfürt wird, ist es sicher nicht jemand fremder, rein statistisch gesehen...
zu trainieren "wie reagiere ich, wenn ich vom blitz getroffen werde" ist vielleicht ein leicht übertriebener, aber nicht ganz untreffender vergleich
Das erzähl bitte mal den Opfern, wie "Mirco aus Grefrath" z.B. :rolleyes:
Natürlich sind die Übergriffzahlen im sozialen Nahbereich wesentlich höher,
weil hier die "Möglichkeiten" eher gegeben sind.
Hier ist es sinnvoller den Kindern die perfide Vorgehensweise der Erwachsenen
zu zeigen und zu erläutern. Das geht schon mit dem "Küsschen für Omi" los.
Es gibt auch Autofahrer, die ein Sicherheitstraining absolvieren, obwohl sie
noch nie einen Unfall hatten. Die Gefahr ist da. Wie hoch und für wen genau
ist eine andere Frage.
@All
Eigentlich würde ich gerne mehr über den wissenschaftlichen Ansatz des
Kids-WT erhalten. Das was ich in den Videos gesehen haben und dass was ich
von einigen Trainern (2) erfahren haben, sind da doch einige Kritikpunkte
enthalten. Es gibt auch eine Differenz zwischen dem "offiziellen" Statement
diese Programms und dem, was den Eltern in den Schulen gesagt wird.
Oft wird nämlich doch suggeriert, das sich 6Jährige natürlich auch gegen
Erwachsene wehren könnten. :rolleyes:
Zu dem "Feuer" statt "Hilfe"-rufen würde ich gerne mal ein paar fundierte
Quellen sehen, die das belegen. Ich meine mich zu erinnern, dass einige
Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Zivilcourage beschäftigten, gesagt
haben, ein Vorteil für "Feuer" wäre nicht belegbar. Die Polizei rät auch davon
ab und kritisierte dies explizit auf dem vorletzten "Präventionstag".
Ich halte dies für einen Mythos, lasse mich aber gerne belehren. ;)
Alephthau
14-01-2011, 16:08
Zu dem "Feuer" statt "Hilfe"-rufen würde ich gerne mal ein paar fundierte
Quellen sehen, die das belegen. Ich meine mich zu erinnern, dass einige
Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Zivilcourage beschäftigten, gesagt
haben, ein Vorteil für "Feuer" wäre nicht belegbar. Die Polizei rät auch davon
ab und kritisierte dies explizit auf dem vorletzten "Präventionstag".
Ich halte dies für einen Mythos, lasse mich aber gerne belehren. ;)
Nein, das ist kein Mythos, sondern bezieht sich auf die psychologische Wirkung die beide Wörter auslösen bei denen die sie hören!
Ruft jemand um Hilfe klingt dies erstmal für den der das hört danach das es für ihn gefährlich werden könnte wenn er eingreift, mischt er sich nicht ein ist er auch nicht betroffen bzw begibt er sich nicht in Gefahr! (Außerdem hilft bestimmt wer anderes.....)
Ruft hingegen jemand "Feuer" kommt hier ein besonderer Umstand zum tragen, nämlich der das Feuer eine allgemeine Gefahr ist und quasi jeden betreffen kann, durch dessen Ausbreitung, wenn nichts getan wird!
Dazu kommt noch das "Hilfe" oft sehr inflationär gebraucht wird, selbst bei harmlosen Gerangel.....
Meine Mutter wurde früher überfallen und beinahe umgebracht, sie hat laut geschrien und KEINER hat geholfen oder gar die Polizei gerufen. Es war ein Wohngebiet und einige haben sich später in Interviews, es gab zu dieser Zeit eine Mordserie, gewunden als es um das Thema ging wieso sie nicht geholfen haben....
Gruß
Alef
lebowski
14-01-2011, 16:32
Ruft jemand um Hilfe klingt dies erstmal für den der das hört danach das es für ihn gefährlich werden könnte wenn er eingreift, mischt er sich nicht ein ist er auch nicht betroffen bzw begibt er sich nicht in Gefahr! (Außerdem hilft bestimmt wer anderes.....)
Ruft hingegen jemand "Feuer" kommt hier ein besonderer Umstand zum tragen, nämlich der das Feuer eine allgemeine Gefahr ist und quasi jeden betreffen kann, durch dessen Ausbreitung, wenn nichts getan wird!
Also, ich find, das ist schon etwas an den Haaren herbeigezogen, sorry.
Wenn jemand z.b. "Feuer" ruft, muss ich selbst doch auch nicht betroffen sein, wenn ich nicht helfe. Was geht mich das Haus des Herrn Müller, der zwei Blöcke weiter wohnt, an....?;)
Also ich persönlich würde auf "Hilfe" eher reagieren, sei es auch erstmal, um zu gucken, was da überhaupt los ist... Bei "Feuer" würd ich wahrscheinlich denken, da hat sicher schon jemand die Feuerwehr gerufen, also Gefahr gebannt.
Außerdem fänd ich es reichlich albern, seinem Kind beizubringen, es solle "Feuer" rufen, wenn es von einem Erwachsenen drangsaliert wird.
DeepPurple
14-01-2011, 16:36
Sorry auch, aber das lernt man nicht nur im Kids-WT, sondern auch in den Selbstbehauptungskursen, die von den Schulen organisisert werden.
Inwiefern was dran ist, kann ich nicht sagen, war zumindest eine Zeit herrschende Lehre.
Alephthau
14-01-2011, 17:21
Also, ich find, das ist schon etwas an den Haaren herbeigezogen, sorry.
Wenn jemand z.b. "Feuer" ruft, muss ich selbst doch auch nicht betroffen sein, wenn ich nicht helfe. Was geht mich das Haus des Herrn Müller, der zwei Blöcke weiter wohnt, an....?;)
Es scheint eine Angewohnheit zu sein, sofern es gegen WT geht, allem zu widersprechen!
Falls dich das beruhigt, ich habe diesen Ansatz nicht in der Gehirnwäscheabteilung in den Kerkern der EWTO-Zentrale gelernt, sondern bei einem Psychologen der unser Referendar war in der Ausbildung!
Achja, da du dich fragst was dich das angehen sollte mit dem Feuer:
Die Opfer des Brandes erzählen | SÜDKURIER Online (http://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/Die-Opfer-des-Brandes-erzaehlen;art372448,4671706)
Mindestens neun Tote bei Mietshausbrand in Ludwigshafen - Verheerendes Grofeuer - N24.de (http://www.n24.de/news/newsitem_244889.html)
Großbrand beim Busunternehmen Meyering in Lingen - Wohnhäuser wurden evakuiert - Lokale Nachrichten aus Osnabrück und Umgebung und dem Emsland | noz.de (http://www.noz.de/lokales/49181800/grobrand-beim-busunternehmen-meyering-in-lingen-wohnhaeuser-wurden-evakuiert)
Sechs Meter hohe Flammen - Großbrand in Londoner Wohnviertel - Aus aller Welt - Hamburger Abendblatt (http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1285097/Grossbrand-in-Londoner-Wohnviertel.html)
Soll ich noch mehr auflisten, z.B. wieso selbst bei Anwesenheit von der Feuerwehr Gefahr durch ein eigentlich kontrolliertes Feuer droht? (Ja, ich habe auch eine Schulung zum betrieblichen Brandschützer gehabt!)
Gruß
Alef
Erzähl nicht noch mehr von Feuergeschichten die anderne widerfahren sind, sondern von den psychologischen Grundlagen, die dich zu deiner Ansicht geleitet haben.
Wieso ist Feuer besser als Hilfe rufen? Welche Quellen ausser deinem Referendar kannst du benennen? Denn so wie du deine Ansicht darstellst, türmt sich der Verdacht auf, du hast es mit fundierten Quellen zu tun gehabt.
Nein, das ist kein Mythos, sondern bezieht sich auf die psychologische Wirkung die beide Wörter auslösen bei denen die sie hören!
Ruft jemand um Hilfe klingt dies erstmal für den der das hört danach das es für ihn gefährlich werden könnte wenn er eingreift, mischt er sich nicht ein ist er auch nicht betroffen bzw begibt er sich nicht in Gefahr! (Außerdem hilft bestimmt wer anderes.....)
Ruft hingegen jemand "Feuer" kommt hier ein besonderer Umstand zum tragen, nämlich der das Feuer eine allgemeine Gefahr ist und quasi jeden betreffen kann, durch dessen Ausbreitung, wenn nichts getan wird!
Dazu kommt noch das "Hilfe" oft sehr inflationär gebraucht wird, selbst bei harmlosen Gerangel.....
Meine Mutter wurde früher überfallen und beinahe umgebracht, sie hat laut geschrien und KEINER hat geholfen oder gar die Polizei gerufen. Es war ein Wohngebiet und einige haben sich später in Interviews, es gab zu dieser Zeit eine Mordserie, gewunden als es um das Thema ging wieso sie nicht geholfen haben....
Gruß
Alef
Hat nicht mit dem Kids-WT zu tun. Dennoch würde mich "Belege"
interessieren. Gerade der psychologische Aspekt wird sehr oft vernachlässigt.
Das diese "Theorie" oft von vielen verbreitet wird, ändert da leider nichts
daran. Gerade die Psyche ist ein "scharfes Schwert", wenn es um Helfen geht.
Stichworte sind hier Bystander-Effekt, Verantwortungsdiffusion, Deindividuation
usw. Wenn Du wirklich Unterstützung durch einen Psychologen
hast, wird er dir da sicher einiges zu erzählt haben. Genau deswegen wundert
mich diese Theorie. Gerade Wisschenschaftler, die sich mit dem Thema
umgeben, sind eben anderer Meinung. Ich bin mir ziemlich sicher dies in einige
Artikel aus der "Psychologier Heute" oder "Gehirn&Geist" zu kennen.
Ich habe recht intensiv mit diesem Thema befasst. Aber ich lerne ja immer
dazu. Also wäre Quellen recht interessant.
Dazu kommt, dass es wohl kaum Statistiken dazu gibt, wie jemand erst "Hilfe"
und dann "Feuer" gerufen hat, nachdem ersteres nicht funktionierte. ;)
Alephthau
14-01-2011, 18:34
Wenn Du wirklich unterstützung durch einen Psychologen
hast, wird er dir da sicher einiges zu erzählt haben.
Hatte, Hatte...ist schon ein paar Jährchen her! ;)
Der Grundgedanke beim "Feuer" rufen ist es auch erstmal nicht das dadurch die Polizei schneller kommt, es geht darum Aufmerksamkeit schaffen....und im grunde ist es vom Nebeneffekt her egal ob die Feuerwehr oder die Polizei gerufen wird.
Ich habe es nebenbei als Jugendlicher am eigenen Leib erfahren dürfen wie keiner hilft oder gar die Polizei ruft, genauso wie bei meiner Mutter damals....und nein es war kein kurzes Schreien von mir! (Das ist übrigens nebenbei der Grund wieso ich mich mit Nachdruck einmische wenn ich irgendwo einen Angriff auf eine andere Person sehe, oder dem Nachgehe wenn ich irgendwo wen schreien höre!)
Aber zurück zum Thema:
Die Menschen neigen dazu keinen Ärger haben zu wollen bzw sich nicht in Gefahr bringen wollen, sie beruhigen ihr Gewissen dann auch meißt damit das jemand anderes schon was tun wird bzw getan hat. Eine gewisse Unsicherheit kommt aber wohl auch mit hinzu!
Beim "Feuer"-Ruf handelt es sich aber um eine Gefahr für jeden, das heißt wenn hier nicht reagiert wird ist man in Gefahr selber ein Kohlebrikett zu werden bzw durch dieses Feuer seine Wohnung/Besitz zu verlieren.
Es ist ähnlich wie das persönliche Ansprechen der Leute wenn man Hilfe benötigt, die Leute werden sozusagen aus der Anonymität geholt und können nicht mehr so tun als wüßten sie von nichts!
Gruß
Alef
DeepPurple
14-01-2011, 20:35
Ich finds langsam fahrlässig, wie hier ohne echte Ahnung was kritisiert wird.
Alef hats auf den Punkt gebracht: Wichtig ist die Verhaltensschulung. Wenn Kids-WT das bietet, ist das positiv. Wozu der Rest gut ist, da kann sich jeder seine Gedanken machen.
@Sven
Ich kann nur beitragen, dass meine Tochter das mit "Feuer" im Selbstbehauptungskurs gehört hat. War im Rahmen der Schule. d.h. die Anmeldung lief darüber. Die Erklärung siehe Alef, habs selbst in der Elterninformation gehört. Ist zumindest einigermaßen verbreitet.
Ich finds langsam fahrlässig, wie hier ohne echte Ahnung was kritisiert wird.
Alef hats auf den Punkt gebracht: Wichtig ist die Verhaltensschulung. Wenn Kids-WT das bietet, ist das positiv. Wozu der Rest gut ist, da kann sich jeder seine Gedanken machen.
@Sven
Ich kann nur beitragen, dass meine Tochter das mit "Feuer" im Selbstbehauptungskurs gehört hat. War im Rahmen der Schule. d.h. die Anmeldung lief darüber. Die Erklärung siehe Alef, habs selbst in der Elterninformation gehört. Ist zumindest einigermaßen verbreitet.
Genau darum geht es mir eigentlich. Viele erzählen und verbreiten es so.
Es mag ja auch vordergründig Sinn machen.
Niemand hat aber wirklich "Belege".
Wenn man mal nach "hilferuf ignoriert" gogglet bekommt man 19.500 Treffer.
Die allermeisten haben nicht wirklich etwas mit dem hier gemeinten zu tun.
Google (http://www.google.de/#hl=de&xhr=t&q=Hilferuf+ignoriert&cp=1&pf=p&sclient=psy&newwindow=1&aq=f&aqi=&aql=&oq=Hilferuf+ignoriert&pbx=1&fp=6d10e87877d9bf20)
Ich frage mich halt, wo die wissenschaftlichen Quellen dafür sind.
Ich denke -wie gesagt- dass es sich hier bei um "urbane Legenden" (http://de.wikipedia.org/wiki/Moderne_Sage) bzw. um
einen "verbreiteten Irrtum" (http://de.wikipedia.org/wiki/Verbreiteter_Irrtum) handelt.
Ein Grund hierfür dürfte die schwere Nachweisbarkeit sein.
DeepPurple
15-01-2011, 13:37
@Sven
Hast Recht. Ich ging davon aus, dass die Experten schon wissen, was sie sagen. Ich schau mal in den Unterlagen nach, ob was dazu drinstand.
Alephthau
15-01-2011, 13:54
Ich frage mich halt, wo die wissenschaftlichen Quellen dafür sind.
Ich denke -wie gesagt- dass es sich hier bei um "urbane Legenden" (http://de.wikipedia.org/wiki/Moderne_Sage) bzw. um
einen "verbreiteten Irrtum" (http://de.wikipedia.org/wiki/Verbreiteter_Irrtum) handelt.
Ein Grund hierfür dürfte die schwere Nachweisbarkeit sein.
Naja, die Polizei Münster empfiehlt es auch:
Polizei Münster - Mehr Sicherheit für ältere Menschen (http://www.polizei-nrw.de/muenster/Vorbeugung/Verhaltenspraevention/mehr-sicherheit-fuer-aeltere-menschen/)
Die ersten Aussagen in diese Richtung stammen imho aus den 70ern und ich denke es wird sich um die Empfehlung eines Expertenteams gehandelt haben und nicht unbedingt um die einer einzelnen Person.
Gruß
Alef
Alephthau
15-01-2011, 14:09
Hi,
Lustig, ich habe mal fix "international" gesucht:
womens self defense techniques (http://womensselfdefensetechniques.com/)
UCLA Office of Residential Life - Safety Tips: Sexual Assault (http://www.orl.ucla.edu/safety/sexual-assault)
http://northwestmartialarts.com/Downloads/Self_Defense.pdf
Die empfehlen auch "Feuer" statt "Hilfe"! :D
Gruß
Alef
Ja die können doch auch alle empfehlen. Aber die Grundlage fehlt doch einfach.
Das Argument ist nicht valide. Jeder kann irgendwas behaupten und es dann damit begründen, dass es viele gibt, die seine Meinung teilen.
Nimm doch als Beispiel moralisch/religiöse Ansichten. Es werden sich viele Menschen finden, die der festen Überzegung sind, die Erde ist in buchstäblich 6 Tagen erschaffen worden. Auch wenn es Millionen sind, ist es kein Garant für die Vertrauenswürdigkeit dieser Annahme.
Nenn doch bitte eine Studie (auch wenn eine Studie noch nix beweist, wäre aber immerhin ein Anfang) die die These "Feuer statt Hilfe" irgendwie untermauert.
Alephthau
15-01-2011, 15:54
Ja die können doch auch alle empfehlen. Aber die Grundlage fehlt doch einfach.
Das Argument ist nicht valide. Jeder kann irgendwas behaupten und es dann damit begründen, dass es viele gibt, die seine Meinung teilen.
Nimm doch als Beispiel moralisch/religiöse Ansichten. Es werden sich viele Menschen finden, die der festen Überzegung sind, die Erde ist in buchstäblich 6 Tagen erschaffen worden. Auch wenn es Millionen sind, ist es kein Garant für die Vertrauenswürdigkeit dieser Annahme.
Nenn doch bitte eine Studie (auch wenn eine Studie noch nix beweist, wäre aber immerhin ein Anfang) die die These "Feuer statt Hilfe" irgendwie untermauert.
Hach es ist herrlich mit Euch! :D
Zig Experten auf aller Welt, darunter auch auf hoch offiziellen Seiten wie der der Polizei Münster sowie der UCLA (University of California) empfehlen diese Vorgehensweise und es wird auch logisch begründet!
Nur ein paar kleine dickköpfige Deutsche in einem unbedeutenem deutschen Forum (Sorry@Admins&Mods! :D) sagen einfach das dies Quatsch ist und geben nichtmal eine Begründung ab, aber verlangen das man eine Expertise, deren Aussagekraft sie schonmal im Vorraus absprechen, verlinken soll die sie wahrscheinlich sowieso nicht verstehen würden!
Also mein lieber Zongenda, begründe DU bitte lieber wieso diese Vorgehensweise Quatsch ist, denn im Gegenzug habe ich dir die psychologische Begründung genannt wieso dies die bessere Wahl ist! ;)
Ich kann dir gerne noch etwas zum allgemeinen Thema verlinken wo die Reaktion von Leuten in Gruppen erklärt werden und wieso Menschen meißt nicht reagieren wenn um Hilfe gerufen wird.
Gruß
Alef
Naja, die Polizei Münster empfiehlt es auch:
Polizei Münster - Mehr Sicherheit für ältere Menschen (http://www.polizei-nrw.de/muenster/Vorbeugung/Verhaltenspraevention/mehr-sicherheit-fuer-aeltere-menschen/)
Die ersten Aussagen in diese Richtung stammen imho aus den 70ern und ich denke es wird sich um die Empfehlung eines Expertenteams gehandelt haben und nicht unbedingt um die einer einzelnen Person.
Gruß
Alef
Dies ist wohl wahr. Es gab NACH dem "Kitty Genovese"-Fall 1964 einen
wahren Aufschrei der Entrüstung. Überall waren Spezialisten in den Medien.
Die Einzigen die WIRKLICH damit beschäftigt haben sind John M. Darley et. al.
Ich fürchte einfach, dass es sich dabei halt nur um "son Tipp" handelte, der
dann durch die Welt getragen wurde. Schon allein aus der Verhaltensforschung
bzw. der Sozialwissenschaften sind USA nicht immer vergleich-/pbertragbar.
Damit ist dann fraglich, ob solche Tipps auch für DE gelten. Es gibt ja noch so
einige SV-Tipps, die in DE einfach Mumpitz sind.
Wenn man aber son richtiger SV-Experte sein will, wird auch schnell mal etwas
aus dem Ausland übernommen, weil es vordergründig natürlich Sinn macht. :rolleyes:
So das war es aber jetzt auch. Ich warte mal, ob noch ein paar Beleg kommen. ;)
Alephthau
15-01-2011, 20:38
Zu sagen, "die Leute hätten da Angst, selber zum Brikett zu werden" ist bestenfalls eine Vermutung wenn nicht eine Behauptung; ganz sicher aber keine psychologische Erklärung. Jedenfalls würde ich das ja gerne - zur Not auch in anderem Thread - weiterdiskutieren. Vor allem über bessere Alternativen, die über das übliche: Leute direkt ansprechen, Aufgaben verteilen etc. hinausgehen.
Du bist auf einer dunklen Strasse unterwegs und willst dann erstmal an Haustüren klingeln und Aufgaben verteilen? :D
Fakt ist das Leute vielfach nicht aktiv werden weil sie selber nicht wirklich betroffen sind, auch wenn sie am Stammtisch sagen das sie sonstwas machen würden wenn sie sowas sehen würden, und es ist zwar traurig aber leider wahr das die Leute auf "Hilfe" nicht unbedingt so reagieren wie man meinen möchte.
Ich habe es selbst ein paarmal im Nahverkehr erleben dürfen das meine werten Mitfahrer so garnicht reagiert haben auf Belästigungen/Pöbeleien etc und ich meißt der einzige war der aktiv wurde.
Wie oft hört man "Das geht mich nichts an!" oder "Man mischt sich nicht ein!"?
Feuer ist aber eine allgemeine Gefahr wo jeder betroffen ist und was auf alle Fälle für sehr viel Aufmerksamkeit sorgt, ich durfte das in meinem Haus selber mitbekommen.
Einmal wurde ne Nachbarin von nem Kerl geschlagen und lief um Hilfe schreiend durchs Treppenhaus, keine Sau außer mir hat reagiert oder gar die Polizei gerufen. Dann wurde bei einem Nachbarn rumrandaliert.....wieder gleiches Bild, ich muß aber gestehen mich mit den 3 oder 4 Typen die da rumrandaliert haben auch nicht anlegen wollte. Ich hab da nur die Polizei gerufen und mir die Typen sogut es geht gemerkt.
Dann kam es zweimal dazu das es bei uns gebrannt hat, kleiner Feuerteufel unterwegs der im Keller gezündelt hat, kaum zu glauben wie aktiv die gleichen Nachbarn auf einmal waren und wieviele Türen aufgingen.....obwohl man es zunächst nicht wirklich mitbekommen hat und einzig der "Feuer, Feuer" ruf von einem Nachbarn getätigt wurde.
Gruß
Alef
@ Aleph und Deep Purple
Mein Favorit ist in Notsituationen Hilfe! rufen und nicht Feuer!. Aleph hat behauptet, Feuer! sei die klügere Vorgehensweise sich Hilfe zu verschaffen.
Es ist nicht an mir, Alephs Thesen zu belegen.
Du bist auf einer dunklen Strasse unterwegs und willst dann erstmal an Haustüren klingeln und Aufgaben verteilen? :D
Eventuell magst Du dich etwas intensiver mit dem Thema befassen ? Im Fall
von Kitty Genovese haben angeblich über 30 Nachbarn die Rufe gehört. Einige
haben sogar aus dem Fenster geschaut und GESEHEN was los ist. Trotzdem
haben sie nicht geholfen. Hätte hier ein "Feuer" rufen mehr gebracht ?
Fakt ist das Leute vielfach nicht aktiv werden weil sie selber nicht wirklich betroffen sind, auch wenn sie am Stammtisch sagen das sie sonstwas machen würden wenn sie sowas sehen würden, und es ist zwar traurig aber leider wahr das die Leute auf "Hilfe" nicht unbedingt so reagieren wie man meinen möchte.
Wir alle sagen, dass wir natürlich, selbstverständlich und sofort helfen
würden. Nur leider zeigt die Realität etwas ganz anderes.
Daher würden mich immer noch "Belege" oder Quellen interessieren, die deine
These stützen. ;)
Ich habe es selbst ein paarmal im Nahverkehr erleben dürfen das meine werten Mitfahrer so garnicht reagiert haben auf Belästigungen/Pöbeleien etc und ich meißt der einzige war der aktiv wurde.
Wie oft hört man "Das geht mich nichts an!" oder "Man mischt sich nicht ein!"?
Feuer ist aber eine allgemeine Gefahr wo jeder betroffen ist und was auf alle Fälle für sehr viel Aufmerksamkeit sorgt, ich durfte das in meinem Haus selber mitbekommen.
Was haben die denn im Nahverkehr gerufen ? "Hilfe" oder "Feuer" ? ;)
Einmal wurde ne Nachbarin von nem Kerl geschlagen und lief um Hilfe schreiend durchs Treppenhaus, keine Sau außer mir hat reagiert oder gar die Polizei gerufen. Dann wurde bei einem Nachbarn rumrandaliert.....wieder gleiches Bild, ich muß aber gestehen mich mit den 3 oder 4 Typen die da rumrandaliert haben auch nicht anlegen wollte. Ich hab da nur die Polizei gerufen und mir die Typen sogut es geht gemerkt.
Du "belegst" also die These, dass "Feuer" rufen besser ist, mit zwei Beispielen,
in denen das "Hilfe"-rufen doch geholfen haben ? :gruebel: ;)
Dann kam es zweimal dazu das es bei uns gebrannt hat, kleiner Feuerteufel unterwegs der im Keller gezündelt hat, kaum zu glauben wie aktiv die gleichen Nachbarn auf einmal waren und wieviele Türen aufgingen.....obwohl man es zunächst nicht wirklich mitbekommen hat und einzig der "Feuer, Feuer" ruf von einem Nachbarn getätigt wurde.
Es macht einen psychologischen Unterschied, ob es bei MIR Brennt oder
nebenan. ;)
@All
Falls die Aspekte, warum jemand hilft oder eben nicht, interessieren, dann
sollte man sich mal dies rein tun. Gibt es 5 Teile von.
x5-vvsnamGM
Mods
Eventuell mag ein Ausgliedern diese Aspektes, für die
Übersichtlichkeit des Threads hilfreich sein ?
in erste hilfe kursen sind zumindest wir von dem "feuer" rufen weg und wieder beim "hilfe" brüllen und am besten leute direkt ansprechen zum öffentlichkeit herstellen. "feuer" ist halt einfach nicht das worum es geht! ich hab leider keine statistik parat aber irgendein psychologe im ERC hat sich das wohl überlegt.
andere vereine als meiner mögen das aber auch wieder anders halten...
wollte das nur mal sagen. ich persönlich bin für hilfe und direktes ansprechen (sofern möglich)
Immerfroh
16-01-2011, 13:07
Zum Thema FEUER rufen in einer akuten Gefahrensituation...vor kurzem, hatte ich dazu einen Bericht im TV gesehen, der sich mit diesem Thema befasste.
Dort wurde in der Öffentlichkeit, mit versteckter Kamera getestet...auf den Hilferuf FEUER wurde nicht reagiert bzw. kaum.
Experten begründeten, dies läge daran, dass wenn kein Brandgeruch / Rauch wahrnehmbar ist, der Hilferuf schlichtweg überhört wird.
Paul_Kersey
16-01-2011, 13:39
@Aleph:
Ich möchte nur auf einen deiner Links klärend eingehen, nämlich den der University of California: Was dort zum Thema SV, Prävention und Sexualverbrechen steht, ist "nur" eine Auflistung von Empfehlungen des Office of Residential Life, also von einer Art Campusbüro.
Also auch hier keine wissenschaftlich gestützte Aussage warum man besser "Feuer" als "Hilfe" rufen sollte. Denn nur weil etwas auf der Seite einer Universität veröffentlicht wird ist es noch nicht wissenschaftlich ;)
Es steht ziemlich fest dass es kaum bis gar keine gesicherte, wissenschaftliche Arbeit zu dieser Thematik gibt.
Von daher ist es einerlei ob jemand "Hilfe" oder "Feuer" ruft.
Wichtig ist dass man gezielt auf sich aufmerksam macht und das wars dann auch. Den Rest hat man nicht mehr in der Hand. Jemand der auf Hilferufe nicht reagiert wird es auch nicht bei "Feuer" tun.
Tea-Kwon_Joe
16-01-2011, 13:50
Ich finds Haarspalterei. Egal ob jemand Hilfe oder Feuer ruft, ich würde hinnrennen, da für mich beides gleich gefährlich klingt. Viel wichtiger Finde ich, dass man laut, deutlich und oft ruft, um schnell gefunden zu werden
Alephthau
16-01-2011, 16:30
Du "belegst" also die These, dass "Feuer" rufen besser ist, mit zwei Beispielen,
in denen das "Hilfe"-rufen doch geholfen haben ? :gruebel: ;)
Ich war der einzige der reagiert hat in einem Haus mit 19 Parteien, aber ich muß mich korregieren beim zweiten Vorfall.....mein direkter Nachbar hatte auch noch die Polizei gerufen glaub ich! ;)
Wie würden wohl Leute die im Nahverkehr bzw als direkte Zeugen nicht helfen, also wenn sie quasi nur ein paar Meter entfernt sind, reagieren wenn sie Hilferufe hören?
Bei meiner Mutter war es übrigens ähnlich wie im Fall Kitty Genovese, ich habe alte Zeitungsartikel von meiner Mutter früher davon gezeigt bekommen....ein Satz davon hat sich bei mir eingeprägt: "Als die Schreie aufgehört haben, dachten wir jetzt ist es vorbei!".....keine Sau hatte die Polizei gerufen! Zum Glück konnte meine Mutter sich verteidigen, eine "Tradition" in meiner Familie mütterlicherseits ist es das man Kampfkunst/sport wie auch immer lernen sollte!
/edit
Ich sollte es vielleicht präziser schreiben was ich meine:
1) Öffentlichkeit von Leuten vorhanden: Direkte Ansprache um Hilfe
2) Einsame Strasse/Park etc ohne Passanten: Hier ist Feuer rufen erstmal die bessere Wahl um Aufmerksamkeit zu erlangen.
Ob Feuer oder Hilfe gerufen wird, in beiden Fällen kommt zur Feuerwehr immer die Polizei mit hinzu.
Gruß
Alef
the_tarek
18-01-2011, 18:50
So, nun will ich auch mal meinen Senf dazugeben.
Wir trichtern "unseren" Kindern im Training auch Feuer (bzw. Freibier) anstatt Hilfe ein. Aber was noch viel wichtiger meiner Meinung nach ist, dass es in der SV auf der Straße absolut keine (!) Patentrezepte gibt. Jede Situation ist anders, geht anders aus. In vielen Fällen wäre bestimmt jemand gekommen, wenn das Opfer "Feuer" anstelle von "Hilfe" geschrien hätte. In anderen vielleicht aber auch nicht. Das hängt von unglaublich vielen Faktoren ab, die wir alle nicht beeinflussen können.
Trotzdem kann man sagen, dass sich die Mehrheit der Leute von Feuer angesprochener fühlt als von Hilfe, was allein schon daran liegt, wie oft draußen aus Jux und Dollerei "Hilfe" geschrien wird. Andererseits sind Menschen leider furchtbar Sensationsgeil (siehe: Aktuelle Nachrichten - Bild.de (http://www.bild.de)) und wenn jemand Feuer schreit, gibts garantiert was zu gaffen und "relativ ungefährlich" ist es auch noch, man kann ja schließlich weglaufen. Während wenn jemand Hilfe schreit, gibts meistens nicht so viel zu sehen, und wenn doch, ist die Gefahr gegeben, plötzlich ein Messer in der Brust zu haben. Da mischt man sich dann lieber doch nicht ein und brüllt weiterhin Stammtischparolen.
So, soviel von mir dazu... ;)
)
Es steht ziemlich fest dass es kaum bis gar keine gesicherte, wissenschaftliche Arbeit zu dieser Thematik gibt.
Von daher ist es einerlei ob jemand "Hilfe" oder "Feuer" ruft.
Wichtig ist dass man gezielt auf sich aufmerksam macht und das wars dann auch. Den Rest hat man nicht mehr in der Hand. Jemand der auf Hilferufe nicht reagiert wird es auch nicht bei "Feuer" tun.
"Jemand der auf Hilferufe nicht reagiert wird es auch nicht bei "Feuer" tun."
-> schöner Selbstwiderspruch :D Du hast gerade davor geschrieben, dass es keine anerkannten wissenschaftlichen Arbeiten gibt, die klären, ob das Rufen von "Feuer" gegenüber einem einfachen "Hilfe" wirkungsvoller ist...Wenn du das nicht weißt, kannst du auch nicht wissen, dass die Reaktion bei "Feuer" und "Hilfe" die gleiche ist, weil es sonst anerkannte wissenschaftliche Untersuchungen gäbe, welche die erste These widerlegen würden....:cool: Das ist nur deine Vermutung....
Paul_Kersey
18-01-2011, 20:18
"Jemand der auf Hilferufe nicht reagiert wird es auch nicht bei "Feuer" tun."
-> schöner Selbstwiderspruch :D Du hast gerade davor geschrieben, dass es keine anerkannten wissenschaftlichen Arbeiten gibt, die klären, ob das Rufen von "Feuer" gegenüber einem einfachen "Hilfe" wirkungsvoller ist...Wenn du das nicht weißt, kannst du auch nicht wissen, dass die Reaktion bei "Feuer" und "Hilfe" die gleiche ist, weil es sonst anerkannte wissenschaftliche Untersuchungen gäbe, welche die erste These widerlegen würden....:cool: Das ist nur deine Vermutung....
Ich habe ja auch nicht gesagt dass ich hier wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse wiedergebe. Ich bin der Meinung dass es ziemlich egal ist ob man "Hilfe" oder "Feuer" schreit. Man kann für beide Varianten Argumente finden. Aber weder für "Feuer" noch für "Hilfe" gibt es gesicherte Untersuchungen die den Vorteil des einen oder des anderen Rufes belegen könnten.
O.K., dann hatte ich das falsch verstanden, dem stimme ich zu....
Ich kann mich nicht wirklich zu ner eindeutigen Meinung durchringen. Persönlich glaube ich zwar, dass ich meistens bei beiden Rufen auf die gleiche Weise reagieren würde. Bin mir aber nicht ganz sicher, zumal sich bisher alle Hilfe-Rufe hier in der Nähe meiner Wohnung, auf die ich reagiert habe, als Scherz rausgestellt haben....Da toben z.B. oft Kids unten rum, die einfach spielen und dann "Hilfe" rufen oder Leute von der Kneipe nebenan haben auch schon mal nach Hilfe gerufen, aber das war auch nur Spaß...Bei "Feuer" wäre ich wahrscheinlich alarmierter, da ich es definitiv nicht für einen Scherz halten würde. Aber das ist halt auch nur persönliche Erfahrung und nicht die von Sven eigentlich gesuchte wissenschaftliche Fundierung der "Feuer"-These. :cool:
Paul_Kersey
19-01-2011, 08:59
Eben, weder für das eine noch für das andere Modell gibt es gesicherte Erhebungen. Dein Beispiel zeigt sehr schön wie es gehen kann:
Du scheinst ein grundsätzlich aufmerksamer und zu Hilfeleistungen bereiter Mensch zu sein. Lieber schaust du einmal zu viel als einmal zu wenig was los ist.
Bei dir ist es egal ob "Hilfe" oder "Feuer" oder "Kraweeel, Kraweel" gerufen wird ;)
Bei ganz vielen Zeitgenossen ist es aber so dass sie weder auf das eine noch auf das andere reagieren. Entweder weil sie es nicht mitbekommen (wie so viele Leute, so viel nicht mitbekommen und daher auch gern selbst mal in Unheilvolle Situationen stolpern) oder weil sie einfach nichts tun wollen.
Ich persönlich finde es bspw. nicht schlecht direkt auf das Verbrechen aufmerksam zu machen. Also z.B. bei einer versuchten Vergewaltigung zu rufen: "Hilfe! Vergewewaltigung!". Aber hier kann der gleiche Effekt eintreten oder ausbleiben wie bei "Hilfe" oder "Feuer".
Man kann noch am ehesten sagen und Belege dafür finden dass das direkte ansprechen von Personen den größten Erfolg hat. "Sie mit der gelben Jacke, helfen Sie mir!"
Jedenfalls finden sich dazu zumindest einige Angaben in den veröffentlichten Polizeiberichten die ich fast täglich durchgehe.
Das Problem ist: Es müssen erstmal Leute da sein die man ansprechen kann.
Die meisten Verbrechen die so Überfallartig verübt werden wie bspw.: Vergewaltigung, Raub, räuberische Erpressung geschehen an Orten und zu Zeiten bei denen man mit den Tätern mehr oder weniger allein ist.
Cyankali
19-01-2011, 10:26
Nein, das ist kein Mythos, sondern bezieht sich auf die psychologische Wirkung die beide Wörter auslösen bei denen die sie hören!
Ruft jemand um Hilfe klingt dies erstmal für den der das hört danach das es für ihn gefährlich werden könnte wenn er eingreift, mischt er sich nicht ein ist er auch nicht betroffen bzw begibt er sich nicht in Gefahr! (Außerdem hilft bestimmt wer anderes.....)
Ruft hingegen jemand "Feuer" kommt hier ein besonderer Umstand zum tragen, nämlich der das Feuer eine allgemeine Gefahr ist und quasi jeden betreffen kann, durch dessen Ausbreitung, wenn nichts getan wird!
Dazu kommt noch das "Hilfe" oft sehr inflationär gebraucht wird, selbst bei harmlosen Gerangel.....
Ich kann das nicht so ganz glauben, dass "Feuer", die Leute mehr anspricht. Das mit dem inflationären Gebrauch von "Hilfe" und die Aufforderung, dass man als potentieller Helfer in diese Konflktsituation kommt, ob ich helfen soll oder eher nicht, da stimme ich dir auch zu.
Wenn man z.B. durch eine Menschenmenge sich drängeln muss und sagt: "Entschuldigung, ich müsste bitte durch." - funzt das nicht. Aber wenn man so unverhofft schreit: "Vorsicht, heiß. Aufpassen!" - gehen die Leute wirklich auf die Seite (selber schon oftmals erlebt). Daher kann das schon sein, aber mir fehlt da dann auch der Beweis, dass wirklich jm. hilft.
Ich bin kein Psychologe, aber gebe ich mal meinen Senft dazu.
Wenn ICH irgendwo Feuer höre sehe ich in die Richtung. Bemerke ich nicht auf den ersten Blick dass etwas nicht stimmt (und auch kein Feuer/Rauch da ist, ich also das Feuer als Fehlalarm erkennen kann) würde ich vermutlich mit den Schultern zucken und weitergehen. Es ist ja kein Feuer da!
Wenn ich Hilfe höre bin ich wenigstens informiert, dass es um die Person selbst geht. Ich hoffe dass ich daraufhin genauer nachsehen würde und falls nötig helfen würde. (Aber wie gesagt, ich hatte noch nie einen wirklich Vorfall.... (Abgesehen von Kindern mit Wasserpistolen die sich jagen oder ähnliches..))
Also in Ö sind sie bei den Erste Hilfe Kursen inzwischen dazu übergegangen, dass man besonders eindeutig Rollen zuteilen soll. z.B. "Sie da mit der grünen Jacke, rufen sie die Polizei". Eben kein allgemeines "Hilfe" sondern einzelne Personen direkt ansprechen. Wenn dann nichts kommt "Jetzt helfen sie mir doch oder ich verklag sie wegen unterlassener Hilfeleistung".
Ist natürlich nicht 1:1 auf die SV anwendbar, aber doch ein wichtiger Aspekt.
Problem bei Hilfe: das Rufen, gerade Kinder auch im Spaß. Feuer nicht.
Natürlich kommts auch auf den Tonfall an, aber das ist bei Kindern auch immer so eine Sache. Wenn ein erwachsener Mensch aus vollem Halse schreit hats doch eine andere Wirkung, als wenn ein Kind, bei dem schon jemand Erwachsenes ist rumschreit.
Also in Ö sind sie bei den Erste Hilfe Kursen inzwischen dazu übergegangen, dass man besonders eindeutig Rollen zuteilen soll. z.B. "Sie da mit der grünen Jacke, rufen sie die Polizei". Eben kein allgemeines "Hilfe" sondern einzelne Personen direkt ansprechen. Wenn dann nichts kommt "Jetzt helfen sie mir doch oder ich verklag sie wegen unterlassener Hilfeleistung".
Ja, funktioniert super gut in der Praxis. Ich hab einem Zuckerkranken der ohnmächtig geworden ist Erste Hilfe geleistet und mir nachher von der älteren Dame, die ich gebeten habe die Rettung zu rufen anhören müssen es ist ungehörig dass ich sie damit belästigt habe und so laut geworden bin. Geholfen hat sie natürlich nicht aber gegafft.
War bisher die einzige Situation in meinem Leben wo ich fast eine alte Frau geohrfeigt hätte...
Nein, das ist kein Mythos, sondern bezieht sich auf die psychologische Wirkung die beide Wörter auslösen bei denen die sie hören!
Wo sind denn die Belege dafür ? Erstmal ist es eine VERMUTUNG. Einer hat
sich GEDACHT wie es wirkt. Die Erklärung mag halbwegs plausibel sein. Ob es
wirklich so ist, kann niemand sagen.
Wenn doch, bitte ich um Quellen. ;)
Nochmal!
Es gibt sogenannte SV-Mythen, die durch die Szene wandern.
Etwa gibt es nun auch in Deutschland einige SV-Bücher, die ausschließlich
von anerkannten Experten geschrieben wurden;), die warnen Frauen vor einer
Vergewaltigung durch Taxifahrer. Warum ? Weil so was ständig in den USA
passiert. Die "Experten" haben ihrer Informationen also aus den USA. Kann
man das aber auf Deutschland übertragen ? Nein. Wir haben ein komplett
anderes Taxisystem. Natürlich ist es in DE auch schon vorgekommen. Dies ist
aber extrem selten und die Täter hat man meistens auch sehr schnell
bekommen.
Es ist also systemisch sinnfrei, als Kunde Angst davor zu haben, Opfer einer
Vergewaltigung zu werden.
Ganz ausschließen kann man so was natürlich nie. :rolleyes:
Warum soll ich so etwas aber in meinem SV-Kurs weitergeben ?
Ein anderes Beispiel aus der Psychologie.
Wenn man mal googlet, wie oft der Mensch am Tag lügt, kommt man sehr
schnell auf die Zahl 200. Viele angesehene Zeitungen geben dies weiter.
Schlaue und/oder berühmte und anerkannte "Fachleute" transportieren diese
Aussage durch die Medien und so wird es denn zum "Fakt". Jeder kennt es ja
und jeder kennt einen der das auch so gesagt hat. ;)
Sicherlich kennt auch jeder einen, der mal gelogen hat. :D
Wenn Ihr jetzt aber mal in Euch geht und kurz überlegt. Fragt Ihr Euch dann
nicht, wo diese Zahl herkommt ? Überschlagt doch mal wie oft IHR am Tag
lügt. Und ? Kommt Ihr auf 200 ? Ich wette nen Pottwal in Aspik dass nicht. :D
In den Wissenschaft ist eine Zahl von 2-4 Lügen am Tag als eher anerkannt zu
sehen. Der Psychologe Robert Feldman hat da mal einige Untersuchungen
gemacht (das war schon 2002 ) und kommt zu ganz anderen Zahlen. Ebenso
wie Bella DePaulo, sie ist auch Psychologin und hat selbst Studien dazu
gemacht. Woher kommt also nur die Zahl 200 ? Weil sich mal jemand GEDACHT hat, wie es sein könnte.
So kommen ANERKANNTE Mythen in die Welt.
Könnt Ihr gerne mal nachforschen, bei Google und Co. ;)
Es geht mir auch nicht darum, einfach "dagegen" zu sein. Wenn es Sinn macht,
werde ich es gerne weitergeben. Ich lernen ja auch gerne dazu. Nur etwas durch
die Welt zu tragen, ohne dass es "überprüft" wurde, mag ich halt nicht.
Also in Ö sind sie bei den Erste Hilfe Kursen inzwischen dazu übergegangen, dass man besonders eindeutig Rollen zuteilen soll. z.B. "Sie da mit der grünen Jacke, rufen sie die Polizei". Eben kein allgemeines "Hilfe" sondern einzelne Personen direkt ansprechen. Wenn dann nichts kommt "Jetzt helfen sie mir doch oder ich verklag sie wegen unterlassener Hilfeleistung".
Ist natürlich nicht 1:1 auf die SV anwendbar, aber doch ein wichtiger Aspekt.
Problem bei Hilfe: das Rufen, gerade Kinder auch im Spaß. Feuer nicht.
Natürlich kommts auch auf den Tonfall an, aber das ist bei Kindern auch immer so eine Sache. Wenn ein erwachsener Mensch aus vollem Halse schreit hats doch eine andere Wirkung, als wenn ein Kind, bei dem schon jemand Erwachsenes ist rumschreit.
Dies ist wiederum wissenschaftlich Belegt und ausführlich untersucht worden.
Stichworte sind hier Bystander-Effekt, Verantwortungsdiffusion, Deindividuation usw.
Hatte ich auch schon erwähnt. Wurde aber wohl von einige "überlesen". ;)
oliverk71
19-01-2011, 17:38
Ich halte nicht sehr viel davon "Feuer" zu rufen, wenn man "Hilfe" meint. Das ist in meinen Augen erst mal eine falsche Information. Klar, es ist ärgerlich, dass schlecht erzogene Kinder und Jugendliche auf der Straße teils grundlos schreien wie am Spieß und dann auch noch "Hilfe" rufen ohne dass was los ist. Aber wenn sich das bis zu denen mit "Feuer" rumgesprochen hat, was dann? Verständigen wir uns dann auf ein anderes Hilfe-Ersatzwort, welches hohe Aufmerksamkeit sichern soll? Wie wäre es dann mit "Freibier"? ;)
Ich denke die Große Problematik bei dem Hilferuf ist, dass die Menschen, die sowas hören, aber nicht sehen es
1. nicht ernst nehmen, da wie schon vorher erwähnt "Hilfe" ein sehr inflationär benutzter Begriff ist und
2. die Person keine Hilfe ruft (in Form von Polizei) weil sie die rufende Person nicht sieht. Damit geht die große Angst einher, dass man selbst
dann wegen Falschmeldung beim Eintreffen der Polizei verdächtigt wird, da möglicherweise die Polizei überhaupt kein Hinweis auf die Straftat hat...
Das ist ärgerlich, kann aber meines Erachtens nach nicht geändert werden... :/
Ergo: Geht Konflikten auß dem Weg, und lernt euch zu verteidigen. ;)
Boxerjugend
21-01-2011, 21:39
I
Ergo: Geht Konflikten auß dem Weg, und lernt euch zu verteidigen. ;)
Du kannst dich nicht in jeder Situation verteidigen .
Abgesehn davon, jemand der helfen will kommt auch wenn man FEUER! ruft.
Also Schaden wirds nicht, zumal viele Menschen einfach aus Neugier kommen, die bei einem HILFE! ruf nicht kommen würden.
--> Also man hat aufjedenfall mehr Zeugen nach einem FEUER! ruf.
Aber ruft am besten HILFE FEUER!
@ Boxerina
Das ist natürlich totaler Quatsch was du da erzählst.
Ich glaube auch daran, dass es am effektivsten ist direkt Personen anzusprechen und um Hilfe zu bitten. Wenn man noch nicht körperlich angegriffen sondern "nur" bedrängt wird, kann man noch zu anderen Personen hingehen und sie direkt um Hilfe bitten. Ich kenne zwar keine Studien zum Thema, aber wenn jemand aufgefordert wird zu helfen hilft er eher als bei einem "einfachen" Hilferuf.
oliverk71
22-01-2011, 09:41
Ich glaube auch daran, dass es am effektivsten ist direkt Personen anzusprechen und um Hilfe zu bitten. Wenn man noch nicht körperlich angegriffen sondern "nur" bedrängt wird, kann man noch zu anderen Personen hingehen und sie direkt um Hilfe bitten. Ich kenne zwar keine Studien zum Thema, aber wenn jemand aufgefordert wird zu helfen hilft er eher als bei einem "einfachen" Hilferuf.Klar, aber wenn keiner in Sichtweite ist? Man sollte sowieso einsame, dunkle Ecken meiden, aber das ist ja hier nicht das Thema.
Wurde eigentlich schon angesprochen, dass man auf den meisten Handys die 110 auch mit eingeschalteter Tastensperre wählen kann? Wenn einem eine Situation komisch vorkommt, dann hat man womöglich noch genug Zeit die Polizei selbst zu rufen.
Übrigens habe ich selbst schon mal eine Situation erlebt, wo ich Schreie hörte, aber nichts gesehen habe. Die Schreie waren auch schlecht zu orten wegen des Widerhalls zwischen den Gebäuden. Am Ende war es ein Fehlalarm, aber ich schätze ob man Feuer oder Hilfe ruft ist beinahe irrelevant. Man guckt aus dem Fenster und schaut und wenn man weder jemanden sieht noch Feuer oder Rauch, dann setzen sich die meisten wohl wieder auf die Couch. Ein paar wenige gucken vielleicht, aber es wird kaum eine Situation geben, wo ein Opfer über mehrere Minuten um Hilfe ruft, so dass es geortet und gefunden werden kann. Ich gehe davon aus, dass der Täter dann entweder schon die Flucht ergriffen hat oder fertig ist oder sein Opfer zumindest zum Schweigen gebracht hat.
Es läuft also darauf hinaus, dass man Glück hat und vielleicht jemand direkt um die Ecke steht und daher (rein zufällig) sehr schnell da ist. Daraus folgt wiederrum, dass man einsame, dunkle Stellen am besten meidet, wie schon geschrieben.
Was mir gerade einfällt: was macht das "Feuer" rufende Opfer eigentlich, wenn plötzlich ein Feuerwehrwagen angerauscht kommt? Für mich ist naheliegend, dass bei "Feuer" auch "Feuer" gemeint ist. Ich bin nach wie vor dagegen "Feuer" als alternativen Hilferuf zu empfehlen. Glaube auch nicht, dass es da mehr Schaulustige und somit Zeugen gibt. Bei einer Schlägerei gibt es schließlich regelmäßig auch genug Schaulustige ohne dass jemand "Feuer" ruft.
Neongruen
22-01-2011, 12:58
Ich habe aber leider mal gehört, dass man nicht "Feuer" rufen soll, denn die meisten schauen dan erstmal raus und wenn sie kein Feuer sehen gehen sie wieder rein. Dafür benutzen vorallem kleinere Kinder sehr oft "Hilfe" auch wenn sie nur Fange spielen.
Was mir gerade einfällt: was macht das "Feuer" rufende Opfer eigentlich, wenn plötzlich ein Feuerwehrwagen angerauscht kommt? Für mich ist naheliegend, dass bei "Feuer" auch "Feuer" gemeint ist. Ich bin nach wie vor dagegen "Feuer" als alternativen Hilferuf zu empfehlen. Glaube auch nicht, dass es da mehr Schaulustige und somit Zeugen gibt. Bei einer Schlägerei gibt es schließlich regelmäßig auch genug Schaulustige ohne dass jemand "Feuer" ruft.
:halbyeaha:
Nach deutschem Recht hast du dann bestimmt schon eine Straftat begangen ^^
(ich hasse die deutschen Gesetze...)
Also ich würde ganz klar zum Hilferuf raten...
Wenn jemand Feuer ruft, dann vergewissert man sich ja erstmal davon, dass auch wirklich etwas brennt bevor man Hilfe ruft...
@Boxerina
Nenne doch mal eine realistische Situation, bei der man sich angeblich nicht verteidigen kann.
vBulletin v4.2.5, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.