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Vollständige Version anzeigen : Essensproblem



antomrvelj
23-02-2011, 14:09
Hey Leute

Ich war bis vor kurzem immer ein sehr sehr sportlicher Typ. Nun hat sich das in der Zwischenzeit damatisch geändert. Kurze Beschreibung:

ich bin jetzt 19 Jahre alt, habe vor 3 Jahren noch Handball gespielt. Grösse 191 Gewicht -> 84 Kg. Körper in Topform! Nun Grösse 194 Gewicht -> !! 104 Kg !!

Was ist passiert?
Ich hatte eine schwere Verletzung im Handball sturz und 2 Wirbel waren angebrochen. Folge -> Musste mehrere Monate ein Korsett tragen. Was habe ich gemacht? Viel gegessen vor allem Fastfood, weil ich einen sehr stressigen Job hatte und zuhause keiner Zeit hatte zu kochen. Nach der Erholung habe ich wieder angefangen zu trainieren. 2 Wochen später Sehnenriss am Sprunggelenk. Was passierte? 3 Monate Auszeit. Konnte nicht rennen und hab noch mehr zugenommen. Danach habe ich aufgehört zu trainieren und habe mich mehr auf meinen stressigen Arbeitstag konzentriert. Oktober 2010 habe ich mit BJJ angefangen und habe mir Anfangs Januar 2011 wieder mein Sprunggelenk kaputt gemacht. Nun habe ich wieder eine Pause von 2 Monaten hinter mir und werde nächste Woche mit meinem Training anfangen.

Mein Problem ist, dass ich IMMER viel gegessen habe. Kompensiert wurde es durch meine vielen Trainingszeiten. Handball habe ich fast in der Profiliga gespielt. 6x in der Woche gabs bei mir training. Im BJJ haben wir etwa gleich viel training (ich gehe aber nicht zu jedem Training, da ich körperlich zuerst fit werden muss).

Was ich esse:
Morgens: Immer 2 Toasts mit Schinken und Käse. Dazu ein Orangensaft. Während der Fahrt zur Arbeit gibts noch ein Redbull.
Mittag: Hier esse ich oft sehr wenig. Salat und manchmals gibts ein Stück Fleisch mit Kartoffeln oder so.
Abendessen: Hier gibt es oft Variationen. Manchmals hole ich mir Chicken Wings vom Burger King / Döner / MC Donalds / Pizza. Meistens ist es etwas schnelles weil ich lange arbeite oder lange in der Schule sitze, da ich zusammengerechnet einen 130% Arbeitswoche habe. Wenn ich ins Training gehe wird vor dem Training ein Apfel oder so gegessen.

Wie Ihr seht ist meine Essensgewohnheit miserabel. Ich würde mir gerne einen Ablauf machen -> Montag bis Freitag was ich wann esse. Aber leider habe ich kein Plan von Kohlenhydraten / Kalorien und wie das andere Zeug auch immer heisst.

Oft esse ich auch nur, weil Essenszeit ist und ich manchmals gar keinen Hunger habe :S

Kann mir wer helfen? Wo finde ich gute Ratschläge?

Vielen Dank für eure Hilfe!
Gruss
Anto

F3NR1R
23-02-2011, 14:13
Schau dich da mal um (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f26/faq-regeneration-ern-hrung-42991/)

antomrvelj
23-02-2011, 15:00
Vielen Dank werde es mir ein Mal anschauen!

Cyankali
23-02-2011, 15:20
Du musst zuerst wieder zu deinem ursprünglich biologischen Hungergefühl zurückkommen. Dann brauchst du keinen Ernährungsplan. Unser Körper signalisiert uns, was er benötigt und was nicht. Das klingt so dahingesagt, ist es aber Tatsache.
Sowas dauert aber und verlangt gerade am Anfang enormen Willen. Aber letztendlich wirst du ein neuen Appetit bekommen und viele Dinge, die früher nicht geschmeckt haben, wirst du plötzlich mögen. Eigentlich mag ich aktuell alles.

Um dir mal das zu verdeutlichen. Ich esse erst, wenn ich ein Hunger-Gefühl habe. Dann überlege ich mir ewig, was ich esse. Ich komm zu keinem Entschluss, also Blick aufs Gemüse und Blick aufs Obst, Blick in den Kühlschrank und mich macht nichts an. Doch da liegt eine Karotte - ich habe früher Karotten gehasst (wirklich gehasst). Jetzt bekomm ich komischweise Hunger auf eine Karotte. Nein daneben ist der Schokopudding, Chips habe ich auch noch. Nö, kein Problem - ich greif zu Karotte und die anderen Dinge interessieren mich nicht.

Ist jetzt etwas übertrieben, da ich zur Karotte schon nach was anderes essen muss, aber ich habe plötzlich Hunger auf Dinge, die ich früher kategorisch ausgeschlossen habe. Das ist ein neues Lebensgefühl, das man echt erleben muss, aber dank unserer Lebensmittelindustrie nicht mehr kennt.

1) Stress vermindern, der schlägt nämlich auf den Magen (wenn man einen so stressigen Beruf hat, muss man dann eben seiner Gesundheit wegen Abstriche machen und auch Konsequenzen ziehen, was auch die Arbeit betrifft!).

2) Kochen lernen. Ist gar nicht so schwer.

3) Über Lebensmittel informieren (Literatur --> Bücherei oder Buchladen>Leseecke)

4) Regelmäßige Bewegung, die einen fordert, aber nicht überfordert (als Nonplus-Ultra würde ich da Schwimmen nehmen)

5) Keine Diäten, sondern Essen, wenn man Hunger hat, nur sich mäßigen am Anfang (später ist man eh nur noch so viel bis man satt ist, aber muss das ja erst wieder lernen).

Erstmal Gewürze reduzieren, kein Fastfood, keine süßen Sachen. Getränke: Wasser hin und wieder ein Bier (also alles ohne Zusätze oder sonstigem Firlefanz). Aroma abgewöhnen, die sind nämlich nur dazu da, unsere natürliches Geschmacksprofil und Hungergefühl zu verpfuschen, damit die Lebensmittelindustrie den nötige Gewinne einfährt.

Bei mir ist es bereits nach zwei Monaten angeschlagen. Ich habe einige Diäten probiert und Zeugs und Blubb. Das hat als einziges Erfolg gebracht und keinerlei Probleme mit Jojo-Effekt. Ich esse alles wie früher, nur dann eben wenn ich Lust darauf habe. Kann schon mal vorkommen, dass ich so einen Zucker-Tag habe, wo mein Körper extrem viel süßes möchte. Dann gibt's das eben auch. Ein wirklich gutes Lebensgefühl und nebenbei purzeln auch die Pfunde.

Bei mir unter den Kollogen gibt es genug, die ständig Diäten probieren. Nichts klappt. Die fragen mich auch, wie ich jetzt in 2.5 Monaten 10 Kilo verloren habe und wie ich das geschafft habe, weil ich esse nicht gerade wie jemand, der konsequent eine Diät macht. Ich esse eben weniger und bewusster. Nebenbei lass ich mich nicht mehr von der Arbeit stressen und mache regelmäßig Sport.

Wir werden leider zum Fettwerden durch unsere Nahrung erzogen und nur durch viel Sport kann man dem entgegen wirken. Ab einem bestimmten Alter funktioniert nicht mal das, da unserer Tagesbedarf stetig weniger wird, wir aber noch gleich ungesund essen.

Evtl. nimmst du dir das zu Herzen. Ich kann dir nur dazu raten! Kostet am Anfang echt Überwindung, aber man muss ja nicht ganz spartanisch leben - a und zu muss man sich auch zwischendrin belohnen.

€: Das Problem ist oft der Arbeitsstress + die ganze Alltagslast. Die Entscheidung da zurückzutreten, ist verdammt wichtig, aber leider auch nicht so einfach, weil man eben meist nicht den Mut oder auch das Verständnis hat, hier klare Abstriche zu machen. Arbeit ist Arbeit, aber bei guter Gesundheit arbeite ich auch motivierter. Leider geht das in die Köpfe unsere Gesellschaft nicht rein. Aber das sind eben die Prioritäten, die man selber setzen muss, unabhängig von der Meinung anderer. Wer zu seinen Entscheidungen steht, der macht auch alles richtig.

Katerpillar
23-02-2011, 15:48
Ich kann Dir nur raten morgens gut Müsli oder Haferflocken zu essen und zur Arbeit Obst mitzunehmen. Wasser musst Du auch viel trinken, das braucht der Körper und nimmt Dir den Appetit. Mittags dann auf der Arbeit 2-3 selbstgemachte Brote mit Putenbrust oder Hähnchenbrust oder Marmelade oder was es halt warmes auf der Arbeit zu essen gibt. Vielleicht ja Kartoffeln oder Reis, mit Gemüse und ein bisschen Fleisch, ist bis jetzt noch nichts dagegen. Nachmittags dann Obst und Abends auf gar keinen Fall mehr etwas schweres. Vielleicht nen Joghurt mit Obst oder Banane oder ein Butterbrot mit wa sdrauf, mehr brauchst Du dann schon nicht mehr und hast alle Vitamine und Kohlenhydrahte die Du am Tag brauchst zu Dir genommen. Bist ja kein Leistungssportler und ist alles in allem nur reines Normalo - Essen. Wenn Du lust hast kannst Du auch vor dem Training das Brot weglassen und Dir nen Müsliriegel reinziehen und nach dem Training dann noch nen Butterbrot zu Dir nehmen, ist halt geschmackssache. Aber so deckst Du auf jeden Fall alles ab. Und lass das Red Bull weg, dass ist nicht gut und viel zu teuer.

-edit- Habe jetzt erstmal für den Eisenhaushalt ne Packung Spinaci gefuttert, einfach nur warm gemacht und aus dem Topf geschmeckelt, einfach Sahne sonen Spinattopf einfach lecker....

Fun-Thai
23-02-2011, 16:43
Das Problem hab ich auch gehabt. Esse einfach z.B zarte Haferflocken, mit Bananen und Weintrauben, Milch,Zucker. Rührei. Und am Wochende Chickenwings. Mach Dir mal nicht so'n Kopp drum. Nicht mehr zuviel Fett und Kalorien essen. Schmecken muß es, sonst hat es keinen Sinn. Stichwort - Ernährungsumstellung.

Serinir
23-02-2011, 22:33
Die anderen haben ja schon viele allgemeine Ratschläge geschrieben, ich geh nochmal auf das, was du gepostet hast, ein.


Was ich esse:
Morgens: Immer 2 Toasts mit Schinken und Käse. Dazu ein Orangensaft.
Ein gutes Frühstück ist wichtig, aber auch dabei kann man gesünderes essen, ohne nur noch asketisch zu leben. Nimm Vollkornbrot statt Toast (z.B. "Das Kernige"-Schwarzbrot von Aldi).

Während der Fahrt zur Arbeit gibts noch ein Redbull.
Verzichte besser drauf. Reine Zuckerbombe, die dich auch nicht satt macht. Trinkst du das, um "wach" zu werden? Dann mach dir vielleicht besser nen Kaffee. Trinkst du das, weil du durstig bist? Nimm lieber Wasser.

Mittag: Hier esse ich oft sehr wenig.
.. was dafür sorgt, dass du dann Abends einen Mordshunger hast. Achte darauf genug zu essen. "ein Stück Fleisch mit Kartoffeln" hört sich doch nicht schlecht an..

Abendessen: Hier gibt es oft Variationen. Manchmals hole ich mir Chicken Wings vom Burger King / Döner / MC Donalds / Pizza. Meistens ist es etwas schnelles weil ich lange arbeite oder lange in der Schule sitze, da ich zusammengerechnet einen 130% Arbeitswoche habe.
Das sind ziemliche Killer. Nach allem was ich weiss (und bei Ernährungsgrundsätzen ist die Wissenschaft schrecklich uneins) werden Kohlenhydrate abends - wenn man wenig Energie verbraucht - sehr gern als Fettdepot eingelagert. Mein Tipp: Mach dir nen großen Quark (Magerquark) mit Früchten drin. Klar, da sind auch carbs drin, aber von irgendwas muss man sich ja ernähren.. Und das Casein im Quark macht satt und sorgt dafür, dass deine Muskeln genug Nähstoffe haben (falls du Sport machst).

Big Bart II
24-02-2011, 04:03
Du musst zuerst wieder zu deinem ursprünglich biologischen Hungergefühl zurückkommen. Dann brauchst du keinen Ernährungsplan. Unser Körper signalisiert uns, was er benötigt und was nicht. Das klingt so dahingesagt, ist es aber Tatsache.
Sowas dauert aber und verlangt gerade am Anfang enormen Willen.

Du sagst das immer so schön, aber wenn man das einfach nicht KANN, lernt man auch nicht einfach so durch pure Willenskraft, normal zu essen.

Ich hatte das Problem auch, bzw. ganz beseitigt hab ich es immer noch nicht. Ich habe mir die ersten zwanzig Jahre meines Lebens angewöhnt, mich vollzustopfen, weil ich immer so extrem dünn war. Mit achtzehn hab ich dann angefangen, ziemlich anzusetzen und 22 1/2 hab ich dann endlich mal angefangen vernünftig abzunehmen. Aber das hab ich nur geschafft, indem ich meine Ernährung protokolliert habe.

Im Prinzip hast du ja absolut recht mit dem was du sagst, aber "sich einfach mal mäßigen" oder "einfach mal ein bisschen weniger essen" funktioniert eben nicht, wenn man kein gesundes Hungergefühl hat. Das muss man im Zweifelsfall erst mal lernen.

Karotten hasse ich übrigens auch wie die Pest.:D
Ist so ziemlich das einzige (gesunde) Lebensmittel, das ich wirklich meide.

Cyankali
24-02-2011, 08:27
Du sagst das immer so schön, aber wenn man das einfach nicht KANN, lernt man auch nicht einfach so durch pure Willenskraft, normal zu essen.

Ich hatte das Problem auch, bzw. ganz beseitigt hab ich es immer noch nicht. Ich habe mir die ersten zwanzig Jahre meines Lebens angewöhnt, mich vollzustopfen, weil ich immer so extrem dünn war. Mit achtzehn hab ich dann angefangen, ziemlich anzusetzen und 22 1/2 hab ich dann endlich mal angefangen vernünftig abzunehmen. Aber das hab ich nur geschafft, indem ich meine Ernährung protokolliert habe.

Im Prinzip hast du ja absolut recht mit dem was du sagst, aber "sich einfach mal mäßigen" oder "einfach mal ein bisschen weniger essen" funktioniert eben nicht, wenn man kein gesundes Hungergefühl hat. Das muss man im Zweifelsfall erst mal lernen.

Karotten hasse ich übrigens auch wie die Pest.:D
Ist so ziemlich das einzige (gesunde) Lebensmittel, das ich wirklich meide.

Das war bei mir nicht anders. Am Anfang muss man sehr darauf achten, was man isst, da man den Körper erst wieder umstellen muss. Das habe ich auch gemacht. Verlangt wirklich starken Willen - ohne den geht es nicht. Ich sage doch, man muss es wieder lernen! Dazu gehört, dass man sich selber was zum Essen kocht, weil das schmeckt dann auch besser. "Besser" im Sinn, da es Arbeit gemacht hat und man weiß dann auch, was drin ist.

So Arbeitskolleginnen machen ständig Diäten. Da wird dann wieder gehungert und am Salatblatt geknabbert, aber dann nach der Diät fangen sie wieder an zu stopfen. Hallo, was soll das bringen? Die Kilos sind schneller wieder drauf und der Kreislauf wiederholt sich. Außerdem sagen sie immer das Magenprobleme bekommen. Sinn?!?

Darum sage ich auch, dass mit dem Wunsch nach Abnehmen auch ganz wichtig ist, dass man sein Leben ändert. Gerade Stress auf der Arbeit ist das Übel. Das muss man minimieren. Ich weiß, dann hagelt es so dumme Kommentare von den Kollegen, aber das tangiert mich nicht. Eigentlich ist es nur Neid, nicht selber den inneren Schweinehund zu überwinden. Nur wer entspannt ist und nicht gestresst, kann diesen Kampf mit der Ernährung gegen das falsche Hungergefühl gewinnen. Ansonsten wird es schwer. Jedes Jahr trotz Sports eine Kilo mehr und dann ging es im Letzten Jahr explosionsartig nach oben. Von 71 Kilo auf 83 hoch - zig Versuche, abzunehmen. Als dann Rückenprobleme hinzukamen, war für mich eins deutlich - da muss sich komplett was ändern. Keine Chips und keine Schokolade, kein Fastfood. Das sind aber Dinge, die ich aktuell wieder in Maßen zu mir nehme. Warum auch nicht? Aber anfangs muss man sich dermaßen zwingen. Und darum ist es wichtig nicht schon von der Arbeit angefressen zu sein, weil dann diese Doppelbelastung einen zum absoluten Stinkstiefel werden lässt. Ich war auch ziemlich gereizt in den letzten Monaten.

antomrvelj
25-02-2011, 15:47
Die anderen haben ja schon viele allgemeine Ratschläge geschrieben, ich geh nochmal auf das, was du gepostet hast, ein.

Ein gutes Frühstück ist wichtig, aber auch dabei kann man gesünderes essen, ohne nur noch asketisch zu leben. Nimm Vollkornbrot statt Toast (z.B. "Das Kernige"-Schwarzbrot von Aldi).

Verzichte besser drauf. Reine Zuckerbombe, die dich auch nicht satt macht. Trinkst du das, um "wach" zu werden? Dann mach dir vielleicht besser nen Kaffee. Trinkst du das, weil du durstig bist? Nimm lieber Wasser.

.. was dafür sorgt, dass du dann Abends einen Mordshunger hast. Achte darauf genug zu essen. "ein Stück Fleisch mit Kartoffeln" hört sich doch nicht schlecht an..

Das sind ziemliche Killer. Nach allem was ich weiss (und bei Ernährungsgrundsätzen ist die Wissenschaft schrecklich uneins) werden Kohlenhydrate abends - wenn man wenig Energie verbraucht - sehr gern als Fettdepot eingelagert. Mein Tipp: Mach dir nen großen Quark (Magerquark) mit Früchten drin. Klar, da sind auch carbs drin, aber von irgendwas muss man sich ja ernähren.. Und das Casein im Quark macht satt und sorgt dafür, dass deine Muskeln genug Nähstoffe haben (falls du Sport machst).

Hey,

Vielen Dank für die Tipps! Ich werds mir merken. Habe vorgestern mit einem Privat geschrieben der das gleiche Problem hatte. Ich werde versuchen nun 4 Wochen etwas durchzuziehen und meinen Bauch / Essensgewohnheit umzustellen. Bisschen Wille und Kampfgeist, und dann komm ich auf meine 90 ;)
Vielen Dank!

antomrvelj
25-02-2011, 15:48
Du musst zuerst wieder zu deinem ursprünglich biologischen Hungergefühl zurückkommen. Dann brauchst du keinen Ernährungsplan. Unser Körper signalisiert uns, was er benötigt und was nicht. Das klingt so dahingesagt, ist es aber Tatsache.
Sowas dauert aber und verlangt gerade am Anfang enormen Willen. Aber letztendlich wirst du ein neuen Appetit bekommen und viele Dinge, die früher nicht geschmeckt haben, wirst du plötzlich mögen. Eigentlich mag ich aktuell alles.

Um dir mal das zu verdeutlichen. Ich esse erst, wenn ich ein Hunger-Gefühl habe. Dann überlege ich mir ewig, was ich esse. Ich komm zu keinem Entschluss, also Blick aufs Gemüse und Blick aufs Obst, Blick in den Kühlschrank und mich macht nichts an. Doch da liegt eine Karotte - ich habe früher Karotten gehasst (wirklich gehasst). Jetzt bekomm ich komischweise Hunger auf eine Karotte. Nein daneben ist der Schokopudding, Chips habe ich auch noch. Nö, kein Problem - ich greif zu Karotte und die anderen Dinge interessieren mich nicht.

Ist jetzt etwas übertrieben, da ich zur Karotte schon nach was anderes essen muss, aber ich habe plötzlich Hunger auf Dinge, die ich früher kategorisch ausgeschlossen habe. Das ist ein neues Lebensgefühl, das man echt erleben muss, aber dank unserer Lebensmittelindustrie nicht mehr kennt.

1) Stress vermindern, der schlägt nämlich auf den Magen (wenn man einen so stressigen Beruf hat, muss man dann eben seiner Gesundheit wegen Abstriche machen und auch Konsequenzen ziehen, was auch die Arbeit betrifft!).

2) Kochen lernen. Ist gar nicht so schwer.

3) Über Lebensmittel informieren (Literatur --> Bücherei oder Buchladen>Leseecke)

4) Regelmäßige Bewegung, die einen fordert, aber nicht überfordert (als Nonplus-Ultra würde ich da Schwimmen nehmen)

5) Keine Diäten, sondern Essen, wenn man Hunger hat, nur sich mäßigen am Anfang (später ist man eh nur noch so viel bis man satt ist, aber muss das ja erst wieder lernen).

Erstmal Gewürze reduzieren, kein Fastfood, keine süßen Sachen. Getränke: Wasser hin und wieder ein Bier (also alles ohne Zusätze oder sonstigem Firlefanz). Aroma abgewöhnen, die sind nämlich nur dazu da, unsere natürliches Geschmacksprofil und Hungergefühl zu verpfuschen, damit die Lebensmittelindustrie den nötige Gewinne einfährt.

Bei mir ist es bereits nach zwei Monaten angeschlagen. Ich habe einige Diäten probiert und Zeugs und Blubb. Das hat als einziges Erfolg gebracht und keinerlei Probleme mit Jojo-Effekt. Ich esse alles wie früher, nur dann eben wenn ich Lust darauf habe. Kann schon mal vorkommen, dass ich so einen Zucker-Tag habe, wo mein Körper extrem viel süßes möchte. Dann gibt's das eben auch. Ein wirklich gutes Lebensgefühl und nebenbei purzeln auch die Pfunde.

Bei mir unter den Kollogen gibt es genug, die ständig Diäten probieren. Nichts klappt. Die fragen mich auch, wie ich jetzt in 2.5 Monaten 10 Kilo verloren habe und wie ich das geschafft habe, weil ich esse nicht gerade wie jemand, der konsequent eine Diät macht. Ich esse eben weniger und bewusster. Nebenbei lass ich mich nicht mehr von der Arbeit stressen und mache regelmäßig Sport.

Wir werden leider zum Fettwerden durch unsere Nahrung erzogen und nur durch viel Sport kann man dem entgegen wirken. Ab einem bestimmten Alter funktioniert nicht mal das, da unserer Tagesbedarf stetig weniger wird, wir aber noch gleich ungesund essen.

Evtl. nimmst du dir das zu Herzen. Ich kann dir nur dazu raten! Kostet am Anfang echt Überwindung, aber man muss ja nicht ganz spartanisch leben - a und zu muss man sich auch zwischendrin belohnen.

€: Das Problem ist oft der Arbeitsstress + die ganze Alltagslast. Die Entscheidung da zurückzutreten, ist verdammt wichtig, aber leider auch nicht so einfach, weil man eben meist nicht den Mut oder auch das Verständnis hat, hier klare Abstriche zu machen. Arbeit ist Arbeit, aber bei guter Gesundheit arbeite ich auch motivierter. Leider geht das in die Köpfe unsere Gesellschaft nicht rein. Aber das sind eben die Prioritäten, die man selber setzen muss, unabhängig von der Meinung anderer. Wer zu seinen Entscheidungen steht, der macht auch alles richtig.

Habs mir gerade vorhin durchgelesen und muss sagen, wer so eine Einstellung hat, der hat von vorn herein schon gewonnen! Gute Arbeit keep it up! Ich werde es sicherlich jetzt versuchen und heute Mal wieder zum Training gehen ;) Motivation habe ich auf jeden Fall!

antomrvelj
25-02-2011, 15:49
Du sagst das immer so schön, aber wenn man das einfach nicht KANN, lernt man auch nicht einfach so durch pure Willenskraft, normal zu essen.

Ich hatte das Problem auch, bzw. ganz beseitigt hab ich es immer noch nicht. Ich habe mir die ersten zwanzig Jahre meines Lebens angewöhnt, mich vollzustopfen, weil ich immer so extrem dünn war. Mit achtzehn hab ich dann angefangen, ziemlich anzusetzen und 22 1/2 hab ich dann endlich mal angefangen vernünftig abzunehmen. Aber das hab ich nur geschafft, indem ich meine Ernährung protokolliert habe.

Im Prinzip hast du ja absolut recht mit dem was du sagst, aber "sich einfach mal mäßigen" oder "einfach mal ein bisschen weniger essen" funktioniert eben nicht, wenn man kein gesundes Hungergefühl hat. Das muss man im Zweifelsfall erst mal lernen.

Karotten hasse ich übrigens auch wie die Pest.:D
Ist so ziemlich das einzige (gesunde) Lebensmittel, das ich wirklich meide.

Na endlich Mal einer der mich versteht! haha :D und btw. Karotten liebe ich und Obst hab ich auch sehr gern! Aber Gemüse war nie mein Ding... haha

Serinir
25-02-2011, 16:41
Ich würd sagen - kauf dir vielleicht ein Buch zu gesunder Ernährung. "Diäten" gibts wie Sand am Meer, aber die meisten zwingen dir nur ein Korsett auf, das dich nicht dauerhaft zufrieden macht. Es wird einfach sehr viel gelabert, vor allem im Bereich der Low-Carb-Diäten (die, die das Hauptaugenmerk weniger auf die Reduzierung der Gesamtkalorienzahl und mehr auf Reduzierung "schlechter Kohlenhydrate" legen) - schau dir vielleicht an, wovon da ausgegangen wird, aber bring deine gesunde Skepsis mit und versuch deinen eigenen Weg zu gehen.

Weil ich eher das umgekehrte Problem habe (Schwierigkeiten dabei, Muskeln aufzubauen) weiss ich nicht, ob abnehmen besonders schwierig ist.. Aber ich drück dir mal die Daumen!