Erkenne die Bedeutung von Bushido [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Erkenne die Bedeutung von Bushido



Rene
08-02-2002, 08:51
Ich habe herausgefunden: Bushido, der Weg des Krieges, liegt im Sterben. Wird man mit zwei Alternativen konfrontiert, Leben und Tod, so soll man ohne zu zögern den Tod wählen. Daran ist nichts Schweres; man muß nur fest entschlossen sein Ziel vefolgen.
Wenn einige behaupten: "Ein Tod, ohne seine Bestimmung erlangt zu haben, ist ein sinnloser Tod", so ist das die berechnende Art zu denken, die dem eitlen, verstädterten Bushido entspringt. Zwischen zwei Alternativen eingezwängt, kann man nur schwer den richtigen der beiden Wege wählen. Um sicher zu gehen, bevorzugt jeder das Leben gegenüber dem Tod; man versucht, sich von der Vernunft des eigenen Überlebens zu überzeugen. Doch wenn man überlebt, ohne ein gerechtes Ende erlangt zu haben, ist man ein Feigling. Hierin liegt der entscheidende Punkt.
Solange jemand umgekehrt den Tod wählt, ohne sein Ziel erreicht zu haben, ist sein Tod frei von Schande, auch wenn andere ihn sinnlos oder wahnsinnig nennen mögen. Das ist die Essenz des Bushido

aus Hagakure -
Der Weg des Samurai
Tsunetomo Yamamoto

Deckard
08-02-2002, 09:39
JA!



Habe auch beide Bände!


Nur warum postet du das?


Und warum gerade eine der kontroversesten Stellen!


Auch wenn es eins der besten Bücher ist die ich jemals gelesen habe!

Rene
08-02-2002, 11:46
als Denkanstoß. Mal schauen ob sich etwas draus entwickelt.

Thyura
08-02-2002, 12:16
Nun ja, wenn man bedenkt, wie Selbstmörder heutzutage eingestuft werden...lange Zeit war es in Deutschland die größte Schande überhaupt, Selbstmord zu begehen. So kam es z.B. auch zustande, daß in literatischen Epochen wie z.B. dem Barock große Todessehnsucht vorhanden war und dennoch niemand Selbstmord beging.
Ist Selbstmord verwerflich? In der Tat eine nicht ganz einfache Frage...Selbstmord zur Errettung der Ehre wie es im Hagakure vorgesehen ist, ist es mit Sicherheit nicht...

Oha, scheint eine sensible Diskussion zu werden... :rolleyes:

Gruß

Thyura

Goshinsatori
08-02-2002, 12:31
HI,

Das Problem liegt heute eigentlich in der Angst vor dem Tod in unserer westlichen Denke.
Daran ist ua. vielleicht auch die Kirche schuld.....egal, anderes Thema.

Der Punkt ist, wenn ich mich jeden Tag mit dem Tod konfrontiere habe ich eigentlich nur Vorteile.
In einem Kampf bin ich wesentlich verspannter, ohne Angst kann ich dem Angreifer entgegentreten.

Sterben muß jeder von uns, also warum nicht sich damit auseinander setzten ??

Hagakure: Wenn du vom Dach springts liegst du zwischen Leiche, wenn du vor die Tür gehst bist du umgeben von Freinden.

Auch eine Interesante Überlegung zum Thema Sepuku.

Jedenfalls halte ich Selbstmord keinesfalls für verwerflich. Jeder von uns ist frei zu entscheiden oder sollte es jedenfalls sein.

Bokuto
08-02-2002, 15:58
Stellt mich vor die Wahl und ich wähle das Leben, denn zu leben ist wundervoll. Was kann ich denn noch tun, noch erreichen, wenn ich tot bin? Ich würde mein Leben nur für etwas wirklich Großes opfern (vielleicht ein anderes Leben) - so etwas profanes und eitles wie Ehre ist mit Sicherheit nichts Großartiges. Sorgen und Probleme erst recht nicht - die lassen sich IMMER irgendwie lösen.

Sayonara
Dirk

Deckard
08-02-2002, 17:16
Und wenn es sein muß lebst du dein ganzes Leben in Furcht!
Hast Angst wenn du mit über 100 über die Autobahn rast.
Hast Angst wenn mehrere Leute durch die Gegend laufen...
Angst vor Hunden,Bullen...
und sogar Holzschwertern(@Bokuto)!


Wenn man derartig an seinem Leben hängt und vor wirklich Allem Angst hat macht das Leben keinen Spaß!


Das letzte Mal als ich wirklich direkt mit dem Tod konfrontiert war saß ich in einem Auto!
Als gemerkt habe das der Fahrer mit Tempo 80 Voll in ein anderes Auto fahren würde das in der Kurve geparkt hatte habe ich mit meinem Leben schon abgeschlossen....
Aber ich bin gelassen geblieben. Ich habe mir gedacht ich hätte doch ein nettes Leben gehabt aber absolut keine Angst...

Im Gegensatz zu den Heinis im anderen Wagen ist mir nichts passiert!



Ich denke es ist nicht nur der Sinn des Hagakure auf den TOD vorbereitet zu sein!


Auch Respekt,Benehmen und Loyalität, ein starker Wille Dinge "durchzuziehen".

Ehre an sich ist Respekt vor anderen aber auch vor sich selbst!

Darum geht es!

Und wenn ich Leute sehe denen oben genannte Dinge allesamt nichts bedeuten muß ich sagen das die eine armselige Erscheinung sind. Der letzte Abschaum.


Nimm den 19-jährigen standard "McDonalds"-Gangster.
Spuckt beim Rauchen dauernd auf den Boden verarscht seine "Kumpelz" kifft, pöbelt und ist natürlich ein kompletter Versager!

Was für eine Mißgestalt!
Oder wie nennt ihr das?

Bokuto
09-02-2002, 12:19
Hallo Deckard,
meinst Du, es ist ehrenhaft oder respektvoll, andere Menschen, weil sie andere Prioritäten in ihrem Leben gesetzt haben, als "Abschaum" zu bezeichnen? Bist Du etwas besseres? Ich finde es arm, so etwas von sich zu behaupten.
Und lies bitte meinen Beitrag richtig: Da steht nicht, dass ich nichts von Ehre und Respekt halte. Da steht auch nicht, dass ich Angst habe. Da steht nur, dass ich es eitel finde, mein Leben für die Ehre wegzuwerfen und dass ich es wundervoll finde, zu leben. Und da ich keine Katze mit sieben Leben bin, will ich das eine noch ne Weile geniessen.
Größe beweisst man auch damit, dass man es schafft, seinen Stolz und seine Ehre um des Friedens willen einfach mal zurück zu nehmen. Das hat nichts mit Angst oder Furcht zu tun, das ist ein Weg, sich selbst zu besiegen und damit ware Stärke zu zeigen. Ich muss mich doch nicht ständig auf Kosten anderer selbst behaupten, oder?

Gruß
Dirk

PS: Ich kann die "kiffenden und aulenden Mc-Donalds-Gangster" auch nicht ausstehen. Aber wahrscheinlich sind wir in ihre Augen ebenfalls "Missgestalten".

PPS: Ich hab vor Holzschwerten Angst? Oh ... gut, dass ich das jetzt weiss! :D

Deckard
09-02-2002, 13:35
schlechte Menschen sind Abschaum...
was sollen sie sonst sein!


Um des lieben Friedens willen ist auch idiotisch!


Wenn man sich irgendwo eine blöße zeigt nutzen deine Feine das auch aus!


Schon wirst du zum Opfer!


Um des lieben Friedens willen!


Klasse!

Seppuko oder Agnus Dei ganz wie du willst!

Goshinsatori
09-02-2002, 13:59
HI,

das sind auch nur Menschen.........
Deren Blut ist so rot wie deines.......

Du solltest mit solchen Äusserungen vorsichtiger sein.
Klar, es gibt immer Menschen die man mag und welche die man nicht mag, aber ABSCHAUM ???
DAS ist sehr heftig.
Wir sind alle Menschen und Menschen machen Fehler. Denke immer daran.....

Nino
09-02-2002, 14:30
Na ja Abschaum ist ein absolut unpassender Begriff, die meisten Menschen würden genauso werden, wenn sie unter ähnlichen Umständen wie gewisse Subjekte aufgewachsen wären.
Und es geht hier ja auch eigentlich nicht darum welche Menschen des Lebens wert sind oder nicht, sondern um den Sinn und die inhalte des Bushido.

Gruß
Nino

Deckard
09-02-2002, 14:51
JA! Das Stimmt!


Also sag auch was dazu! :D

BanzaiBany
09-02-2002, 17:09
Hallo Leute!


Na ja Abschaum ist ein absolut unpassender Begriff, die meisten Menschen würden genauso werden, wenn sie unter ähnlichen Umständen wie gewisse Subjekte aufgewachsen wären.

Ja aber er ist und bleibt Abschaum, egal ob er Primär Schuld ist (wegen seiner Schlimmen Kindheit) oder nicht! Sicher ist solch ein Mensch zu bemittleiden aber seine Tat rechtfertigen nur weil er "Unter schlimmen Umständen" aufgewachsen ist.

Grüße Bany!

Nino
09-02-2002, 17:35
Es geht nicht darum irgendwas zu rechtfertigen, sondern das es völlig fehl am Platze ist sich für was besseres zu halten, weil man das Glück hatte in ner besseren Gegend aufzuwachsen, ist natürlich einfach andere für Abschaum zu halten, obwohl man selber nie wirklich in der Scheisse stehen musste, weil einem die Hand vor den ***** gehalten wurde.

Gruß
Nino

Krider
09-02-2002, 20:12
Und wieder ein wenig back 2 topic

Deckard
10-02-2002, 09:22
@Krider

Danke fürs Aufräumen!


Gut was haltet ihr vom Sepukko allgemein!

Bokuto
10-02-2002, 15:44
Seppuku (nicht: "Sepukko") war vielleicht seiner Zeit in der entsprechenden Gesellschaftsnorm irgendwie sinnvoll. In der Sicht von Hier und Heute würde ich es für eine feige Flucht in den Tod halten. Einen echten Sinn innerhalb unserer Gesellschaft sehe ich nicht, auch nicht in Verbindung mit dem heutigen Bushido. (Kommt mir nicht mit "Tradition" und "Ja, aber damals..." - die Erde ist keine Scheibe mehr und rothaarige selbstbewusste Frauen kommen auch nicht mehr auf den Scheiterhaufen).

Gruß
Dirk

Deckard
10-02-2002, 19:35
JA VERTIPPT!

SEPP-UKO! :D



Heute hat mann in der REGEL auch keinen Fürsten mehr, oder!

Stell dir vor du wärst RONIN!


Was zum Teufel meinst du mit heutigem Bushido?

HÄ? Ist dass ein INSIDER? ODER EINE UNQUALIFIZIERTE BEMERKUNG??


Klär mach mal auf!

Bokuto
10-02-2002, 21:29
@Deckard (und wen's noch interessiert):

Bushido durchlief in der Historie verschiedene Wandlungen. Bushido (wörtl.: Der Weg des Kriegers) umfasste seit jeher einen Ehrenkodex und diverse Verhaltensregeln fürs Kriegshandwerk und fürs Leben.

Die ältesten Überlieferungen für diesen Ehrenkodex gehen auf das 12. Jahrhundert und den Shinto-Kult zurück. Etwa zeitgleich gab es die ersten rituellen Selbstmorde.

In der zweiten Etappe (etwa Tokugawas Zeit) begann durch den Einfluss des Zen-Buddhismus die Wandlung zu dem, was wir heute als Budo kennen.

Und der letzte Teil, das was ich mit modernem Bushido meinte, entwickelte sich im späten 17. Jh. Einige von den alten Riten (so auch Seppuku) wurden ausgeklammert. Bushido wurde zu Lebensmaxime einer breiteren Bevölkerungsschicht auch ausserhalb der Kriegerkaste. Es ist philosophischer geworden und hat andere Prioritäten, obwohl natürlich die Selbstdisziplin immer noch die dominante Kraft ist.

Nun zu Deiner Frage: Und wenn ich ein Ronin wäre? Was dann? Seppuku wurde nur aus 5 Gründen verübt:
1. Mein Herr ist tot - ich folge ihm (als Ronin hab ich aber keinen Herrn ... tja, Pech).
2. Ich habe Schande auf mich geladen (wie ich schon sagte: Selbstmord der Ehre wegen halte ich für dumm).
3. Ich rebelliere gegen meinen Herrn (wie schon gesagt, als Ronin hab ich nun mal keinen Vorgesetzten).
4. Ich strafe mich selbst für ein Vergehen (nun ja, so viel, wie ich über die Ronin weiss, waren sie oftmals kleine Gauner - meinst Du, es hat sich deshalb jemand freiwillig selbst umgebracht?).
5. Per Gericht verordnet. Und maximal hier lenke ich ein: Wenn ich schon sterben muss und mir wirklich kein anderer Weg bleibt, dann hätte ich auch den Stolz, das mit der eigenen Hand zu erledigen.

Gruß
Dirk

PS: Wie ist eigentlich Deine Position dazu? Ich würde mich über eine sachliche Antwort freuen.

Deckard
11-02-2002, 11:28
Genau die gleiche!


Hab auch keinen Herrn wie Schade!


Abgesehen davon muß man schon blöde sein um selber enorme Schande auf sich zu laden!

Ansonsten halte ich so gut wie alle Regeln im Hagakure für sehr sinnvoll!

Und man sollte ihnen Nacheifern...


Es sei denn die die man nicht auf das Heute übertragen kann.

Deckard
16-02-2002, 12:08
Keiner wiederspricht mir?


Wie öde!:confused:

Rene
16-02-2002, 16:11
ROTFL Du kannst persönlich befolgen was du willst. Warum sollte da jemand wiedersprechen. ;)

Deckard
16-02-2002, 16:29
Weil der Thread dann doch schon durch ist... :(

Rene
16-02-2002, 16:33
Abwarten. So ein Thema ist nicht mal eben schnell durch. Siehe z.b. den Thread Magie inm Ninjutsu. Immer wieder kommt der hoch.

Bushi-no-Kokoro
18-04-2002, 02:03
Warum redet ihr nur vom Tod, wenn ihr von Bushido sprecht?

Klar ist er die unausweichligste Erfahrung im Leben, das weis jeder normal gebildete Mensch. Dazu muss man sich nicht mit Bushido auseinander setzten um das zu verstehen.

Bushido ist nicht allein der Weg des Todes. Leute lebt doch Euer Leben und lebt es anstaendig. Seid aufrichtig zu anderen und vor allem zu euch selbst. Sterben müßt ihr früh genug. Der eine früher, der andere später.

Wer so viel vom Tod spricht und wie toll er doch ist, sollte so schnell wie moeglich vom Dach springen. Er sollte nur darauf achten das dabei nichts schief geht, sonst muss ihn noch jemand anderes erschlagen.

Goshinsatori
18-04-2002, 05:51
HI,

@Bushi....


aber nur der, der um den Tod weiß, ist ausreichend gewappnet für das Leben.
Es geht hier wohl nicht darum, den Tod zu verherrlichen, sonder es geht darum, sich den Tod bewußt zu machen.
Ohne Tod kein Leben und ohne Leben kein Tod.
Der, der daß erkannt hat und danach lebt, braucht keinen Feind zu fürchten.

Bushi-no-Kokoro
18-04-2002, 09:16
...rezitiert Goshinsatori.

Wenn ein Krieger zu dem steht was er vertritt ist es gut.
Hatt er dies selbst noch verstanden ist es sehr gut.

Bushi-no-kokoro nicht mehr und nicht weniger.

Deshi
18-04-2002, 11:51
Man sollte sich den Tod vor Augen führen, ihn nicht verherlichen noch ihn verdrängen. Sondern ihn als das akzeptiern was er ist, UNAUSWEICHLICH.

Ich denke nur der der den TOD schon gesehen hat, was bestimmt die wenigsten sind, kann eine fundierte Meinung abgeben.
Alles andere ist nur gewäsch.

Die oder der Autor des Hagakure wuste von was er redet bzw. schreibt.

Deshi

Bushi-no-Kokoro
18-04-2002, 12:02
Hallo Deshi,
richtig es gibt wenige Menschen, welche dem Tod schon einmal ins Auge geblickt haben.

Germane
11-05-2007, 11:32
Das ist also ehrenhaft zu sterben? Dann sind ja unsere ganzen Amokläufer ehrenvolle Menschen und nicht feige Leute. *sich vor Ihnen verneig*
Man sollte dann schonmal abwiegen können...

Ich find dieses Zitat besser (kein genauer Wortlaut): Man muss über seinen Genger siegreich sein, egal mit welchen Mitteln!

snowtear
11-05-2007, 13:23
...

Engin
11-05-2007, 17:05
zitat von Rene:

Ich habe herausgefunden: Bushido, der Weg des Krieges, liegt im Sterben. Wird man mit zwei Alternativen konfrontiert, Leben und Tod, so soll man ohne zu zögern den Tod wählen. Daran ist nichts Schweres; man muß nur fest entschlossen sein Ziel vefolgen.
Wenn einige behaupten: "Ein Tod, ohne seine Bestimmung erlangt zu haben, ist ein sinnloser Tod", so ist das die berechnende Art zu denken, die dem eitlen, verstädterten Bushido entspringt. Zwischen zwei Alternativen eingezwängt, kann man nur schwer den richtigen der beiden Wege wählen. Um sicher zu gehen, bevorzugt jeder das Leben gegenüber dem Tod; man versucht, sich von der Vernunft des eigenen Überlebens zu überzeugen. Doch wenn man überlebt, ohne ein gerechtes Ende erlangt zu haben, ist man ein Feigling. Hierin liegt der entscheidende Punkt.
Solange jemand umgekehrt den Tod wählt, ohne sein Ziel erreicht zu haben, ist sein Tod frei von Schande, auch wenn andere ihn sinnlos oder wahnsinnig nennen mögen. Das ist die Essenz des Bushido

interessanter artikel, aber gott sei dank ist das mittelalter schon längst vorbei.

noppel
11-05-2007, 17:15
interessanter artikel, aber gott sei dank ist das mittelalter schon längst vorbei.

wisst ihr, was auch schon lange vorbei ist? das jahr 2002 :rolleyes: