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Vollständige Version anzeigen : Einige Fragen an die Kenner



yuck
01-04-2011, 20:18
Hallo!

Ich dachte ich meld mich mal an.Hier kann man mir bestimmt gut Auskunft geben. Ich hab vor 15 Jahren mal paar Stunden Kickboxen genommen allerdings war ich dafür viel zu ungelenkig. Diese hohen Kicks bekomm ich einfach nicht hin außerdem hab ich an der einen Hüfte auch eine Dysplasie. Das Gelenk ist nicht richtig rund und macht daher Probleme ich glaube da wären solche Verrenkungen auch nicht so das Wahre. Ich kann das betroffene Bein auch nicht so weit abspreizen wie das andere.

Mit den Schultern hab ich auch Probleme (Impingement). Ich bin mittlerweile schon 30 was auch schon ziemlich alt ist.
Jedenfalls würde mich Kampfsport schon interessieren nicht allein weil das Thema an sich schon faszinierend ist und ich auch gerne mal einen Eastern schaue sondern auch wegen der Funktionalität. Heutzutage nehmen die gewaltsamen Übergriffe auf unschuldige Passanten immer mehr zu und wenn man überhaupt nichts kann wie soll man sich dann verteidigen? Dann ist man doch total aufgeschmissen.

Ich würde daher mal gern wissen welche Kampfsportarten kämen denn für jemand wie mich in Frage falls es überhaupt welche gibt? Muss man bei allen Arten hohe Kicks machen können und total gelenkig sein?
Welche Kampfsportarten sind denn in der Anwendung am besten?
Ich habe schon gehört, dass es Arten gibt die zwar gut aussehen aber wenn es mal ernst wird dann käme man damit nicht sonderlich weit. Das bringts ja auch nicht wenn man irgendwas lernt was zwar gut aussieht aber dann im Ernstfall nicht weiterhilft.

Und wie lange dauert es bis man sowas "gelernt" hat also am einem Punkt ist wo man es wirklich auch anwenden könnte? Und gibt es auch gewisse Sachen die man sich selbst aneignen könnte oder muss man immer irgendwo hingehen und das gezeigt bekommen? Es gibt ja auch Bücher und DVDs über Kampfsport bringen die was?

Und welche Arten gibt es denn so alle? Da blick ich auch nicht so durch.
Und nach welchem Prinzip funktionieren die denn? Ist das immer dasselbe Prinzip, dass man bestimmte Bewegungsabläufe einstudiert bis diese dann automatisiert sind und man sie dann im Kampf einfach abruft ohne darüber nachzudenken? Ich hab neulich Ipman gesehen und fand den Film absolut faszinierend. Diese Holzfigur finde ich auch sehr interessant allerdings kann ich mir nicht vorstellen wie man damit trainiert. Vielleicht lag das jetzt auch nur an dem Film aber die Weise wie Donnie Yen in Ipman gekämpft hat fand ich total klasse. Zumindest für mich als Laien sah es sehr anmutig und überlegen aus. Aber im Film ist das ja auch alles arrangiert und ich weiß nicht ob das in der Realität dann auch noch so aussehen würde.
Kann man denn sagen, dass es Kampfsportarten gibt die einfach total überlegen sind oder sind im Grunde alle gleich gut?
Und ist es realistisch anzunehmen, dass man wenn man eine Kampfsportart wirklich beherrscht dann wie die Typen in den Filmen mit allem klar kommt egal ob einen jemand mit einem Messer angreift oder einem Schwert oder sonst was oder ist das in den Filmen einfach unrealistisch?

Und welche Bedeutung haben fernöstliche Religionen und Meditation? Wenn man einen fernöstlichen KS betreibt muss man dann auch zwingend meditieren und die spirituellen Aspekte übernehmen? Ich habe mal eine Doku gesehen über deutsche Kungfu-Schüler in China die haben dort irgendeinen Meister besucht im Kloster und der hat dann irgendwelche verrückten Sachen mit seinem "Chi" gemacht und konnte das in seinem Körper in bestimmte Areale "lenken". Das sah für mich irgendwie übernatürlich aus. Was hat es mit diesem Chi auf sich? Haben diese Meister wirklich irgendwelche übernatürlichen Kräfte oder wie ist das rational erklärbar?

quirl
01-04-2011, 20:39
Soo ich versuch deinen Post jz einfach von oben nach unten abzuarbeiten:

Körperliche Beschwerden: vorher mit dem Arzt deines Vertrauens abklären, wie bei jedem Sport.

Hohe Kicks: nein, gibt vieles, wo du das nicht machen musst. Und wenn schon lernst es auch dort gezeigt. Mit der Zeit wirst du auch gelenkiger, keine Sorge.

In der Anwendung am besten(ich schätz mal du meinst Selbstverteidigung): alles was mit Gegenwehr und Sparring trainiert wird (nicht unbedingt von Anfang an, aber nach allerspätestens nem Jahr sollts schon dabei sein). u.a.: Krav Maga, JKD, Arnis/Eskrima/Kali, Muay Thai, Boxen....

Das mit dem Anwenden hängt sehr vom Individuum ab. Manche nach der ersten Stunde, manche nie. Aber so ca. nach einem halben Jahr fühlen sich viele unbesiegbar und überlegen. Das nimmt dann aber wieder immer weiter ab.

Selbstlernen ohne Vorkenntnisse ist ziemlich unmöglich, da dich ja niemand verbessert, du wenige Partner hast und dir so viele Fehler aneignest.

Es gibt tausende an Kampfkünsten. Einen kleinen Überblick findest du im KKB-Wiki (gaaanz oben in der Leiste neben dem KKB Logo auf Wiki klicken).

Die Idee ist immer gewisse Bewegungsstrukturen einzuschleifen. Die einen Schlagen dazu in die Luft, andere auf Boxsäcke und Pratzen, wieder andere machen Partnerübungen. Meist ists eine Mischung aus allem.

Die Holzpuppe ist ein ein Trainingsinstrument das ursprünglich aus dem in Richtung SV sehr umstrittenen Stil Wing Chun kommt, aber auch von anderen auf verschiedene Arten genutzt wird.

Ein Film ist ein Film. Warum sollten sie im Bezug auf Kampfkünste realistischer sein als beim Autofahren?

Sobald du das mehrere sind oder besonders wenn jemand eine Waffe hat, nimm die Beine in die Hand! Test dazu: Billiges Shirt, jemand rennt mit nem Edding auf dich zu und du versuchst ihn abzuwehren, ohne angemalt zu werden.

Abschließend der Tipp für Anfänger schlecht hin: Schau dir so viel an wie möglich, da bekommst du gratis Probestunden und auch einen Vergleich. Jeder kann mit 1,2 Tricks einen Anfänger beeindrucken. So kannst du vergleichen und dort bleiben, wo du dich am wohlsten fühlst. Denn nur dort wirst du dauerhaft und regelmäßig hingehn :)

yuck
01-04-2011, 20:52
Hi!

Warum ist Wing Chun denn umstritten? Ist das für SV nicht tauglich? Das wäre schade. Ich finde besonders diese Holzpuppe faszinierend aber ich weiß nicht so recht wie man das Schlagen gegen diese Puppe in der Praxis dann anwenden soll. Die Puppe bewegt sich ja nicht und schlägt nicht zurück.

Welche Rolle spielt denn schiere Kraft und Muskelmasse bei der SV? Hat jemand der nicht so viel Kraft hat automatisch weniger Chancen oder wie sieht das aus? Die Typen in den Filmen haben ja immer ordentliche Pakete drauf so auszusehen ist für den Normalo wohl kaum drin und Kraftsport ist für mich allein wegen der Schulterprobleme schon kaum drin. Ich soll über-Kopf-Bewegungen vermeiden laut Orthopäde. :rolleyes:

Und ich war eben gerade auf einer Seite wo Bücher und Audios von Kampfsportlern aufgelistet werden und da gab es auch Tapes über Hypnose und solche Sachen. Muss man sich wenn man KS betreibt auf sowas einlassen? Ich steh nämlich weder auf Meditation noch auf Hypnose. Sind diese Sachen zwingend miteinander verbunden? Es bringt ja nichts wenn ich irgendwo hingehen würde und dort wird dann regelmäßig im Schneidersitz meditiert.

Und wie oft trainiert man denn schätzungsweise in der Woche? Ist das mit dem normalen Lebensablauf gut in Einklang zu bringen?

DeepPurple
01-04-2011, 21:10
Du meine Güte, jetzt probier ichs mal:

Nein, du must bei den allermeisten fernöstlichen KK weder meditieren noch hypnotisiert werden noch stundenlang im Schneidersitz sitzen.

Die Holzpuppe ist ein Traingsinstrument das in vielen KungFu-Stilen bestimmte Attribute schult, und je nachdem noch dazu verschiedene.

Kraft ist ein nicht unwichtiges Attribut, aber die nötige Kraft bekommst du oft im regelmäßigen Training. Sofern du nicht um Meisterschaften kämpfen willst.

Training wie immer je öfter desto beser. 2xWoche ist imo das absolute Minimum.
Man muss halt ein paar Abende opfern, Teile der Wochenenden, wie immer beim Sport.


Vergessen: Vergiss das mit dem umstrittenen Wing Chun und lies ein paar Threads im entsprechenden Unterforum durch, dann kannst du dir eine Meinung bilden.

yuck
01-04-2011, 21:55
Danke für die Antworten.
Welche Kampfsportart wäre denn für Frauen und für SV am besten?
Wenn da wäre wohl was geeignet wo man wirklich schnelle Resultate bekommt und wo man nicht jahrelang irgendwelche Katas üben muss.

Bei dem Ipman Film fand ich halt die Kampfszenen sehr beeindruckend weil es irgendwie sehr effizient aussah und vollkommen anders als in anderen KS-Filmen wie Karate Tiger oder Undisputed wo die Kämpfe viel spektakulärer aussehen. Da wird irgendwie viel mehr geschlagen und getreten. Ist da was dran oder ist das halt nur in diesem Film so weil die Szenen so einstudiert wurden?

amasbaal
01-04-2011, 22:04
mach doch so was, das ist was reelles (muay thai chaiya / muay boran):

88AAdvKIv1k&feature=related

:D

im ernst: filme vergessen.

Quickkick
02-04-2011, 09:03
Hi!

Warum ist Wing Chun denn umstritten? Ist das für SV nicht tauglich? Das wäre schade. Ich finde besonders diese Holzpuppe faszinierend aber ich weiß nicht so recht wie man das Schlagen gegen diese Puppe in der Praxis dann anwenden soll. Die Puppe bewegt sich ja nicht und schlägt nicht zurück.

Welche Rolle spielt denn schiere Kraft und Muskelmasse bei der SV? Hat jemand der nicht so viel Kraft hat automatisch weniger Chancen oder wie sieht das aus? Die Typen in den Filmen haben ja immer ordentliche Pakete drauf so auszusehen ist für den Normalo wohl kaum drin und Kraftsport ist für mich allein wegen der Schulterprobleme schon kaum drin. Ich soll über-Kopf-Bewegungen vermeiden laut Orthopäde. :rolleyes:

Und ich war eben gerade auf einer Seite wo Bücher und Audios von Kampfsportlern aufgelistet werden und da gab es auch Tapes über Hypnose und solche Sachen. Muss man sich wenn man KS betreibt auf sowas einlassen? Ich steh nämlich weder auf Meditation noch auf Hypnose. Sind diese Sachen zwingend miteinander verbunden? Es bringt ja nichts wenn ich irgendwo hingehen würde und dort wird dann regelmäßig im Schneidersitz meditiert.

Und wie oft trainiert man denn schätzungsweise in der Woche? Ist das mit dem normalen Lebensablauf gut in Einklang zu bringen?

Zum Thema *ing *un (unterschiedliche Schreibweisen) und SV-Tauglichkeit gibt es hier im Board eine ganze Flut von Threads. Bei Bedarf einfach mal die SuFu benutzen und losschmökern (musst allerdings ein bißchen Zeit mitbringen, um alles zu lesen...)

Die Holzpuppe ist - wie schon beschrieben - ein Trainingsgerät, nicht mehr; sie ersetzt ja nicht das Training mit Partner, sondern ergänzt es. In anderen KK werden ergänzend zum Partnertrainig Sandsäcke, Makiwara, Autoreifen oder ... eingesetzt; die hauen auch nicht zurück, das Training daran/ damit macht aber (zumindest aus der Sicht der jeweiligen KK) trotzdem Sinn.

Natürlich ist es richtig, dass jemand der mehr Kraft hat (wobei ich das nicht mit Muskelmasse gleichsetzen würde), im Kampf Vorteile hat; wer was anderes behauptet lügt. Aber: Erstens ist Kraft nicht alles, es gibt noch eine Menge anderer wichtiger Attribute (Schnelligkeit, Reaktion/ Reflexe, Koordination, Timing, Distanzgefühl,...) und zweitens bekommst Du funktionale Kraft und Fitness eben durch kontinuierliches Training. Kein Mensch braucht Berge von Muskeln um KK/ KS ausüben zu können!

Zum Thema Meditation, Hypnose, Esoterik usw.: Nein, muss man nicht!!!

So, jetzt kommt aber der alles entscheidende Tipp von mir an Dich: SChau Dich doch einfach mal um, was in Deiner Umgebung an KK/KS/SV angeboten wird. Vereinbare möglichst viele Probetrainings und schau Dir alles an. Und dann entscheide, wo es Dir am besten gefallen hat. Erstens bekommt man durch das live Mitmachen ein völlig anderes Bild als durch theoretische Fragen und Antworten (wie bspw. hier im Forum) und zweitens würde ich mich nicht auf irgendwelche - gute oder weniger gute - Tipps von anderen verlassen, welche KK/KS/SV für mich die richtige ist oder welche KK/KS/SV besonders gut zur SV geeignet ist. Natürlich gibt´s da einige "Klassiker-Ratschläge": KM, Alpha, Keysi, PFS/TSD oder - eher in die sportliche Richtung - Boxen, KB, MT, VK-Karate, BJJ, LL oder auch JKD, FMA, JJ (was die Kürzel bedeuten kannst du ja nachschauen). Aber das alles bringt nichts, wenn die genannte(n) KK/KS/SV in Deiner Nähe gar nicht angeboten werden oder wenn Dir das Training keinen Spaß bringt. Denn nur wenn es Dir Spaß macht wirst Du über einen längeren Zeitraum kontinuierlich zum Training gehen. Und das wiederum ist die Voraussetzung um "gut" bzw. SV-fähig zu werden.

Was die Häufigkeit des Trainign anbelangt: Ich glaube, dass die meisten Freizeit KK/KS/SV-ler zwei bis dreimal die Woche trainieren, wobei öfter sicherlich besser ist (Binsenweisheit).

mehmet-1997
02-04-2011, 10:55
mach doch so was, das ist was reelles (muay thai chaiya / muay boran):

88AAdvKIv1k&feature=related

:D

im ernst: filme vergessen.

Was für ein Stil ist das?
Gibt es da was auf youtube.
Ich meine Selbtlernkurse oder so?

amasbaal
02-04-2011, 11:37
Was für ein Stil ist das?
Gibt es da was auf youtube.
Ich meine Selbtlernkurse oder so?

:narf: 1.april war GESTERN!!!!

cortvermin
02-04-2011, 11:52
Was für ein Stil ist das?
Gibt es da was auf youtube.
Ich meine Selbtlernkurse oder so?

das ist Muay Tony Jaa. Hier Speziell ist das die erste Form des Ong Bak. Gibts ne ganze DVD als Selbstlernkurs, ist sogar schön in ne geschichte eingepackt.

mehmet-1997
02-04-2011, 14:21
das ist Muay Tony Jaa. Hier Speziell ist das die erste Form des Ong Bak. Gibts ne ganze DVD als Selbstlernkurs, ist sogar schön in ne geschichte eingepackt.

Werde ich mir besorgen.
Erinnert etwas an das JKD, das ich schon mache.

DeepPurple
02-04-2011, 14:55
Werde ich mir besorgen.
Erinnert etwas an das JKD, das ich schon mache.

Auch von DVD gelernt?

mehmet-1997
02-04-2011, 15:17
Auch von DVD gelernt?

Vor allem von Master Wong

YouTube - JKD Bodyweapon (G.F.2) Master Wong System (http://www.youtube.com/watch?v=B4cxJt2hCq4&playnext=1&list=PLBAE0D473EAB7638C)

Werde mir aber wohl auch sein Wing Chun reinziehen.

Kicker
02-04-2011, 17:07
Na dann kann ja nichts mehr schiefgehen, mehmet...! :o :rolleyes:

Nie verkehrt noch ne zweite "Kampfkunst" per DVD/ youtube zu lernen, wenns mal mit der ersten nicht mehr so hinhaut per Video zu lernen...!

Gaoli
03-04-2011, 16:29
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