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Vollständige Version anzeigen : training mit schwertern



bobi
04-12-2003, 22:43
hallo

würd mich mal wunder nehmen inwieweit ihr trainingsmacheten,
bolos und ähnliche phillipino-schwerter im training einsetzt? was
habt ihr für erfahrungen gemacht? unterstützt das "blade"-training
eueren umgang mit dem stock -oder trainiert ihr mit dem schwert
eigenständig?

herzliche grüsse bobi

Moe75
04-12-2003, 23:07
Hallo,
wir selbst trainieren auch mit Schwertern. Allerdings nur Formen. Dies ist zum Einen eine Wushu-Form, zum Anderen sog. Sparringsformen. An die Sparringsformen sind Formen mit dem Stock angelehnt. Das Training mit dem Stock halte ich für sehr sinnvoll, da es schwerer ist mit einem Schwert umzugehen als mit einem Stock. Die Handhabung des Stocks wird dadurch zwangsläufig korrigier und verbessert.

Ich finde das Schwerttraining eine sehr sinnvolle Ergänzung zum Stock. Die Geschwindigkeit kommt beim eigentlichen Stocktraining ganz von selbst.

Mfg

Moe

St. Nikolaus
05-12-2003, 03:03
Wir machen ETF-Escrima. Also ganz klare Unterscheidung zwischen Stock und Klinge. Eine Vermischung sehen wir als "Verarschung" der Schüler.

So ist es. So war es. Und so bleibt es. Punkt aus und Amen für die verwirrten Seelen.

Abe bald ist wieder Weihnachten
Beste Grüße
St. Nikolaus

andreas222
05-12-2003, 07:30
Hallo,


wir trainieren im Kung Jung Mu Sul (ist koreanisch aber sehr verwandt) auch mit Schwertern. Vornehmlich Formen wie man Sie im WuShu auch kennt. Generell empfinde ich das Training mit dem Schwert etwas schwieriger, aber ungemein hilfreich um korrekte Haltung etc. zu trainieren.

Vor allem wenn man Gefuehl bekommt das Schwert ist ein verlaengerter Arm, dann kann man damit schon einiges anstellen.

Viele Gruesse
Andreas

Guido Reimann
05-12-2003, 10:01
Ich sehe es ähnlich wie andreas 222!

Bei uns im Krabi Krabong wird klar vorgegeben die Trainingswaffe, auch wenn sie aus Rattan ist, als Schwert zu sehen!

Ich konnte bei Leuten feststellen, die überwiegend mit Rattan Trainingsschwertern oder Eskrimastöcken trainierten, daß dann bei Demo Fights mit echten abgestumpften Schwertern kaum mit der Schneide getroffen wurde. Mehr mit der flachen Seite des Schwerts.

Gruß
Guido

sumbrada
05-12-2003, 11:08
Wir machen ETF-Escrima. Also ganz klare Unterscheidung zwischen Stock und Klinge. Eine Vermischung sehen wir als "Verarschung" der Schüler.

So ist es. So war es. Und so bleibt es. Punkt aus und Amen für die verwirrten Seelen.

Abe bald ist wieder Weihnachten
Beste Grüße
St. Nikolaus

Wo genau macht ihr da die Unterschiede, in der Haltung, Führung oder Gesichtsausdruck.
Prinzipiell sehe ich es auch als wenig sinnvoll an, einen Stock zu schneidend zu führen. Aber andererseits gibt es Schwertformen, wo auch mehr gehackt als geschnitten wird.

St. Nikolaus
05-12-2003, 13:59
Der Unterschied liegt vorallem in der Distanz. Beim Stock so nah ran wie möglich, bei der Klinge Abstand halten.

beste Grüße

St. Nikolaus

Björni
05-12-2003, 14:58
Ich finde, der Stock sollte hier symbolischer Érsatz für das Schwert sein.

Beim Stockkampf ist die Trefferzone eigentlich die scharfe Kante am Rand und damit ist es viel schwieriger tötliche Schläge auszuteilen als beim Schwertkampf.
Das ist der wesentlichste Unterschied, warum man zum Üben für den Schwertkampf Stöcke nimmt. Der Trainingspartner ist danach nicht kaputt oder schwer verletzt.

Grüße
Björn

Ulrich
05-12-2003, 16:54
Wo genau macht ihr da die Unterschiede, in der Haltung, Führung oder Gesichtsausdruck.
Prinzipiell sehe ich es auch als wenig sinnvoll an, einen Stock zu schneidend zu führen. Aber andererseits gibt es Schwertformen, wo auch mehr gehackt als geschnitten wird.Nimm einfach mal ne klinge in die Hand und fühle , schon die Masseverteilung ist anders

kalimaniac
05-12-2003, 20:22
Stock macht Aua, Schwert macht tot.
Ein "simulieren" von Schwerttechniken mit dem Stock macht soviel Sinn wie das Üben mit Computerspielen...würde so etwas nie wieder unterrichten...
Dann lieber in Ermangelung von Metallschwertern oder wenn Kontakt gewünscht ist: schwere Holzschwerter zur "Schwertsimulation", aber nie wieder Stock dafür. Ist wie mit einer Gummipuppe Sex haben und das ganze auf die "reale Situation" übertragen wollen, denke ich (des Püppche fehlt mir allerdings in meinem sexuellen Erfahrungsschatz...)

Frostvater
05-12-2003, 23:03
The stick is round.
The blade is flat.

The flatter, the better.

sumbrada
06-12-2003, 10:36
Naja, die Gewichtsverteilung macht Sinn, aber ob der Stock nun rund ist und die Klinge flach, macht für die Handhabung auch keinen so grossen Unterschied.
Und das ein Stock in geübten Händen nur Aua macht und manchmal nicht auch ein bissel mehr, halte ich für ein Gerücht.
Ich denke, wenn man mit dem Stock gut umgehen kann, sind schon mal gute Grundlagen gelegt für den Schwertkampf.
Voraussetzung ist natürlich, dass man versucht, mit der Seite des Stockes zu treffen, wo beim Schwert auch die Klinge wäre.
Um wirklich gut zu werden mit dem Schwert, muss man auch damit trainieren, eben wegen Gewichtsverteilung, Schneidbewegung und Gesichtsausdruck ;)

Ulrich
06-12-2003, 11:07
Ich denke, wenn man mit dem Stock gut umgehen kann, sind schon mal gute Grundlagen gelegt für den Schwertkampf.

Eher umgedreht sehen wir das bei uns. Die biomechanische Grundlagen sind schneidende Hiebbewegungen.
Je nach Szenario , (bei uns halt als Basis Klingen vs Klingen , Stock, vs Stock und waffenlos gegen waffenlos) ergeben sich verschiedene strategische Lösungsansätze.

Wenn Du Stockkampf als Basis nimmst, kannst Du mit Sicherheit ein guter Stockkämpfer werden, aber Du kannst nicht alles was mit stumpfen Waffen technisch einen Treffereffekt bringt auf Klingenwaffen übertragen. Umgekehrt muss man dran Arbeiten das Hiebe mit Klingenbasis den nötigen Druck mit dem Stock ,als Stock betrachtet ,entfalten.

Wenn Du eine möglichst homogene Grundmechanik haben willst , ist die Ableitung aus der Klinge durchaus nicht sinnlos .

Ich habe das immer als einen Vorteil in den FMA gesehen. Flexibel einsetzbar , gute Möglichkeiten der eigenen Fehlererkennung und Spaß beim Sparring verschiedener Kombinationen.

Im Sparring ist der Unterschied eher in Taktik und Strategie angesiedelt durch die vorgegebenen Betrachtungsweisen (Was stellt der Stock dar?) und Beschränkungen wie Schutzausrüstungen oder limitierte Ziele.

Aus meinen Anfängen weiss ich jedoch dass man vor dem Sparring unbedeingt festlegen sollte, als was die benutzten Stöcke anzusehen seien, dass erspart viele unsinnige Diskussionen über die Wirkung von Treffern die im Spiel gemacht wurden.

ciao
Ulrich

sumbrada
06-12-2003, 11:30
@ Ulrich

Kann man so stehen lassen!
Gruss zurück

kalimaniac
06-12-2003, 18:34
@ sumbrada:

Wollte mit meinem Posting nicht den Stock als Waffe miesmachen; habe aber selbst damals "Schwerttechniken" mit leichten Stöcken beigebracht bekommen und irgendwann merken müssen, das das Käse ist...

bobi
06-12-2003, 18:42
gracias für die antworten

äh ich weiss nicht vielleicht irr ich mich auch,
doch enstanden die stocktechniken nicht zu einem
grossen teil aus den schwerttechniken? da den phillipinos
das schwertertragen unter den spaniern verboten wurde.

ich weiss aus unserem training das die führung der "waffe"
(armhaltung, winkel handgelenk) mit dem schwert automatisch
stimmt -wobei wen man dem anfänger nur einen stock
in die hand gibt... ihm nicht so klar ist wie er den stock führen muss.

technische unterschiede wären ja auch: das ein stich mit dem
stock nicht viel ausrichtet.. also eigentlich auch nicht gross sinn
macht oder keine hohe priorität hat -im vergleich zum stich beim
schwert. schnitt/stich/schnitt/stich.....!!!!
stich/schnitt ist doch zum beispiel ein geschwister päärchen
(wie zum beispiel lap/pak-sau), das in vielen schwert/stock und
messer stilen aus den phillippinnen verwendet wird.

ein grosses fragezeichen ist bei mir auch der krafteinsatz.
beim stock brauch ich kraft sonst ist er nutzlos... beim messer nicht...
wie steht es beim schwert? ist es ein mischding? spielt kraft eine
grosse oder eher eine untergeordnete rolle? logisch bei einer machete
chop/hack ich -also auch mit kraft...wär das bei einem balisong
ähnlich?

das mit den distanzen stock eher nah, schwert largo erscheint logisch
da man mehr respekt hat. aber largo gibts ja auch beim stock....
interressant wär wie die phillipinos die checking hand einsetzen mit
dem schwert (wie ich die kenne genau gleich wie mit dem stock..)

fragen über fragen .-)

gruss bobi