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Vollständige Version anzeigen : Die Selbsterfüllende Prophezeiung "KK"



michalis
19-11-2003, 11:25
Mal in den Raum gestellt....

Unser Leben wird zum größsten Teil durch unsere Bewußten/Unbewußten Gedanken gesteuert.

Der Foccus:

Bspl.
Ich beschließe meinen Urlaub auf den Osterinseln zu verbringen. In der nächsten Buchhandlung suche ich darüber Literatur und studiere sie. D.h. ich befasse mich mit diesem Thema und setze indirekt einen FOCCUS. Das bedeutet, egal wo ich bin, in den nächsten Tagen endecke ich überall was zum Thema "Osterinseln". Am Kiosk, im Fernsehen, Plakate (Diavortrag) usw. Vorher wäre dies mir nie aufgefallen.

Bspl 2:
Ein Bekannter von mir ist Polizist und ein sehr guter KK. Er traniert zum Teil viele seiner Kollegen in KK und ist dadurch Zeitlich sehr beansprucht. Er ließt viele Bücher zu KK und hat eine große Sammlung v. Videos zum Thema. Er lebt sein Hobby aus..privat wie beruflich.

Interessant ist...er ist im Revier (einer Großstadt) derjenige unter seinen Kollegen, mit den größten Widerständen wenn er auf Streife geht und es vergeht keine Nacht wo es bei im nicht zu Sache geht.

Hat er einen FOCCUS?

Sorry für die lange Ausführung...möchte jetzt auf den Punkt kommen.

Wie sieht es mit Euch aus?
Als Ihr mit KK angefangen habt, hattet Ihr ab dem Zeitpunkt mehr Streß auf der Straße oder vieleicht sogar weniger als vorher? Oder kein Veränderung?

Provozieren wir KK unbewußt Schlägereien auf der Straße/Disko?

Wie ist Eure Meinung zum Thema?

Harrington
19-11-2003, 11:29
Mal in den Raum gestellt....

Unser Leben wird zum größsten Teil durch unsere Bewußten/Unbewußten Gedanken gesteuert.

Der Foccus:

Bspl.
Ich beschließe meinen Urlaub auf den Osterinseln zu verbringen. In der nächsten Buchhandlung suche ich darüber Literatur und studiere sie. D.h. ich befasse mich mit diesem Thema und setze indirekt einen FOCCUS. Das bedeutet, egal wo ich bin, in den nächsten Tagen endecke ich überall was zum Thema "Osterinseln". Am Kiosk, im Fernsehen, Plakate (Diavortrag) usw. Vorher wäre dies mir nie aufgefallen.

Bspl 2:
Ein Bekannter von mir ist Polizist und ein sehr guter KK. Er traniert zum Teil viele seiner Kollegen in KK und ist dadurch Zeitlich sehr beansprucht. Er ließt viele Bücher zu KK und hat eine große Sammlung v. Videos zum Thema. Er lebt sein Hobby aus..privat wie beruflich.

Interessant ist...er ist im Revier (einer Großstadt) derjenige unter seinen Kollegen, mit den größten Widerständen wenn er auf Streife geht und es vergeht keine Nacht wo es bei im nicht zu Sache geht.

Hat er einen FOCCUS?

Sorry für die lange Ausführung...möchte jetzt auf den Punkt kommen.

Wie sieht es mit Euch aus?
Als Ihr mit KK angefangen habt, hattet Ihr ab dem Zeitpunkt mehr Streß auf der Straße oder vieleicht sogar weniger als vorher? Oder kein Veränderung?

Provozieren wir KK unbewußt Schlägereien auf der Straße/Disko?



Nee,glaube nicht...

was heißt überhaupt provozieren?Wenn,dann wurde ich provoziert..Es liegt vielleicht auch an dem Individuum selber,ob man als potenzielles Opfer auftritt(bewusst oder unbewusst)oder nicht.Hat auch nicht direkt mit dem Job zu tun,sagtest du ja selbst.Also auch nicht mit KK oder nicht KK..

JuMiBa
19-11-2003, 11:36
Provozieren wir KK unbewußt Schlägereien auf der Straße/Disko?


Also auf mich trifft das nicht zu. Ich mach jetzt seit 12 Jahren KK und hatte sogut wie nie Stress.

Aber das mit dem "FOCUS" find ich auch immer genial. Ich weiß noch, wo ich mir damals einen Geländewagen geholt habe. Da kam es mir auf einmal so vor, als würde die halbe Welt Geländewagen fahren. Jetzt habe ich wieder einen Astra und auf einmal fahren die wieder alle dasselbe Auto wie ich... :D
Faszinierend !!! ;)

Gruß Micha

Mohlenbop
19-11-2003, 11:43
Ich denke schon, dass das stimmt! Vielleicht nicht in Bezug auf Stress auf der Straße, sondern eher auf das "normale" Leben: Ich erwische mich zum Bleistift ständig dabei, dass ich überall Situationen analysiere, auf die Bewegungen anderer Menschen achte und bei Veranstaltungen immer zuerst nach Krisenherden Ausschau halte und den nächsten Notausgang im Auge habe *g*...
Klingt vielleicht etwas paranoid, aber ich denke, dass es vielen hier so gehen wird!

Übrigens: FOCCUS schreibt man Focus (sorry -> Deutsch LK ;) )

JuMiBa
19-11-2003, 11:45
Übrigens: FOCCUS schreibt man Focus (sorry -> Deutsch LK ;) )

Ist "Focus" ein deutsches Wort ?? :D Wenn Du jetzt gesagt hättest English Leistungskurs, ja dann... ;)

Gruß Micha

TsatTsing
19-11-2003, 13:01
hi..

kann mir das eigentlich nicht vorstellen das
wir als KKler eine solche Situation durch "einfaches Präsentsein" provozieren.

Bin jetzt seit 7 Jahren dabei und kann eigentlich nur das Gegenteil dazu behaupten.. das Eskalationen und dergleichen sich beruhigten... (man hört sich das nu esoterisch an ;) )

Generell hängt es auch vom auftreten, erscheinungsbild ab.. beispiel währen z.b.
Hunde.. geht man mit Händen vor der Brust auf Sie zu werden sie unruhig, sind die Hände und Schultern locker unten ist alles ok. Selbes gilt für Blickkontakt und Stimme.

Der vergleich mit Hunden mag beim ersten hinblick n bischen hinken, generell kann man aber einiges von Ihnen in sachen Aggressionspotential/aufbau/abbau von Ihnen lernen ;)

gruss

TsatTsing

michalis
19-11-2003, 14:16
Übrigens: FOCCUS schreibt man Focus (sorry -> Deutsch LK ;) )[/QUOTE]


Weiß ich...

....nenne ich künstlerische Freiheit!! :D

Jibaku
19-11-2003, 14:43
Übrigens: FOCCUS schreibt man Focus (sorry -> Deutsch LK ;) )


Weiß ich...

....nenne ich künstlerische Freiheit!!Eigentlich schreibt man Foccus, Fokus!
Wie ja Micha schon angedeutet hatte.

Zum Thema selbst:
kann mir das eigentlich nicht vorstellen das
wir als KKler eine solche Situation durch "einfaches Präsentsein" provozieren.
Ich glaube nicht, daß das gemeint war, sondern viel mehr der Umstand, daß man durch das Training bestimmter Situationen eine Sensibilität für eben solche entwickelt und sie zu erkennen meint wo sie eigentlich noch nicht waren oder aber in einem Stadium oder einer Intensität die eigentlich keiner taktischen Betrachtung oder einer martialen Vorbereitung bedurft hätte.
Diese hat zwar sicherlich den Vorteil für die Auseinanderesetzung vorbereitet zu sein, führt aber oft erst zur Auseinandersetzung selbst.

Ich glaube an dieser Überlegung ist etwas wahres dran.

Kung Fu Man
19-11-2003, 15:08
Naja,öfters Konfrontationen hatt ich nicht,aber als ich angefangen hab,mich für KK zu interessieren,war auf einmal überal KK.In Büchern ,Zeitschriften und im Fernsehen.Fast jeden Tag irgendwas zum Thema KK. :D

Mohlenbop
19-11-2003, 16:10
Hab als LK's Deutsch und Englisch!
Bin also fein raus ;)...

michalis
19-11-2003, 16:34
Zitat:

Zum Thema selbst:Ich glaube nicht, daß das gemeint war, sondern viel mehr der Umstand, daß man durch das Training bestimmter Situationen eine Sensibilität für eben solche entwickelt und sie zu erkennen meint wo sie eigentlich noch nicht waren oder aber in einem Stadium oder einer Intensität die eigentlich keiner taktischen Betrachtung oder einer martialen Vorbereitung bedurft hätte.
Diese hat zwar sicherlich den Vorteil für die Auseinanderesetzung vorbereitet zu sein, führt aber oft erst zur Auseinandersetzung selbst.

Ich glaube an dieser Überlegung ist etwas wahres dran.[/QUOTE]

------------------------------------------------------------

..sehe ich auch so...und genau diese Überlegung war auch der Grund für diesen Thread.

Anderes Beispl.

Habe 2 Kumpels die in der gleichen Stadt Türsteher sind.
Beide Diskotheken sind nicht weit von einander entfernt. Beide haben das gleiche Publikum. Der eine, nenne wir Ihn Mr. A, macht diesen Job seit über 5 Jahren. Das erstaunliche ist, er hat noch nie in seinem Leben KK traniert und hat es auch bis heute nicht vor. Bis dato hatte er an der Tür noch nie eine Körperliche Auseinandersetzung gehabt. Verbale ja, aber körperliche Gewalt mußte er noch nie anwenden. Unglaublich was?

Der ander, nennen wir ihn Mr.B arbeitet seit über 7 Jahren als Türsteher und hat von Kind ab, KK traniert. Zur Zeit macht er WT,Arnis und Thai-Boxen. Eine echte Kämpfersau.

Es vergeht kein Wochenende, wo er nicht an einer Körperlichen Auseinandersetzung beteiligt ist.

Und...wie sind hier der Fokus aus?

Ich weiß, es müßten noch andere Faktoren berücksichtig werden, aber ich möchte bei dem Thema "Fokus" bleiben.

Wir können dem Wort noch ein weitere hinzufügen so als Unterstützung:

"Erwartungshaltung"


Bis dann..

Der Möchtegern-Psychologe ;)

Sven K.
19-11-2003, 16:40
Moin Leude

Ich sach nur:

"Die Wege des Herren sind unergründlich" ;) :D ( Amen )

Der Möchtegern-Priester ;)

Gast
19-11-2003, 16:51
Hallo Michalis,

sehr interessante Überlegung, auch dein letztes Stichwort Erwartungshaltung.

Da macht man nun extra eine KK um für eventelle Fälle gewappnet zu sein, und merkt gar nicht, dass man damit die entsprechenden Situationen, in dem man sich ständig darauf vorbereitet und immer wieder durchspielt, erst heraufbeschwört. So hat man dann genau das Gegenteil bewirkt.

Ralf

michalis
19-11-2003, 19:51
Danke f. Deinen Beitrag Ralf.

Gehen wir einen Schritt weiter:

Die Spielregeln der Resonanz (Naturgesetz)

Gleiches zieht gleiches an. Jeder Mensch hat in sich einen Magneten. Magneten ziehen sich an, das gleiche gilt f. den Menschen.

Kleine Übung:

Objektiv sollte sich jeder seinen Freudeskreis ansehen. So als TIP! ;)

Gilt das auch für Menschen die KK machen?

Wie sieht das Resonanzprinzip bei meinen beiden Kumpels/Türsteher aus ( s.o.) ?

Michalis :)

Der Möchtegern-Philosoph :D

Taurus
21-11-2003, 17:49
hi,

sehr interessantes thema!

wissenschaftlich gesehen, wurden hier jedoch ein paar analytische "fehler" begangen.

das konzept der "selffulfilling prophecy" -der selbsterfüllenden prophezeiung - ist ein wissenschaftlich bewiesenes phänomen der sozialpsychologie. sie existiert in unserem alltäglichen leben.

sie treten dann auf,wenn -bewusst oder unbewusst- gewisse, in der zukunkt liegende, handlungsskripte reflektiert werden.
d.h. sie treten vermehrt in situationen auf, welche wir entweder real - oder gedanklich- schon oft erlebt haben und auf diese situation hin ein handlungsskript hin entwickelt haben.
(handlungsskript= untergeordnete kategorie des handlungsschemas eines individuums ; man kategorisiert gewisse möglichen "variablen" einer auftretenden situation, und entwickelt dhingehend eine handlungsstrategie)

es gibt somit keine bereiche der menschlichen existenz, welche nicht von diesem phänomen betroffen sind.

bei der betrachtung dieses zusammenhangs muss man jedoch strikt zwischen der makro- ( z.b. die kampfsportler) und der mikro-ebene ( das individuum) unterscheiden.

weiterhin kann die selbsterfüllende prophezeiung nicht zur erklärung eines möglicherweise vorhandenen phänomens - kampfsportler geraten durch ihren sport öfter in gewaltsame situationen - herangezogen werden.

hierbei greifen andere erklärungsansätze, dazu später.

diese prophezeiungen sind oft auch ganz banale sachen.
zum bsp.: man läuft auf ne fütze wasser zu und will trockene füsse haben, und grade dann tritt man doch rein...

das heist, das was man gerade NICHT will, tritt oft durch eine selbsrefüllende prophezeiung ein.

man nimmt sich vor, etwas besonders gut zu machen, und gerade dann klappt es nicht...

somit dient dieses konzept nicht zur analyse eines solchen zusammenhanges.

aufschluss über solch einen zusammenhang erhält man, wie schon von jemandem erwähnt, durch betrachten z.b. des freundeskreises eines individuums.
dies ist jedoch nur ein teilaspekt der lebenswirklichkeit, somit spielt die sozialisation und die dem individuum umgebende umwelt die hauptrolle in diesem zusammenhang.
diese faktoren wirken auf das psychische system eines individuums ein, und eben diese müssen auch zu einer erkärung herangezogen werden.

in der psychologie werden solche zusammenhänge mit der sozialen netzwerkanalyse analysiert.
jeder mensch hat ein sich umgebendes netzwerk an beziehungen zu anderen menschen.
dabei gibt es starke verbindungen innerhalb des netzwerkes (z.b. verwandte, freunde) und schwache ( z.b. nachbar ).
setzt man die anzahl der starken verbindungen mit denen der schwachen in zusammenhang, so erhält man die netzwerkdichte.
ein dichtes netzwerk ist also eines, welches überwiegend starke verbindungen enthällt.
wenn man also aggressive presonen als die dichten beziehungen in einem netzwerk hat, würd man also eher in "stress"situationen kommen.

wie ein individuum seine netzwerkverbindungen generiert (=seine freunde und bekannten "aussucht") , untersucht man u.a. mit der -erweiterten kontakthypothese- .
sie besagt, unter vielen anderen aspekten, das ein individuum seine starken netzwerkbindungen nach "ähnlichkeiten" bzw. werten u.s.w. "aussucht".

auf die kernfrage hin würde ich sagen, daß man den begriff kampfsportler in diesem zusammenhang eher weniger betrachtet.
vielmehr sollte das aggressionspotential einer preson betrachtet werden.
der kampfsport ist nur ein werkzeug, welches dem geiste des benutzers nach existiert.
eine an sich aggressive person, vielleicht gerade wenn sie noch kampfsport macht, wird immer eher in solche situationen kommen, als ein friedfertiger mensch.
ein friedfertiger mensch wird demnach eher nicht in solche situationen kommen.
kampfsport, bei einer an sich friedfertigen person, unterstützt dies meistens sicher...

bei einer friedlichen person, welche kk beherscht, stellt sich doch ERST RECHT die frage der notwendigkeit eines kampfes.
entweder man sieht recht schnell, daß man überlegen ist;
oder bei unsicherheit würde man ja eh lieber auf einen kampf verzichten.
und weiter, ein friedlicher mensch möchte eher nicht einen kampf initialisieren, in dessen laufe er evtl. gezwungen wird, alle mittel anwenden zu müssen....

so, schönes wochenende!!!

grüße taurus

Jibaku
21-11-2003, 19:26
Hallo Taurus,


so interessant ich Deine Ausführungen finde, in dieser Überlegung -

das heist, das was man gerade NICHT will, tritt oft durch eine selbsrefüllende prophezeiung ein.

man nimmt sich vor, etwas besonders gut zu machen, und gerade dann klappt es nicht...

somit dient dieses konzept nicht zur analyse eines solchen zusammenhanges kann ich Dir nicht folgen!
Denn die Fragestellung war ja nicht -"Sind Kampfsportler aggressiver oder gewalttätiger" sondern: "Provozieren wir KK unbewußt Schlägereien auf der Straße/Disko?"
Die Frage zielt also ganz direkt auf die wohlmeinenden ab.
Natürlich kann die Idee der selbsterfüllenden Prophezeihung nicht als Erklärungsansatz für bewußt agressives Verhalten herhalten, das es sicher auch gibt
(Ich glaube an ein größeres Gewaltpotential in Kampfkunstkreisen im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung, tendiere hierbei aber in der Hauptsache zu einer Erklärung durch die Zielgruppenausrichtung des Kampfsportes, also nicht durch seine negativen Auswirkungen auf den Charkter (Zumindest nicht ausschließlich) sondern durch eine schlichte Selektion durch die Entscheidung Kampfsport zu betreiebn.)
Aber der "wohlmeinende" Kampfsportler will ja durch sein Training erreichen möglichst sicher durch die Straßen zu kommen, erreicht aber oft das Gegenteil.
Ist er besonders friedfertig und vielfach will uns Kampfsportpropaganda das ja auch glauben machen sucht er dieses Ziel sogar ganz ohne Gewalt zu erreichen weil er dem "Opferschema" entflieht und durch selbstbewußtes, ruhiges und überlegenes Auftreten nicht als potentielles Opfer erkannt wird.
Sein Ziel-Sicherheit allgemein, Konfliktvermeidung imspeziellen- auf das er mit Akrebie hinarbeitet wird also im Falle einer agressiven Auseinandersetzung verfehlt, das passt doch genau auf das Modell..?
Denkfehler? Kann durchaus sein, vielleicht verallgemeiner ich, statistisch unzulässig, auch nur eigene Erfahrungen, aber ich finde es passt (Auf die konkrete Frage, nicht auf die Frage nach Gewalt in Kampfkunstkreisen allgemein)!

michalis
23-11-2003, 10:32
[Zitat:
--------------------------------------------------------------------------

diese prophezeiungen sind oft auch ganz banale sachen.
zum bsp.: man läuft auf ne fütze wasser zu und will trockene füsse haben, und grade dann tritt man doch rein...

das heist, das was man gerade NICHT will, tritt oft durch eine selbsrefüllende prophezeiung ein.

----------------------------------------------------------------------------

..und da stehen wir wieder am Anfang.

Ich mache "KK" um mich sicher auf der Straße zu fühlen und erreiche dann genau das Gegenteil. Wumm..was ist passiert und warum?

Kann man natürlich nicht verallgemeinern, aber wenn man sich umhört unter den KK´s, dann kennt jeder mind. 1 Beispiel von einer Selbst. Prophezeiung.
Meine Erfahrung!

Zitat:
__________________________________________________ _____________

bei einer friedlichen person, welche kk beherscht, stellt sich doch ERST RECHT die frage der notwendigkeit eines kampfes.
entweder man sieht recht schnell, daß man überlegen ist;
oder bei unsicherheit würde man ja eh lieber auf einen kampf verzichten.
und weiter, ein friedlicher mensch möchte eher nicht einen kampf initialisieren, in dessen laufe er evtl. gezwungen wird, alle mittel anwenden zu müssen....

__________________________________________________ _____________

Was Du (oben) meinst Taurus, spielt sich auf der Bewußtseins Ebene ab.

Die Frage stellt sich..auf welcher Ebene befindet sich die Selbst. Prophezeiung?

Wissenschaftlich betrachtet, liegt der Sitz der Selbst. Prophezeiung im Unbewußten.

Auch hier die Frage..wie kommt sie dahin?

Durch eine ständige Autosuggestion in der Bewußten Ebene?

Wenn ich mich fast jeden Tag mit dem Thema: Verteidigen, Kampfsport, Kampfkunst usw. befasse, ist das schon eine Autosuggestion die dann irgendwann ins Unterbewußte abwandert und dann nur darauf lauert in Action zu treten?

Könnte das (eine) mögliche Erklärung sein f. meinen Kumpel, der Polizist (s.o.) ?

Was meint Ihr? ;)


Gruß
Michalis

Daimyo
23-11-2003, 10:53
Möglich.

Ich mein, wenn man sich täglich mit Gewalt und Gewaltvermeidung beschäftigt und irgendwann dahin kommt, alles und jeden als potenzielle Gefahr zu betrachten verhält man sich garantiert auch auf menschlicher Ebene gegenüber anderen Personen völlig anders.

Vielleicht spielt einem dann das Unterbewußtsein einen Streich, indem man "Gefahrenherde" sieht, wo keine sind und vielleicht auch nie welche entstehen würden. Aber durch das veränderte Verhalten kommt es zur Eskalation.

edit:

interessant in diesem Zusammenhang wären Fragen wie:

Gäbe es manche Massenschlägereien, wo Polizei anwesend ist, nicht,
wenn die Polizei nicht da wäre? Werden gewisse Individuen nur durch die
Anwesenheit der Polizei dahingehend provoziert, sich mit ihr anzulegen?

R.E.
23-11-2003, 11:01
Hi - Grüßt Euch,

ich glaube die Antwort auf die Frage ist ja und nein!

Es liegt, denk ich, am eigenen Ego und an seiner eigenen Gedankenwelt, welche Glaubenssätze etc. man sich dazu aufbaut.

Als ich vor 20 Jahren mit MA angefangen habe, habe ich NIE eine Schlägerei/Auseinandersetzung angefangen, aber ich bin Ihnen auch seltenst aus dem Weg gegangen.

Wenn einer kam, mich dumm anmachte und/oder gar mein Kampfkunst etc. in Frage stellte, nun ja...., verloren hab ich selten.

Aber je älter ich wurde und umso besser - erfahrener, desto weniger bekam ich Trouble - aus 2 Hauptgründen:

1. ich bin der Situation grundsätzlich aus dem Weg gegangen (also Orten, gesteigerte Aufmerksamkeit etc.) und/oder bin auch weggegangen, wo früher mein Ego dies vielleicht nicht zuließ!

2. Die Leute haben aufgrund meiner Ausstrahlung von alleine einen Bogen gemacht

Ich denke, in vielen MA-Schülern schlummert die Frage, kann-könnte ich mich auch auf der Straße durchsetzen oder würde ich untergehen.

Die meisten wollen es nicht(!) wirklich wissen, aber wenn die Frage unterbewußt brennt (vielleicht sogar der Wunsch), es wissen zu wollen, werden auch immer wieder diese Situationen auftauchen.

Natürlich kann es auch so mal passieren, aber dann ist es halt "dumm" gelaufen, aber das ist wirklich selten. Wenn man natürlich in einem Viertel/Disco etc. rum läuft, wo man weiß, da gibts immer/oft Ärger hat man's auch irgendwo gesucht.

Heutzutage würde ich sagen, man kann MA traínieren und sehr selten, gar nicht Ärger bekommen.

Dies ist meine Meinung und Erfahrung!

Beste Grüße

Ralf

Taurus
23-11-2003, 14:24
hi,

ja da gibts ne wechselwirkung.
jemand, der sich viel mit kk beschäftigt, wird gerade aufgrund dieser tatsache eher mit solchen "situationen" konfrontiert.

das liegt aber an der warnehmung einer person.
ein erfahrener kampfsportler wird eher eine sich negativ entwickelnde situation dritter erkennen, als daß dies eine laie könnte.
seine warnehmung ist ja hinsichtlich kampfsport schon geprägt.

dabei geht es nicht um die frage bewusst vs unbewusst, denn gerade bewusstes handeln kann zu einer selbsterfüllenden prophezeiung füren.

der sachlage dienlich wäre hierbei sicherlich folgende defintion:

selffulfilling prophecy:

"the process by which ones expectations about a person eventually lead that person to behave in ways that confirm those expectations"

sie läuft dabei nach einem 3 schritte prozess ab:

1.) a perceiver has expectations of a target person
2.) the perceiver then behaves in a manner consistent with those expectations
3.)the target unwittingly adjusts his or her behavior according to the perceivers actions

1948 von robert merton als soziales phänomen "entdeckt".
zu der idee der selbsterfüllenden prophezeiung kam er, als eine amerikanische bank konkurs anmelden musste, obwohl es ihr finanziell gut ging.
allein durch gerüchte, nach denen die bank verluste machte, änderte sich die warnehmung der bank gegenüber, und jeder handelte (bewusst oder eher unbewusst) so, als ob es der bank wirklich schlecht ging...
z.b. konto bei anderer bank eröffnen.
dadurch fehlte es der bank zunehmend wirklich an kapital , und sie musste aufgrund einer sich selbst erfüllenden prophezeiung wirklich dicht machen.

es kommt also darauf an, wie eine person oder eine situation wargenommen werden, d.h. wie sie vom individuum seiner lebenswirklichkeit nach eingeordnet und kategorisiert werden.

die lebenswirklichkeit eines kampfsportler beinhaltet natürlich den aspekt "konfliktsituation" in einem höheren maße, als dies bei einer person ist, die nicht solch einen sport betreiben.

jedoch kommt es hierbei eben auf das psychische system der einzelnen person an, wie eine evtl. auftretende selbsterfüllende prophezeiung in einer situation aussieht.

vielleicht ist daß genau der punkt, der den traditionellen kampfkünsten so wichtig ist.

den geist auf so eine hohe ebene zu bringen, so daß man sich solcher selbsterf. proph. entledigen kann, bzw, sie für sich nutzen zu können.
die konzentration also, die dinge so zu sehen, wie sie sind...

gerade im kampf könnte eine solche loslösung gute auswirkungen auf die psychische stärke haben.

ich würde daß jetzt mal so sagen:

eine selbsterfüllende prophezeiung kk an sich, gibt es so nicht.
es ist der geist und die lehre eines kämpfers, welche über die existenz "persönlicher" selbsterf. proph. entscheidet.
wie geht ein kampfsportler also um mit der sich ihm umgebenden umwelt, in der er ja aufgrund seiner beschäftigung mit kk eher auf konfliktsituationen hin konditioniert ist.

bin gespannt auf antwort....

grüße taurus

Jibaku
23-11-2003, 18:57
Hallo Taurus,



irgendwie kann ich nicht ganz nachvollziehen, wie Du zu dieser Unterscheidung zwischen Kampfsport(Kunst ) allgemein im Sinne einer abstrakt allgemeinen Betrachtung und dem Kampfsportler in der konkret individuellen Situation kommst.



Die Fragestellung zielt doch eindeutig primär auf den individuellen Erfahrungshorizont ab.

Bejahe ich auf dieser Ebene die Selbsterfüllende Prophezeiung ist es doch weniger eine soziologische Frage als vielmehr eine statistische (Und dann letztlich auch eine soziologische) ob sich diese individuellen Erlebnisse durch eine besondere Häufung auf den Gesamtbetrachtungsgegenstand Kampfsport(ler) übertragen lassen. Letztlich muss sich umgekehrt auch jedes soziologische Phänomen an irgend einer Stelle psychologisch beim einzelnen Individuum konkretisieren.

Ich benutze einmal eine deutsche, verkürzte Definition der selbsterfüllenden Prophezeiung:


"Definition: Dieser Begriff wurde von dem Soziologen R.K. MERTON eingeführt und ist die Bezeichnung für eine sich selbst bestätigende Vorhersage. Wenn eine Person von einer bestimmten Sache glaubt, daß sie wahr ist und eintreten wird, trägt sie durch ihre Handlung und ihr Verhalten dazu bei, daß diese Prophezeiung auch eintritt."

genau dieses trifft meiner Ansicht nach recht häufig auf Kampfsportler zu, ob das häufig genug ist um eine statistisch gesicherte Verallgemeinerung vornehmen zu können weiß ich nicht, aber genau dafür ist ja die Resonanz auf einen solchen Thread ein Indiz.

Ich hatte mehrere Situationen, die allerdings letztlich alle nicht komplett eskaliert sind, in denen ich die Unterschiedliche Wahrnehmung eines Kampfsportler (Ich) und eines nicht entsprechend vorgebildeten Menschen (Meine Freundin) sehen konnte.
Mein Verhalten war in diesen Situationen eher nicht deeskalierend, weil ich eher taktische gedacht habe und von der potentiellen Gefährlichkeit der Situation überzeugt war.
So habe ich beispielsweise, noch halb im Auto sitzend in einer sehr schlechten Position einen großen, kräftigen, lauten und aggressiven (potentiellen) Angreifer mit einem Knüppel gesehen, gegen den es sich zu wappnen galt, wo meine Freundin einen alten, pöbelnden, besoffenen Mann mit Gehbehinderung (Krückstock) gesehen hat (Die Wahrheit lag wohl in der Mitte).
Ähnlich unterschiedliche Wahrnehmungen kenne ich auch von anderen Kampfsportlern, kann man diesen, zugegeben kleinen Ausschnitt statistisch untermauern, lässt sich die Ausgangsfrage mit ja, wir Kampfsportler tragen unbewußt zur Mehrung aggressiver Auseinandersetzungen bei, beantworten.
Daß das nicht auf jeden zutrifft ist bei jedem statistisch "bewiesenen" Umstand der Fall.

Bewußt/Unbewußt ist insofern wichtig, als daß man dann, wenn es jemand bewußt auf aggressive Auseinandersetzungen anlegt natürlich nicht von einer solchen Prophezeiung sprechen kann, sonst wäre jedes sich im Erfolg manifestierende vorsätzlichen Handeln zugleich die Erfüllung einer auf die Vorsatzverwirklichung gerichteten Prophezeiung.

kusisqa
24-11-2003, 10:09
Hallo,
dieser Artikel interessiert euch vielleicht. Er handelt davon, dass in Venezuela vor allem Kampfsportler in missliche Lagen kommen, weil sie sich allen Situationen stellen.
Kusisqa

JuMiBa
24-11-2003, 10:20
Hallo,
dieser Artikel interessiert euch vielleicht. Er handelt davon, dass in Venezuela vor allem Kampfsportler in missliche Lagen kommen, weil sie sich allen Situationen stellen.
Kusisqa

Yo, eine Ode des Großmeisters LT an die Karatekas... aber 70-120 Tote jedes Wochenende ist schon Wahnsinn... kaum zu glauben...

Gruß Micha

vstm
24-11-2003, 18:10
Hallo,
dieser Artikel interessiert euch vielleicht. Er handelt davon, dass in Venezuela vor allem Kampfsportler in missliche Lagen kommen, weil sie sich allen Situationen stellen.
Kusisqa

Der große Irrtum der Kampfkünstler ist, dass sie tatsächlich annehmen in einem solchen Ambiente Tritte von 180 Grad machen zu können so wie man das in den Filmen immer sieht, ohne in -Betracht zu ziehen, dass dies wirklich nur für die Helden der Filmleinwand ist, oder dass man als Einzelner zehn bewaffnete Gegner mit waffenlosen Techniken besiegen kann. Im wirklichen Leben ist dies eine glatte Lüge, das funktioniert nicht. Ebenso wenig
kann man 100 Agenten namens "Smith" durch, einen Superagenten "Neo" wie im Film "Matrix" besiegen.
So etwas ist eben nur möglich für jemanden der LT-Wing Tsun trainiert und mir 700€ im Jahr auf mein Konto überweist. Kommen sie zum Probetraining!



Die übliche LT-WT Märchenstunde zum Thema: "Warum WT besser ist als >>insert your style here<<".

Taurus
24-11-2003, 19:52
hi jibaku,

finde gut , was du schreibst.
das, was du beschreibst, sehe ich prinzipiell auch so und sehe es eingebunden in das, was ich schrieb.
jedes soziologische phänomen wird oder kann - ja statistisch betrachtet werden.
ein phänomen ist ja nie erst ein statistisches, sondern wird aufgrund einer soziologischen betrachtung erst zu solch einem.
du hast völlig recht, eine statistische erhebung müsste her, um gewisse hypothesen belegen oder widerlegen zu können.

für eine statitisch gültige aussage würden -je nach "erhebungsdesign" - schon 100 befragte personen genügen.

mit der statistik könnte man aus so einem projekt wissenszuwächse über kampfsportler erzielen, die beachtlich wären....

du fasst, meiner meinung nach, den begriff "warnehmung" in diesem zusammenhang nicht ganz richtig auf.
"warnehmung" ist hier ebenso das einsetzen z.b. eingelbter handlungsschemen u.ä.

oder auch anders ; was du als bsp. hierzu nennst, ist auch "richtig", aber es geht noch weiter: es muss kein angriff oder eine gefährliche/bedrohliche situation sein, sondern kann auch heissen, daß man eine person im vorraus -ohne gefahr - einfach nur nach gewissen negativen "erwartungen" hin "abscannt"..

ich denke, was hier so geschrieben wurde von allen, fügt sich fruchtbar zusammen...


grüße!!