Vollständige Version anzeigen : Kopfhaltung im Boxen - fest oder locker?
So, im Forum für russische KK haben wir grad die Diskussion darüber, wie man im Boxen Kopf und Hals halten sollte.
Zitat:
Soweit ich weiss wird der Kopf im Boxen durch Bewegung des Oberkörpers, nicht des Halses, bewegt. Also genau das Gegenteil von "lockerer Hals". Wenn der Hals locker bleibt wird der Kopf bei einem Treffer viel leichter beschleunigt was zum KO führt. Deswegen gibts auch die meisten KOs durch Schläge die vorher nicht gesehen werden und dadurch die reflexartige Anspannung der Nackenmuskulatur wegfällt.
Also Hals und Kopf eher locker halten, um Schläge "abrutschen zu lassen" oder wie oben zitiert eher fest, um nicht wegen "Schleudertrauma" KO zu gehen.
Wie sind eure Meinungen?
Gruß Jet
Chris bamboozle
17-11-2003, 16:02
Kopf locker halten während man im Kampf ist, damit man nicht zu steif ist und halt locker bleibt, allerdings ruckartig anspannen, wenn nen Schlag kommt, je mehr Halsmuskulatur, desto geringer die Gefahr eines Knockouts. Kopf wegziehen und dabei stabil und fest halten, wenn man die Muskeln nicht anspannt, dann braucht dir ja nur ein 14 jähriger eins vorn Kopp zu geben, dann fällst du auch fast um!
Christian
Alte Amateurbox-Schule: Kopf zur Brust ziehen und linke Schulter hoch (Schutz gegen rechten Haken), so entsteht eine Kuhle in der der Kopf liegt, eine "lockere" Haltung scheidet damit weitgehend aus. Auf die Idee, den Kopf während eines Kampfes locker zu halten würde ich glaub ich garnicht kommen, höchstens mal zwischendurch in einem geeigneten Moment oder direkt nach einem schweren Treffer aus der Distanz, um wieder die Balance zu finden. Aber richtig steif würde ich ihn auch nicht halten, sonst wird man ein statisches Ziel, sondern der Kopf ist dauernd in Bewegung, genau wie der Oberkörper, und da die Wirbelsäule sich wie eine Schlange bewegt und diese Schlangenbewegung nicht beim Hals plötzlich aufhört, kann man die Bewegung des Oberkörpers nicht einfach mit der des Kopfes gleichsetzen, der Hals bewegt sich eigentlich auch ein Bisschen. Bei der Grundstellung mit der hochgezogenen Schulter weniger, aber diese alte Amateurboxer-Stellung sieht man immer weniger, im Kickboxen ist sie sogar verpönt, außerdem verkrampft man leicht in den Schultern. Aber den lockeren Hals als solchen kenne ich beim Boxen jetzt so eigentlich weniger :D
Chris bamboozle
17-11-2003, 21:01
Ich meinte auch damit nicht, dass man den Kopf irgendwie locker durch die Gegend baumeln lässt, sondern, dass man ab und zu den Kopf mal ein bisschen bewegt weil man sich sonst zu sehr versteift. Aber ich bin auch nur blutiger Anfänger, insofern ist deine Aussage wahrscheinlich qualifizierter! Achtung: Keine Ironie oder so, ich mein das Ernst.
Christian
haifischle
18-11-2003, 00:30
Mit der "alten Amateur-Boxgrundschule" hat neutral recht. Der Kopf ist gesenkt, um den Kehlkopf zu schützen, bei der vorderen Seite je nach Auslage ist die Schulter leicht angehoben. Für die Boxer gibt es ein spezielles Krafttraining ,wobei Nackmuskulatur gekräftigt wird. Auch wird schon im Grundlagentraining gelehrt, Schläge, auf die nicht mehr reagiert werden kann (z.B. durch Meiden oder Rückschritt etc) durch senken des Kopfes mit der Stirn aufzufangen, da dies der härteste Teil des Schädels ist.
Auch weiß jeder, der mit Anfängern trainiert , das diese die Angewohnheit haben, Richtung Stirn zu schlagen. Daran merkt man, unter welcher Spannung die Nackenmuskulatur steht.
Heidi
Godfather
18-11-2003, 10:59
vor allem wenn man mit entspanntem nacken nen uppercut schluckt ists vorbei ..
Das hört sich ja geradezu so an, als sollte man möglichst immer den Kopf schön hinhalten, um ja keinen Schlag zu verpassen oder locker zu fangen. ;)
Wer Zeit hat, den Kopf zu senken, um den Schlag mit der Stirn abzufangen, hat der nicht vielleicht auch die Zeit, anders zu agieren, als den Schlag zu fangen?
Gruß Jet
eigentlich ist des Kinn tendenziell immer, wenn nicht gar meistens, nahe an der Brust, statt der linken zieht der Profi, also ich :rolleyes: , auch mal die rechte Schulter zur Hakendeckung hoch, duckt ab, pendelt vor und zurück (in den Seilen zum Bleistift) etc., was eigentlich alles bei lockerem Hals recht komisch aussehen würde, aber du kannst natürlich auch das Kinn immer vorstrecken, das trägt ungemein zur Auflockerung (nicht nur des Halses, nein auch des Publikums) bei, besonders wenn du ein Glaskinn hast :o
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