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Vollständige Version anzeigen : Frage zu Trainings- und Unterrichtskonzept



Paul_Kersey
20-02-2011, 12:42
Hallo Leute,

Da es im Bereich *ing *un die wohl größte Zahl kommerzieller Schulen und durchorganisierter Verbände mit speziellen Trainings- und Unterrichtskonzepten gibt, möchte ich hier eine Frage an die Leser richten.

Es geht dabei nicht ums WT, die EWTO, WT vs. VT / WC oder so was sondern nur um Stellungnahmen zu einem Abstrakten / Theoretischen Entwurf.

Mich interessieren die Meinungen derer die in großen Verbänden oder Firmen nach festen Regelungen trainieren genauso wie die derjenigen die "freier" trainieren.

Also folgendes Unterrichtskonzept:

Die Mitgliedschaft ist generell auf 12 Monate angesetzt. Monatlich ist ein fester "Clubbeitrag" zu zahlen. Einmalig eine "Aufnahmegebühr" und Jährlich eine Verbandsgebühr.

Kostenbeispiel:

Aufnahme Club: 30,- einmalig
Monatlicher Beitrag: 45,-
Jährliche Verbandsgebühr: 25,- (dafür gibt es auf Seminare des Verbands und befreundeter Gruppen grundsätzlich 20% auf die Teilnahmegebühr sowie ein Gratis Shirt.)

Als Anfänger trainiert man in einer Basic Klasse und erarbeitet Grundtechniken sowie Basiselemente des Systems.

Erst nach 3 - 6 Monaten, je nach Entwicklung des Schülers, wird er zu härteren Anwendungen und Sparring zugelassen da er ja über ein Mindestmaß an Tools / Skills verfügen muss.

1 mal im Quartal werden Schwerpunkt Workshops angeboten: Dauer 2 - 3 Stunden. Zusätzlicher Kostenfaktor zwischen 10,- und 20,-

Erst nachdem der Schüler ein Basisseminar von 6 - 8 Stunden in dem er grob einmal das ganze System im Überblick geboten bekommt, sowie einem Workshop "Groundfighting" absolviert hat, wird der Schüler in den Advancedbereich eingestuft in dem die Themen, sowie Techniken, Drills etc. anspruchsvoller sind. Im Advancedbereich sollte zudem mindestens einmal im Monat ein fester Sparringstermin gehören bei dem über alle Distanzen gearbeitet wird.


Prüfungen können gemacht werden, müssen aber nicht. Die erste Prüfung ist kostenlos da sie durch den Aufnahmebeitrag gedeckt ist. Weitere Prüfungen liegen bei ca. 25,- Prüfungsgebühr. Man kommt aber auch ohne Prüfung weiter.


Jetzt mal eure Meinung dazu.

Wie gesagt, das ist ein abstrakter Entwurf und ich möchte Meinungen einholen um für mich etwas zu vergleichen.

rukola
20-02-2011, 12:57
Finde Workshops und Lehrgänge nicht so optimal.
Wenn man z.B. Groundfighting lernen will, hilft kein Workshop, sondern man muss diese Inhalte im Training ständig wiederholen. Nach so einem Workshop ist man genauso schlau wie vorher, aber vllt denkt man dann man hats drauf , was wieder ne falsche Sicherheit schafft.


Erst nach 3 - 6 Monaten, je nach Entwicklung des Schülers, wird er zu härteren Anwendungen und Sparring zugelassen da er ja über ein Mindestmaß an Tools / Skills verfügen muss.

Find ich nicht doof sowas, aber 6 Monate scheinen mir arg lang. Sollte doch nach einem Monat schon gehen, da Distanzgefühl und Timing so ziemlich das Wichtigste ist und dementsprechend früh erlernt werden sollte. Würd ich machen, sobald die Schläge halbwegs sitzen. Man kann ja leicht anfangen.

Willst du ne WT-Schule eröffnen?:D

Paul_Kersey
20-02-2011, 13:20
Finde Workshops und Lehrgänge nicht so optimal.
Wenn man z.B. Groundfighting lernen will, hilft kein Workshop, sondern man muss diese Inhalte im Training ständig wiederholen. Nach so einem Workshop ist man genauso schlau wie vorher, aber vllt denkt man dann man hats drauf , was wieder ne falsche Sicherheit schafft.

Das muss ich etwas zurecht rücken: Vorab: Es geht um SV ;)

Workshops und Lehrgänge sind ja nur ergänzend. Bspw. Bodenkampf kommt auch im regulären Training vor. Allerdings gibt es Bereiche die sich im Rahmen von Workshops sehr gut erarbeiten lassen.

Bspw: Bodenkampf wenn Waffen im Spiel sind und sowas.

Also keinesfalls als Ersatz zum regulären Training, sondern als Ergänzung.
Ein Basisworkshop Groundfighting als Voraussetzung für den Advancedbereich ist z.B. hilfreich um gerade spezielle Bodenthemen der SV passend zu bearbeiten.


Find ich nicht doof sowas, aber 6 Monate scheinen mir arg lang. Sollte doch nach einem Monat schon gehen, da Distanzgefühl und Timing so ziemlich das Wichtigste ist und dementsprechend früh erlernt werden sollte. Würd ich machen, sobald die Schläge halbwegs sitzen. Man kann ja leicht anfangen.

Willst du ne WT-Schule eröffnen?:D

Wie gesagt: Zwischen 3 und 6 Monate. Die Intensität des Trainings wird natürlich auch schon im Basicbereich Schritt für Schritt gesteigert. Auch Sparring gibt es in dieser Zeit, allerdings etwas Kickboxlastiger, also ohne Grapplinganteile, um eben Distanz, Timing und Nehmerqualitäten langsam zu verbessern.

Und NEIN, ich will keine WT Schule eröffnen :D

Thema Preisgestaltung: Stellungnahme dazu ?

marius24
20-02-2011, 13:21
Hallo Leute,

Da es im Bereich *ing *un die wohl größte Zahl kommerzieller Schulen und durchorganisierter Verbände mit speziellen Trainings- und Unterrichtskonzepten gibt, möchte ich hier eine Frage an die Leser richten.

Es geht dabei nicht ums WT, die EWTO, WT vs. VT / WC oder so was sondern nur um Stellungnahmen zu einem Abstrakten / Theoretischen Entwurf.

Mich interessieren die Meinungen derer die in großen Verbänden oder Firmen nach festen Regelungen trainieren genauso wie die derjenigen die "freier" trainieren.

Also folgendes Unterrichtskonzept:

Die Mitgliedschaft ist generell auf 12 Monate angesetzt. Monatlich ist ein fester "Clubbeitrag" zu zahlen. Einmalig eine "Aufnahmegebühr" und Jährlich eine Verbandsgebühr.

Kostenbeispiel:

Aufnahme Club: 30,- einmalig
Monatlicher Beitrag: 45,-
Jährliche Verbandsgebühr: 25,- (dafür gibt es auf Seminare des Verbands und befreundeter Gruppen grundsätzlich 20% auf die Teilnahmegebühr sowie ein Gratis Shirt.)

Als Anfänger trainiert man in einer Basic Klasse und erarbeitet Grundtechniken sowie Basiselemente des Systems.

Erst nach 3 - 6 Monaten, je nach Entwicklung des Schülers, wird er zu härteren Anwendungen und Sparring zugelassen da er ja über ein Mindestmaß an Tools / Skills verfügen muss.

1 mal im Quartal werden Schwerpunkt Workshops angeboten: Dauer 2 - 3 Stunden. Zusätzlicher Kostenfaktor zwischen 10,- und 20,-

Erst nachdem der Schüler ein Basisseminar von 6 - 8 Stunden in dem er grob einmal das ganze System im Überblick geboten bekommt, sowie einem Workshop "Groundfighting" absolviert hat, wird der Schüler in den Advancedbereich eingestuft in dem die Themen, sowie Techniken, Drills etc. anspruchsvoller sind. Im Advancedbereich sollte zudem mindestens einmal im Monat ein fester Sparringstermin gehören bei dem über alle Distanzen gearbeitet wird.


Prüfungen können gemacht werden, müssen aber nicht. Die erste Prüfung ist kostenlos da sie durch den Aufnahmebeitrag gedeckt ist. Weitere Prüfungen liegen bei ca. 25,- Prüfungsgebühr. Man kommt aber auch ohne Prüfung weiter.


Jetzt mal eure Meinung dazu.

Wie gesagt, das ist ein abstrakter Entwurf und ich möchte Meinungen einholen um für mich etwas zu vergleichen.

Meine Meinung? Willst du Geld machen, dann geh arbeiten!
Willst du trainieren, dann halte es so einfach wie möglich.

Wenn deine Gruppe klein ist, brauchst du alles nicht.

Mar

WT-Herb
20-02-2011, 13:23
Hallo Paul_Kersey,

Um den Wert eines solchen Konzeptes beurteilen zu können, gehört aus wirtschaftlichen Erwägungen mehr, als Dein Raster dazu, nämlich ein detaillierter Businessplan, der auch die Marktsituation einbezieht, die regionalen Verhältnisse, die Kaufkraft der potentiellen Kunden, die Zielsetzung des eigenen Engagements, die Kostenstruktur der genutzten Umgebung und so weiter. Erst daraus ergibt sich, wie kurz-, mittel- und langfristig Schüler (wirtschaftlich betrachtet als Kunden) zu betreuen sind.

Hinzu kommt, daß Du für ein solches Konzept einen Ausbildungsplan brauchst, der wiedergibt, wie die zu vermittelnden Inhalte zu strukturieren sind, damit einerseits eine hohe Leistungsentwicklung möglich ist, aber andererseits auch eine hohe Akzeptanz erreicht wird. Mitunter widersprechen sich diese beiden Merkmale, was zuweilen zu Kompromissen führt. Um eine grundlegende Zielssetzung der Ausbildungsinhalte kommt man nicht herum und da reicht eine reine Willenserklärung (ich will, daß meine Schüler gut lernen) nicht aus.

Erst in der Gesamtbetrachtung kann ein solchen Konzept sinnvoll oder unsinnig sein.


Gruß, WT-Herb

Paul_Kersey
20-02-2011, 13:25
Meine Meinung? Willst du Geld machen, dann geh arbeiten!
Willst du trainieren, dann halte es so einfach wie möglich.

Wenn deine Gruppe klein ist, brauchst du alles nicht.

Mar

Sehr qualifizierter Beitrag ;)

Es geht wie gesagt um ein kommerzielles Angebot und nicht um den örtlichen Karateverein mit 8,- Beitrag im Monat.

Ich denke es ist nicht verwerflich mit der Weitergabe von Wissen und Können Geld zu verdienen.
Das ist aber auch nicht Thema hier.

Wir reden auch von Mitgliederzahlen von 150 - 200 Mitgliedern.

Paul_Kersey
20-02-2011, 13:32
Hallo Paul_Kersey,

Um den Wert eines solchen Konzeptes beurteilen zu können, gehört aus wirtschaftlichen Erwägungen mehr, als Dein Raster dazu, nämlich ein detaillierter Businessplan, der auch die Marktsituation einbezieht, die regionalen Verhältnisse, die Kaufkraft der potentiellen Kunden, die Zielsetzung des eigenen Engagements, die Kostenstruktur der genutzten Umgebung und so weiter. Erst daraus ergibt sich, wie kurz-, mittel- und langfristig Schüler (wirtschaftlich betrachtet als Kunden) zu betreuen sind.

Hinzu kommt, daß Du für ein solches Konzept einen Ausbildungsplan brauchst, der wiedergibt, wie die zu vermittelnden Inhalte zu strukturieren sind, damit einerseits eine hohe Leistungsentwicklung möglich ist, aber andererseits auch eine hohe Akzeptanz erreicht wird. Mitunter widersprechen sich diese beiden Merkmale, was zuweilen zu Kompromissen führt. Um eine grundlegende Zielssetzung der Ausbildungsinhalte kommt man nicht herum und da reicht eine reine Willenserklärung (ich will, daß meine Schüler gut lernen) nicht aus.

Erst in der Gesamtbetrachtung kann ein solchen Konzept sinnvoll oder unsinnig sein.


Gruß, WT-Herb

Mal ein Post von dir dem ich komplett zustimmen kann :D

Soviel sei Verraten: Der Businessplan samt zugehöriger Analyse aller Vorbedingungen liegt bereits vor. Es geht mir wie gesagt nur um Meinungen dazu weil ich verschiedene Argumentationen vergleichen möchte. ;)

Was den Ausbildungsplan angeht:

Grundsätzlich werden monatlich Themenschwerpunkte vorgegeben damit es einen roten Faden gibt. Das ist im Fall der SV wichtig weil man ja mit möglichst wenig "Technik" auf möglichst viele Situationen antworten will.

(Kein pro / contra Technik vs. Prinzipien. Beides ist gegeben, trotzdem arbeitet man immer auch mit Techniken)

Möglichste Universalität ist also das Losungswort. Daher wird mit Analogien gearbeitet die wiederum die besagten Themenschwerpunkte ergeben.

In jeder Einheit, sowohl im Basic wie im Advancedbereich werden auch immer "Grundschulthemen" behandelt. Sprich: Stände, Schlagtechniken, etc. Freie Anwendungen sind ebenfalls Bestandteil jeder Trainingseinheit.

rukola
20-02-2011, 13:35
Prüfungen können gemacht werden, müssen aber nicht. Die erste Prüfung ist kostenlos da sie durch den Aufnahmebeitrag gedeckt ist. Weitere Prüfungen liegen bei ca. 25,- Prüfungsgebühr. Man kommt aber auch ohne Prüfung weiter.

Würd Prüfungen weglassen, aber vieleicht einmal im Monat nen Sondertraining veranstalten, in dem man einen Überblick über alle Schüler bekommt (vllt mit Bewertungsbogen?). So als Feedback für Trainer und Schüler. Vieleicht dazu auch nen MMAler einladen, der die dann mal ordentlich aufmischt. Vorteil: man bekommt eine realistische Selbsteinschätzung und nen Vergleich zu anderen. Nachteil: vieleicht Frustration, falls es nicht wie gewollt klappt. Da muss man dann aber von vorneherein sagen, dass man als Anfänger eh schlecht aussehen wird und das völlig normal ist. Danach kann man dann schauen, welche Inhalte dem einzelnen Schüler weitervermittelt werden. Fänd ich sinnvoller als Prüfungen, wo Inhalte runtergebetet werden.

Paul_Kersey
20-02-2011, 13:40
Würd Prüfungen weglassen, aber vieleicht einmal im Monat nen Sondertraining veranstalten, in dem man einen Überblick über alle Schüler bekommt (vllt mit Bewertungsbogen?). So als Feedback für Trainer und Schüler. Vieleicht dazu auch nen MMAler einladen, der die dann mal ordentlich aufmischt. Vorteil: man bekommt eine realistische Selbsteinschätzung und nen Vergleich zu anderen. Nachteil: vieleicht Frustration, falls es nicht wie gewollt klappt. Da muss man dann aber von vorneherein sagen, dass man als Anfänger eh schlecht aussehen wird und das völlig normal ist. Danach kann man dann schauen, welche Inhalte dem einzelnen Schüler weitervermittelt werden. Fänd ich sinnvoller als Prüfungen, wo Inhalte runtergebetet werden.

Die Prüfungen sind Testings bei denen auch "gekämpft" werden muss.

Die sind wie gesagt freiwillig für die jenigen die einen eher "sportlichen" Anreiz brauchen / wollen.

Warums grad ein MMA´ler sein muss versteh ich nicht. Mir wäre das für die angesprochene Klientel zu "sportlich". Aufgemischt werden die Kunden auch so durchs Team ;)

rukola
20-02-2011, 13:44
Warums grad ein MMA´ler sein muss versteh ich nicht. Mir wäre das für die angesprochene Klientel zu "sportlich". Aufgemischt werden die Kunden auch so durchs Team

Zum Einen, weil der über alle Distanzen arbeitet, zum Andern sollte das jemand fremdes sein, von dem man nicht weiß wie er kämpft und wie er drauf ist (erhöht schonmal den Stress), und weil viele bei ihren Trainern eine gewisse Zurückhaltung an den Tag legen, eben weil sie sehr viel Respekt vor ihnen haben. (Siehe alle Videos mit KRK.)

Paul_Kersey
20-02-2011, 13:48
Zum Einen, weil der über alle Distanzen arbeitet, zum Andern sollte das jemand fremdes sein, von dem man nicht weiß wie er kämpft und wie er drauf ist (erhöht schonmal den Stress), und weil viele bei ihren Trainern eine gewisse Zurückhaltung an den Tag legen, eben weil sie sehr viel Respekt vor ihnen haben. (Siehe alle Videos mit KRK.)

Okay, da kann ich dich beruhigen. Die "Prüfer" sind ohnehin nicht die regulären Trainer und kämpfen, je nach Levelthema, auch über alle Distanzen. ;)