Vollständige Version anzeigen : Jan in Singapur
Hmmm, bißchen sehr anders, tiefer, schneller (irgendwie asiatischer), als im üblichen Unterricht hier (das kann ich mir jetzt nicht verkneifen;) ), aber sehr sehenswert:
YouTube - Jan Silberstorff, Singapore 1997 (http://www.youtube.com/watch?v=K6Bz9hWU33Q&feature=player_embedded)
yiquanberlin
05-02-2011, 22:54
1997!!! ...wohl nicht asiatischer, sondern einfach ein bischen jünger;)!
Kundalini
05-02-2011, 23:00
geile Frisur
nö, mit dem "asiatischer" mein ich den Stil des Vortragens, im Gegensatz zu den hiesigen Gepflogenheiten (langsamer, höher...) ...:oöhm...
bluemonkey
06-02-2011, 01:15
Sehr interessant, besonders, weil man gewisse Bewegungen deutlich sieht, die er heute subtiler macht. :)
ja, sonst wärs ja keine Entwicklung.
Beruhigend zu sehen, daß auch er in den ersten Bewegungen trotz großer Erfahrung noch etwas angespannt scheint, was sich dann im Lauf der Performance schön entspannt und löst.
Um die tiefen Stände dauerhaft durchzuhalten und trotzdem sauber und locker zu bleiben, muß man das viel geübt haben. Besonders wenn man bedenkt, daß er mit dem rechten Knie zu BOden geht, bevor er in die Schräge Stellung hineingeht. Ich kenne das sonst nur bei Bewegungen wie "Herabsinken und die Beine Spreizen". Das erfordert Kraft und gute Dehnarbeit, sonst besteht die Gefahr, sich etwas zu reißen oder nicht mehr hochzukommen. Er hat also da, wo andere mit dem Training aufhören, erst richtig reininvestiert.
Schön finde ich die etwas fließendere Darbietung, wobei beides vermutlich Zugeständnisse an Richter und Publikum sind oder eine Anpassung an die üblichen Gewohnheiten bei solchen Darbietungen?
bluemonkey
06-02-2011, 13:11
.
Um die tiefen Stände dauerhaft durchzuhalten und trotzdem sauber und locker zu bleiben, muß man das viel geübt haben.
das ist (laut Jan) ja "nur" die "mittlere" Laufhöhe, die "tiefe" Laufhöhe ist das was man bei 3:37 sieht.
Viel geübt hat er das garantiert:D
Zitat aus dem Schlusswort von "Chen":
"Aber ich will ehrlich sein: Natürlich habe ich trainiert wie ein Irrer. Und tue es heute noch."
Schön finde ich die etwas fließendere Darbietung, wobei beides vermutlich Zugeständnisse an Richter und Publikum sind oder eine Anpassung an die üblichen Gewohnheiten bei solchen Darbietungen?
CXW braucht auf dem offiziellen Video für die Laojia nur so 13 min. Mit 30-40 min pro Form wären die früher nie auf ihre 25 Formen pro Tag gekommen ;).
Wenn man auf bestimmte Dinge achtet, wird es halt langsamer.
Meine Erfahrung ist, dass Anfänger/Fortgeschrittene meist recht schnell laufen, weil sie nur die äußere Bewegungen kennen.
Sobald man merkt, was alles drin steckt und auf was man alles achten kann, wird das von alleine langsamer, später, wenn man die Dinge einigermaßen beherrscht kann das dann wieder fließender werden.
Bzw. man läuft das ja nicht immer im gleichen Modus mit dem gleichen Fokus.
Und schließlich soll langsames Üben ja auch noch andere positive Effekte haben.
Naja, antürlich ist es völlig anders und auch entspannender, wenn ich extrem langsam (und hoch) laufe.
(Ein Anfänger muß freilich erst sein Gehirn und seine Bewegungskontrolle schulen, um so langsam bewegen zu können, aber das geht meist sehr zügig, wenn man zwischendurch einfach mal sagt "jetzt jeder so langsam, wie er/sie kann..." Das ist wiederum deutlich langsamer, als das normale, (sehr) langsame Formenlaufen.)
Bei dem man Zeit hat, in Ruhe wirklich in jedes einzelne Körperglied hineinzufühlen und bewußt zu lösen, während beim schnelleren Laufen dieses Verständnis (und die Gelöstheit/Weichheit etc.) schon eingepolt sein muß, um soweit ein umfassendes Körperbewußtsein zu haben, daß keine Fehler passieren, bzw., man sich seiner Haltung und Bewegungen trotzdem bewußt ist.
Langsam und tief baut Kraft auf, wenn die Oberschenkel brennen und es stellt vor die schwierige Aufgabe, trotzdem durchlässig zu bleiben. Man sieht das z.B. schön, wenn der Oberkörper gerade und locker bleibt und sich nicht zu weit nach vorne neigt.
Tiefer als horizontal sollte man nicht gehen, sonst wirds zwar für die Beinmuskeln wieder einfacher, aber Knie und Hüfte sind "zu".
Dennoch, gerade schnelle Stoßbewegungen aus Dantien/Psoas, oder Fajins gehen schnell eben ganz anders ab, als langsam.
Ich persönlich übe z.B. gerne die Form mit geschlossenen Augen extra langsam mit hineinsinken in jede Bewegung und dann halten, verharren, fühlen. Man kann dann seine Verwurzelung besser prüfen, gerade, wenn man auch ein wenig auf einem Bein stehen bleibt, bevor man es absetzt, und man fühlt das Körperinnere nochmals intensiver. Ist halt nicht Videogeeignet, weil für Zuschauer zum einschlafen.
Das andere Extrem, die Form auch schnell zu üben, praktiziere ich genauso. Da ich versuche, alle meine Formen jeden tag mindestens einmal durchzulaufen (plus langsame Arbeit an speziellen Bewegungen etc), kann ich mir auch nicht zu viel Zeit lassen, sonst würde ich nicht fertig damit.
Ist wichtig, für einen starken, flüssigen, zügigen Energiefluß und als Ausgleich, damit es nicht einseitig /zu Yin-lastig wird..
Das sind zumindest meine Erfahrungen damit, für andere kann ich nicht sprechen.
Ich habe aber auch festgestellt, daß viele Leute, die jahrelang fast nur sehr langsam und hoch geübt haben,
a) nicht die Kraft für gelöstes tieferes Laufen entwickelt haben und deshalb verspannen/verkrampfen und den energetischen Nutzen verlieren, wenn sie es dann ausnahmsweise mal probieren
b)sehr oft nicht in der Lage sind, die Form auch mal schneller und fließender und trotzdem korrekt zu laufen und
c)dann auch in Streß geraten und den Entspannungseffekt verlieren, statt Freude an den geschmeidigen Bewegungen zu haben- was mir in Sachen Energiefluß etwas zu denken gibt.
Das bezieht sich aber nicht auf alle, wenngleich auf viele.
So gesehen ist Jan ein schönes Beispiel, weil er zeigt, daß bei langsam, hoch und sauber gelaufener Form noch lange nicht "Schluß" ist (sondern mehr oder weniger die Basis geschaffen wurde, für weitere Entwicklung und schnellere, tiefere, fließendere Formen)
Und Chen Ziqiang, der z.B mal zitierte, daß auch tiefes Laufen wichtig ist, denn nur, wer eine gut entwickelte Beinkraft hat, kann auch im Rumpf/Rücken gut lösen und sinken.
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