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Vollständige Version anzeigen : Trailer: Agilitas-Buckler-DVD



Roland Warzecha
31-01-2011, 16:25
Hallo allerseits,

habe von der Produktion gerade diesen Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=XpF0_mhMtfo) der Buckler-DVD bekommen, die Toke und ich für Agilitas gemacht haben.

Viel Vergnügen.

roberto
31-01-2011, 16:29
Gut gemacht!

T. Stoeppler
31-01-2011, 17:55
Schick :)

Gruss, Thomas

itto_ryu
31-01-2011, 18:14
Cool! Ab wann wo zu kaufen?

Roland Warzecha
31-01-2011, 22:36
Die Produktionsfirma mag sich nicht auf einen Termin festnageln lassen. Die Agilitas-Reihe ist ein Enthusiatenprojekt. Groß Geld verdient damit niemand. Deshalb werden lukrative Aufträge vom Videostudio verständlicherweise vorgezogen, Agilitas wird immer dann bearbeitet, wenn es sich ergibt.

Aber der Plan ist, das Teil bis zum Spätsommer auf dem Markt zu haben.
Kannst Du bei Agilitas direkt bestellen.
Hier der Link zur Website. (http://www.historische-kampfkunst.de/)
Ich habe andere DVD-Titel der Reihe aber auch schon bei Swords and More im Ladengeschäft gesehen oder bei Internetversendern von Re-enactmentbedarf etc.

Liebe Grüße,
Roland

itto_ryu
01-02-2011, 09:16
Coolio, freue mich schon darauf.

BloodRage
01-02-2011, 14:55
Sehr, sehr geil!:D Freu mich drauf wenn se im Laden ist.

jimmy-13
01-02-2011, 22:15
Oh ja, gefällt mir.

Wenn man sowas nur mal ansatzweise in nen Riddääfilm sehen würde, wäre ich echt mal entzückt.
Und wahrscheinlich total überrascht.:D

Roland Warzecha
02-02-2011, 10:01
@ Jimmy:
Ist zwar ein anderes Thema, aber ich habe mich auch schon oft gefragt, weshalb man in Film und TV meistens nur die Wahl zwischen Katana-Artisten oder UUUAAAH-brüllenden Schwerthooligans hat.

Tony Wolfe, der vor über 10 Jahren die Kampfstile für die Völker Mittelerdes für Peter Jackson's Herr-der-Ringe-Trilogie entworfen hatte, sagte mir, dass es nicht zuletzt daran läge, dass in Hollywood die Gewerkschaften für die Filmschaffenden eifersüchtig dafür Sorge trügen, dass es Quereinsteiger schwer hätten. Dementsprechend langsam breiten sich neue Ideen für Actionsequenzen aus. Man bleibt gerne bei dem, was auch beim letzten Mal funktioniert und Geld eingespielt hat.

Bis dann wieder irgendwann jemand kommt, der in Hinsicht auf Kampfszenen etwas Neues ausprobiert und damit einen Riesenerfolg hat (wie seinerzeit bei Braveheart oder Matrix). Das affen dann alle fleissig nach.

Wir müssen also nur auf den Tag warten, an dem eine große Produktion auf historische Kampfkünste setzt und Erfolg hat. Irgendwann wird es soweit sein. Das Material ist zu gut, um nie genutzt zu werden.

Geduld, mein junger Jedi!

Deno
02-02-2011, 21:14
Gute Arbeit Roland :)

Roland Warzecha
06-02-2011, 13:41
Dankesehr.

Axel Wagener kritisierte zwar, dass zuviel Zaubertechniken im Trailer seien und ermahnte, wie kürzlich auch Heiko, zu mehr Offline-Schrittarbeit und verstärktem Einsatz der linken Hand.

Wenngleich ich mir die Ermahnungen meiner Meister zwar immer sehr zu Herzen nehme, so kann ich einerseits sagen, dass die DVD sich schwerpunktmäßig mit Grundlagen und insbesondere Biomechanik beschäftigen wird.
Zum anderen gibt es in der Tat fundamentale Unterschiede zwischen dem mittelalterlichen Bucklerfechten, wie es sich aus den entsprechenden Quellen erschließt und dem UCC/Eskrima. Das liegt unter anderem an der Länge der Waffen:
Ich kann mit Machete und Buckler nahzu gleichzeitig in Waffenreichweite sein und beide Waffen mit Figur-Acht-Arbeit einsetzen. Mit Schwertern der Gotik ist das nicht so. Selbst der relativ kurze Typ XIV (aus dem Trailer) ist definitv länger als die Machete und sehr viel früher in Reichweite, als ein begleitender Schildschlag. Deshalb ist die Distanz/Mensur, in der der Kampf beginnt, größer.

Um nach dem Eintreten in die mittlere Distanz dann tatsächlich beide Waffen benutzen zu können (z.B. im Sinne einer Dreierkombi mit zwei Stöcken wie im UCC), darf ich nicht soweit offline gehen, wie in Stockkampfkünsten. Natürlich raus aus der Drucklinie und in des Gegners Schwäche, aber die unterschiedlichen Reichweiten der Waffen führen zu unterschiedlichen Angriffswinkeln. Würde zu weit führen, das hier zu erklären. Führt man am besten vor. Zeigen wir auch auf der DVD.

Ebenfalls der Klingenlänge geschuldet sind Aktionen aus dem Band, die typisch sind für das deutsche Historische Fechten, im Eskrima aber in dieser Weise fehlen.

Schließlich darf man nicht vergessen, dass Stock, Machete und Schwert, bei aller Gemeinsamkeit der biomechanischen Grundlagen im Kampf, unterschiedliche Eigenschaften haben. Ein Schwert schneidet bei korrekter Führung schon wegen der flacheren Keilwinkel des Klingenprofils wesentlich müheloser als die Machete. Auch solche Details haben eine direkte Auswirkung auf Angriffswinkel und Hiebtechnik. Zeigen wir auch auf der DVD, inklusive entsprechender Schnitttests.

Bin gespannt, was Ihr sagen werdet.

beste Grüße nach HH,
Roland

Security
28-02-2011, 22:59
Schließlich darf man nicht vergessen, dass Stock, Machete und Schwert, bei aller Gemeinsamkeit der biomechanischen Grundlagen im Kampf, unterschiedliche Eigenschaften haben. Ein Schwert schneidet bei korrekter Führung schon wegen der flacheren Keilwinkel des Klingenprofils wesentlich müheloser als die Machete. Auch solche Details haben eine direkte Auswirkung auf Angriffswinkel und Hiebtechnik. Zeigen wir auch auf der DVD, inklusive entsprechender Schnitttests.



Ein schöner Trailer!

Den o.g. Punkt kann ich aber nicht nachvollziehen:

Die Klingenlänge bedeutet m.E. keinerlei unterschiedliche Eigenschaften, die Acht kann mit allen Arten von Klingen ausgeführt werden, sofern jemand Lust dazu hat, diese zu nutzen. Die Optionen für die individuelle Schrittarbeit sind auch dieselben, ihr geht auf dem Trailer viel offline, was ja auch eine Option von mehreren ist. Der Grund, warum viele Macheten nicht mühelos schneiden, ist, dass sie selten scharf geschliffen werden. Man kann eine Machete genauso scharf machen wie eine Küchenmesser. Und auch mit einem Küchenmesser kann man Schnitttests made in Solingen machen.

Die Grund-Eigenschaft von Stock/Machete/Schwert ist stets dieselbe: Alles, was ihr/ihm in den Weg kommt wird "zerstört."

Was an dem Trailer "mittelalterlich" sein soll sehe ich nicht, bin aber auch ein Mittelalter-Laie. Ich finde es auf jeden Fall schön, dass von diversen Seiten mit mittelalterlichen Waffen sehr schönes Escrima gezeigt wird. Unsere Vorfahren, die Ritter, wären stolz darauf und ebenso die FMA-Vorfahren.

Beste Grüße

Jörg B.
01-03-2011, 07:39
Security,

dies ist das Forum für europäische KK. Was implizieren sollte, das es auch bei dem hier genannten Clip um europäische KK geht, nämlich um Fechten mit Schwert und Buckler nach dem Ms. I.33, dem ältesten erhaltenen europäischen Fechtbuch.

Was Roland und Toke da machen, hat vielleicht ein paar Parallelen zum FMA, aber das ist es dann auch.

Schönes 'Escrima mit mittelalterlichen Waffen' ist es in jedem Fall ganz sicher nicht!

Garin
01-03-2011, 07:44
Security,

Applaus, Applaus :)

itto_ryu
01-03-2011, 07:52
Security,

dies ist das Forum für europäische KK. Was implizieren sollte, das es auch bei dem hier genannten Clip um europäische KK geht, nämlich um Fechten mit Schwert und Buckler nach dem Ms. I.33, dem ältesten erhaltenen europäischen Fechtbuch.

Was Roland und Toke da machen, hat vielleicht ein paar Parallelen zum FMA, aber das ist es dann auch.

Schönes 'Escrima mit mittelalterlichen Waffen' ist es in jedem Fall ganz sicher nicht!
Ich vermute, die Verwirrung kam auf, weil in Rolands letztem Beitrag soviel bzgl. UCC/Escrima stand. Aber @security JörgB. hat schon völlig recht, hier geht es nicht um Escrima mit mittelalterlichen Waffen (das kann funktionieren, ist aber kein hist. europ. Fechten mehr, streng genommen). Und versuch mal ein immer gleich dickes tatami-omote mit einem Schwert, einem Rapier, einer Machete, einem Barong, einem Stiefelmesser, einer Sichel und einem Tomahawk mit einem Cut 1 durchzubekommen, du wirst unterschiedliche Schnitteigenschaften erkennen und deine Technik für das optimale Ergebnis anpassen müssen.

jpk@kkb
01-03-2011, 08:14
Die Grund-Eigenschaft von Stock/Machete/Schwert ist stets dieselbe: Alles, was ihr/ihm in den Weg kommt wird "zerstört."
Richtig. Vollkommen richtig. Und wenn du mit den Grundeigenschaften einer KK zufrieden sein willst. Dann lerne die 8, lerne Oberhau-Unterhau und freu dich des Lebens. Gehe dann auf das Seminar: das Geheimnis des Stichs im Latosa Escrima und fühle dich ungeheuer erleuchtet.

Wenn du aber wissen willst, warum man im gleichen Übungsstand mit einem Korbschwert jeden Machetenschläger umnietet. Dann lerne gefälligst die technischen Eigenschaften eines Werkzeugs richtig zu nutzen (was kein Grund ist, die Grundlagen nicht zu vernachlässigen, die immer wieder geübt werden müssen). Denn diese Werkzeuge des Kampfes haben eine technische Evolution hinter sich - die Machete, so gut sie auch ist und so sehr ich sie mag, steht ganz am Anfang dieser Entwicklung.

Roland Warzecha
01-03-2011, 10:01
Hi Security,

danke für die lobenden Worte - freut uns sehr.

Natürlich kann man die Acht mit allen Objekten vom Aschenbecher bis zum Langschwert machen. Und natürlich sind Waffen zum Kämpfen und somit zum "Zerstören" da, wie Du schreibst.

Aber bei allen Parallelen bezüglich Biomechanik und der universellen Gültigkeit der Anatomie und Physik, unterscheiden sich die jeweiligen Anforderungen an Hiebwaffen häufig, wenn man den Kontext genau betrachtet:
Feldschlacht, Straßenkampf, Duell bieten nicht die gleichen Kampfvoraussetzungen:Raum, Regeln, Rüstung können stark von einander abweichen. Nicht zuletzt deshalb haben sich in Europa sehr viele verschiedene Schwerttypen entwickelt. In isolierten Gegenden mit geringem Entwicklungsdruck und begrenzten Rohstoffen wie Japan blieben solche Entwicklungen aus. Die Anforderungen an das Schwert veränderten sich bis ins 19. Jahrhundert nicht.
Die vielen unterschiedlichen Formen und Anwendungsgebiete europäischer Blankwaffen brachten aber natürlich auch in Bezug auf Kampfsysteme individuelle Speziallösungen mit sich.

Heute gibt es die Tendenz, Konzepte anzubieten, die dann auf alle Waffen übertragen werden können. Das finde ich selber sehr gut und habe so auch jahrelang UCC gelernt. Und das Bestreben, ein System für alle Waffen zu haben, gab es auch schon im Mittelalter: Hans Talhoffer zeigt eine entsprechende Entwicklung im Verlauf von mehreren Jahrzehnten. Am Ende stand bei ihm ein ganzheitliches Kampfsystem, bei dem mit Schwert und Buckler genauso gefochten wird, wie z.B. mit langem Messer ohne Schild.

Es bleibt jedoch die Tatsache, dass noch 150 Jahre vor Talhoffer ein ganz anderes System für Schwert & Buckler verbreitet war, das wahrscheinlich hunderte von Jahre alt war.
Es war für diese Waffenkombi optimiert, und deshalb nicht eins zu eins auf andere Waffen übertragbar.

Ganzheitlichkeit oder Spezialisierung?
Gibt und gab es beides.
Und das brachte zu allen Zeiten Unterschiede im Detail mit sich.

Liebe Grüße,
Roland

Jörg B.
01-03-2011, 10:04
Moin Roland,

gut geschrieben, dank Dir!

Gruß nach Hamborch und bis Mai :D

Security
01-03-2011, 18:08
Ganzheitlichkeit oder Spezialisierung?
Gibt und gab es beides.
Und das brachte zu allen Zeiten Unterschiede im Detail mit sich.


Das leuchtet mir ein, denn bei den Details gibt es natürlich Unterschiede!

Beste Grüße

Security
01-03-2011, 18:23
Denn diese Werkzeuge des Kampfes haben eine technische Evolution hinter sich - die Machete, so gut sie auch ist und so sehr ich sie mag, steht ganz am Anfang dieser Entwicklung.

Ich verstehe immer noch nicht, warum manche meinen, die Machete sei die Waffe des Escrimas!???

Schwerter stehen wie Du sicher weißt ganz am Anfang der Entwicklung. Viel kampfrelevanter sind die Stangenwaffen, daher trainieren wir ja alle fleißig mit Speer/Lanze/Hellebarde.

Beste Grüße

T. Stoeppler
01-03-2011, 18:54
Viel kampfrelevanter sind die Stangenwaffen, daher trainieren wir ja alle fleißig mit Speer/Lanze/Hellebarde.


Das ist in der Tat richtig - damit beginnt quasi die körperliche, waffenbezogene Ausbildung. Stangenwaffen sind in der Handhabung weltweit auch wirklich ähnlich - bei Schwert und Buckler ist das sehr spezialisiert, mit stellenweise etwas kontraintuitiven Methoden, die man erstmal lernen muss. Da ist Roland mit seinen Jungs jedenfalls ganz klar vorne in der Szene.

Gruss, Thomas

jpk@kkb
02-03-2011, 08:14
Ich verstehe immer noch nicht, warum manche meinen, die Machete sei die Waffe des Escrimas!???

Schwerter stehen wie Du sicher weißt ganz am Anfang der Entwicklung. Viel kampfrelevanter sind die Stangenwaffen, daher trainieren wir ja alle fleißig mit Speer/Lanze/Hellebarde.

Erst einmal find ich es gut, dass du Stangenwaffen trainierst, denn das wird viel zu oft vernachlässigt.

Dann könnte ich nun versuchen, deine Fragen zu erklären, aber ich mache dich lieber auf das Thema aufmerksam hier. Wenn du Escrima Fragen hast, dann bitte nicht hier in diesem Thread. Danke.
http://www.stahlaufstahl.de/forum/images/smilies/icon_topic.gif

Deno
02-03-2011, 11:25
Das hier ist ein Topic zu einem Video von Roland, Toke und ihrer Truppe und es wäre -meiner Meinung- klasse, wenn dies auch so bliebe..-es ging im Ausgangspost nicht um die Vergleichbarkeit mit irgendwelchen anderen Dingen, das hat Roland doch auch sehr gut beschrieben, als er das von Axel u. Heiko an ihn Herangetragene hier kurz erläuterte!

Ich persönlich liebe den Umgang mit dem Schwert und anderen Klingenwaffen (in allen möglichen "Variationen") bzw. deren Anwendung aus verschiedenen Gründen und finde es klasse wenn sich einzelne Personen o. Personengruppen auch mit den historischen Aspekten des Kampfes, egal in welche/aus welcher Richtung, auseinandersetzen.
Wie traurig wäre es bitte, wenn der Inhalt alter Schriften o. anderweitiger Überlieferungen (egal aus welchem Bereich des Lebens!) von niemandem beachtet werden und somit (in diesem Fall wohl) ca. 700 J. altes Wissen einfach "in der Versenkung verschwinden" würde..

Es freut mich wenn dieses Wissen, ob nun auf DVD festgehalten, durch Seminare o. auch "einfachem Training", einer etwas breiteren interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird!

Ja, ich würde auch anders winkeln, das Schwert anders führen, meine zweite Hand anders einsetzen u.ä., aber es geht nicht darum was einzelne von uns anders machen würden (kann doch jeder ein eigenes Video mit seinen Interpretationen von was auch immer aufnehmen, spricht doch nichts dagegen!), denn dann hätte es wohl nicht mehr ganz so viel mit bspw. der Rekonstruktion der Handschrift I.33 zu tun, die sich (soweit ich weiß) ausschließlich, dafür jedoch sehr detailliert, der Anwendung von Schwert und Buckler widmet..-ich selber kenne nur sehr wenige dieser Schriften (und das auch eher nur ansatzweise) und denke das es gerade die individuelle Auslegung einer Sache ist, die sie für den einen interessant und für den anderen eher uninteressant macht (dies ist doch aber wirklich in allen Bereichen des Lebens so)!

Man kann alles von vielen Blickpunkten aus betrachten und über Inhalte streiten o. es auch einfach mal sein lassen..-gerade dann, wenn man selbst sich nicht so intensiv mit einem sehr speziellen Thema beschäftigt!

Ich finde das was Roland und seine "Schwertfreunde" -durch ihr persönliches Interesse an einer Sache- mit sehr großem Erfolg aufgebaut haben und weitergeben, von der Sache her, einfach nur top und würde mir wünschen das jeder KK-/KSler mit soviel Enthusiasmus bei der (eigenen, individuellen) Sache wäre!

Viele Grüße,
Deno

jpk@kkb
02-03-2011, 11:37
...

Deno
02-03-2011, 12:29
@jpk@kkb
Sorry, in der Schnelle ausversehen (ein von zwei Malen) verschrieben :{
-danke für den Hinweis, ist berichtigt..

Viele Grüße..