Vollständige Version anzeigen : Technikrepertoire im Wing Tsun
StefanB. aka Stefsen
29-03-2011, 14:57
Angeregt durch die heitere Diskussion hier:http://www.kampfkunst-board.info/forum/f8/sieht-wt-anwendung-nie-wt-128481/, wollte ich mal wissen, wie sich das Technikrepertoire im Wing Tsunzusammensetzt und mit welchen Mitteln diese Techniken entwickelt und gepflegt werden.
Ich kenns aus meiner Wing Tschun Zeit noch, dass die Formen quasi die Techniken darlegten. Wie war das noch:
1. Satz: - gekreuzter Tan
- scheren-Gan
- Kwun
- zurückziehen der Faust
Allesamt Techniken, die innerhalb des Lap Sao und Chi Sao Trainings "gedrillt" wurden und dementsprechend im Kampf auch zum Einsatz kommen müssten. Schließlich werden sie Trainiert. De Kraft und dei Körpermechanik wird genau für diese Zwecke geschult, um mit einem Bong Sao, oder KwunSao weich nachzugeben und die Karft des gegners aufzunehmen.
(Sowohl beim Training und auch bei den Prüfungen wurde stets pinibel auf eine korrekte Ausführung der Bewegung geachtet!)
Das Problem dabei ist imho, das viele der Bewegungen in den Formen nur mit viel Fantasie zu einer Abwehr, bzw. einem Angriff taugen. Diesem Problem kann man dadurch entgehen, dass der "Angreifer" einfach eine Bewegung/einen Angriff ausführt, der auf die entsprechende Formenbewegung zugeschnitten ist. Selbes gilt für ganze Kombinationen von Bewegungen in den Formen (wie der Doppel-Fak-Sao, oder dem Kwun + Kick in der CK, der doppelte Fauststoß an der HP, usw.).
Kann man in der WT Kuen schön nachlesen. Sogar mit Bildchen unterlegt.
Mag sein das ich mit der These komplett falsch liege, aber immerhin erklärt sie, warum WT in der Anwendung nicht aussieht wie WT. Weil ich als WTler in der Anwendung mit Angriffen konfrontiert werde, die nicht auf eine speziell Abwehr zugeschnitten sind, sondern das Ziel haben, mir das Licht auszuknippsen. Daher kann meine Reaktion garnicht so erfolgen, wie im Training behandelt, da ich sonst getroffen werde.
Ich möchte betonen, dass das sicher nicht für die Gesamtheit der Techniken im WT gilt. Viele sind sicher durch und durch sinnvoll und mit der notwendigen Ernsthaftigkeit trainiert auch im Kampf einsetzbar! Diese sind dann auch sicherlich klar und deutlich zu erkennen!
Du darfst in den Formen keine festen Anwendungen suchen. In den Formen geht es in erster Linie um das Konditionieren von Bewegungen, Positionen und Winkeln. Darüber hinaus trainierst du in den Formen deinen Körper, denn Formen formen.
So ist der gekreuzte Doppel-Tan nur solange als solcher zu sehen, wie er auch in einer Anwendung vorkommen würde. In der Form wird die Bewegung zwar so bezeichnet, sie wird aber nicht mit einer Anwendung in Verbindung gebracht. Beim Doppel-gekreuzten-Tan geht es viel mehr um die Positionen der Gelenke. Diese Positionen finden sich ständig wieder. Überall.
Später löst du dich von den Positionen. Das ist aber ein anderes Thema. Wir hatten auch schon sowohl das Thema "Frei bewegen" als auch das Thema "Formen" zu genüge...
Du darfst in den Formen keine festen Anwendungen suchen. In den Formen geht es in erster Linie um das Konditionieren von Bewegungen, Positionen und Winkeln. Darüber hinaus trainierst du in den Formen deinen Körper, denn Formen formen.
Wäre es dann nicht besser, das mit festen Anwendungen zu konditionieren ?
Wäre es dann nicht besser, das mit festen Anwendungen zu konditionieren ?
Dann könntest du auch Schattenboxen weglassen. ;)
Es sind ja aber eben keine Anwendungen. Wie soll ich Bewegungen, die keine Anwendungen sind denn mit Anwendungen trainieren?
StefanB. aka Stefsen
29-03-2011, 15:15
Du darfst in den Formen keine festen Anwendungen suchen. In den Formen geht es in erster Linie um das Konditionieren von Bewegungen, Positionen und Winkeln. Darüber hinaus trainierst du in den Formen deinen Körper, denn Formen formen.
So ist der gekreuzte Doppel-Tan nur solange als solcher zu sehen, wie er auch in einer Anwendung vorkommen würde. In der Form wird die Bewegung zwar so bezeichnet, sie wird aber nicht mit einer Anwendung in Verbindung gebracht. Beim Doppel-gekreuzten-Tan geht es viel mehr um die Positionen der Gelenke. Diese Positionen finden sich ständig wieder. Überall.
Später löst du dich von den Positionen. Das ist aber ein anderes Thema. Wir hatten auch schon sowohl das Thema "Frei bewegen" als auch das Thema "Formen" zu genüge...
Nagut, überrascht mich nur, wo doch Leung Ting himself feste Anwendungen aus den Formen zeigt. Aber gut, könnten auch nur Beispiele sein.
Aber stichwort Konditionierung von Bewegungen, Winkeln und Armpositionen. Warum erst konditionieren und später lösen?
Und die Art und Weise, wie sie trainiert werden, gibt schon einen Bezug zu konkreten Anwendungen-mein Lieblingsbeispiel: Der Kwun-Sao(also Bong+Tan, wie an der HP). Was, ausser die Abwehr eines Doppel-Fauststoßes (ebenfalls aus der HP-Form) soll das trainieren?
Dann könntest du auch Schattenboxen weglassen. ;)
Imho nicht dasselbe.
Schattenboxen ist FREI kombiniert, und es werden die Bewegungen eben genau so ausgeführt, wie sie später im Kampf ausgeführt werden sollen, und auch nur so und sinnbringend zusammengehängt :)
Dann könntest du auch Schattenboxen weglassen. ;)
Es sind ja aber eben keine Anwendungen. Wie soll ich Bewegungen, die keine Anwendungen sind denn mit Anwendungen trainieren?
Schattenboxen ist aber von den Bewegungen her, die man im Kampf sieht, schon näher dran als die Formen,
das meintest du doch mit
"Du darfst in den Formen keine festen Anwendungen suchen."
?
StefanB. aka Stefsen
29-03-2011, 15:20
Wozu konditioniere ich Bewegungen? Und dann noch so eine Menge?
Was wird an meinem Körper "darüber hinaus" trainiert?
Und was ist nur das Technikrepertoire des Wing Tsun?
Oh, ich glaube, das wird hier ein sehr langer Abend...
Nagut, überrascht mich nur, wo doch Leung Ting himself feste Anwendungen aus den Formen zeigt. Aber gut, könnten auch nur Beispiele sein.
Das sind auch welche.;) Ich halte von so Anwendungen nicht viel. Sie sollen einen möglichen Sinn hinter einer Bewegung aufzeigen. Gut, kann man machen...
Aber stichwort Konditionierung von Bewegungen, Winkeln und Armpositionen. Warum erst konditionieren und später lösen?
Wenn man den Zweck der Bewegung verstanden hat, kann man sie anpassen und frei damit umgehen. Um den Sinn zu verstehen und um eine Krücke zu haben, um sich zu orientieren, ist es unerlässlich sich eine Bewegung erstmal einzutrichtern. Das freie Arbeiten damit lernt man schon von Anfang an im Chisao. Da geht es nämlich unter anderem darum, die Bewegung in einen Kontext zu packen. Warum sind die Bewegungen im Chisao nicht gleich der Bewegungen in der Form? Weil nun ein äußerer Einfluss dabei ist. Nämlich mein Partner. Die Bewegungen in der Form machen in den meisten Fällen nur mit sich selbst (alleine) Sinn. Wenn jemand vor mir steht, muss ich mich schon anpassen. Logisch, oder?
Und die Art und Weise, wie sie trainiert werden, gibt schon einen Bezug zu konkreten Anwendungen-mein Lieblingsbeispiel: Der Kwun-Sao(also Bong+Tan, wie an der HP). Was, ausser die Abwehr eines Doppel-Fauststoßes (ebenfalls aus der HP-Form) soll das trainieren?
Schau doch mal, was da passiert. Welcher Arm bewegt sich wann und wann wann und wie folgt der Körper? Körperschulung, so einfach ist das. Ich lerne wie ich meinen Körper zu benutzen habe. Ob es dem Kwan danach ein Fauststoß wird, ist doch erstmal für die Übung egal.
Wozu konditioniere ich Bewegungen? Und dann noch so eine Menge?
Was wird an meinem Körper "darüber hinaus" trainiert?
Und was ist nur das Technikrepertoire des Wing Tsun?
Ich konditioniere Bewegungen nicht der Bewegung wegen! Ich rechne auch nicht tausend verschiedene Matheaufgaben der Aufgabe wegen, sondern der Übung wegen! Ich will doch verstehen, wie das funktioniert. Wenn ich das verstanden habe, muss ich mir doch die auswendig gelernte Matheaufgabe nicht ins Gedächtnis rufen. Wenn ich alle Antworten auswendig wissen müsste, Gute Nacht!;)
StefanB. aka Stefsen
29-03-2011, 15:30
Darf ich daraus ableiten, dass es im WT kein klar definiertes Technikrepertoire gibt und dementsprechend auch keine klassische Technikschulung?
Ist es nicht auch im WT das Ziel Wirkungstreffer zu erziehlen um den Kampf möglichst schnell zu beenden? Und gelingt mir das nicht nur dann, wenn ich über 1. über eine gute Schlagtechnik verfüge und 2. diese in vielerlei hinsicht optimiere?
P.S. Versteh mich nicht falsch. Leben und leben lassen. Ihr könnt das ja gerne so machen, nur versteh ich nicht, was daran so effektiv sein soll...
P.P.S.
Das Video, das du kürzlich hier verlinkt hast (http://www.kampfkunst-board.info/forum/f98/stage-wingtsun-128658/) bestätigt mich nur in meiner Annahme. Man sieht eindeutig WT Techniken, wie Tan, Bong Lan, Gaan usw. nur ist die Angriffsweise wie so oft schlampig. (Ich würde behaupten: An die Abwehr angepasst.)
Darf ich daraus ableiten, dass es im WT kein klar definiertes Technikrepertoire gibt und dementsprechend auch keine klassische Technikschulung?
Nein, das darfst du nicht. Die Formen bilden die Basis. Das Chisao setzt diese Basis in Relation mit äußeren Einflüssen, mit besonderer Fokussierung auf das Fühlen. Die Techniken werden sowohl dort, als auch im Kampf oder in Drills geübt.
Ist es nicht auch im WT das Ziel Wirkungstreffer zu erziehlen um den Kampf möglichst schnell zu beenden? Und gelingt mir das nicht nur dann, wenn ich über 1. über eine gute Schlagtechnik verfüge und 2. diese in vielerlei hinsicht optimiere?
Klar, das tun wir doch auch!
Die Idee klingt für einen Laien sehr ansprechend. "Nur ein Verhalten angewöhnen, keine festen Techniken". Aber auch dieses Verhalten ist im Prinzip eine Weiterentwicklung von eingeschliffenen Techniken.
Karateka bewegen sich im Kampf wie Menschen die lange Karate gemacht haben. Andere machen das auch so. Nur Wing Tsun WT'ler nicht.
Bzw. doch, sie tun es. Das sieht dann eben so aus, wie wir es kennen. Diese Idee von irgendwelchen Bewegungstheorien die vollkommen frei, quasi ohne Technik ausgeführt werden, halte ich für ein erfolgreiches Marketingkonzept für Wellness-Suchende Gutmenschen.
Denn Fakt ist: Viele andere Kampfkünstler erlernen Techniken und erarbeiten sich aus der Anwendung dieser ihr spezielles Verhalten. Im Wing Tsun WT wird es anders herum gemacht und das Ergebnis ist klar und für alle ersichtlich: Disfunktional, weil niemand aus dieser Ecke sich klar zu bewegen weiß. Ausser Unilösung und KFS mit Hoppelschritt.
Diese beiden "Techniken" sind in meinen Augen das einzig funktionale Technikrepertoir des Wing Tsun WT. Alles was bei mir im Ernst übrig blieb und bei allen anderen die ich auf Lehrgängen sehen konnte, die ich auf Video sehen konnte. Mit dieser Erfahrung bin ich nicht allein. Meine Erfahrung ist intersubjektiv. Meine Schlußfolgerung, dass das Technikrepertoir sich auf diese drei Dinge (Unilösung mit Stopkick, KFS Salve mit Hoppelschritt) ist rein subjektiv. Aber sie ist durch eigene persönliche Erfahrung (auch als Ausbilder) übrig gewachsen.
Der Rest des Wing Tsun WT ist IMHO detailverliebte KampfKUNST.
Du behauptest immer wieder diesen Unsinn! Man erkennt WT in der Anwendung! Wir üben genau das!
Wie ignorant muss man denn sein, wenn man einfach nicht zuhört und einfach seine Sätze hier runterschreibt. Da platz mir der Kragen und ich bin raus hier.
Du behauptest immer wieder diesen Unsinn! Man erkennt WT in der Anwendung! Wir üben genau das!
Und schon sind wir wieder in der üblichen Sackgasse, wegen unbelegbar und so :D
StefanB. aka Stefsen
29-03-2011, 15:47
Nein, das darfst du nicht. Die Formen bilden die Basis. Das Chisao setzt diese Basis in Relation mit äußeren Einflüssen, mit besonderer Fokussierung auf das Fühlen. Die Techniken werden sowohl dort, als auch im Kampf oder in Drills geübt.
Klar, das tun wir doch auch!
Die Formen bilden die Basis der Techniken? Das Chi Sao setzt sie im Bezug zu äusseren Einflüssen? Und welchen Techniken sind das nun? Sämtliche Formenbewegungen? Finden sie dann doch eine "Anwendung" im Chi Sao?
Ich versuchs ja grad echt zu kapieren, aber will ned recht. Unter der Prämisse, in jede Lücke zu Schlagen und immer den direkten Weg zu gehen, usw. Daraus ergeben sich doch dutzende Schlagweisen, die immer diese Prämisse erfüllen. Sind das also alles WT Techniken?
Wo ist der rote Faden?
P.S. Ich mach gleich in jedem anderen Unterforum hier den selben Thread auf und frage nach dem Technikrepertoire des jeweiligen Stil und wie diese Trainiert werden. Das wird so schnell gehen, bis ich ganz klare Antworten bekomme. ;)
Und davon Anwendungen in irgendwelche Formen zu packen halt ich auch nix. Vieleicht war das früher mal sinnvoll, als man das Zeug ja irgendwie überliefern musste und es noch keine Videos gab, aber heutzutage? Man findet Formen auch fast nur da wo nicht gekämpft wird. Kommt mir jedenfalls so vor. Im Boxen oder im Sanda macht keiner Formen.
Ich halte es für didaktisch nicht besonders clever, erst Formen und Techniken zu vermitteln, um diese dann wieder zu verwerfen.
Ich versteh den Sinn auch nciht so ganz. Wenn ich schlagen will, muss ich die entsprechende Technik dafür haben. Je weiter man von dieser Technik weggeht, desto schlechter wird der Schlag. Techniken sind ja meistens kein Selbstzweck, sondern haben ja einen gewissen Sinn.
Das ne Form anders aussieht als nen Kampf ist ja logisch, aber wenn man von der Form nix in den KAmpf übernehmen kann, war diese unnütz.
Ich glaub überall versucht man, vom Techniklosen zur Technik zu kommen, nur im WT irgendwie nicht. Wär ich böse, würd ich jetzt sagen, die Sachen sind eh nciht umsetztbar, aber wenn ma ein WTler nen Kampf gewinnt, kann man immer noch sagen, er hat formloses WT angewandt. Wenn er verliert hat er eben kein WT angewandt. Sieht ja gleich aus.
Also da wo ich mit WT angefangen habe wars anders. nat. Wollten wir so schlagen wie in Satz 2 und das haben wir auch im chisao geübt, auch Bong tan Fook sahen so aus. Pak usw. war ein bissl anders, aber gut...
Verstehe dass auch nicht...
Du behauptest immer wieder diesen Unsinn! Man erkennt WT in der Anwendung! Wir üben genau das!
Wie ignorant muss man denn sein, wenn man einfach nicht zuhört und einfach seine Sätze hier runterschreibt. Da platz mir der Kragen und ich bin raus hier.
Von welchem Unsinn redest du da?
Ich erkenne WT nur an den von mir genannten Kriterien. (Das ist nicht bös gemeint, auch wenn Kritik mit Kriterien zu tun hat.)
Meine Erfahrung erwächst aus dem was ich persönlich erlebt und gesehen habe. Auf Lehrgängen, auf Prüfungslehrgängen, mit meinen eigenen Lehrern und das was ich selber öfter im "freien Latsao" angewendet habe incl. einiger Sparrings.
Videos decken sich haargenau mit dem was ich persönlich erlebt habe. Dabei waren meine persönlichen Erfahrungen nicht nur welche mit von mir ausgebildeten Schülern sondern auch mit Schülern vom Schloß, mit Meistern vom Schloß, mit TG's aus anderen, ehemaligen Wing Tsun WT Linien und einigen wenigen Kontakten zu anderen Wing Chun Stilisten. Zudem deckt es sich mit Aussagen und Erfahrungsberichten von Menschen die hier im KKB posten. Manchmal frage ich mich ob diese Menchen Gedanken lesen können.
Aber damit das ganze auch wirklich rein neutral betrachtet werden kann, sage ich, die Videos die sich alle anderen User genauso wie ich ansehen können, sprechen eine eindeutige Sprache. Ab einem bestimmten Freiheitsgrad in der Anwendung ist von den klassischen Konzepten (Klebenbleiben, Folgen, Lücken nutzen, Nachgeben, Kraft des Gegner nutzen, Winkeln, Raumkontrolle, Gleichzeitigkeit von Angriff und Verteidigung etc.) für mich nichts mehr zu erkennen. Und da nehme ich ehemalige angebliche Klopper wie Herrn Boztepe, Herrn Crnko und Herrn Mannes nicht aus. Diese Menschen bewegen sich nicht ensprechend den Wing Tsun WT Konzepten wenn es ein wenig härter zugeht und sich das Gegenüber tatsächlich mal sowas wie wehren tut.
Das das kein Unsinn ist, kann jeder nachprüfen indem er entsprechende Videos bei zum Beispiel einer großen Internetplattform nachschlägt. Über das auf dem Video gezeigte kann man sich recht sachlich und neutral unterhalten und mal vergleichen was denn eigentlich so übrig bleibt von den vielen schönen Prinzipien und Konzepten.
Ich will Wing Tsun WT nicht bashen, auch wenn es bei dir sicher so ankommt. Versteh mich nicht falsch. Meiner Meinung nach macht Wing Tsun WT Spass. Speziell das Wing Tsun WT Chi-Sao ist eine sehr unterhaltsame Freizeitbeschäftigung. Es macht sogar einen Riesenspass Wing Tsun WT auszuüben. Deswegen ist es mit Sicherheit auch eine kommerziell erfolgreiche Kampfkunst.
El_Duderino
29-03-2011, 20:29
Ich starte mal einen Versuch es so zu erklären wie ich es Verstanden hab :
1. Formen lernen -> Hanpositionen, Schläge, Wendungen,Tritte etc. erstmal als Bewegung reinbekommen( da das ja schon zunächst bisschen was anderes ist als Instiktives Kampfverhalten.)
2.Chi Sao Sektionen -> Lernen das ganze in Verbindung mit einem Gegnerischen Angriff/Impuls zu setzen und quasi erstmal ein Grundgerüst von Bewegungsabläufen zu bekommen.Zudem geht das jetzt natürlich 10mal so schnell, weil man jetzt auch weiß was ein Tan ist und wie man den zu halten hatt
3.Chi Sao Frei -> jetzt Teile des Grungerüsts nehmen und damit dann Intuitiv auf Druck/Angriffe reagierenWie kampfbetont/Dynamisch man das machen möchte hängt von dir selbst ab, ich bin z.B kein Fan von dem was man auf den neuesten EWTO Videos sieht aber das ist nur meine Meinung und steht nicht zu Debatte.
4. Kämpfen -> So alles was man bis jetzt gelernt hat kann man wenn man nicht besonderes Training betreibt gegen einen geschulten Kämpfer nicht nutzen wenn man nicht lernt in die passende Chi Sao Distanz zu kommen(z.B Video von Chinaboxer im Videoforum), für alle anderen Distanzen hat man auch nur KFS, Tritt und halt evtl. was fürn Boden.
So was soll jetzt das ganze Gelaber von wegen Techniklos?
Also damit ist hauptsächlich gemeint das du nicht son übst auf Angriff A hab ich antwort A, auf Angriff B hab ich Antwort B, weil das halt in einer Situation in der du nicht weißt wie der Gegner angreift zu langsam sein kann, du Übst das halt mir Chi Sao.
Natürlich habe ich wenn ich meinetwegen mit Pak Sao reinkomme und er dann meinen Schlag blockt, mich auf dan drückt und ich dann mit nem innen Pak Sao Angreife und Treffe ne Art Technik angewannt aber die hab ich nicht gemacht weil ich gesehen hab ,dass ich das machen muss sondern weil ich halt mit Reflexen reagiert hat.
Das ist natürlich Meeeega schwer und deshalb werdem dem Anfänger ja auch erstmal BD und Uni- Lösung beigebracht, damit er irgendwas hat.
Zudem hängt das alles wie in jeder KK auch von der Art des Trainings ab und auch wie man sein Chi Sao macht
Und wenns um die weitere Funktionalität geht würde ich mich nicht auf Youtube(weil da halt keine SV Situationen drauf sind) verlassen und auch nicht auf das Forengelaber.
Jeder muss selbst wissen wo er sich die beste Ausbildung erhofft und wie viel er dafür hinblättern will und wenn man nunmal Schule XYZ wegen der Preise nich mag oder so sucht man sich halt was anderes.
@mods :sry is bisschen OT dabei, gehört aber vom Sinn her dazu
mfg
El_Duderino
So alles was man bis jetzt gelernt hat kann man wenn man nicht besonderes Training betreibt gegen einen geschulten Kämpfer nicht nutzen wenn man nicht lernt in die passende Chi Sao Distanz zu kommen
Hat das denn schonmal in der gesamten Geschichte des WT einer bei einem geübten Gegner geschafft?
El_Duderino
29-03-2011, 20:56
Kenn ich die ganze Geschichte des WT? xD
Zugegeben in der auf Youtube dokumentierten Geschichte des WT nich(aber wie groß ist dieser Teil von der Gesamtgeschichte?) und hier im Forum sind auch ne Menge frustrierter Leute, aber ich persönlich bin davon überzeugt das es mit hartem Training, mit der richtigen Methode möglich sein muss( Merke: meine Meinung!).
Bist ja nicht der einzige der diese Meinung hatte. Meinst du Leute haben 10 Jahre Wing Tsun WT gemacht weil sie fest davon überzeugt waren es würde nicht funktionieren?
Du solltest auch mal verstehen, dass die Menschen incl. mir ebenso überzeugt waren, dass es nach einiger Zeit des Trainings so klappt wie gedacht. Aber das ganze ist einfach eine Kopfgeburt. Klingt schön, aber die Praxis zeigt, dass elementare Details vergessen wurden. Und die Praktiker mögen keine schöngeistigen Theorien haben, aber ihre Theorien sind fundiert, komplex und vor allem erprobt. Damit unterscheiden sie sich von den bloßen Behauptungen und Annahmen vieler Winx Bumms Stile.
Wenn ich allein daran denke, wie wenig Schlagkraft in den Schlägen steckt ... Schau dir Videos an, wo Wing Tsun WT'ler oder Winx Bummsler einen Sandsack hauen. Das würde im Training sicher wehtun. Aber im Kampf (so auf der Straße und so mit Adrenalin) steckt man sowas a) weg und b) kosten diese explosiven Angriffe soviel Kraft, dass das Verhältnis Ergebnis und Aufwand einfach eine Negativbilanz ist.
In meinen Augen ist Winx Bumms lustiger Weise unökonomisch trotz eines eigentlich spartanischen Technikrepertoirs.
El_Duderino
29-03-2011, 22:30
Bist ja nicht der einzige der diese Meinung hatte. Meinst du Leute haben 10 Jahre Wing Tsun WT gemacht weil sie fest davon überzeugt waren es würde nicht funktionieren?
Du solltest auch mal verstehen, dass die Menschen incl. mir ebenso überzeugt waren, dass es nach einiger Zeit des Trainings so klappt wie gedacht. Aber das ganze ist einfach eine Kopfgeburt. Klingt schön, aber die Praxis zeigt, dass elementare Details vergessen wurden. Und die Praktiker mögen keine schöngeistigen Theorien haben, aber ihre Theorien sind fundiert, komplex und vor allem erprobt. Damit unterscheiden sie sich von den bloßen Behauptungen und Annahmen vieler Winx Bumms Stile.
Wenn ich allein daran denke, wie wenig Schlagkraft in den Schlägen steckt ... Schau dir Videos an, wo Wing Tsun WT'ler oder Winx Bummsler einen Sandsack hauen. Das würde im Training sicher wehtun. Aber im Kampf (so auf der Straße und so mit Adrenalin) steckt man sowas a) weg und b) kosten diese explosiven Angriffe soviel Kraft, dass das Verhältnis Ergebnis und Aufwand einfach eine Negativbilanz ist.
In meinen Augen ist Winx Bumms lustiger Weise unökonomisch trotz eines eigentlich spartanischen Technikrepertoirs.
Klar das kann ich verstehen, 10 Jahre zu warten is meiner Meinung nach ne blöde Idee ,weil so viel Zeit haben eig wenig Leute.
Und ja es klappt bei vielen nich aber (Vorsicht meine Meinung) dies liegt nicht am WT selber sondern an der Art des Trainings(z.B Art des Chi Sao) im Momentan größten Verband.
Es wird halt immer weniger Praktisch gedacht, und um auch praktisch kämpfen zu können muss ein umdenken um Hinblick auf das Training erfolgen.
Nebenbei: für deine Schlagtheorie brauchen wir ne Rechnung und Youtube ist immernoch keine vernünftige Quelle, jedenfalls nicht mit der Argumentation ja aber auf Youtube find ich nichts
Nebenbei sei auch mal erwähnt, dass es bei sehr vielen Menschen sehr wohl klappt. Zongedas Erfahrungen sind also auf gar keinen Fall allgemeingültig.
Warum es bei ihm nicht geklappt hat, weiß ich nicht, bei mir und vielen anderen gehts super! :)
Rechnung? Wofür das? Man braucht nun wirklich keine Mathematik oder Physik um das Ausschwingen eines Sandsacks zu beurteilen.
Ich habe es nicht hinbekommen den Sandsack zum Pendeln zu bekommen als ich Wing Tsun WT gemacht habe und andere haben es in meinem Beisein auch nicht geschafft. Auch konnte noch niemand mit Wing Tsun WT den Sandsack zum Pendeln bringen und dieses auf Video bannen.
Verzeih, aber ich sehe den Grund für eine Rechnung nicht. Diese elementare Erfahrung reicht mir. Genauso wie mir reicht zu erfahren, dass in der Regel alle Dinge auf den Boden zurückkehren die ich in die Luft werfe. Dazu muss ich kein Physikstudium absolviert haben. :D
mykatharsis
30-03-2011, 01:18
Nebenbei sei auch mal erwähnt, dass es bei sehr vielen Menschen sehr wohl klappt. Zongedas Erfahrungen sind also auf gar keinen Fall allgemeingültig.
Warum es bei ihm nicht geklappt hat, weiß ich nicht, bei mir und vielen anderen gehts super! :)
Ja ja...Leute wie Zongeda waren einfach "charakterlich ungeeignet" um Wing Tsun erfolgreich anzuwenden. Und bei all den erfolgreichen Wing Tsun Anwendern gibt es nochmal wie viele Videos von erfolgreich angewandtem Wing Tsun? :rolleyes:
Hallo Zongeda,
Ich habe es nicht hinbekommen den Sandsack zum Pendeln zu bekommen als ich Wing Tsun WT gemacht habe und andere haben es in meinem Beisein auch nicht geschafft.Nun, daran hast ausschließlich Du selbst Deinen Anteil, nicht das System. Ich schätze, daß Du auch an meinem Sandsack Deine Probleme gehabt hättest, mit seinen 92 kg an Masse. Alles eine Frage des Trainings. Mein Wing Tsun Training hat jedenfalls diesen Beutel schon arg in Bewegung versetzt.
@Mykatharsis
Die charakterliche Eignung von Usern in diesem Forum in Frage zu stellen, gelingt wohl auch nur Dir.
Ach ja, die Rufe nach einem belegenden Video... gibt es eines von Dir? Ober ist das nur polemisch gemeint, Andere zu etwas aufzufordern, was man selbst auf keinen Fall tun würde? Bisher gibt es keine brauchbaren Videos von irgendwem von Euch in einer realen SV-Situation, anhand man eindeutig das Systemverhalten identifizieren kann, ohne daß eine Überschrift darauf hinweist.
Gruß, WT-Herb
Kampfkauz
30-03-2011, 01:57
@Mykatharsis
Die charakterliche Eignung von Usern in diesem Forum in Frage zu stellen, gelingt wohl auch nur Dir.
Ach ja, die Rufe nach einem belegenden Video... gibt es eines von Dir?
Das würde mich auch mal ganz stark interessieren...
Ja ja...Leute wie Zongeda waren einfach "charakterlich ungeeignet" um Wing Tsun erfolgreich anzuwenden. Und bei all den erfolgreichen Wing Tsun Anwendern gibt es nochmal wie viele Videos von erfolgreich angewandtem Wing Tsun? :rolleyes:
Und wieviele gibts von VT im Ernstfall? So etwas wird nunmal selten mitgefilmt. ;) Und ein Sport ist WT nicht, daher gibts logischerweise kaum Wettkampfvideos. Außerdem beurteile ich eine Kampfkunst nicht anhand irgendwelcher Youtube-Videos. :rolleyes:
Fakt ist, dass es für mich und viele andere bestens funktioniert. Das sollte man bei den ganzen Angriffen hier nicht vergessen. :)
Hallo Zongeda,
Nun, daran hast ausschließlich Du selbst Deinen Anteil, nicht das System. Ich schätze, daß Du auch an meinem Sandsack Deine Probleme gehabt hättest, mit seinen 92 kg an Masse. Alles eine Frage des Trainings. Mein Wing Tsun Training hat jedenfalls diesen Beutel schon arg in Bewegung versetzt.
Gruß, WT-Herb
Sicher Herb, wenn ich andere dabei beobachte wie sie zuschlagen, dann bin ich als Beobachter Schuld daran, dass sie diesen Sandsack nicht zum Ausschwingen bekommen? ... Aha. Quantenmechanik lässt grüßen.
Mit Verlaub, aber diese Aussage ist unsinnig und der persönliche Angriff unnötig. Ich habe es ja nicht nur nicht selbst hinbekommen sondern auch niemanden gesehen, der das geschafft hätte. Es geht einfach nicht. Boxschläge sind nicht umsonst so wie sie sind. Wenn man mit dem Wing Tsun WT Fausstößen irgendwas reissen könnte, würde man das schon längst mal gesehen haben. Klare Sache. Auch nicht schwer zu beweisen.
Meine persönliche Erfahrung kann ja begrenzt sein, aber wenn sowas nicht mal auf nem Deineröhre Video zu sehen ist, frage ich mich, wessen persönliche Erfahrung eher angezweifelt werden kann. Deine oder meine? Meine Erfahrung kann ich teilen. Deine kann man irgendwie nicht teilen, sondern einfach nur glauben.
Und ich glaube dir nicht.
DeepPurple
30-03-2011, 08:18
Bitte zum Technikrepertoire zurückkehren. Was wer udn wem glaubt ist uninteressant, wir sind nicht in der Kirche.
Ok. Meine Frage zur Technik: Wo sind die Angriffstechniken im WT versteckt?:rolleyes: Bis auf einige wenige rühmliche Ausnahmen ist mir bei den meisten Vorführungen/Videos seit Jahren folgendes aufgefallen: Häufig läuft das Drehbuch so: Der Angreifer bringt einen rechten Schwinger, worauf der Verteidiger mit geradem Kick und den beliebten Kettenfauststößen punktet. Sind das nicht reine Anfängertechniken? Wo ist da der Profi versteckt?:o
Es stellt sich die Frage: Warum nutzen die meisten WT-Profis nur ganz wenig Angriffstechniken? Selbst "WT-Berufssportler", die seit Jahren trainieren kommen meist nicht über 3 Angriffstechniken heraus. Für viele besteht Kämpfen nur aus Kettenfauststößen, maximal kommt mal noch ein Ellenbogen hinzu. Das höchste der Gefühle ist mal ein Faak Sao:p hinterher. Dabei gibt es genügend Angriffstechniken.
mykatharsis
30-03-2011, 08:57
@Mykatharsis
Die charakterliche Eignung von Usern in diesem Forum in Frage zu stellen, gelingt wohl auch nur Dir.
Das geht nur mit Inspiration von Euch. Aber wenn es nicht der Charakter ist, was genau hält dann die Menschen davon ab WT erfolgreich einzusetzen? Zu geringes Trainingspensum? Falsches Verständnis? Was bringt den herausragenden Erfolg bei einigen und das totale Versagen bei anderen?
Ach ja, die Rufe nach einem belegenden Video... gibt es eines von Dir?
Gibts nicht. Aber ich behaupte auch nicht irgendwas besonderes zu tun. Wenn ich sparre sieht das bisserl aus wie MMA mit Wing Chun-Einschlag, wobei letzteres imo deutlich zu erkennen ist. Eigentlich wäre Wing Chun mit leichtem Freestyle-Einschlag treffender.
Ober ist das nur polemisch gemeint, Andere zu etwas aufzufordern, was man selbst auf keinen Fall tun würde? Bisher gibt es keine brauchbaren Videos von irgendwem von Euch in einer realen SV-Situation, anhand man eindeutig das Systemverhalten identifizieren kann, ohne daß eine Überschrift darauf hinweist.
So ist es. Nur von Deiner Fraktion gibt es dafür haufenweise Videos von Sachen, die angeblich in einer realen SV-Situation funktionieren sollen, über das sich jeder hier kaputt lacht bis Kopf schüttelt.
IHR stellt die Behauptung auf, das funktioniere! IHR seid demzufolge in der Bringschuld das irgendwie zu belegen.
IHR stellt die Behauptung auf, das funktioniere! IHR seid demzufolge in der Bringschuld das irgendwie zu belegen.
Also das ist die falsche Einstellung, finde ich. Ich bin hier überhaupt niemandem etwas schuldig. Ich weiß, dass meine Kampfkunst bestens funktioniert. Ob du oder sonst jemand das glaubt, ist nicht mein Problem. Ich habe keinerlei Verpflichtung, irgendwelche Videos zu drehen, nur um sie hier zerreissen zu lassen.
LorenzLang
30-03-2011, 09:31
Gibts nicht. Aber ich behaupte auch nicht irgendwas besonderes zu tun. Wenn ich sparre sieht das bisserl aus wie MMA mit Wing Chun-Einschlag, wobei letzteres imo deutlich zu erkennen ist. Eigentlich wäre Wing Chun mit leichtem Freestyle-Einschlag treffender.
Erwischt! Du behauptest, man könne WC sehen, wenn Du sparrst.
Jetzt mußt Du - nach Deinen eigenen Maßstäben - sofort ein Video posten.
Oder Du bist eben doch nur ein unglaubwürdiger Poser.:p
LL
mykatharsis
30-03-2011, 09:33
Ob du oder sonst jemand das glaubt, ist nicht mein Problem.
Ok. Dann musst halt damit leben, dass Dir keiner glaubt. Ganz einfach.
*edit*
mykatharsis
30-03-2011, 09:35
Erwischt! Du behauptest, man könne WC sehen, wenn Du sparrst.
Jetzt mußt Du - nach Deinen eigenen Maßstäben - sofort ein Video posten.
Oder Du bist eben doch nur ein unglaubwürdiger Poser.
Da ich mit damit in so auserlesener Runde mit plaz und WT-Herb befinde, sehe ich das als Ehrung. :D
Kampfkauz
30-03-2011, 09:39
Es stellt sich die Frage: Warum nutzen die meisten WT-Profis nur ganz wenig Angriffstechniken?
Häufig gilt: Weniger ist mehr...
Allerdings kann ich deine Beobachtung nicht bestätigen. Bei uns sind KFS ziemlich unbeliebt, werden lieber schnelle 3er Kombos eingesetzt (je nach dem, wie nahe man dran ist, wird auch mal ein Knie mitgenommen), gefolgt von Takedowns (Sicheln/Fußfeger, bzw. all den Sachen, die über das Genick laufen). Ich sehe ehrlich gesagt viele verschiedene Angriffe, mit am Meisten Handkanten- und Handballenschläge (mit verschiedensten Zielen).
Das geht nur mit Inspiration von Euch. Aber wenn es nicht der Charakter ist, was genau hält dann die Menschen davon ab WT erfolgreich einzusetzen? Zu geringes Trainingspensum? Falsches Verständnis? Was bringt den herausragenden Erfolg bei einigen und das totale Versagen bei anderen?
Es ist vergleichsweise einfach die Schuld auf Andere zu schieben. Die Wahrheit liegt meist dazwischen... Würde behaupten eine Kombination aus schlechten Sifu (der wenig Fokus auf Drills/Sparring/Übungen an unkooperativen Partnern legt, was anscheinend doch ziemlich häufig vorkommen zu sein scheint, obwohl ich nicht glaube, dass das KKB repräsentativ ist) + eigene Unzulänglichkeiten (Mangel an Kraft - bzw. keinerlei ergänzendes Schlagtraining, Motivation, Fokus im Training, falsche Fragen im Training)
Und wenn ich höre, dass manche ihre Schlagkraft als totale KS/KK-Anfänger im Laufe ihre WT-Zeit wenig bis gar nicht erhöht haben, bzw. das große Wunder erst mit VT/WC kam, dann muss ich schon ein bisschen schmunzeln. Weiß nicht, wie ihre Schulen ausgestattet waren, bei uns gibt's 5 Sandsäcke (welche zum Pendeln gebracht werden, auch die 2 Schweren), glaube 8-9 Wandsandsäcke (an denen schon zig Knöchel aufgeplatzt sind, weil Leute zu stark darauf eingeschlagen haben) und 3 Holzpuppen (die regelmäßig gewartet werden müssen, weil die Aufhängungen teilweise zerstört werden)... Wenn man das Angebot nicht nutzt, beim Pratzentraining nie richtig durchzieht (was bei uns regelmäßig gemacht wird!), und nicht mal seine(n) Sifu(s) oder Mitschüler fragt, wie man ergänzend Krafttraining machen könnte um Schlagkraft zu erhöhen, sehe ich die Schuld in dem Falle wirklich nicht bei der EWTO.
Ich kann es für mich mal so ausdrücken:
Wenn mir jemand erzählt, dass er x Jahre WT gemacht hat, dabei keinerlei (relevante) Steigerung seiner Schlag- bzw. Kampfkraft hatte, nie auch nur einmal an unkooperativen Partnern trainiert hat (egal ob Sparring, Stressdrills, einfach Dinge, wo die Partner einen wirklich treffen wollen, egal wie - was man seinen Partner übrigens auch einfach bitten kann, nur mal so am Rande), und es ihm in den x Jahren NICHT aufgefallen ist, dass etwas tierisch schief läuft (beschissener Sifu, eigene Inkompetenz, wie gesagt, ich gehe von einer Mischung aus, mit Nuancen) und dann auf die Fresse in seinem anscheinend ersten Cross-Sparring/SV-Situation bekommt und das dann der EWTO vorwirft... Keine Ahnung, ist für mich anscheinend nicht der Intelligenteste bzw. latent naiv. Und ist mir scheißegal, wie sehr er den Leuten/dem System vertraut hat, bei solchen harten Fakten MUSS einem auffallen, dass etwas falsch läuft (bei einem selber, bei der Schule oder bei Beidem). Besonders wenn wir hier über Jahre sprechen... (was ja bei jedem EWTO-Kritiker hier der Fall ist)
Kann mich daher nur dem anschließen, was häufig genug gesagt wird:
WT richtig gelehrt, kann angewendet werden, wird im Kampf nach, um dich zu zitieren "Freestyle mit WT-Einflüssen" aussehen und die Leute werden dadurch verteidigungsfähig.
Oder anders gesagt: Wenn ich als Judoka meine Würfe immer und immer wieder an kooperativen Partnern trainiere, die im schlimmsten Fall sogar noch mit abspringen, oder sich fallen lassen, glaubst du, dass ich nach x Jahren ein guter Judoka werde? Das bei einem solchen Training ein guter Kämpfer heraus kommt? Vielleicht ist das der springende Punkt und nicht das pöse System und der pöse Verband...
Just my two cents
Man verzeihe mir den OT, musste aber mal gesagt werden.
Ok. Dann musst halt damit leben, dass Dir keiner glaubt. Ganz einfach.
Bist du jetzt vom ganzen Forum als Klassensprecher gewählt worden? Oder sprichst du dir einfach nur selbst das Recht zu, hier für alle zu sprechen?
Als Schlußfolgerung könntest Du es Dir sparen jeden Thread hier zuzuspammen und das ganze Unterforum zu einer Plaz vs. den Rest der Welt-Show verkommen zu lassen. Danke im Voraus.
Das ist ein guter Punkt - ich wäre euch auch sehr verbunden, nicht jeden Thread zu einem persönlichen Feldzug gegen WT (und zum Teil gegen mich persönlich) zu machen. Ich glaube dass das viele User hier nicht interessiert. Daher wäre ich euch für einen etwas sachlicheren Zugang dankbar!
StefanB. aka Stefsen
30-03-2011, 09:44
Irgendwie entgleisst mir das Thema zu sehr. Ich wollte eigentlich nur wissen, welches Technikrepertoire im Wing Tsun geschult wird und mit welchen Mitteln.
Ganz banales Beispiel:
Geraden Fauststoß -> wird Trainiert in Form, Boxsack, Wandpratze.
Warum ein grader Fauststoß und kein Cross? Nun "Cross" ist halt keine Technik, die im WT vorkommt.
Mir scheint es, dass einige WTler tatsächlich annehmen, durch ihr prinzipienorientiertes Training situativ angepasste Bewegungen (seien es Angriffe oder Abwehrtechniken) zu kreieren und diese dann wirksam anzuwenden!
Das wird dann richtigerweise auch als "techniklos" bezeichnet, nur mit positiver Bedeutung.
"Techniklose" Bewegungen verstehe ich persönlich als falsche Bewegung! Untrainiert und somit höchstwahrscheinlich langsam und kraftlos (besonders im Verhältnis zu gut trainierten Bewegungen!).
Kann natürlich auch sein, dass diese "techniklosen" Bewegungen im training vorkommen, dann sind sie aber Teil des WT-Technikrepertoires und nicht "techniklos".
Dann noch von einem rein "prinzipienorientierten Stil" zu sprechen halte ich für absurd. Prinzipien dienen sicher der Orientierung, doch nur durch spezielle Techniken kann ich diese Prinzipien umsetzen.
WT scheint imho ein technisch hoch komplizierter Stil zu sein. Für meinen Teil zu kompliziert, wenn nichtmal eine grober Überblick über das Repertoire an Techniken im WT aufschluss gegeben werden kann.
Mir scheint es, dass einige WTler tatsächlich annehmen, durch ihr prinzipienorientiertes Training situativ angepasste Bewegungen (seien es Angriffe oder Abwehrtechniken) zu kreieren und diese dann wirksam anzuwenden!
Viele nehmen das nicht nur an, sondern wissen es.
"Techniklose" Bewegungen verstehe ich persönlich als falsche Bewegung! Untrainiert und somit höchstwahrscheinlich langsam und kraftlos (besonders im Verhältnis zu gut trainierten Bewegungen!).
Bei technikorientierten Kampfkünsten dürfte das meistens auch zutreffen.
Kann natürlich auch sein, dass diese "techniklosen" Bewegungen im training vorkommen, dann sind sie aber Teil des WT-Technikrepertoires und nicht "techniklos".
Dann noch von einem rein "prinzipienorientierten Stil" zu sprechen halte ich für absurd. Prinzipien dienen sicher der Orientierung, doch nur durch spezielle Techniken kann ich diese Prinzipien umsetzen.
So kann man es auch sehen. Wenn man alle unsere freien Bewegungsabfolgen (die von Fall zu Fall verschieden sind) auch als Techniken sehen will, könnte man es durchaus so ausdrücken. Das ist dann Definitionssache.
WT scheint imho ein technisch hoch komplizierter Stil zu sein. Für meinen Teil zu kompliziert, wenn nichtmal eine grober Überblick über das Repertoire an Techniken im WT aufschluss gegeben werden kann.
Ich denke WT kann in der Theorie und mit rein verbalen Erklärungen sehr kompliziert klingen. In der Praxis ist es eigentlich gar nicht schwer zu erlernen, das haben schon viele geschafft, die es sich am Anfang kaum zugetraut hätten. :)
Irgendwie entgleisst mir das Thema zu sehr.
Ich sehe das genauso. Zurück zur eigentlichen Frage.
StefanB. aka Stefsen
30-03-2011, 10:13
Viele nehmen das nicht nur an, sondern wissen es.
Und genau der Punkt ist unklar! Auf Grund welcher Fähigkeiten kann ich untrainierte Bewegungen effektiv einsetzen?
Es gibt doch trotzdem technische Schwerpunkte im WT Training. Diese sind doch allemal unbekannten Bewegungen vorzuzuiehen, sind ja trainiert und somit besser als was "frei" erfundenes.
P.S. Und was ist nun das Technikrepertoire des Wing Tsun?
So, hier ist jetzt zu. Wir drehen uns im Kreis. Falls jemand noch ein Argument für das Wiedereröffnen des Threads hat, PN an einen Mod. Lest aber erstmal nochmal nach, ob das nicht schon alles gesagt worden ist. Danke.
Misanthropist
Jim Bo hat meiner Meinung nach viele der Fragen bereits sehr gut beantwortet. Einige Dinge würde ich aber gerne noch einmal aufgreifen:
- Warum erst konditionieren und später lösen?
Das konditionieren (oder besser Automatisieren, manche sprechen fälschlicherweise von Reflexen) von Bewegungsmustern IST DIE TECHNIK des WT.
Davon lösen wir uns auch nicht. Aber eben das konditionieren von BEWEGUNGSMUSTERN, nicht von Bewegungsfolgen oder von konkreten Bewegungen.
Lösen sollten wir uns von konkreten Bewegungen (wie in den Formen) und konkreten Bewegungsfolgen (wie in allen vordefinierten Übungen), sobald
diese ihren Zweck erfüllt haben. Und im Fall der Formen ist dieser Zweck der folgende: wir lernen uns so optimal wie möglich über die vordefinierten
"Punkte" der Formen zu Bewegen, damit wir uns später zwischen zwei beliebigen Punkten optimal bewegen lernen können. Beim formalen Chi Sau
("Sektionen" und dergleichen) ist der Zweck von vordefinierten Abfolgen genau derselbe. Nur, dass halt alles zugleich an den Gegner (Druck,
Geschwindigkeit usw.) angepasst werden muss. Und somit weichen wir schon von den Positionen der Formen ab.
Später im Chi Sau lösen wir uns auch von den Abfolgen immer mehr. Dann lernen wir direkt kampfrelevantes: wie nutze ich die Berührungsphase
(sofern sie auftritt) am besten aus um zum Ziel zu gelangen (den Kampf zu beenden). Egal wie die Positionen und Bewegungen aussehen während
der Kontaktphase.
Aber das Gesamtziel der ersten Ebene ist, den Gegner ausschalten zu können, noch bevor es zu irgendeiner anderen Berührung kommt (Doppelmesser Konzept).
Und dann nähern sich unsere Bewegungen wieder denen der Formen an, nur unser Timing und unsere Kraftentwicklung passt sich dem Gegner an.
- Kwun-Sao
...ist ein Konzept, wie auch Bong oder Tan alleine. Das Konzept ohne praktischen Unterricht zu vermitteln ist aber sehr schwer.
- (...) Und welchen Techniken sind das nun? Sämtliche Formenbewegungen? Finden sie dann doch eine "Anwendung" im Chi Sao?
Großteils oben erklärt. Das Wort "Technik" hat im WT einfach eine etwas andere Bedeutung als in anderen Stilen.
- Ich versuchs ja grad echt zu kapieren, aber will ned recht. Unter der Prämisse, in jede Lücke zu Schlagen und immer den direkten Weg zu gehen, usw.
Daraus ergeben sich doch dutzende Schlagweisen, die immer diese Prämisse erfüllen. Sind das also alles WT Techniken?
Wie oben, wobei die genannte Prämisse nicht zutrifft. Ich schlage nicht in jede Lücke, das ist nur vereinfacht dargestellt für Anfänger. Ich "schlage" in
einem gewissen Sinne sowieso bei jeder Bewegung, da es im WT eigentlich nur Angriffe gibt. Aber ich verzichte zugunsten einer höheren Sicherheit oft
auf die erste Treffermöglichkeit, die sich bietet. Und die Ausdrücke "direkter Weg" oder "kürzester Weg" sind eigentlich auch irreführend. Klar muss
JEDER Kampfkünstler sich an das Gesetz halten, dass die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten in drei Dimensionen eine Gerade ist. Aber es gibt auch
noch eine Zeitdimension und andere Faktoren, die eine Rolle spielen. Daher wollen wir eigentlich nicht den kürzesten, sondern den sichersten Weg. Der ist
zwar im Kampf gegen nicht-WT-ler oft sehr gerade, aber nicht immer. Vielleicht nicht einmal meistens.
- Wo ist der rote Faden?
hm. Der rote Faden im Sinne des Fragestellers sind am ehesten die Formen. Teilweise auch Chi Sau Sektionen.
- Wo sind die Angriffstechniken im WT versteckt?
Gar nicht, jede Bewegung ist in irgendeiner Art ein Angriff. Oder zumindest ein versuchter Angriff, der sich dann aber sofort in einen anderen Angriff
verwandelt.
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