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Vollständige Version anzeigen : Mal was positives über WT



Tarkin
28-11-2003, 12:01
Moin allesamt.
Da in diesen Foren die KK oder auch SV WT die meiner Meinung nach am heftigsten diskutierte Sache ist möchte ich auch meine Erfahrung mal an den Tag legen.

Die theorethischen Erfarungen:
Liest man sich durch diverse Kampfkunstforen und schaut sich ein paar Seiten und Videos an bekommt man den Eindruck, dass viele WTler (über die Schreibweise möchte ich mich nicht auslassen, die Übersetzung interpretiert wohl jeder anders, oder es hat markenrechtliche Gründe. also mit WT meine ich alle Derivate)
sich für Götter halten und die einzig wahre KK betreiben.
Zur Betonung: ich sage VIELE, nicht alle.

Die praktische Seite:
Ich habe damals mit Judo angefangen, wie viele kleine Kinder die keine Lust auf Fußball hatten. Danch wollte ich mich einer KK widmen die auch für die SV taugt und habe ca. 1/2 Jahr ESDO gemacht.
Später besuchte ich auch über ein Jahr lang Shotokan Karate Training.


Zu meiner Person: Ich bin kein Kämpfer ! Ich gehe Konflikten aus dem Weg. Aber ich möchte eine SV erlernen um im etwaigen Notfall mich und meine Freunde schützen zu können und weil mir KK Spaß macht und es fit hält.

Gegenwart:
Ich habe mir, nachdem ich vom effektiven WT Training gehört
ein wenig umgesehen.
Leider muss ich aus finanziellien Gründen eine günstige Schule wählen.
Ich habe mir eine Ebmas-Schule angeschaut, dessen Trainer der typische Haudrauf ist.
Danach wurde ich durch einen Freund auf einen Griechen aufmerksam, der im Dachverband von Sifu Tassos in einem kleinen Kirchenraum Training gibt. 33 EUR im Monat für 4 STd. Training die Woche ist für WT Verhältnisse ok.
Der Trainer ist zwar (wie wohl alle WT Trainer) vom WT System sehr sehr überzeugt, jedoch macht er die anderen KK nicht wirklich schlecht.
Er ist freundlich und hat ein zielstrebiges gut durchdachtes Konzept.
Nach seiner Aussage ist jedoch das Tassos VT etwas anders aufgebaut als herkömmliches WT. Man lernt zu erst symple SV Techniken und geht erst danach auf saubere und schwierigere Techniken ein.
Meiner Meinung nach trifft dieses Konzept den Punkt recht gut.
Von den KK die ich besucht habe ist es das Effektivste.
Der Trainer geht auch sehr gut auf unterschiedliche Dystanzen ein, so dass man nicht der typische IN-Fight Profi wird, sondern auch Kickboxern oder Bodenkampf-Suchenden gewachsen ist.

Ob nun ein guter WTler einem Kampf erprobten Kick-Boxer der viel einstecken kann gewachsen ist mag ich nicht genau zu erörtern, aber spätestens wenn die WT-typischen Tritte in Geschlechtsebene oder Daumen ins AUge zum Zuge kommen sind viele KK benachteiligt.
Das Beste am WT-Training ist meiner Meinung die recht gute Schulung von Reflexen.


Fazit:
Wenn jmd eine gute SV sucht kann ich WT beim richtigen Lehrer und der richtigen Schule empfehlen.

Zeit zum Suchen sollte man sich aber nehmen.

Ich hoffe ich konnte hier mal etwas positives über WT loslassen was aber hoffentlich nicht überheblich rüber kommt.

Bin gespannt auf Eure Meinung.

Nebenbei noch eine Frage:
Was denkt Ihr über das parallele AUsüben von mehreren KK.
Lernt man mehr oder kommt man zwischen den Techniken durcheinander?

Björni
28-11-2003, 12:34
Das nebenbei trainieren von anderen KK ist sehr Zeitaufwendig, aber empfehlenswert. Jeder Stil hat seine eigenen Vor- und Nachteile.

Durch die ständige Wiederholung beim WT wird die Bewegung natürlich, d.h. in einer "kritischen" Situation denkst Du nicht erst nach, sondern reagierst gleich.

WT ist optimal geeignet für den ersten Schritt der SV. Bei einem längerandauernden Kampf (vor allem gegen Boxer) kommt man mit WT nicht weit. Die brechen einfach durch die Deckung durch, da sie gelernt haben, hart zu zuschlagen.

Bei den meisten WT Schulen wird Escrima mit angeboten. Obwohl die Stile grundverschieden sind, ergänzt Escrima, was beim WT fehlt.

Noch fragen?

Grüße
Björn

Engelsfeuerchen
28-11-2003, 12:35
Nebenbei noch eine Frage:
Was denkt Ihr über das parallele AUsüben von mehreren KK.
Lernt man mehr oder kommt man zwischen den Techniken durcheinander?

Hallo Tarkin,

zuerst einmal freut es mich, dass du mit dem WT so postive Erfahrungen gemacht hast. Ich finde es zur Abwechslung mal schön, dass auch mal positives berichtet wird - egal ob es sich um WT oder sonstwas handelt.

Zu deiner Frage.
Ich stehe dem parallelen trainieren mehrerer KKs ein wenig skeptisch gegenüber.
Vor allem, wenn es sich um KKs handelt, die beide auf ähnliche Dinge spezialisiert sind. Also zwei Systeme lernen, die sich jeweils auf Schlag, Kick und Ellenbogendistanz konzentrieren ist m.E. nicht so sinnvoll. Aber das sehen andere sicher auch wieder anderes.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, zum WT noch was zusätzlich zu machen was Schwerpunkte im Bodenkampf und ähnlichem hat. Das kann sich sicherlich ergänzen.
Insgesamt sehe ich aber das größte Problem, bei der Zeit und den Kosten - wenn man ernstahft ein zweites System erlenen will muss man sich eben auchg zeittechnisch ein wenig reinknien.

Aber andererseits habe ich das jetzt auch alles ingoriert und war gestern das erste mal im JKD Training. Das wird in meiner Schule angeboten und kostet mich nix extra (für 39 € alle Angebote der Schule :) ) - Spaß gemacht hat es auf jeden Fall und es gab durchaus einiges was ich aus dem Wing Chun kannte - von daher war es keim absoluter Kaltstart.

Ich empfehle dir einfach, dass du wenn sich die Gelegenheit bietet die Nase in was anderes reinzustecken es einfach mal zu probieren. Im schlimmsten fall ist es nix für dich und du hast deinen Horizont ein wenig erweitert.

Alles Liebe,

ein Engelsfeuerchen

Tarkin
28-11-2003, 13:22
Also unser Trainer hat in den ersten Stunden schon gewisse Bodenkampf und Hebelabwehrtechniken gezeigt.
Er hat dies damit begründet, dass man als Anfänger nicht das Potential besitzt einen evtl. Bodenkampf zu verhindern.
Deswegen muss man auch hier gewappnet sein.
EInleuchtend oder ?
Escrma wird bei uns nicht zusätzlich angeboten, dafür bringt der Trainer wichtigen Waffenlampf mit in das WT Training ein.

Mit dem Kampf gegen einen Boxer ist das so ne Sache, die Theorie sagt ja ich soll keine Deckung aufbauen sondern dem Schlag entgegenkommen und Ihn ableiten.
Wenn man die Reaktionen mit der Zeit gelernt hat, dass man auf einen Boxschlag reagieren kann, dann ist die Abwehr denke ich auch bei einem harten Schlag kein Problem.


Greetinx.

SIT-MMA
29-11-2003, 00:52
Also unser Trainer hat in den ersten Stunden schon gewisse Bodenkampf und Hebelabwehrtechniken gezeigt.
Er hat dies damit begründet, dass man als Anfänger nicht das Potential besitzt einen evtl. Bodenkampf zu verhindern.
Deswegen muss man auch hier gewappnet sein.
EInleuchtend oder ?
Escrma wird bei uns nicht zusätzlich angeboten, dafür bringt der Trainer wichtigen Waffenlampf mit in das WT Training ein.

Mit dem Kampf gegen einen Boxer ist das so ne Sache, die Theorie sagt ja ich soll keine Deckung aufbauen sondern dem Schlag entgegenkommen und Ihn ableiten.
Wenn man die Reaktionen mit der Zeit gelernt hat, dass man auf einen Boxschlag reagieren kann, dann ist die Abwehr denke ich auch bei einem harten Schlag kein Problem.


Greetinx.




Hallo,
Für die SV ist das soweit ganz O.K. aber das ein harter Fauststoß eines Boxers kein Problem mehr ist, ist absolutes Wunschdenken! Klar wird man mit der Zeit besser, hängt auch alles von den jeweiligen Kämpfern ab! Selbst wenn du jahrelang trainierst und die Reflexe eintrainiert sind bleibt ein guter Boxer brandgefährlich! Wäre dem nicht so würden alle WT ler die Boxszene beherrschen und den dicken Reibach machen! Ich habe selbst sehr lange WT gemacht und denke schon das ich weiss von was ich rede! Will dich aber keinesfalls entmutigen bzw. beeinflussen! Wenns soo schlecht wäre, hätte ich es nicht so lange gemacht (17 Jahre). Aber das Non Plus Ultra einer Kampfsportart gibt es wohl nicht! Das heißt doch, für jeden einzelnen schon, weil ja jeder andere Ziele hat! Und das ist auch ganz gut so!

Grüsse

wt-hannover
01-12-2003, 01:18
Hi Tarkin! Sowas liest man gern.....

Nena22
03-12-2003, 08:53
@ björn

an sich ist dein kommentar echt gut, muß dir fast in allem beipflichten - auch ich mach noch was nebenbei.

aber:

>WT ist optimal geeignet für den ersten Schritt der SV. Bei einem längerandauernden Kampf (vor allem gegen Boxer) kommt man mit WT nicht weit. Die brechen einfach durch die Deckung durch, da sie gelernt haben, hart zu zuschlagen. <

sag bloß, du lernst im wing chun nicht hart zu schlagen?!?!
sandsack und schlagtraining muß doch auch da essenziell sein!

grüße
nena

andreas222
03-12-2003, 09:54
Hallo zuammen,

kann Nena22 nur zustimmen was er im Bezug auf Boxer gesagt hat.

Jeder Kunst kann man Vor u. Nachteile abgewinnen.... blabla... aber ich musste auch diese Schoenfaerberei im WT kennenlernen... leider ist eben kein richtiger Boxer im WT Training anwesend... erst dann wenn man mal mit einem trainiert u. merkt wieviel Musik dahinter ist erkennt man den Unterschied.

Viele Boxer haben auch recht viel Gefuehl was Druckverhaeltnisse betrifft.

Aber ansonsten macht es der Lehrer u. die Trainingskollegen u. Umgebung aus... wenn das stimmt ist es sicher auch ganz OK.

Ueber den Inhalt u. das System kann man immer anderer Meinung sein....

Viele Gruesse & viel Spass beim Training
Andreas